Geschichten aus der Geschichte: GAG417: Auf der Suche nach den Quellen des Nils
Richard Hemmer und Daniel Meßner 9/20/23 - Episode Page - 53m - PDF Transcript
Hallo und herzlich willkommen bei Geschichten aus der Geschichte.
Mein Name ist Richard.
Und mein Name ist Daniel.
Ja und wir sind zwei Historiker, die sich hier Woche für Woche gegenseitig eine Geschichte
aus der Geschichte erzählen, immer abwechseln und vor allem auch so, dass der eine nie weiß,
was der andere immer erzählen wird.
Richtig.
Bevor es hier jetzt aber weitergeht, kommt noch eine kleine Werbeeinschaltung.
Werbung.
Richard.
Daniel.
Weißt du, warum ich Kuro so gern mag?
Oh, da gibt es viele Gründe.
Also, du hast mir schon einige erzählt in den letzten Jahren, aber sagen wir mal, was du jetzt meinst.
Weil ich dafür fast alle meine Ernährungsgewohnheiten das passende finde.
Also, und das sind hervorragende Qualität und in großen Packungen.
Kuro ist ja bekannt für Großpackungen, die für weniger Verpackungsmützungen.
Und das beginnt bei mir beim Frühstück mit Trockenfrüchten und Nüssen.
Es geht weiter Mittag oder abends, wenn es schnell gehen muss.
Und du weißt ja, ich koche nicht so gern.
Es sich gern Nudeln mit Pesto.
Hab da halt immer das vegane Pestowerde und das vegane Pesto Rosso daheim.
Wenn ich mehr Zeit habe, koche ich oft einen Curry.
Da mag ich die rote Currypaste von Kuro am liebsten.
Und passend dazu gibt es übrigens auch eine salzreduzierte Bio-Sosin.
Und weißt du, wer den Reis kocht?
Der Reis kocht natürlich.
Richtig.
Mr. Rice Guy.
Den ist auch der Kuro.
Den hab ich auch und der ist fantastisch.
Also, Kuro bietet für mich einfach alles, was ich so im Alltag mit Essen so brauche.
Wenn ich Salat mache zum Beispiel, dann kommt da jetzt immer das Biokokosblüten-Winigrett rein.
Das schmeckt fantastisch. Kennst du das schon?
Ja, ja, kenne ich.
Und alles, was ich jetzt gesagt habe, ist natürlich nur ein kleiner Einblick in meinen Alltag mit Kuro-Produkten.
Weil bei Kuro gibt es jede Menge zu entdecken.
Das Kuro-Sortiment umfasst mittlerweile über 1200 Produkte.
Ein guter Mix aus konventionellen und biologischen Produkten.
Darunter Snacks, Trockenfrüchte, Nüsse oder Superfoods in effizienten Großpackungen.
Und Kuro zeigt, dass gute Qualität und faire Preise miteinander vereinbar sind.
Und Kuro setzt auch auf radikal transparente Preis-Kommunikation.
Und für alle, die jetzt losbekommen haben, Kuro mal auszuprobieren.
Und für alle, die sich ohnehin regelmäßig mit diversen Koro-Leckereien eindecken.
Für die haben wir ein Angebot.
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Hervorragend.
Und Mahlzeit auch.
In dem Fall.
Ende der Werbung.
Ja und Wertester Daniel.
Angekommen sind wir bei Folge 417.
Und jetzt bin ich schon Wertest.
Ja, bist schon öfter Wertest gewesen.
Sehr gut.
Ja, das fluktuiert manchmal.
Manchmal nur Wert, manchmal Wertest.
Heute auf jeden Fall Wertester Daniel 417.
Weißt du noch über was wir in Folge 416 sprachen?
Oh ja, du hast letzte Woche die Geschichte des Münzgeldes erzielt.
Also wie das Münzgeld erfunden wurde vom Vater von Größers.
Genau.
Also eine kleine Einführung in die Geldwirtschaft.
Beziehungsweise den Ursprung der Geldwirtschaft.
Viele Dinge natürlich nur angerissen.
Beziehungsweise auch ein bisschen mit einem groben Pinsel drüber gefahren.
Eine englische Phrase.
Auf jeden Fall.
Ja, das habe ich erzählt.
Und eine Sache, die weniger inhaltlich und mehr, wie soll ich sagen, sprachlicher Natur ist.
Jemand hat, glaube ich, auf Master dann angemerkt,
dass er gelernt hat oder auf Twitter,
dass es in Österreich nicht über das Ohrhauen,
sondern über das Ohrwerfen heißt, weil ich das gesagt habe.
In der Folge.
Natürlich heißt es nicht so, ja?
Das haben wir falsch gesagt.
Stimmt.
Das ist Ohrhauen.
Das haben wir auch in Österreich.
Also im Grunde wahrscheinlich, weil ich es in der Vergangenheitsform erzählt habe
auf jeden Fall habe ich es, glaube ich, so formuliert,
dass über das Ohr gehauen, das ist komisch geklungen hat in meinem Mann
und dann hat mein Hirn halt gesagt, mach mal Werfen draus.
Interessant.
Mir ist es gar nicht so, wenn man das sagt.
Mir dann auch heißt beim Schnitt.
Und dann habe ich es gehört, dann habe ich gedacht,
ja, lassen wir es drin, vielleicht merkt es niemand.
Aber ja, das passiert natürlich nicht mehr heutzutage.
Gut, weiteres Feedback inhaltlicher Natur.
