Apokalypse & Filterkaffee: Grenzerfahrungen (mit Carsten Linnemann)

Micky Beisenherz & Studio Bummens Micky Beisenherz & Studio Bummens 10/25/23 - Episode Page - 38m - PDF Transcript

Es ist Mittwoch, der 25. Oktober.

Apokalypse und Filtercafé.

Die frisch gebrühten Schlagzeilen des Tages.

Mit Micky Beisenherz.

Einen wunderschönen Mittwochmorgen.

Herzlich willkommen bei Apokalypse und Filtercafé.

Auf die Schlagzeilen und Meldungen des Tages.

Das ist wichtig.

Was ist von Gesprächswert?

Worüber lohnt es sich zu reden?

Und etwas zu schaffen, worüber es sich zu reden lohnt?

Das ist auch seine Aufgabe.

Denn vor nicht allzu langer Zeit,

da hat ihn ein gewisser Friedrich Merz

in das Amt des CDU-Generalsekretärs erhoben,

um den einen oder anderen Spinnen für seine Partei zu setzen.

Er ist heute darüber reden.

Er sitzt mir gegenüber, hinter ihm eine Wand.

Es ist Kardinavia, Sie erkennen ihn.

Herzlich willkommen.

Eine Frage vorweg.

Stefan Remler wird heute 77 Jahre alt.

Der legendäre Frontmann von Trio.

Der coolste deutsche Musiker, den wir jemals hatten.

Ist es etwas, was ihn mehr bedeutet,

für den Musikliebhaber Karsten Dänemann?

Ich muss jetzt echt Asche auf meinen Haupt.

Ich fand früher das Lied Sometimes immer ganz gut.

Beim Joggen habe ich das auf uns immer gehört.

Ich habe während eines Studiums hier, da war ich im Ausland.

Ich hatte Auslandsaufenthalte.

Ich erinnere mich an New York.

Da kam gerade diese CD raus.

Das ist ein Jahrgang.

Aber ich habe zu Britney Spears nie gesagt,

was bedeutet das für das Tempo und den Rhythmus?

Nein, aber sonst habe ich auch für Collins.

Das war mein Hauptlieblingssänger.

Aber ich weiß noch, wenn ich an New York denke,

ans Joggen, habe ich unter anderem Britney Spears gehört.

Wenn ich an New York denke und Britney Spears, toll.

Das war mein Hauptlieblingssänger.

Die gute Nachricht des Tages.

Das ist ja eine.

Habeck will Industrie in ganzer Vielfalt erhalten.

Das berichtet die Weltwirtschaftsminister Robert Habeck will Deutschland

mit einer neuen Strategie wieder als starke Industriestandort positionieren.

Ziel sei es, die Industrie in ihrer ganzen Vielfalt zu erhalten.

Vom Weltkonzern bis zum Kleinbetrieb, vom Maschinenbau bis zur Raumfahrt.

Habeck hat sich vorhin mit einem deutschen Pressagentur vorliegt.

Zuerst hat er darüber die Süddeutsche berichtet.

Er setzt sich ein für einen erheblichen Ausbau erneuerbarer Energien.

Klar, er ist auch Klimaminister, günstigere Strompreise,

weniger Bürokratie und die rasche Umsetzung der Vorhaben

zur Einwanderung von Fachkräften.

Da schlagen doch bestimmt zwei Herzen ihrer Brust, der Wirtschaftsexperte.

Das ist ja schließlich die Ampel.

Was passiert jetzt?

Ich finde das zum Teil sogar richtig gut, dieses Papier,

weil er hat Pote von uns übernommen.

Das ist ein jämmerlicher Kopis?

Nein, überhaupt nicht.

Aber ich will ja so eine Aktivrente haben.

Wir haben viel zu viele Rentner, die noch fit sind, Marathon laufen

und arbeiten können.

Das ist ein guter Beispiel.

Wenn man sagen würde, 2.000 Euro im Monat sind steuerfrei.

Wenn du weiterarbeitest, könnte ich mir vorstellen,

dass es 100.000 von Rentner gibt, perspektivisch, die das machen.

Das hat er aufgenommen und gesagt, wir brauchen Anreize

für Menschen, die im Rentenalter noch arbeiten möchten.

Ist das schon der Deutschland-Pakt, dass Haarbeck sagt,

wir brauchen eine friedliche Kohrexistenz.

Aber was ist denn nicht so gut, um mal so zu fragen?

Ich ahne, da kommt noch was.

Das Problem ist, ich mache es auch nicht mehr,

wenn Politiker über Bürokratieabbau reden.

Das haben Sie ja auch angesprochen.

Wir reden ja seit Jahren.

Wir reden ja seit Jahren.

Wir reden doch seit Jahren über die gleichen Sachen.

Wir reden doch seit Jahren über Bürokratieabbau.

Wir reden doch seit Jahren über Bürokratieabbau.

Wir reden doch seit Jahren über Bürokratieabbau.

Es fehlen einfach die Typen, die sich dahin stellen.

Du kriegst immer ein Schitztorben, wenn du was machst.

Aber du hast nicht bei Bürokratieabbau.

Da wird doch niemand ein Schitztorben starten.

Man muss ja auch immer einen Schitztorben starten.

Man muss bei Bürokratieabbau ab 10 Euro.

Oder bei Bürgergeld oder bei anderen Dingen.

Dann kommen sofort die Bedenkenträger und sagen,

ich brauche aber ein Einzelfall.

Dann kommt der in Plus-Minus, ins Fernsehen usw.

Das heißt, gerade beim Bürokratieabbau brauchst du Typen,

die ihn rücken gerade machen.

Ja klar, weil das ist ja in der Praxis dann auch nicht immer so, also Pauschalen sind einerseits ganz gut,

jetzt ist aber zum Beispiel Karl Lauterbach, wir sehen im Gesundheitswesen, da sollen die Pauschalen jetzt gerade wieder abgebaut werden, die er übrigens damals mit eingeführt hat.

