Alles auf Aktien: Geld mit Zocken und die 700k-Euro-Frage: Tilgen oder Investieren?

WELT WELT 9/29/23 - Episode Page - 28m - PDF Transcript

Das ist alles auf Aktien. Gleich geht's los.

Wir alle wissen ja, dass man sein Geld nicht einfach so rum liegen lassen sollte.

Deswegen stellen wir euch heute etwas vor, mit dem ihr euer Portfolio noch weiter diversifizieren könnt.

Die Private Finance Police der Allianz.

Hier zahlt ihr einen Einmalbetrag ab 10.000 Euro ein.

Damit habt ihr die Chance, in alternative Anlageklassen zu investieren,

zu denen Privatinvestoren normalerweise keinen Zugang haben.

Dazu gehören Infrastrukturprojekte wie Mautstraßen, Häfen, Stromnetze und Metrolinien,

aber auch Logistikimmobilien oder erneuerbare Energien.

Das Besondere daran, ihr könnt doppelt profitieren.

Denn diese sogenannten alternativen Anlagen zeichnen sich durch laufende Erträge aus.

Zum Beispiel Maut, Miet oder Zinseinnahmen.

Und zusätzlich können die Marktwerte der Anlagen steigen.

Und am Ende der Laufzeit könnt ihr zwischen einer normalen Kapitalauszahlung, einer monatlichen Rente,

oder einer Kombination aus beiden Wellen.

Wenn die Private Finance Police der Allianz, was für euch sein könnte, schaut sie euch gerne genauer an.

Auf allianz.de slash dein Leben findet ihr ausführliche Informationen

und könnt einen Termin für eine persönliche Beratung vereinbaren.

Das sind die Finanzthemen des Tages.

Wir sprechen über das Börsenwunder von Schott,

einen möglichen Befreiungsschlag für Tüssengruppe und fette Preiserhöhungen bei Nike.

Im Thema des Tages geht es um die 700.000-Euro-Frage, tilgen oder investieren.

Und in der AAA-ED erklären wir euch, wie man mit Zocken Geld verdient.

Alles auf Aktien, der tägliche Börsen-Shot.

Es begrüßen euch, folger Chappits und Laurin Meier aus der Weltwirtschaftsredaktion.

Die im Podcast besprochenen Aktien und Fonds

stellen keine spezifischen Kauf- oder Anlageempfehlungen dar.

Die Moderatoren und der Verlaghaften nicht für etwaige Verluste,

die aufgrund der Umsetzung der Gedanken oder Ideen entstehen.

Blick auf die Märkte.

Heute ist Freitag, der 29. September.

Und wir wünschen euch einen abwechslungsreichen Start in den Tag.

Und wir wünschen euch einen schönen Tag.

Wir wünschen euch einen abwechslungsreichen Start in den Tag.

Und zur Abwechslung stiegen gestern sogar mal die Kurse an den Börsen.

Und das auch ganz ordentlich.

Der DAX ging 0,7 Prozent höher aus dem Handel bei 15.324 Punkten.

Der Endax waren 0,4 Prozent.

Und an der Wall Street, da legte der S&P 500 0,6 Prozent zu.

Und der Nasdaq 100 sogar um 0,8 Prozent.

Es gab auch mal einen ganz anderen Tune, einen Märktenöl und Dollar vielen.

Die US-Renditen treten im Laufe des Handels nach unten, also nach Süden.

Auch das war positiv.

Unsere guten Stimmung trugen sogar Inflationsrate aus Deutschland bei.

Die fielen nämlich von 6,1 Prozent im August auf 4,5 Prozent im September.

Und damit stand es zum ersten Mal seit Februar 2022 wieder ne Vier vom Komma.

Aber naja, Velaola ist es jetzt auch zu früh.

Denn der Rückgang der Beruhte auf statistischen Effekten,

der im vergangenen Jahr das neuen Euro-Ticket, so war es ja damals, ausgelaufen ist.

Und auch der Tankrabatt.

Und die Kernrate, die ja ohne Lebensmittel und Energie gemessen wird,

die ist nur leicht gefallen und liegt mit 4,6 Prozent jetzt höher.

Und damit über der normalen Inflationsrate.

Aber die Börsianer haben die vier trotzdem gefeiert.

Ich hab euch ja gestern die Daumen gedrückt, Holger.

Und es hat auf und bei geholfen.

Der Start der Farmersparte von Schott.

Also Schott Farmer an der Börse in Frankfurt ist geglückt.

Die Papiere, die schlossen mit 31,30 Euro.

Dann deutlich über dem Ausgabepreis von 27 Euro.

Und deshalb waren wohl nicht nur der Eckhardt und du zufrieden,

sondern eben auch alle anderen Anleger vom Erfolg am ersten Handelstag.