Gibt es einen in den Feedback, der jetzt auch bald kommt?
Das haben wir das letzte Mal schon gesagt, gell?
Ja, aber diesmal wirklich.
Ja.
Diesmal wirklich.
Daniel, nachdem ich jetzt hier durch bin mit dem Haus Meisterlichen
für die vorherige Folge, du weißt, dass das bedeutet für dich, gell?
Oh ja.
Jetzt wird es ernst.
Der Pult steigt.
Der Pult steigt.
Ich erwarte mir von dir jetzt eine Banger Story.
Ah, das verstehe ich.
Ich habe mir diesmal die Geschichte ausgesucht.
Und ich bin mal gespannt, wie das funktioniert.
Eine Geschichte, von der ich weiß, dass du sie kennst.
Aber ich habe einen Aspekt rausgenommen,
von dem ich hoffe, dass du sie noch nicht kennst.
Ich bin mal gespannt.
Interessant.
Normalerweise, wenn du davon ausgehst, dass sie was kennen,
ist gar nicht.
Ja, du wirst gleich sehen.
Die Geschichte, glaube ich, also ich fange mal einfach an.
Okay.
Richard, am 10. November 1871 kommt der Journalist
Henry Morton Stanley nach Uchiji am Tanganyika See in Tanzania,
ein Land im Osten Afrikas.
Und trifft dort auf einen ziemlich entkräfteten Mann,
der seit einigen Jahren als Verschollen galt.
Seit 1866 gibt es nämlich keinen Lebenszeichen mehr von ihm.
Und Stanley begrüßt ihn mit den berühmten Worten
Dr. Livingston, I presume.
Also Dr. Livingston, nehme ich an.
Es ist einer der bekanntesten Sätze der Geschichte.
Es sind häufig zitierte Begrüßungsworte
und welche, die höchstwahrscheinlich so gar nicht gesagt wurden.
Aber dieses Treffen macht Stanley berühmt
und er ist jetzt der Livingston-Entdecker.
Und ich nehme an, Richard, du kennst das Titat
und die Geschichte um David Livingston, oder?
In den Grundzügen.
Ja, weißt du, was er geantwortet hat?
Nein.
Er antwortet, yes, I feel thankful that I'm here to welcome you.
Und wir springen also in die Zeit der Expeditionen
und Forschungsreisen durch Ostafrika.
Wir könnten jetzt nämlich lange reden
über die Afrika-Reisen von David Livingston,
dem schottischen Missionar und Afrika-Forscher.
Zum Beispiel, wie er am Bang Weulesee
im Nordosten Sambias gestorben ist,
auf der Suche nach der Quelle des Niels.
Ebenso lang könnten wir reden über die lange Reise
von Stanley in Afrika auf der Suche nach Livingston.
286 Tage ist er nämlich unterwegs von der Küste
ins Landesinnere, ungefähr 1.000 Kilometer sind das.
Finanziert wird die Expedition von der Zeitung New York Herald.
Der Weg stellt sich als unglaublich mühsam raus.
Stanley überlebt die Reise auch nur knapp.
Er bekommt Malaria, wird von Fieber-Schüben geplagt
und ist für einige Zeit sogar bewusstlos.
Oder wir könnten eine ganze Folge drüber machen,
wie Stanley in den folgenden Jahren mitgeholfen hat,
dass der belgische König Leopold II
ein Terror-Regime im Kongo installiert hat.
Stanley hat nämlich während einer dreijährigen Expedition
für die belgische Krone den Kongo erkundet.
Oder Richard, wir reden heute mal über die Personen,
die es überhaupt erst ermöglicht haben,
dass zwei Europäer wie Livingston und Stanley
1.000 Kilometer durch Afrika laufen und das überleben.
Wir sprechen nämlich heute mal wieder über Expeditionen,
stellen aber diesmal diejenigen in den Vordergrund,
die sonst im Hintergrund verschwinden
und die völlig unerwähnt bleiben
und die aber in vielen brenzligen Situationen
den Forschungsreisenden des Leben gerettet haben.
Ha, hervorragend.
Stanley zum Beispiel reist nämlich nicht alleine,
als er im Frühjahr 1871 von der Ostküste Afrikas
sich auf den Weg macht.
Es ist ein Tross von 190 Personen,
die meisten davon waren Indigene,
die als Träger engagiert waren
und die ganze Ausrüstung tragen mussten.
Es waren aber auch Köche dabei, Übersetzer, Soldaten,
also ganz viele Leute mit ganz unterschiedlichen Aufgaben.
Und viele von ihnen sind aber auf dem Weg
zum Tangany Kasee.
Das war eine äußerst entbehrungsreiche Reise,
sind gestorben oder sind desortiert,
nur 50 Mann erreichen schließlich mit Stanley Uchiji.
Und was mir übrigens nicht glaube ich bei der Vorbereitung
erst aufgefallen ist, der Tangany Kasee,
der zählt für den größten See in der Erde überhaupt.
Und das Treffen von Stanley und Livingston,
das so eine Legende geworden ist,
das sieht dann auch nicht so aus,
dass sie beiden sich irgendwie zufällig gegenüberstehen
und dann Stanley so fragt,
ah Dr. Livingston, I presume,
nee, die beiden wussten durch Booten,
dass sie sich gleich treffen werden
und als Stanley in die Stadt kommt,
nach Uchiji, da lässt er ein Träger
mit einer amerikanischen Flagge hinter sich hergehen.