Also das ist dann in der Praxis natürlich auch nicht mehr so, ja klar, und die Debatten führt man, und deshalb ist es ein schwieriges Thema, aber wir müssen es einfach machen und nicht nur drüber reden.

So heißt ja übrigens auch hier Podcast, ne?

Einfach mal machen, genau.

Ja, ja, ja.

Danke für das.

Ja, bitte, da sind ja Podcast-Kollegen, also ich muss ja solche Sachen nicht, ich erwähne hier sogar regelmäßig The Pioneer, da kommen wir übrigens auch noch gleich drauf, aber wir kommen erst mal hier zu.

Überwältigen gerade einen gefährlichen terrorverdächtigen Staatsschutzfahrender vermuten, dass Tarek S einen islamistischen Terroranschlag gegen eine jüdische Veranstaltung verüben will.

So, das ist jetzt natürlich relativ frisch reingekommen, da wir reden, wir sind heute ein bisschen früher dran um 19 Uhr am Dienstagabend, das heißt wir kennen noch nicht genau die Zusammenhänge,

aber wir nehmen das Ganze jetzt erst mal als das, was es ist, eine Breaking News, der Bild, und glauben das jetzt einfach mal, es ist aber so wie es mir scheint, natürlich exemplarisch oder anders gesagt die absolute Spitze dessen, was wir derzeit auch in Deutschland erleben, nämlich auch eine Welle des Hasses.

Also abseits auch des friedlichen Protestes der Palästinenser, Palästinenserinnen, dass es gibt und natürlich auch der Einigkeit, wenn es darum geht den Frieden zu wollen, aber es gibt natürlich eine nicht geringe Zahl von Menschen, die auf den Naos-Konflikt mit einer, also Wut klingt immer so, als wäre da eine Berechtigung dahinter, deswegen benutze ich den Begriff Hass lieber, weil das ist ja wirklich, also schon gerade zu irrational, was da passiert.

Was bedeutet das für die Sicherheitslage von Juden und Jüdinnen in Deutschland, von mir aus auch in Europa?

Ja, meine Befürchtung ist, dass das erst der Anfang ist, wir hören ja von den Nachrichtendiensten, dass die auf Hochtouren fahren und eigentlich hat es immer schon geschlummert in Deutschland und jetzt kommt es einfach nur zum Tragen, ich meine über Duisburg, Maxlo reden wir ja schon seit Jahren und auch über den politischen Islam, ich meine das fing damit an, dass irgendwelche Moscheen in Deutschland finanziert werden aus dem Ausland,

man wusste nicht, wer hier genau predigte, die im Arme, es gab kein Visum und vieles mehr. Auf den Schulhöfen Du, Jude war immer schon ein Schimpfwort, nur man hat alt weggeschaut und derjenige, der es gesagt hat, wurde dann auch leicht in eine Ecke gestellt und jetzt darf man auf einmal alles sagen.

Aber was heißt Mann in dem Zusammenhang, denn ich würde zustimmen, also das war immer auch ein Problem, dass man aus falsch verstandener Toleranz und um nicht missverstanden zu werden oder von mir aus ja auch um Shitstorms zu entgehen, dass man dieses Thema nicht angesprochen hat, wo ganz viele kluge Menschen immer schon gesagt haben, das ist in einem Teil der Gesellschaft ein massives Problem, das ist so, ja, aber Mann bedeutet ja, also wer ist es dann in dem Falle?

Das haben wir jetzt nicht erst seit zwei Jahren das Thema, sonst könnte man jetzt sagen, die Ampel hat es verpasst, aber es gab es ja vorher auch schon.

Ja, das gab es vorher auch schon, auch in unserer Zeit. Ich glaube, dass das Thema unterschätzt wird und wurde, mal ein Beispiel, es gibt eine deutsche Islamkonferenz und da wurden zum Teil nur Verbände eingeladen, aber die Verbände haben irgendwie wie der Zentralrat der Muslime, irgendwie repräsentieren die 1,2 Prozent der muslimischen Bevölkerung und man sieht ja jetzt, wie die das relativieren, aber die großen Persönlichkeiten, die den liberalen, säkularen Islam hier repräsentieren, sei es ein Arteisch, Ahmad Mansur,

Korschied und wie die alle heißen, die wurden ausgeladen und deswegen müssen wir aufpassen, dass wir genau differenzieren. Auf der einen Seite haben wir so viele liberale Muslime, die einfach in Freiheit und Frieden leben wollen und auf der anderen Seite haben wir es mit dem politischen Islam zu tun, die unsere Demokratie zerstören wollen.

Dann blicken wir jetzt mal kurz ein bisschen über den deutschen Tellerrand, denn es gibt einen Solidaritätsbesuch in Israel von Emmanuel Macron und der schlägt eine große Hamas-Allianz vor, weil in Frankreich nach einem islamistischen Lehrermord der höchste Terrorwahnstufe gilt, reist Frankreichs Präsident verspätet nach Israel für den Kampf gegen die Hamas, schlägt Macron eine internationale Allianz vor, weil sie gegen den islamischen Staat zum Einsatz kam, das berichtet NTV.

Macron-Frankreich ist dazu bereit, dass die internationale Allianz gegen den islamischen Staat, zu der wir uns für den Einsatz im Irak und in Syrien zusammengetan haben, auch die Hamas bekämpfen kann.

Wie realistisch ist das, dass es diesen internationalen Zusammenschluss gibt, auch wenn man bedenkt, dass es vor allen Dingen auch im globalen Süden zum Beispiel ganz viele gibt, die das Problem, also da muss man natürlich differenzieren.

Man darf die Hamas nicht mit dem Palästinenser gleichsetzen, aber im globalen Süden hast du natürlich sehr viele Menschen, die auch auf diesen gesamten Konflikt völlig anders blicken, als wir das hier im Westen beispielsweise tun, denn die sind tendenziell auf Seiten der Palästinenser und dann könnte ich mir vorstellen, dass sie auch dieses Problem gar nicht so sehen, wie wir das tun.