Da konnte dann auch die Konkurrenz profitieren.

Die Papiere des Branchen-Kollegen Geresheimer, die legten um 1,1 Prozent zu.

Ich hab meine Aktien mit 11 Prozent gewinntfertigt.

Das fand ich ganz okay.

Und das in so einem Umfeld.

Man muss doch ganz ehrlich sein, da kommt einer in so einem Umfeld

und macht das und wird dann auch noch so belohnt.

Das war okay.

Und wenn man es sogar nachbörstig noch gesehen hat,

gingen die Aktien sogar noch weiter nach oben.

Da war sie nämlich 15,4 Prozent dann bis 10 Uhr abends über Ausgabepreis.

Und in der Spitze war sie gerade 19 Prozent höher bei 32.

Das würde ich mal einen erfolgreichen Börsengang nennen.

Im M-Dachs das Spangentüssen-Krupp.

Kurz vor Handelsende auch noch kräftig an und schlossen dann 6,5 Prozent höher.

Das Handelsblatt.

Das hat nämlich über einen geplanten Teilverkauf der Stahlsparte berichtet.

Demnach könnte der tschechische Milliardär Daniel Kretinski

mit 50 Prozent an Tüssen-Krupp-Stil beteiligt werden.

Der Industriekonzern würde dann die restlichen Anteile halten.

Und über das Stahlgeschäft der Essener wird ja schon seit langem spekuliert.

Für Tüssen-Krupp könnte das Befreiungsschlag werden.

Denn in konjunkturellen Krisenzeiten reist eben auch die Nachfrage nach Stahl ziemlich ein.

Ja, aber irgendwie komisch.

In Amerika läuft Stahl gerade wie Blöds.

Stimmt.

Man fragt sich, warum das die nicht können.

Ich frag mich, wen sich Stahl verkauft.

Was haben die denn überhaupt noch? Die haben ja alles schon verkauft.

Die haben noch die U-Bootsparte.

Das haben sie noch nicht verkauft.

Sonst ist ja alles Aufzüge, Technologie, Wasserstoff.

Viel ist da nicht mehr.

Aber gut, dann gucken wir, was noch bleibt.

Ich bin Tüssen-Krupp-Aktionär geplagt seit Jahren.

Die Aktie geht ja immer hoch, runter, runter, hoch.

Und so richtig Mehrwert haben die bisher noch nicht geschaffen.

Aber vielleicht wird es ja jetzt was.

Kommen wir noch zu einem anderen Wert von mir.

Wo ich auch Leid geplagt bin, Langsays.

Die Aktie verlor gestern 1,6 Prozent.

Das hat vermutlich nicht mit unserem Podcast zu tun,

wir haben gestern über die Chemiebranche gesprochen.

Über die Leiden.

Dass da Langsays mit hohen Schulden in den Abgrund geht.

Oder in den Abschwung.

Und das ist ja nie gut, wenn man hoch für Schulden in den Abschwung geht.

Es gab einen Lüstenkommentar der Schweizer OBS.

Und die haben halt den Ausblick nach unten genommen.

Und haben schon mal eine Senkung der Jahresziele.

Die Aktionäre vorbereitet, beziehungsweise ihre Kunden, die OBS.

Und das war halt negativ.

Andererseits haben die Experten der Warburg-Band

auch negatives Überraschungspotenzial gesehen.

Also insofern, Langsays scheint nicht zu funktionieren.

Apropos Bank, die Aktie der Kommerzbank.

Die ging nachbörsen noch 2 Prozent nach oben.

Da will die Bank ihre Aktionäre stärker am Unternehmenserfolg

beteiligen in den Jahren 2022 bis 2024.

Will sie eine Summe von 3 Milliarden Euro

über Dividenden und Aktienrückkäufe

über ihre Aktionäre ausschütten.

Das ist doch schön.

Das stimmt.

In den USA war vor allem im Tech-Bereich viel los.

Papiere von Workday, die sank nur mehr als 8 Prozent.

Nachdem das Softwareunternehmen seine Prognose

für das Wachstum bei den Abonnenteneinnahmen

für die kommenden drei Jahre gesenkt hatte.

In einem Chip-Sektor fielen Micron mit einem Abschlag

von über 4 Prozent negativ auf.

Denn der Chip-Hersteller hatte für das erste Quartal

einen größeren Verlust prognostiziert als erwartet.

Hat mir gestern schon darauf hingewiesen.

Aber was ich spannend fand, das war der einzige Verlierer

im Chip-Bereich.

Der Rest lief wie Bombe.

Und der Socks, das ist ja der Halbleiteindex,

der steht 1,8 Prozent.

