Apokalypse & Filterkaffee: Holiday on ICE (mit Korbinian Frenzel)

Micky Beisenherz & Studio Bummens Micky Beisenherz & Studio Bummens 3/13/23 - Episode Page - 39m - PDF Transcript

Diese Folge wird dir präsentiert von den günstigen Vodafone-Zusatzkarten.

Nett sein. Lohnt sich.

Es ist Montag, der 13. März.

Apokalypse und Filtercafé.

Die frisch gebrühten Schlagzeilen des Tages.

Mit Micky Beisenherz.

Einen wunderschönen Montagmorgen und herzlich willkommen zu Apokalypse

und Filtercafé, das News on Let.

Und auch heute blicken wir ein wenig auf die Schlagzeilenmeldung des Tages.

Was ist wichtig? Was ist von Gesprächswert? Worüber lohnt es sich zu reden?

Und er weiß das denn?

Qua Amt redet er selber fast täglich über die Themen des Tages.

Das, was Deutschland bewegt.

Und zwar tut er das im Deutschlandfunk Kultur in der wunderbaren Sendung Studio 9.

Er macht das natürlich alles wesentlich tiefgründiger und intelligenter

und nicht zuletzt deshalb habe ich ihn noch eingeladen,

um ein bisschen das Niveau zu heben.

Guten Morgen, Corbinian Frenzel.

Guten Morgen, Micky. Was soll ich sagen außer vielen Dank für die Einladung.

Es ist ja nun ein bisschen den Umständen dieser Aufnahme geschuldet,

dass wir die Oscar-Gewinnerinnen und Gewinner noch nicht preisgeben können.

Deswegen bleibt mir hier zu sagen, die Oscar-Ghost, du im Zweifel Sarah Wagenknecht.

Mehr weiß ich nicht.

Aber weil jemand wie du ja regelmäßig ins Kino geht

und ein Fan des Arthaus Kinos ist, kannst du zumindest über die ein, zwei Filme,

die möglicherweise was gewonnen haben, etwas sagen.

Im Westen nichts Neues.

Neuen Oscars, wie viele werden es am Ende?

Ja, mal sehen, mal sehen.

Wobei ich da jetzt mittlerweile, das geht so massiv durch die Nachrichten

oder es ging so massiv durch die Nachrichten dieser Wartungshaltung,

wie viel holt im Westen nichts Neues,

dass ich fast schon so die Befürchtung eines neuen Oscar-Nationalismus hatte.

Ich muss mich auch ein bisschen zurückhalten,

denn ich habe diesen Film nicht gesehen.

Wie so viele habe ich Remarkt gelesen, auch schon länger her.

Den Film noch nicht gesehen.

Ich habe aber andere wunderbare Filme gesehen, die da nominiert sind.

Ich glaube, mein Favorit wäre Triangle of Sadness.

Wirklich ein handioser Film.

Und ich würde sagen, im Zweifel, falls es nicht der beste Film wird,

gibt Rubin Ostland den Oscar für die beste Regie, der ist ja auch nominiert.

Und ein ganz anderer wunderbarer Film, everything, everywhere, all at once.

Ein super Film, den ich wirklich mit großen Nachdenken und was ging da jetzt ab?

Also richtiger Mindfuck, so aus dem Kino gekommen bin.

Also der hätte es auch verdient auf jeden Fall.

Ja, Niki drückt speziell diesem Film auch total die Daumen Triangle of Sadness.

Da muss ich sagen, wenn ich was gucken will, wo viel gekotzt wird,

dann gucke ich mir natürlich alte Folgen vom Duell um die Welt mit Joko und Glas an.

Im Westen nichts Neues.

Das war ein schöner Satz von dir,

weil er war so repräsentativ für das, was viele gerade sagen.

Alle lobenden Filmen, alle sagen wunderbar.

Alle drücken natürlich Edina Sanovic, Edgar Berger und Co.

Liebe Grüße, die Daumen und sagen danach, ich habe ihn noch nicht gesehen,

weil das ist mir gerade ein bisschen viel Krieg für meinen Geschmack.

Ich brauche Eskapismus.

Und wir sind ja nicht Wolfgang Kubicki, der zur Entspannung Kriegsfilme guckt.

Also nur Daumen drücken ist da vielleicht auch nicht ausreichend.

Ja, das ist wahr.

Ich hätte übrigens noch so eine kleine Empfehlung auch für alle,

die noch einen schönen Film suchen.

Einer der nominierten Filme bei den ausländischen Filmen,

beim Auslandsausgar Close, das ist der belgische Film, der da nominiert ist.

So eine ganz wunderbare Geschichte, Freundschaftsweier, Jungs,

die dann ganz tragisch endet.

Und ich habe lange nicht so viel geweint im Kino wie bei diesem Film.

Die Schlagzeile des Tages.

Sextägige Reise, Habeck und Özdemir in Südamerika.

Das berichtet die Tagesschau.

Wirtschaftliche und klimapolitische Interessen gleichzeitig vorantreiben.

Das wollen Wirtschaftsminister Habeck und Agrarminister Özdemir

in den kommenden Tagen in Südamerika.

Erste Station der sextägigen Reise, Brasilien.

Ja, Özdemir und Habeck sind da und Habeck kündigte an,

grüne Wertschöpfungsketten für mehr Wohlstand und Klimaschutz aufzubauen.

Wohlstand und Klimaschutz.

Das sind nach dem aktuellen Verständnis,

gerade eingedenkt des Themas Öl und Gasheizung,

Antagonisten, die gar nicht so wirklich zusammengehen wollen.

Zumindest in der innerdeutschen Logik.

Oder mache ich da ein Denkfehler und Habeck weiß es besser?

Ja, selbstverständlich weiß er selbst zweifel besser.

Ich wollte gerade sagen, die grüne Logik ist ja seit jeher.

Wir kriegen das zusammen.

Wir kriegen ein grünes Wachstum.

Wir kriegen grünen Wohlstand, wobei natürlich bei diesen Reisen,

sagen wir mal, in die Welt jenseits der klassischen westlichen Industriestaaten,

genau das die Herausforderung ist.