Also es sind, sagen wir mal,
selbst wenn die Worte wirklich so gefallen sind,
dann waren die sehr geplant und bewusst gesetzt.
Ja, dann war es halt eine rhetorische Frage wahrscheinlich.
Weil die, wenn man es hört,
dann geht man davon aus,
dass man durch Stickig läuft
und plötzlich steht ihm jemand gegenüber
und eher so, ah Dr. Livingston, I presume.
Also Livingston steht natürlich,
oder begrüßt ihn so,
dass natürlich für Stanley völlig klar ist,
dass das David Livingston ist.
Wenn wir über historische Eigenstände reden,
dann verkürzen wir das ja ganz oft.
Also bei Kriegen zum Beispiel
werden dann nur die Feldherren genannt.
Oder bei den Expeditionen ist es auch oft so,
dass nur die Expeditionsleiter genannt werden.
Und dabei waren aber, wenn die Europäer
bei Missionen durch Afrika, Amerika
oder Australien gelaufen sind,
in den meisten Fällen immer auch Indigene mit dabei.
Und die waren eben nicht nur mit dabei.
Die Europäer waren von ihnen hochgradig abhängig.
Also die hatten eine vielfältige Aufgaben.
Die waren Dollmatcher, Pferdelieser,
Navigatoren, Lastenträger, Soldaten,
Köche, Jäger.
Oder wie in dem Fall, also wir werden jetzt
einige kennenlernen, die als Karawanenführer
mit dabei waren.
Hinzu kommt ja, dass wir diese Expeditionen
meist nur aus einem europäischen Blickwinkel anschauen.
Also für die indigenen Begleiter
entdecken die Europäer ja dort nichts Neues.
Livingston zum Beispiel gilt, dass der Entdecker
der Victoria Fälle und benennt sie
nach der britischen Königin Victoria.
Seine indigenen Begleiter
die kannten den Wasserfall natürlich schon längst.
Und die Wasserfälle hatten auch schon längst
einen eigenen Namen.
Nämlich Mousi-Oatunia.
Zu Deutsch Donnern der Rauch.
Ah, sehr gut.
Das ist Rock, oder?
Dem Uluru in Australien.
Ja, stimmt.
Der auch benannt wurde,
der war in wirklich schon langen Namen gehabt hat.
Hinzu kommt die Begleiter werden häufig vergessen,
weil ihre Namen ja auch nicht in den Quellen auftauchen.
Also die bleiben einfach namenlos.
Und deshalb geraten sie dann auch häufig in Vergessenheit.
Wir wissen zum Beispiel nicht,
ob Stanley den Satz wirklich so gesagt hat,
weil es von Livingston keine Aufzeichnungen dazu gibt.
Also er erwähnt in seinem Tagebuch
diesen Satz nicht.
Der frikanische Begleiter wurde nie gefragt.
Und so bleibt halt nur der Bericht dazu von Stanley selber.
Und das kann man glauben und halt nicht.
Und der Satz erscheint nämlich
in seinem Leitartikel
für den New York Herald am 10. August 1872.
Allerdings, es gibt auch Begleiter
von denen wir mehr wissen,
der einen Namen überliefert ist
und über einige davon
werden wir jetzt in dieser Folge sprechen.
Sehr schön.
Weißt du, Richard, wo der Nil entspringt?
Einer der längsten flüstere Ehre mit über 6000 Kilometern?
Wo er entspringt?
Nein, keine Ahnung.
Ich möchte jetzt nichts sagen,
weil es könnte völlig falsch sein.
Also wir wissen heute,
dass der Nil in den Bergen von Luanda
und Porundi entspringt.
Aber im 19. Jahrhundert
hat die Royal Geographical Society
einige Expeditionen finanziert,
um diese Frage zu beantworten.
Was sind die Quälnissen?
Und bei einer dieser Forschungsreisen
ist ein gewisser John Henning Speak dabei.
Das ist der Zier der British Indian Army.
Von dem hast du vielleicht schon mal gehört.
Wie heißt er?
John Henning Speak.
Also mit S-P-E-K-E.
Und der ist an einigen Expeditionen
durch Ostafrika beteiligt,
nachdem er den Richard Francis Burton kennenlernt.
Unter dessen Leitung sind nämlich 1857
von Sanzibar ausstaaten,
um die Quälen des Nis zu finden.
Und Sanzibar
ist eine Insel direkt vor der Küste von Tanzania.
Gegenüber
ist die Stadt Dar es-Salam
und das ist die wichtigste Handelstadt
Tanzanias.
Dort hatte dann später ab 1891
auch die deutsche Kolonialverwaltung
von Deutsch-Ostafrika einsetzt.
Und zu Burton übrigens noch,
der ist unter anderem
als muslimischer Pilger verkleidet
nach Medina und Mecca gereist.
Was natürlich verbogen war für ihn als nicht muslim.
Jedenfalls Speak und Burton
die ziehen im Juni 1850 los
um als erste Europäer
aus Afrika zu erkunden.
Das ist ein Gebiet, das sich durch mehrere Länder
zieht, wo es einige große Seen gibt.
Also am bekanntesten ist eben der Victoria See.
Aber der Tanganika See z.B.
erzählt auch dazu.
Und die sind natürlich nicht allein unterwegs.
Als Karawahnenführer und Dolmetscher
ist ein gewisser Sidi Mubarak Bombay
mit dabei.
Und bei ihnen wissen wir einiges,
weil er nicht nur an dieser Expedition teilnimmt,
sondern mit der wichtigsten Karawahnenführer
dieser Zeit wird für ganz viele britische Missionen.
