Apokalypse & Filterkaffee: Heimspiel: Rainald Grebe

Micky Beisenherz & Studio Bummens Micky Beisenherz & Studio Bummens 4/16/23 - Episode Page - 36m - PDF Transcript

Guten Morgen, lieber Wolfgang.

Guten Morgen, lieber Micky.

Ich bin sehr gespannt auf das Gespräch des heutigen Tages mit einem, das kann man glaube ich sagen,

Ausnahmekünstler, der eine Region, ein Bundesland, Deutschlands populär gemacht hat.

Wenn man allein nur sagt Brandenburg, dann hat man sofort jemandem im Kopf, der wahnsinnig spannend ist, oder?

Absolut, also Reinhard Grebe ist ein Künstler mit unfassbar vielen Talenten und Berufen.

Der ist diplomierter Puppenspieler, der ist Comedian, der ist Textor, der ist Musiker, der ist Pianist, der ist Sänger.

Ja, zwischenseitig mein Hörspiel gemacht, so viele unterschiedliche Dinge.

Aber all das, ich könnte noch weitergehen mit der Aufzeichnung, verblasst angesichts dessen, was ihm widerfahren ist.

Ist gesünderlich schwer angeschlagen, ne?

Ja, die Krankheit hat Vascularitis und das bedeutet, also die Diagnose, die hat er vor knapp zehn Jahren bekommen,

bedeutet, dass er unter nicht vorhersehbaren Kriterien Schlaganfälle bekommt.

Er hat jetzt elf Schlaganfälle in seinem Leben gehabt.

Mit jeweils speziellen Beeinträchtigungen, mal Tinnitus, mal Konzentrationsprobleme, mal Sprach- und Sprechprobleme.

Und es gibt keine Therapie und er weiß vor allem nicht, wann es wieder kommt.

Und das ist schon eine Last, mit denen man lernen muss zu leben.

Und er hat irgendwie jetzt seinen Weg gefunden, diesen Weg zu gehen.

Er hat jetzt auch seine Autobiografie während Corona geschrieben, geht jetzt auch in reduziertem Umfang wieder auf die Bühne.

Aber alles wird halt von dieser Geschichte überlagert, ganz zum Schluss unseres Gesprächs, wenn ich das noch sagen darf.

Als ich ihn gefragt habe, also das Jahr 2023 mit diesen ganzen Verwerfungen und dem Krieg und Corona und der Klimakatastrophe,

dann sagt er sinngemäß, er hat nicht die Kraft und nicht die Zeit und nicht den Nerv, sich darum zu kümmern.

Er hat aktuell andere Probleme und ich verstehe das total.

Umso schöner, dass er sich die Zeit genommen hat, um mit dir zu sprechen?

Ja, fand ich auch.

Aber das ist ja auch für gewöhnlich eine große Bereicherung, von daher wäre er ja auch schön doof gewesen, wenn er das nicht gemacht hätte, ne?

Ja, vielen Dank. Und er hat am Anfang gesagt, ich muss mein Leben umstellen, die Ernährung umstellen, ich darf kein Alkohol mehr trinken,

ich darf dieses nicht mehr machen und jenes nicht mehr machen, irgendwann hat er gemerkt, das bringt überhaupt null.

Deshalb ist er jetzt ins Leben zurückgekehrt, er ist wieder Sachen, die ungesund sind, er trinkt auch wieder Alkohol

und er versucht, das alte Leben ein Stück weit weiter zu leben oder wieder aufzunehmen

und dazu gehört halt auch diese mediale Bühne zu bespielen.

Absolut, so Makaba das ist, aber für den einen oder anderen lustbegabten Menschen kann es ja auch fast eine Befreiung sein,

wenn du irgendwann erfährst, du kannst aufhören zu trinken oder aufhören zu rauchen, das bringt einfach nichts.

Das ist natürlich bitter und es ist Makaba, aber in dieser Situation ist es ja ganz gut,

dass man sich zumindest an diese Hoffnung nicht klammern muss und dann wenigstens wieder so leben kann wie Otto Normal,

Raucher und Trinker das tut.

Es ist all das, was du gesagt hast und vor allem ist es absolut nachvollziehbar.

Ich glaube, ich würde es genauso machen.

Absolut, ich mache es bereits jetzt so bis auf das Rauchen, aber dann wünsche ich uns allen eine gute Gesundheit Wolfgang

und ich freue mich sehr auf euer Gespräch.

Danke.

Es ist Sonntag, der 16. April.

Apokalypse und Filtercafé, Heimspiel, das Interview am Sonntag mit Wolfgang Heim.

Er ist Pianist und Liedermacher, er ist Schauspieler und Comedian, er ist Schriftsteller und Puppenspieler,

Obstbauer und Keramiker, Regisseur und Dramaturk und erlebt seit ein paar Jahren

mit dem Handicap einer schweren Autoimmunerkrankung.

Herzlich willkommen, Reinhard Krebel.

Guten Tag, Herr Wolfgang.

Herr Reinhard, die Krankheit, mit der du lebst oder auch leben musst, heißt Vascularitis

und hat dir inzwischen wie viele Schlaganfälle beschert?

In den letzten beiden Jahren war es elf, die ich gemerkt habe.

Ich habe viele, die ich gar nicht merke, das sind so kleine Miniteile.

Ah, dann die Platzen irgendwie.

Aber jetzt ist es erstmal ruhig.

Der bisher letzte, den du gemerkt und gespürt hast?