Also wie vermittelt man dort in diesen Ländern,

die ja nach wie vor in einem rasanten Tempo,

Aufholprozess in einem klassischen ökonomischen Sinne,

wie vermittelt man da gleich, hey, macht das doch bitte nicht so falsch

wie wir, über alten Jahrzehnte mit enormen Ressourcenverbrauch.

Das heißt also diesen Transfer hinzukriegen.

Und mal ganz abgesehen davon ist man natürlich auch in der weltweiten Kooperation,

dass Klimaschutz vorankommt.

Und sei es eben auch in dieser Frage von bestimmten Ressourcen

ganz massiv abhängig voneinander.

Ja, und dann geht es natürlich unter anderem halt eben auch darum,

dass man die Rodung des Regenwaldes natürlich wieder zurücktreiben will.

Die illegale Entwahlung vor allem und die Decarbonisierung,

wie du gerade gesagt hast, konsequent vorantreiben will.

Die Frage ist halt immer nur, inwieweit sind die Länder daran wirklich interessiert?

Im globalen Süden, wie man so schön sagt.

Ich meine, wir haben jetzt natürlich mit dem ersten Besuchsland Brasilien

den hoffnungsvollen Kandidaten, den Regierungswechsel zurück,

zu Lula, wo zumindest die Rhetorik stimmt,

wo auch wenn man sich seine erste Amtszeit anschaut,

die Politik auf jeden Fall besser war als die seines Vorgängers,

wenn auch sicherlich nicht in allen Aspekten so gut,

wie man sich das wünschen würde.

Insofern, das ist ja auch nicht von ganz ungefähr die Reiseroute

und dass da eben auch mit Brasilien

und auch dann Kolumbien Länder gewählt werden,

wo man eben auch Regierung vorfindet,

bei dem man erstens vermutet, dass sie da nicht auch ein ganz verkehrt Kurs sind

und zweitens eben auch genau deshalb dieses Unterstützungssignal senden will.

Und da sind wir jetzt nur im Bereich Klimaschutz, Wirtschaftsfragen.

Man könnte das jetzt natürlich noch mal weiten auf die internationale Politik.

Das ist ja auch gerade so was wie ein weltweites Klinkenputzen

und Freundschaften erhalten, vertiefen, gucken.

Sind wir auf derselben Wellenlänge?

Und das ist natürlich gerade mit Lula, mit dem Präsidenten Brasilien interessant

bei der Ukraine-Frage.

Ich weiß nicht, wie weit das ein Schwerpunkt sein wird,

gerade bei diesen beiden Ministern, aber es wird auf jeden Fall mit schwingen.

Ja, Sie werden es mit Sicherheit mal anklingen lassen.

Also gerade die Belange der Ukraine waren Robert Habeck

schon früh wichtiger als vielen anderen, auch aus der eigenen Partei.

Aber Lula hat ja Olaf Scholz schon relativ früh eine relativ deutliche Absage erteilt,

sich da auf Seiten der Ukraine zu positionieren.

Und das ist ja auch immer wieder spannend zu sehen, wie vielschichtig die Dinge dann doch sind.

Also du hast einerseits die Böse, weil sehr, sehr rechte Giorgia Belloni,

die sich aber ganz klar gegen Putin positioniert,

auf der anderen Seite hast du den sehr, sehr guten Lula,

der aber wiederum sich überhaupt nicht gegen Putin positionieren möchte.

Und das sind die Dinge, mit denen wir dann so täglich konfrontiert sind,

die auch so unser Wertesystem und das Koordinatensystem

immer wieder so, na ja, zumindest mal so leicht erschüttern.

Ja, ich würde sagen herausfordern.

Und letztendlich ist das, was da eigentlich passiert, so schmerzhaft,

dass dann auch in der konkreten Politik sein war,

gerade jetzt auch an der Frage der Unterstützung der Ukraine.

Da ging es ja auch ganz konkret beispielsweise um Munitionslieferung.

Wir wissen, wie wichtig das gerade ist, wo Basilien ja durchaus eine Rolle spielen könnte,

wenn es denn wollte.

Aber ich finde diese globale Perspektive, dass die europäische, die westliche Perspektive

nicht automatisch für alle anderen Länder, selbst wenn sie demokratisch verfasst sind,

progressive Regierungen haben, dass das nicht automatisch der Goldstandard ist,

ich finde, das ist eigentlich im besten woken Sinne eine gute Erfahrung.

Insofern finde ich es auch wirklich spannend, wieder zwei grüne Minister gerade damit umgehen,

eben diese andere Perspektive von der südlichen Halbkugel auch wirklich ernst zu nehmen.

Die unbequeme Meinung.

Danke, danke, danke, so ist eine Kolumne in der Tat von Kerstin Augustin überschrieben.

Es geht nun den Anschlag auf die Nord Stream Pipelines.

Eigentlich ist es egal, wer es war, wer auch immer die Nord Stream Pipeline gesprengt hat,

hat drei Preise verdient und der Anfang ist schon gut.

Eine Recherche verschiedener Medien zufolge soll eine Gruppe von sechs Personen mit gefälschten Pässen

an der deutschen Ostseeküste eine Yacht gemietet haben und mit einem Sprengsatz zur Pipeline geschippert sein.

Das ist natürlich wahnsinnig aufregend, aber schlauer ist man nach dieser Recherche nicht,

außer dass es ein Weg auf dem Dares und ein Weg auf Rügen gibt

und die Yacht an einem der beiden Häfen ein Päuschen gemacht hat.

Und im weiteren Vorgang des Textes geht es einfach im Großen und Ganzen darum,

dass mit der Sprengung dieser Pipelines man sich einfach grundsätzlich von ein paar Dingen wird verabschieden müssen.

Deshalb verdienen die Pipeline Helden außerdem den Footprint Award für Sozialökologische Transformation.

Sie haben für das Ende des fossilen Albtraums mehr geleistet als jeder vegane Nachzugfahrer,

so schreibt Kerstin Augustin, unter anderem.

