Apokalypse & Filterkaffee: Jesus klebt! (mit Frédéric Schwilden)

Micky Beisenherz & Studio Bummens Micky Beisenherz & Studio Bummens 4/7/23 - Episode Page - 42m - PDF Transcript

Es ist Freitag, der siebte April.

Apokalypse und Filtercafé.

Die frisch gebrühten Schlagzeilen des Tages mit Micky Beisenherz.

Einen wunderschönen K-Freitagmorgen.

Herzlich willkommen zu Apokalypse und Filtercafé.

Das Newsom Lett und auch heute natürlich blicken wir ein wenig

auf die Schlagzeilen und Wendungen des Tages.

Was ist wichtig? Was ist von Gesprächswert?

Worüber lohnt es sich zu reden?

Und er ist jemand, der das alles sehr kunstfertig kann.

In seiner Funktion als politischer Autor bei der Welt er selber hat

mir schon gesagt, er wäre lieber Chefreporter, Schaumwein,

ein Ressort, das man da durchaus mal einführen könnte.

Aber sie können ihn auch kennenlernen als Autoren.

Das Buch ist Toxic Man.

Das ist sein Debüt-Roman und die Themen dieses Buches werden uns

auch an anderer Stelle möglicherweise schon begegnen.

Guten Morgen, Frederik Spilden.

Guten Morgen, Micky, vielen Dank.

An diesem heutigen Tage, da ist es fast ein bisschen wie am Oster

Sonntag, wo dieser schwere Stein beiseitegeschoben wird für manche.

Denn die Maskenpflicht, die endet jetzt heute hochoffiziell,

also die letzte Maskenpflicht, verschwindet dann auch noch

aus Arztpraxen, aus Krankenhäusern, Pflegeeinrichtungen.

Damit ist es jetzt vorbei, rund drei Jahre nach Beginn der Corona-Pandemie.

Und die Frage natürlich an dich, was bedeutet das für deinen Alltag, Frederik?

Boah, ich war mit meinem Sohn beim Augenarzt und der Arzt war ja bis heute

der einzige Ort, wo man noch Masken tragen musste.

Und natürlich wusste ich das nicht, also das habe ich vergessen.

Natürlich.

Und dann bin ich da rein und dann musste ich wieder raus und die hatten

noch gar keine Maske da zum kaufen oder so. Und dann musste ich zum DM

und eine holen und die hatten aber auch keine mehr.

Und dann hatte ich nur noch so eine Kindermaske mir kaufen können, die

eigentlich auch nur über die Nasenspitze gepasst hat.

Und dann durfte ich aber damit in die Arztpraxen.

Aber ich freue mich, weil ich tatsächlich für mich, ganz viele

Leute waren es überhaupt nicht schwierig.

Aber ich habe so ein Problem mit Engel und Sachen im Gesicht.

Ich fand, das war die Hölle.

Das wurde ja von den Menschen nun bekanntermaßen sehr unterschiedlich

aufgenommen. Die einen, die fanden das immer schlecht.

Dann haste die anderen gehabt, die auch im Internet schriegen.

Maske auf, gab ja auch nicht wenige, die ihre Heldentaten aus Supermärkten

und ICEs berichtet in 280 teiligen Threats bei Twitter.

Da bin ich jetzt auch ganz happy, dass wir das alles los sind.

Auf der anderen Seite richtig gestört hat es mich in dem Sinne jetzt auch nicht.

Also mir ist es eigentlich so einigermaßen wurscht.

Aber ich muss auch sagen, wenn damit jetzt das Zeichen einhergeht,

das Endemische ist beim einfachen Bürger angekommen, dann soll es mir recht sein.

Ich erinnere mich nur an Ostern, immer an die nun mehr auch schon zwei Jahre alte

legendäre Osterruhe, die Armin Laschet mit Angela Merkel zusammen verkündete.

Bevor Merkel dann erst und einmalig in ihrer Karriere dann sagt,

ja, also das war vielleicht doch eine richtige Scheiße.

Also da kann ich ja nur mehr Entschuldigung bitten.

Osterruhe zwei Jahre her.

Damit hat im Grunde Armin Laschets Abstieg so richtig begonnen

so als Kanzlerkandidat, wenn ich mich recht erinnere.

Ja, aber es finde ich ja ein totaler Grower geworden.

Also ich finde, als drittereihe Politiker ist er besser als Kanzlerkandidat jetzt.

Witzig, ne?

Also wirklich ernsthaft.

Ja, ja, ich sehe das auch so.

Der sagt mal auch ganz interessante Dinge.

Der ist jetzt nicht mehr der tollpatschige, der es nicht kann.

Der ist okay jetzt da.

Er ist in gewisser Hinsicht durch das öffentliche Zaudern und Haar dann

ist er so ein bisschen so der Unions Haarbeck.

Weißt du, der ist so natürlich nicht in dieser verantwortlichen Funktion.

Aber er ist der Mann, der den öffentlichen Zweifel-Unionsseitig auch zulässt.

Und es steht ihm in der Tat nicht schlecht.

Zumal er ja eine der Führungsfiguren der Pandemie gewesen ist.

Das heißt, wenn er Dinge, Maßnahmen, die er ja alle mitvertreten hat,

jetzt kritisch beäugt, klammer auf für etwaige weitere Pandemien

oder andere Katastrophenszenarien, dann kann das ja erst mal nicht so schlecht sein.

Nee, und mit Robert Habeck, ich glaube, der Vorteil von Armin Laschet

ist, dass er keine Löcher in den Socken hat.

Das ist mir noch eingefallen, weil bei Robert Habeck

muss ich immer an diesen Text von Jana Hänsel in der Zeit denken.

Ja.

Das ist so eine Sache.

Ich finde, Schuhe ausziehen im ICE, es gibt nichts Deutscheres.

Also sozusagen, der Almann Award ist für Robert Habeck da.

Und da finde ich es aber toll, dass Armin Laschet dem trotz und die Schuhe anlässt.

Das hat mich traurig gemacht.

Bleiben wir doch mal bei dem Thema.

Meine Haare mussten ab.

Ich habe so geheult.

Lena Meyer Landruth hatte Long Covid.

Das berichtet die Bildsängerin Lena Meyer Landruth.

Lies sich im September vergangenen Jahres plötzlich ihre lange Brünette Mähne

kurz schneiden, wie sich jetzt herausstellt, war der Frisurenwechsel.

Jedoch nicht freiwillig die Haare mussten ab, was bislang keiner wusste.

Lena litt an Long Covid.

Das hat sie im Lenaverse ihrem eigenen Fun-Kanal verraten.

