Geschichten aus der Geschichte: GAG420: Harry Anslinger und der erste "War on Drugs"
Richard Hemmer und Daniel Meßner 10/11/23 - Episode Page - 1h 0m - PDF Transcript
Hallo und herzlich willkommen bei Geschichten aus der Geschichte.
Mein Name ist Daniel und mein Name ist Richard.
Ja und wir sind zwei Historiker, die sich Woche für Woche eine Geschichte aus der Geschichte
erzählen, immer abwechselnd und immer so, dass der eine nie weiß, was der andere ihm
erzählen wird.
Genau so ist es.
Bevor es hier jetzt aber weitergeht, kommt noch eine kleine Werbeeinschaltung.
Werbung?
Daniel?
Ja.
Du weißt ja, ich schaue gern Filme und Serien und ich schaue vor allem auch gern Internationale,
zum Beispiel Spanische beziehungsweise solche in spanischer Sprache und jetzt ist so, oft
esse ich auch vor dem Fernseher.
Was bedeutet, dass ich manchmal auch auf mein Essen schauen muss, das ist immer nicht auszusehen
mit der Gabel in den Mundstech.
Was wiederum bedeutet, dass ich dann Untertitel verpasst und wichtige Informationen und was
hilft dagegen?
Wenn man die Untertitel gar nicht erst braucht, sondern gleich versteht, was die Leute sagen
im Fernsehen.
Genau so ist es, dass die Sprache einfach lernen.
Und Daniel, wie mache ich das am besten?
Ich schätze, du nutzt eine App dafür.
Richtig.
Ich nutze natürlich Babbel.
Babbel ist eine preisgekrönte Sprachlerin-App mit Kursen für 14 Sprachen, darunter spanisch,
einige europäische Sprachen, aber zum Beispiel auch indonesisch.
Und die Lektionen, wir haben alltagsrelevante Themen und die Dialoge sind kurz und realistisch.
Das heißt, ich muss dann bei so Alltags-Szenen, bei Filmen nicht immer den Kopf heben, sondern
weiß, dass jemand einfach nur gerade zum Beispiel eine Route beschreibt, die gefahren
werden soll.
Alle Lerninhalte werden von einem Team aus 150 Sprachexpertinnen und Experten erstellt.
Und weil die Lektionen nur ca. 15 Minuten dauern, bringt man das auch immer irgendwie
unter, auch wenn man jemand ist, der sehr viel zu tun hat.
Außerdem enthält die Podcasts, Spiele und sogar Online-Gruppenunterricht in Form von
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So praktische Dinge wie Spracherkennungssoftware und Lernerinnerungen runden diese ganze Erfahrung
dann auch noch ab.
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Ne Vorrangend.
Ende der Werbung.
Tja, natürlich hat wir sind angekommen bei Folge 420.
420.
Und wie geht es da damit?
Hervorragend.
Ja?
Eine hervorragende Zahl.
Hast du ein gutes Gefühl bei der Zahl?
Ja, sehr gut.
Sehr schön.
Sehr schön.
Ich bin euphorisiert.
Sehr schön.
Weißt du noch, worum es letzte Woche ging?
Ja, natürlich.
Es ging um die Reichspost eigentlich, ging es um das Ende der Reichspost und es ging vor
allem um eine wichtige Dame in diesem Zusammenhang, nämlich Therese von Turn on Taxis, dem mächtigsten
und später auch mit den mächtigsten, vor allem Männern Europas, dann Verhandlungen
geführt hat.
Genau.
Und das Ende der Reichspost für die Turn on Taxis sehr stark mit geprägt hat.
Gibt auch einiges an Feedback dazu, aber das würde ich dann in den Feedback packen,
der ja auch bald mal wieder ansteht.
Richtig.
Nachdem wir jetzt wieder zwei abgeliefert haben, glaubt man uns das auch wieder?
Einigermaßen regelmäßig.
Einigermaßen glaubhaft diese Behauptung, dass es dann im Feedback landen wird.
Sehr gut.
Dann würde ich sagen, Richard.
Warte mal, eine Sache noch, bevor wir mit der Geschichte starten, sollte man vielleicht
anmerken.
Wir haben ja ein Buch veröffentlicht.
Oh ja.
Wir haben ein Buch veröffentlicht und ich meine, ich möchte nicht angeben, aber wir
sind in einem Spiegelbestsellerliste gehandelt.
Oh ja.
Mhm.
Ja, so vielen Dank an alle, die das Buch schon gekauft haben und uns dahin gehieft haben.
Ja, hervorragend.
Ja, außergewöhnlich.
Das ist wirklich fantastisch.
Also, wir können uns jetzt, glaube ich, jetzt können wir uns Bestsellerautoren nennen,
oder?
Ja, mach ich.
Also, Live Go.
Live Go.
Ehe, weil das kann nicht mehr nehmen.
Ja.
Einmal passiert, dann kann man es nicht mehr zurücknehmen.
Fantastisch.
Und die neue Auflage hat jetzt auch schon so ein Sticker, so ein Rechtserlässdicker.
Ja.
Oh Mann.
Ja, fantastisch.
Ich weiß eigentlich gar nicht, was ich dazu sagen soll, weil es ist so außergewöhnlich.
Ja, absolut.
Also, vielen herzlichen Dank und wir hoffen, wer auch immer dieses Buch schon erworben hat,
hat Freude damit.
Und wir haben natürlich auch vor, mit euch zu feiern und zwar dann während der Tour,
die jetzt dann im Oktober und im November losgeht.
Genau.
Also, wer sich hier Tickets besorgt hat, für einige Locations gibt es noch Tickets.
Ja, wird dann mit uns gemeinsam feilen können.
Ganz genau.
Und wer sein Exemplar signiert haben will, hat da natürlich auch dann Gelegenheit.
So ist es.
Gut.
Dann jetzt weiter mit dem üblichen Programm.
Jawoll, machen wir die Pflichtaufgabe.
Das war die...
Die Pflichtaufgabe.
Das ist alles Kühe hier.
Sehr gut.
Ja, dann, Richard, für Folge 420 gibt es ein paar Erwartungen.
Ich bin gespannt, ob du den Erwartungen entsprichst.
Schau mal.
Schau mal.
Ja.
Daniel, wir springen zum 2.
Oktober 1937, als in Denver im US-Bundesstaat Colorado ein Mann namens Samuel R.
Caldwell festgenommen wird.
Er wurde nämlich dabei erwischt, wie er einem Mann namens Moses Bucker etwas verkauft
hat.
Die Sache ist die.
Samuel Caldwell, ein Farmarbeiter, 58 Jahre alt, der weiß in diesem Moment höchstso
scheinlich noch nicht einmal, dass er etwas Illegales gemacht hat.
Weil dieses Gesetz, dass diese Transaktion unterbinden soll, das war erst einen Tag
vorher am 1.
Oktober 1937 in Kraft getreten.
Caldwell wird schließlich verurteilt, zu vier Jahren Zwangsarbeit im Bundesgefängnis
Leavenworth im Bundesstaat Kansas und auch sein Käufer Moses Bucker wird zu 18 Monaten
verurteilt.
Das Gesetz gegen das die beiden höchstso scheinlich unwissend verstoßen hatten, war
eigentlich ein Steuergesetz.
Nur, dieses Gesetz wird tatsächlich nicht in Kraft getreten, um für Einnahmen zu sorgen.
Die Steuer, die fällig gewesen wäre, wäre nämlich exorbitant hoch gewesen.
Tatsächlich war es ein Gesetz, das das Verhalten der Menschen kontrollieren soll.
Im Grund war es ein Verbot.
Und dieses Gesetz, bekannt als der Marijuana Tax Act, legt nicht nur den Grundstein für
ein jahrzehntelanges Verbot von Cannabis in den USA, es wird auch der Auslöser sein
für einen War on Drugs, dessen Auswirkungen bis heute zu spüren sind.
Wer war aber der Architekt hinter diesem Artenvorgehen?
Wer treibt das voran und sorgt dafür, dass unzählige Menschen wie Caldwell ins Visier
geraten?
Dieser Mann, ein US-amerikanischer Beamter, stand im Zentrum eines der umstrittensten
Veretzüge der amerikanischen Geschichte.
Ein Mann, dessen Name untrennbar mit der Drogenbekämpfung zu Beginn des 20.
Jahrhunderts in den USA verknüpft ist.