Ja, also wenn es eine Allianz gibt, die als erstes erstmal die Hamas Auswirkungen auf die welt, auf die westliche Welt eintrocknen, ja, das beginnt bei der Finanzierung von Strukturen, von Terroristen, vom politischen Islam, wie ich es eben gesagt habe.

Ich glaube, dann werden wir einen riesen Schritt weiter, wenn man aber versucht, jetzt moralisch in der Region unterwegs zu sein, glaube ich, schüttet man nur Öl ins Feuer.

Was bedeutet moralisch in der Region unterwegs zu sein?

Dass man versucht, große Reden zu schwingen, große Papiere und die Länder tun sich zusammen.

Ich glaube, das ist der falsche Weg.

Ich glaube, der richtige Weg wäre, dass man die Verbreitung des politischen Islames in der Welt austrocknet, um so Stärke zu zeigen.

Gucken wir mal direkt jetzt in das Krisengebiet.

Es gibt ja schon gezielte Aktionen gegen die Hamas, aber die große Bodenoffensive bleibt ja aus.

Unter anderem auch deshalb, weil, also Paul Ronsheimer hat es ja bei uns auch gesagt, dass er sagt, dass generell Netanyahu dem Thema Bodenoffensive ohnehin sehr kritisch gegenübersteht.

Aber es gibt ja die Gefahr zweierlei Fallen.

Zum einen die rein militärstrategische Falle, dass man auf Seiten der Israelis in diese Tunnelsysteme gerät und da natürlich die Hamas in Anführungsstrichenfeld überlegen ist, weil da warten die nur auf sie.

Und auf der anderen Seite gibt es natürlich auch eine mediale Falle, in die Israel zu laufen droht, nämlich dass das, was am 7. Oktober passiert ist, nämlich die nahezu beispiellose Attacke seitens der Hamas, die von vielen gar nicht großartig kommentiert wurde,

dass sie jetzt medial natürlich immer weiter in den Hintergrund rückt und verblasst, während die Bilder, die eine solche Bodenoffensive und auch der Luftkampf erzeugen, irgendwann so sehr in den Vordergrund rücken,

dass es in ganz weiten Teilen multimedial angefeuert so wirkt, als sei Israel der völlig ungerechtfertigte Aggressor.

Wir erleben das jetzt gerade und auch das Bedenken plus die Situation der Palästinenser, Palästinenserinnen in Gaza. Wie blicken Sie auf das Thema Bodenoffensive?

Wie kann man? Gibt es einen richtig, gibt es einen falsch oder gibt es nur ein weniger richtig und weniger falsch?

Also ein richtig oder ein falsch gibt es in der Aussage, dass Israel natürlich einen Selbstverteidigungsrecht hat, völkerrechtlich verankert und auf der anderen Seite muss man natürlich aufpassen, da gibt es eine Zivilbevölkerung.

Aber dass wir jetzt uns erpressen lassen, das ist hart, aber das machen die ja seit Jahrzehnten die Hamas, dass sie die eigene Bevölkerung als Schutzschild nehmen und diese Bilder in die Welt senden.

Ich meine, dass wir das gegeneinander laufen lassen, ist ja schon schlimm. Ich meine, ich habe hier in Berlin vor drei, vier Tagen Familien deutsch-israelischer Geiseln getroffen.

Das war der krasseste Termin, muss ich ganz ehrlich sagen, während einer kompletten politischen Laufbahn, wo eine Mutter sagt, ihre Tochter war auf diesem Musikfestival, die am Abend noch telefoniert und am nächsten Morgen kriegt sie über die sozialen Medien viele kennen dieses Bild, wie sie auf dem Wagen liegt, bespuckt wird, geschlagen wird.

Wir wissen gerade auch nicht genau, wie sie geht oder haben sie was gehört? Wissen Sie, wie sie gerade geht?

Nein, sie weiß es auch nicht, sie hat große Hoffnung, die Mutter saß mir gegenüber und ich habe dann zu ihr gesagt, du willst ja dann auch sofort helfen, ja, irgendwie mit Stütze und Kraft und Psychologen und irgendwas.

Sie sagt, ich brauche gar nichts, ich stehe unter Schock, ich kann auch nicht schlafen, ich will nur meine Tochter wieder.

Und die Hamas, sie sind ja brutal vorgegangen und deswegen finde ich es jetzt schwierig, jetzt das gegeneinander auszuspielen und der Botschafter israelische sagt ja, dass sie versuchen, da nicht gegen die Zivilbevölkerung, im Gegenteil, es geht um die Hamas, aber es wird genauso kommen, lieber Mickim Beisenherz, genauso wie sie es sagen, es wird so kommen, diese Bilder werden kommen und da muss die Demokratie in Deutschland auch stark sein.

Wir stehen an der Seite Israels und meine Sorge ist, dass dann diese Nachrichten, die wir eben als Allmeldung bei Bild gehört haben, zunehmen werden und deswegen kühlen Kopf jetzt bewahren und an der Seite Israels stehen.

Gucken mal, wer da spricht.

CDU-Politiker im Interview Spahn führt Zitat Gewalt bei irregulärer Migration, das brichtet das ZDF.

Jens Spahn hat Bundeskanzler Scholz für dessen Migrationspolitik kritisiert, er fordert ein hartes Vorgehen gegen irreguläre Migration.

Ja, Olaf Scholz ist gerade noch vorne auf dem Cover des Spiegel mit dem Satz, wir müssen in großem Stil abschieben, also langes Interview mit Olaf Scholz.

Der Mann ist eigentlich im Grunde ein absoluter Experte für die Vermeidung irgendeiner Griffigkeit, wusste aber dieser Satz wird höchstwahrscheinlich Wellen machen.