Die waren so Februar, Januar, Februar letzten Jahres.

Wie heftig?

Naja, es ist so heftig, dass ich am Rolator spazieren ging.

Also ich bin jetzt aber wieder ganz, ganz fidel oder nicht ganz fidel,

aber ich habe jetzt wieder Hoffnung langsam, dass es noch was werden kann.

Ist eine medizinisch klare und eindeutige Erklärung für das,

was dir da immer wieder fährt?

Nee, aber es ist ein bisschen in der Familie, es ist erblich so,

dass so wen Schwäche oder meine Schwestern auch räumert.

Also es liegt an der Familie so.

Aber was es genau ist, ich bin bei der Schreitee,

ich bin bei der Schulmedizin gelandet und die wissen auch nicht, was ich habe.

Fühlst du dich trotzdem da gut aufgehoben?

Ja, schon, weil sie auch zugeben, dass sie es nicht wissen.

Sie sind recht entspannt.

Also am Anfang waren sie sehr, wie sagt man, unsicher.

Keine, ganz aufsicher.

Also ja, es wird schon, es wird schon, wir wissen genau,

wir machen das, wir machen das, Herr Grebe, so.

Und nach den Anfällen, dass die alten Medikamenten,

die sie ausprobiert haben, haben nichts gebracht.

Da waren sie doch sehr schüttert auch, hat man gemerkt, in ihrem weißen Kitten

und haben dann, ja, haben jetzt gesagt, dass sie ein Experiment mit mir machen.

Hast du dich parallel zu all diesen Untersuchungen auch

um alternative Heilverfahren bemüht?

Ja, habe ich.

Mit welchem Ergebnis?

Mit dem Ergebnis, dass ich bei der Schulmedizin gelandet bin,

weil Schlaganfälle mit Weihrauch behandeln war mir dann doch nicht so.

Es hat alles Vor- und Nachteile.

Aber ich hatte eine Phase, woher habe ich alle Medikamente abgesetzt

und mich homöopathisch behandeln lassen,

weil meine Freundin von mir hat eher gut gefallen.

Und das hat mir aber auch nicht geholfen, mir nicht.

Wie geht es dir aktuell?

Wie gesagt, ich bin also guter Dinge.

Das heißt, ich trete auch wieder auf, ich langsam kommt die Kraft wieder.

Ich bin sprachbehindert noch ein bisschen,

ich taumle noch ein bisschen durch die Welt,

weil gewisse Nerven mir nicht gehorchen und so.

Aber es ist im Vergleich zu letztes Jahr unglaublich, dass sich das gebessert hat.

Bedeutet aber im Umkehrschluss, du gehst mit einer anderen Anspannung,

denn auch auf die Bühne?

Auf jeden Fall.

Das ist natürlich nicht mehr so selbstverständlich.

Hast du so bestimmte Sicherheiten eingebaut,

die dir über das eine oder andere hinweghelfen?

Ja, jein.

Es ist eher so die Wassersuppe, die mich trägt,

also die Erfahrung.

Es gab ja schon Schlaganfälle während der Vorstellung,

ich weiß, was passieren kann.

Und ich weiß auch, dass man abbrechen kann.

Und seit Corona weiß man auch, dass man viel verschieben muss.

Das ist schon ziemlich am unteren Rand.

Du meinst?

Ich kann mich ja da nicht retten oder so.

Ich muss die Zettel da hinlegen.

Das bringt mir auch nicht so viel.

Aber die Gefahr, dass da irgendwas durchknallt

und dass ich kein Text mehr weiß, das hatte ich schon.

Und da muss ich halt durch.

Was du gerade geschildert hast, meinst du damit,

diesen allerersten Schlaganfall aus dem Jahr 2017,

der glaube ich in Düsseldorf passiert ist bei einem Auftritt?

Genau.

Und das war halt so die, ja, wie sagt man,

das Schlimmste, was mal vielleicht passieren kann,

oder das schon heftig,

dass währenddessen passiert, dass der Film reist.

Und das habe ich ja schon abgespeichert,

wie das, was das heißt.

Und wenn ich dann die Texte durchgehe vorher

und mir fällt irgendwas nicht ein,

ich hatte letztes Jahr so einen Vorfall in der Philharmonie Köln,

wo ich fünf Minuten vorher gesagt habe, es geht nicht.

Da war genauso, dass mir den Text nicht einfühlt.

Ich gehe vorher ein bisschen Text durch

und ich kann die Worte nicht greifen.

Das ist so weg.

Und dann habe ich dann abgebrochen,

dann habe ich mich aufwartet.

Und ich vorher schon dachte, es geht ja, ist ja normal.

Es war eine kurze Schlusshandlung.

Also du bist dann in diesem Fall gar nicht erst auf die Bühne,

um nochmal nach Düsseldorf zurückzugehen.

Du hast schon während,

also während der ersten Halbzeit gemerkt,

dass da irgendwas Elementares nicht funktioniert.

Ja, ich merkte das eigentlich schon den ganzen Tag,

dass da irgendwas komisch ist.

Ich konnte mir den Text nicht merken im Vorfeld.

Und dann, der zweite Satz war schon nicht mehr so,

wie normal, der Schloss nicht anderen in den ersten.

Und das heißt, die Texte hatten weder Hand noch Fuß.

Also, und dann sagten die Leute natürlich,

das ist ja wie immer, das ist dann das andere Problem.

Aber es birgt natürlich die Qualität.

Aber es war halt für mich ganz klar, es geht nicht.