Hier gibt es seit Februar im Internet.

Hier können Fans ganz persönliche Nachrichten von Lena bekommen,

wenn sie dafür bezahlen.

Die Klammern Jahres passen 29 Euro.

Das ist günstiger als zum Beispiel bei der Frau vom Wendler.

Richtig, schwanger und geil.

Es ist auf der anderen Seite möglicherweise nicht ganz so unterhaltsam

wie persönliche Nachrichten von Andi Brehme.

Liebe Alfred, kann ich jetzt rauskommen?

Ich glaube, ja.

Mir fallen da wirklich zwei Dinge zu einen.

Also zum einen der Haarausfall.

Und das glaube ich kann einen tatsächlich wirklich ernsthaft beschäftigen,

was ich aber der anderen Seite wirklich eigentlich schlimm finde,

ist dieses, wir können jetzt so Stars abonnieren.

Und ich finde, das hat so ein bisschen was von so Cam Girls.

Flair macht das ja auch.

Es gibt ja das Flair Phone.

Natürlich.

Da kannst du unter einer Nummer anrufen.

Ja, 2990, die Nummer, die Minute.

Und du kannst mit Flair telefonieren.

Ach echt?

Ach, das ist ja abgefahren.

Also, ich habe früher ja so als 15-Jähriger mit schlechtem Internetanschluss

habe ich immer auf die sexy Sport Clips gewartet, nachts.

Da kam das ja auch.

Da wurde auch so eingeblendet 2990, ruf mich an und jetzt wirklich,

ich finde, Künstler oder Künstlerinnen, die sich für 2990

die Minute anrufen lassen oder für 30 Euro so ein Bumspass da abschließen können.

Also schwanger und geil oder so.

Ich weiß nicht, ob man sich damit künstlerischem gefallen tut.

Dem würde ich zustimmen, aber es ist eine neue Art des Starseins.

Früher hieß es ja immer, will zu, gelten macht dich selten.

Der Star hat das Produkt, aber das Privatleben ist völlig tabu.

Niemand weiß etwas.

Man macht ein Geheimnis um sich.

Mittlerweile ist ja jeder Star so sein eigener Flohmarkt,

wo er Teile seiner Persönlichkeit verramscht.

Ist wahrscheinlich anders jetzt einfach, oder?

Ich finde eigentlich, das zeigt nur, wie arm man als Star offenbar sein muss.

Also, ich hätte ja keinen Bock,

ernsthaft, dass wenn mich jemand anruft für 2990 die Minute, dass ich da rangehen muss.

Ja, nehmt oder?

Also, jetzt mal ernsthaft, das ist ja ein scheiß Job dann.

Und ich habe das auch.

Ich habe letztens gesehen, Sebastian Fitzek war auf Lesetour.

Ja. Und der hat ein BMW, so ein Fünfer-BMW-Kombi, glaube ich, war das.

Und da stand dann hinten drauf, gesponsert vom Autohaus, weiß ich nicht was.

Und da frage ich mich doch auch,

Fitzek, der verkauft, du hast ja ein Buch mit ihm gemacht.

Ja, hätte ich mich als Co-Autor mehr ins Zeug legen müssen?

Ja, aber ich meine, der verkauft doch echt viele Bücher.

Warum lässt er sich das Auto sponsoren?

Keine Ahnung, ich weiß nicht,

vielleicht ist das auch noch so ein bisschen, vielleicht ist er noch ein bisschen Straße,

weil es vielleicht ist auch irgendwie noch so eine Art, man weiß es nicht, genau.

Ich wollte aber eigentlich kurz über Lena reden und die Haare.

Ich war natürlich entsetzt, ich war natürlich entsetzt,

dass eine junge Frau wie Lena sich wegen Long Covid die Haare abschneidet und heult.

Meine Erfahrungen nach, lassen sich junge Frauen grundsätzlich nur wegen Heidi Klum

die Haare abschneiden und heulen.

Also, was ist da noch alles passiert?

Und Britney Spears war ja noch groß.

Das hatte, glaube ich, weniger mit Long Covid zu tun, als mit Long Showbiz,

wenn ich mich, wenn ich mir recht erinnere.

Tatsächlich, um mal ganz kurz, ich habe es reingenommen,

weil es natürlich auch so super zu dem Thema Corona passt.

Long Covid ist in der Tat eine ganz große Scheiße, ungefähr 10 Prozent

alle Erkrankten haben es, das ist nicht gering.

Und wenn Karl Lauterbach, unser Gesundheitsminister, sich so Corona gemäß,

noch um eine Sache kümmern sollte, dann um eine Form der Long Covid-Prävention.

Ich finde, bei 10 Prozent der Erkrankten ist es wahrscheinlich schon ganz sinnhaft,

denn wirklich durch irgendwelche Maßnahmen sich schützen,

das geht ja nun jetzt gar nicht mehr.

Aber Prävention oder Behandlung des Ganzen, das wäre sicherlich nicht verkehrt.

Das wäre wirklich super.

Und ich glaube, wo man auch echt drauf gucken muss, diese Unterscheidung oder

also die Fragen, was ist jetzt Post-Wax, was ist Long Covid?

Und was ich super interessant finde, also ich das mit dem Long Covid und dem Haarausfall gelesen habe,

habe ich sofort auch Depressionen gedacht, weil tatsächlich auch Depressionen

kann auch zu Haarausfall führen.

Also diese Unterscheidung ist es jetzt Long Covid oder habe ich mental

durch das, was da passiert ist mit Lockdowns oder was auch immer

den Schaden davon getragen, der sich dann auch im Körper meldet.

Schwer auseinanderzuhalten.

Und die Symptome sind ja oft gleich.

Ja, kommt irgendwie alle so aus dem selben Wurzelwerk, sagen wir mal Corona.

Aber welche Ausprägung es dann genau ist und was am Ende da sich verästelt,

das müsste man echt mal auseinanderhalten.

Aber ich glaube, diese ganze Corona Thematik halt eben auch in der Aufarbeitung,

Umgang mit Impfgegnern, Gegnerinnen, Maßnahmen, was war richtig, was war falsch.

Ich wünschte es mir so sehr, dass in der öffentlichen Aufarbeitung

Schlüsse gezogen werden, die uns wirklich davor feiern,

dieselben Fehler wiederzumachen bei der nächsten Pandemie oder ein Gedenk

anderer größerer gesellschaftlicher Herausforderung.

Allein ich fürchte, wir werden vermutlich wieder in dieselben Fallen tappen.

Es wird genau gleich werden, weil eine Erkenntnis des Menschen

sind leider nicht lernfähig, also wirklich ernsthaft.