Wenn man das ganze Interview liest, würde man sagen, naja, ist im Großen und Ganzen unspektakulär auch zu sagen, dass in großem Stil abgeschoben werden muss, das ist ja mittlerweile schon parteiübergreifender Konsens.

Klingt nur natürlich nicht so richtig geil von einem sozialdemokratischen Kanzler vorne auf dem Spiegel, ist nicht so richtig sexy und dann kommt eben Jens Spahn, ja auch Mitglied des Vorstandes in der CDU,

und er sagt, das mit dem Meer und schneller abschieben, das ist aus der Sicht Spahns unzureichend und unvollständig, zitiere in erster Linie, müsse die Begrenzung illegaler Migration an den Außengrenzen der EU zentraler Bestandteil einer Migrationsstrategie sein und nicht das abschieben.

Gegebenenfalls müsste man, Zitat, mit physischer Gewalt, irreguläre Migrationsbewegung aufhalten, das sagte er bei The Pioneer.

Also da muss ich sagen, man könnte sehr wohlwollend sagen, er beschreibt da etwas, was, wenn wir nicht so genau hingucken, immer wieder schon passiert, Pushbacks, auch die Art und Weise, wie manche Länder mit Migrantinnen umgehen, das könnte man sehr wohlwollend als Beschreibung einer finsteren Realität auslegen.

Man könnte allerdings auch sagen, auch da wird natürlich wieder ganz gut was nach rechts geschoben, denn das ist ja nicht mehr allzu weit entfernt von Frauke Petri's Notfallsschießenwisse vom Zaun.

Will man sowas haben, von einem Mitglied des CDU Vorstandes, ist das jetzt der Sound der CDU im Zusammenhang mit Migration und Fluchtbewegung?

Nein, das ist nicht der Sound, der Sound ist.

Ich meine, wenn sie am Flughafen sind und reisen in Amerika ein und laufen einfach mal durch die Passkontrolle durch, da wird sie auch jemand aufhalten.

Also das drücke ich jetzt mal Gelinde auf, er wird es härter machen als nur aufzuhalten. So ist es halt und so wollte er darauf deutlich machen.

Also wenn du so etwas sagst, dadurch werden ja Denkräume erweitert. Also bislang ist es doch immer unser Ziel, die Menschlichkeit zu bewahren, was an den EU Außengrenzen, egal ob es zu einem Kompromiss kommt oder nicht,

natürlich sowieso kaum gewahrt bleiben kann. Aber das einfach so zu sagen, dass man sagt, Notfalls mit Gewalt, weil dann eröffnest du natürlich dann als nächstes schon die Möglichkeit, naja, also nächste Stufe, sorry Leute,

aber also will man das, ist das so der Ton, wenn wir über Migration reden, die wir ja übrigens auch noch brauchen, kommt ja auch noch dazu?

Genau, da haben sie ja auch im Zusammenhang mit dem Zitat von Friedrich Merz drüber gesprochen. Ich glaube der Unterschied ist einfach entscheidend ist, dass wenn wir als Partei aus der Mitte heraus Dinge ansprechen,

dass wir da nicht nur versuchen, sondern die Dinge auch umsetzen. Also das beispielsweise klar ist, dass nur noch Menschen nach Europa, nach Deutschland kommen können, die bereits einen positiven Asylbescheid haben.

Das muss doch eigentlich das Ziel sein. Heute kommen noch total viele Falsche, sage ich jetzt mal, die natürlich aus ihrer Sicht Interesse haben, aus wirtschaftlicher Sicht.

Also falsch sind zum Beispiel?

Ja, junge Männer, die keinen Asylgrund haben und nach Deutschland kommen und keine Frauen, die einen Asylgrund vielleicht haben aus anderen Gründen, die wir aufnehmen müssten und die vielleicht nicht über den Seeweg schaffen, sondern die wir vielleicht über Flugzeuge nach Deutschland holen.

Das ist doch das Richtige. Und die Humanität Deutschlands geht doch im Moment vor die Hunde, weil selbst bei mir im Ort, ich komme aus dem Ort 3.000 Einwohner, wir hatten 2015, 2016 so ein Patensystem, das war super.

Da gab es immer einen Pater aus dem Ort, der sich um einen Flüchtling gekümmert, die haben dann Botengänge gemacht und vieles mehr. Und heute kommen die gleichen Leute auf mich zu und sagen, Kasten, es geht nicht mehr.

Wir überfordern uns so. Und darauf will Jens Spahn in dem gesamten Interview, wenn man das liest, hinweisen. Und entscheidend ist, dass, wenn wir mal zuspitzen, ist das erstmal nichts Negatives, auch was Friedrich Merz gesagt hat, weil dann geht ja in der Mitte gesprochen, wir müssen es nur umsetzen und besser machen.

Aber Herr Lindemann, ich höre immer von dem Zuspitzen, aber da Zuspitzen kommt mir langsam so vor, als will man irgendwann die Leute erdolchen.

Es wird so viel zugespitzt in letzter Zeit, weil ich will gar nicht wieder mit dem Zahnersatz Tourismus anfangen, weil da hat man irgendwie auch keinen Bock drauf, dass blöd an der Sache ist oder für uns im Journalismus natürlich sehr vorteilhaft, dass Merz ja jede Woche einen Raushaut, einen Frischen, den man ihnen vorlegen kann.

Und sie müssen dann erklären, wie er es gemeint hat. Also wenn Merz sagt zum Thema, wie sieht es aus mit Flüchtlingen aus Palästina und er sagt, das können wir jetzt noch wirklich nicht gebrauchen, wir haben ja schon genug Antisemiten.

Also in einer Situation, in der wir sowieso gerade in der die Situation extrem explosiv ist, dann kommt er da mit einem Eimerkerosin um die Ecke und sagt, ich mach noch mal weiter, ist das ein, also will man uns einfach nur vorstellen.

Und das ist ja etwas, was Friedrich Merz sich ja vorstellt. Viele in Deutschland nicht, aber er stellt sich es vor, Bundeskanzler zu sein.

