Ö1 Journale: Journal um 5 (03.09.2023)

ORF Ö1 ORF Ö1 9/3/23 - Episode Page - 10m - PDF Transcript

Mit Christian Williwald und mit diesen Themen.

Die ukrainische Armee soll bei ihrer Offensive die erste russische Verteidigungslinie durchbrochen

haben.

In Bayern lässt Ministerpräsident Söder seinen umstrittenen Stellvertreter Ai Wanga

im Amt.

In Österreich meldet sich Hans-Peter Dosko ziel zu Wort mit Kritik an der Bundespartei

und in Niga demonstrieren Tausende für einen Abzug der französischen Soldaten.

Das Wetter ab morgen wird es sonnig und warm.

Die ukrainische Offensive kommt langsam voran, so lautet der Tenor der Berichterstattung

seit vielen Wochen.

Die ukrainische Militärführung betont immer wieder so einfach sei das nicht.

Es sei nicht zu erwarten gewesen, dass man die russischen Stellungen überrennen könne.

Nun meldet die ukraine markante Erfolge, die gestern auch die US-Regierung gelobt

hat.

Heute zeigt sich der Kommandant der Offensive Brigadier Oleksandar Tarnavsky in Interviews

mit britischen Zeitungen zuversichtlich Christian Linninger berichtet.

Die ukrainische Armee hat im Süden des Landes die erste russische Verteidigungslinie durchbrochen.

Die Einheiten stehen nun zwischen erster und zweiter Linie.

Dieser klärte da direkt der Kommandant der Offensive Brigadier Oleksandar Tarnavsky

heute in einem Interview gegenüber der britischen Zeitung Observer und zeigte sich zugleich

optimistisch, dass die Offensive nun deutlich schneller vorankommen werde als bisher.

Russland habe nämlich 60% seiner Zeit und Energie in den Bau der ersten Linie gesteckt,

in die zweite und dritte Linie hingegen nur jeweils 20% Tarnavsky und im Gegensatz zu

den fast unüberwindbaren durchgehenden Minenfeldern der ersten Linie, seien die Minenfelder in

der zweiten Linie nun durchbrochen.

Das erlaube der Ukraine erstmals auch mit Fahrzeugrasch vorzustoßen.

Prognosen, wie schnell die Offensive nun vorankommen werde, wollte der Brigadier aber nicht abgeben.

Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder entlässt seinen Stellvertreter, den

Chef der Partei der Freien Wähler Hubert Eibanger, nicht.

Das hat Söder am Vormittag in München erklärt, die Affäre um ein antisemitisches Flugblatt

aus Eibangers Schulzeit ist für Söder kein Grund, ein Monat vor der Landtagswahl in Bayern

sich von seinem Regierungspartner zu trennen, aus Deutschland Andreas Pfeiffern.

Aus den Antworten zur Flugblattaffäre, die er von seinem Stellvertreter erhalten hat,

zieht Markus Söder den Schluss, dass eine Entlassung unverhältnismäßig wäre.

Hubert Eibanger habe sich entschuldigt, habe beteuert, das antisemitische Schmierendokument

nicht selbst verfasst zu haben, außerdem liege die Verfehlung 35 Jahre zurück.

Ich finde, es ist nicht entscheidend allein, was man mit 16 sagt, sondern wie man als

52-Jähriger damit heute umgeht und wer ernsthaft bereut, der kann auch leichter auf Verzeihung

hoffen.

Die Vergebung durch seinen Chef kommentiert Hubert Eibanger heute aus seinem Bierzelt

und konstatiert freudig, dass eine Schmutzkampagne gescheitert sei.

Es hat in meinen Augen keinen Grund gegeben, mich zu entlassen und ich freue mich, dass

wir politisch weiterarbeiten können.

Söders Entscheidung stößt auf Kritik, nicht nur in Bayern.

SPD-Innenministerin Nancy Faeser äußert die Ansicht, er habe nicht aus Verantwortung,

sondern aus schlichtem Machtkalkül entschieden.

Seit dem turbulenten Parteitag der SPÖ im Juni weiß ihr still um Hans-Peter Dosko-Ziel,

der sich zwei Tage lang als Bundesparteiische fühlen durfte, bis dann der Fehler bei der

Auszählung bekannt wurde und er Andreas Barblat den Vorsitz überlassen musste.

Dosko-Ziel hat sich kaum in den Medien geäußert, bis heute in einem Interview mit der Kronen-Zeitung

melde, der sich zurück mit Kritik an der Bundespartei, der Kurs von Andreas Barblat,

etwa bei der 32-Stunden-Woche, findet nicht die Zustimmung des burgenländischen Landeshaubmanns.

Felix Nowak berichtet.

Neuerliche Ambitionen im Bund stellt Dosko-Ziel im Krone-Interview in Abrede.

Er wolle auch niemand mit was ausrichten, sagt er und tut es trotzdem.

So nennt er etwa das Zitat Matteschitz-Bashing, der Bundespartei überflüssig, der verstorberne

Red Bull-Gründer habe immerhin in Österreich einen Konzern aufgebaut.

Zur Erinnerung, Vize-Club-Chefin Julia Herr hat zuletzt einen Luxusurlaub des Erben Mark

Matteschitz-Schaf kritisiert.

Auch für die wiederholte Forderung von Partei-Chef Andreas Barblat nach einer 32-Stunden-Woche

findet Dosko-Ziel kein Lob.

Er könne nicht mit Träumereien Politik machen, sondern habe in Burgenland einen pragmatischeren

Zugang.