Er ist 1820
in Ostafrika in der Nähe des Malawi Sees geboren.
Der Malawi See zählt auch
zu den großen Seen.
Und 1832
wird er durch arabische Sklavenhändler
entführt und verkauft.
Und er bekommt dann den Sklavennamen Mubarak.
Und sein Käufer
nimmt ihn dann mit nach Indien,
also nach Bombay, das heutige Mumbai.
Und daher kommt auch sein Spitzname
Bombay, also den er sich dann auch selber gibt.
Und so nennt er sich dann auch später selber.
Und weil die in Indien lebenden afrikanischen Sklaven
als Sidi bezeichnet wurden,
ist er heute eben bekannt
als Sidi Mubarak Bombay.
Und er bleibt dann fast 20 Jahre
in Indien, aber irgendwann
stirbt sein Käufer und Bombay wird frei.
Und er entscheidet sich dann 1855
wieder nach Ostafrika zurückzukehren
und wird dann erstmal Soldat
beim Sultan von Zanzibar.
Und bevor wir uns jetzt anschauen,
wie Bombay zum Karawahnenführer
der Nilquellen Expedition wird,
jetzt möchte ich nur einen kurz-next-Kurs
zum ostafrikanischen Sklavenhandel machen.
Ich weiß nicht, wie es dir gedreht hat,
wenn ich an den Sklavenhandel denk,
dann fällt mir zuerst der transatlantische
Sklavenhandel ein.
Ja, das wäre dann von Westafrika aus.
Genau, der ist so der,
dieser klassische Dreieckshandel. Also das heißt,
die Schiffe sind mit Warn
an die Westküste Afrika gefahren,
haben sie dort gegen Menschen eingetauscht,
die dann nach Amerika oder Südamerika
gebracht oder verkauft wurden.
Dann haben sie dafür dann wieder Zucker, Kaffee
oder Baumwolle mit nach Europa gebracht.
Und wie du richtig sagst,
das heißt, dieser Sklavenhandel findet vor allem
an der afrikanischen Westküste statt.
Durchgeführt von den europäischen Kolonisatoren
und zwar ungefähr bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts.
Warum
dieser Sklavenhandel dann zum Erliegen kommt,
darüber reden wir nachher noch,
da gibt es nämlich einen Zusammenhang
mit den ostafrikanischen Expeditionen.
Jedenfalls
der Sklavenhandel in Ostafrika, der wird
durchgeführt, die die Menschen dann vor allem
in den arabischen Raum nach Nordafrika
oder Asien verkauft haben.
Und das Handelszentrum war die Insel Sanzibar
unter der Herrschaft des Sultans von Oman.
Und während
der transatlantische Sklavenhandel
im 19. Jahrhundert abnimmt,
erreicht dieser Sklavenhandel, der
ostafrikanische Sklavenhandel im 19. Jahrhundert
einen Höhepunkt. Und das ist genau die Zeit,
in der Bombay zum Sklaven wird.
An der Macht zu der Zeit ist ein gewisser
Said ibn Sultan
in Oman. Also der ist quasi Herrscher
auf Sanzibar und eben Herrscher
im Oman auf der arabischen Halbinsel.
Also sein Herrschaftsbereich, musst du dir vorstellen,
war im Süden der arabischen Halbinsel
und zieht sich dann die ostafrikanische
Küste runter bis Maragaskam.
Und der beherrscht aber im Grunde nur
den Küstenstreifen, also nicht wirklich
das Landesinnere.
Und im Laufe seiner Herrschaft wird Sanzibar
für ihn immer wichtiger, so dass er ab 1832
sogar seine Residenz dorthin verlegt.
Also er hat seine Residenz
auf Sanzibar.
Und in dieser Zeit baure den Sklavenhandel
immens aus, auch weil er im großen Stil
Gewürznäken auf Sanzibar anbahnen lässt
und dafür Sklaven einsetzt.
Und Gewürznäken, du erinnerst dich vielleicht
ursprünglich, waren sie nur auf den
Molukkenheimisch, dieser Inselgruppe
in Pazifik, ebenso wie Muskat.
Und mehr dazu habe ich ja in meiner Folge
279 erzählt, wo es um
den Tausch von den Banderinseln
und Manhattan geht.
Und eigentlich hatte ja die Niederländische
Ost-Indien-Kompagnie ein Monopol auf
Muskat und Gewürznäken.
Aber es ist dann Mitte des 18. Jahrhunderts gelungen
Zetzlinge von den Molukken zu schmuggeln.
Jedenfalls, Saeed
baut den Handel mit Sklaven über
Sanzibar enorm aus und er gerät deshalb
in Konflikt mit Großbritannien.
Und kannst du dir vorstellen, Richard, warum?
Naja, weil die das gern
für sich hätten. Das ist der erste
Gedanke, den man hat, den hatte ich nämlich auch,
aber das ist falsch. Okay.
Dann klär mich auf.
Sie machen es nicht, weil die den Handel
selber übernehmen wollen, sondern
weil die den Sklavenhandel inzwischen nicht
nur für sich selber verboten haben, sondern
auch dagegen vorgehen.
Das wäre mein zweiter Gedanke gewesen.
Aber ich war mir sicher, ob es auch schon so weit war,
weil die haben ja quasi verboten, aber
dann den Handel aber noch nicht den Besitz.
Das ist ja, glaube ich, auch in den Stufen gegangen.