Wollen wir einen Bundeskanzler, der in einer solch aufgeladenen, explosiven Situation solche Sätze sagt im Sinne von, wir haben genug Antisemitismus hier im Land, da würde man übrigens nicht widersprechen.

Das stimmt, aber der Ton, wie er ihn setzt, bedeutet natürlich, alles, was wir uns jetzt hier zusätzlich reinholen, ist ja schon nahezu gleich bedeutend mit Antisemitismus und Migrationsbewegung mit Antisemitismus gleichzusetzen.

Das ist natürlich etwas, da würde selbst ich als Wohlmeinster sagen, da bist du aber schon ganz, also das ist dann schon nicht mehr Kardinabe, ja blau, sondern schon Sarazin, braun.

Übrigens ein Mann, den er natürlich auch noch, als hätte er nicht, da singt das Ei auch noch gleich, dass er dann auch noch sagt, wir sollten mehr auf Sarazin hören, wo wir uns doch in Deutschland seit zehn Jahren darauf verständigt haben, dass wir das jetzt nicht auch noch brauchen.

Also da müssen Sie ja hinter dem Mann herräumen, das kann Ihnen auch keinen Spaß machen.

Also ich glaube, entscheidend ist, wenn wir es jetzt schaffen, dass keine Antisemiten mehr einwandern oder bei dem Zahnarzt Beispiel, dass es beispielsweise eine Karte gibt in Deutschland, wo es dann um Sachleistung geht, damit in Europa die Sozialstandards nicht so hoch sind.

Bürokratischer, ihr seid natürlich alle sagen, mit der Bezahlkarte ist Wahnsinn, also alle, jeder ist auch klar, weil die die Arbeit nicht machen wollen, Herr Beisen jetzt ist doch klar.

Ja, aber die haben aber auch genug zu tun, ja, aber keine Leute, das kommt auch dazu.

Vielleicht können wir einfach mal zeigen, dass wir Digitalisierung können.

Warum können wir nicht mal...

Ja, das können wir doch nicht, das können wir doch nicht.

Doch, doch, warum können wir nicht...

Warum können wir nicht...

Ja, ich würde eine GmbH gründen, staatliche Aufsicht, da würde ich fünf Experten reintun, da würde ich sagen, hier ein Jahr habt ihr Zeit, setzt es um, richtige Experten, weil wenn Verwaltung Digitalisierung macht, kommt Verwaltung wieder raus.

Aber wenn wir das umsetzen würden, dann zahlt es bei uns ein und nicht bei den Protestparteien und genau das machen wir gerade und das ist unser Weg.

Deswegen entscheidend ist das, was auch machen und nicht nur reden.

Ja, so digital, first, migranten, second oder was wird das dann?

Weil das ist doch alles...

Sie können das doch nicht so zuspitzen, ja, weil müssen Sie aufpassen.

Sie können das doch nicht so zuspitzen, das ist doch eine heutigen Atmosphäre, ne?

Ja, ich weiß, ich weiß, aber ich gönne mir das.

Nein, aber das ist doch...

Aber das ist ja...

Also, ich finde Friedrich Merz macht teilweise wirklich gute Oppositionsarbeit, weil er dem Bundeskanzler immer wieder Beine macht und das will ich ihm auch lassen.

Das ist doch okay.

Aber es kommt halt jede zweite Woche so ein Ding um die Ecke, wo du sagst, hey, du kannst doch, du kannst doch deinen Sprachschatz nicht aus der Kiste von Krupala und Co. ziehen.

Und selbst der wohlmeinendste Beobachter sagt, da ist wirklich fast kein Unterschied an manchen Stellen.

Und zu sagen, pass mal auf, wir haben schon genug Antisemit in ihrem Land, schiebt die Verantwortung für den Antisemitismus, was übrigens ein deutscher, respektive europäischer Exportschlager ist,

schiebt die Verantwortung für den Wachsenden Antisemitismus den Leuten zu, die in Teilen dafür auch verantwortlich sind, das würde ich überhaupt nicht bestreiten.

Aber man tut so, als wäre das jetzt plötzlich irgendwie der Importknaller und also sorry, also Antisemitismus ist nur wirklich eine Erfindung.

Da müssen die Deutschen nicht auf die anderen zeigen.

Ja, ich habe es ja am Anfang oder mittendrin eben auch gesagt, dass wir den Antisemitismus in Deutschland haben.

Aber es gibt einfach, ich meine, man muss wissen, bei der Hamas, das ist eine Terrororganisation.

Ja.

Und der politische Islam wird dort sehr breit verwaltet.

Ist dort breit gesehen.

Klar, da muss man natürlich genauer gucken.

Ich meine, März will ja auch so eine Art Wesenstest mit den Migrantenmachern nach dem Motto irgendwie unterschreiben Sie hier, dass Sie das Existenzrecht Israels.

Also gerade weil wir gerade dieser Bürokratieabbau, also weniger wird es natürlich auch nicht.

Fakt ist, dieses Land ist einfach überfordert.

Es geht so nicht weiter.

Ich habe jeden Tag März.

Aber jetzt die Gegenfrage.

Genau, aber kann die CDU, weil das wäre ja dann, da würde man ja dann als Opposition das Angebot machen und sagen, die Überforderung des Landes, das Lösenwirk.

Sind Sie da an sich, dass die CDU die Überforderung des Landes heil, um das um mal den Begriff zu haben?

Das muss ja jetzt auch mal positiv werden.

Heilen, kann die CDU Deutschland heilen?

Ich habe riesen Probleme mit diesen 100%-Lösungen.

Das ist protestverzeih.

Das sind Populisten, die das sagen.

Nein, wir können nur Schritt für Schritt vorgehen, dass wir Ordnung hier rein bekommen und Begrenzung.

So, und da gibt es halt mehrere Ideen.

Darüber hat Friedrich Merz mit Herrn Scholz drüber gesprochen, dass wir beispielsweise Grenzkontrollen leider brauchen, auch an den deutschen Grenzen, dass wir die Maghreb-Staaten zu sichern Herkunft starten.