AMD gewann sogar 4,8 mal Welt 2,8.

Und Vidia 1,5.

Und Vidia, die sind in Frankreich,

untersuchen wegen Kartellvorwürfen.

Aber hat der Aktien nicht geschadet, 1,5 Prozent in den Plus.

Im Minus war der Gebrauchtwagen hinter K-Max.

Und die stürzten um 13 Prozent ab.

Und das lag an den Quartalszahlen, die lagen unter Erwartung.

Und da gab es hohe Zinsen, hohe Inflationen

und schwindende Ersparnisseverbraucher.

Die Sorgen hat dafür, dass die amerikanischen Konsumenten

entweder gar kein Auto mehr kurfen

oder aber nach unten trade- und billiger Autos kaufen.

Und das war natürlich negativ für K-Max.

Und dann gab es das Accenture.

Auch die hatten nicht so tolle Zahlen.

Die Aktien gingen um 4,3 Prozent nach unten.

Die Buchung lagen unter Erwartung.

Der Ausblick 2024, da war auch eher schwach.

Und selbst das Zaubert KI-Halfter, nicht mehr.

Das Management hat ja gesagt, die generativen KI-Buchung

unserer Kunden in Höhe von 300 Millionen in den letzten 6 Monaten,

die positionieren uns im Herzen des Beginns

der KI-getriebene Neuerfindung.

Das ist ja Wahnsinn.

Aber hat nix gebracht.

Aktien sind trotzdem ein Minus.

Und selbst eine Dividendenerhöhung um 15 Prozent

und 4 Milliarden Aktienrückkauf hat es nicht gebracht,

die Aktien nach oben zu bringen.

Jetzt hast du aber eine, die ist gestiegen.

Das habe ich, genau.

Und zwar die von Nike.

Denn Nike hat ...

Man sagt Nike, die US-amerikaner sagt Nike.

Ihr sagt ja Nike in Deutschland.

Nein.

Das wird den Nike heißen.

Also Nike.

Die haben im abgelaufenen Quartal mehr verdient als erwartet

und dennoch weniger.

Der Sportausrüster, der verbuchtet am Ende ein leichter Gewinn,

Rückgang auf 1,45 Milliarden Dollar.

Aber eben mehr als erwartet.

Und pro Aktie waren das dann noch 94 Cent

und damit 19 Cent mehr als ursprünglich erwartet.

Das lag vor allem an höheren Preisen für Turnschuhe und Bekleidung.

Die helfen nämlich dabei den Rückgang bei der Nachfrage

auszugleichen.

Und positiv war auch der Abbau der Lagerbestände um rund 10 Prozent.

Wir haben ja häufiger schon darüber gesprochen.

Nach den Lieferengpässen während der Corona-Pandemie,

da haben sich die Hersteller fleißig eingedeckt,

saßen dann eben auf hohen Vorräten

und das drückte dann ursprünglich natürlich auch die Preise.

Nachbößlich ging es zwischenzeitlich um mehr als 3,5 Prozent hoch.

Ich glaube, Adidas und Puma haben dann auch noch dazugelegt

nach den Nike-Zahlen in Deutschland.

In dem Umfeld ging es auch nach oben.

Dann mache ich mal schnell die Termine.

Da ist heute ja nicht so viel los.

Es gibt ein paar Makrodaten in Deutschland.

Einmal Arbeitsmarktbericht für September

und einmal das städtische Bundesamt legt Umsatz im Einzelhandel

und die Durchschnittspreise für Strom und Erdgas.

Wobei man sagen, wer zahlt schon Durchschnittspreise?

Dann gibt es in Europa Inflationszahlen

und in Amerika gibt es auch Inflationszahlen.

Den PCE steht für Personal consumption expenditures

und das sind die persönlichen Konsumausgaben der Verbraucher.

Da guckt die Fett ganz besonders drauf.

Deswegen gucken die Börserne auch besonders drauf.

Und dann gibt es noch das Verbrauchervertrauen der Uni Michigan

und die fragen auch immer Inflationserwartungen.

Das wird ganz spannend sein, weil ja eigentlich immer,

wenn die Benzinpreise steigen,

die Leute auch immer, oh, Hilfe, Inflation rufen.

Da wird man mal sehen, ob das schon in den Köpfen angekommen ist

und das ist immer negativ.

Und Zahlen gibt es von Karneval.

In Deutschland, da sind der Schulden irgendwie verpönt.

Und wenn sich die Bundesbürger dann doch mal für die eigene Immobilie verschulden,

dann versuchen sie möglichst rasch,

wieder aus den Miesen rauszukommen und die Verbindlichkeiten zu tilgen.