Man lernt wenig aus Geschichte oder aus Ereignissen leider.

Die Schlagzeile des Tages.

Krieg in der Ukraine Kiev deutet Verhandlungen über Krim an.

Das berichtet die Zeit.

Die ukrainische Führung ist eigenen Angaben zufolge

nach einer geplanten Frühjahrsoffensive zu Gesprächen mit Russland

über die Krim bereit.

Wenn wir auf dem Schlachtfeld unsere strategischen Ziele erreichen

und an die Verwaltungsgrenzen der Krim gelangen,

so sind wir bereit, die diplomatische Seite zu öffnen und die Sache zu bereden,

sagte der stellvertretende Chef des Präsidentenbüros in Kiev

André Sibia, der Financial Times.

Ich war ein wenig überrascht, das muss ich offen gestanden sagen,

denn wann immer irgendjemand aus dem öffentlichen Raum das Wort Verhandlungen

auch nur gewagt hat, in den Mund zu reden.

Und wir reden natürlich ausschließlich über Menschen, die nicht aus der Ukraine kommen.

Hieß es eigentlich schon relativ schnell, hast du eine Waffe?

Putin liebchen, du tippst wohl nicht richtig, wie kann man nur?

Und jetzt hören wir plötzlich aus der Ukraine selbst

das Wort Verhandlungen und einen Silberstreif am Horizont tut sich auf.

Oder ist das eine komplette Fehleinschätzung?

Also, obwohl ich Politikjournalist bin, finde ich nichts schlimmer als Menschen,

die in deutschen Wohnzimmern sitzen und die Welt erklären.

Nur sagen, ah, der muss das machen.

Ja, ja.

Das machen ja Journalisten, so Leitartikel, Schreiber und so.

Ich finde, wie du das gesagt hast mit dem Silberstreif,

das ist ein Hoffnungsschimmer, jetzt unabhängig, wie man das bewertet.

Unabhängig jetzt auch davon, wie man wo politisch steht.

Ich glaube, egal wie ein Krieg beendet wird, ne?

Also, eine Verhandlung wird es immer geben.

Egal, ob jetzt jemand sagt, ich höre auf oder nicht.

Und...

Absolut.

Deswegen fand ich auch, und das ist auch so interessant,

diese Debattisierung von Pro-Verhandlungen, Pro-Waffen liefern.

Wir müssen nicht vergessen, es gibt mehr als eine legitime Position,

die man einnehmen kann.

Ich finde es richtig, die Ukraine mit Waffen zu unterstützen.

Gleichzeitig muss ich aber anerkennen, es ist eine legitime Position zu sagen,

ich halte das nicht für richtig.

Als Legitime achte ich das auch.

Ich glaube zwar, dass diese Position, wenn man glaubt,

alles einigermaßen aufschlüsseln zu können,

dass das wahrscheinlich keine zielführende Position ist,

aber es ist eine Legitime.

Aber deswegen, ich freue mich und fände es toll,

wenn dieser Krieg nicht noch ein Jahr geht.

Weil das einfach...

Ich konnte es nicht fassen, als es losgegangen ist letztes Jahr, ne?

Geht mir auch so, wobei ja viele andere sagen,

die Zeichen waren natürlich immer schon da.

Aber wir alle waren irgendwie auch zu bräsig

oder zu gutgläubig oder auch möglicherweise zu desinteressiert,

diese Zeichen zu sehen.

Was ich trotzdem schon spannend finde

und die gesamte Absurdität eines Krieges macht sich natürlich auch daran fest,

dass man sagt, ja, wir sind also Verhandlungen, können wir uns vorstellen.

Aber erst mal machen wir noch die Frühjahrsoffensive.

Und die Frühjahrsoffensive ist ja nicht der große Sommerschlussverkauf,

sondern Frühjahrsoffensive bedeutet natürlich Gewalt und Tod auf beiden Seiten.

Dass man sagt, so, das machen wir,

aber erst mal noch die Frühjahrsoffensive, um noch so ein bisschen näher ranzurücken.

Ich verstehe, dass zwar, dass man seine Verhandlungsposition dadurch natürlich verbessern möchte,

aber es klingt natürlich irgendwie hochgradig zynisch und irgendwie auch grotesk, oder?

Absolut, aber das in unserem tollen, im Wessen nichts Neues,

der bei den Ostkassen ja auch so abgeräumt hat,

da ist das ja so auf den Punkt gebracht.

Da ist so ein Militärtyp und die Wissen,

ab 11 Uhr gilt der Waffenstillstand.

Und es ist morgens früh, ein deutscher Offizier oder Typ da,

der sagt dann, die Waffenruhe gilt erst ab 11, das heißt alle in die Schlacht.

So, und das heißt alle sterben einfach, obwohl um 11 Schluss ist.

Steht zwar so nicht im Buch, ist natürlich frei, künstlerisch frei interpretiert aus dem Buch heraus,

hat in dem Buch so nicht stattgefunden.

Aber klar, absolut, also der gesamte Wahnsinn manifestiert sich natürlich auch in solchen Zähnen,

die jetzt so verrückt auch nicht erscheinen,

wenngleich Historiker, der die Hände beim Kopf zusammenschlagen und so,

sowas hat da nicht stattgefunden.

Aber ich glaube, da sind wir jetzt auch nochmal 100 Jahre weiter.

Das ist natürlich absolut denkbar.

Aber ich finde es irgendwie, weiß ich auch nicht, mich hat das schon irritiert.

Aber wie gesagt, wann immer man aus der Ukraine Begriffe wie Verhandlungen hört,

man ist ja schon irgendwie ganz happy, wenn gleich man oder ich hoffe,

dass damit jetzt nicht dieser massive Gebietsverlust einhergeht.

Denn dann wäre ja genau das passiert, von dem man immer sagt, das kann es ja nicht sein,

dass sie ein Viertel des Gebietes verliert.

Mein heutiger Werbepartner ist AXA.

Wenn man wie ich Mitte 40 ist, dann entsteht eine ganz interessante Situation.

Denn im Beziehungsleben, speziell im Beziehungsleben mit der eigenen Frau oder mit Verwandten und Freunden,

da gerät man viel stärker in den Dialog, man unterhält sich viel mehr.

Das ist große Klasse.

Man hört eigentlich nur noch so Dinge wie zum Beispiel, du musst jetzt dringend zur Vorsorge gehen,

macht da besser nicht mit beim Sport, du brichst dir nur die Beine, Skilaufen, bist du wahnsinnig.