Wir haben über die Karte gesprochen.

Eigentlich müssen wir ein System haben, das nur noch diejenigen auf die Kommunen verteilt werden, die wirklich ein Bleiberecht haben und vieles mehr.

Und da haben wir der Regierung die Hand gereicht und haben gesagt, wenn ihr bereit seid, sind wir auch bereit.

Aber sie sind doch ein Mann des Positiven und ein Mann des Anpackens.

So, das heißt ja, einfach mal machen.

Wieso wird Migration immer mit so einer düsteren Wolke erzählt?

Ich meine, wir haben auf der einen Seite das riesen Problem, dass wir nicht nur Fachkräftemangel haben, sondern Arbeitskräftemangel.

Und auf der anderen Seite hast du das, nennen wir es mal in Anführungsstrichen, Problem.

Oder man sagt ja, Herausforderung.

Herausforderung, dass sehr viele Menschen kommen.

Und als Stumpfergeselle, der ich bin, würde ich doch sagen, naja, da fehlen welche, da kommen welche.

Wie kriegen wir die denn zusammen?

Das ist es doch eigentlich.

Warum erzählt mir denn die CDU?

Warum erzählt mir denn der Wirtschaftsexperte Lindemann von der CDU?

Nicht einfach mal eine positive Migrationserzählung und sagt, pass mal auf, wir kriegen das hin.

Also, man muss ja nicht sagen, wir schaffen das, weil der Begriff ist ein bisschen abgenutzt, das weiß man.

Aber warum sagt man nicht, wir kriegen das hin?

Wir kriegen diese beiden Herausforderungen, kriegen wir über eins.

Da wollen wir doch hin.

Das ist es doch.

Warum erzählt man immer, oh Gott, da kommen die bösen Migranten.

Und jetzt sind die auch noch Antisemiten, die machen unser schönes, unser schönes, judenfreundliches Deutschland kaputt.

Das ist doch Quatsch.

Warum kann man das nicht anders erzählen?

Ja, absolut.

Die positive Nachricht wäre, wenn wir schaffen, dass nur noch diejenigen kommen, die wirklich einen Asylgrund haben und sofort auch arbeiten können.

Dann haben wir es gepackt.

Aber es kommen halt viele illegale nach Deutschland.

Das geht so weit, dass Tausende von Kindern in Deutschland, da wird gar nicht drüber gesprochen,

aus Flüchtlingsfamilien nicht zur Schule gehen, weil die Kapazitäten fehlen.

Ich sitze hier in Berlin, allein 1.800 in Berlin.

In Bremen gehen sie zur Schule, da sind die Kapazitäten, die Räume noch da, aber die Lehrer fehlen, die werden nur betreut.

Der Kita-Rechtsanspruch kann nicht mehr nachgekommen werden.

Es fehlen 800.000 Wohneinheiten.

Wir haben hier in Berlin Zentren, in Tegeler, sind 6.000 Flüchtlinge auf einem Raum.

Die Bürgermeister rufen an. Völlige Überforderung.

Wenn ich das nicht anspreche, dann sagen die Leute, wo lebt der eigentlich?

Und deswegen ist es wichtig, dass man die Dinge anspricht und auch besser macht und nicht nur die Regierung kritisiert.

Und genau das machen wir.

Und jetzt schauen Sie sich doch mal Herrn Scholz an.

Ich weiß gar nicht, der hat für mich noch nie seine Politik erklärt.

Ich kenne gar kein Ziel.

Wo will er eigentlich hin?

Da macht der Spiegel einen großen Titel.

Er will mehr abschieben, genauso wie das Thema Bürokratieabbau.

Die Menschen glauben uns nicht mehr.

Er muss doch mal eine kleine, wenigstens eine Minivision haben, wo man hin will.

Also bevor wir gleich zum nächsten Thema kommen,

das mit dem Abschieben im großen Stil ist ja übrigens auch gar nicht möglich.

Also wenn man sich mit Experten unterhält, wie Aladin Elmar Falani, liebe Grüße,

dann sagt er, das kriegt er in dieser Legislatur mit Sicherheit nicht mehr gewuppt.

Abgesehen davon, diese viel zitierten 300.000, die meisten vor denen sind ja auch geduldet.

Das heißt, du hast am Ende vielleicht 10% oder so und dann sind es ein paar 10.000.

Also selbst wenn es gelänge auf die eine oder andere Art, also worüber reden wir dann hier?

Genau, deshalb habe ich gerade gesagt, das ist wie beim Thema Bürokratieabbau.

Die Leute glauben uns nicht und es ist ja auch so, dass es einfach Probleme gibt,

weil bestimmte Länder nicht mitmachen, sie nicht aufnehmen und vieles mehr.

Und deshalb nochmal, wir müssen zu einem System kommen, wie es Ruth Kobmanns oder andere sagen,

oder Knaus, Professor Knaus, dass man sagt, man kann nur nach Deutschland kommen,

wenn man bereits einen positiven Asylbescheid hat,

wenn man das in Drittländern beispielsweise beantragt und nicht mehr hier.

Aber wo willst du die denn dann, aber dann ist natürlich,

und dann müssen wir wirklich zum nächsten Thema kommen,

aber wie willst du denen daran hindern, dann sich auf den Weg zu machen?

Denn versuchen wird man es immer, solange die Zustände im eigenen Land so beschissen sind,

da wird man, egal ob es jetzt mehr oder weniger Bürgergeld gibt

oder eine Bezahlkarte oder was weiß ich,

werden die Leute sich immer auf den Weg machen.

Denn es ist das, was da versprochen wird in dem Land, wo sie hinwollen,

sieht es immer besser aus als in dem Land, wo sie sind.

Und ich glaube, das gehört auch zur Ehrlichkeit, dass man sagt, da können wir den Standard gar nicht künstlich so runterschrauben,

dass unser Land so attraktiv für die Leute wird, dass sie sagen, da brauchen wir gar nicht erst losfahren.