Ich habe immer so Blackouts oder so Weißband.

Es rollte nicht mehr so wie sonst.

Das heißt, in der Pause hast du oder hat abgemacht,

dein Team entschieden abzuhalten.

Genau, ich habe kürzer gespielt, habe mich so in die Pause gerettet.

Und die Songs, die gingen noch halbwegs,

weil da die andere Hinhälfte mit im Spiel ist,

hat mir der Arzt nachher gesagt,

dass die Musik ist irgendwie, dann geht da irgendwas zusammen

oder gingen zusammen, erstaunlicherweise.

Aber die Texte waren einfach fürs Klo.

Und dann habe ich abgeschwitzt und dachte, irgendwas ist da.

Ich wusste aber gar nicht, was es ist,

weil ich einen Schlaganfall denkt mir nicht gleich.

Und dann habe ich gesagt, es geht nicht weiter.

Es geht nicht weiter.

Wie oft musst du jetzt zum Arzt oder ins Krankenhaus?

Alle zwei Monate, so eine ganze Woche.

Und dann checken die dich noch mal komplett von oben?

Nee, die lassen so eine Infusion in mich reinlaufen.

Das ist jetzt das Experiment.

Musst du Medikamente nehmen oder nehmst du welche?

Einen ganzen Sack voll, jeden Tag.

Blutverdöner?

Blutverdöner auf jeden Fall.

Das übliche Cortison, was jetzt aber ausgeschlichen wird.

Und ich kann es gar nicht sagen, es sind 1000 Medikamente.

Und ich spritze mich selbst.

Wieso alte Leute manchmal mit ihrem Medikamentenbeutel rumlaufen, das mache ich auch.

Klingt ein Stück weit fast so, als hätte es für dich auch in dieser Ausnahmesituation,

mit der du jetzt seit einigen Jahren lebst,

auch inzwischen so etwas wie Normalität sich eingestellt?

Ist meine Normalität, ja.

Das ist schlimm genug, aber es ist so.

Man gewöhnt sich an fast alles, glaube ich.

Welche Auswirkungen hat das in den Situationen,

in denen du dich befindest, bevor du auf die Bühne gehst?

Kannst du da mantraartig sagen, irgendwie kriege ich Sinn?

Oder gibt es dann auch so etwas wie Angst oder Panikattacken?

Also das Erstaunliche ist, dass ich nicht verrückt werde.

Das finde ich auch.

Wenn das Hirn sich so auflöst, denkt man, da wird man bescheuert.

Aber ich habe so eine seltsame Behandlungskraft,

wenn es passiert, dann passiert es so.

Das ist ja schon oft genug passiert.

Und dann erlebe ich diese Abende eigentlich wie normal.

Also wie damals auch. Und wenn es dann passiert ist,

bin ich ganz froh, dass ich das geschafft habe, wie normal.

Also es ist kein so großer Unterschied.

Als ich das erste Mal nach dem Schlaganfall wieder auftreten sollte,

da hatte ich wirklich Schwierigkeiten und Panik.

Also wenn dann so ein Wort mal nicht klappt,

oder im Reden vorher auswendig lernen oder so,

dann drehe ich frei, also der Ofen aus.

Aber ich habe mich dran gewöhnt, sagen wir so.

Wenn was so plötzlich elementar anders läuft im eigenen Leben

und man noch dazu ein Künstler ist,

dann gibt es ja eigentlich nur zwei Möglichkeiten.

Entweder man versucht, das alte Leben nach Möglichkeit

auch in die neue Zeit rüber zu retten,

oder man zieht sich erst mal zurück.

Für welche Variante hast du dich entschieden?

Ich habe mich für den Alltag zurückhaben will.

Ich habe keine großen Fantasien gehabt,

ich habe keine fernöstliche Philosophie oder so,

sondern einfach, ich will das Leben wiederhaben,

was ich vorher hatte.

Und das ist ja schon viel genug, oder es ist schon einiges.

Ich habe mich letztes Jahr zurückgekämpft,

ich bin hingefallen auf der Bühne,

ich habe mich am Mikrofon stander festgehalten,

es war schrecklich, also glaub ich, für mich und für andere.

Also das hat sich jetzt zum Glück gebessert.

Und es war genau dieses Wiederholen von,

man fährt irgendwo hin und geht in den Bühneingang rein

und ist die Brötchen backstage.

Das ist schon viel, also so.

Und ich habe also jetzt keine größeren,

weiter geht der Geist nicht, dass ich jetzt was anderes will, oder?

Du hast eine sechs Jahre alte Tochter,

die dir Frage, wie sehr geholfen hat,

einfach dadurch, dass sie da ist in dieser ganzen Zeit?

Ja, das schöneste ich hatte, die ist geboren worden,

glaube ich, nach dem ersten Schlaganfall,

ein Monat danach oder so, die kennt mich eigentlich sehr,

die Krankenhaus sieht mich aus wie ein Krankenwagensteigen

und war schon am Bett, für sie ist das normal.

Und ich sage immer, ich habe was am Kopf

und sie kann damit jetzt leben auch, für sie ist es auch normal.

Und wenn der Papa müde ist, dann sage ich ja,

ich habe Medikamente bekommen.

Ich muss jetzt schlafen, so.

Und das ist sehr schön, dass sie da ist.

Und ja, was soll ich sagen?

Ich habe mich an sie angeschmiegt, ja.

Hast du deine Alltag verändert, hast du deine Ernährung umgestellt?