Ja, ich finde, das ist ein sehr schöner Kommentar.

Ich musste auch noch mal darüber nachdenken bei dieser ganzen Aufregung.

Also diese drei Phasen der Erkenntnisse, erst dieses Bauchgefühl, das müssen doch die Russen gewesen sein.

Seema Hirsch mit seinen Recherchen aus den USA,

nein, Amerikaner möglicherweise mit der Hilfe der Norweger,

jetzt eben diese Geschichte.

Unter dem Strich kann man doch sagen, es gab ja eigentlich nur zwei,

die diese Pipeline wirklich wollten, nämlich Russland und damals eben noch weite Teile der deutschen Politik.

Und insofern ist das eigentlich gar nicht so verwunderlich,

dass so viele in Frage kommen, die dieses Ding sabotiert haben am Ende.

Total, absolut. Das wäre eigentlich was so, wie heißt da Daniel Craig, Benoit Blanc,

jetzt in Nice Out oder so, so ein ganz klassisches Who Done It,

oder was für ein Podcast so Sex and Crime, beziehungsweise in dem Fall ja Sex and Crime,

um rauszufinden, wer es gewesen ist.

Und klar, also es gibt natürlich in dem Zusammenhang dann sehr viele Leute,

die sich jetzt dann auch wieder aus der Deckung wagen.

So schreibt Augustin zum Beispiel, der so ein bisschen in eine nähere Zukunft blickt.

Und wenn es in der Ukraine dann etwas gäbe,

dass man aus der Ferne mit zusammengekniffenen Augen als Waffenstillstand bezeichnen könnte,

wären die ersten Sozialdemokraten aus ihren norddeutschen Willen gekrochen

und hätten gefordert, dass wir doch bitte Nord Stream 2 endigen Betrieb nehmen.

Es wäre zwar nicht schön, würden sie dann sagen, und Russland würde man immer noch

echt kritisch sehen, auch wegen der Menschenrechte.

Aber man müsste doch auch an die deutschen Arbeiter denken, die bräuchten das billige Gas aus Russland

und mit dem Zauberwort Brückentechnologie, ja dann wäre Nord die letzten Grünen schwach geworden.

Und ich finde diese Vision nicht ganz so weit an der Realität vorbei,

aber es wurde halt eben gesprengt, diese mögliche Zukunft mit Russland knick-knack.

Tja, tja, jetzt ist sie kaputt.

Ich weiß gar nicht, wie sehr ist die denn, oder sind die beiden Pipelands denn kaputt?

Dazu gab es noch keine Berichterstattung, also wie einfach das zu reparieren wäre.

Ich habe aber was anderes interessantes gemacht.

Das Ding sieht, glaube ich, aus wie so eine gewaltige Blockflöte unter Wasser,

einfach so überall was austritt.

Du meinst, wenn man genug Druck auf der Leitung hat, dann kommt schon noch was anders.

Aber ich habe was anderes interessantes noch erfahren jetzt dieser Trage,

dass da offenbar noch von der Baustelle Nord Stream, Nord Stream 2, noch ganz viele Röhren rumliegen,

auch auf deutschem Territorium, die man jetzt sehr gut gebrauchen könnte,

auch für den Anschluss eben neuer Terminals, die jetzt gebaut werden.

Das Problem ist bloß diese Röhren, die gehören Gasprummen.

Also da merkt man mal wieder im Kleinen, wie genau dieses Szenario, was da jetzt angesprochen ist,

dann natürlich irgendwann politisch-moralisch einfach Füßen liegt.

Also macht man noch mal ein Geschäft, weil es ist ja praktisch möglicherweise,

kriegt man dann irgendein Flüssigas Terminal schneller angeschlossen, oder soll man es lieber lassen?

Eigentlich eine schöne Vorstellung, vielleicht muss Schröder doch noch mal zum Kreml,

aber in dem Falle dann einfach mal aufladen mir.

Also ich verstehe halt mit dem Frieden, dass du jetzt keinen Bock drauf.

Aber können wir vielleicht, wenn Sie die Röhren haben, das wäre doch mal was,

ein Vorschlag zur Güte.

Ja, ein erster Schritt.

Es gibt sie noch, die gute Nachricht.

Suspendierter BBC-Moderator soll wieder auf Sendung.

Es geht natürlich um Gary Lennecker, die Zeit schreibt.

Gary Lennecker kritisierte die Asylpolitik der britischen Regierung.

Ein Verstoß gegen das Neutralitätsgebot des Senders.

Jetzt will ihn BBC-Chef Davey wieder einsetzen.

Tim Davey sagt, Gary ist ein hervorragender TV-Journalist.

Das Volk bedeutet für mich, dass Gary wieder auf Sendung geht.

Gary Lennecker hatte, ich glaube, letzten Dienstag oder so, hatte er getwittert.

Und zwar sinngemäß, dass das neue Asylgesetz der britischen Regierung

eine grausame Politik gegen die Schwächsten sei und bemängelte.

Das Gesetz bediene sich eines Vokabulars, das nicht unähnlich,

der in den 30er Jahren in Deutschland genutzten Sprache sei.

Daraufhin haben 36 konservative Abgeordnete in einem Brief an BBC-Chef Davey

eine Entschuldigung des Moderators gefordert.

Und da war dann plötzlich auch Gary Lennecker suspendiert.

Und jetzt soll er wieder ran, weil halt sehr, sehr viele Menschen

sich mit ihm solidarisiert haben, also auch Kollegen wie Alan Sheeran

oder Ian Wright und viele andere auch.

Und an diesem Sportwochenende im britischen Sportfernsehen bzw. der BBC,

da war das dann mehr oder weniger so eine unmoderierte Clipshow, was da lief.

Und jetzt soll er wieder ran.

Ich meine, das ist eigentlich echt eine verrückte Geschichte.

Ich habe mir überlegt, das kannst du wahrscheinlich besser einschätzen,

was so die deutsche Entsprechung wäre.

Also haben wir wahrscheinlich gar nicht, oder?