Das ist Harry J.
Anslinger.
Daniel, wir werden in dieser Folge über Harry Anslinger sprechen und wir das Ende der Alkoholprohibition
ausnutzt, um anhand rassistischer Resortiments das Bild von Cannabis in den USA und auch bis
zu einem gewissen Grad in der gesamten Welt für die nächsten Jahrzehnte zu verändern
und zu prägen.
Fantastisch, Richard.
Also, du hast tatsächlich die Erwartungen oder du erfüllst, glaube ich, die Erwartungen
vieler, die uns zuhören.
Nein, wir haben am Schluss noch darüber sprechen, warum eigentlich, warum eigentlich gerade
jetzt.
Stimmt.
Aber spannend, weil ich weiß ehrlich gesagt so ziemlich nichts über diese Geschichte.
Also ich weiß auch nicht, warum es irgendwann verboten wurde bzw. bis wann es erlaubt war
und auch diese Verbotswelle dann, also war es in Europa zum Beispiel zu dem Zeitpunkt
schon verboten oder kamen das dann aus den USA?
Dann werden wir noch darüber sprechen.
Alles klar.
Sehr gut, dann lehne ich mich mal zurück.
Sehr gut.
Bevor wir jetzt aber an den Anfang des 20.
Jahrhunderts springen bzw. in die dreißiger Jahre, lasst mich vor noch ein bisschen darüber
sprechen, woher Cannabis kommt und vor allem wie lang es schon eine Kulturpflanze ist.
Es ist eine sehr reiche Geschichte.
Jetzt habe ich gedacht, bevor wir anfangen, ich habe mal was vorbereitet.
Da könnte wahrscheinlich nichts mehr vortragen.
Sehr gut.
Es ist eine sehr reiche Geschichte.
Deswegen aus Zeitgründen ist es jetzt hier nur ein kleiner Abriss und vielleicht vor
noch ein bisschen was zur Begriffserklärung.
Also du kennst ja Hanf, die Bezeichnung Hanf und Cannabis.
Beide bezeichnen die Pflanze Cannabis sativa, aber die Verwendung und die Züchtung unterscheiden
sich erheblich.
Also Hanf wird traditionell als Kulturpflanze für industrielle Zwecke angebaut.
Der geringe Gehalt an Tetrahydro-Canabinol, auch bekannt als THC, was der
Hauptwirkstoffe ist, der einen Rauschzustand auslöst, macht den Hanf nicht
psychoaktiv.
Zur leichteren Unterscheidung und weil es auch umgangssprachlich aufzugehandhabt wird,
werde ich in dieser Folge über Hanf sprechen, wenn es diese industriell genutzte Kulturpflanze
ist und über Cannabis, wenn es sich um die psychoaktive Pflanze handelt, also die, die
einen Rauschzustand auslösen kann.
In den ältesten Zivilisationen, die bis 8.000 v.ch. zurückreichen, kultiviert der
Mensch schon Hanf.
Als eine seiner ersten Pflanzen, also eine der ältesten Kulturpflanzen, wenn nicht sogar
die älteste.
Also archäologische Funde aus Regionen wie China und Mesopotamien und Japan belegen die
Verwendung von Hanfphasern für Textilien, für Seile und für Netze.
Es gibt zum Beispiel Zeugnisse früher Nutzung dieser Textilien aus China, die über 6.000
Jahre alt sind.
Im Mittelalter, also ca. 500 bis 1500, nimmt Hanf in Europa zum Beispiel eine zentrale
Stellung ein.
Also diese Phasern dienen zur, auch dort, Herstellung von Seilen, Segeln, robusten Textilien
und Hanfsamen werden als Nahrung und auch zur Ölgewinnung genutzt.
In der Zeit der Renaissance und der frühen Neuzeit erfährt Hanf dann so eine weltweite
Verbreitung, also ausgehend von Europa.
War natürlich schon in Indien und in China und in Japan und so weiter, aber Entdecker
und die Kolonisatoren, die bringen dann Hanfsamen in die neu entdeckten Gebiete.
Also Kolonien, zum Beispiel Jamestown in Nordamerika, erkennen hier auch das Hanf von einem wertvollen
Wirtschaftsfaktor.
Und Hanfpapier erlangt große Bedeutung, dient unter anderem auch zur Fertigung einer
der frühen Versionen und der amerikanischen Unabhängigkeit zu erklären.
Die ist auf Hanfpapier gedruckt.
Richtig.
Und weiß was noch?
1455 auf Hanf gedruckt wurde.
Die erste Bibel.
Die Gutenberg-Bibel.
Echt?
Hanfpapier.
Interessant.
Hanfpapier.
Und sag mal, Hanf ist dann offenbar ein Gewächs, das so ziemlich überall wächst.
Das wächst ziemlich gut, ja?
Nicht gut.
Überall.
Überall nicht.
Aber es ist relativ leicht anzubauen.
Parallel zur industriellen Nutzung dieses Hanfs hat aber auch diese psychoaktive Cannabis-Pflanze
eine lange Tradition.
Vielleicht hier jetzt kurz erklärt, welche Substanz das eigentlich ist, die diese berauschende
Wirkung hervorruft.
Es ist im Grunde eine Herz-Substanz, die von der Pflanze abgesondert wird, die sich um
die Blüten herum und in einem gewissen Maß auch in den unteren Teilen der Pflanze befinden,
die tatsächliche Substanz im Herz, die für diese berauschende Wirkung der Pflanze verantwortlich
ist, ist die vorhin schon erwähnte Chemikalien namens THC oder um ganz genau zu sein Delta-9-Tetra-Hydro-Canabinol.
In sehr heißen Klimazonen wie in Indien und in Nordafrika, da wird so viel Harz produziert,
dass die Pflanze so aussieht, als wäre sie mit so einem klebrigen Tau bedeckt, selbst
in der prallen Sonne, dieses Harz dient allerdings als Schutzschild, als Schutzschild, um den
Wasserverlust der Pflanze an diese trockene Luft zu verhindern.
Und natürlich gilt, die mehr Herz vorhanden ist, desto mehr von diesem THC ist höchstwahrscheinlich
enthalten.
Historische Aufzeichnungen aus China, Indien und dem Nahen Osten, die bis zu 2500 Jahre
alt sind, berichten über rituelle und medizinische Anwendungen von Cannabis.
In Indien ist Cannabis beispielsweise Bestandteil des Heiligen Getränksbank und in mittelalterlichen
arabischen Gebieten konsumieren Menschen Cannabis einerseits zum medizinischen Zwecken,
aber auch zur Entspannung.
Zu jener Zeit ist in Europa die psychoaktive Nutzung noch selten, aber im 19.
Jahrhundert beginnt auch die westliche Medizin natürlich auch vor allem beeinflusst von Indien
sich für die therapeutischen Eigenschaften von Cannabis zu interessieren.
Es findet in dieser Zeit seinen Wegen Apotheken und auch in medizinische Journale, also es
wird viel mit Cannabis handiert, eben auch vor allem zu therapeutischen Zwecken.
Gleichzeitig aber filliert Han falls industrielles Material an Boden, insbesondere gegenüber
so Materialen wie Baumwolle.
Schon vor dem 20.
Jahrhundert gibt es allerdings verschiedene Bestrebungen an den Gebrauch von Cannabis,
also die psychoaktive Pflanze einzuschränken oder zu verbieten.
Also in vielen Fällen sind diese Maßnahmen dann auch beeinflusst durch soziale, religiöse,
oft auch rassistische Motive und in einigen Teilen des mittelalterlichen Nahen Ostens,
insbesondere unter den Fatimiden in Ägypten, werden Verbote gegen den Cannabis-Konsum
erlassen und beruhen eben auch dort oft auf religiösen und vor allem auch moralischen
Gründen.
In Europa zeigt es Osmanische Reich im 19.
Jahrhundert Interesse daran, den Cannabis-Konsum zu regulieren, erlässt zum Beispiel 1877 ein
verbotes Anbau und der Nutzung in seinen Territorien.
Südafrika gedacht 1770 einen ähnlichen Weg und wird zu ersten Nationen die Cannabis-Produkte
verbietet.
Und dieses Verbot spiegelt natürlich auf die kolonialen Ansichten über die indigenen
Bevölkerungsgruppen da, die jene waren, die am meisten Cannabis konsumiert haben.
