Inside Austria: Herbert Kickl – Aufstieg eines Angstmachers (1/4): Die Haider-Jahre

DER STANDARD DER STANDARD 9/2/23 - Episode Page - 34m - PDF Transcript

Dieser Podcast wird unterstützt von Yes, der Mobilfunkdiskontor.

Es ist allerhöchste Zeit für eine Wende hin zur Normalität und zum Hausverstand.

Es ist allerhöchste Zeit für eine totale Hinwendung zur eigenen Bevölkerung

und für eine totale Abwendung weg von den selbsternannten Eliten.

Herbert Kickel ist eine Reizfigur, die rhetorisch versiert ist,

unbeirrbar in seinem Kurs und auch unversöhnlich gegenüber den politischen Gegner ist.

Also uns in der Sprache der Grünen zu sagen, ich hätte einen Vorschlag,

was wir mit denen machen könnten, kompostieren,

kennt man diese ganzen politischen Versager.

Das sagt der Mann, der Österreichs Rechtspopulisten anführt.

Herbert Kickel, Vorsitzender der Freiheitlichen Partei Österreich, der FPÖ.

Und wahrscheinlich hätte er selbst nie gedacht, dass er mal auf einer Bühne steht

und mit seiner Rede die Menge anheizt.

Jahrelang stand Herbert Kickel in der zweiten Reihe, schrieb Slogans für andere.

Zuerst für sein großes Vorbild Jörg Heider.

Es sind nicht immer die besten, die als Erste von zu Hause fortführen.

Und später dann für Heinz-Christian Strache.

Und daher sage ich jedem Bürger, wendet euch ab von diesen Parteien,

die haben euch verlassen, ihr braucht es kein schlechtes Gewissen haben.

Jahrelang haben andere Parteichefs die Wähler mit Kickels Worten um die Finger gewickelt.

Aber jetzt steht er selbst ganz vorne, hat selbst das Wort ungefiltert.

Wir gehören auf eure Seite und wir werden sie herunterholen,

vom Hohen raus, alle miteinander, das kann ich euch versprechen.

Heider wurde verehrt und geliebt, Strache war sozusagen der Kumpeltyp.

Bei Kickel habe ich den Eindruck, dass seine Parteifreundinnen und Parteifreunde

ihn bewundern, aber vor allem, dass sie ihn fürchten.

Bei den Österreich-Wahlen im nächsten Jahr könnte Kickels FPÖ steigste Kraft werden.

Das zeigen alle aktuellen Umfragen.

Und was lange als undenkbar galt, scheint inzwischen nicht mehr ausgeschlossen.

Beim Kickel spüren die Menschen, dass er wirklich Kanzler werden will,

Volkskanzler, wie er selber sagt.

Aber wer ist der Mann, vor dem selbst Parteifreunde Angst haben?

Er wird ja von seinen politischen Gegnern als Ideologe gefürchtet,

der den Rechtsstaat nicht respektiert.

Offensiv, aggressiv, rhetorisch und strategisch furchtbar, brillant.

Und Kickel hat offenbar Lust am Spiel.

Wie hat es Herbert Kickel, der immer lieber im Hintergrund tüftelte,

an die Spitze der Partei geschafft?

Angeblich stellt er sich bei der FPÖ mit den Worten vor.

Ich kann nichts, aber ich kann alles lernen.

Und wieso fliegen ihm jetzt die Wählerstimmen zu?

Kassenhotz, Kassenhotz, die Pandemie bleibt und die FPÖ geht.

Jetzt ist die Pandemie gegangen und die FPÖ ist geblieben.

Sein unbedingt der Wille zu macht,

das unterscheidet ihn von seinen an sich viel populäreren Vorgängern.

Ich bin Lucia Eisterkamp vom Spiegel.

Und ich bin Antonia Raut vom Standard.

In den nächsten vier Folgen von Inside Austria

erzählen wir vom Aufstieg eines Angstmachers.

Darüber, wie Herbert Kickel vom Redenschreiber zum Mann fürs Grobe

und schließlich zum Parteichef wurde.

Wir zeigen, wie Herbert Kickel mit seinem Rechtspopulismus

jetzt das Kanzleramt ins Visier nimmt

und wie er Österreich umbauen will.

Das hier ist Folge 1, die Heiderjahre.

Wow, so eine Stimmung und so eine Begeisterung

und so ein Zuspruch und so ein wunderbares Bild.

Wenn man da hin unterschaut in dieses,

ich möchte schon fast sagen, Folge, Pfrufte, Festzelt,

das ist das echte Leben.

Das ist Herbert Kickel auf einer 1. Mai-Feier seiner Partei in diesem Jahr.