Fährst du jetzt pausenlos mit dem Rad oder gehst spazieren?

Das hatte ich gezahlt nach den ersten sechs Schlaganfällen.

Es ist ja bescheid, das zu sagen.

Aber nach den anderen fünf letztes Jahr habe ich gesagt,

jetzt scheißegal, jetzt trinke ich wieder

und ich fresse, was ich will, jetzt bin ich fett geworden.

Und weil ich überhaupt noch essen darf,

das ist ja auch so eine Sache,

ich habe mich aufgegeben letztes Jahr so ein bisschen,

weil es, ja, es heißt ja nichts.

Ich habe Chemotherapie bekommen, das härteste Medikament auf dem Markt

und es hat nicht geholfen.

Und dann denkst du auch, ja, was soll denn jetzt,

soll ich mich jetzt vegan ernähren

und dann habe ich gesagt, lass es gehen, lass,

es ist egal, es kommt, wie es kommt.

Und es ist auch so, das Problem, was ich habe,

Ursache und Wirkung finden nicht statt.

Also es kann man nicht sagen, machen Sie das,

dann hilft das dann, es hilft es Ihnen,

oder gehen spazieren, machen Sie Sport, war eben nicht so der Fall.

Also ich wollte gerade sagen, das eigentlich niederschmetternde ist,

dass es keine gesicherte Therapiemöglichkeit gibt.

Es gibt noch nicht mal eine Diagnose, also das ist ja das Problem.

Sie haben hinter meiner Krankheit ein Fragezeichen stehen im Arztbrief

und sie kommen nicht drauf.

Sie hätten sonst irgendwie das Hirn öffnen müssen,

um da irgendwie so was, das wollten sie dann auch nicht.

Also das ist das Problem.

Ich bin auf Stationen, Rheumatologie und Neurologie,

wo fast jeder unklar ist.

Also das sind alles Patienten, die eine unklarer Diagnose haben.

Deshalb bin ich da nicht so alleine.

Also ist es jetzt nicht so besonders,

so eine seltene Krankheit zu haben.

Was du gerade angedeutet hast,

das Schild, dass du etwas ausführlicher in diesem Buch,

das im letzten Jahr rausgekommen ist.

Also wenn man so will, eine frühe Autobiografie

mit einem durchaus gewöhnungsbedürftigen Titel, der da heißt.

Rheinland-Gräbfurt, das ist ein Spitzname von mir.

War das schon immer so?

Ja, das war in der Schule.

Also weil du aus dem Rheinland kommst, genauer gesagt aus Köln.

Und weil die Schüler da irgendwie mich so genannt haben.

Also Gräbe und Gräbfurt, mehr gut.

Was soll man da sagen?

Das hieß immer so.

Also in genau diesem Buch, mit genau diesem Titel,

schilderst du auch zum Teil durchaus auch komische

oder tragekomische Situationen mit Mitpatienten,

denen es zum Teil noch sehr viel schlechter geht

oder gegangen ist als dir selbst.

Ja, das ist so eine Reha-Geschichte als Klammer,

als Form, so ein kleiner Zauberberg.

Das ist so das, was ich auch gemacht habe, die Reha.

Und dann drumherum, so die Wirbel sind dann biografische Notizen

und Erinnerungsfetzen, die ich da strukturiere.

Und das war halt, interessanterweise hat der Verlag,

der wollte wirklich eine prominenten Biografie haben,

dass allen ernst ist, dass sich so was aufs Ton mal labere,

wie man so in sechs Stunden sein Leben ausspricht,

wie man alles gekannt hat, mit wem man Kokain genommen hat.

Und ich dachte, es kann ja nicht wahr sein.

Ich bin jetzt nicht so, ich muss irgendwie Literatur werden,

noch so oder Kunst, irgendwie so ein Aspekt davon.

Und dann habe ich halt das geschrieben,

dass man sagt, dass es vielleicht auch nicht alles war.

Das heißt, du hast konsequent weggelassen,

was eigentlich von Verlagseite, von Interesse gewesen wäre?

Ja, genau, diese ganzen Prominenten.

Wer mit wem und wer wann, wo du guckst.

Obwohl du es hättest schreiben können.

Ich glaube auch das nicht.

Ich bin jetzt auch nicht so ein prominenten Jäger.

Aber ich fand eben gut, dass man sagt,

ich habe das erst weit weggelassen, die Idee.

Und dann kam halt die Krankheit dazu.

Und dann habe ich das sehr interessant,

dass man sich, wenn man sich nicht mehr erinnern kann,

wenn das Hirn aussetzt, so, dass man sich dann erinnert.

Oder auch nicht.

Oder dass man sich das Leben neu zusammensetzt.

Konfabulation heißt das in der Neurologie.

Oder Neuropsychologie.

Konfabulieren, dass man sich das neu erinnert.

Und dann wird es Literatur.

Und es ist auch so wirklich so,

ich habe viele Sachen in dem Buch, sind nicht von mir,

sondern sind erlebt von Freunden, Freundinnen.

Und dass man sagt, das ist aber mein Leben.

Natürlich, wenn die das erlebt haben,

ich habe es dann auch erlebt, von ihnen, in Erzählung.

Also es ist viel geflunkert.

Oder Funden, Fantasie.

Das Schreiben war das ein Stück weit auch

eigentherapeutisches Handeln,

weil dir damit auch klar wurde,

bestimmte Dinge, die ja elementar für deinen Job sind.

Nämlich Texte zu schreiben, das funktioniert noch.