Und was auch in den Stufen geht, Sie haben es
erstmal in Europa verboten und es hat länger gedauert,
bis sie es dann wirklich im ganzen Empire
verboten haben.
1833 mit dem Slavery Abolition Act
von 1833, da wurde der Handel
und Besitz von Sklaven im
britischen Empire verboten.
Es beginnt aber schon
Jahrzehnt früher, also die Briten drängen
die Sultane von Sanciba dazu,
mit ihnen Antisklaverei-Verträge
abzuschließen.
Und der erste dieser Verträge ist
der Mosby-Vertrag von 1822,
der in bestimmten Gebieten
den Transport von Sklaven verbietet.
Und ich habe schon gesagt, dass der
Sultane von Sanciba den Sklavenhandel
über Sanciba weiter ausweitet.
Und es liegt daran,
weil er diesen Mosby-Vertrag versucht
zu umgehen, um diesen Vertrag
zu umgehen, baut er nämlich den Sklavenhandel
über Sanciba weiter aus.
Als der Said dann an der Macht ist,
üben die Briten dann eben noch mehr Druck aus,
der muss schließlich nachgeben und 1845
verbietet er den Export von Sklaven.
Aber es gelingt den Briten
nicht, es wirklich durchzusetzen.
Und deshalb patrouillieren dann so in den
1860er-Jahren zunehmend Schiffe der
Royal Navy, um Sklaventransporte zu verhindern.
Und in den folgenden
Jahren, also 1861 zum Beispiel,
wurde Sanciba unter dem Nachfolge
von Said zum unabhängigen Sultanat
und der baut den Sklavenhandel dann bis
zu den großen Seen aus.
Die Briten reagieren dann so, dass sie in den 1870er-Jahren
mit einer Blockade drohen
und deshalb beugt sich dann der Sultane und
verbietet ab 1875 den
gesamten Sklavenhandel in Ostafrika.
Das heißt aber nicht, dass es ab da
in den Sklaven mehr gibt.
Und das heißt auch nicht, und das ist
auch der nächste Punkt, der wichtig ist,
die Briten führen diesen Kampf gegen
die Sklaverei nicht uneigennützig.
Also die haben was davon.
Und was sie in dem Fall davon haben,
ist für sie ist dieser Kampf gegen den
Sklavenhandel ihr Weg, um den Einfluss
in Ostafrika massiv auszuweiten.
Also sie haben jetzt quasi
ein Grundmilitärestort tätig zu werden.
Und
zu dem Zeitpunkt jetzt, also wir
sind so in den 1850er-1860er-Jahren,
da ist das Problem,
dass sie das Landesinnere
von Ostafrika praktisch noch überhaupt
nicht kennen. Sie kennen die Küste,
aber sie kennen das Landesinnere praktisch nicht.
Und deshalb ist es ja so,
diese wissenschaftlichen Expeditionen
zur Erkundung Ostafrikas,
wie sie eben von Livingston und von
Stanley betrieben werden,
die gehen jetzt Hand in Hand
mit diesem Kampf gegen die Sklaverei
und mit der Ausweitung des Einflusses
von Großbritannien in Afrika.
Das fällt quasi
alles so zeitlich in eines.
Und die ersten Afrika-Reisen von Livingston
die finden auch in den 1840er-Jahren statt.
Man muss sich wirklich vorstellen,
bis in die 1840er-Jahre
kennen die Europäer praktisch nur die Küstenafrikas
und haben dort halt überall Handelsstationen
aufgebaut, aber danach
setzt jetzt die Kolonialisierung
richtig massiv ein. Und das geht eben Hand in Hand
mit diesen Forschungsreisen.
Und ein Großteil dieses Gebiet, also
das wird dann ab 1885
dann die deutsche Kolonie,
Deutsch-Ostafrika.
Sanseba wird ab
1890 dann offiziell Protektorat
Großbritanniens.
So viel vielleicht so im Kontext,
kommen wir mal zurück zu Speak und Burden.
Die beiden machen sich also 1857
von Sanseba aus auf den Weg
und die treffen auf einen ehemaligen Sklaven,
der lange Zeit in Indien gelebt hat
und 1855 wieder zurückgekehrt ist,
nämlich Sidi Mubarak Bombay.
Der ehemalige Sklave
ist inzwischen jetzt in Diensten des Sultans
und sie treffen
den Bombay, der mit einigen Kameraden
unterwegs ist und die wollen sich
der Expedition anschließen und deshalb
ist es dann so das Speak und Burden,
die dann freikaufen aus dem Militärdienst.
Und das stellt sich aber bald raus,
dass Bombay wahrscheinlich das wichtigste
Mitglied dieser Expedition werden wird.
Also der Weg ins Landesinnere
ist auch für Burden und Speak extrem
mühsam, die werden auch
krank, müssen zeitweise von den
indigenen Begleitern nicht nur gepflegt
sondern auch getragen werden.
Aber im Februar 1858
erreichen sie jetzt den Tangany Kase
bei Uchichi, als erste Europäer.
Also der Ort, an dem sich jetzt
einige Jahre später Stanley und Livingston begrüßen werden.
Aber ich jetzt schon mal verraten kann,
dass wir Bombay dann nochmal
treffen werden.
Speak und Burden sind ja auf dem Weg,
weil sie die Quelle des Niees finden wollen
und beide gehen jetzt davon aus,
dass sie die Quelle gefunden haben
beim Tangany Kase.
Burden, den geht es aber nicht so gut,
der will ihn nicht weiterziehen.