Ausgerechnet kommende Woche führt Barblas sogenannte Comeback-Tour in übrigens ins

Burgenland im Gegensatz zu den anderen Stationen ohne Treffen mit der Landespartei.

Dosko-Ziel verweist hier auf einen Auslandsaufenthalt, der schon lange geplant sei.

Im Mai hat die Bundesregierung ein Programm gegen die Kinderarmut in Österreich angekündigt.

Einkommensschwache Haushalte sollen eineinhalb Jahre lang jedes Monat 60 Euro zusätzlich

pro Kind bekommen.

Im Juni hat der Nationalrat das Vorhaben beschlossen.

Jetzt beginnen die Auszahlungen.

Noch einmal ein Bericht von Felix Novak.

Das Geld bekommen Bezieherinnen und Bezieher von Sozialhilfe, Arbeitslosengeld, Notstandshilfe,

Mindestpension sowie Alleinerzieherinnen und Erzieher mit geringem Einkommen und zwar jeweils

automatisch also ohne eigenen Antrag.

Der Anspruch auf dieses Geld hat laut Gesetz mit Juli begonnen, ausgezahlt worden ist allerdings

noch nichts.

Schwierig sei vor allem gewesen, dass die Leistung aufgrund der unterschiedlichen Ansprüche

mehrere Ressourztreffe heißt es auf Anfrage im Sozialministerium.

Über den Sommer hinweg habe es deswegen Vorbereitungsarbeiten gegeben.

Jetzt sind laut Ministerium alle Voraussetzungen geschaffen.

Für Bezieherinnen und Bezieher der Sozialhilfe etwa sind die Bundesländer zuständig.

Hier dürften im September die Leistungen rückwirkend bis Juli ausgezahlt werden.

Das entspricht 180 Euro pro Kind.

In Niger haben gestern 10.000 Menschen demonstriert, sie verlangen, dass die französischen Truppen

das Land verlassen sollen.

Es ist der größte derartige Protest seit dem Militärputsch in Niger Ende Juli.

Die Militärs sehen sich als Gegner der früheren Kolonialmacht, Frankreich hat eben sowie andere

europäische Länder und auch viele afrikanische Staaten den Putsch verurteilt und verlangt

eine Rückkehr zur Demokratie.

Christian Leninger.

10.000 haben sich zu dem Protest vor dem französischen Militärstützpunkt am Rande der negrischen

Hauptstadt Nirmé versammelt, 1.500 Soldaten hat Frankreich im Land, sie sollen Jihadisten

bekämpfen und so für die Sicherheit nicht nur Europas, sondern auch von Niger selbst

sorgen.

Doch viele Menschen dort wollen die Franzosen so schnell wie möglich loswerden.

Wir haben genug, wir wollen für uns selbst verantwortlich sein, wir sind doch keine Babys,

lasst uns in Ruhe.

Lass uns tranquill.

Sie haben alle unsere Bodenschätze geblündet, deshalb müssen sie jetzt raus, ruft ein Mann.

Der Militärputsch im Juli hat die antifranzösische Stimmung angeheizt, auch die Putschisten wollen

den Abzug der Franzosen.

Doch Paris weigert sich, fordert, dass die Putschisten den früheren Präsidenten wieder

einsetzen.

Frankreich wird gehen, ob es will oder nicht, denn das ist unser Land, gibt sich einer der

Demonstranten überzeugt, dass die Proteste gegen Frankreich letztlich Erfolg haben werden.

Die Führung in Nordkorea hat heute einen Atomangriff geübt.

Die Militärs haben zwei Marschflugkörper abgefeuert, um zu zeigen, dass Nordkorea für

einen nuklearen Angriff gerüstet sei, wohl nicht zufällig nach einem gemeinsamen Manöver

von Südkorea und den USA, so seine Neva Klapp berichtet.

Nordkorea staatlicher Fernsehsender spricht von einer simulierten Übung für einen taktischen

Atomangriff.

Die Übung sei durchgeführt worden, um die Feinde Nordkoreas vor der echten Gefahr eines

Atomkrieges zu warnen, sagt die nordkoreanische Moderatorin.

Zwei Marschflugkörper seien mit Attrappen für nuklearsprengköpfe bestückt gewesen und

1500 Kilometer weit in Richtung Westmeer abgefeuert worden, berichtet Nordkorea staatliches Fernsehen

und zeigt Bilder von Machthaber Kim Jong-un, wie er Munitionsfabriken besichtigt.

Nordkorea macht klar, die Übungen seien die Antwort auf die jüngsten gemeinsamen Militärmanöver,

die Südkorea und die USA in den letzten Wochen durchgeführt haben.

In vielen Regionen geht der Tag trocken zu Ende, Sonne gibt es aber nur teilweise.

Einzelne Regenschauer und Gewitters in dem Abend noch von Salzburg Ostwärts möglich,

über Nacht klingen die Schauer dann generell ab.

In den kommenden Tagen setzt sich ruhiges Spätsommerwetter durch.

Morgen der Montag wird in den meisten Landesteilen bereits sonnig, etwaige Frühnebelfelder lösen

sich bald auf.

Im Osten können neben der Sonne allerdings auch noch ein paar dichtere Wolken dabei

sein, Falle Minida Österreich und im Wiener Raum.

Die Hüchstemperaturen 22 bis knapp 30 Grad, am wärmsten wird es morgen im Westen.

Danke schön, Daniel Zeinlinger, das war es für den Moment aus dem Journalstudio.

Wir melden uns wieder in einer knappen Stunde mit der ausführlichen Tages-Sosammen-Enfassung

wir, das sind Rainer Hasiwarechi, Lukas Lingeiner Technik und Christian Williwalder, Mikrofon

1709.

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