Also man führt die ganze Zeit eigentlich nur noch solche Dialoge, dann hört man auch noch mal so Tipps,

nimm doch mal dies, nimm doch mal das, du siehst ein bisschen Blass aus, geht's dir gut,

ich kann dir hier vielleicht noch mal diese Pille, also solche Sachen.

Und wenn es um Gesundheit geht, dann finden Kundinnen bei AXA individuelle Angebote zur Krankenversicherung.

Mit der privaten Krankenversicherung erhalten Kundinnen, Premiumleistung, wie schnelle Facharzttermine und Chefarztbehandlung.

Das ist in diesem gerade ausklingenen Winter besonders wichtig, denn eigentlich so ziemlich jeder Mensch,

der in diesem Jahr Skilaufen war, ist mit einer Treppe im Unterschenkel zurückgekommen.

Außerdem stehen den versicherten exclusive Services wie beispielsweise eine 24-7-Medizinische Hilfe zur Verfügung.

Bei der Auslandskrankenversicherung ist sogar eine Notfallapp dabei,

die Erreichbarkeit rund um die Uhr garantiert und eine Behandlung als Privatpatient ermöglicht.

Ich sage es noch mal, wenn man da in Österreich im Krankenhaus liegt und sagt, das Bein war eigentlich mal gerade,

da ist man sehr dankbar dafür. Auch eine Zahnzusatzversicherung gibt es bei AXA,

sie bietet optimalen Schutz passend zum individuellen Bedarf und mit der stationären Zusatzversicherung

können Kundinnen dank Chefarztbehandlung und Unterbringung im Ein-Bett-Zimmer in Ruhe gesund werden.

Ich weiß, sie sind alle gesellig, aber machen uns nix vor.

Also wenn Sie jetzt zum 35. Mal die Geschichte gehört haben, wie Ihr Bett nachbar in 1959

durch die ausgetrocknete E-Dattalsperre gefahren ist, da denkt man sich auch so ein schönes Einzelbild wäre ja auch mal nett.

Also mit den individuellen Krankenversicherungen von AXA, da habt ihr einen Partner an eurer Seite,

der euch den passenden Schutz für jede Lebenssituation bietet.

Und wenn ihr mehr darüber erfahren möchtet, dann schaut doch mal auf AXA.de slash Gesundheitspartner

oder bei persönlichen BetreuerInnen vorbei.

Da bekommt ihr alle nötigen Infos und könnt gucken, welches Angebot das beste für euch ist.

Den Link und die Infos findet ihr wie immer in den Show-Notes und jetzt weiterhin viel Spaß mit der heutigen Episode.

Zumindest aus der Perspektive der Klimaaktivisten.

Klimaaktivisten blockieren Osterreiseverkehr in Hamburg, das berichtet NTV.

Es ist ein taktisch-gluggewilter Zeitpunkt kurz vor Ostern, starten Klimaschützer der letzten Generation.

Eine groß angelegte Aktion auf drei wichtigen Verkehrspunkten Hamburgs zum Einsatz kam dabei nicht nur Kleber.

Viele Urlauber mussten sich in Geduld üben.

Ja, wir reden heute am Karfreitag.

Viele liegen noch im Bett.

Manche zittern beim Gedanken daran, dass sie irgendwie ihre Verwandten besuchen müssen.

Und jetzt wird in die Reise dorthin auch noch erschwert.

Und die Frage ist natürlich, inwieweit liefern diese Klimaaktivisten und Aktivistinnen ihrer Sache da einen guten Dienst?

Ich weiß, dieses Thema wird immer wieder besprochen.

Aber von Woche zu Woche habe ich das Gefühl, dass das Performative des Ziels immer weiter überlagert.

Denn der Ärger über die Klimaaktivisten wird immer größer.

Und das Klima, das sich verschlechternde, wird wahrscheinlich auch jetzt, da die Sonne langsam wieder scheint,

immer mehr so zu unserem Freund.

Und man will die eigentlich nur noch weg haben und sagt, so, im Besser CSU manier, schmeiß sie alle ins Gewängnis.

Raus mit denen, es ist jetzt gut, verdammte Klimakleber.

Deswegen muss ich aber echt sagen, ich finde das Schwachsinnig, was die tun.

Aber ich finde, es ist die erste Protestbewegung seit ganz langem, die man wieder auf die Kacke haut.

Weil Fridays for Future war halt so süße Lehrerkinder, sagen Hop, hop, hop, hop, Kohle stopp und hüpfen dabei.

Und dann kommt Peter Altmaier mal raus und geht den noch zu und so.

Und sie haben nicht gestört in dem Sinne, ne?

Genau. Das war Volklore.

Und ich finde, da muss ich die letzte Generation wirklich loben. Das ist Protest, der Leute richtig aufregt, ja, auf die Kacke haut.

Ja, absolut.

Und das haben viele nicht geschafft und deswegen reden wir da auch rüber.

Ich glaube, die Leute sind wirklich verrückt geworden, die das machen.

Also ich habe einige von denen ja auch interviewt.

Also einer, Christian Bleul, heißt der Kind, eine Familie, der hat sein Job gekündigt, um das zu machen.

Und ich finde, ein Mensch, der eine Familie sorgt und seinen Job kündigt, um sich dahin zu kleben.

Okay, er kann dann die Sache glauben, aber ich glaube, das ist einfach...

Also ich würde es meiner Familie nicht zumuten wollen.

Nein, das würde ich... Also die wären sicherlich froh, dass ich viel weg bin.

Die wissen ja auf der anderen Seite, die wissen auf der anderen Seite immer, wo sie mich finden können, hat ja auch den Vorteil.

Das ist ja auch schön. Der Papa, der ist ein Elbtunnel.

Aber ja, wir sind ja an einem Wochenende, in dem ja der religiöse Überbau besonders wichtig ist.

Ich fand es übrigens besonders spannend, jetzt gerade an Ostern, die haben wir im Grunde genommen.

Also wir reden ja über das Wochenende, an dem der Stein von der Grabeshöhle Jesu beiseitegeschoben wurde.

Und möglicherweise werden sie dann ja am Ende, am Ostersonntag, sich dann selber auch vom Elbtunnel wieder wegschieben.

Also dieser religiöse Überbau schafft ja vielleicht auch bei vielen frommen Leuten da in den Autos eine gewisse Milde,

wenn es darum geht, dann vielleicht doch da neun Stunden auf der A1 oder A7 zu stehen. Man weiß es ja nicht.

Es ist ja eigentlich auch super religiös, denn der Karfreitag, der ist ja zu inneren Einkehr, zu Ruhe da.

Und es gibt keine größere Ruhe als Stillstand. Insofern vielleicht auch eine neukristliche Bewegung.