So wird in der Regel alles frei verfügbare Geld zusammengekratzt,

um jährlich das Maximum an Sondertilgungen zu leisten.

Doch das ist ökonomisch möglicherweise nicht immer sinnvoll.

Denn wer seinen Kredit in den vergangenen Jahren abgeschlossen hat,

hat in der Regel auch ein Darlehen mit sehr niedrigen Zinsen.

10-Jährige Immobilienkredite waren ja Zeitweise für unter 1% zu haben.

15-Jährige Darlehen für rund 1%.

Klingt so ein bisschen wie Geschichte aus dem Krieg.

Aber wer diese Konditionen abgeschlossen hat,

der kann sich wirklich glücklich schätzen.

Inzwischen kostet 10-Jähriges Baugeld gut 4%

und 15-Jähriges ist nicht mehr unter 4,2% zu bekommen.

Wer noch ein günstiges Darlehen hat, der sollte sich also fragen,

ob er wirklich sämtliche Sondertilgungen leisten sollte

oder ob er nicht vielleicht besser das Geld

in ein anderweitiges Sparprodukt packt,

das dann mehr abwirft, als die Sondertilgung bringt.

Und genau diese Frage, die hat sich Paul gestellt und uns geschrieben.

Er hat vor 5 Jahren einen 20-jährigen Kredit zu 1,75% Zinsen abgeschlossen.

Damit er am Ende der Laufzeit die Hypothek vollständig abbezahlt hat,

packt er Jahr für Jahr 15.000 Euro als Sondertilgung in den Kredit.

Und nun fragt er sich, ob er die 15.000 Euro

nicht besser Jahr für Jahr in einen ETF-Sparplan packen sollte

und mit den Erträgen daraus am Ende den Kredit ablöst.

Die Überlegung dahinter ist ziemlich einfach.

Wenn er das Geld in die Sondertilgung packt,

bekommt er für so eine 15.000 Euro 1,75% Rendite.

Da sollte ein ETF-Sparplan auf Sicht von 15 Jahren doch mehr abwerfen.

Ja, und wir haben die Sache für Paul mal durchgerechnet.

Und jeder, der jetzt Sondertilg, der sollte gut zuhören,

weil es hier durchaus um große Summen geht.

Zunächst mussten wir natürlich mal ausrechnen,

welch Restschuld zurückbleibt, wenn Paul jetzt nicht die 15.000 Euro

brav jedes Jahr als Sondertilgung einzahlt.

Und wenn er das jetzt tut, die nächsten 15 Jahre,

dann wird er halt insgesamt 225.000 Euro in den Kredit einzahlen.

Und wer am Ende Schulden frei und tätigt er die Sondertilgung nicht,

dann beträgt die Restschuld am Ende 243.110 Euro.

Und das haben wir ausrechnen, das kann jeder ausrechnen.

Es gibt so Tilgungsrechner im Internet.

Und wir haben den vom Finanzportal FMH genommen.

Und jetzt müssen wir, wie gesagt, schauen,

ob die jährlich 15.000 Euro in einem ETF-Sparplan tatsächlich

mehr abwerfen als die Restschuld von 243.000 Euro,

die es am Ende des Kredits zu bezahlen gilt.

Und wenn wir jetzt das Geld mal in einem breitstreuen ETF-Sparplan

in den MSCI World gepackt.

Und die Frage war, gab es einen 15-Jahres-Zeitraum,

in dem der MSCI-Welt-Sparplan weniger abgeworfen hat als 243.000 Euro?

Den MSCI-Welt gibt es zurück bis ins Jahr 1970.

Wir haben also mal sämtliche 15-Jahres-Zeiträume seit 1970 durchgerechnet.

Insgesamt 39 Anlagezeiträume kamen zusammen.

Und das Ergebnis ist relativ eindeutig.

Lediglich in einem 15-Jahres-Zeitraum

kam mit dem ETF-Sparplan weniger als die 243.000 Euro heraus,

die eben nötig sind, um die Restschuld aus dem Darlehen abzulösen.

Wer 1994 startet da, also hätte er gestartet um 1994

und dann zum Tief in der Finanzkrise, nämlich 2008,

hätte nämlich seinen Kredit ablösen müssen,

dann wäre er mit diesem ETF-Sparplan auf den MSCI-Welt

nur auf 234.425 Euro gekommen.

Es fehlten also 9.000 Euro, um die Restschuld zu bezahlen.

Sprich, damals wäre es dann besser gewesen,

die 15.000 als Sondertägung in den Kredit zu stecken,

statt in den MSCI-Welt-Sparplan.

Aber in allen anderen Zeitraum

wäre Paul mit dem Sparplan besser gelaufen.

Jetzt haben wir die unterschiedlichen Zeiträume durchgeguckt.

