Ö1 Journale: Journal um 5 (01.10.2023)
ORF Ö1 10/1/23 - Episode Page - 10m - PDF Transcript
Im Studio begrüßt sie Christine Tönigke-Frenkenberger.
Truppenaufmarsch an der Grenze der Kosovo fühlt sich von Serbien eingekreist, Serbien
bestreitet das.
Der Wahlsieger der Parlamentswahl in der Slowakei Robert Fizu kündigt eine Ende der
Militärhilfe für die Ukraine an.
Die Großdemonstration in Warschau-Polens Opposition macht mobil.
In Österreich verteidigt Arbeitsminister Kocher die umstrittenen Aussagen von Bundeskanzler
Nehammer zu Armut und Teilzeitarbeit.
Der von der FPÖ-bezeichnete Politpensionist Andreas Mölzer versteht die Aufregung um
seinen Afghanistanbesuch nicht.
Und bei einem Brand in einem Nachtclub in Spanien sind 13 Menschen ums Leben gekommen.
Das Wetter morgen nach nur wenig Frühnebel, strahlender Sonnenschein und für Anfang
Oktober außergewöhnlich warm, bei Höchstwerten zwischen 22 und 27 Grad.
Der Konflikt zwischen Serbien und dem Kosovo scheint bedrohliche Ausmaße anzunehmen, glaubt
man kosovarischen Angaben rückt die serbische Armee von mehreren Seiten an den Kosovo
heran.
Die USA und Deutschland fordern einen Truppenabzug Serbiens von der Grenze.
Serbien beschwichtigt Karin Koller mit den Einzelheiten.
Gleich von drei Richtungen aus bewege sich das serbische Militär auf die Grenzen des
Kosovo zu, und zwar von Norden, Nordosten und dem Osten her.
All das dienen einer möglichen militärischen Aggression gegen den Kosovo.
Schon seit Freitag zieht Serbien Militär und Polizei entlang der Grenze zum Kosovo
zusammen, auch Flugabwehrsysteme und schwere Artillerie wurden in Stellung gebracht.
Der Kosovo sei entschlossener, denn je seine territoriale Integrität zu schützen, heißt
es aus Bistina.
Serbiens Präsident Alexander Wucic verneint hingegen jegliche Absicht den Kosovo angreifen
zu wollen.
Serbien wolle keinen Krieg, wird Wucic in der Financial Times zitiert.
Die USA reagieren hingegen besorgt, die deutsche Bundesregierung fordert, dass Serbien seine
Truppen an der Grenze unverzüglich reduziert.
Der sluakische Ballsieger Robert Fizu hat heute ein Ende der Militärhilfen seines Landes
für die Ukraine angedeutet, aber seine Partei werde er alles tun, damit es zu Friedensgesprächen
komme.
Die Partei des Linksgerichteten und pro russischen Ex-Ministerpräsidenten Fizu hat die Parlamentswahl
gestern mit fast 23 Prozent der Stimmen gewonnen.
Ob Fizu auch eine Regierung bilden kann, wird sich in den kommenden Tagen entscheiden.
Markus Müller.
Als Robert Fizu heute Mittag vor die Medien tritt, entschuldigt er sich als erstes für
seine rauere Stimme.
Wir haben gestern noch gefeiert, sagt er, und dafür hat er allen gerubt.
Politisch war Fizu längst abgeschrieben, kaum ein politischer Beobachter hätte erwartet,
dass er jetzt kurz davor steht, zum vierten Mal Premierminister der Slowakei zu werden.
Seine linkspopulistische Partei Smeer hat 22,9 Prozent der Stimmen bekommen.
Die Liberalpartei, progressive Slowakei, liegt mit 18 Prozent deutlich dahinter auf Platz
zwei.
Spitzenkandidat Michael Simetschka will die Hoffnung auf eine Regierungsbildung trotzdem
nicht aufgeben.
Es gebe weiterhin zwei realistische Optionen, sagt er, eine Kollektion angeführt von Robert
Fizu und eine andere, angeführt von ihm selber.
Schaut man nur auf die Zahl der Mandate, hat Robert Fizu aber die besseren Chancen,
eine stabile Mehrheit im Parlament zu reichen.
Beide Parteien warten jetzt darauf, wem Staatspräsidentin Susana Czaputova den Auftrag zur Regierungsbildung
erteilen wird.
In Polen wird in zwei Wochen ein neues Parlament gewählt, heute haben dort mehrere Hunderttausend
Menschen gegen die Rechtskonservative Regierungspartei demonstriert.
Dazu aufgerufen hatte die Bürgerplattform von Oppositionsführer Donald Tusk.
Bis zu einer Million Menschen haben sich im Zentrum von Warschau versammelt, für die
Stadtverwaltung ist es schon jetzt die größte Demonstration in der Geschichte der Hauptstadt.
Der Spitzenkandidat der größten Oppositionspartei Bürgerplattform, der frühe EU-Kommissionspräsident
Donald Tusk, sprach davon, dass die Zeit des Wandels angebrochen sei.
Der Marsch, sagt er, sei der Beginn der Wiedergeburt Polens.
Am 15.
Oktober wird ein neues Parlament gewählt und glaubt man den letzten Umfragen, ist die
Stimmung im Land nicht so klar wie heute im Zentrum von Warschau.
Die Regierungspartei pisslich knapp vor der bürgerlichen Opposition, derzeit hätte
aber keine der beiden Seiten eine eindeutige Mehrheit.
Berichtet ihnen Markus Müller, kommen wir jetzt ins Inland, wo Wirtschafts- und Arbeitsminister
Martin Kocher heute Bundeskanzler Karl Nehammer in Schutz genommen hat, rund um dessen umstrittene
Aussagen zu Bürgern als günstige warme Mahlzeit für Kinder und weniger Teilzeitarbeit als
Weg aus der Armut.