Ja, muss man von der Seite sehen. Eine ist trotzdem stinksauer und ich zitiere gerne Ö24,

den Kulturkanal aus Österreich, Pornos da, rechnet mit Klimaklebern ab.

Am Dienstag haben Klimaaktivisten den Hamburger Verkehr lahmgelegt, im Stau stand auch Pornos da,

Hanna Secret, ich nehme an, das ist nicht die richtige Name, auf Instagram macht sie nun ihrem Ärger Luft.

Sie hat geschrieben, ich bin fick und fertig. Der Tag hat so schön angefangen mit so gutem Wetter.

Und dann wollte ich von Niedersachsen wieder nach Schleswig-Holstein fahren. Das erzählt sie auf Instagram.

Ja, ich habe noch nie so viel Sprit verbraucht in dieser Zeit. Ich habe noch nie so viele genervte Leute gesehen.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass das gut ist für unsere Umwelt.

Ja, also Billigawitz, so wenig Verkehr hat sie noch nie gehabt in den letzten Jahren.

Das ist sehr der helle Wahnsinn. Es ist der helle Wahnsinn, Frederick.

Da mag man also eine prominente Stimme aus Deutschland.

Ich habe Hanna Secret natürlich nachgeguckt, habe da mal recherchiert.

Was ich interessant finde an ihr, sie ist auch Krankenschwester, wie Gina Wild, Michaela Schafroth.

Da habe ich drüber nachgedacht, ist das so der Zugang vielleicht? Wenn man Krankenschwester wird, lernt man alles, um zu performen.

Und sie hat, das habe ich auch gesehen, ihren Künstlernamen Hanna Secret hat sie sich in den Personalausweis eintragen lassen.

Wahrscheinlich, wobei ich mir so, ich kenne ja viele Schalterbeamte, wenn die die angucken, wenn die sagen, ich weiß, weil sie sind, sie können durchgehen.

Was ich wirklich interessant finde, ist auch dieses Mitteilungsbedürfnis. Also du stehst da im Stau und dann denkst du als Hanna Secret, ich bin so wichtig,

dass es eine Meldung ist, dass ich im Stau stehe.

Der Mensch versucht natürlich dann, seinem Ärger auch Luft zu machen und wer versteht das besser als der Autor des Buches Toxic Man.

Ich bitte dich, Frederick. Und ich sage es an dieser Stelle gleich, wie viele überflüssige, selbstgerechte und sackdämliche Insta-Stories habe ich schon gemacht,

wenn ich mal mit der Deutschen Bahn wieder irgendwo in Rotenburg-Würme stand, weil dieses glühende Stück Altmetall im Sommer natürlich wieder keinen Schritt weitergefahren ist,

da würde ich dann, wenn der erste Ärger sich gelegt hat, im Nachhinein mir dann auch genau überlegen, ob es unbedingt nötig war,

restdeutschland via Instagram mitzuteilen, dass ich wieder mal Beschwerlichkeiten zu erdulden hatte.

Aber wir kommen ja gleich noch auf das Buch Toxic Man, da wird ja auch unsere Wohlstandsgesellschaft ja auch relativ stark analysiert,

in der im Grunde genommen jede kleine Schwierigkeit als ein grundsätzlicher Angriff auf die Menschenwürde gewertet wird.

Das ist ja genau das, oder?

Das ist wirklich genau das und das finde ich auch schlimm, weil wir da ja wirkliche Probleme vergessen.

Also es fühlt sich eben, da gibt es so eine Stelle in dem Buch, da schreibe ich so darüber, dass wenn einem der Bus vor der Nase wegfährt

und der typisch Berliner Busfahrer ist ja, man rennt hin, der Busfahrer winkt und fährt einfach weiter.

Das war immer schon so und modern ist jetzt nur, dass man als stehengelassener denkt, es war rassistisch, sexistisch oder ich weiß gar nicht, was es noch sein könnte.

Abelistisch im Zweifel.

Abelistisch, ja.

Irgendwas geht ja immer, aber das wird sich möglicherweise in einer anderen Stadt jetzt ändern.

Unter MRADA

Ein Queererschub für Berlin, das schreibt die Tat, wie ein politisches Resultat und ob ein solches Handel das sicher bei einem Koalitionsvertrag zu bewerten ist,

kann leicht an den schärfsten Kritikerinnen abgelesen werden.

Alexander Kisler, konservativ orientierter Korrespondent der neuen Zürcher Zeitung in Deutschland, ist beim queeren Teil des schwarz-roten Koalitionsvertrags nachgerade entsetzt.

Ja, erzeit Kai Wegener, künftig vollregierender Bürgermeister der CDU, des Verrats an den Wünschen seiner Wählerschaft.

Künftig wird es mit dem Segen der CDU in jedem der zwölf Berliner Bezirke einen Queerbeauftragten geben als Vollzeitstelle.

Berlin will unter Wegener Regenbogen-Hauptstadt bleiben und die lesbische Sichtbarkeit erhöhen.

Den Kampf gegen Antifeminismus unterstützt die CDU.

Ebenfalls all das aufgeschrieben hat Jan Feddersen in der Tat und die Frage ist, denn 32-mal taucht das Wörtchen Queer auf den 135 Seiten des koalitionären Programms auf,

gemessen an den Senaten, an denen die CDU in Berlin beteiligt war.

Ist das eine nachgrade revolutionäre Haltung?

Und jetzt natürlich die Frage, was ist denn?

Also, Fredrik, du bist ja nun als jemand, der bei der Welt arbeitet, hast du die Berliner Regierung natürlich im Blick.

Was haben sich denn die CDU-Lah und die Unionsanhänger dafür ein Senat zusammengewählt?

Was wird das denn da für eine links-grün-versiffte, schwule, queere Regierungskoalition?

Muss man sich Sorgen machen als Konservativer?

Nein, im Gegenteil, also das ist ja CDU-Kernpolitik, weil ich war, ich verinner mich noch,

Regionalkonferenzen Jens Spahn, Annegret Kramp-Karrenbauer und Friedrich Merz, das war 2018 oder so, wollten CDU-Vorsitzende werden.

Und ich habe Jens Spahn da begleitet und habe ich mit ganz vielen Leuten da gesprochen, mit einem engen Mitarbeiter von Jens Spahn.

Und da ist folgender Satz zu mir gesagt worden, die CDU ist die schwulste Partei in Deutschland.

Hat eben gesagt, das ist wahnsinnig, also vom Wählerpotenzial, aber auch von den Mitgliedern.

Und auch die Parteitage, dass die wirklich gute Laune machen, wenn so die Politik vorbei ist, dass man abends dann noch was erleben kann.