Das war am Anfang auch so.

Ich würde jetzt nicht so in solche

therapeutischen Formulierungen gehen.

Ich glaube, was schlimm war,

war, dass ich nach diesem Schlaganfällen,

ich hatte mehrere Blutverdünne bekommen.

Also aus Vorsicht, scheinbar.

Und dann sind die wohl ausgelaufen im Hirn.

Ich hatte so Blut im Hirn.

Und dann fiel mir nämlich nichts mehr ein.

Und hatte eben diese Wolken, die auch beschrieben werden.

Ich hatte echt Aussätze, Stotter rein.

Und wusste nichts.

Und da habe ich Angst bekommen, mich selber.

Er ist da.

Weil sonst war ich recht klar,

nach den ersten Schlaganfällen ging es noch.

Das ist wirklich was ausgesetzt im Hirn.

Und ich war

derstaunlicherweise recht schnell.

Ich habe das in ein, zwei Monaten geschrieben.

Es ging gut

auf die Kladde raus.

Das heißt, du hast diese Corona-Jahre

durchaus sinnvoll genutzt?

Ja, mit Krankheiten, mit Schlaganfällen.

So war es nicht gemeint.

Mit Todesfällen?

Nein, mit dem Aufarbeiten dessen, was ansonsten passiert ist.

Ja, die Corona-Jahre

soll sie gegeben haben.

Ich bin halt auch nicht aufgetreten.

Aber ich habe so

Sachen geschrieben oder bin krank geworden.

Ich habe das anders genutzt.

Du hast, glaube ich, auch ein Podcast gemacht.

Über die letzten Lebensjahr nicht.

Man nennt das Hörspiel.

Das ist aber eine alte Form.

Podcast ist...

Ich sitze hier in der Podcast-Hölle.

Aber ich bin eigentlich noch vom Hörspiel gekommen.

Hörspiel ist natürlich eine ganz edle Kunstform.

Ja, ganz edel, alt.

Alte Kunst, wo jedes Wort überlegt ist.

Aber es gibt auch eine Art Art.

Die hat auch immer noch ein Hörspiel gemacht.

Ja, genau.

Über die letzten Lebensjahre des Dichters und Schriftstellers.

Und die ersten?

Ja, Hans Faller da.

Die sagten Biopic.

Ich wusste auch nicht was das ist.

Aber das ganze Leben von Hans Faller da...

Das fällt mir schon schwer,

auszusprechen.

Faller da.

Das ist ganz schwer.

Und zwar anhand von Sekundärliteratur.

Aufzeichnungen und Protokollen und Arztbriefen, also nicht die fiktionale Kost von ihm, nicht die Bücher, sondern es gibt

ja schon ja viele Interviews und Arztbriefe und Anwaltsbriefe und so, und daraus habe ich dann das Komponiert.

Warum Hans Vardar da, warum nicht Goethe oder Schäler oder Thomas Mann?

Der wohnte zwei Dörfer weiter, ich habe so einen Häuschen in Brandenburg und der wohnte irgendwie...

Und diese Gegend, da verhalten manchmal vom Haus Leute, wo geht's denn hier zu Faller da und so, deshalb ist der Typ mir schon auf die Nüsse, weil ihr was rausmust.

Und ja, der ist so das Faller Disneyland hier bei uns da oben.

Und wir haben ja einen Begriff dadurch, ich habe ja nie was gelesen und dann war plötzlich Corona und dachte, jetzt habe ich ja Zeit.

Okay.

Und das war dann wirklich auch so eine Corona-Maßnahme, dass wir waren da auch alle draußen und ewigens seit nicht mehr so lange da gewesen

und haben uns da eingeschlossen, mussten uns einschließen, durften da bleiben.

Im Gegensatz zu Mecklenburg, die mussten ja alle zurück, da mit ihren Wochen enthäusern.

Und dann haben wir uns da Bücher kommen lassen.

Wir heißen diese Lieferdienstbücher, Bucklucker, Amazon, nee, Bucklucker.

Und haben da so ewig gelesen und studiert und haben uns da dieses, dann wurde es ein Hörspiel, dann habe ich eine Freundin angerufen,

die so eine Hörspielmacherin vom Bayerischen Rundfunk und dann hat die uns hier zum RBB vermittelt und dann haben die das genommen, was erstaunlich war.

Weil ich glaube, in Corona-Zeiten haben viele Hörspiele geschrieben, wer ist sonst und wollten die vermarkten.

Also Hans Faller da, wenn ich ganz ehrlich bin, ich weiß, dass es ihn gibt.

Ich habe nie was von ihm gelesen.

Ich weiß nur, dass dieses bekannteste Buch von ihm der Trinker heißt.

Ja, bekannt.

Der kleine Mann, was nun, das ist ein bekanntes, bekanntestes, wenn man das so überhaupt ein Trinker ist, ist auch sehr bekannt mit Harald Juncker verfilmt auch.

Und also ein sehr guter Schreiber und der hat eben eine krasse Biografie und das war ja die Idee dahinter, dass die Biografie so gross ist,

weil der hat zwei Weltkriege überlebt und war Morphinist, war Sexist, war Zigaretten auch 120 Kippen am Tag.

Der war so ein extremer Typ einfach.

Also alles, was man heute nicht mehr sein sollte.

Auch das ja.

Und dann hat er eben manisch auch geschrieben.

Er hatte solche 600, 800 Seiten.

Oschis hat er in ein paar Wochen rausgehauen.