In Asien, besonders in Singapur, werden 1870 auch schon Verbote gegen Cannabis erlassen.
Es folgen dann auch noch andere Gebiete wie Burma bzw. Myanmar zum Beispiel im Jahr 1873.
Interessant auch in britisch-indien wird gegen Ende des 19.
Jahrhunderts eine Studie in Auftrag gegeben, die untersuchen soll, welche Auswirkungen
der Cannabis-Konsum hat, weil da ja natürlich viel konsumiert wurde, dass eben eigentlich
uns heute nicht so verblüffende, aber damals verblüffende Resultat dieser Indien-Hemp-Drugs-Commission
ist, dass Cannabis bei moderater Nutzung keinerlei negative Effekte hervorruft, also
weder geistig noch körperlich, einzig die moralische Verderbtheit könne bei übermäßigen
Genuss entstehen.
Aber das heißt, die Verbote kommen jetzt immer daher, dass die Kolonisatoren das verbieten
und die indigenen Bevölkerung dort viel konsumiert.
Genau, das ist im Grunde so der Kern dieser frühen Verbote.
Die USA setzen schon Ende des 19.
Jahrhunderts Beschränkungen in einigen Staaten durch, vor allem im Westen des Landes und diese
frühen Verbote und Restriktionen, die legen dann den Grundstein für spätere, umfassendere
Verbotsmaßnahmen und genau dort werden wir jetzt ansetzen.
Eigentlich beginnt die Geschichte des Verbots von Cannabis in den USA mit der Geschichte
eines anderen Verbots einer berauschenen Substanz und jetzt vorhin in meiner Einleitung
ihr auch schon erwähnt, Alkohol, also während der Prohibition in den USA die 1920 in Kraft
und den Verkauf, die Herstellung und den Transport von Alkohol untersagt, dient unser
Protagonist dieser Geschichte, Harry J.
Anslinger, in verschiedenen Funktionen im Bereich der Strafverfolgung.
So richtig beginnt seine Karriere in dieser Strafverfolgung allerdings erst nach dem
Ende der Prohibition oder kurz davor.
Es ist nämlich so, Anslinger wird 1930 zum ersten Kommissar des neu gegründeten Bundesbüros
für Betäubungsmittel.
Auf Englisch ist es das Federal Bureau of Narcotics, kurz FBN.
Und dieses Amt, das gibt ihm jetzt beträchtliche Macht und Einfluss im Bereich der Drogenpolitik
der USA.
Es ist so, wir wissen, die Prohibition die dauert nicht an.
Sie endet im Jahr 1933 nach dem Klarwert, dass sie nicht funktioniert.
Also die Leute trinken weiterhin jetzt aber im Verborgenen gleichzeitig hilft die Prohibition
dabei, die organisierte Kriminalität durch illegale Alkoholproduktion und den Verkauf
zu fördern.
Sie erstarkt.
Es ist kein Zufall, dass einer der berühmtesten Gangster der USA El Capon während der Prohibition
so mächtig wird.
Das Problem der Prohibition war vor allem die Tatsache, dass es ein Gesetz war, das ganz
offensichtlich nicht flächendeckend exekutiert werden konnte.
Albert Einstein besucht zu Beginn der 1920er Jahre die USA und er sagt, das Ansehen der
Regierung wurde durch die Prohibition zweifellos erheblich gesenkt.
Nichts untergräbt den Respekt vor der Regierung und den Gesetzen des Landes mehr als Gesetze,
die nicht durchgesetzt werden können.
Es ist eine recht weise und auch so ein bisschen prophetische Bemerkung, die er von sich gibt,
weil es dann auch ganz ähnlich mit Cannabis passiert.
Jedenfalls nach dem Ende der Alkoholprohibition.
Im Jahr 1933 gibt es jetzt plötzlich diesen riesigen Polizeiapparat, dessen Aufgabe
eigentlich das Exekutieren der Prohibition gewesen wäre.
Vor allem dieses Bundesbüro für Betäubungsmittel, FBN und der Einzlingersführung.
Das macht sich jetzt auf die Suche nach einem neuen Feind, wenn man so will, auf den sie
sich konzentrieren können, um ihre Existenz und ihr Budget zu rechtfertigen.
Und Einzlinger, der findet seinen neuen Feind im Cannabis oder wie er es in erster Linie
nennen wird, Marijuana.
Warum gerade dieser Begriff werde ich später noch erklären.
Also jetzt nämlich so, während der Prohibition, die mit ihren Speak-Easies eigene illegale
Basis vorgebracht hat, war auch so eine Art Gegenkultur entstanden.
Also eine Kultur, in der vor allem viel Jazz gespielt wird, gespielt und gehört und in
der neben dem Alkohol vor allem auch Cannabis konsumiert wird.
Weniger schädlich günstiger erfreut sich dieses Rauschmittel großer Beliebtheit und
bald sind auch eben Jazz und Cannabis eng miteinander verwoben.
Zum Beispiel ein weißer Jazz-Musiker namens Milton Masarow, der wird in New York City
jener Mann sein und den sich die Jazz-Musik erhalten, wenn sie gutes Cannabis oder Gras
oder Chasit, wie sie es auch genannt haben, erwerben wollen.
Er versorgt zum Beispiel auch Louis Armstrong mit seinem Kraut, der wird Cannabis deshalb
als The Mas bezeichnen.
Interessant.
Und die Bezeichnung Masarola wird bekannt als ein dicker, gut getreeter Joint.
Interessant.
Jede Menge Jazz-Songs dieser Zeit feiern auch Cannabis und seine Wirkung.
Also zum Beispiel Bessie Smith's Gimme a Reefer und Reefer ist ein weiteres Wort für Cannabis
oder Elefids Gerald mit ihrem Song When I Get Low, I Get High.
Für viele dieser Jazz-Künstlerinnen und Künstler wirkt Cannabis auch auf ihre Musik.
Also sie experimentieren unter dem Einfluss und produzieren damit eben so diese neuesten
Sounds der Zeit.
Gleichzeitig wirkt dieser Konsum in diesem Umfeld auch so ein bisschen identitätsstiftend.
Also es gibt so diese Phrase Light Up, a Beesome Body.
Zu einer Zeit als noch immer Segregation in den USA herrscht, also unterschiedliche
Behandlungen von Schwarzen und Weißen und auch Ausgrenzung von Schwarzen aus vielen
Bereichen des öffentlichen Lebens.
Da wirkt sich das nicht zuletzt durch die Popularisierung des Jazz auch unter der weißen
Bevölkerung.
Wie soll ich sagen, so ein bisschen als profetische Entwicklung dessen aus, was dann drei Jahrzehnte
später tatsächlich passieren soll, also die Desegregation.
Aber zu der Zeit jetzt ist ja der Konsum noch legal und der Verkauf.
In den meisten Bundesstaaten ist es noch erlaubt, aber eben zehn Bundesstaaten haben
es zu jener Zeit schon eingeschränkt oder verboten.
Aber in New York City zum Beispiel ist es noch erlaubt.
Vielleicht ein Minix Kurs, weil das Ganze die Verwendung von Cannabis, das ist nicht nur
auf die USA beschränkt, sondern auch in Europa wird in der Zeit.
Vor allem auch von intellektuellen und Künstlern und Künstlern Cannabis konsumiert, schon
auch angestoßen durch den Jazz.
Der Jazz bringt es auch nach Europa.
Zum Beispiel der französische Surrealist Jean Cocteau, der experimentiert damit aber
auch in Deutschland.
Zum Beispiel die tadaistische Künstlerin Elsa von Freitag-Loringhofen, die ist oft auf
den Tanzböden Berlins anzutreffen, wo sie aus großen Pfeifen Cannabis raucht.
Aber auch Walter Benjamin, der Philosoph und Kritiker, der experimentiert schon ab 1927
mit Cannabis.
Und er hat auch große Hoffnungen für das soziale Potenzial von Cannabis.
Er sieht darin, so eine soziale Medizin, die die Menschen von ihrem Leben so ein bisschen
ablenken soll, auch so vom Kapitalismus und diesen Dingen.
Die sind spannter macht.
Ja, entspannter.
Die meisten Rauschmittel haben diesen Sinn und Zweck.
Naja, wobei bei Alkohol sagt man ja schon, dass der auch viel aggressiv macht.
Ja, ja.
Das ist eine Nebenwirkung.