Ach, eine gute Laune ist gleich bedeutend, ist das nicht aber auch schon in gewisser Hinsicht auch schon ein diskriminierendes Stereotyp,

dass der Schwule automatisch auch besonders gut feiern kann?

Nein, ich wollte jetzt, das war ja so verklausuliert, mir wurde ja gesagt, als junger schwuler Mann kann man auf dem CDU-Parteitag auf jeden Fall Leute kennenlernen.

Hast du gerade Tilman Kuban geoutet?

Das ist ja die jungen Tilman Kuban, das ist ja älter als es ist.

Aber es ist schon witzig, dass man jetzt irgendwie, deine Kollegin Anna Schneider ist ja auch schon im Grunde komplett auf Zinne,

dass die CDU sich jetzt auf solche Dinge einlässt, also das ist man im Grunde genommen da ein trojanisches Einhorn nach Berlin gelassen,

damit Kai Wegner, was ich schon interessant finde, denn wir reden ja über den selben Kai Wegner, der vor kurzem noch die Vornamen der Migrantisch-Stemming Mitbürger wissen wollte nach Silvester.

Und das ist jetzt plötzlich der Mann, der den CSD anführt.

Aber das ist ja total klar, also Angela Merkel ist ja die Frau, die gesagt hat, ich tue mich persönlich schwer, da ging es um Adoptionen von Homosexuellen,

die es die Kinder adoptieren können und dann in, ich glaube, was Harvard oder in Amerika auf jeden Fall die Erndoktorwürde bekommen hat

und dann noch mal gesagt, sie ist die Frau, die die Ehe für alle eingeführt hat und den Mindestlohn.

Also es ist CDU-Politik pur, irgendwas mitzumachen, weil man so merkt, da gibt es vielleicht mittlerweile Mehrheiten dafür und sich dann dafür feiern zu lassen.

Deswegen Kai Wegner ist der gleiche Opportunismus, der die CDU auch zum Erfolg gebracht hat.

So was kann man sich nicht ausdenken.

Na in gewisser Hinsicht schon und ich spreche ja jetzt mit dem Autor des Buches Toxic Man, gift in ihm und um ihn.

So schreibt es die Frankfurter Rundschau, Toxic Man Frederick Schwilden bietet in seinem Roman-Debüt exhibitionistische Unerschrockenheit

und bedient gute alte Pop-Literatur, Tradition.

Der Trendbewusste und popkulturell geschulte Schwilden nimmt mit diesem Vokabularanlauf, lässt sein Toxic Man als ein gänse Füßchen gescheiterten Superhelden,

Flugversuche unternehmen und immer wieder abstürzen.

Ein Mensch, dessen Superkraft darin besteht, gift zu sein, der keine Nähe zulässt, weil er andere durch seine Präsenz vergiftet.

Wie mied das? Nur anders.

Wie lange hast du mit dem Titel des Buches gehadert, weil der Begriff Toxic ähnlich wie auch Begriffe zum Beispiel, das triggert mich,

ja in gewisser Hinsicht, also A, sehr einseitig belegt sind und andererseits ja auch so fürchterlich durchgenudelt.

Toxic, also Toxic, Toxic, das ist doch eigentlich etwas womit gerade jemand, der sich sehr mit dem Zeitgeist beschäftigt wie du,

doch eigentlich, das stellen sich doch schon alle nacken Haare auf, oder?

Absolut, ich hatte die Idee zu diesem Titel aber genau aus dem Grund, also ich finde Menschen, die in so Zeitgeist-Slogans reden,

also Narrativ, toxische Männlichkeit, Gersleitung, ich denke mir so, man, seid ihr, ey, ihr könnt auch normal reden.

Vielleicht können sie es aber auch gar nicht mehr, ne?

Nee, glaub ich auch, dass viele Leute es nicht mehr können.

Ich fand es aber lustig, weil ich glaube, dass dann so Stukowski Ultras vielleicht das Buch sehen und sagen, ach, toll, endlich sagt es mal jemand

und es dann lesen, vielleicht auch echt wütend werden.

Und zu anderen, so fand ich aber auch ganz gut, ich musste so ein Radio-Active-Man aber den Zimms denken,

das ist ja der schlechteste Superheld aller Zeiten, der einfach nichts kann.

Toxic Man soll eigentlich so ein schlechter Superheld eben sein und das fand ich irgendwie das...

Das Toxische ist ja in diesem Fall nicht unbedingt nur seine Beziehung zur Gesellschaft,

sondern das kann man ja auch in diesem Falle ganz faktisch so sehen, er haut sich ja so ziemlich alles rein, was er kriegen kann, dieser Fotograf.

Aus der Heroin?

Ja, aus der Heroin, wobei das ja nach allem, was sich über Heroin weiß, ja fast schon ein Versäumnis ist,

denn ich habe mal gehört und gelesen, dass wenn das Heroin reinen Ursprung ist,

dass es jetzt nicht die schlechteste Droge ist, die man sich reinhauen kann,

wobei ich jetzt hier gerade an Ostern auch niemand dazu bringen möchte,

sein ganz persönlichen Karp Freitag einzuleuten.

Das ist das Problem an unserer Drogenpolitik ja auch, eine völlige Irrationalität,

also wir wissen ja 74.000 Leute im Zusammenhang mit Alkohol und Nikotin sterben jedes Jahr,

das finden wir ganz super und sagen Oktoberfest und wir sagen Dreimars...

Das ist ja Brauchtum, da kann ich dich...

Da kann ich Drogen suchen, das ist Brauchtum.

Also deswegen, ich würde tatsächlich sagen, dass die meisten Drogen mir besser bekommen sind als Alkohol,

muss ich schon sagen.

Ah ja, Moment mal, jetzt überkreuzt sich aber hier schon der Autor mit dem lyrischen Ich,

also man merkt schon, dass die Hauptperson der Fotograf in diesem Buch,

eine Person ist die natürlich immer wieder mit dem Zeitgeist und den Protagonisten,

das Zeitgeist, das hadert mit deren Empfindlichkeit und gerade so auch das Bildungsbürgertum,

bürgerliche Kids, die demonstrieren und das alles so sehr Wohlfall geschieht.

Man könnte so beim Lesen einzelner Passagen denken, das könnte jetzt theoretisch auch,

sagen wir mal, vielleicht der Chefredakteur der Weltgruppe geschrieben haben.

Können wir Sie vorstellen?

Ah, nee, ich glaube nicht, also Ulf ist, weiß ich nicht, hatte Ulf schon mal ein Roman geschrieben?