Der zweitschlechteste Sparzeitraum, der war zwischen 1997 und 2011.

Und damals wären dann aber schon 269.312 Euro rausgekommen.

Er hätte also nach der Tilgung der Restschuld noch 26.000 übrig gehabt,

um irgendwas anderes Nettes zu machen.

Und wenn man mal überlegt,

tendenziell war es für den Sparplan dann doof,

wenn gerade im Jahr der Entnahme der MSCI-Welt-Schwachabschnitt.

Und brach der MSCI-Welt während des Sparzeitraums ein,

ist es ja kein Problem,

dann kriegt man ja sogar noch für seine 15.000,

wenn jedes Jahr reinsteckt zu gar nach mehr MSCI-Welt.

Deswegen war es gar nicht so schlecht,

wenn es zwischenzeitlich mal runter ging.

Jetzt wollt ihr natürlich wissen,

welcher Sparzeitraum denn der Beste gewesen wäre

und was aus den jährlich angezahlten 15.000 Euro dann geworden wäre.

Ja, theoretisch ist das Ergebnis ja erst mal klar.

Vorteilhaft ist es, wenn der MSCI-World

in den ersten Sparjahren möglichst niedrig steht

und dann kurz vor der Auszahlung zur Megarelle ansetzt.

Das wäre z.B. im Zeitraum 1975 bis 1989 so gewesen.

Da wären dann aus den insgesamt eingezahlten 225.000 Euro

insgesamt 934.860 Euro geworden.

Wahnsinn, absolut.

Dann hätte es einen Kredit begleichen können

und es wären noch 690.000,

ich bin ja so fast 700.000.

Und gut, wäre es auch gelaufen

mit dem Sparplan zwischen 1974 und 1988.

Da wären am Ende 929.000 rausgekommen.

Und wenn man jetzt mal die jüngere Geschichte rankuckt,

dann wäre ein Sparzeitraum zwischen 2008 und 2002,

der hätte auch ganz okay funktioniert,

obwohl 2022 ja eigentlich ein schlechtes Jahr war

und es darunter ging,

dann wären aber immerhin 419.728 rausgekommen.

Zwischen 2007 und 2021 hätte der Sparplan sogar 534.758 gemacht.

Und wenn man den Schnitt über alle Zeiträume nimmt,

hätte der Gute aus 225.000 etwas über 500.000 gemacht.

Ihr seht also,

das Risiko bei so langen Zeiträumen

und so niedrigen Kreditzinsen

ist ziemlich überschaubar für Häuslebauer,

die einen kürzeren Zeitraum nur besparen können

oder die höhere Zinsen bei ihrem Kredit haben,

sieht das dann aber anders aus.

Aber auch für Risikoscheuer Naturen kann es sich lohnen,

das Geld lieber in einen Sparplan als in die Sondertilgung zu packen.

So gibt es derzeit für einen 5 Jahre laufenden Laufzeiten ETF

mit Unternehmensanleihen sichere 4,4%.

Und das heißt, schon heute lässt sich sicher sagen,

was aus der eingezahlten Sondertilgung wird.

Und die 4,4%, die dürften alle mal höher sein

als die meisten Menschen für Immobilien darlehend zahlen.

Klar, wenn ihr dann im nächsten Jahr die nächste Rate fällig wird,

dann weiß man natürlich nicht mehr, wo er dann steht,

weil es ja je nach Marktlager kann der Zins natürlich auch fallen

oder steigen in einem Jahr.

Aber sollte dann der Marktzins wieder unter dem Zins des Darlehens sein,

dann kann man ja dann auch dann wieder die Sondertilgung machen.

Und im Zweifel könnt ihr dann immer wählen

zwischen Sondertilgung und Laufzeiten ETF.

Und ja, jedenfalls sollte ihr euch alle mal anschauen,

was die bessere Lösung ist.

Ich habe mein komplettes Wochenende schon verplant, lieber Holger.

Das kommt ziemlich selten vor,

weil sich hier in New York ja auch immer viele Dinge spontan ergeben.

Aber an diesem Wochenende da ist für mich alles klar,

ich werde nämlich vor der Konsole hängen,

denn das neue FIFA 24, das kommt heute raus.

Hä?

FIFA 24?

Das heißt gar nicht mehr so, lieber Lauri.

Das ist doch jetzt EA Sports FC 24.

Okay, du kennst dich aus.

Ja, wir zocken schon seit der Woche.

Der Fritzer hat sich die Luxusversion mit einer Woche Vorlauf geholt.

Und da konnten wir jetzt schon am vergangenen Freitag runterladen.

Na gut, okay.

Komm, bevor ich jetzt hier neidisch werde, lieber zurück zum Thema.