Aber grundsätzlich wird er nicht konsumiert, damit man aggressiv wird.
Nee, er stimmt ja.
Sondern weil man damit verbindet, dass man eventuell dann entfleuchen kann dem Alltag.
In den USA ist es aber nicht nur der Jazz, der den Konsum des Cannabis vorantreibt.
Also, als Milton Masrow, dieser Jazzmusiker, der dann so quasi eine der zentralen Figuren
in New York City wird, was Cannabis angeht, als der 1929 nach New York City kommt.
Ist es ja das Jahr des großen Börsenkrachs und der dann nicht nur die USA, sondern die
ganze Welt in eine Wirtschaftskrise stürzen wird und diese Great Depression, die folgen
wird, die wird tausende Menschen, hunderttausende Menschen Arbeit und oft auch wohnungslos machen
und viele von ihnen suchen dann ihre tägliche Mahlzeit bei diesen Subkitchens, wo sie zumindest
eine Mahlzeit pro Tag kriegen, die im ganzen Land aufgemacht werden und die stehen dann
hier in langen Reihen und es ist vor allem im Norden so, dass hier jetzt vor allem arme
weiße Menschen gemeinsam mit schwarzen und auch mexikanischen Einwanderern zusammenkommen.
Und was hier eben auch konsumiert wird, ist Cannabis, weil es eben ein weiteres günstigeres
und auch körperlich weniger toxisches Rauschmittel als Alkohol ist.
Und es sind genau jene Menschengruppen, die für Harry Anstlinger jetzt den Ausweg aus
seiner eigenen persönlichen Misere darstellen sollen.
Anstlinger waren nämlich schon während der Prohibition der Meinung, dass nur trakronische
Strafen dafür sorgen würden, dass dieses Alkoholverbot auch wirklich befolgt wird, etwas, was ihm
zu dieser Zeit schon Kritik einbringt, also nicht alle waren hier auf der selben Seite
wie Anstlinger, ein Richter namens Louis D. Brandeis, hat zum Beispiel über Anstlinger
und Menschen wie ihn gesagt, die größten Gefahren für die Freiheit lauern im heimtückischen
Übergriff von Menschen, voller Eifer, gut gemeint, aber ohne Verständnis.
Und es ist das Jahr 1934, also ein Jahr nachdem die Prohibition zu Ende geht, als sich Anstlinger
ernsthaft Cannabis widmet, als nämlich auch klar wird, dass es sehr schlecht um seine
Agency steht, also das Federal Bureau of Narcotics, weil die Great Depression, also die Krise,
die Wirtschaftskrise, die wirkt sich auch auf die Steuereinnahmen aus, das Budget für
sein Büro wird massiv gekürzt und seine eigene Abteilung ist kurz davor eingestampft
zu werden.
Und er erkennt jetzt, dass Cannabis sein Problem lösen kann.
Er beginnt jetzt nicht nur den US Congress davon zu überzeugen, dass Cannabis das Kraut
des Teufels sei, sondern vor allem auch die amerikanische Öffentlichkeit.
Es gibt ein Zitat von ihm, wenn das abscheuliche Monster Frankenstein, dem abscheulichen Monster
Marihuana von Angesicht zu Angesicht gegen Nüberschünde, würde es verschreckt tot
umfallen.
Er beginnt jetzt, die sogenannten Gore Files zusammenzustellen, unter anderem eine Ansammlung
der schrecklichsten Verbrechen, eine niederträchtige Gewalttätige, deren Wurzel er immer einer
Sache zuschreibt, nämlich Cannabis.
Er nennt die Droge, die am meisten Gewaltauslösende Droge in der Geschichte der Menschheit.
Ist das wissenschaftlich belegt?
Werden wir noch drüber sprechen.
Werden wir noch drüber sprechen, aber ein kleines Baller Nein, natürlich nicht.
Laut ihm ist es eine abhängig machende, tödliche Droge, die ihre Konsumentinnen und Konsumenten
fast klafft und sie zu völlig verrückten Kriminellen macht.
Und die Medien des Landes stürzen sich natürlich drauf, verbreiten jetzt Schauermeldungen,
die von Enzlinger gefüttert werden an sie über die neuesten Gewalttaten vermeintlich
Cannabis abhängiger Verbrecher.
Und Enzlinger selber, er reist durchs Land, er schirrt jetzt Begeisterung für seine Sache
in Reden vor Absinenzorganisationen und vor religiösen Gruppen und vor Bürgervereinern.
Priester oder Prediger, die ohnehin gern so überhören, vorher Predigen, die lassen
sich von Immune umschweife, instrumentalisieren, um die Konsumentinnen und Konsumenten als
die ärgsten Zünder darzustellen.
Die wahrscheinlich wichtigste Schützenhilfe in seiner Kampagne erhält Enzlinger, aber
von niemand Geringerem als William Randolph Hearst kennst du vielleicht Verleger, ein
Mediateikun seiner Zeit, der auch schon in der Vergangenheit nicht davor zurückgeschreckt
war seine Zeitungen für politische Zwecke zum Missbrauchen.
Er hilft zum Beispiel im Jahr 1898 dabei die USA in einen Krieg gegen Spanien zu führen.
Wir haben bisher noch nichts über ihn gemacht, aber Hearst war jemand, der absolut kein
Problem damit gehabt hat, völlig aus der Luft gegriffene Geschichten zu verbreiten, Dinge
bis zur Unkenntlichkeit aufzubauschen und im Grunde jegliche journalistische Sorgfalt
hinanzustellen, wenn es darum ging Zeitungen zu verkaufen und auch seine eigene Macht zu
erweitern und auszüben.
Es ist ein Umstand der dieser Art Journalismus den Terminus Yellow Journalism verliehen hat,
basierend einerseits auf der Farbe der Zeitungen im Gamepapier, aber auch im Comic-Strip, der
in seinen Zeitungen veröffentlicht wurde, der Yellow Kid käusen hat.
Ich glaube, wir hatten das schon mal kurz erwähnt und zwar in der Folge über ...
Vielleicht in meiner Folge über diese vermeintliche Panik der Außerirdischen.
Nee, es ging bei ... Das war eine Folge von mir, wo es um eine North Pole Expedition
ging, die USS Charnet.
Die hat nämlich, glaube ich ... Also da gibt es einen Verleger, der das bezahlt.
Ich glaube, das ist der New York Herald und da habe ich das, glaube ich, kurz erwähnt.
Okay.
Gut, also du kennst sie aus.
Ja, nicht wirklich.
Auf jeden Fall.
Enslinger, gemeinsam mit Hearst, verbreitet jetzt vor allem dieses Narrativ, dass Cannabis
eine Droge der mexikanischen Einwanderer ist, was direkt in die sozialen Spannungen
der Zeit vor allem während der Great Depression, also der Weltwirtschaftskrise, spielt.
Einerseits, weil das eben diese Xenophoben-Resontiments gegen mexikanische Einwanderer noch einmal unterstützt.
Aber auch, weil es direkt in dieses Argument spielt, dass die Mexikaner, diejenigen sind,
der weißen Bevölkerung der USA, die Arbeitsplätze wegnehmen, jetzt, wo sie ohnehin sehr rasen,
während dieser Great Depression.
Und gleichzeitig sieht Enslinger mit einem potenziellen Cannabisverbot auch die Chance,
vor allem diese Gruppe zu überwachen und zu kontrollieren.
Und du fragst dich vielleicht, so sage ich, bisher immer nur von Cannabis gesprochen
habe aber nie von Mario Arnau und das liegt vor allem daran, dass das jene Bezeichnung war,
die unter den mexikanischen Einwanderern verwendet wurde.
Und Enslinger jetzt immer diese Bezeichnung verwendet, um Cannabis also als jene Droge festzumachen,
die vor allem von den mexikanischen Einwanderern konsumiert wird.
Das stimmt.
Bis zu dem Zeitpunkt haben die meisten Menschen Cannabis nicht unter diesem Namen gekannt.
Die von Hearst unterstützte Kampanen und Hearst verfügt über unzählige Zeitungen
und mehr Radiosender und sogar eigenes Filmstudio.
Diese Kampanen ist auch ein Grund, weshalb dann im Laufe der 1930er Jahre mehr als 2 Millionen
mexikaner Rändern und Mexikaner deportiert werden.
