Inside Austria: Herbert Kickl – Aufstieg eines Angstmachers (2/4): Der heimliche Parteichef

DER STANDARD DER STANDARD 9/9/23 - Episode Page - 38m - PDF Transcript

Dieser Podcast wird unterstützt von Yes, der Mobilfunkdiskonter.

Auf mich wirkt es so, als ob der Student Herbert Kickel im Laufe seiner universitären

Laufbahn festgestellt hat, dass er eigentlich gar nicht so war ist, wohin mit sich.

Ein junger Mann, der seinen Weg noch nicht so richtig gefunden hat, stößt Mitte der

90er Jahre zur rechtspopulistischen FPÖ.

Angeblich stellt er sich bei der FPÖ mit den Worten vor.

Ich kann nichts, aber ich kann alles lernen und bekommt seine Chance.

Herbert Kickel.

So richtig scheint er damals nicht zur FPÖ zu passen.

Ein Einzelgänger, der lieber allein am Schreibtisch sitzt, als mit Parteifreunden feiern zu gehen.

Doch Kickel fühlt sich von seinem großen Vorbild angezogen, dem damaligen FPÖ-Chef Jörg Heider.

Im Maschinenraum der Partei arbeitet Kickel sich nach oben.

Er begann irgendwann an Reden für Jörg Heider mitzuschreiben,

Slogans, Sprüche für den Parteivorsitzenden.

Bis Herbert Kickel ein Fehler passiert.

Kickel hat Heider sagen lassen, wie kann jemand, der so viel Dreck am Stecken hat?

Ariel heißen und Ariel war ein Waschmittel.

In einer Rede für den Parteichef hat Herbert Kickel einen antisemitischen Witz eingebaut.

Über den Präsidenten der jüdischen Kultusgemeinde Ariel-Musikant.

Zur Strafe wird der junge Redenschreiber Kickel nach Kärnten versetzt.

Dorthin, wo auch sein Idol Heider inzwischen als Landeshauptmann ist.

Wie soll man denn eine Regierung wählen, die aus miselsüchtigen Kurfern und Hirtenlosen Figuren besteht?

Das kann nicht gut gehen.

Und Heider schießt doch immer stärker gegen die eigene Partei.

In der FPÖ brodelt es deshalb.

Es gab schon vor der Abspaltung von Heider Gerüchte,

dass Heider sozusagen die FPÖ verlassen möchte, seine eigenes Ding macht.

Und schon bald wird Herbert Kickel vor einer schwierigen Entscheidung stehen.

Ich bin Lucia Heisterkamp vom Spiegel.

Und ich bin Antonia Raut vom Standard.

Das ist die zweite Folge.

Der heimliche Parteichef.

Wir erzählen, wie Kickel die bis dahin größte Krise der FPÖ miterlebt.

Und wie er zum Kopf der Partei wird.

Hier arbeitet Herbert Kickel inzwischen als Leiter der FPÖ-Parteiakademie.

Für sein großes Vorbild, Jörg Heider.

Der ist als Parteichef zurückgetreten und stattdessen Landeshauptmann.

Der ist ein sehr guter Herr.

Der ist ein sehr guter Herr.

Der ist ein sehr guter Herr.

Der ist ein sehr guter Herr.

Der ist ein sehr guter Herr.

Der ist ein sehr guter Herr.

Der ist als Parteichef zurückgetreten

und stattdessen Landeshauptmann von Kärnten geworden.

Kickel unterstützt Heider in seinen Wahlkämpfen im Bundesland.

Die laufen auch ziemlich gut.

Heider bleibt bis zu seinem Tod 2008 Kärntner Landeshauptmann.

Doch er verändert sich in dieser Zeit.

Ich bin sehr oft hier, weil ich meine Freunde habe.

Mein guter Freund ist der Minister der Foreign Affairs.

Er hat sich immer wieder neu erfunden.

Er ist teilweise zu Diktatoren.

Wie Saddam Hussein geflogen.

Er hat seine Freundschaft zu einem Sohn von Gaddafi zelebriert.

Der war immer für eine Überraschung gut.

Das sagt unser Kollege Oliver Dasgupta,

Autor beim Standard und beim Spiegel.

Kontakt zu Autokraten,

Freundschaften mit Diktatoren-Söhnen,

Heiders plötzliches außenpolitisches Engagement

sehen selbst viele Parteifreunde kritisch.

Obwohl sich Heider eigentlich aus der Bundespolitik zurückgezogen hat,

mischt er da trotzdem weiterhin mit.

Er torpedoierte teilweise mit populistischen Forderungen

auch die Regierungspolitik seiner eigenen FPÖ.

Offensichtlich ging ihm aber auch ab,

dass er nicht mehr Parteichef war.

Vielen in der FPÖ gefällt das nicht.

Immer mehr Parteifreunde fragen sich,

ob Heider langsam den Boden unter den Füßen verliert.

Und auch Herbert Kickel, der all die Jahre treu an Heiders Seite stand,

bekommt langsam Zweifel an seinem Chef.

Offensichtlich hat das Kickel nicht gefallen.

Er fand ihn wankelmütig.

Er fand ihn nicht konsequent genug.

Ausgerechnet in dieser Phase,

als sein Bild von Heider langsam ins Wanken gerät,

trifft Kickel einen jungen Mann,

der seinen Weg einmal mehr entscheidend prägen wird.