Der war so manisch.

Das hat mich interessiert.

Apropos Bücher, du bist insofern mit Büchern groß geworden, als du aus einem, wie soll ich es formulieren, Bildungsbürgerlichen, 20. Jahrhunderthaushalt, 19. Jahrhunderthaushalt, Familie, kommt der Vater, Professor für Bibliothekswesen, die Mutter Englisch-Lehrerin und aufgewachsen mit wie viel Hunderten oder Tausenden von Büchern?

Ja, 1.000, 2.000, 3.000, irgendwas mit 1.000.

Hat das dazu geführt, dass du dich in diese Bücher reinbegeben hast oder hat es dazu geführt, dass du keine Bücher mehr sehen konntest?

Ne, das war so, dass mein Vater sich ja mit dem Buch als solches beschäftigt und er redete immer nur bei die Einbände.

Also er redete dann die Presse von uns seit 1540 und da gibt es die aus Schweinsleder und so.

Der hat die Bücher gar nicht gelesen, das war das bei ihm.

Und dann hat er bei unten noch so eine Wültischkiste gehabt mit so Rourouros und so Kram.

Und mich hatten Reklam-Heften und so, die habe ich dann gefressen.

Und dann habe ich mich immer gestritten mit ihm, es geht ums Lesen.

Mir ist das scheiß egal, wie die aussehen, welche Fetzen das sind, sondern mir geht es um den Inhalt.

Und ich bin aber schon durch ihn natürlich ans Lesen gekommen, so mit 18, 17 und daher kam das ja.

Wobei er, glaube ich, jemand war, der für Karl May ein ganz besonderes Febel hat?

Das war das Ding, dass er, er hat das immer so Seminar über Triviale dazu.

So hat er es genannt, aber letztlich er mochte das schon sehr, als Kind hat er es da gelesen gehabt.

Und da hat er es dann irgendwie so in die Uni-Welt da reingebraten,

dass er eben so Seminare hält und vorträge natürlich.

Der hat also die Gesamtausgabe und den Berntöte an der Wand gehabt.

Und ist dann immer in Verkleidung, hatte den Karl May an die Menschen gebracht.

Du hast dann, wenn ich es richtig sehe, Abitur infrechen bei Köln gemacht.

Du hast Zivildienst im Bielefeld gemacht.

Auch das ist korrekt.

Und dann hast du in Berlin eine Ausbildung oder ein Studium

oder eine Ausbildung plus Studium gemacht zum diplomierten Puppenspieler auch korrekt?

Ja, das ist richtig. Es ist genau, über die Distanz, also eine Straße weiter war eine Uni.

Das ist jetzt, glaube ich, ein Volleyballfeld, Beach Volleyball.

Es gibt es nicht mehr die Uni.

Also weil du gerade mit der Hand rüber gezeigt hast, was man im Podcast nicht hört,

das sieht man gar nicht. In Studio Womens, mitten in Berlin.

In Stralau. Das war hier alles eine Gegend, die war total abgewagt.

Wir haben da immer Schrott rausgeholt aus den alten Häusern und damit Puppen gespielt.

Also das war hier so, man kennt es ja gar nicht wieder.

Jetzt ist es total Hip und Podcast. Alles Wahnsinn.

Warum hast du dir das Puppenspiel ausgeguckt?

Weil, auch wie der Zufall, ich habe ja so die Comedy mitgemacht,

die Anfänge hier, Anfang der 90er, mit jungen Jahren, mit 20 oder so.

Und war da sehr erfolgreich auch.

Aber ich habe dann irgendwie gedacht, das ist, irgendwer stimmt dir nicht.

Ich wollte ja nie wieder eine Schule von innen sehen,

aber dann dachte ich mir, ich muss mal irgendetwas lernen.

Also hier nur dieses Quatschköppler.

Und dann habe ich geguckt, was kannst denn sein?

Ich bin nie im Theater gewesen vorher so.

Und dann fand also Schauspiel, Regif, kam ich nicht auf die Idee.

Und dann hat mir ein Freund, der hier an der Ernst-Busch-Schule Regie studiert,

hat sich da beworben oder hat bei mir gepennt.

Und der hat mir dann diesen Wisch gegeben, Puppenspiel, dass das das überhaupt gibt.

Wer weiß das ja schon.

Und dann habe ich mich da beworben.

Und das war so eine Mischung aus Straßenkunst und ambulanten Handel.

Es war so eine Halbwelt.

Dass man so Puppenspiel, Stabpuppen, Maskenspiel, Pantomime.

Das war so Gaukelei und so.

Und das aber kombiniert mit Hochkultur, mit so Theaterwissenschaften.

Und diese Kombination hatte ich so fasziniert,

dass du dann dran geblieben bist und das über Jahre gemacht hast?

4 Jahre, ja.

Du bist dann nach Jena gegangen, hast dann doch das andere auch noch mitgenommen.

Schauspiel und Dramaturgie und Regie.

Und bist dann irgendwann mit den ganzen Dingen, die ich eingangs unseres Gesprächs schon aufgezählt habe,

bei Wikipedia gelandet, mit dem Eintrag irgendwo rangiert er zwischen Berthold Brecht,

Wolf Biermann und Franz Josef Degen.

Wer hat das vorgeschrieben?

Weiß ich nicht.

Da hast du es in Auftrag gegeben?

Nee, auch nicht.

Also es gibt schlimmere Kombinationen.

Ja, Herr Gestalter und Uwe Jürgens hat auch jemand geschrieben.