Menschen, die erst in den 1920er Jahren als Arbeiterinnen und Arbeiter für die boomende
Wirtschaft der USA mit offenen Armen empfangen worden sind.
Aber Enslinger hat auch noch andere Minderheiten im Visier.
Im Jahr 1936 lässt er verlautbaren, dass 50 Prozent aller Gewaltverbrechen
in jenen Bezirken stattfinden, die von Mexikanern, Griechen, Türken,
Filipinos, Spanien und Schwarzen bewohnt würden.
Das ist ein Zitat von ihm.
Und bei nahe all diese Gewaltverbrechen, die führt eher auf Cannabis zurück.
Das heißt, obwohl in diesen Zeitungen in erster Linie über Drogenmissbrauch und
Kriminalität in diesen Überschriften geschrieben wird, das Subtext ist immer eindeutig.
Hier geht es um Rassismus.
Enslinger beläst es aber nicht dabei.
Ein weiteres Schreckgespenst des weißen Amerikas wird jetzt von ihm ausgeschlachtet.
Er behauptet jetzt nämlich, dass Cannabis auch für sexuellen Kontakt zwischen weißen
Frauen und nicht weißen Männern sorgen wird.
Das ist für das Publikum Enslinger so nach höchstens eine der schlimmsten Vorstellungen.
Und natürlich dürfen auch die Kinder nicht fehlen.
Also dort sieht Enslinger auch eine große Gefahr durch den Konsum von Cannabis,
also vor allem bei der Jugend.
Es gibt ein Zitat von ihm, der sagt, wie viele Morde, Selbstmorde, Raubüberfälle,
kriminelle Angriffe, Überfälle, Einbrüche und Taten manischer Wahnsinnigkeit
es jedes Jahr verursacht, insbesondere unter den jungen Menschen.
Das kann nur vermutet werden.
Ja, kann nur vermutet werden.
Schnitt auch viele Vermutungen an.
Ja, weil er hat keine Belege dafür.
Aber die Frage ist ja, wieso verfängt es so?
Weil ich meine, man könnte ja damals auch schon Fakten entgegenhalten und sagen,
wir werden gleich sehen, was Fakten da anrichten können.
Nämlich wenig.
Filme werden auch produziert, also Zeitungen allein reichen nicht.
Es werden eigene Propagandafilme produziert, die die Gefahren laut Enslinger bildlich
und teilweise äußerst absurd darstellen.
Es gibt einen Film, der heißt Marihuana mit Rufezeichen aus dem Jahr 1935.
Das mit dem Spruch weird OGs, Wild Parties, Unleashed Passions,
also wilde Orgien, wilde Parties, entfesseltes Verlangen beworben werden.
Für die meisten Leute wahrscheinlich die schlimmste Vorstellung.
Für Enslinger ist das natürlich das Schlimmste, was passieren.
Oder eine der schlimmsten Sachen, dass Leute eine Party machen.
Ja, der berühmte Film aus dieser Zeit ist allerdings Reformatness,
der ursprünglich im Jahr 1936 unter dem Namen Tell Your Children veröffentlicht wird
und eigentlich von einer Kirchenvereinigung produziert wird.
Er wird dann aufgekauft, so einem Exploitation-Filmemacher,
der dann noch so eigene Szenen dazuschneidet und umschneidet,
um es noch plakativer zu machen.
Heute, also damals an den Kinokassenfall geflobt,
aber heute ist es so eine Art Zartiere-Klassiker,
weil eben die Darstellung der Auswirkungen von Cannabis völlig überzeichnet sind.
Allerdings, Enslinger's Kampagne, die zeigt Wirkung.
Im April 1937 bringt der Abgeordnete Robert L. Douten aus North Carolina
den Gesetzesentwurf 6385 im Repräsentantenhaus sein, also im Haus.
Und er beabsichtigt, also dieser Antrag beabsichtigt,
den Gebrauch von Marjohanna doch ein völlig exorbitantes Steuer zu verbieten.
Unterstützt wird er natürlich von Enslinger,
also das Einbring der vor den Abgeordneten,
die wildesten dieser gesammelten Geschichten von ihm,
die auch bei Hearst abgedruckt wurden,
über die Gewaltexesse oder moralisch verwerfliche Dinge,
die trägt er hier vor vor den Abgeordneten.
Und all das wird natürlich zurückgeführt auf den schädlichen Einfluss von Cannabis.
Die Abgeordneten diskutieren den Antrag für nur eine Stunde
und es gibt auch nur eine Stimme, die sich dagegen ausspricht.
Das ist ein Arzt namens Dr. William Woodward,
der ein Repräsentant der American Medical Association ist, AMA.
Und er schenkt den Behauptungen Enslingers keinen Glauben,
weil er ist ein Wissenschaftler.
Er sagt auch, dass Cannabis tatsächlich in der Vergangenheit
gute medizinische Wirkung gezeigt hat.
Und diese Behauptungen der Gewaltexesse, die sind wissenschaftlich nicht belegbar.
Er stößt damit auf taube Ohren und das hat auch ein bisschen was damit zu tun,
obwohl Cannabis einige Zeit auch für medizinische und therapeutische Zwecke
verwendet worden ist.
Es gibt mittlerweile viele Medikamente, die die Anwendung von Cannabis ersetzen können.
Nicht zuletzt, weil sie wasserlöslich sind und damit auch intravenös eingesetzt werden können,
also gespritzt werden können und damit eine erheblichen Vorteil gegenüber Cannabis haben.
Das heißt, Cannabis ist hier schon so ein bisschen verdrängt worden.
Zu jeder Zeit gibt es aber noch immer jede Menge pharmazeutische Präparate,
die auf Cannabis passieren, also Pilen und Syruppe und solche Dinge.
Den Abgeordneten ist es egal.
Aufgepeitscht von Anzlinger verabschieden sie dieses Gesetz,
sondern am 1. Oktober 1937 tritt es an den Kraft.
Cannabis inklusive Hanf auch ist jetzt in den USA effektiv verboten.
Anzlinger hat jetzt sein Ziel erreicht, aber so einfach ist das Ganze natürlich nicht.
Du erinnerst dich vielleicht an mein Albert Einstein Zitat,
ein Gesetz, das nicht exekutierbar ist, wie das das ansehen einer Regierung zerstören kann.
Wie sich herausstellen wird, dass bei Cannabis noch viel schwerer ein solches Verbot durchzusetzen.
Koldwell und Baka zum Beispiel, die beide waren die kleinsten aller Fische, wenn man so will,
aber sind genau diese, die jetzt in den ersten Monaten und auch Jahren dieses Verbot festgenommen werden.
Also zum Beispiel in den letzten drei Monaten des Jahres 1937
werden gerade mal 250 Kilo Cannabis und 2852 Cannabis-Zigaretten eingezogen.
Nichts, was auch nur annähernd all diese Anstrengungen rechtfertigen würde,
die hier auch von der Strafverfolgung reingesteckt werden.
Es liegt einfach auch daran, dass es zu jener Zeit
keinen richtigen organisierten, illegalen Markt für Cannabis gibt.
Noch nicht.
Noch nicht.
Ich meine, das ist auch eine weitere Geschichte.
Müssen wir vielleicht mal anders mal besprechen,
wenn man solche Verbote, die sorgen ja meistens dann noch dafür, dass so was überhaupt entsteht.
Bisher war es halt auch so, jeder konnte Cannabis anbauen.
Es ist dezentral und es ist halt auch sehr günstig.
Was hier jetzt auch noch zukommt, ist,
Ernstlingers Eifer, den Konsum von Cannabis zu unterdrücken,
hat in den nächsten Jahren einfach die gegenteilige Wirkung für die Bevölkerung.
Also als Cannabis im Jahr 1937 effektiv verboten wird,
gibt es geschätzt 50.000 Konsumentinnen und Konsumenten.
Innerhalb eines Jahrzehnts verdoppelt sich diese Zahl.
Nicht zuletzt aufgrund der Kampagne von Ernstlinger,
der mit diesem geheimnisvollen Krautnamens Marijuana im ganzen Land hausieren ging.
Viele haben von diesem Stoff noch nicht einmal was gehört, bis er angefangen hat, dagegen anzugehen.
Allerdings, Ernstlinger und sein Eifer, die werden nicht einfach ohne Widerspruch hinknommen.
Ein prominent Gegner, der betritt im Jahr 1939 die Bühne.