Der Speak zieht deshalb alleine weiter
mit dem Bombay, der ebenfalls dabei ist
und jetzt so seine rechte Hand wird im Grunde.
Also er ist auch ein Stolmetscher dabei
und er ist auch derjenige, der immer vermittelt,
wenn sie auf lokale Autoritäten treffen.
Also er wird wirklich so zum entscheidenden Begleiter
von Stanley und wir kennen Bombay deshalb ja auch,
weil er auch namentlich erwähnt wird von Speak zum Beispiel.
Im August 1858
erreichen sie dann den Ukoree WC
und weil er der erste Europäer dort ist,
benennt ihn Speak Neu.
Und was glaubst du Richard?
Unter welchen Namen kennst du diesen See?
Ich weiß nicht, wie heißt er?
Was ist der bekannteste See
in Ostafrika, den du kennst?
Du weißt, geografisch schwierig
bei mir.
Wir müssen kennen.
Fällt dir ein See ein?
Ein afrikanischer See,
fällt dir ein?
Bitte, fragen wir nach.
Mir fällt literally kein afrikanischer See ein.
Es ist der Victoria See.
Ach so, ja, natürlich.
Oh nein.
Aber ich bin grundsätzlich schlecht in Geografie,
möchte ich dazu sagen.
Es beschränkt sich nicht auf Afrika.
Das ist also der Nächste der großen See.
Und Speak ist jetzt davon überzeugt,
dass das die Quelle des Neuses.
Übrigens die herausragende Stellung
von Bombay lässt sich zum Beispiel auch daran erkennen,
dass Speak ihm auf dem Weg
eine Zeit lang einen Esel
als Reit hier zur Verfügung stellt,
weil er sich eine Verletzung am Fuß zugezogen hat.
Im Februar 1859
erreichen sie dann alle gemeinsam
wieder die ostafrikanische Küste.
Aber es kommt zum Streit
zwischen Burton und Speak.
Die beiden überwerfen sich
und werden in den nächsten Jahrzehnten
zu erbitterten Feinden.
Wir stellen Burton zweifelt natürlich an der Theorie von Speak,
dass der Victoria See die Quelle des Neuses ist.
Insofern natürlich klar,
weil er war ja nicht dabei.
Und Speak damit ja so
das Alleinstellungsmerkmal hat das er jetzt
die Quelle des Neuses gefunden hat
und eben nicht gemeinsam mit Burton.
Speak lässt es aber nicht auf sich sitzen
und startet 1860 erneut
eine Expedition.
Und diesmal engagiert er wieder den Bombay,
der als Bezahlung 60 US-Dollar
für ein Jahr bekommt.
Das ist ein zuständiges,
diese Karawane zu organisieren
und zusammenzustellen.
Er beginnt erst mal damit,
dass er Personal rekrutiert.
Am Ende ist es nämlich eine Karawane
mit ungefähr 200 Leuten
und Speak ernennt ihn schließlich
dann auch zum Karawanenführer.
Zwischen den beiden verläuft er auch
nicht ganz so reibungsfrei.
Es kommt dann auch zu einem Konflikt.
Zum Beispiel wird erwähnt ein Konflikt
Anfang 1862.
Und Bombay weigert sich jetzt weiter
zu ziehen und sagt,
wir müssen erst, bevor wir weitergehen,
an lokalen Führer engagieren
und er weist die Karawane an,
stehen zu bleiben und nicht weiter zu gehen.
Und Speak ist eben dagegen und sagt,
nee, wir müssen weitergehen.
Und weil sich Bombay weigert,
schlägt ihm Speak so heftig ins Gesicht,
dass er einige Zähne verliert.
Bombay verlässt deshalb dann das Lager
und kommt aber einen Monat später
wieder zurück
aus den Kosten als Karawanenführer.
Sie ziehen dann weiter nach Khatum,
die Hauptstadt des Sudans
und von dort dann weiter nach Cairo
und dort endet dann die Expedition offiziell
und Speak fährt mit dem Schiff zurück
nach England, während Bombay mit den
weiteren Begleitern zurückfährt
nach Sansibar, wo sie im August 1863
dann ankommen.
Und weil ich schon gesagt habe,
dass Bombay auch namentlich erwähnt wird,
es ist dann so, dass Speak auch wirklich schreibt,
dass der Erfolg der Reise
und Leistung Bombay es geschuldet war.
Und deshalb ehrt
ihn die Royal Geographical Society
auch mit einer Silbermedaille.
Allerdings hat Bombay
nie eine Einladung nach London bekommen,
sondern sie haben sie ihm per Post geschickt.
Und als Henry Morton Stanley
auf der Suche nach Livingston,
auf Sansibar landet, im Januar 1871
kennt er natürlich die Berichte
von Speak und macht sich auf die Suche
nach Bombay.
Er findet ihn auch und er engagiert ihn
und er macht sich jetzt auch deshalb
daran gleich die Karawane
zusammenzustellen, auszurüsten.
Diesmal bekommt er mehr Geld,
er bekommt 80 US Dollar Jahresgehalt.
Allerdings sind die Berichte
jetzt nicht mehr so eindeutig positiv.
Also es ist so, mit Stanley versteht er sich
nicht ganz so gut. Also es kommt mehrfach
zu Konflikten, einmal lässt Stanley
ihn sogar in Ketten legen. Aber insbesondere
bei Kontakt mit lokalen Herrschern
ist es meist Bombay, der Verhandelung
und Dolmetscht. Also man merkt einfach an
einer von dem sind sie abhängig.