Also, dass es so massiv fehlen würde dann auch in der Fußballberichterstattung.

Ich stelle mir, also die deutschen Sportkommentatoren

sind ja jetzt auch nicht eben für besonders feinsinnige,

politische Takes bekannt.

Also ich mir so vorstelle, was plötzlich Mario Barca, so ein Doppelbarca soll,

feministische Außenpolitik, Anna-Lenner-Berbock,

das soll nie für die iranischen Regierungsgarten, die sollen auf die Terrorliste,

ansonsten ist das nicht mehr herrt mit der gender-sensiblen...

So was, ist ja eher schwer vorstellbar, wo du mich gerade draufbringst.

Und Lennecker ist ja ein sehr kluger Kopf.

Er ist ja nicht nur jemand, der im Bereich des Sports klug kommentiert,

sondern, wie wir ja merken, ein politischer Geist ist,

der ja auch in der Lage ist, auch, sagen wir mal,

durchaus feinsinnig zu kommentieren.

Er sagt ja jetzt auch nicht, das ist 1 zu 1 NS Deutschland,

sondern er sagt, das Gesetz bediene sich eines Vokabulars,

das nicht unehnlich, der in den 30er Jahren in Deutschland genutzten Sprache sei.

Also da kann man ja durchaus von einer differenzierten,

wenn auch harten Kritik an der britischen Regierung sprechen,

die aber, und das ist ja ein Dauerthema,

offenkundig ein bisschen zu viel Einfluss nimmt

auf das, was im öffentlich-rechtlichen britischen Fernsehen geschieht.

Ja, also ich glaube, da gibt es ein paar ganz einfache Dinge,

die man erkennen und sagen kann.

Also der eigentliche Skandal ist dieses Gesetz der britischen Regierung,

wo im Prinzip, man muss das so direkt sagen,

das Grundrecht auf Asyl abgeschafft wird.

Im Prinzip dann direkte Rückführung in sichere Herkunftsländer

oder nach Ruhander, das finde ich ja.

Wahnsinn, ne?

Also eine Reihung, die ja eigentlich wirklich unglaublich ist.

Das war ja auch schon häufig Thema.

Hat ja auch die britische Politik schon ordentliche durcheinander gebracht.

Ich fand zum Zweiten diese Solidarisierung

der vielen BBC-Kollegen und Kollegen grandios.

Also würde mir auch wünschen, wenn uns das mal in Deutschland passiert,

dass das dann auch so funktionieren würde.

Aber jetzt kommt ein schwieriger Teil dazu.

Die dritte sichere Erkenntnis, was du auch gerade angedeutet hast,

ist Regierungseinflussnahme auf einen öffentlichen,

einen öffentlich-rechtlichen Sender wie die BBC.

Das geht natürlich gar nicht.

Aber das liegt einfach zu nahe, dass da zu enge Verbindungen

aus der konservativen britischen Politik da versucht haben,

direkt Druck auszuüben und ja offenbar Erfolg hatten.

Jetzt kommt ein kleines Aber.

Er wurde ja suspendiert, nachdem er aufgefordert wurde,

das zurückzunehmen, das nicht getan hat.

Und eben auch mit dem Verweis darauf,

dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der BBC

eben sich zurückhalten sollen in öffentlicher Kommentierung,

gerade eben auch, wenn es auf so Plattform wie Twitter ist.

Und ich mag ja immer gerne, wenn man es mal andersrum denkt,

was wäre, das ist jetzt schwer vorstellbar,

in Großbritannien, aber stellen wir uns vor,

es gäbe eine linke Regierung in Großbritannien,

die ein ganz liberales, offenes, neues Einwanderungsrechtschaft,

die Grenzen öffnet, im besten Willkommenskultursinn.

Und da wäre Linnecker politisch anders gestrickt,

vielleicht dann mit einer Kommentierung aufgefallen,

wo er sagt, Großbritannien schafft sich ab.

Ich glaube, wenn da dann ein größer öffentlicher Aufsteig gewesen wäre

und die Frage darf ein Sportmoderator,

eine Sportlegende mit seiner Prominenz so etwas, so ungeschützt,

tun, dann wäre die Bewertung vielleicht ein anderer.

Und deswegen würde ich immer sagen,

es gibt auch eine gewisse Berechtigung, eine Notwendigkeit,

dass man sich überlegt, in welcher öffentlichen Rolle bin ich

beim öffentlich finanzierten Sender,

muss das an manchen Stellen auch zu einer gewissen Zurückhaltung führen.

Also diesen kleinen, sagen, zweifelnden Gedanken

würde ich auch bei dieser Linneckergeschichte mitgeben.

Umso glücklicher bin ich, dass du hier zu Gast bist,

denn ich hatte fast schon ein bisschen

auf diesen zweifelnden Gedanken gehofft.

Den kenne ich ja von dir, das schätze ich ja auch sehr.

Ich würde mich dem natürlich anschließen.

Klar, hätte Linnecker sich jetzt so geäußert,

wie es uns politisch eher nicht so konform ist,

dann wäre man natürlich sehr schnell bei der Hand zu sein,

der soll gefällig seine Schnauze halten,

der soll über Sport berichten

und ansonsten wollen wir nichts von ihm hören.

Diesen Reflex kennen wir ja häufig,

wenn es eben nicht der eigenen Meinung entspricht.

Auf der anderen Seite war es ja so,

dass mit Lord Sugar ein anderer BBC-Präsentator

sich 2019 auch bei Twitter geäußert hatte

zum Beispiel geschrieben, you can stop the communist Jeremy Corbyn,

don't vote Labour.

Und da es ja nun ein Neutralitätsgebot bei der BBC zu scheinen gibt,

denn das sind ja die Richtlinien,

hätte man ja annehmen können,

dass dieser Lord Sugar dann ebenfalls suspendiert worden wäre.

Dem war aber nicht so.

Und da stellt sich natürlich dann schon die Frage,

inwieweit diese Einflussnahme der Politik auf die BBC

dann tatsächlich ein entscheidender Faktor ist.

Also ich bin ja noch gerade bei dem Namen hängen geblieben.