Ich muss mich ja quasi noch gedulden bis nach dem Arbeitstag,

wo ich dann loslegen kann.

Aber du hast natürlich völlig recht, EA Sports FC 24.

Und der Grund dafür ist das mit Abstand wichtigste Spiel

von US Entwickler Electronic Arts.

Also kurz EA jetzt nach Jahrzehnten.

Anders heißt es ziemlich amüsant und doch irgendwie fussballtypisch.

Die FIFA und dessen ziemlich umstrittener Boss Johnny Infantino,

die waren mal wieder zu gierig

und wollten von EA zu hohe Lizenzgebühren dafür,

dass sie den Namen nutzen dürfen.

Ja, und dann hat EA am Ende eben gesagt,

nee, das machen wir nicht, und die Notbremse gezogen.

Und damit war die Pause aber noch nicht vorbei.

Infantino hat nach dem Scheitern der Verhandlungen

im vergangenen Jahr ein eigenes Fußballspiel angekündigt.

Und laut Infantino sollte es das Beste seiner Klasse werden.

Daraus, naja, ist nix geworden, jedenfalls noch nicht.

Und so steht die FIFA jetzt mit leeren Händen.

Da Infantino hat sich richtig verzockt

und hätte im Nachhinein sich wohl gewünscht,

eher den Vertrag noch mit den bisherigen Konditionen zu verlängern.

Und bis auf die Namensänderung hat EA,

zumindest auf den ersten Blick, Augen scheinlich keinen Schaden.

Davon getragen, so ein paar Spiele haben sie nicht mehr.

Und dann gibt es da so komische Bilder von denen.

Die sind nicht mehr so schön.

Aber viele Spieler gibt es sogar noch schöner als früher.

Also das ist eine Sache, die eben auffällt,

wenn man das Spiel jetzt macht.

Und das liegt auch daran, dass der Entwickler

die Lizenzen für die wichtigsten Liegen hat.

Ob das jetzt die Premier League ist,

die Bundesliga oder La Liga in Spanien.

Und heißt also, Spieler dürfen auch im Spiel

weiter so heißen wie im echten Leben.

Ja, dennoch ist so ein krasser Einschnitt

beim wichtigsten Produkt eines Unternehmens natürlich immer riskant.

Man kann ja festhalten, dass hier eine Ära aufhört.

Und deshalb wollen wir die Posse um das FIFA Game

oder EA Sports FC Game jetzt mal zum Anlass nehmen,

um uns Unternehmen und Aktien genauer anzuschauen.

Und schaut man auf die vergangenen Quartalszahlen,

da scheint EA ziemlich solide dazustehen.

Die Netto-Burung im ersten Quartal des Geschäftsjahres 24,

also jetzt von April bis Juni,

die waren so hoch wie in keinem anderen Anfangsquartal.

Rund 1,6 Milliarden Dollar waren das.

Und plus von 21 Prozent zum Vorjahreszeitraum.

Und auch das Geschäftsjahr 2023 insgesamt,

also bis Ende März, schrieb schon Rekordzahlen.

Der nette Umsatz der Betrug 7,4 Milliarden Dollar,

fast eine halbe Milliarde mehr als 2022.

Und das ist ganz wichtig, der größte Teil,

nämlich ganze 74 Prozent entfiel auf den

sogenannten Live Services Bereich.

Also bei FIFA oder EA Sports FC ist das zum Beispiel

im Modus Ultimate Team zu sehen.

Da kann ich dann beispielsweise bestimmte Zusatzpakete kaufen.

Ja, und dieser Bereich liegt eben ganz besonders im Trend.

Ah, das kann ich von meinem Sohn sehr gut beschreiben.

Das ist wirklich so.

Und er hat sich nämlich dieses Projekt auch früher geholt,

weil du dann nämlich so ein paar Packs umsonst bekommen hast,

dass du mit oben Drophel kriegst.

Aber da wird wirklich mit diesen Ultimate Teams,

da wird richtig Geld verdient.

Jetzt kommt aber noch ein kleines Aber.

Der Erfolg im ersten Quartal lag vor allem daran,

dass sich viele nochmal mit dem alten FIFA 23

mit der Version eingedeckt haben.

Vielleicht auch aus Furcht davor,

dass der Nachfolger ohne FIFA im Namen nicht so gut sein könnte.

Aber zum Release von EA Sports FC 24 hat EA

jetzt auch gleich mal den Vorgänger FIFA 23

aus den digitalen Stores verbannt, früher als gewöhnlich.

Und da wird also spannend zu sehen sein,

wie groß die Nachfrage dann tatsächlich sein wird

nach dem Nachfolger.