Wo diesen direkt an Patienten herstellen können,

würden wir 6-7.000 Cheeling dafür verlangen.

Einen gelernten Zahntechniker aus Wien.

Kickel und Strache haben sich 2003 kennengelernt.

Ein heute noch amtierender Funktionär hatte den Kärntner Kickel

und den aufstrebenden jungen Wiener Strache sozusagen zusammengebracht.

Heinz-Christian Strache.

Der Mann, der später einmal FPÖ-Chef werden soll.

Und viel später, mit einer feuchtfröhlichen Nachte auf Ibiza,

seine Partei aus der Koalition katapultiert.

2003 ist das aber noch weit weg.

Da ist Strache Mitte 30,

ein aufstrebender Stern am Wiener Polithimmel.

Herbert Kickel und Heinz-Christian Strache sind grundverschiedene Charaktere.

Wir versuchen uns dieses erste Treffen der beiden vorzustellen.

Vielleicht sitzen sie in einem Café-Haus irgendwo in Wien.

Da ist Strache, der in Wien aufgewachsen ist.

Burschenschafter, feierfreudig, gelernte Zahntechniker,

eben ein Kumpeltyp.

Und ihm gegenüber Herbert Kickel,

aufgewachsen im ländlichen Kärnten, Sportler, Philosophie-Student,

mehr der ruhige, unscheinbare, der sich im Hintergrund hält.

Aber gleichzeitig befinden sich beide damals in ziemlich ähnlichen Lebensphasen.

Heinz-Christian Strache ist verheiratet und vor kurzem Vater geworden.

Und auch Herbert Kickel hat einen Sohn, der in dieser Zeit zur Welt kommt.

Beide sind dabei, sich etwas aufzubauen, privat, aber auch politisch.

Kickel fand Gefallen an Strache und beide fanden auch Gemeinsamkeiten.

Sie kommen eher aus sozusagen kleinen Verhältnissen

und beide haben es schwer gehabt.

Sie haben sich beide nach oben gearbeitet.

Beide sind eher geizig.

Und sie erkennen, sie können sich gegenseitig helfen.

Für Kickel war damals Strache das personifizierte Gegenprogramm zu Jörg Heider.

Heider galt damals schon als wankelmütig und eher soft.

Und Strache war damals klar in seiner Ausrichtung, einfach stramm rechts.

Als die beiden sich kennenlernen gilt Strache zwar als politisches Talent,

das Insider auch kennen, aber auf der großen Politbühne spielt er keine so richtige Rolle.

Doch das soll sich bald ändern.

Am 7. September 2002 kommt es zu einem Paukenschlag in der österreichischen Innenpolitik.

Im steirischen Knittelfeld zerbricht die freiheitliche Partei.

Wir nehmen den Hut. Wir sagen Adieu.

Gefasst nehmen Vizekanzlerin Finanzministerium der Klubobmann Abschied von der Regierungspolitik.

Der Graben innerhalb der FPÖ war zu tief.

Für die FPÖ sind es Anfang der 2000er harte Jahre.

Die Regierung mit der ÖVP zerbricht.

Zu viel Chaos in der FPÖ.

Dazu tragen vor allem auch Heiders ständige Querschüsse aus Kärnten bei.

Und Kickel muss aus der Provinz dabei zusehen,

wie die Partei bei den Neuwahlen 2002 massiv abstürzt.

Trotzdem wird die schwarz-blaue Koalition fortgesetzt.

Aber innerhalb der Partei ruhen Ort es.

Obwohl Jörg Heider ja selbst einiges zu dem ganzen Chaos beigetragen hat,

werden schließlich die Rufe immer lauter, dass er die Partei wieder übernehmen soll.

Der Volksliebling, der von vielen noch immer verehrt wird.

Ob auch Kickel sich wünscht, dass sein altes Idol die Partei zu alter Größe zurückführt, das wissen wir nicht.

Schließlich wächst in dieser Zeit ja auch seine Begeisterung für einen neuen, jungen Parteifreund.

Strache.

Am Ende kommt es aber ohnehin ganz anders.

Heider gründet auf eigene Faust seine eigene Partei, das BZÖ.

Die österreichische politische Landschaft hat eine neue Partei zu bieten, das BZÖ.

Statt der FPÖ künftig in Bundesregierung und Parlament.

Hinter dem neuen Kürzel steckt das Bündnis Zukunft Österreich,

so nennt sich jener Teil, der sich heute von den Freiheitlichen abgespaltet hat.

Es ist die Top-Meldung in diesen Tagen, nicht nur wie hier im ORF.

Und für die FPÖ ist es eine Hierups-Botschaft.

Als Heider ging, war ja die FPÖ tatsächlich kurz davor, in der Bedeutungslosigkeit zu verschwinden.

Viele, funktionäre, viele Mandatsträgerinnen sind mit Heider mitgegangen.

Und in dieser Zeit hat Strache die Partei quasi konsolidiert.

Ich erinnere daran an seine Worte,

als Heide Schmidt damals in einer charakterlosen Ort und Weise

einen Teil des Parlamentsklubs abgespalten hat.

Es zeigt, was sein Wort gilt. Leider geht es nicht.