Lord Sugar.

Fantastisch, oder?

Ich weiß nicht, ob man deswegen milder mit ihm war,

weil man dachte, das kann man auch.

Nein, dabei im Ernst, die BBC,

und das ist ja leider auch der wirklich sehr ernste Teil daran,

steht und stand ja immer eher unter dem Verdacht in den letzten Jahren

zu links liberaler Herzzukommen.

In der ganzen Brexit-Debatte haben wir die Brexiteers gesagt,

wir sind nicht ausgewogen und unabhängig in der Berichterstattung,

ihr versucht die Leute zu manipulieren.

Und was wir jetzt seit einiger Zeit bei der BBC beobachten müssen,

ist eben schon eine gewisse politische Einflussnahme der Regierenden

und möglicherweise auch vielleicht darüber hinaus,

so was wie die Sorge derjenigen, die dort sind,

zu sehr links verortet zu werden,

dass dann die Übersprunghandlungen in die andere Richtung kommen.

Also was das Ganze zeigt, ist halt der enorme Druck

unter dem das System steht und die öffentlichen Medien

und natürlich einmal mehr, wie polarisiert auch

die politische Landschaft in Großbritannien ist.

Das gibt's doch gar nicht.

Rai News meldet Mallorca, meldet die erste Tropennacht des Jahres.

Das Wetter spielt verrückt.

In Spanien stiegen die Temperaturen teils auf 30 Grad

und an einigen Stränden herrscht sommerliches Treiben.

Ja, es war vor einer Woche Frühlingsanfang

und in manchen Ecken Europas ist fast schon Sommer.

In Spanien stiegen die Temperaturen teils auf über 30 Grad.

Zur Abkühlung strömten Zehntausende am Wochenende an die Mittelmeerstrände.

Mancherorts hatte man Probleme, das Handtuch auszubreiten

und das ist zum Beispiel in Andalusien und Katalonien schon so,

dass die Stau sehen nur noch zu rund einem Viertel gefüllt sind

und in Katalonien im Nordosten des Landes.

Da ist es bereits so, dass der Wasserverbrauch

in der Landwirtschaft und der Industrie eingeschränkt wurde.

Und wir reden hier gerade erst mal nur vom März.

Bis eben gerade wollte ich mich einfach freuen

und dann hast du das mit dem Wasser gesagt.

Denn meine Erfahrung der letzten Tage war halt echt viel Wasser hier in Deutschland.

Regen, Regen.

Ich bin natürlich unermüdlich trotzdem Fahrrad gefahren durch diese Stadt durch Berlin.

Prussia hätte spätestens jetzt gesagt,

typisch öffentlich-rechtlicher Moderator,

fährt natürlich bei dem Wetter mit dem Fahrrad durch die Gegend.

Wie man es macht, macht man es falsch.

Aber nein, das macht es ganz unabhängig von politischen Erwägungen,

einfach weil es die schnellste und beste Fortbewegungsarten ist.

Und weil die Friedrichstraße so schön frei ist, ne?

Ja, lass uns nicht drunter reden.

Aber das Wetter, also, ja, aber das ist ja das Drama.

Ich meine, du kannst heute sicher eigentlich kaum über Sonnenschein

und frühen Sonnenschein an frühen Frühlingsbeginn freuen,

weil man ja immer gleich erahnt oder zumindest die Befürchtung hat,

ist das jetzt einfach mal ein netter Wink des Wetter Gottes,

der uns ein bisschen Sonne schickt oder ist es eben der Klimawandel?

Ja, und es gibt ja nicht wenige, die sich aufregen,

wenn Meldungen wie Rekordhitze dann immer noch bebildert werden

mit Menschen, die dann in der Sonne sitzen und ein Eis essen,

weil das im Grunde genommen schon der erste Schritt in Richtung Klimawandel-Leugnung ist.

Aber ich bin natürlich auf der anderen Seite als Kind der Achtziger,

natürlich auch mit dem Bild geprägt, dass man aus dem Urlaub kommt

und jemand sagt, du bist ja gar nicht so braun, war's nicht gut.

Die haus hält gar nicht.

Die haus hält gar nicht.

Natürlich, also, es ist ja klar, dass das alles alarmierend ist.

Und wenn im März bereits in Katalonien das Wasser in der Stause knapp ist,

dann ist das alles nicht gut.

Wir ändern uns an die Poebene in Italien im letzten Jahr.

In diesem Jahr wird es wahrscheinlich nicht viel besser werden.

Und wie geht man damit um?

Also, ich habe auf jeden Fall beschlossen nach diesen Nachrichten.

Ich muss mir das selbst vor Ort anschauen

und werde dann schon Anfang April für eine Woche in Valencia sein.

Bitte empören Sie sich jetzt.

Und jetzt ist halt nur die Frage, wie du dahin kommst.

Linke will Privatjets verbieten.

Das berietet das Hamburger Abendblatt mit dem Verbot,

dass der Parteichef Martin Schirdevahn die CO2-Emission senkt und verweist

auf öffentliche Verkehrsmittel.

Ja, es ist so, dass Schirdevahn, also der Parteichef der Linken,

klimaschädliche Flüge mit Privatjets eindämmen will.

Allein die Strecke Hamburg-Sült sei im vergangenen Jahr 508-mal geflogen worden,

sagte der Kurfrationsvorsitzende der Linken im EU-Parlament, den ZDF.

Das ist eine Strecke, die man locker mit öffentlichen Verkehrsmitteln

zurücklegen kann und die doch besonders oft geflogen wird.

Auch ein beliebter Ausflugsort von Prominenten und von Superreichen ist.

Ich glaube, wir reden hier wahrscheinlich über zwei Ebenen.

Zunächst einmal, Schirdevahn hat natürlich komplett Recht, wenn er sagt,

dass es komplett geisteskrank ist, die Strecke Hamburg-Sült zu fliegen

bzw. auch noch dafür ein Privatjet zu nehmen.

Das erscheint mir auch wirklich nicht besonders sinnvoll.

Von Hamburg mit der Bahn sind es in der Regel drei Stunden.