Gut, also fangen wir an mit Berthold Brecht.

Hat der irgendeine Bedeutung für dein künstlerisches Leben?

Naja, ich finde die Sprache schon, habe ich im Ohr, ja.

Dieses sachliche, dieses, also eben dieses nicht romantisch,

sondern sehr wissenschaftlich, dass man das so rangeht.

Aber auch geformt auch an Luther, so die Sprache.

Also ich finde es gut.

Kann man gut lesen.

Von Wolf Biermann hast du vermutlich die Stimme und den Gesang im Ohr?

Und er hat schon gute Texte auch, ja.

Und das ist auch dieses Holzschnitthafte, dieses Barocke, das hat mir auch gefallen, ja.

Ja, dann Franz Josef Degen hat dieser große politische Niederwachung.

Der beste 1968er, ja.

Also da muss ich auch sagen, der hat tolle, tolle Texte.

Allein, was der da hingepinnt hat, also das Reimschema.

Allein schon dieses Kunstvolle, das ist auch sehr schön, ja.

Fällt euch in Franz?

Ja, Fettchen in Franz. Das ist schon gut, ja.

Wenn der Senator erzählt.

Ja, das kenne ich jetzt nicht.

Aber große, große Balladen, die irgendwie in die damalige Zeit gepasst haben,

wobei man fast konstatieren muss, wenn ich es nicht falsch sehe.

Degen hat heute in der Wahrnehmung der Rezeption, spielt glaube ich,

keine große Rolle mehr, oder?

Das weiß ich nicht. In welcher Rezeption?

Ich weiß es nicht.

Ich habe den mal gesehen auch in der Stadt Bielefeld.

Da war er noch mit seinem jungen Sohn damals.

Kai war schon sehr beeindruckend.

Ich wusste damals nicht, was die 1968er waren,

aber es wehte einem so was Historisches schon an.

Die ganzen Berufe, die du, also die Kombination Talent Plus-Beruf,

in deinem Fall kriegen wir nicht mehr unter.

Ich würde ein paar Sachen trotzdem noch gerne anrechnen.

Sie sind noch geflunkert, ja.

Den Keramiker, wie gut bist du da?

Das ist geflunkert.

Wie Wikipedia.

Vergiss nichts.

Ja, werdet es wieder aus.

Und kooperiert es weiter, ja.

Was kann man mit dem Obst bauen?

Ja, das stimmt.

Echt?

Nicht das.

Ich habe eine große Wiese in Brandenburg.

Und da stehen zwölf Apfelbomben drauf.

Und da ist jedes Jahr Schüttelaktion.

Und wir mochten dann Apfelsaft.

Das ist das.

Was ist mit dem Pianisten?

Der ist logischerweise auch nicht geflunkert.

Wie gut bist du als Pianist?

Ich bin recht schlecht.

Ich habe das Problem,

dass ich links und rechts nicht so zusammen kriege.

Aber ich habe fürs Auftreten,

reicht es noch gerade so.

Hast du eigentlich deine Band noch?

Wie heißt die Kapelle der Versöhnung?

Wir sind noch jetzt in Stuttgart.

Da ist der Trommler.

Auch während Corona gestorben ist.

Das ist auch recht traurig.

Da haben wir jetzt...

Ersatz darf man nicht sagen.

Der, den wir vorher schon kannten, macht er jetzt mit.

Und der Versuch, wieder neu anzufangen.

Dann gibt es auch eine Band oder eine Kapelle,

mit der du zu tun hattest,

die ich, wenn ich ehrlich bin, überhaupt nicht kenne.

Aber wo ich den Namen großartig finde,

das ist die bolschewistische Kurkapelle Schwarzrot.

Ja, die haben sich getrennt, ehrlich gesagt.

Genau das weiß ich gar nicht, warum und wieso.

Da gibt es jetzt zwei von.

Und die heißen jetzt die sogenannte anarchistische Musikwirtschaft.

Die einen, mit denen ich zu tun habe.

Es ist also ganz schwierig zu sagen.

Auch nicht schlecht.

Die sind hier aus Berlin.

Wir reden miteinander im Jahr 2023 mit anderen Worten,

in absolut turbulenten, schwierigen, problematischen Zeiten,

die für jemanden wie dich, der künstlerisch unterwegs ist,

als Komedien, auch als Textor,

eigentlich viele Anregungen bieten.

Was ziehst du aus dieser Zeit für dich?

Es muss ehrlich sagen, dass mich diese Zeit,

also mit Haltung zum Ukrainekrieg oder zur Putin,

ich habe andere Sorgen im Moment.

Wie soll ich das sagen?

Klar.

Das ist auch so eine Achillesphase, glaube ich.

Ich bin gar nicht so politisch oder so,

dass ich jetzt sage, weil diese Zeiten jetzt gerade so krisenhaft sind,

wann waren sie das nicht,

weil ich da besonders drauf bin oder so.

Mein kleiner Bereich wird von anderen Dingen bestimmt gerade.

Und ich habe eher das Problem,

jetzt wieder zurückzukommen zum kleinen Alltag.

Und das andere, sagen wir mal so,

dieser Alltag wird davon, der war von der Pandemie betroffen,

aber jetzt nicht von Herrn Putin.

Ist er noch nicht betroffen?

Das ist schon klar.

Wobei natürlich sich aktuell schon ein bisschen was zusammenbald.

Es ist ja nicht nur die Ukraine und Putin,

das was da als Klimakatastrophe uns ins Haus steht.