Na ja, er ist halt so der Fixer.
Genau.
Wenn mir so jemand sagt, hey, wir müssen stehenbleiben
und uns einen örtlichen Guide suchen,
dann hören wir doch auf den.
Ich frage mich, was das Problem
von Speak und Stanley ist
in dem Zusammenhang. Was bei Bombay
auffällt, ist, dass er in diese Konflikte
auch gehen konnte und auch immer wieder
seinen Posten zurückbekommen hat.
Und man da dann auch sehen kann, dass Stanley
oder auch eben Speak schon
einfach abhängig waren von Bombay und
ihn auch ein Stück weit nach zurück haben wollten dann.
Ja, abhängig aber
offenbar nicht so geschätzt haben
für das, was er gemacht hat für sie.
Also ich meine, Speak hat immerhin
so positiv von ihm geredet
in London, dass sie ihm diese Medaille
zukommen haben lassen. Also
und wir werden gleich sehen, dass er wird noch mehr
bekommen von der Royal Geographical Society.
Ich greife jetzt schon mal vor
Stanley kommt ja dann wieder zurück,
nachdem er liebungsend getroffen hat, nach
dem, was er gemacht hat.
Und das ist im Mai 1872
und als sie da zurückkommen,
bricht er kurz darauf zur nächsten Expedition auf
und ist es diesmal wieder ein britischer
Expeditionsleiter, nämlich
Verney Cameron, der von der
Royal Geographical Society
geschickt wurde, um den wiedergefundenen
Livingston neue Hilfsmittel zu bringen.
Allerdings in der Zwischenzeit stirbt
Livingston und nachdem sie dann von
seinem Tod erfahren, brechen sie die Expedition
aber nicht ab, sondern sie suchen sich eine neue
Allafrika, einmal von Ost nach West
mit Bombay als Karawannenführer.
Was ihnen dann auch gelungen ist,
also im November 1875
nach drei Jahren erreichen sie die
Atlantikküste in Angola.
Und dafür, das habe ich jetzt vorhin schon
angedeutet, wird Bombay dann auch von
der Royal Geographical Society
geehrt, er bekommt nämlich ab dann
eine jährliche Pension von 15 Pfund
zugesprochen.
Und Bombay lebt dann die nächsten Jahre auf
Sanseba und stirbt dann im Oktober 1885
und was man bei ihm auf jeden Fall sagen kann,
er ist einer der indigenen Begleiter
der am weitesten gereist ist, also man
schätzt, dass er ungefähr 10.000 km
zu Fuß zurückgelegt hat als Karawannenführer.
Und er nimmt natürlich
eine zentrale Rolle ein bei den
britischen Erkundungen in Ostafrikas.
Und wenn man dich erinnert, er nannte
sich ja Bombay, weil er einige Zeit in
Indien verbracht hat.
Und dieses Schicksal teilt er mit
zwei weiteren ehemaligen
Sklaven, nämlich dem James
Schuma und dem Abdullah David
Susi.
Die beiden sind ebenfalls ehemalige
afrikanische Sklaven.
Schuma ist um 1850 geboren,
wird das kleine Junge als Sklave
entführt und gerät dann in die Hände
eines portugiesischen Sklavenhändlers.
Und 1861 trifft er aber auf
eine Person, die ihn befreit
und frei kauft.
Und hast du eine Idee, wer diese Person sein
könnte? In welchem Jahr? 1861.
Po,
Livingston.
Ganz genau, Livingston, David Livingston.
Endlich wollen wir es richtig sagen.
Und Livingston ist auch der, den
Abdullah David Susi befreit.
Der muss nämlich als Sklave am
Sambesiflus arbeiten, im heutigen
Mosambik.
Und 1863 kommt Livingston dort vorbei
und kauft ihn frei. Also 1861
befreit er den James Schuma
und 1863 den Abdullah David Susi.
Und die beiden
ehemaligen Sklaven
treffen sich jetzt in Indien.
Und zwar in Nasik. Das ist ein
Vorort von Mumbai.
Und deine Frage, Richard, ist sehr berechtigt.
Wieso kommen oder wie kommen die beiden
jetzt zusammen nach Indien?
Ja, genau
diese Frage ging mir doch den Kopf.
Du hast wie so oft meine Gedanken gelesen.
Ich habe dir ja schon erzählt,
dass die Briten versuchen, den
ostafrikanischen Sklavenhandel einzudämmen.
Und Mumbai, also Mumbai,
ist dabei ein wichtiger Stützpunkt
im britischen Kampf gegen die Sklaverei.
Sie haben nämlich oft befreite Sklaven
aus Ost- oder Zentral-Afrika
dorthin gebracht, um zu verhindern,
dass sie nochmal entführt werden.
Und einige von ihnen haben dann in Nasik
gelebt, wo es eine Emissionsschule gab,
die die beiden besucht haben.
Und die Schüler dort wurden auch als
die Mumbai-Afrikans oder die
Nasik-Boys bezeichnet.
Und die beiden bekanntesten davon
sind eben Schuma und Susi.
Und die Libingsten sehr verbunden gefühlt,
also dem Mann, der sie befreit hat.
Und als sie dann wieder zurück nach
Afrika kommen, schließen sie sich
seine Expedition an, die er im Jahr 1866
startet.
Und wenn er dich erinnert, Richard,
das ist die Expedition 1866
seit der Libingsten als Verscheuengalt.