Mit Heiders Abgang ist der große Moment von Heinz-Christian Strache gekommen.

Er übernimmt die Führung in der FPÖ.

Oder dem, was von der Partei übrig geblieben ist.

Und Herbert Kickel wird blödsinnig.

Er ist in der Bedeutungslosigkeit,

was von der Partei übrig geblieben ist.

Und Herbert Kickel wird plötzlich vor eine schwierige Entscheidung gestellt.

Denn sein Chef und großes Idol möchte ihn für das neue BZÖ gewinnen.

Als Heider die FPÖ verließ und seine neue Partei BZÖ gründete,

wollte er angeblich weiter auf Kickel setzen.

Es heißt, Kickel habe damals zwei Angebote gehabt.

Eins von Heider und eins von Strache.

Auch Strache hat das Talent von Kickel erkannt.

Die Wucht seiner brachialen Sprache.

Er, Strache, redet zwar gerne vor vielen Leuten,

aber um die Worte zu formulieren, um sich Kampagnen auszudenken,

dafür braucht er andere.

Strache sieht damals offenbar schon,

wie wichtig der unscheinbare Mann aus Kärnten noch für ihn werden könnte.

Leicht fällt Kickel die Entscheidung wahrscheinlich nicht.

Aber da sind ja schon länger Zweifel,

an dem Mann, der ihn eins zur Partei gebracht hat.

Seine Sprunghaftigkeit der politische Kurswechsel.

Strache hingegen schien ihm einfach, die Person zu sein mit Zukunft.

Kickel sagte mal, Strache habe damals einen ziemlichen Zug zum Tor gehabt.

Er sei eckiger, kantiger gewesen.

Und das hat Kickel damals einfach gefallen.

Also wendet sich Kickel von seinem großen Vorbild ab

und entscheidet sich für Heinz-Christian Strache.

Bis zu Heiders Tod wird Kickel zu einem seiner schärfsten Kritiker.

ihn fallen zu lassen und stattdessen auf den Newcomer Strache zu setzen,

soll sich später als wohl wichtigster Schachzug in seiner Karriere erweisen.

Als sich 2005 Heiders BZÖ abspaltet, sind es Chaos-Tage in der FPÖ.

In ganz Österreich zersplittern Landesorganisationen,

laufen FPÖ-Abgeordnete zum BZÖ über,

treten enttäuschte Mitglieder aus der Partei aus.

Für den jungen und noch unerfahrenen Parteiche Heinz-Christian Strache

ist er seine Feuertaufe.

Und wen hat er damals an seiner Seite gehabt?

Herbert Kickel.

Die Krise der Partei wird für Kickel zur Chance.

Dass plötzlich jemand, der seine Fähigkeiten wirklich braucht.

Kickel kann beweisen, dass er nicht nur auf dem Papier für andere Sprüche klopfen kann,

sondern auch ein gutes Gespür für Macht hat.

Dafür, wie man eine Partei lenkt.

Und Strache, dem es an diesen Talenten fehlt,

verlässt sich voll auf seinen Parteifreund.

Schon bald hört er bei wichtigen Fragen auf Kickel.

Er hat er zum Beispiel in Vorarlberg mit dem dortigen Landesverband der FPÖ

größere Schwierigkeiten.

Strache war schon drauf und dran, dort Parteiausschlüsse durchzuführen.

Und Kickel hat ihn da ausgebremst.

Und das, obwohl viele in der Partei Vorbehalte gegen Kickel haben.

Immerhin war er Jörg Heider, der die Parteien nun verraten hat,

über Jahre ein wichtiger und loyaler Mitarbeiter.

Bei den ersten Jahren galt Kickel noch als Heidermann in weiten Kreisen der FPÖ

und entsprechend schlug ihm Misstrauen aus der FPÖ entgegen.

Vor allem beäugte ihn die Wiener Landespartei sehr, sehr skeptisch.

Manche verdächtigten ihn sogar insgeheim noch zu Heider zu halten

und sozusagen ein U-Boot, ein Spion in der FPÖ zu sein.

Strache dürfte auf diese Gerüchte nie besonders viel gegeben haben.

Sonst hätte er wohl kaum von Beginn an auf Kickels Know-how gesetzt.

Schon bald zeichnet sich zwischen den beiden eine Art Arbeitsteilung ab.

Sie werden zum Duo.

Beide agierten mehr und mehr symbiotisch.

Strache war der Frontmann auf der Bühne und hat dort eine Show abgezogen.

Und Kickel stand hinten am Mischpult.

Innerhalb der Partei steigt Herbert Kickel Anfang 2005 zum Generalsekretär auf.

Eine ziemlich mächtige Position.

Wie mächtig, das fängt allerdings damit zusammen, wie gut die Partei an sich dasteht.

Und als Herbert Kickel dieses Amt antritt, liegt die FPÖ gerade mal bei 7% in den Umfragen.

Er und Strache wissen, sie müssen nochmal ganz von vorn anfangen.

Und zwar schnell, denn im Herbst 2006 stehen Neuwahlen an.

In dieser Zeit lernt ein Mann aus Wien namens Oliver Rieberich, Herbert Kickel kennen.

Das war auf alle Fälle 2006.

Nachdem ich meine Arbeit beim Herrn Strache begonnen habe.