Es war Corona mit all diesen Verwerfungen, die es gegeben hat.

Ja, aber dass es jetzt so eine schreckliche andere Zeit wäre,

als 2016 oder 2010, also das kann ich gut klarkorona.

Das gebe ich schon zu.

So, und die Klimaerwärmen gibt es ja schon seit 2006, glaube ich,

2006 stand in der Bildzeitung, wir haben noch 13 Jahre,

das war so das Fanal.

Und seitdem ist das ja in den Köpfen drin.

Klingt nach Zeugen Jehovas.

Ja, war ja so, da war so ein Globus auf dem Titelblatt

und dann steht da, wir haben noch 13 Jahre, das habe ich gelesen.

Da kam ich gerade aus dem kalten Italien in das heiße Deutschland.

Es war ein strahlender Himmel Anfang April

und da las ich das, so ein Aprilic Absalonien.

Da war da diese Schlagzeile, das war schon, ja.

Weil du gerade gesagt hast, du hast weiß Gott andere Sorgen

durchaus klar und natürlich auch nachvollziehbar,

was bedeutet das für die Zukunft und für die Art

oder für deine Art jetzt auch Pläne zu machen?

Also auch das sage ich, ich versuche mich nicht davon so sehr

einschränken zu lassen, ich versuche Pläne zu machen,

dass man auch sagt, nächstes Jahr fahre ich in Urlaub

oder ich spiele ein großes Konzert diesen Sommer,

habe ich zumindest vor, in der Waldbühne hier in Berlin,

Ende Juli, im Juli, ich versuche Pläne zu machen.

Dass man sich jetzt nicht davon irritieren ist,

dass es jederzeit vorbei sein kann.

Es ist mir auch klar, dass wieder so ein Schlaganfall kommt.

Aber ich versuche einfach mein Leben zu leben

mit einem Kalender halbwegs geführt.

Hast du eine Tournee geplant oder einzelne Konzerte?

Ja, ich habe sogar ein neues Programm geplant für nächstes Jahr

und es soll weitergehen, das ist ja Termine, Termine,

das macht man ja so.

Also es soll nicht nur weitergehen, es wird auch weitergehen.

Vielen Dank.

Ich hoffe sehr.

Vielen Dank und dir alles Gute.

Ach, das war es schon.

Ja, das war es.

Wann bist du?

Ja, läuft da zwischendurch noch viel Musik?

Nein, der läuft überhaupt.

Weißt du, wie lange wir gequatscht haben?

Wie lange denn?

35 Minuten und 55 Sekunden.

Und das ist wieder ein Podcast.

Das wird ein Podcast.

Krass, krass.

Ja.

Ich mache wieder ein Hörspiel.

Also, maß gut.

Tschüss nach Schulzeit.

Dieses Wort schwul und zu sagen, ich bin schwul war so,

ab normal über die Lippen zu bekommen irgendwie.

Hallo, Edim Menschen.

Mein Name ist Aljosha Mutadi und ich habe jetzt einen eigenen Podcast.

Ein Projekt, auf das ich mich schon so lange gefreut habe

und das mir so unfassbar viel bedeutet.

Ich werde verschiedenen Menschen begegnen,

die mir ihre ganz persönliche Coming-out-Geschichte erzählen.

Du hast dich per Brief bei deinen Eltern geoutet.

Schwulstes Briefpapier, was für dir vorstellen konntest?

Also, ich war schon classy.

Das sind Geschichten über Mut und Durchhaltevermögen.

Ich würde ihr wünschen, dass sie Menschen hat,

die so sehen, wie sie ist und ihr beiseite stehen kann.

Geschichten, die von einer neuen Generation erzählen.

Also, ich sage meiner Tochter, dass ihr niemand sagen kann,

wie sie ist oder wie sie sein soll,

sondern dass nur sie das entscheiden kann.

Meine Gäste nehmen euch und auch mich mit in die queere Welt der Sitziger.

Es gab diese Parole, Feminismus ist die Theorie,

lässt beschreiben, die Praxis.

In suchtgeprägte Lebensepisoden.

Beim Sex den Kopf nicht ausschalten zu können,

weil du die ganze Zeit am Nachdenken bist,

bin ich jetzt richtig so, wie ich bin.

Das heißt, du ruhst super schnell da rein,

Drogen zu konsumieren, um diesen Sex dann über dich ergehen zu lassen,

letzten Endes.

Und in Kindergartenzeiten die Vorbutte und Safe Space sein können.

Also meine Mutter hat das ganz klar mitbekommen.

Wenn die mich abgeholt hat im Kindergarten

und dann irgendwie zu der Erzieherin gesagt hat,

wo ist eine Ahmed, dann stand ich meistens neben ihr,

als Mädchenverkleidung, sie hat mich nicht erkannt.

Und damit herzlich willkommen zu Out and About.

Wir hören uns ab dem 8.3. immer mitwochs überall, wo es Podcast gibt.

I'm a frag mom.

Let's go, let's go.

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Rainald Grebe ist Pianist, Liedermacher, Schauspieler und Kabarettist - und manchmal auch Obstbauer und Keramiker. Was davon wahr ist und was nicht, erklärt er im Gespräch mit Wolfgang und spricht zudem offen über seine schwere Autoimmunerkrankung, durch die er in den letzten zwei Jahren allein 11 Schlaganfälle hatte und darüber, wie er es schafft, trotzdem immer wieder auf die Bühne zu gehen.

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