Also ein bisschen zu dieser Stimmung passt auch,

dass der Ausblick aufs laufende Quartal,

die Anleger zuletzt eher enttäuscht hat.

Gut, da spielt jetzt die neue Veröffentlichung

natürlich noch nicht so rein,

weil das laufende Quartal dann Ende September auch schon endet.

Aber das Unternehmen erwartet hier netto Buchung

von nur 1,7 bis 1,8 Milliarden Dollar.

Und Analysten, die hatten bislang im Durchschnitt

mit 1,81 Milliarden Dollar gerechnet.

Dennoch sind Analysten vor allem mit Blick

auf das neue Spiel ziemlich positiv gestimmt.

Wir sind optimistisch, dass EA in der Lage sein wird,

FIFA erfolgreich neu zu vermarkten

und gleichzeitig sein Publikum zu halten.

So hat es zum Beispiel Matthew Kost geschrieben,

der ist Analyst bei Morgan Stanley.

Denn seiner Meinung nach habe EA

einen ziemlich bedeutenden Graben um das Spiel herum gezogen.

Denn Konkurrenten, die hätten es ziemlich schwer,

das Spiel zu kopieren. Die FIFA selbst,

die hat es ja, wie du schon gesagt hast, auch nicht geschafft.

Heißt also, bei Fußball Games,

da führt auch weiterhin kein Weg an EA vorbei.

Und Andrew Wilson, der CEO von EA,

gibt doch alles dafür, dass es so bleibt.

Auf einer Investorenkonferenz von Goldman Sachs,

Anfang des Monats, sagte er,

das Unternehmen habe in diesem Jahr deutlich mehr in Marketing investiert.

Und Analysten gehen davon aus,

dass die Vertriebs- und Marketingausgaben von EA

in diesem Kalender ja erstmals

die Marke von 1 Milliarde Dollar überschreiten.

Und das sind etwa 32 Prozent mehr

als die durchschnittlichen jährlichen Ausgaben

des Unternehmens in den letzten fünf Jahren.

Ja, wer jetzt ebenfalls an den Erfolg des ganz neuen Fußball Games glaubt,

der sollte sich die Aktie also ruhig mal ansehen.

Denn wegen des enttäuschenden Ausblicks

ist sie im August doch kräftig gefallen,

vom Höchststand bei 140 Dollar auf zuletzt 120 Dollar.

Wobei sie natürlich auch zu Beginn der Corona-Pandemie

und damit so ein bisschen dieser Zockerzeit auch kräftig zugelegt hat.

Das mittlere Kursziel des Taxian-Analisten

auf 22 Prozent über dem aktuellen Kurs,

also sehen da durchaus Potenzial nach oben.

Ja, und was rede ich jetzt eigentlich von Aktien,

Holger, die eigentliche AAA-Ed,

die hast du doch, nämlich welche Spieler ich mir den jetzt eigentlich kaufen muss.

Du hast ja schon das Spiel und damit die Erfahrung.

Ganz genau.

Die Erfahrung ziehe ich aber daraus,

dass ich EA in Köln besucht habe

und habe mal den Menschen getroffen,

der für die Ratings der Spielerinnen und Spieler zuständig ist.

Und dabei habe ich festgestellt,

dass der ein ganz besonderes Fäbel für den Frauenfußball hat

und unbedingt Frauen nach vorn bringen will.

So kommen wahnsinnig hohe Ratings,

ob das jetzt rechtfertig so nicht markbar

jetzt unterschiedlicher Meinung sein.

Aber so ist es eben beispielsweise bei den Frauen,

hat Poteas, hat ein Rating,

das ist ja die spanische Spielerin,

die ist auch Fußballerin des Jahres geworden,

hat ein Rating von 91.

Das ist das gleiche Rating wie MAP.

Nur kostet die, wenn du sie jetzt da kaufst,

auf diesem Ultimate-Ding ist nur 950.000,

während du für MAP 3,2 Millionen ausgibst.

Und du siehst, kannst du also Frauen,

die die gleiche Leistung wie die Tüppen ranbringen,

weil das bei den Spielern noch nicht so bekannt ist,

dass der Rating-Mensch da gerne Frauen mehr fördern will,

also ich würde das mal als Frauenförderung bezeichnen,

kannst du halt Frauen günstiger kaufen

und kannst dir dann einen Vorteil erschaffen,

weil du halt weniger Geld ausgibst,

für eine ungefähr qualitiv gleich gute Mannschaft.

Also kannst du sogar mal sein, dass eine Frau mit 160,

einfach mal beim Kopfball das Ding reinkriegt,

während der Tüpt mit 180 daneben steht

und einfach nur doof guckt, also siehst,

kann sich lohnen, Frauen zu einem günstigeren Preis zu kaufen.