Falls Sie unsere Reihe über Straches Bodyguard gehört haben,

dann kennen Sie diese Stimme bestimmt noch.

Oliver Rieberich hat mir als 10 Jahre lang für Heinz-Christian Strache

als Fahrer und Personenschützer gearbeitet.

Und er war es auch, der schließlich die Ibiza-Affäre ins Rollen brachte.

Wenn Sie wissen wollen, wie, dann hören Sie am besten unsere Serie mit ihm nach.

Wir packen Sie in die Show Notes.

2006 beginnt Rieberich, der eigentlich Polizist ist, jedenfalls für Strache zu arbeiten.

Und da trifft er dann ziemlich schnell auch auf Herbert Kickel.

Er war sehr unauffällig für sich, der Herr Kickel.

Er war distanziert, freundlich.

Es ist so.

Wir wollten für diese Reihe natürlich mit möglichst vielen Menschen sprechen,

die Herbert Kickel persönlich kennen.

Und jetzt nicht nur hier und da mal ein Interview mit ihm geführt

oder ihn bei politischen Veranstaltungen erlebt haben.

Aber es ist gar nicht so leicht, Leute zu finden,

die den Menschen Herbert Kickel kennen.

Oliver Rieberich überrascht das nicht.

Überhaupt nicht.

Überhaupt nicht.

Ich habe, glaube ich, erst gegen Ende.

Aber zum ersten Mal eigentlich, ich glaube, ich habe einen Sohn von ihm gesehen.

Das komplett mit den Karten, das komplett außen vorgelassen.

Das persönliche, das private, all das hält Kickel bedeckt.

Ganz im Gegensatz zu seinem Chef Strache,

der dem Boulevard gerne mal Einblicke in sein Liebesleben gibt.

Während Rieberich die Freizügigkeit von Strache über die Jahre immer mehr abstößt,

merkt man beim Zuhören, dass er von Herbert Kickel bis heute fasziniert ist.

Er introvertiert, zurückhaltend, analytisch, definitiv intelligent,

belesen, rhetorisch, eine Zunge werden schwert.

Und mit dieser spitzen Zunge hilft Kickel Strache,

reden für den Wahlkampf zu schreiben.

Und noch anderes.

Wir schreiben das Jahr 2006.

Alle Politiker haben sich mit der herrschen Regierung abgefunden.

Oder sind bereit, die ÖVP in ihrem Machtrausch zu unterstützen.

Alle Politiker, nein.

Ein von einer unbeugsamen Partei, der FPÖ,

aufgestellter Mann, hört nicht auf, Widerstand zu leisten.

Heinz Christian Strache instiniert sich bei der Wahl als neues frisches Gesicht.

Als einer der vor allem junge Wähler ansprechen will.

Dafür rappt er sogar um Stimmen.

Ich bin HC, ein Volksvertreter.

Vielleicht sogar Überzeugungstäter.

Dieser Track bringt ganz gut auf den Punkt,

worauf die FPÖ in diesem Wahlkampf vor allem setzt.

Ich sage nur das, was sich alle denken.

Wir wollen unser Land nicht mehr verschenken.

Am Menschen, die unsere Kultur nicht schätzen,

sich über unsere Gesetze wegsetzen.

Wir sich nicht integrieren, wie für den habe ich ein Reiseziel.

Ab in die Heimat, guten Flug.

Wer den Text für den Rap gedichtet hat,

das wissen wir nicht genau.

Womöglich war auch das Kickel.

Ganz sicher aber kommen von ihm einige der Sprüche,

die im Sommer 2006 auf den Wahlplakaten der FPÖ stehen.

Ich kann mich da noch ziemlich gut erinnern.

Ich war damals 10, also das war eigentlich eine der ersten Wahlen,

bei denen ich auch tatsächlich lesen und verstehen konnte,

was da auf den Plakaten neben den grinsenden Politikern gestanden ist.

Bei der FPÖ waren das auf der einen Seite Dinge wie

Sozialstaat statt Zuwanderung, aber auch Reime,

so was wie sichere Pensionen statt Asylmillionen

oder Daham statt Islam.

Was die Parolen, was die Sprüche angeht,

diese eingängigen Slogans, diese Reime,

da kann man schon sicher davon ausgehen,

dass das meiste von Herbert Kickel stammte.

Und Kickel schreibt Strache immer weiter nach oben.

2006 bekommt die FPÖ 11 Prozent der Stimmen.

Kein Vergleich zu dem Erfolg von 1999 unter Jörg Heider,

da wählte sogar ein Drittel der Österreicher innenblau.

Aber ausgelöscht, wie viele geglaubt haben,

ist die FPÖ nach Heiders Spaltung sicher nicht.

Für Herbert Kickel ändert sich außerdem mit dieser Wahl etwas Grundlegendes.

Bis jetzt wuchs zwar seine Macht immer mehr in der Partei,

aber er war im Hintergrund.

Nach den Wahlen landete er dann zum ersten Mal im Nationalrat.

Er schreibt nicht mehr nur Reden für andere,

sondern steht selbst am Pult

und lässt sich von Parteifreunden beklatschen,

während er Reden gegen die Regierung und gegen die EU schwingt.

Sie haben es verloren.