Und es ist niemand geringerer als Fiorello Laguardia.
Wenn du kennst, als den Bürgermeister von New York City.
1934 ist er Bürgermeister von New York City.
Und wer uns aufmerksam hört, der kennt den vielleicht noch aus deiner Folge
über die Artischockenkriege.
Ja, sehr gut.
G.A.G. 344.
Er hat ein Problem mit diesem Verbot nicht zuletzt,
so als vor allem seine Stadt ist, die so im Visier Ernstlingers war.
Und er beschließt eine Kommission einzusetzen.
Eine Kommission, die rausfinden soll, was an diesen Behauptungen Ernstlingers tatsächlich dran ist.
Also Ärzte und Wissenschaftler der New York Academy of Medicine
sollen erklären, wie gefährlich Cannabis tatsächlich ist.
Und das machen sie.
Sie führen pharmacologische, klinische und sociologische Studien durch
und produzieren dann im Jahr 1944
damit den umfangreichsten Report zu Cannabis seit der Indian Ham Commission.
Die vorhin erwähnt habt ihr im Jahr 1897 in Auftrag gegeben worden war.
Und das Resultat wird dich wahrscheinlich nicht sehr verwundern.
Zum Ersten sagen sie, dass Cannabis zu Unrecht als ein Nacoticum bezeichnet wird.
Ja, unter dem wird es gelistet in den USA.
Weil das ein potentiell tödlicher Stoff ist, der durchs Unterdrücken von Hirnfunktionen Sensibilität reduziert.
Sie sagen tatsächlich ist Cannabis ein mildes Euphoricum.
Macht ja fröhlich.
Außerdem ein Zitat aus dieser Studie.
Langzeitkonsum der Droge führt nicht zu körperlicher, geistiger oder moralischer Degeneration.
Noch haben wir irgendwelche dauerhaften schädlichen Effekte durch ihre fortgesetzte Verwendung beobachtet.
Also ihr Schloss ist Marijuana bzw. Cannabis macht nicht züchtig und verursacht.
Keine Geisteskrankheit, keine sexuelle Abweichungen, keine Gewalt oder kriminelles Fehlverhalten.
Außerdem sei es auch nicht als Einstiegsdroge zu klassifizieren.
Und sie empfehlen sogar Cannabis in Zukunft vor allem in Bezug auf seine therapeutischen Zwecke weiter zu untersuchen.
Die Verringerung von Hemmungen und Unterdrückungen, der euphorische Zustand, das Gefühl der Genüksamkeit, der freiere Ausdruck von Gedanken und Ideen,
sowie die Zunahme des Appetits, die durch Marijuana hervorgerufen werden, legen therapeutische Möglichkeiten nahe.
Als dieser Report rauskommt, ist Ainslinger natürlich außer sich.
Er lässt sich öffentlich über La Guardia, die Ärzte und die Wissenschaftler, die an diesem Report beteiligt waren, aus und er wirft ihnen vor.
Die Studie sei völlig fehlerhaft und er instrumentalisiert jetzt auch die vorhin schon erwähnte American Medical Association.
Diese Vereinigung soll jetzt gegen diesen Report angehen und das tun sie auch.
Und es ist quasi eine 180-Grad-Wendung, weil noch bis 1942 hat sich die Armer weiterhin für therapeutische Zwecke ausgesprochen.
Sie behaupten jetzt, der Report, und das ist ja ein Zitat, hat bereits großen Schaden für die Strafverfolgung verursacht.
Öffentliche Amtsträger tun gut daran, diese unwissenschaftliche und unkritische Studie zu ignorieren und weiterhin Marijuana überall dort als Bedrohung anzusehen, wo es verbreitet wird.
Es ist eine Position, die die American Medical Association über lange Jahrzehnte nicht aufgeben wird.
Heute ist ein bisschen weniger strikt in ihren Bedenken, was Cannabis angeht.
Außerdem erhält Ainslinger Unterstützung von den Pharmafirmen und ihrer Vereinigung nicht zuletzt, weil die Lizenzen für Opiate, auf die die angewiesen sind, direkt von der Behörde Ainslingers vergeben wird.
Und mit diesen beiden mächtigen Organisationen im Rücken kann Ainslinger die Debatte und auch die Gesetze über die nächsten Jahre beeinflussen.
Im Jahr 1951 verabschiedet der Kongress das BOX-Gesetz, dass die Strafen für alle Drogenstraftaten erhöht und für Marijuana- und Heroinverstöße dieselbe Mindeststrafe festlegt.
Zwei bis fünf Jahre Gefängnis für Erstbesitz und was hier noch erschwerend dazu kommt, Wiederholungstäter werden von der Möglichkeit einer Bewährung ausgeschlossen.
Wahnsinnig draconisch, wenn man bedenkt, dass Vergewaltiger und Mörder zu jener Zeit Bewährung erhalten haben können.
Obwohl Ainslinger 1962 in Pension geht und auch sein Federal Bureau of Narcotics einige Jahre später geschlossen wird,
ändert sich wenig nicht zuletzt, weil Präsidenten wie Nixon überzeugte Gegner des Cannabis-Konsumens und Unterpräsidenten wie Nixon werden Milliarden Dollar in den War on Drugs gesteckt.
Es wird noch bis 1970 dauern, bis mit Oregon, der erste US-Bundesstaat, Cannabis-D kriminalisiert und bis zum Jahr 1978 folgen dann noch zehn weitere Staaten.
Dann gibt es eine längere Pause bis dann 2001 auch weitere Folgen.
Hier geht es übrigens um den nichtmedizinischen, den Recreational Use.
Heute ist Cannabis in 23 Bundesstaaten der USA endkriminalisiert.
Vielleicht noch jetzt zum Schluss ein Mythos in Bezug auf diese Kampagne von Ainslinger in einem Buch namens The Emperor Wears No Clothes von Jack Hara,
Cannabis-Advocaten, das im Jahr 1985 veröffentlicht wird.
Da wird behauptet, dass Hirst und auch Dupont, also die die Nylon entwickelt haben, das Hirst und Dupont vor allem deshalb Unterstützer Ainslingers waren,
weil sie wirtschaftliches Interesse daran hätten, dass Hanf nicht weiterhin angebaut und verarbeitet wird.
Es wird zum Beispiel bei Hirst behauptet, dass er selbst Überwälder verfügt hat, beziehungsweise sein eigenes Papier produzieren wollte.
Tatsächlich hat er kurze Zeit so was gehabt, so ein Papierunternehmern, aber er gibt den Plan auch schnell auf und tatsächlich sah er keine Konkurrenz in Hanf.
Wenn Hanfpapier tatsächlich viel günstiger gewesen wäre als das herkömmliche Papier, dann hätte er eigentlich kein Problem damit haben sollen,
weil er wahnsinnig viele Zeitungen gehabt hat, die viel Papier benötigen.
Und es ist auch so, in den 40er Jahren wird das Verbot von Hanf schon wieder zurückgenommen.
Also die industrielle Verwendung von Hanf ist ab den 40er Jahren schon wieder erlaubt und sogar erwünscht,
weil die USA viel Material für Kleidung und Zeile und anderes brauchen und zwar für den Zweiten Weltkrieg.
Und ja, werte Daniel, das war meine Geschichte über das Cannabis-Verbot angestoßen von Harry Anslinger,
einem äußerst eifrigen Beamten der USA und ein Verbot, dass die Drogenpolitik, was Cannabis angeht in den USA, bis heute eigentlich beeinflusst.
Fantastisch, Richard. Sehr spannende Geschichte.
Also ich muss sagen, ich habe von Anslinger und seinem Einfluss auf die Drogenpolitik, ehrlich gesagt, noch nichts gewusst.
Es stecken ja unglaublich viele Themen drin.
Vielleicht eine Sache noch, weil ich die vorhin auch schon angesprochen habe.
Wie ist denn das der Connex zu Europa?
Also ist es so, dass er auch so Europa inspiriert in dem Verbot von Cannabis?
Naja, Verbot in Europa, also er beeinflusst sich damit Europa.
Es ist interessant, es gibt nämlich, wenn du dir so ein bisschen populär historische Filme oder auch Texte anschaust, über Anslinger.
Da wird zum Beispiel auch behauptet, dass Anslinger dann fast federführend war als Vertreter der USA, als im Jahr 1961 eine große UN-Resolution verabschiedet wird,
wo effektiv Cannabis auf der ganzen Welt verboten wird.