Nee, aber ich glaube so der ein oder andere Blick auf die Gesellschaft dieses Jahr,

doch sehr zornigen Mannes, ist dem ein oder anderen Artikel der Welt jetzt nicht völlig unähnlich.

Das ist nicht völlig unähnlich, das stimmt und das war auch sehr lustig,

also in dem Buch gibt es eine Szene, wo dieser Fotograf bei einem Mann,

der Gesundheitsminister ist und Jens heißt, zu Hause auf einer Party in der Villa ist

und da auch sehr viele Drogen nimmt und das hat dazu geführt,

dass mich, ich sage jetzt nicht von welchem Medium, aber ich wurde gestern kontaktiert

von der Investigativabteilung eines großen deutschen Mediums mit der Frage,

ob ich denn mal über diese Partys dabei, diese Jens, der Gesundheitsminister ist, sprechen möchte.

Und das fand ich total lustig, also auch die, also da steht ja echt Roman drauf,

da steht ja nicht Dieter Bohlen nichts als die Wahrheit drauf, sondern also

und das fand ich toll.

Es werden in naher Zukunft noch ganz andere Romane erscheinen,

bei denen die rechercherische Abteilung größere Häuser sich auch noch mal melden werden

und sagen, dieser Matthias Döpfner ist der wirklich.

Also das wird alles, das wird alles noch hochinteressant.

Was ich spannend fand war, das ist natürlich dieser Lila-Kortanzug des Protagonisten.

Ach ja.

Was für ein Statement ist das, dieser Kortanzug?

Ist es dein persönlicher Supermananzug, was ist das?

Warum der Lila-Kortanzug? Was sagt der aus?

Naja, Lila-Kortanzug ist natürlich Widerstand gegen die Uniformität der Coolness.

Also Lila-Kortanzug, würde ich sagen, ist ja so pädophiler Bombon-Fabrikant,

so das so vom Style und auch so Liberati am Klavier aus Gold sitzen und so weiter.

Und ich finde die Mode tatsächlich, und deswegen finde ich, habe ich den Protagonisten auch das gegeben,

ich finde unsere Mode gerade echt schlimm.

Also so Prada ist ja so sehr schwarz kunststoffmäßig

und da fand ich von Gucci so einen Ausbruch dagegen,

weil die ja auch so sehr viel mit Korten samt und sowas gearbeitet haben.

Reitere Wehrs und so, ja.

Genau, richtig.

Und deswegen Widerstand und die Ja zum Leben sagen und Nein zu Coolness.

Mangelte es unserer Gesellschaft an Opulenz, ist es auch das?

Ja.

Also ist es eher das kalvinistische, das protestantische gegen das,

gerade wir reden nochmal, kein Freitag um Gottes Willen,

gegen das dieser Roman sich auch auflehnt?

Auf jeden Fall, das siehst du ja.

Also ich meine, was ist so jemand wie Sebastian Vettel,

sagt jetzt hier, du sollst wenig Auto fahren.

Und ich gönne jedem alles.

Ich finde dieses, es wird ja jetzt alles auf Nutzen, auf Effizienz.

Und da sehe ich eine Gefahr darin,

weil effizient Deutschland war mal Vorreiter und das war nicht gut.

Ist es ein Roman gegen die Lustfeindlichkeit?

Ja, also es ist auf jeden Fall Ja zu Lust sagen

und dass man sich nicht für die Lust schämen muss,

es ist Schönheit hat einen Wert

und den finde ich größer als Enthaltsamkeit.

Es ist auf jeden Fall Ja zu Lust zu sagen, zu Verschwendung.

Dieser durchaus ja wütende, bissige und ja in seiner gesellschaftlichen

Betrachtung ja auch durchaus präzise Mann,

ist ja trotzdem in der Lage zu lieben und ohne zu spoilern,

aber er gibt sich ja zum Schluss auch der Liebe hin.

Macht Liebe zahnlos?

Ja, man wird schon nachgebig.

Also ich habe das tatsächlich schon selber auch gemerkt.

Es gibt ja zwei Lieben in meinem Leben, das einmal die Liebe von meinen Kindern

und zu meinen Kindern und zu meiner Frau und von meiner Frau

und es hat mich schon ruhiger gemacht.

Also ich selber ärger mich weniger seitdem

und merke, dass ich auch auf andere Menschen gelassener reagiere.

Dann kannst du nicht bei der Welt bleiben, Fredrik,

dann kannst du nicht mal bei der Welt bleiben.

Das war im Grunde am Dein Königungsgesuch.

Ich gehe zu Geolino.

Ja, sehr gut.

Bitte empören Sie sich jetzt.

Wir waren ja gerade schon beim Maßhalten und beim Zügeln

und so kommt es auch jetzt.

Rewe Filiale führt Pfand-Obergrenze ein.

Das berichtet T-Online.de.

Ein Münchner Supermarkt führt eine Pfand-Obergrenze ein,

die für alle außer Stammkunden gilt.

Flaschensammler hätten so viel Pfand abgegeben.

Es ist die Rewe Filiale am Hauptbahnhof in München,

der erste Supermarkt in der bayerischen Landeshauptstadt,

der nur noch begrenzt Pfand annimmt.

Der Andrang sei zu groß gewesen.

Das ist eine Flaschen-Obergrenze.

Schauen Sie, das können wir bei Herrn Gut das Wort immer wieder.

Es sind maximal zehn Flaschen.

Wenn ich am Bahnhof bin, Zug verpasse, bin ich schnell bei elf.

Das ist mir wirklich am Münchner Hauptbahnhof passiert.

Ich hab Zug verpasst.

Dann trink ich was und dann waren da so zwei,

wahrscheinlich Obdachlose, die gefragt haben, ob sie auch was haben.

Dann hab ich mit denen so viel getrunken,

dass ich den nächsten Zug auch verpasst hab.

Das heißt, du bist dann auf elf Pullen gekommen.

Dann reden wir wahrscheinlich über Helles.

Hast du dir elf Hellen reingehauen?

Ungefähr zur Drittheit.

Das ist auch schon wieder so deutsches Kleinbürgertum.

Jetzt sind nur zehn Flaschen.

Und vor allen Dingen, wer sind denn bitte die Stammkunden,

die Flaschen am Bahnhof abgehen?

Das können ja nur Sorry-Trinker sein.

Ich glaube, es sind noch nicht mal Trinker,

aber ich glaube, es sind einfach wirklich Flaschensammler.

Ja, und das finde ich ehrlich gesagt ein Unding,

weil jemand, der Flaschen sammelt,

der macht das nicht, weil er es geil findet.