Das kann man, glaube ich, allen zumuten.

Auf der anderen Ebene sind natürlich Sätze wie Klimaschutz ist Klassenkampf,

ganz klar ein linker Take.

Und ich habe das Gefühl, dass ein solches Thema dem Parteivorsitzenden,

einer linken Partei jetzt vielleicht auch gar nicht so gänzlich ungelegen kommt,

um mal von ganz anderen Themen bei der Linkspartei abzulenken.

Ja, ich habe mich auch gefragt.

Ich stelle mir so vor, auf dem linken Parteitag, die Leute sind sich so konzentriert

und du hältst eine Rede.

Was musst du sagen, damit der Sahel wieder bei dir ist?

Irgendwas mit Privatjets, besser verliebende, besteuern, verbieten.

Und du hast sie wieder alle, ne?

Und Klimaschutz ist Klassenkampf.

Es ist auf jeden Fall ein Alleinstellungsmerkmal für die Linke,

wenn sie das so klar formuliert.

Wir sprachen hier gerade über Asidemir und Habeck.

Das ist ja so der ganz andere Sound.

Wir kriegen das alles letztendlich schön vermittelt.

Wie die jetzt wirklich zu den Privatjets stehen,

wäre nochmal eine andere Frage.

Aber ja, ich meine, es wurde ja auch nochmal zusammengerechnet.

Und das kann man natürlich auch zusammenrechnen.

Die Emissionen, wenn Menschen privat fliegen in diesen kleinen Flugzeugen,

meistens ja auch nicht mit so vielen Menschen besetzt,

das ist schon ein enormer CO2-Fußabdruck.

Ich finde, das kann man auch wirklich ernsthaft diskutieren.

Und es gab jetzt vor einigen Monaten, gab es mal so eine Aktion,

im Prinzip so der Schwestern und Brüder der letzten Generationen in die Niederlanden.

Die haben dann am Flughafen dort,

haben die nicht etwa die Mallorca-Urlaube oder so blockiert,

sondern die Privatjet-Sektion des Flughafens.

Wo ich auch gedacht habe, das ist strategisch wirklich klug.

Darauf können sich auch verständigen, ne?

Genau, darauf können sich eben 98 Prozent der Menschen in diesem Lande verständigen,

weil 98 Prozent eben oder wahrscheinlich sogar 99 Prozent

nicht mit solchen Gefährten unterwegs sind.

Ja, also der Klassenkampfpunkt da, Abzüge,

aber die Sache besprechen, was man da vielleicht doch nochmal einschränken könnte,

finde ich schon sinnvoll.

Mich würde interessieren, gab es, als es das neuen Euro-Ticket gab,

gab es da so eine kleine Delle bei den Privatflügen,

weil dann doch viele gesagt haben,

ach, dann nehme ich doch nochmal den Zug?

Das ist eine gute Frage, ich kann es mir nicht vorstellen.

Ich glaube, wer sich für ein Privatjet in dieser Situation entscheidet,

der will nicht unbedingt mit dem neuen Euro-Ticket.

Aber wer weiß, vielleicht so als Jochen Schweizer Paket,

irgendwie reisen wie Normalbürger, ne?

So reisen wie der Plebs, so ein bisschen so kurz vor Ritzen,

irgendwie für Superreiche, dass man sagt, ich gebe mir das jetzt einfach mal.

Oder man macht natürlich, wie unsere ehemalige Verteidigungsministerin,

Christine Lambrecht, die sagt, pass mal auf, dann nehme ich doch die Bundeswehr.

Das geht natürlich auch, aber kommt nachher dann auch nicht gut an.

Aber das war ja im Klima so eine Gutweise,

weil sie hat gesagt, bevor ich hier alleine fliege,

nehme ich lieber noch jemand mit, dann ist der Fußabdruck geringer.

Da hast du völlig Recht, wir halten fest,

die Linke redet lieber über Privatjets als über Kampfjets

und ist insofern in einem Debattenbereich,

der Ihnen auch in der breiten Öffentlichkeit wahrscheinlich mehr Sympathien einbringt

und wo wir gerade bei Sympathien sind.

Verlierer des Tages.

Ex-Bildchef zeigt Ausweis nicht vor, Julian Reichelt

löst Bundespolizeieinsatz am Berliner Hauptbahnhof aus,

das berichtet der Tagesspiegel, der ehemalige Bildchefredakteur,

gerät erneut in die Schlagzeilen.

Wie der Spiegelberichtete soll der 42-Jährige sich am Freitag

während einer Zugfahrt in einem ICE von Koblenz nach Berlin

mit dem Zugpersonal angelegt haben,

weil es von ihm einen Ausweis verlangt hatte,

die Situation eskalierte derart,

dass die Bundespolizei hinzugezogen werden musste.

Er hatte wohl ein Online-Ticket, das konnte er vorzeigen,

aber er hatte keinen Lichtbildausweis

beziehungsweise erweigerte sich,

einen Personaldokument vorzuweisen.

Und das brauchst du offenkundig, wenn du ein Online-Ticket hast

und am Ende wurde er dann von der Polizei auf die Wache begleitet,

hatte wohl mit seinem Handy auch den gesamten Vorgang gefilmt.

Ich gehe davon aus, man kann das jetzt bereits bei YouTube sehen.

Also Julian Reichelt hatte, glaube ich, noch mehr Pech mit der Bahn

als mit Frauen, wie mir aktuell gerade so scheint.

Er hatte doch letztens schon dieses Snickers da im ICE,

wo man denkt, was ist denn da?

Ja, es nimmt keine gute Richtung mit ihm, die ganze Entwicklung.

Aber ich meine, allein sich, wenn es denn so war,

sich hinzustellen zu sagen, wissen Sie denn nicht, wer ich bin?

Ja, natürlich.

Ich finde, es gibt wenige Menschen in diesem Lande, die das sagen dürften,

aber die würden das wahrscheinlich niemals tun.

Ja, ich sage in so einer Situation immer sehr gerne,

Sie wissen wohl nicht, wer ich bin, dann habe ich zumindest recht.