Er steht auf einer Bühne in einem Bierzelt vor hunderten Leuten.

FPÖ-Mitglieder und Fans, die da an langen Tischen vor ihm sitzen.

Kickel wirkt selbstbewusst zufrieden,

aber auch fast ein bisschen überrascht darüber,

dass die Leute eben so sehr zujubeln,

so als wäre er ein Rockstar.

Und mir tut es manchmal leid, dass wir nicht tauschen können,

dass nicht jeder Einzelne von euch auch einmal die Möglichkeit hat,

hier heroben zu stehen.

Und das einmal zu erleben, wie das ist,

wenn einem diese positive Gänse haut,

den Rücken hinuntergeht.

Wie schön, na wie geil das ist,

wenn man eine solche Unterstützung der Bevölkerung hat.

Kickel gefällt es ganz offenbar, dieses geile Gefühl.

Die Gänsehaut, die einem über den Rücken läuft,

wenn man von hunderten Menschen beklatscht wird.

Dabei wirkt Kickel, wie er da lächelnd am Pult steht,

überhaupt nicht wie ein Rockstar.

Grau, militär Haare, Anzug, Brille.

Man könnte ihn eher für einen Beamten halten,

ein Finanzberater.

Aber die Menge ist begeistert, und zwar von seinen Worten.

Wenn man Herbert Kickel verstehen will,

dann muss man ihm zuhören, seinen Reden.

Oder den Reden, die er für andere geschrieben hat.

Immer wieder, wenn wir mit Leuten über Kickel sprechen,

hören wir, was für ein brillanter Rhetoriker er sei.

Seine Waffe ist die Sprache.

Das war die Eintrittskarte in die schöne Welt der Eliten

und der Schikarier, die die Nase rümpft, wenn sie uns hier sehen

und die nichts Besseres zu tun hat, als euch zu bevormunden

und dafür möglichst viel Profit zu ziehen.

Aber wer ist der Mensch hinter den Worten?

Und wie wurde er zum meist gefürchteten Politiker in Österreich?

Es ist gar nicht so leicht, diese Geschichte zu erzählen.

Herbert Kickel ist generell tunlichst darauf bedacht,

sehr wenig über seinen Familien und Privatleben preiszugeben.

Bis auf seine Hobbys ist wirklich sehr wenig bekannt.

Das ist unsere Kollegin Sandra Schieder vom Standard.

Obwohl sie sich ganz besonders mit der FPÖ und ihrem Parteichef befasst hat,

kennt auch sie nur Bruchstückhör aus seinem Leben außerhalb der Partei.

Man weiß, dass er Extremsportler ist,

viel in den Bergen, einen Triathlon in Schottland absolviert hat.

Aber sonst weiß man eigentlich recht wenig.

Das liegt vor allem daran, dass Kickel selbst kaum etwas über sich preisgibt.

Aber Autobiografie, würde sie das reizen?

Ich glaube, so wichtig bin ich nicht, dass die Leute das dann kaufen werden.

So hat Kickel vor Kurzem im Sommergespräch mit dem ORF geantwortet.

Man könnte ihn einfach für Bescheiden halten,

jemand, der sein Privates halt nicht so hoch hält.

Kickel spricht nicht gern über sich selbst.

Wir haben ihn natürlich auch für diesen Podcast angefragt.

Sehr geehrte Frau Heisterkamp, ihr Podcast angebotlenig dankend ab, LGHK.

Es gibt allerdings auch kaum Menschen, die über Kickel sprechen wollen.

Wegbegleiter, die seine Vergangenheit kennen und nicht nur Kickel den Politiker.

Die Persönlichkeit, die sich hinter Kickels wohl überlegten Worten verbirgt,

die wirkt fast wie ein Mysterium.

Aber es gibt Bruchstücke.

Kleine Mosaik-Steinchen, die wir hier nun zusammenfügen wollen.

Und zu verstehen, warum ein Mann, der nie in die erste Reihe wollte,

plötzlich mit Gänsehaut vor Menschenmassen steht.

Und dafür reißen wir wieder mal in der Zeit zurück.

In der Nacht zum 21. August wurden nach Bekanntwerden der militärischen Intervention

in der Czechoslovakie Teile der Einsatzverbände des österreichischen Bundesheeres

in Alarmbereitschaft gesetzt.

Wir sind in den 68er Jahren politisch ziemlich unruhige Zeiten.

Die Rolling Stones singen mit Street Fighting Man über die Proteste gegen den Vietnamkrieg.

Everywhere I hear the sound of marching, charting, feed boy,

cause summers here and time is right for fighting in the street boy, singt Mick Jagger da.