Das teile ich, aber trotzdem müssen wir das machen, weil die Anreize dann gedämpft werden.

Sie werden aber nicht so niedrig sein, dass keiner mehr kommt, das stimmt.

Aber zweitens muss ein Staat auch seine Grenzen schützen können.

Ich meine, wir bauen mit europäischen Geldern.

Ich sage es jetzt einfach mal hart, bezahlen wir die Zäune in Rumänien und Bulgarien.

Das sind auch deutsche Gelder mit dabei.

Da machen wir es woanders nicht.

Wir haben ja unsere nationale Grenze nicht aufgehoben,

sondern wir haben sie verschoben an die Schengen, an die europäische Außengrenze, die bis heute nicht richtig gesichert ist.

Ja, und wir gucken halt auch gerne weg.

So, egal ob es jetzt Tunesien ist oder Türkei.

Wir sind halt einfach froh, wenn das Problem irgendwie nach draußen verlagert wird

und wir nicht genau hingucken müssen.

Ja, ich meine, man sieht ja, wer hier hinkommt.

Was heißt denn, man sieht ja, wer hinkommt, wer kommt denn hierhin?

Es sind vor allen Dingen...

Nein, es ist ja nicht von mir, es ist ja von den Klaus, von allen.

Alle sagen, wir brauchen kontinuente...

...aus den Ländern direkt.

Ich glaube nicht, dass Gerald Knaus sagt, man sieht ja, wer hinkommt.

Ich glaube, ein bisschen komplexer drückt das schon aus, oder?

Ja, die Statistiken zeigen ja, dass es sehr stark viele Männer sind.

Auch junge Männer, auch starke Männer.

Ja, die können wir doch auch gebrauchen, oder?

Wenn du da jetzt irgendwie was weiß ich, du hast irgendeinen Syrer,

also ich klingle schon wie Eierwanger, weil sie wissen, was ich meine,

du hast irgendeinen Syrer, oder von mir aus ein Ukrainer,

wenn ihr jetzt irgendwo in Erdingen in der Kfz-Werkstatt arbeitet,

von mir aus erst mal als Hivi, sagt doch keiner was dagegen, dann freuen die sich in Erdingen auch.

Zwei Drittel der Syrer bekommen in Deutschland Bürgergeld.

Ja, gut, aber das hat ja auch ein bisschen damit zu tun,

dass sie nicht arbeiten dürfen, oder?

Doch, die dürfen alle arbeiten, weil die anerkannt sind.

Das Bürgergeld.

Weil das so üblich ausfällt?

Ja, es sind ganz viele Syrer in Krankenhäuser, im Gesundheitssystem total super,

aber das hat ja nichts nur mit Syrern zu tun, sondern auch mit Deutschen, die hier leben.

Das Bürgergeld hat dazu geführt, dass es nur noch fördert und nicht mehr fordert.

Es gibt keine...

Wo üblich fällt es doch nicht aus, das ist ja jetzt auch nicht so...

Das sind zwei Drittel herbeisen.

Ja, nur wir machen jetzt natürlich ein anderes Fasse auf, aber es ist okay.

Aber ich glaube, wir können uns grundsätzlich darauf verständigen,

dass der Arbeitende vor allen Dingen auch dann mehr hat, als der Nicht-Arbeitende,

wenn einfach der Job besser bezahlt wird.

Weil es wird immer so von der Seite angegangen, dass man sagt, das Bürgergeld ist zu hoch.

Letzten Endes ist ja einfach die Arbeit beschissen bezahlt, was auch immer die Arbeit ist.

Ja, ja, kann man auch gerne darüber reden.

Das Problem ist einfach, in Deutschland muss niemand arbeiten, es gibt keinen Arbeitszwang.

Aber wenn jemand eine Sozialleistung bezieht und beispielsweise Bürgergeld bekommt und arbeiten kann,

dann finde ich, muss er auch arbeiten gehen.

Das ist in anderen Ländern, in denen, ich fahre am Freitag nach Den Haag, nach Amsterdam,

schauen wir das System dort an, das ist total normal.

Zum Teil machen die Menschen noch gemeinnütziger Arbeit.

Nur in Deutschland ist es nicht so.

Und deswegen ist das ein politischer Punkt, den wir vertreten.

Und das hat überhaupt nichts mit Ausländern oder Deutschen zu tun.

Und es ist insgesamt das System, das jeder, der hier lebt und Bürgergeld bezieht und arbeiten kann,

finde ich, auch arbeiten muss.

Und wer nicht arbeiten kann, weil er ein Handicap hat oder körperlich nicht kann,

der muss vielleicht noch mehr unterstützt werden als heute.

Das ist für mich ein Sozialsystem, was funktioniert.

Der Trick der Woche.

Augenhöhe mit den Grünen.

Umfragezeitpotenzial von Bündnis Sarah Wagenknecht, die Frankfurter Rundschau berichtet darüber.

Und nicht nur die, ich kann sie ja nicht aus dieser Sendung entlassen,

ohne dass wir über Sarah Wagenknecht gesprochen haben.

Das geht ja nur wirklich nicht.

Jetzt die Frage.

Wer schlottert denn jetzt eigentlich am meisten über die neue Wagenknecht-Partei?

Also Umfragen zeigen, jeder fünfte kann sich vorstellen, Wagenknecht zu wählen.

Also das Bündnis Sarah Wagenknecht.

Ist das jetzt für die AfD ein Riesenproblem?

Ist es möglicherweise auch für die CDU ein Problem?

Denn ist es ja dann auch eine Oppositionspartei mit einer Frau von einer großen Strahlkraft,

die über das Thema, beispielsweise Migration zum Beispiel,

ähnlich spricht wie Friedrich Merz,

aber insgesamt vielleicht für die Leute ein bisschen attraktiver ist.