Interessanterweise ist aber gerade das Gegenteil der Fall gewesen.
Anslinger war zwar öfter mal Vertreter der USA bei solchen internationalen Dingen, aber gerade was diese Resolution angeht, hat eher große Probleme damit gehabt,
weil die seine eigene Macht ziemlich beschnitten hat und auch beschnitten hat.
Ein Jahr später geht er dann in Pension.
Also er hat sicher einen Einfluss gehabt, weil Leute natürlich auch in die USA geschaut haben, aber was jetzt wirklich diesen Einfluss auf solche Bestimmungen angeht,
ein bisschen weniger.
Ja, man ist sehr interessant, finde ich ja, die Geschichte, dass er im Grunde genommen versucht, was Neues zu finden, nachdem die Prohibition und das Verbot von Alkohol gescheitert ist,
aber er noch diese Behörde hatte, die irgendwie was anderes tun muss.
Das Ding ist, es wäre höchstwahrscheinlich nicht einmal nötig gewesen, diese große Kampagne zu fahren, weil die Stimmung ohnehin gegen Cannabis gegangen ist,
nachdem eh schon zehn Bundesstaaten Cannabis verboten haben.
Und deswegen, also diese Kampagne war eben auch vor allem eine Kampagne gegen Minderheiten und eine Kampagne gegen die mexikanischen Einwanderer in den USA.
Das finde ich ja auch sehr spannend, dass es wirklich diesen direkten Connects hat, zwischen man nutzt eigentlich dieses Verbot gar nicht so sehr, um die Sache zu verbieten,
sondern mehr, um eine soziale Kontrolle auszuüben.
Ja, natürlich, also darum ist es ihm ja auch gegangen.
Also es war ein großer moralischer Beweggrund, der hin dazu gebracht hat, sich hier als den großen Drogenzaar aufzuspänen.
Was mir nicht so bewusst war, war diese Verbindung zwischen dem Jazz und dem Cannabis.
Und weil du hast ja auch gesagt, das ist identitätstiftend.
Und das ist im Grunde ja bei jeder Droge oder bei jedem Rauschmittel so.
Also mir ist dann später eingefallen, dass du gesagt hast, 1970 ist es zum ersten Mal in Oregon, glaube ich, wieder legalisiert worden.
Da hast du dann ja die 68er, mit denen das ja auch sehr stark verbunden ist, Cannabis-Konsum.
Aber du hast ja auch anderen Konsum, keine Ahnung, zu den koksenden Werber.
Also man hat so bestimmte Gruppen, mit denen man diese Drogen- oder Rauschmittel immer verbindet.
Oder auch Alkohol.
Schauen wir da an, wir waren ja neulich mal auf der Wiesn gemeinsam.
Wie identitätstiftend da Bier ist.
Bei Alkohol auf jeden Fall.
Das ist auch einer der Gründe, warum Alkohol so weiterhin so ein beliebtes Rauschmittel ist,
obwohl hier die negativen Eigenschaften sehr offensichtlich sind und die Auswirkungen.
Also das ist ja auch Teil dieser absurden Diskussion um Cannabis.
Wer Cannabis das gewesen, was ursprünglich legal gewesen wäre und dann wäre Alkohol kommen.
Ich bin mir ziemlich sicher, dass Alkohol heutzutage nicht erlaubt wäre.
Das finde ich auch einen guten Punkt, weil man sieht an der Geschichte ja sehr gut,
dass es ja nicht um eine faktenbasierte Einschätzung geht, sondern es geht im Grunde darum,
man will die so eine Lenkungsfunktion ausüben als Staat.
Was ich eigentlich hinaus wollte, ist die Frage, warum macht man eigentlich eine Drogenpolitik?
Also warum hat der Staat ein Interesse daran, das einzuschränken?
Wieso sagt er nicht einfach, ja Leute, wenn ihr Spaß haben wollt, dann habt ihr Spaß.
Na ja, es geht halt um die Volksgesundheit.
Geht ja natürlich auch darum, man möchte eine relativ gesunde Bevölkerung haben und Drogen.
Drogen können sehr schädlich sein, so wie Alkohol auch schädlich sein kann.
Und dann tut man natürlich viel dazu, um das irgendwie einzuschränken.
Ja genau, das ist der Punkt. Wenn du sagst, es geht um eine Volksgesundheit,
dann würde man auch das verbieten, wo man sagt, also was ihr dann am Ende verbieten ist,
das was am wenigsten schädlich ist, das meine ich, das ist doch sehr seltsam.
Ja, das ist sehr seltsam und das ist glaube ich auch eine der prominentesten Diskussionen
in dem ganzen Zusammenhang.
Jetzt war es ja auch so, Richard, wir haben ja, das habe ich auch mitbekommen,
weil schon lange klar war, dass die 420 vor der Tür steht,
also die Folge 420 und es gab einige Hinweise von Leuten, die gesagt haben,
ihr müsst unbedingt was zum Thema Cannabis machen und warum ist das eigentlich so?
Es ist so, weil 420 oder wie es richtig ausgesprochen wird auf Englisch 420 oder 420,
das ist ein bisschen Code für Cannabis und so.
Ich habe das nachgeschaut, ich lese jetzt einfach vor, wie es auf Wikipedia beschrieben wird,
warum das so heißt. Also bei solchen Dingern gibt es dann auch immer wieder Streitigkeiten,
was jetzt tatsächlich der Grund ist, aber die Geschichte ist angeglich so.
Eine Gruppe in San Rafael, Kalifornien, die sich selbst The Wall Dose nannte,
benutze dem Griff im Zusammenhang mit dem Plan im Herbst 1971,
noch eine aufgegebenen Cannabis-Plantage zu suchen.
Nachdem die Mitglieder der Gruppierung in den Besitz einer Schatzkarte
des ursprünglichen Ernbaus gelangt waren,
machten sie eine Statue von Louis Pasteur auf dem Gelände der San Rafael High School als Ort
und 420 oder 4.20 Nachmittags als Zeit für ihr Treffen aus.
Die Wall Dose gaben daher ihrem Plan, den Code-Namen 420 Louis,
nach mehreren fehlgeschlagenen Versuchen die Plantage zu finden,
wurde diese Phrase später zu 420 abgekürzt und entwickelte sich schließlich
zu einem allgemeinen Code-Wort für das Rauchen von Marihuana.
Und es gibt dann auch Widerspruch, Mike Edison behauptet, dass Stephen Hager
bei der Zeitschrift High Times dafür verantwortlich war,
dass diese Geschichte über die Wall Dose zu ihren kultähnlichen Extremen geführt
und alle anderen Geschichten über den Ursprung des Begriffs unterdrückt wurden.
Hager schrieb einen Artikel, in dem er 420 als die gesellschaftlich akzeptierte
Tageszeit für den Cannabis-Konsum forderte.
Er schreibt die frühe Verbreitung des Begriffs den Anhängern der Dead Hats zu,
die ebenfalls Bezüge zur Stadt San Rafael aufweisen.
Also Dead Hats in the Fans von The Greatful Dead.
Und auf jeden Fall, einige unserer Hörerinnen und Hörer kennen
diese kodifizierte Bezeichnung und haben deswegen gefragt, ob man
eine eventuelle Erfolge über Hand oder Cannabis oder eben auch diese Geschichte,
die ich gerade erzählt habe, machen wollen.
Interessant, 420 ist also wirklich eine Uhrzeit?
Ja.
Statt Nachmittagstee gibt es also ein Nachmittags-Rausch.
Richtig.
Sehr gut.
Ich lese mal vor, von wem ich in letzter Zeit
diese Hinweise, den Hinweis erhalten habe, Mara, Benjamin, David.
David hat sogar noch einen Reminder geschickt.
Das ist ja nicht vergessen.
Dennis, Alexander und Stefan.
Ich hoffe, ihr wird es nicht mehr vergessen.
Sehr gut.
Ja, fantastisch.
Vielen Dank, Richard.
Sehr gern.
Vielleicht so ein bisschen zur Literatur nach.
Es ist natürlich viel geschrieben worden über Cannabis,
auch vor allem über diese frühen Verboten.
Es gibt von Isaac Campos Homegrown, Marijuana and the Origins of Mexico's
War and Drugs, was in 1.