Diese Demut haben Sie verloren,

weil Sie glauben, der Wind, nachdem Sie sehen,

wird aus Brüssel.

Nein, er wird nicht aus Brüssel, er wird gegen Brüssel.

Und wenn Sie eine Politik für die Österreicherinnen

und Österreicher machen wollen,

dann müssen Sie gegen diesen Wind kreizen

und mit Ihre Fahnen in diesen Wind hineinhängen.

Kickel kann nun auch Selbstanträge ins Parlament einbringen.

Laut der grünenabgeordneten Judith Schwendner,

die damals mit ihm im Sozialausschuss sitzt,

bringt er vor allem Anträge ein,

bei denen es um das Verhältnis zwischen Österreichern

und Ausländern geht.

Die Hauptarbeit von Kickel ist aber weiter,

Strategien für den Parteichef ausarbeiten.

Denn der Wahlerfolg der FPÖ zeigt,

Heinz-Christian Strache funktioniert als Gesicht der Partei.

Doch die Fäden zieht jemand anderes.

Daher Strache war das Gesicht,

was man präpariert hat und vorgeschickt hat.

Das war Kickel plus einige wenige Referenten

und enge Mitarbeiter von ihm im Hintergrund,

speziell die Presseabteilung.

Das waren die Manager.

Die haben ihn als IG brieft und so hingepogen, so gemacht,

wie er dann in der Öffentlichkeit rübergekommen ist.

So beschreibt es jedenfalls Straches Bodyguard Oliver Rieberich.

Es ist aber offenbar keine Konkurrenz, die da läuft.

Auch strategisch waren sich beide einig.

Man müsse immer schneller und besser sein

bis die anderen besser heißt.

In dem Fall aggressiver, porantierter.

Auf jeden Fall so, dass man Alleinstellungsmerkmale hatte.

Und unser Kollege Oliver das Gup da sagt,

es ist nicht so, dass Strache keine Stärken mit an den Tisch gebracht hätte.

Er ist der geborene Kommunikator.

Er hatte die Gabe sozusagen auch kurz vor einer Pressekonferenz

dann den Stoff, den Kickel vorher eben auf den Punkt gebracht hat,

sich hinaus zu posauen, als ob er das selber so entwickelt hätte.

In dieser Zeit funktionieren Kickel und Strache als Team perfekt.

Kickel ist längst viel mehr geworden

als ein Sloganschreiber und Parteifunktionär.

Er ist eine von Straches wichtigsten Ansprechpersonen.

Der Kopf der Partei. Strache weiß das zu schätzen.

Er war nicht Beratungsresistent im Ministern am Anfang.

Doch dann beginnt Strache sich zu verändern.

Und lustige Sprachnachrichten?

Serien schaust du auch?

Auch von unterwegs.

Das verbraucht ganz schön viel Daten.

Bei Yes gibt es jetzt statt 30 Gigabyte voller 50 Gigabyte um 9,99 Euro.

Was sagst du?

Also, kein Stress.

Was unternimmt Österreich eigentlich gegen den Klimawandel?

Wie viel Betrogen und Bestochen wird im Profisport?

Und wie sofort ihnen Frauen immer noch weniger Geld als Männer?

Ich bin Margit Ehrenhofer.

Ich bin Tobias Holub.

Wir stellen die brennenden Fragen unserer Zeit.

Und die Standardredaktion liefert Antworten.

In Thema des Tages von Montag bis Freitag um 17 Uhr.

Überall, wo es Podcasts gibt.

Bei der FPÖ spricht man von einem blauen Wunder,

wo die Partei-Chef HC Strache bewirkt hat.

Sie sind mit alter Stärke zurück auf der politischen Bühne.

Die rechte FPÖ erhielt einen Stimmenanteil,

wie zuletzt in den 90er-Jahren unter Jörg Heider.

Die ausländerkritische FPÖ hat bei der Landtagswahl

in der österreichischen Hauptstadt Wien mit 32,3 Prozent

ein Rekordergebnis erreicht.

Mit dem Dreamteam Kickelstrache gibt es für die FPÖ

in den folgenden Jahren eigentlich nur ein Zeichen vor den Wahlergebnissen.

Ein dickes Plus.

Bei der Ratswahl 2008 bekommt sie schon 17 Prozent der Stimmen.

Heiders Bizzet öset sich dagegen nicht so richtig durch.

Vor allem nach Heiders Unfalltod 2008 geht es für die Partei ab.

2013 sind es für die FPÖ dann schon 20 Prozent.

Bei der Wienwahl macht sie über 30 Prozent der Stimmen.

Bei diesen Wahlen immer mit dabei.

Kickels eingängige Slogans mit einer guten Portion Rassismus.

Promerin statt Muezzin.

Und für unser Wiener Blut.

Zu viel Fremdes tut niemandem gut.

Und Herbert Gickel kann nicht nur Kindergartenreime.

Er ist auch sonst für das ein oder andere

interessante Wortspiel zu haben.

So macht er den Freiheitskämpfer HC 2008 zum HG.

Ich erinnere an eine Kampagne,

wo Strache sich im Ziel von Che Guevara hat darstellen lassen.

Also ikonenhaft.

Das hat sozusagen das Sige der politischen Linken.

Sogar der ziemlich radikalen Linken.