Gut, damit ist der Geheimte jetzt auch nicht mehr geheim.

Jetzt hast du ja hier Verraten, Holger.

Aber wir gehen jetzt nicht hier unter uns.

Na gut, ich werde es trotzdem mal probieren,

dann kaufe ich jetzt am Wochenende einfach

für meine Herzensmannschaft Hannover 96 ein paar Frauen.

Na gut.

Das war alles auf Aktien.

Wir freuen uns über Feedback,

schickt uns eine Million AAA, also a.a.atw.de

oder gebt uns eine Bewertung.

Morgen gibt es auch ein Gast.

Wir hoffen mal, dass das auch stattfindet,

weil wir haben noch keine Rückmeldung bekommen.

Wann wird das denn aufnehmen?

Der Gast, über den haben wir hier schon häufiger gesprochen

in der vergangenen Woche.

Das ist Markus Koch, kennt man, bekannt aus Funk und Fernsehen.

Und wir werden mit ihm über die Putzkolonne

bei Birste uns sprechen.

Also ihr seht spannende Themen.

Und was ihr auch nicht vergessen dürft,

heute ist Klotz, Kast, Zeit 17.45 Uhr,

Defna und Shabbat im Fernsehen.

Und da muss man sich einfinden, weil es geht hier nichts

über ein Live-Erlebnis, das ist so wie beim Fußball.

Wenn man das danach in der Videothek guckt

oder in der ...

Das ist nicht so gut wie Live.

17.45 Uhr, WeltTV.

Klotz, Kast.

Wobei, Holger, Fußball schauen schön und gut.

Nach meinem Zocker-Wochenende fühle ich mich wahrscheinlich schlecht

und muss dann erst mal wieder richtigen Sport machen.

Fußball spielen zum Beispiel.

Oder du gehst doch oft mit Hörern laufen.

Ganz genau.

Also wenn wir Hörer in New York haben, schreibt mir gern.

Und wir drehen mal eine Runde durch den Central Park.

Aber da muss ich vorwahren, meine Kondition ist ausbaufähig

und würde nach dem Wochenende wahrscheinlich auch nicht besser sein.

Ja, also das ist wirklich ...

Mit Lauch hin rennen gehen ist bestimmt eine spannende Sache.

Und ich habe schon eine Idee, mit wem du rennen gehen kannst,

weil du jetzt ja durch den Euro so geprellt bist.

Es gibt ja eine andere Podcasterin aus New York, die heißt Anne.

Und Anne hat in ihrem Podcast,

verspricht sie in jedem dritten Podcast,

dass man fünf Prozent bekommt,

aber nicht im Jahr, sondern im Monat.

Dann wärst du reich, würdest joggen gehen.

Und vielleicht würdest du demnächst auch was hier von fünf Prozent erzählen.

Gut, ich meine, mit der höheren Rendite,

da könnte ich ja immer in den schlechteren Wechselkurs kompensieren.

Das stimmt schon.

Ja.

Wenn ihr jetzt stattdessen aber lieber einen Lauf an der Börse erleben wollt

und nicht wirklich meinen Stimmbarfen lauft durch den Central Park,

dann heißt es, abonniert uns, sprecht über uns

und empfehlt uns euren Freunden.

Und wir hören uns dann morgen wieder, ab fünf Uhr bei Welt

und überall, wo es Podcast gibt.

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29.9.2023 – Der tägliche Börsen-Shot

In der heutigen Folge „Alles auf Aktien“ sprechen die Finanzjournalisten Laurin Meyer und Holger Zschäpitz über das Börsenwunder von Schott, einen möglichen Befreiungsschlag für ThyssenKrupp und fette Preiserhöhungen bei Nike. Außerdem geht es um Gerresheimer, Lanxess, Commerzbank, Workday, Micron, CarMax, Accenture und Electronic Arts.

Wir freuen uns an Feedback über aaa@welt.de.

Disclaimer: Die im Podcast besprochenen Aktien und Fonds stellen keine spezifischen Kauf- oder Anlage-Empfehlungen dar. Die Moderatoren und der Verlag haften nicht für etwaige Verluste, die aufgrund der Umsetzung der Gedanken oder Ideen entstehen.

Hörtipps: Für alle, die noch mehr wissen wollen: Holger Zschäpitz können Sie jede Woche im Finanz- und Wirtschaftspodcast "Deffner&Zschäpitz" hören.

Außerdem bei WELT: Im werktäglichen Podcast „Kick-off Politik - Das bringt der Tag“ geben wir Ihnen im Gespräch mit WELT-Experten die wichtigsten Hintergrundinformationen zu einem politischen Top-Thema des Tages. Mehr auf welt.de/kickoff und überall, wo es Podcasts gibt.

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