Jahr in Mexiko geht, aber das ist auch ein kurzen Abriss,
gibt über diese Zeit in den USA.
Dann gibt es von Martin Ailey Smoke Signals,
A Social History of Marijuana,
Medical Recreational and Scientific aus dem Jahr 2012.
Und Johann Hari hat geschrieben Chasing the Scream.
Da gibt es vor allem auch um die Art und Weise,
wie die Chasingerin Billie Holiday mit reingezogen worden ist,
in diesem Feldzug von Henslinger.
Habe ich tausendmal, das ist eine ganz eigene Geschichte,
also Billie Holiday wäre als eigenes Thema auch noch sehr interessant.
Verstehe.
Deswegen habe ich mich hinterher zurückgehalten.
Sehr gut, dann kommt es bei der Folge 880.
880.
840 natürlich, 840.
Schauen wir mal, das wäre dann in weiteren 8 Jahren.
Ich notiere es mir.
Sehr gut, macht einmal ein Reminder.
Gut.
Wie schaut es eigentlich aus in Österreich?
Wie ist da die Gesetzeslage im Moment?
Verboten.
Gibt es auch keine Initiative?
In Deutschland ist es jetzt so, dass die Ampel-Regierung,
also wir sind jetzt im Jahr 2023,
dem Koalitionsvertrag auf jeden Fall schon mal stehen hat,
dass sie es legalisieren wollen.
Aber ich weiß nicht, was da für die Stand ist.
Nein, das wird in Österreich, glaube ich.
Es gibt hier großen Widerstand,
bin mir ziemlich sicher,
dass das lange Zeit nicht passieren wird in Österreich.
Das sind die Widerstände, glaube ich, noch ganz andere,
als in Deutschland.
Dann wird es viel Grenzübertritte geben,
dann ab dem Moment.
Das sind ja die Befürchtungen.
Verstehen.
Ne, schauen wir mal.
Die entwickeln sich Dinge, die man nicht erwartet.
Wer weiß.
Hier in Österreich ist es auch so,
es gibt ja dann immer so,
weil CBD zum Beispiel, also das ist so gut,
wie kein THC enthält,
das ist ja erlaubt bei uns.
Es gibt diese ganzen CBD-Shops,
aber es gibt dann immer wieder so Variationen,
die mit halb synthetischen Varianten,
die dann bis der Staat bemerkt,
dass die auch als Rauschmittel benutzt werden können,
legal sehen,
und dann wird es wieder verboten.
Ah, verstehe.
Das ist so ein bisschen das Katzenmausspiel, glaube ich,
hier in Österreich.
Unwürdigt das Ganze erwarten.
Nein.
Gibt es die Bezeichnung in Österreich
eigentlich auch Bupads
für das Raufen von Mariana,
weil es gibt ja diesen...
Ich glaube, ich habe es schon mal gehört,
aber es war ein täglichen Kontext,
glaube ich, weniger unterkommen.
Es gab immer diesen Spruch, wann Bupads legal.
Was?
Bupads.
Ja, wann wird der jetzt legal sein in Deutschland?
Ich weiß es nicht.
Aber ich glaube, da gibt es da tatsächlich auch so ein Plan, oder?
Genau, es gibt schon eine Gesetzesinitiative, glaube ich,
aber ich weiß nicht, wie weit die sind.
Also auch an Plan, wie das dann tatsächlich funktionieren soll?
Genau, ja, mit so Art Coffee Shops.
Also die sind dann so...
die müssen sich dann licenzieren und so.
Ja.
Konkret habe ich aber tatsächlich keine Ahnung,
was da geplant ist, oder wie das dann umgesetzt wird.
Na ja, machen wir dann ein Hörtreffen, man.
Genau, das lassen wir uns dann erklären.
Sehr gut.
Sehr gut.
Dann, Richard, hast du dieser Folge noch was hinzuzufügen?
Wie gesagt, das ist ein riesiges,
komplexes Thema.
Ich habe jetzt auch überhaupt nichts über die weiteren Jahre in den USA,
wo es viele Absent-Downs gibt.
Aber wer sich dafür interessiert,
also die Bücher, die ich genannt habe,
sind sehr interessant und erhellend.
Aber für mich ist hier und heute
jetzt vorbei.
Das ist ein sehr interessantes Thema.
Hier und heute jetzt vorbei.
Aber eine Sache fällt mir noch ein,
weil du hast eingeleitet mit dem Einstein-Zitat,
dass es schwierig ist, ein Gesetz durchzubringen,
was man irgendwie nicht exekutieren kann.
Oder aufrecht zu erhalten,
dass man nicht exekutieren kann.
Und in dem Fall bei der Prohibition hat es ja tatsächlich nicht funktioniert.
Man hat das Eiko-Verbot irgendwann aufgegeben.
Beim Cannabis hat man aber sehr,
sehr viel Länge durchgehalten.
Ja, wahrscheinlich,
weil es halt nicht so durch die gesamte Gesellschaft,
also die gesamte Gesellschaft
so beeinflusst hat.
Wie gesagt, auch vor allem
weil es vor allem
Großteil der Konsumentinnen und Konsumenten
also verboten worden ist,
waren vor allem Menschen aus China
oder aus Mexiko.
Und da ist dann der Widerstand natürlich ein anderer,
als beim Alkohol,
der quasi von allen konsumiert wurde.
Ja, der weiter verbreiteter war.
In allen Gesellschaftsschichten im Grunde.
Im.
Also das ganze, vor allem
auf der Klassenfrage.
Ja,
weil es halt auch unterschiedliche Varianten gibt.
Bei Alkohol hast du halt von
Wirfkliko bis zum billigsten Bier
alles, was so
ein Konsum möglich ist.
Nein, ich glaube, gibt es bei Cannabis
auch unterschiedliche Möglichkeiten.
Naja, aber im billigsten Fall kannst du es dir selber anpflanzen
und hast keine Kosten.
Ja, ja, ja.
Gut, aber
dann würde ich sagen, lass mal die Diskussion
dabei und gehen über zum
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gibt es überall, wo man Bücher kaufen kann
oder sollte es
im gut sortierten Buchhandel geben.
Merch gibt es unter Geschichte.shop
und es gibt zwei Möglichkeiten, diesen Podcast
frei zu hören. Die eine Möglichkeit
des Apple-Podcasts, da gibt es den Kanal
Geschichte Plus und bei Steady kann man
sich den Feed kaufen für 4 Euro im Monat.
Da gibt es alle Informationen unter
Geschichte.fm.slash Steady.
Wir bedanken uns in dieser Woche
bei Stefan, Tom,
Nikolas, Lars,
Karin, Christopher,
Susanne, Michael,
Lukas, Stefan,
Markus, Ramon,
Sascha, Marie, Alexa,
Laura, Joe,
Julia, Marie,
Dino, Jakob,
Michael, Ilona,
Stefanie, David
und Daniel.
Vielen, vielen Dank für eure Unterstützung.
Ja, vielen herzlichen Dank.
Und vielen Dank auch an Lene Kiebel
fürs Schneiden in dieser Folge.
Sehr gut. Dann würde ich sagen, machen wir doch
das, was wir immer machen und geben dem einen
das letzte Wort.
Vielen Dank.
Vielen Dank.
Vielen Dank.
Vielen Dank.
Vielen Dank.
Danke.
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Eine Geschichte über das erste flächendeckende Cannabisverbot der USA
Wir springen in dieser Folge in die USA der 1930er Jahre. Die Alkoholprohibition ist gescheitert, stattdessen fokussiert sich Harry Anslinger, der Leiter des Bundesbüros für Betäubungsmittel, nun auf ein neues Rauschmittel: Cannabis.
Wir sprechen in dieser Folge über seine Kampagne gegen die Droge, die mithilfe des Zeitungszaren William Randolph Hearst bestehende Ressentiments gegen Minderheiten ausnützte, um Cannabis zum "Kraut des Teufels" hochzustilisieren.
Literatur
E. L. Abel. Marihuana: The First Twelve Thousand Years. 1980.
Isaac Campos. Home Grown: Marijuana and the Origins of Mexico’s War on Drugs. 2012.
Johann Hari. Chasing the Scream. 2016.
Martin A. Lee. Smoke Signals: A Social History of Marijuana - Medical, Recreational and Scientific. 2012.
Im Episodenbild ist eine Cannabispflanze zu sehen.
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