Es ist eine Zeit, in der die Revolution nicht nur aus dem Radio klicken,

sondern auch in der Zeit, wo die Räder immer wieder auf dem Radikum kommen.

Wir sind in der Zeit, wo die Räder immer wieder auf dem Radikum kommen.

Es ist ein Ort, in dem die Räder immer wieder auf dem Radikum kommen.

Mick Jagger da. Es ist eine Zeit, in der die Revolution nicht nur aus dem Radio klingt.

Es liegt Veränderung in der Luft.

Bürgerrechtsproteste in den USA, die Friedensbewegung, Woodstock.

Aber all das ist weit weg von der Welt, in die Herbert Kickel 1968 geboren wird.

Ein idyllisches Städtchen an der Drau, im österreichischen Bundesland Kärnten.

Alpen, Bergsehen, Volksmusik, die Autobusse fahren nur selten.

Und das soziale Leben findet in der Kirche und im Bierzelt statt.

Zumindest als Herbert Kickel dort zur Welt kommt.

Wer übrigens auch in Kärnten tief verwurzelt ist, ist Jörg Heider.

Denen Sie hier in einem Männerchor singen ran.

Heider, das FPÖ, urgestellen. Zudem kommen wir aber später noch.

Herbert Kickel wächst in einer Gemeinde mit 5000 Einwohnern namens Radentein auf.

Hier wird bis heute Magnesit abgebaut.

Die RHI Magnesit produziert Feuerfestprodukte um die Produktion von zum Beispiel Autos

oder Handys zu ermöglichen.

So erklären Lehrlinge in einem neueren Werbevideo der RHI Magnesita,

was dort produziert wird.

In der Fabrik arbeiten damals Kickels Eltern.

Und auch seine Großeltern haben dort schon gearbeitet.

Herbert Kickel selbst hat in der Fabrik später als Jugendlicher seinen ersten Sommerjob.

Eine klassische Arbeiterfamilie, was damals aber noch nicht FPÖ-Klientel heißt.

Mittlerweile fischt die FPÖ bekanntlicher seit einigen Jahren erfolgreich

im Wählerteich der Arbeiterinnen und Arbeiter.

Aber in den 60er und 70er Jahren ist das noch anders.

Die FPÖ, die sich aus der Vorgängerorganisation VDU gebildet hat,

fischt damals vor allem am deutschnationalen Rand, im sogenannten Dritten Lager.

Die rechtsextreme Partei ist ein Randphänomen, dümpelt so bei 6% vor sich hin.

In Österreich dominieren konservative und sozialdemokraten

und teilen die Republik und das sich in rot und schwarz auf.

Und Kickels Familie gehört, so weit bekannt ist, ins katholische Arbeitermilieu.

Politisch aktiv ist dort niemand.

Also wir wüssten jedenfalls nichts davon,

dass irgendwer aus seiner Familie Mitglied einer Partei war

oder im Gemeinderat saß

oder Kickel sich selbst in seiner Jugend politisch engagiert hat.

Als Schüler gilt er als selbstbewusst und zielstrebig.

Aber auch hilfsbereit und engagiert.

Er besucht ein Gymnasium in Spital an der Trau.

Übrigens, gemeinsam mit der ehemaligen Grünenchefin Eva Glawisznik.

Ja, das ist selbst fürs kleine Österreich in ziemlich lustiger Zufall.

Der Chef der Rechtspopulisten und die ehemalige Chefin der Grünen

sind damals Klassenkameraden.

Wir hätten von Eva Glawisznik natürlich gern gewusst,

wie sie Kickel so als Teenager erlebt hat.

Leider wollte sie nicht mit uns darüber sprechen,

um die Privatsphäre des jugendlichen Kickel zu schützen.

Und das respektieren wir natürlich.

Was wir wissen, Kickel und Glawisznik sollen beide ziemlich gut in Deutsch gewesen sein.

Sie können offenbar so gut schreiben,

dass die Deutschlehrerin die Aufsätze der beiden manchmal laut vorliest.

Als Positivbeispiele.

Unter ihnen Mitschülern gelten beide als sozial

und sie konkurrieren mehrmals gegeneinander um das Amt des Klassen-Sprechers.

Und vor Kurzem hat Glawisznik dann gegenüber der Boulevard-Zeitung Krone

auf KroneTV doch ein kleines Schmankhölfer raten.

Wir haben uns geküsst, ja.

Aber ich geküsst?

Ja.

Geht das Auto mit Küssen, weiß ich gar nicht.

Ja.

Ja.

Ne, war es jetzt.

Ja, ja.

Aber da waren wir ganz jung.

Wie alt?

14.

Das verjährt nicht, das verjährt nicht.

Das war schön.

Was war das?

Das war meine erste Liebe.