Man müsse den Auftritt Nehamers im Kontext sehen, es sei ein Unterschied, ob man im
Parlament eine Rede halte oder im kleinen Kreis.
Die im Internet verbreiteten Videoausschnitte seien nicht für die Öffentlichkeit gedacht
gewesen.
Ich kann mir schon vorstellen, dass man manchmal etwas in Rage gerät, angesichts der Darstellung
von vielen in Österreich, dass die Lage ganz miserabel ist, dass alles schlimmer und schlechter
wird, gerade was die soziale Lage betrifft und da ist wichtig, einfach auf die Inhalte
auch zu schauen.
Die höchste Sozialquote aller Zeiten in Österreich, also die höchsten Ausgaben für Soziales
am Anteil der Wirtschaftsleistung, das heißt nicht, dass es nicht Zerksorgen und Nötigiptern
und Schwierigkeiten gibt, aber dass es generell in Österreich weit verbreitet Hunger und Armuts
gibt, das ist falsch, das wissen wir aus allen Zahlen und die Regierung ist die sozialste
Regierung seit langem, seit Jahrzehnten, wenn man sich die Zahlen ansieht.
So Wirtschafts- und Arbeitsminister Martin Kocher in der ORF Fernsehpresse Stunde.
Der ehemalige freiheitliche EU-Abgeordnete Andreas Mölzer versucht, seinen Besuch der
nicht anerkannten afghanischen Taliban-Regierung zu rechtfertigen.
Sie hätte dazu gelernt und bemühe, sich darum Sicherheit herzustellen.
Die Reise hatte scharfe Kritik von Partei-Chef Herbert Kickel ausgelöst, Kritik, die Mölzer
heute zurückweist.
Petra Piechler mit den Einzelheiten.
Erfahrer als Publizist seit 40 Jahren immer wieder in Krisenregionen, sagt der ehemalige
FPÖ EU-Abgeordnete Andreas Mölzer.
Das hat mit der Partei-Politik nichts zu tun.
Dass er die Taliban in einem Interview mit der Kronenzeitung verteidigt hat, sieht Mölzer
nicht so.
Es liegt mir fern, ein fundamentalistisches, islamistisches Regime zu klarifizieren, die
versuchen nur Entwicklungen oder Phänomene, wie wir sie gesehen haben in Afghanistan,
darzulegen.
Dass FPÖ-Chef Herbert Kickel die Reise nach Afghanistan als unglaubliche Dummheit bezeichnet
hat und auch Parteiausschlüsse nicht ausgeschlossen hat, versteht Mölzer nicht.
Ich habe das Gefühl gehabt, dass er da falsche Informationen gehabt hat, dass er ziemlich
unter medialem Druck war.
Ja, hoffe, das aufklären zu können, sagt Mölzer.
Seitens der FPÖ und Parteichef Kickel wollte man heute kein Statement zu den Aussagen Mölzers
abgeben.
Noch einmal ins Ausland bei einem Brand in drei Diskotheken in Spanien sind mindestens
13 Menschen ums Leben gekommen.
Für Menschen sind verletzt und es werden noch mehr Opfer befürchtet, denn einige Partybesucher
werden weiterhin vermisst, reiner Hans berichtet.
Es ist kurz vor 6 Uhr früh, als das Feuer im ersten Stock des Clubs von der Milagros ausbricht.
Dort findet gerade eine Geburtstagsfeier statt.
Rasch greift der Brand auch auf zwei Benachparte-Clubs über.
Dieser junge Mann kann sich gerade noch rechtzeitig in Sicherheit bringen.
Wir sind circa 30 Sekunden vor dem Alarm raus.
Alle Lichter sind ausgegangen und ich habe Leute schreien hören, dass es brennt.
Ich konnte raus, aber fünf Verwandte und zwei Freunde waren noch drin und ich weiß nicht wo
sie sind.
Ich habe fünf Familien da drin und zwei Freunde.
Zwei ist der Brand gegen 8 Uhr unter Kontrolle, weil aber das Dach und der erste Stock eingestürzt
sind und die Lage zu gefährlich ist, können Rettungstrupps erst um 10 Uhr Vormittag in
den Club hinein, um nach Opfern zu suchen.
Für ihre Angehörigen wird im Sportpalast ein Infozentrum eingerichtet.
Dort bekommen die Familien der Vermissten auch psychologische Hilfe.
Der Bürgermeister von Murcia Josebalesta hat drei offizielle Trauertage ausgerufen.
Die ganze Stadt sei am Boden zerstört, sagt er.
Was das Feuer ausgelöst hat, ist derzeit noch nicht bekannt.
Kommen wir jetzt zu den Wetteraussichten.
Michael Matran, bitte.
Der Sonntag klingt überwiegend sonniger aus und auch die kommende Nacht verläuft meist
Sternenkleiner vereinzelt, kann es nebelig werden.
Die Temperaturen sinken auf 15 bis 3 Grad.
Morgen Montag und auch am Dienstag lösen sich feinzelte Frühnebelfelder am Maistrasch
auf und dann gibt es in ganz Österreich strahlenden Sonnenschein.
Dazu für Anfang Oktober rekordverdächtige Temperaturen, Höchstwerte 22 bis 27 am Dienstag
sogar bis zu 29 Grad.
In der Nacht auf Mittwoch zieht dann eine Kaltfront auf mit Regenschauern und einzelnen
Gewittern.
Ihr Journalteam sagt Danke für Ihr Interesse.
Bemelten uns wieder mit dem Wichtigsten vom Tag um 18 Uhr.
Jetzt ist es 17 Uhr 9.
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