Auch wenn wir wissen, dass Kickel der Strategie hinter den erfolgreichen Wahlkämpfen ist.

Heinz-Christian Strache wird als Parteichef dafür gefeiert.

Und das steigt ihm offenbar immer mehr zu Kopf.

Über die Jahre hat sich ja eine Überheblichkeit

und eine Machtversessenheit entwickelt bei mir in Strache.

Ich meine, die haben mir nachvollziehen können.

Da macht sich noch die Interviews anhören, ja, die Partei.

Früher war es die Partei und ich.

Und dann war es nur noch ich habe, ich, ich und die Partei, ich.

Also der hat ja komplett den Hang zur Realität verloren.

Immer öfters Strache unterwegs in Clubs feiert die Nächte durch.

Und umgibt sich mit neuen Menschen, die der Erfolg des Strahlemanns anzieht.

Diese Glücksräter, die da im Laufe der Wahlkämpfe

und im Laufe der Jahre dann dazugekommen sind,

also diese Happy People da und diese Bussebussegesellschaft

und Party, bla bla bla.

In dieser Zit arbeitet Kicke.

Und zwar nicht mehr nur allein.

Der hatte eine tolle Truppe um sich gescharrt.

Mit absolut doppleuten, intelligenten Leuten.

So sieht es jedenfalls Oliver Rieberich.

Er spricht von Leuten, die in der FPÖ zum Teil bis heute

Spitzenpositionen haben.

Eigentlich gilt Kicke in der Partei damals als unnahbar,

als Einzelgänger.

Aber er lässt eine kleine Gruppe von engen Vertrauten an sich ran.

Reinhard Teufel zum Beispiel.

Und Teufel, mittlerweile Clubobmann der FPÖ

in Österreichs größtem Bundesland Niederösterreich.

Volker Höfahl, mittlerweile Kickels Pressesprecher.

Sein Bruder Alexander Höfahl ist außerdem Kommunikationsstrategie

von Kickel und hat enge Verbindung in die rechte Medien-Szene.

Leider der Grünstädel nicht mehr den ich persönlich sehr geschätzt habe.

Karl-Heinz Grünstädel, langjähriger FPÖ-Pressesprecher,

der 2021 an einem Herzinfarkt gestorben ist.

Das war eben diese Gruppe, die den HC auch immer gepreift hat

vor den Auftreten.

Diese Männer sind außerdem noch etwas.

Eindeutig dem extremen Rechtenlager der FPÖ zuzurechnen.

Längst wird Kickel in der Partei nicht mehr skeptisch beäut,

sondern immer mehr geachtet.

Wenn man Oliver Rieberich zuhört, dann merkt man,

dass er vor Kickel Respekt hat, bis heute.

Vor seinem Arbeitseifer, seiner Disziplin.

Während er seinen Chef damals immer merkwürdiger findet.

Ich meine, wenn du den Herrn Strache 2-mal am Vormittag

einen Termin gegeben hast, an einem Montag um 9 oder 10,

hat der am 2. Tag, am Dienstag schon begonnen zu schreien,

ob man den umbringen will.

Deshalb ist es auch Herbert Kickel, an den sich Rieberich wendet,

als er irgendwann das Gefühl hat, sein Chef verliert die Kontrolle.

Vor 2016, als diese exzessive Phase von Herrn Strache

überhand genommen hat, habe ich das Gespräch mit ihm gesucht,

2- oder 3-mal.

Und Kickel nimmt Rieberich ernst, obwohl er nur Straches Fahrer ist.

Er hat immer offenes Ohr gehabt, für mich muss ich dazusagen.

Und obwohl Kickel den Parteichef eigentlich loyal zur Seite steht,

aber er spürt offenbar, dass Strache mit seinem exzessiven Lebensstil

langsam außer Kontrolle gerät.

Ein Lebensstil, der Kickel, dem enthaltsamen Einzelgänger,

ohnehin zu wider ist.

Er spürt, dass Strache zu einer Gefahr für die Partei werden könnte.

Also lässt er seinen engen Vertrauten Rainer Teufel

als Straches Büroleiter einsetzen.

Er soll Strache im Blick behalten.

Er hat versucht, Zugriff zu bekommen auf den Kalender,

weil Herr Strache immer behauptete, er arbeitete zu viel,

er arbeitete Tag und Nacht.

Und das ist ein Wahnsinn.

Und unglaublich, was er für ein Arbeitsbandsam hat.

Bei Strache und seinen Leuten kommt dieser Aufpasser nicht gut an.

Das Kickel offenbar versucht ihn zu kontrollieren.

Es waren Internet-Ringen um die Macht des Büros.

Das sind die Kleinkriege, die auch geführt werden

in anderen Büros, nicht nur in dieser Partei.

Es sind erste Risse in der Harmonie des Dreamteams Strache und Kickel.

Fronten, die sich auch zwischen Vertrauten

der beiden so unterschiedlichen FPÖ-Männer aufschuhen.

Manchen scheint es inzwischen fast,

als wäre Kickel der heimliche Parteichef.

Und dann passiert etwas.

An der Seite von Strache wirkt Kickel in dieser Zeit

wieder gegen Pol zum Parteichef.

Strache eher chaotisch und unberechenbar.

Es wird gemunkelt, dass er es mit Parteigeldern

nicht so genau nimmt.