Nein, das war meine Geburtstagsfeuer.

Aha, so Flaschen drin.

Ja, genau.

Was sagt uns das?

Herbert Kickel ist wohl in erster Linie ein ganz normaler Jugendlicher,

der bei Geburtstagsfeiern mit seinen Klassenkameraden Flaschen drehen spielt.

Und dann haben wir dann noch etwas,

das uns ein paar Hinweise über seine Kindheit und Jugend gibt.

Eine Schüler-Zeitung.

Ein vergibter Eintrag in Schwarz-Weiß aus der Klasse 8a.

In Deutschland wäre das schon die zwölfte Klasse.

Da steht...

Schwärmt für die Fremden-Legion

und ist Fachmann Nummer eins für internationales Militärwesen.

Und weiter?

Er ist ein guter Redner mit viel Selbstbewusstsein und Zivilcourage,

der seine Argumente sehr überzeugend bringt und oft gute Ideen hat,

allerdings neben seiner eigenen Meinung nicht leicht etwas anderes gelten lässt.

Über dem Text klebt ein Schwarz-Weiß-Foto.

Ein Junge mit kurzem, struppigen Haar und ganz nettem Lächeln.

Im Eintrag steht dann noch das Kickel der Schnelltrinker der Klasse.

Was im Widerspruch zu seinen großen, sportlichen Qualitäten steht.

Und am Ende dann?

Auf alle Fälle aber ein lässiger Typ,

ohne den die 8a einfach nicht die 8a wäre.

Militärwesen.

Guter Redner.

Einer, der andere Meinungen nicht gern gelten lässt.

Es ist auffällig, wie viel von dem, was da steht,

zum Bild des Herbert-Kickel-Pass, den wir heute kennen.

Nur, dass der Eintrag über den Jungen aus der 8. Klasse mit struppigem Haar

irgendwie auch ganz nett und jedenfalls harmlos klingt.

Unter dem Text stehen auch ein paar Anekdoten aus dem Unterricht.

Also so lustige Wortwechsel zwischen Schülern und Lehrern.

Geschichtslehrer.

Was für ein Unterschied ist zwischen Ost und West Berlin?

Kickel?

In Ostberlin sägen sie den Mauer im Westen.

Gewieft, schlagwertig und durchaus beliebt.

So stellen wir uns Herbert-Kickel als Teenager vor.

Der Mann, der heute vor hunderten Menschen gegen Ausländer

und die Eliten da oben hetzt.

Und man fragt sich, wie viel damals schon angelegt war von seinem Weg.

Ob seine Karriere auch ganz anders hätte verlaufen können.

Wann kam der Hass dazu?

Der Hass auf alle, die Kickel fremd erscheinen

und alle, die anders denken als er.

Was unternimmt Österreich eigentlich gegen den Klimawandel?

Wie viel Betrogen und Bestochen wird im Profisport?

Und wie sofort ihnen Frauen immer noch weniger Geld als Männer?

Ich bin Margit Ehrenhöfer.

Ich bin Tobias Holub.

Wir stellen die brennenden Fragen unserer Zeit.

Und die Standardredaktion liefert Antworten.

In Thema des Tages von Montag bis Freitag um 17 Uhr überall.

Hörst du gern Musik?

Yes.

Und lustige Sprachnachrichten?

Yes.

Serien schast du auch?

Yes.

Auch von unterwegs?

Yes.

Das verbraucht ganz schön viel Daten?

Yes.

Bei Yes gibt es jetzt statt 30 Gigabyte voller 50 Gigabyte um 9,99 Euro.

Was sagst du?

Yes.

Also, kein Stress?

Yes.

Kein Stress?

Yes.

Was jedenfalls laut dem Klassenbuch in der Schulzeit auch schon da ist,

die Begeisterung fürs Militär und sportliche Betätigung.

Und die ist es wahrscheinlich,

die Herbert Kickel nach der Matura ausgerechnet zu den Gebirgsjägern zieht.

Ein PR-Beitrag des österreichischen Bundesheirs.

Männer in weißen Winterkampfanzügen auf Touren schieren, stürmen los.

Sie kämpfen sich durch die verschneitenden Tiroler Berge.

Sie gehören zu den österreichischen Gebirgsjägern.

Der Truppe, die für den Gebirgskrieg ausgebildet wird.

Bergsteigen, Skitouren, ein knallhartes Training,

das Kickel da ein Jahr lang durchläuft.

Und obwohl es ihm wahrscheinlich nicht an körperlicher Ausbildung ist,

dann ist es wahrscheinlich,

dass er ein Jahr lang durchläuft.