Das fühlt sich dann einfach besser an.

Also ich finde, dieses unglaubliche Quero Landentum,

Julian Reichelt ist offenkundig ein Mann,

der sehr viel mit Deutschland und seinen Institutionen hadert.

Ich finde es einfach auf eine gewisse Art und Weise auch faszinierend,

dass man so immer wieder den inneren Don Quixote so entdeckt

und dann in Zweifel auch in Kauf nimmt, dass die Bahnfahrt vorzeitig endet.

Wenn dann doch schon mal eine Bahn fährt, dann wäre ich doch froh

und würde alles dafür tun, um diesen Betriebsablauf nicht noch weiter zu stören.

Aber das scheint seine Sache nicht zu sein.

Ja, das Ärgerliche ist daran,

dieser Charakterzug des Recht haben wollen, Recht behalten wollen,

selbst wenn man sich damit selbst immer mehr schadet

und eigentlich eine Situation bringt

und herauskatapultiert aus dem einigermaßen seriösen Feld.

Das kann eben auf der großen Bühne als Chefredakteur passieren,

das kann eben auch im Bahnabteil passieren.

Total.

Ich habe mich dann gefragt, warum hat er denn nicht einfach,

vielleicht hat er das ja gemacht, aber einfach mal so ein seiner Videos gezeigt

und da steht dann ja auch der Name dabei.

Stimmt.

Aber reicht das als Lichtbildausweis?

Also das ist ja schwer, oder?

Weiß ich nicht genau.

Also kleine Anerkennung an dieser Stelle, man weiß ja auch nicht,

auf wen er da gestoßen ist.

Bei einem Personal, wie viele Fahrer wissen ja auch,

da begegnet man ja auch Menschen,

da würde vielleicht jeder von uns zum Kleinen reichelt werden an der Stelle.

Total, total.

Also ich will da jetzt auch nicht das Bahnpersonal gänzlich freisprechen von Schuld.

Mir ist nämlich in diesem Falle eine Geschichte in den Sinn gekommen,

die mir vor zwei oder drei Wochen erzählt worden ist,

zwar von einem durchaus namenhaften deutschen Politiker,

der sich, sagen wir mal, in gerade drängenden politischen Fragen

sehr deutlich positioniert hat in der Öffentlichkeit

und der ist mit der Bahn gereist

und dann kam der Schaffner und wollte seine Bahncard sehen

und er hat dann offensichtlich auch seine Bundestagsbahncard

und dann hat der Schaffner ihm die weggenommen

und ist weggegangen

und die Frage, sie wissen wohl nicht, wer ich bin,

die musste nicht gestellt werden,

denn der Schaffner selber hat gesagt, ich weiß genau, wer sie sind

und nahm seine Bahncard und ging weg.

Dieser bedauernswerte Politiker musste hinter ihm hersteigen

und seine Bahncard zurückerobern

und da war es dann sogar so, dass dann die Polizei umgekehrt gemacht hatte

und sich den Schaffner gegriffen hat und gesagt hat,

der war offenkundig so erboost, auf diesen hochrangigen Politiker zu treffen,

der ihm offenkundig nicht ganz mit ihm auf Linie ist,

dass er ihm die Bahncard weggenommen hat.

Also so kann es auch laufen.

Das ist ein sehr politisches Verständnis der Schaffnerrolle.

Ich finde das beeindruckend.

Aber ich würde in dem Fall sagen, es geht so weit.

Ohne jetzt genau zu wissen, wer der Betroffene war.

Man muss auch ehrlich sagen,

hätte diesem Bundestagsabgeordneten richtig wehtun wollen,

hätte eben das Chili-Konkan aus dem Board-Bistro angeboten.

Da kann man also wirklich nachhaltig, aber gut, das ist ein anderes Thema.

Das gibt es doch gar nicht.

Betrunken dabei ist ein anderer Mann in Zug Ohrläppchen ab.

Das berichtet die RTL.

Und eins sei vorweg gesagt, es war vermutlich nicht Julian Reichelt,

denn dieser 44-jährige Mann ist ja zwei Jahre älter als Julian Reichelt

und hat einen Begleiter gerieten am Samstag Nachmittag

in einem Regionalzug zwischen Mühlheim.

Siehst, es ist ein Regionalzug.

Und da weiß man, diese Linie nimmt Julian Reichelt nicht.

Es ist ein Regionalzug zwischen Mühlheim und Essen gewesen.

Mit einem 41-Jährigen ist er aneinander geraten.

Und dann soll er mehrfach auf ihn eingeschlagen haben,

wie die Bundespolizei mitteilte.

Zeugen hatten den Streit beobachtet.

Plötzlich habe der 44-Jährige dem 41-Jährigen ins Ohr gebissen,

den sei dabei abgerissen worden und auf den Boden gefallen.

Und jeder, der mal im Regionalexpress gefahren ist,

ich habe dies eben noch am Samstag getan.

Der weiß, dieses Ohrläppchen,

sobald es den Boden des Regionalexpresses berührt,

ist unredbar verloren und kann nie wieder angenäht werden.

Oh Gott, ich weiß gar nicht, was ich sage.

Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll.

Aber es gibt diese Faszination fürs Ohr.

Liegt das daran, dass das die schwache Stelle ist?

Also wenn man so im Kampf ist, dass man weiß,

da kann man auch mal was abbeißen.

Also bevor man irgendwas anderes am Körper abbeißt,

muss man ja ganz schön zulangen.

Oder wo kommt das her?

Ist das auch Teil von so Selbstverteidigungskursen?

Ich weiß das gar nicht.

Meine letzte Schlägerei war in der vierten Klasse.

Ja, meine ist auch schon eine ganze Weile her.

Also meine letzte Schlägerei ist, glaube ich, auch schon 30 Jahre her.

Wir sind ja so Pazifisten.

Wir sind keine Lumpen-Pazifisten-Kombinier.

Wir sind einfach nur Pazifisten.

Ich weiß auch nicht.