Und diese Flaschen zurückgeben zu können,

heißt für eine Person, die Flaschen sammelt halt,

ich hab im Abendessen oder ich hab keins.

Und deswegen hab ich da überhaupt kein Verständnis dafür

und finde es absolut sozial kalt.

Da kann sich Rewe, die sonst irgendwie sagen,

wir sind ein weltoffenes Unternehmen.

Die haben auch so ein Regenbogen an den Eingang jeder Rewe.

Aber sie hassen halt arme Menschen, sorry,

muss man offensichtlich dadurch sehen.

An deren Ende des Regenbogens wartet kein Top voll Gold,

da wartet noch nicht mal ein Flaschenautomat

für mehr als 10, da wandelt noch kein Pfandbong.

Bei Rewe ist am Ende des Regenbogens nicht mal ein Top voll Gold.

Das ist auch nicht mal ein Pfandbong.

Das ist wirklich, das ist wirklich,

ein schöneres Sprachbild, als dieses werden wir heute vermutlich

nicht mehr hinbekommen, wenngleich es dir absolut zuzutrauen ist.

Das werden alle wissen, die das Buch Toxic Man bereits gelesen haben

oder die, die sich das Buch gekauft haben werden,

werden sich daran erfreuen.

Es ist ja wirklich ein sehr unterhaltsames Buch

und eine sehr schöne Zeitgeistbeschreibung.

Also wünsche ich dir für dieses Buch,

das ja bereits am 7. März oder wann dieses erschien,

Anfang März war es, ne?

Ja, ich glaube, ja wirklich.

Also dann bitte jetzt morgen am K. Samstag

in die Buchhandlung und dann nochmal

sich für den Rest Osterns nochmal was nennen.

Oder wenn man halt einfach im Auto sitzt,

weil die verdammten Klima-Kleber wieder alles dichtgemacht haben,

dann hat man ja, wenn man irgendwie, sagen wir mal,

von Hamburg nach Krasno-Brauxel will,

da hat man ja so neun bis zehn Stunden Zeit,

stehend auf der Autobahn, da kann man so ein Buch nochmal durchlesen, oder?

Auf jeden Fall, wobei es mir auch echt egal ist, ob es gelesen wird,

nur kaufen. Also viel kaufen, lesen ist mir eigentlich egal.

Ich hab meinem Sohn versprochen, der hat gesagt, Papa,

wenn du ganz viele Bücher verkaust, was passiert dann?

Und dann will er ein Lamborghini haben, hat er gesagt.

Meine Tochter will Sängerin und Tänzerin werden und lief heute,

weil ich mir aus beruflichen Gründen natürlich die Bild-Zeitung gekauft habe,

die lief heute mit der Bild-Zeitung bei uns hier durch die Nachbarschaft.

Wir haben ja hier Tennelsel auch, sagen wir mal, eher ein linkes Milieu.

Ich hab aus dem Fenster gesehen, zwei, drei waren kurz davor,

das Jugendamt anzurufen.

Ja, schlimmer als wenn das Kind geraucht hätte wahrscheinlich.

Vermutlich. Frederick, ich danke dir ganz herzlich.

Ihr wünscht dir ein fröhliches Rest Osterfest.

Dank.

Und freue mich, wenn du wieder zu Gast bist.

Gott bestürzt dich.

War schön, hat Spaß gemacht.

Dankeschön.

Frohe Oster.

You're a lover. You're a lover, not a fighter.

Frederick, mach's gut. Bis dann.

Danke schön. Tschüss.

Apokalypse und Filtercafé ist eine Studio-Bummensproduktion

mit freundlicher Unterstützung der Florida Entertainment.

Redaktion Niki Hassanier, Executive Producer Tobias Baughage,

Produktion Hannah Marahil, Ton und Schnitt Lara Schneider.

Neue Episoden gibt es immer Montags, Mittwochs, Freitags

und Samstags, überall, wo es Podcasts gibt.

Stimme der Vernunft und unerreichig gute Sprecherin der Rubriken,

Bettina Rust.

Die Studio-Bummens-Podcast-Empfehlung.

Dieses Wort schwul.

Und zu sagen, ich bin schwul war so,

ab normal über die Lippen zu bekommen, irgendwie.

Hallo, ihr lieben Menschen.

Mein Name ist Aljosha Mutadi

und ich habe jetzt einen eigenen Podcast.

Ein Projekt, auf das ich mich schon so lange gefreut habe

und das mir so unfassbar viel bedeutet.

Ich werde verschiedenen Menschen begegnen,

die mir ihre ganz persönliche Coming-Out-Geschichte erzählen.

Du hast sich per Brief bei deinen Eltern geoutet.

Schwulst das Briefpapier, was für dir vorstellen konntest?

Also ich war schon classy.

Das sind Geschichten über Mut und Durchhaltevermögen.

Ich würde ihr wünschen, dass sie...

Scheiße, dass sie Menschen hat, die sie so sehen, wie sie ist

und ihr beiseite stehen können.

Geschichten, die von einer neuen Generation erzählen.

Also ich sage meiner Tochter, dass ihr niemand sagen kann,

wie sie ist oder wie sie sein soll,

sondern dass nur sie das entscheiden kann.

Meine Gäste nehmen euch und auch mich mit in die queere Welt der Sitziger.

Es gab diese Parole, Feminismus ist die Theorie,

lässt beschreiben, die Praxis.

In suchtgeprägte Lebensepisoden.

Beim Sex den Kopf nicht ausschalten zu können,

weil du die ganze Zeit am Nachdenken bist, bin ich jetzt richtig so, wie ich bin.

Das heißt, du rutschst super schnell da rein,

um die Augen zu konsumieren, um diesen Sex über dich ergehen zu lassen.

Und in Kindergartenzeiten, die Vorbote und Safe Space sein können.

Meine Mutter hat das ganz klar mitbekommen.

Wenn die mich abgeholt hat im Kindergarten

und dann zu der Erzieherin gesagt hat, wo ist eine Ahmed,

dann stand ich meistens neben ihr als Mädchenverkleidung,

sie hat mich nicht erkannt.

Und damit herzlich willkommen zu Out and about.

Wir hören uns ab dem 8.3. immer mitwochs überall, wo es Podcast gibt.

I'm a frag mom.

Let's go!

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Die Themen: Lena Meyer-Landrut hatte Long Covid; Ukraine will eventuell mit Russland verhandeln; Klimaaktivist:innen blockieren Oster-Reiseverkehr in Hamburg; Queerpolitik von Schwarz-Rot; "Toxic Man" von Frédéric Schwilden; Supermarkt führt Obergrenze für Pfand ein

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