Und obwohl es ihm wahrscheinlich nicht an körperlicher Ausdauer

und Disziplin mangelt, fehlt ihm offenbar etwas in der Truppe.

Vielleicht ist es die geistige Betätigung.

Vielleicht stört ihn die starre Hierarchie.

Wir können nur mutmaßen.

Aber nach einem Jahr im Gebirge schlägt er jedenfalls einen ganz anderen Weg ein.

1988 hat er an der Uni Wien mit seinem Studium begonnen.

Studienfächer Publicistik und Politikwissenschaften.

Hier in seinen Kollegen Oliver das Gupta.

Er ist Autor beim Standard und beim Spiegel.

Herbert Kickel zieht also mit 20 nach Wien.

Und das Studium scheint ihn erst mal ziemlich zu begeistern.

Später kam noch Geschichte und Philosophie dazu.

Vor allem mit seinem Philosophiestudium

kockiert er immer wieder gerne jetzt bei Auftritten oder in Interviews.

Dann spricht er von Platte und von Kant und vor allem von Hegel.

Der ziellose Mensch erleidet sein Schicksal.

Der zielbewusste Gestaltet ist.

Der Gehorsam ist der Anfang aller Weisheit.

Aber denken kann ich, was ich will, solange ich mir selbst nicht widerspreche.

Willst du leben, musst du dienen, willst du frei sein, musst du sterben.

Bis heute stehen in Kickels Büro Bücher von Kant und Hegel.

Er sagt selbst, dass diese Denker ihn stark geprägt haben.

Sein Philosophie-Institut ist damals eher links, was Kickel nicht so zu sagt.

Aber es gibt einen konservativen Professor, der für ihn zu einem wichtigen Lehrer wird.

Beendet hat er das Studium allerdings nie.

Auf mich wirkt es so, als ob der Student Herbert Kickel

im Laufe seiner universitären Laufbahn festgestellt hat,

dass er eigentlich gar nicht so weiß, wohin mit sich.

Das liegt vielleicht daran, dass Kickel sich zum Teil

für sehr unterschiedliche Dinge begeistert.

Dinge, die ihn nicht so einfach zu kombinieren sind.

Militär oder Schreibtisch.

Den Tag mit Kameraden verbringen oder doch allein über Hegel nachdenken.

Auch wenn er in der Schule sogar Klassensprecher war,

wird Kickel eher als Einzelgänger beschrieben.

Am liebsten macht er Dinge offensichtlich alleine.

Einer, der am liebsten in den Bergen wandern geht.

Oder sich stundenlang im Kämmerchen einschließt, um nachzudenken.

Die konservative Gedankenwelt, in die ihn sein Lieblingsprofessor einführt,

scheint Kickel in den Band zu ziehen.

Und offenbar prägt ihn die Zeit an der Uni auch politisch.

Er wehrt sich gegen eine angeblich linke Ideendoktrin am Institut.

Und er ist fasziniert von einem Mann am rechten Rand,

der die Massen mitreisen kann.

Ich freue mich natürlich,

dass wir ein so großartiges Wahlergebnis erreichen konnten,

weil es das beste Ergebnis in der Geschichte der freiheitlichen Partei darstellt.

Das ist Jörg Heider.

Er ist sowas wie der Gründervater des europäischen Rechtspopulismus.

Und hat die FPÖ wie wohl kaum ein anderer geprägt und groß gemacht.

Politik ist natürlich in einem Hodenwasser-Mischon.

Ich glaube, dass die freiheitlichen eigentlich

den Showeffekt in die Politik erst gebracht haben.

Jörg Heiders politische Karriere beginnt in Kärnten,

wo Kickel in Spital an der Trau gerade noch die Schulbank drückt.

Während Kickel mit Eva Glawisznik um den Titel Klassensprecher kämpft,

kämpft sich Jörg Heider politisch in die erste Reihe.

1986, als Kickel gerade seinen Schulabschluss macht,

reist Heider in einem Parteitag in Innsbruck in Tirol die Macht in der FPÖ an sich.

Und das ist erst der Anfang.

Zu der Zeit, als Kickel seinen Studium an der Uni Wien begann,

stieg der Stern von Jörg Heider auf.

Der Kärntner wurde Landeshauptmann und die FPÖ

entwickelte sich zu dieser rechtspopulistischen,

zu dieser aggressiven Partei, wie wir sie auch heute kennen.

Wir sind nicht ausländerfeindlich, aber wir sind inländerfreundlich.

So wie viele junge Männer in Österreich,

ist Kickel als Student begeistert von dem charismatischen, redegewandten Typen,

der die Gabe hat, Menschen für sich einzunehmen.

Die erste Frage lautet, welche Politikerin bewundern Sie denn?

Jörg Heider.