Kickel dagegen ist der kühle Strategie.

Der NIDI-Kontrolle verliert ein Saubermann,

doch dieses Bild wird im Jahr 2013

durch schwere Vorwürfe erschüttert.

Herbert Kickel soll in illegale Parteienfinanzierung verstrickt sein.

Insgesamt ging es bei der Causa

um den Vorwurf von illegalen Geldflüssen

von einer Werbeagentur in Richtung FPÖ.

Das ist unsere Kollegin Sandra Schieder.

Sie ist Innenpolitik-Redakteurin beim Standard.

Also über diese Werbeagentur soll Geld

aus Aufträgen des Landeskernten

an die Freiheitlichen zurücküberwiesen worden sein.

Bei einer Ratia in der Agentur im Jahr 2013

hat er einen Aktenbeschlag nament.

Die sollen belegen, dass Kickel heimlicher Miteigentümer

dieser Werbeagentur gewesen sein soll.

Die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft

beginnt zu ermitteln.

Ging eine ganze Reihe an Personen und ging das Unternehmen,

nicht aber gegen Herbert Kickel.

Das hatte den Grund, dass Herbert Kickel damals

als Parlamentarier schon politische Immunität genossen hatte

und ein Auslieferungsbegehren der Korruptionsstaatsanwaltschaft

damals erfolglos war.

Da hat sich das Justizministerium wegelegt,

mehr oder minder mit der Begründung,

dass gegen Herbert Kickel kein Anfangsverdacht besteht.

Damals 2013 bekommt die Öffentlichkeit davon gar nichts mit.

Erst 2015 berichten Medien über die Ermittlungen.

Und als diese ganze Geschichte dann auch medial publik wurde,

hat sich die Korruptionsstaatsanwaltschaft

aus welchen Gründen auch immer entschlossen

einen weiteren Antrag auf Aufhebung der Immunität Kickels zu stellen.

Also für Kickel war im Jahr 2015,

als die Sache dann tatsächlich öffentlich auch aufgekommen ist, ausgestanden.

Wahrscheinlich hätte Kickels Weg in die Partei an dieser Stelle

eine völlig andere Wendung genommen.

Wäre tatsächlich gegen ihn ermittelt worden.

Ich persönlich denke, dass Herbert Kickel da tatsächlich

mit einem blauen Auge davongekommen ist

und das in diese Causa nicht mehr einholen wird,

weil, wie gesagt, er wurde nie ausgeliefert

und es wurden auch nie Ermittlungen gegen seine Person geführt.

Sein Image, als der, der alles unter Kontrolle hat,

ist zwar leicht beschädigt, aber nicht dauerhaft zerstört.

Und nachdem er mit einem blauen Auge davongekommen ist,

legt Kickel erst zu richtig los.

Das ist ein Publikum, wie ich mir das wünsche

und wie ich es mir vorstelle.

Das ist etwas ganz anderes,

als diesen frustrierten, dauerbetroffenen linken Flügel

der Roten und der Grünen hineinschaut.

Mit diesen Worten beginnt Herbert Kickel 2016 eine Rede in Linz.

Das Traumpublikum, das da vor ihm sitzt und klatscht,

das sind unter anderem Leute von der extremen rechten identitären Bewegung.

Der Kongress Verteidiger Europas.

Das war eine Versammlung von Rechtsextremen,

die zum Teil auch nach Deutschland hinausgespielt haben.

Da gibt es diesen Verleger Kubicek

und da gibt es diese Medieninfo direkt und kompakt,

die alle zum Teil auch in Deutschland erscheinen.

Das ist unser Kollege Hans Rauscher vom Standard.

Und es war auch laut einem Bericht des österreichischen Verfassungsschutzes

ausgesprochenen Neonazis dabei.

Und er war einer der wichtigsten Redner dort

und hat so gesagt, das ist ein Publikum, bei dem er sich wohlfühlt.

Er hat sozusagen der deutsche österreichischen Elite des Rechtsextremismus,

wie man in Österreich sagt, das Gotal gekratzt.

Und dann legt Kickel los, schimpft gegen Mainstreammedien

und politische Gegner.

Die künstliche Erregung ist garantiert.

Und ich für meinen Teil, ich denke keine Sekunde daran,

dass ich in Zukunft vielleicht beim Herrn Ölinger

diesen grünen Fossil aus längst vergangenen Tagen

und seinen Verbindungsleuten im Standard,

die dort eine Ortgesinnungsstasi betreiben, schwer über das Land,

dass ich bei denen anfragen werde.

Jetzt wissen wir also endlich, warum Kickel mit uns

für diesen Podcast nicht sprechen wollte.

Für das ihm der Applaus im Publikum garantiert ist.

Oder dass ich nachfragen werde,

dass ich nachfragen werde,

vielleicht beim Dokumentationsarchiv des österreichischen

Widerstandes einem Verein, der an der Spitze

der sogenannten Skala der unnötigen Vereine steht.

Widerstand gegen den Nationalsozialismus, freie Presse.

Für Kickel offenbar alle sein Witz.

Anders als viele in der Partei gehört Kickel zu keiner Burschenschaft,

kommt nicht aus dem deutschen nationalen Milieu.

Doch spätestens mit der Rede 2016 in Linz macht der ein für alle mal deutlich,

wie er jetzt politisch tickt.