Es hängt ja auch immer ein bisschen davon ab,

ob das Ohr so als Extremität in dem Falle dann auch so ins Auge sticht.

Weil es ja bei dem ein oder anderen auch so ein bisschen vom Kopf absteht

und in einfaches Gefechtsdenkmal sich, weißte was,

da kriegt man doch eigentlich ganz gut abgebissen.

So bevor man da jetzt in den Oberarm beißt.

Ja, ne?

Ja, ich weiß auch nicht.

Also was müssen wir jetzt sagen an dieser Stelle?

Alles gute Genesungswünsche

und hoffentlich behältst du nicht recht mit dem Ohr

auf dem Boden des Regionalexpresses.

Vielleicht gibt es ja mittlerweile auch so Spezialsprays.

Okay, ja.

Also hätten sie doch bloß einfach alle eine Maske getragen.

Vor zwei Monaten wäre das alles noch gar nicht so einfach gewesen.

Aber du siehst, in gewisser Hinsicht könnte man sagen,

das Leben kehrt zurück.

Wenn ich sage, Nature is healing, trifft es auch nicht ganz.

Na ja, also das war in diesem Falle jetzt quasi

mit der Bundespolizei ein Triangle of Madness in dem Zusammenhang.

Ich wollte grad sagen, du hast da gerade noch schöne Meldungen

zusammengesucht, also da kann man den großen Weltschmerz

wunderbar tauschen gegen den kleinen Weltschmerz.

Und das ist doch schließlich eine Kernkompetenz

dieser kleinen Sendung, die just in diesem Moment endet.

Korbinian, ich danke dir ganz herzlich.

Wie schön, dass du wieder bei uns zu Gast gewesen bist.

Und ich freue mich auf eine weitere Woche, Studio 9,

die du aber gar nicht moderieren wirst,

sondern deine Kollegin Jana Münkel, wenn ich mich nicht irre.

Das ist richtig mit einer kleinen Ausnahme,

aber einer hoffentlich sehr schönen Ausnahme am Mittwoch.

Ich weiß.

Am Mittwoch aus dem Humboldt Forum in Berlin.

Und dort wird kein geringerer als Harald Schmidt zu Gast sein bei mir.

Oh, ich bin sehr, sehr gespannt.

Welche Zielgruppe eher mit den zwei, drei eingepreisten Buzzwords

dieses Mal zu Triggern gedenkt?

Ich denke, Gendern wird auf jeden Fall drin sein, oder?

Davon kann man ausgehen.

Ja, ich denke auch.

Also, ich bin auf jeden Fall sehr gespannt darauf,

aber freue mich natürlich, dass ich die Woche mit dir beginnen durfte.

Lieber Micky.

Und muss aber natürlich nicht nur, weil Montag ist,

sondern generell schöne Grüße ausrichten an Micky.

Du bist ein Schatz Korbinian.

Dankeschön.

Komm bald wieder, ja?

Sehr gerne.

Tschüss.

Tschüss.

Apokalypse und Filtercafé ist eine Studiobummensproduktion

mit freundlicher Unterstützung der Florida Entertainment.

Redaktion Niki Hassania.

Executive Producer Tobias Baughage.

Produktion Hannah Marahil.

Ton und Schnitt Niki Franking.

Neue Episoden gibt es immer Montags, Mittwochs, Freitags und Samstags.

Überall, wo es Podcasts gibt.

Stimme der Vernunft und unerreichig gute Sprecherin der Rubriken,

Bettina Rust.

Hallo, ich bin Jan Müller.

Und in meinem Podcast Reflektor spreche ich mit meinen Gästen

über die Geschichten hinter ihrer Musik.

Egal, ob Deichkind, Kraftklub, Haftbefehl oder Haiti.

Ob Pop, Rock, Rap, Punk oder Klassik.

Ich will verstehen, was die Musik meines Gegenübers

so einzigartig klingen lässt.

Und ich will erfahren, was sie oder ihn dabei geprägt hat.

Wir sprechen über die herausragenden Glücksmomente.

Aber auch über die großen Dramen,

die sich so vielleicht nur im Leben eines Musikers abspielen können.

Das sind Momente, die ich ziemlich gut kenne,

denn schließlich bin ich mit meiner Band Tokotronic

selbst seit über 30 Jahren aktiv.

Gemeinsam mit meinen Gästen möchte ich euch hinter die Kulissen

der Musikwelt mitnehmen.

Lasst uns die Musik gemeinsam zelebrieren.

Mit Bella B.

Wie bei einem Gruppen meines Songs Feinurlaub

und wie bei einem Gruppen Feinurlaub Songs nicht.

Jeute Nalani.

Als der Hip-Hop kam und die Protagonisten so aussahen wie ich,

das war für mich wie eine, ich weiß nicht, Offenbarung.

Marian Gold.

Keiner von uns konnte ein Instrument spielen.

Wir waren Fans. Haftbefehl.

Ich habe keine kalaschen Kopf, aber ich nicht.

Gott sei Dank habe ich keine kalaschen Kopf.

Das Leben ist mit vielen, mit vielen Schmerzen versehen,

aber auch mit vielen Glücksmomenten.

Bill Kaulitz.

Also Tom hatte auch so eine ganz krasse Phase,

wo er dann nur mit Pangs rumgehangen hat.

Esther Begerano.

Ich hatte nie ein Akkordion in der Hand vorher,

aber das war meine Chance,

aus dieser schrecklichen Kolonne rauszukommen.

Jens Rachuth.

Ja, Miller, du redest gerade mit jemandem,

der zu damaligen Zeit gegen alles war.

Und viele mehr.

Machine-generated transcript that may contain inaccuracies.

Die Themen: Habeck und Özdemir auf Südamerikareise; Nord Stream 2 - Cui Bono; Die Causa Gary Lineker; Rekordhitze in Spanien; Linken-Chef Schirdewan fordert Verbot von Privatjets; Julian Reichelt im ICE und Ohrläppchen auf dem Boden des ÖPNV

Du möchtest mehr über unsere Werbepartner erfahren? Hier findest du alle Infos & Rabatte!