Das sagt Kickel Jahre später in einem Interview mit dem ORF.

Jörg Heider wird seinen Weg wie wohl kein anderer prägen.

Kickel wird in seine Fußstapfen treten,

ihm treu zur Seite stehen, bis er ihm in den Rücken fällt

und sich die Wege der beiden für immer trennen.

Aber an dieser Stelle sind wir noch nicht.

Angeblich stellt er sich bei der FPÖ mit den Worten vor.

Ich kann nichts, aber ich kann alles lernen.

Mitte der 90er Jahre hat Kickel offenbar genug von der reinen Theorie an der Uni.

Er will selbstpolitisch mitmischen.

Und seinem großen Vorbild näher kommen, Jörg Heider.

Also bewirbt sich Kickel bei der Parteiakademie der FPÖ.

Er wird auch sagen dem Maschinenraum der Rechtspopulisten.

Die Parteiakademie ist sozusagen ein Ort, wo Konzepte entwickelt werden,

Workshops abgehalten werden, Veranstaltungen stattfinden.

Heute würde man vielleicht auch sagen,

dass seine Parteiakademie-Aufgaben mitunter eines Thinktanks übernimmt.

Solche Bildungsinstitute und Akademie gibt es in Österreich

bei fast allen Parteien, aber einer bestimmten Größe.

Und es ist bezeichnend, dass Kickel ausgerechnet dort seine politische Karriere beginnt

und nicht etwa bei einer Bezirksorganisation der FPÖ auf Gemeindebene.

Lokalpolitik trissiert ihn offenbar nicht.

Er will sich mit dem großen Ganzen beschäftigen, den Parteikonzepten.

Und im Maschinenraum der Partei kann Kickel das verbinden, was ihm wichtig ist.

Allein über Ideen nachdenken, aber eben nicht nur für sich, sondern für die starke Gemeinschaft.

Am Anfang wird er in der Partei kaum wahrgenommen,

wenn dann belächeln ihn die anderen oder sind sogar misstrauisch.

Denn so richtig scheint Kickel nicht zur FPÖ zu passen.

Er ist in keinem dieser Männerbünde wie Burschenschaften, Kurs, Sängerschaften.

Er ist eigentlich ein Seiteneinsteiger.

Soweit wir wissen, hat Kickel bis dahin keine Berührungspunkte mit rechtsextremen Gruppen.

Übrigens auch keine Sympathien für großdeutsche Ideen,

wonach Österreich ja eigentlich nur ein Teil von Deutschland sei.

Damit hat ja sein bisschen Heider noch gespielt.

Aber Kickel war sozusagen schon sehr früh österreich genug.

Die deutschen nationalen Burschenschaften und alles, was dazu gehört,

vor allem die Saufgelagen bis spät in die Nacht, das befremdet Kickel eher.

Als Schnelltrinker, wie er noch in seiner Schulzeitung genannt wird,

tritt er zumindest öffentlich nicht mehr in Erscheinung.

Herbert Kickel gibt nicht gerne die Kontrolle ab.

Und diese Kreise dieser Burschenschaften und anderen Männerbündler,

diese Leute haben ihn anfangs wirklich mit großem Argwohn betrachtet.

Kickel scheint das nicht zu stören. Er stürzt sich in die Arbeit.

Er gehörte auch nicht zu dieser legendären Bubal-Partie um York-Heider.

Bubal-Partie, so wurden die FPÖ-Männer bezeichnet, die Heider gern um sich schade.

Also diese Gruppe von jüngeren, fächeren Männern,

die gerne auch auf großer Spur lebten und mit Heider feierten.

Kickel hatte aber nie dieses Fäsch an sich.

Er kostete auch keinen Luxus aus.

Und elitär sah er sich allenfalls auf der intellektuellen Ebene.

Er war sozusagen der Kofferträger im Hintergrund aus dem ländlichen Kärnten.

Aber es soll nicht lange dauern, bis Kickel dann doch die Aufmerksamkeit des Parteichefs auf sich zieht.

Aber nicht, weil er abends beim Feiern seine Nähe sucht.

York-Heider bemerkt, dass der fleißige Einzelgänger in der Parteiakademie

ein Talent für brachiale Sprache hat.

Er begann irgendwann an Reden für York-Heider mitzuschreiben.

Slogans, Sprüche für den Parteivorsitzenden.

Scharfe rechtspopulistische Parolen, die begeistern und aufregen.

Aber dazu kommen wir noch.

Er half auch auf diese Weise mit, dass die FPÖ bei den Wahlen immer weiter zulegte.

Und bei der Parlamentswahl 1999 fast 27 Prozent der Stimmen erhielt.