Das aus dem Jungen, der sich fürs Militär interessierte

und der andere Meinungen nicht so gern gelten ließ,

ein rechtsextremer Mann geworden ist.

Sie fliehen vor Krieg, Chaos und Perspektivenlosigkeit

aus Syrien, Afghanistan und dem Irak

in der Hoffnung auf eine bessere Zukunft in Deutschland oder Österreich.

In Deutschland werden an diesem Wochenende mehrere 10.000 Flüchtlinge erwartet.

München rechnet bis Sonntag mit bis zu 50.000 Menschen

und fordert dringend Hilfe von den Bundesländern und der Bundesregierung.

Wir haben so vieles geschafft, wir schaffen das.

Das Weltgeschehen 2015 spielt Kickel in die Hände.

In der Flüchtlingskrise werden Rechtspopulisten in ganz Europa stärker,

auch die FPÖ.

Kickel lässt Strache in seinen Reden engste schüren

und gegen geflüchtete Hetzen.

Überall Gesetzespunkt, überall kommt man illegal von einer Grenze zur nächsten.

Die Staaten helfen mit, den Gesetzesbruch vorzunehmen.

Die Stimmungsmache der FPÖ kommt offenbar an.

Bei der Präsidentschaftswahl 2016 wird der Kandidat der Rechtspopulisten

Norbert Hofer um ein Haar Österreichs erster Blauer Bundespräsident.

Ein Jahr später stehen die Nationalratswahlen an.

Herbert Kickel weiß, auf diesen Wahlkampf kommt es an.

Wenn die FPÖ es jetzt richtig anstellt, dann kommt sie in die Regierung.

Sebastian Kurz und seine neuerdings türkise ÖVP

haben den Anti-Ausländer-Kurs der Freiheitlichen mittlerweile übernommen

und flirten mit der Idee einer türkisblauen Koalition.

Am 15. Oktober ist es schließlich soweit.

Sonntag Nacht, ein Wahlgewinner auf dem Weg zur Siegesfeier.

Sebastian Kurz steht vor seiner ersten Kanzlerschaft.

Dennoch übt er sich in Demut.

Sie feiern ihren ÖVP-Jungs da.

Sebastian Kurz steuert aufs Kanzleramt zu.

Das wird kurz wahrscheinlich mit den drittplatzierten

Heinz-Christian Strache von der rechtspopulistischen FPÖ tun.

Die FPÖ macht rund 25% und Kickel weiß.

Ab jetzt arbeitet er für eine Partei, die mitregiert.

Er sitzt weiter im Nationalrat, kann jetzt aber auch reden

für den Vizekanzler schreiben, Strategien für die Ministerausarbeiten

im Hintergrund, im Maschinenraum.

Da fühlt er sich wohl, da will er eigentlich bleiben.

Doch es soll anders kommen.

Strache, der ja schon bei aller Unstrukturiertheit

ein sehr genaues Gefühl hatte für Macht und Machtabsicherung,

hat Kickel nicht als Konkurrenten gesehen,

sondern wirklich als wahrscheinlich engsten Vertrauten

und als den Mann, der maßgeblich an seinem Aufstieg anteil hatte.

Und deshalb will Strache ihn in seinem Regierungsteam haben.

Kickel soll ihnen Minister werden.

Und schon wieder steht er vor einer folgenschweren Entscheidung.

Aber darüber sprechen wir in der nächsten Folge von Insider Austria.

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Das waren diesmal vor allem Ole Reismann

und Christoph, der jetzt Neu wird heißt.

Alles Gute zur Hochzeit an dieser Stelle.

Ich bin Lucia Heisterkamp

und ich bin Antonia Raut.

Wir sagen tschüss und baba.

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Die neue "Inside Austria"-Serie zeigt, wie der aktuelle FPÖ-Chef vom Redenschreiber zur rechten Leitfigur wurde, die jetzt das Kanzleramt ansteuert

Jahrelang schrieb Herbert Kickl die Reden und Slogans für andere. Jörg Haider und Heinz-Christian Strache wickelten die Wähler mit seinen Worten um den Finger – doch jetzt steht Herbert Kickl selbst an der Spitze der FPÖ. In den Umfragen führen er und die Freiheitliche Partei seit Monaten. Doch wer ist der Mann, der schon lange als der Kopf der Freiheitlichen galt? Wieso fliegen ausgerechnet ihm die Wählerstimmen zu?
In dieser Serie von "Inside Austria" erzählen wir vom Aufstieg eines Angstmachers. Davon, wie Herbert Kickl vom Redenschreiber zum Mann fürs Grobe und schließlich selbst zum Parteichef wurde. Wir zeigen, wie Herbert Kickl mit seinem Rechtspopulismus jetzt das Kanzleramt ins Visier nimmt und wie er Österreich umbauen will. In dieser zweiten Folge der Reihe erzählen wir, wie Kickl die bis dahin größte Krise der FPÖ miterlebt. Wie er zum Kopf der Partei wird – und für einige sogar zum heimlichen Parteichef.

Die Reihe über Straches Bodyguard [zum Nachhören]
(https://www.derstandard.at/story/2000146366530/straches-bodyguard-14-der-mann-der-den-fpoe-chef-zu).

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