Also was passiert denn da jetzt im Adenauer Haus?

Geht da jetzt auch irgendwie, kriegt man da auch schon Panik?

Nein Panik nicht, aber trotzdem haben sie völlig recht.

Das hat Implikation für die gesamte Parteienlandschaft.

Auch wir werden zumindest anfangs, könnte ich mir vorstellen,

den ein oder anderen Prozentpunkt verlieren.

Wir müssen jedes Mal beweisen, dass wir es besser machen.

Aber Fakt ist, die Menschen sehen sich nach Typen.

Und inhaltlich teile ich das nicht, was sie sagt.

Aber sie ist einfach ein Typ, sie hat eine Meinung.

Die sind ja ragesäht, die sterben ja aus in Gott.

Du hast ja aus selbst in der Wirtschaft, egal wo du bist,

du hast kaum noch Typen, die eine Meinung haben, eine klare Meinung unterzustehen.

Und das ist sie.

Und deswegen ist sie erst mal interessant.

Also die Meinung ist natürlich in Teilen.

Ja, ich wollte es ja trotzdem.

Radikal, da würde man sagen, also nur Typ alleine ist auch,

weil Gruppe alle ist auch ein Typ.

Ja, aber trotzdem ist es erst mal grundsätzlich interessant für die Menschen.

So, und jetzt kommt das ganz Interessante.

Sie wird gewinnen, vor allen Dingen von der AfD und von den Linken.

Ich denke mal, zwei Drittel ihrer Stimmen holt sie genau von diesen Rändern.

Und am rechten Rand wird sie die AfD nie überholen können.

Aber am linken Rand wird sie versuchen zu überholen.

Stichwort Rente, Stichwort Pflege, Mindestlohn.

Da wird sie dann nicht auf 14 gehen, sondern auf 16 Euro oder 18.

Da wird sie überholen.

Und die entscheidende Frage ist natürlich dann am Ende des Tages.

Schafft sie es?

Ja, beispielsweise die 5%-Klausel zuheben.

Wenn sie es nicht schafft, dann kann es vielleicht sein,

dass am Ende die Sarah Wagenknecht-Partei nicht ins Parlament kommt,

sie die Linken kleinhält und dies nicht mehr schaffen

und damit in Zukunft vielleicht Mehrheiten von 40, 42% ausreichen,

um zu regieren.

Das sind so Szenarien, die im Moment in meinem Kopf unterwegs sind.

Bleiben wir mal gespannt.

Und ich würde noch so gerne so viel länger mit Ihnen sprechen,

ich muss jetzt in Bremen auf die Bühne.

Das ist auch ein bisschen doof.

Schade, dass Sie zuhörer nicht hören, wo Sie gerade sitzen.

Ich sitze in einer spektakulären Garderobe im Fritztheater in Bremen.

Es gibt ja wahnsinnig viele Kostüme und seltsame Bademantel und so.

Es ist schon wirklich spektakulär.

Das muss man sagen, eine letzte Frage, was in Wesenkopf rum ...

Was ging durch den Kopf,

als Richard David Brecht seine Honorarprofessur verloren hat

an der Leuphane, ein Mann, von dem Sie gesagt haben,

ein Philosoph, von dem man in 200 oder 300 Jahren ...

Natürlich klagt das.

Bitte, sorry, Herr Lindmann, kann ich doch nicht liegen lassen.

Nein, nein, nein.

Und eben dieser Philosoph, den will die Studierendenschaft

in Lüneburg nicht mehr haben.

Und was wird das denn jetzt?

Wie wird man denn in 300 Jahren über Brecht sprechen,

so wie die Dinge gerade liegen?

Negativ.

Aber ich finde, wie gesagt, Typen gut.

Das passt jetzt hier nicht.

Nein, nein, nein, habe ich nicht gesagt.

Er müsste sich entschuldigen und müsste Stellung nehmen,

ganz einfach, und das macht er nicht.

Ja, doch, das will ich Ihnen nicht vorenthalten,

weil sonst, das muss ich Ihnen noch sagen,

es ist so, die Rheinische Post hat mit Richard David Brecht gesprochen.

Und da ist das Ganze überschrieben,

es ist mir ein großes Bedürfnis, mich zu entschuldigen.

Und er hat aber auch gesagt, für seine Äußerung im Podcast,

ich möchte er sich entschuldigen,

und ich habe gesagt, dass ich bei den Worten bestehe,

bei einem Podcast immer die große Gefahr

sich missverständlich auszudrücken.

Da muss ich sagen, da hätte ich vom Philosophen Richard David Brecht

etwas anderes oder etwas Glückes,

denn gerade der Podcast ist doch eigentlich die perfekte Möglichkeit,

sich gut auszudrücken, anders zum Beispiel als bei X oder bei Facebook

oder so, wo man mit der Verkürzung,

oder nennen wir es doch Zuspitzung,

sich manchmal ganz schön einen abholt,

und mitunter sogar zu Recht.

Genau, und deswegen hätte er das wahrscheinlich klarerstellen müssen.

Ja, es sind halt irgendwelche Dinge,

die Mittelalter vielleicht mal irgendwie diskutiert wurden

oder so waren, aber nicht heute,

oder muss er sich halt klar von distanzieren,

dann muss man auch einfach mal sagen,

das war Scheiße, was ich erzählt habe.

Ja, das stimmt. Das ist so ein wunderbares Schlusswort.

Dr. Karsten Linnemann, ich bedanke mich ganz herzlich bei Ihnen.

Und wenn Sie Lust haben, führen wir das fort.

Vielen Dank auch, gerne wieder.

Danke schön. Bis zum nächsten Mal.

Danke schön, tschau tschau.

Apokalypse und Filtercafé ist eine Studio-Boomens-Produktion

mit freundlicher Unterstützung der Florida Entertainment.

Redaktion

Nikki Hassanier

Produktion

Hannah Marahil

Executive Producer

Tobias Baukage

Ton und Schnitt

Lara Schneider

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