Das ist bis heute das beste Ergebnis der FPÖ bei einer Parlamentswahl.

Das Auszählen der Wahlkartenstimmen für die Nationalratswahlen

99 gestaltete sich zu einem Klingel am Dienstag weiter zu Ende.

Ist der Hinlage, ÖVP und FPÖ mit 14.000 Stimmen auseinander,

schließlich waren es 415 Stimmen, wie ÖVP und FPÖ voneinander trennten.

Nachdem in Österreich jahrzehntelang die beiden Großparteien ÖVP und SPÖ regiert haben,

landen jetzt zum ersten Mal die Rechtspopulisten als Juniorpartner

mit der Volkspartei in der Regierung.

Auch dank Kickels scharf Versprüche.

Jörg Heider bekommt dann allerdings kein Regierungsamt.

Das liegt daran, dass es schon während der Koalitionsverhandlungen

internationale Proteste gegen den Nazi aus Österreich gibt.

Erfolgreiche rechtspopulistische Parteien sind Ende der 90er in Europa noch eher die Ausnahme.

Auch in Österreich demonstrieren Menschen dagegen, dass Heider in die Regierung kommt.

Der verkündet schließlich, er wird kein Amt annehmen

und sich als einfaches Parteimitglied nach Kärnten zurückziehen.

Für die Partei.

Viele seiner Bewunderer können den Rückzug nicht verstehen.

Auch Kickel nicht.

Das war eine große politische Dummheit.

Das war halt auch ein Betrug an den Wählern, die Jörg Heider unterstützt haben,

die sich ihn an der Spitze der Republik gewünschen haben.

Das wäre auch für das Land besser gewesen, wenn Jörg Heider Kanzler geworden wäre.

Das sagt Kickel Jahre später in einem ORF-Interview vor einem Jahr.

Heiders Rückzug nach Kärnten ist für ihn die erste große Enttäuschung.

Nicht die letzte, aber noch steht er weiter treu an der Seite seines Idols.

Der hat sich sozusagen durch seine Arbeit Kampagnenführung zum festen Bestandteil der FPÖ hochgearbeitet.

Kickels Talent, wenn man es so nennen will, mit rassistischen und antisemitischen Ressentiments zu spielen.

Also ich halte Kickel für einen modernen Rechtsextremisten, der NS-Anklänge verwendet.

Unser Kollege Hans Rauscher vom Standard hat sich viel mit Kickels Sprache beschäftigt.

Ich bin mir nicht sicher, ob er persönlich ein antisemitisch.

Das muss nicht unbedingt sein.

Er weiß, dass Österreich einen ganz beträchtlichen Anteil an antisemitischen Bevölkerungsschichten hat.

Also bei jeder Umfrage kommt heraus, 30% die Juden haben zu viel Einfluss und auf dem Klavier spielt er.

Vielleicht gerade weil Kickel nicht selbst aus dem Milieu kommt, kann er die Sprache der Rechtsextremen für eine breite Masse übersetzen

und schreibt sich Stück für Stück ins Herz der Partei, bis er eines Tages über seine eigene Feder stolpert.

Im Jahr 2001 tritt FPÖ-Chef Jörg Heider beim politischen Aschermittwoch der FPÖ auf die Bühne.

Die Karten für den Auftritt sind seit Wochen ausverkauft.

Fans warten schon am frühen Nachmittag vor der Halle, um endlich reinzukommen.

Der politische Aschermittwoch ist eine Tradition, die die FPÖ erst nach Österreich gebracht hat.

Eigentlich stammt dieser Brauch nämlich aus Bayern.

In zünftiger Bierzeltatmosphäre wird mit wenig Feingefühl und dem ein oder anderen derben Witz gegen die politischen Gegner geschossen.

Heider hatte schon in den 90ern erkannt, das Konzept ist für die FPÖ wie gemacht.

Der politische Aschermittwoch der FPÖ findet jetzt jedes Jahr in Ried in Inkreis statt.

2001 schon zum 10. Mal.

Herringsschmerz und Laugenbrezen blasen Musikheiz die Menge an.

Und dann tritt Heider auf die Bühne und gibt seine Aschermittwochs Rede zum Besten.

Ja, da hat er einen antisemitischen Witz gemacht.

Dieser Witz bezieht sich aber einen Mann namens Ariel Muzikant.

Er ist Präsident der israelitischen Kultusgemeinde in Österreich und Jude.

Geschrieben hat den Spruch wieder mal Herbert Kickel.

Kickel hat Heider sagen lassen, wie kann jemand, der so viel Dreck am Stecken hat, Ariel heißen?

Und Ariel war ein Waschmittel.

Das war der Witz damals.

Also wie kann jemand, der so viel Dreck am Stecken hat, sauber sein?

Das war ein ganz klarer antisemitischer Witz.

Im aufgeizten Publikum wird gelacht und applaudiert.

Aber außerhalb der Halle sorgt der Spruch für große Empörung.

Die Opposition kritisiert die Worte scharf.

Wie ins roter Bürgermeister Michael Häupel spricht von purem und blankem Antisemitismus.

Und die schwarz-blaue Koalition kann sich einen solchen Skandal eigentlich gerade nicht leisten.

Die Empörung schlägt immer höhere Wellen.

Und Herbert Kickel, der den antisemitischen Spruch ja verfasst hat,

bekommt am Ende die Konsequenzen zu spüren.

Die FPÖ verband ihn nach Kernten.

Genau wie Heider kehrt auch Kickel in seine Heimat zurück.

War dann offensichtlich vor allem in Kernten eher weg von der hohen Politik in Wien.

Er stieg dann irgendwann zwar zum Leiter der Parteiakademie auf,

kümmerte sich um interne Kommunikation.

Aber offenkundig fühlte er sich etwas auf dem Abstand leis.

Es ist der erste Rückschlag auf Kickels Weg an die Parteispitze.

Aber er ist ganz offensichtlich keiner, der sich von Rückschlägen erschüttern lässt.

Im Gegenteil.

Bald schon soll es für Kickel wieder bergauf gehen.

Und nicht nur das, er wird seinem großen Vorbild York Heider den Rücken kehren.

Stattdessen tritt dann ein anderer Mann an Heiders Stelle.

Heinz Christian Strache.

Liebe Freunde, darum geht es.

Und da müssen wir so stark werden.

Und ich sage, mit euch gemeinsam schaffen wir das Wunder.

Für Kickel war damals Strache das personifizierte Gegenprogramm zu York Heider.

Heider galt damals schon als wankelmütig und eher soft.

Und Strache war damals klar in seiner Ausrichtung.

Einfach stramm rechts.

Daher Strache war das Gesicht, was man präpariert hat und vorgeschickt hat.

Aber Kickel bleibt sehr sicher der Kopf der Partei.

Das strategische Kopf definitiv.

Wie Kickel und Strache zum perfekten Duo werden,

uns am Ende doch scheitern.

Darüber sprechen wir in der nächsten Folge von Inside Austria.

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Alle Links und Infos stehen wie immer auch in den Show-Notes zu dieser Folge.

Danke fürs Zuhören und allen, die auch hinter den Kulissen

an diesem Podcast mitwirken.

Das waren diesmal beim Religat, Schold Wilhelm, Ole Reismann und Margit R. Növer.

Produziert wurde die Folge von Luca Zimek.

Ich bin Lucia, heißt der Kampf.

Und ich bin Antonia Raut.

Wir sagen tschüss und baba.

Was unternimmt Österreich eigentlich gegen den Klimawandel?

Wie viel Betrogen und Bestochen wird im Profi-Sport?

Und wie so verdienen Frauen immer noch weniger Geld als Männer?

Ich bin Margit Ernhöfer.

Ich bin Tobias Holub.

Wir stellen die brennenden Fragen unserer Zeit.

Und die Standardredaktion liefert Antworten.

In Thema des Tages von Montag bis Freitag um 17 Uhr.

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Neue "Inside Austria"-Serie zeigt, wie der FPÖ-Chef vom Redenschreiber zur rechten Leitfigur wurde und jetzt das Kanzleramt ansteuert

Jahrelang schrieb Herbert Kickl die Reden und Slogans für andere. Jörg Haider und Hein- Christian Strache wickelten die Wähler mit seinen Worten um den Finger – doch jetzt steht Herbert Kickl selbst an der Spitze der FPÖ. In den Umfragen führen er und die Freiheitliche Partei seit Monaten. Doch wer ist der Mann, der schon lange als der Kopf der Freiheitlichen galt? Wieso fliegen ausgerechnet ihm die Wählerstimmen zu?

In den nächsten vier Folgen von Inside Austria erzählen wir vom Aufstieg eines Angstmachers. Darüber, wie Herbert Kickl vom Redenschreiber zum Mann fürs Grobe und schließlich selbst zum Parteichef wurde. Wir zeigen, wie Herbert Kickl mit seinem Rechtspopulismus jetzt das Kanzleramt ins Visier nimmt und wie er Österreich umbauen will.

In der ersten Folge sehen wir uns an, wo Herbert Kickl herkommt. Wie er schon in der Schule mit der Ex-Grünen-Chefin Eva Glawischnig um das Amt des Klassensprechers ritterte – und wie er schließlich zu Jörg Haiders Redenschreiber wurde.

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