Und Schuma und Susi, die gelten
als seine Faithfuls, also seine Getreuen.
Und wir werden auch gleich sehen, warum.
Vielleicht auch ein paar Worte zu Libingsten,
weil ich, die haben mich schon oft erwähnt,
noch gar nicht über ihn geredet.
Weil er soll ja auch nie im Zentrum dieser
Folge stehen. Aber vielleicht so zum
Kontext Libingsten ist ja im Vereinigten
Königreich heute eine Legende.
Also zählt sicher zu den bekanntesten
Persönlichkeiten von dort.
Oder? Würde es so...
Ja, es gibt halt so viele aus Großbritannien,
aber ja sicher ein oder von...
Sagen wir mal, der ist einer der bekanntesten
Persönlichkeiten des viktorianischen
Zeitalters.
Ist übrigens in Schottland geboren, 1813,
und dann in den 1840er-Jahren
ist er zum Missionar geworden.
Und begibt sich dann auf Forschungsreisen
durch Afrika. Und kehrt dann in den nächsten
Jahrzehnten eigentlich
nur noch kurzzeitig nach Europa zurück.
Also verbringt dann eigentlich die meiste Zeit seines Lebens
in Afrika und dort auf Expeditionen
und auf Forschungsreisen. Und ist eigentlich nur
noch wenige Jahre dann in Europa.
Aber und das ist jetzt das Interessante.
Bei Libingsten, Libingsten ist nicht nur als
Missionar unterwegs. Also eigentlich muss man
sagen, am Ende des Tages missioniert er,
nämlich eigentlich kaum Personen,
sondern vor allem erkundet er
viele afrikanische Gegenden.
Und ist dann eben als Forschungsreisender
unterwegs. Und er arbeitet auch
aktiv gegen den Sklavenhandel.
Und macht dann eben sowas wie bei
Schumann Susi, dass er eben die Sklaven
freikauft. Und er sagt auch, dass er die
Nielquellen finden will. Und das eine
seiner großen Motivationen ist,
das deshalb zu machen, weil er dann
mehr Einfluss hat und den Einfluss
da zu nutzen will, den osdafrikanischen
Einfluss zu beenden.
Und als er dann 1865 zu seiner
letzten Reise nach Afrika aufbricht,
wo er 1866 auf San Siber
ankommt, da wird schon das Gerücht
verbreitet, er wäre getötet worden.
Das wird zwar dann widerlegt,
aber trotzdem gilt er eben seit
1866 als Verschäulen.
Also er startet von San Siber aus
mit dem Ziel, die Flüsse und Seen
Ostafrikas zu erkunden.
Ein Jahr später erreicht er dann den
Tanganika See. Aber Anfang
1669 erkrankt er schwer.
Und zwar so schwer, dass er nicht mehr
weiterziehen kann. Und er muss dann getragen
werden. Und sie sind dann angewiesen
auf die Hilfe von arabischen Sklavenhändlern,
die ihnen helfen. Die versorgen sie dann
und bringen sie dann wieder zurück zum
Tanganika See. Und sie landen dann,
ansonsten schon, weil die Rädchen
in dieser Geschichte hoffentlich alle
ineinandergreifen, sie landen in Uti.
Sie sind also nicht ganz freiwillig dort,
sind auch ein Stück weit abhängig eben von
diesen arabischen Sklavenhändlern.
Wir kommen auch in Kontakt mit den
berüchtigsten Sklavenhändler dieser Gegend,
nämlich Tipo Tip. Tipo Tip ist
der Sohn eines humanischen Händlers und
einer Herrscherstochter aus
Ostafrika. Und er ist einer der
einflussreichsten Persönlichkeiten Ostafrikas
dieser Zeit. Also er hat ein großes
Handelsimperium aufgebaut und über ihn
läuft im Grunde der Großteil des
ostafrikanischen Sklavenhandels, deren
über den Sultan von San Siber abgewickelt
wird. Tipo Tip war
beim Zusammentreffen von Stanley und
Gigi natürlich auch mit dabei.
Aber soweit sind wir noch nicht. Livingston
kommt erstmal mit seiner Gruppe zu
der unter anderem eben auch Tuma und
Susi gehören dort an. Die bleiben
erst mal eine Weile und im Februar
1870 geht es ihm dann gut
genug und sie ziehen weiter.
Und Livingston empört sich auch gegenüber
den Sklavenhändlern, die ja äußerst brutal
vorgehen. Das habe ich jetzt auch noch nicht so genannt,
wie das passiert, aber es ist ja tatsächlich so,
dass die wirklich Menschenjagden machen.
Also die haben Dörfer umstellt
und die Leute dann dort als Sklaven
entführt. Und Livingston
der hat diesen Leitspruch
Christianity, Commerce and Civilization
war so sein Leitspruch.
Also er hatte so die Hoffnung, wenn man den
Handel dort etabliert, dass dann eben
der Sklavenhandel immer weiter zurückgeht.
Die drei großen C. Genau.
Christianity, Commerce and Civilization.
Und deshalb war
Livingston natürlich auch unzufrieden,
dass er zu dieser Zeit auch ein Stück weit die
Unterstützung der Sklavenhändler gebraucht hat,
die dann angewiesen war.
Aber sobald sie ihm eben gut genug ging,
haben sie versucht, weiterzuziehen.
Livingston, muss man aber sagen,
ist eigentlich schon sehr angeschlagen.
Also, seit er eigentlich krank wird und sie
zum Tanganikasee kommen, ist er eigentlich
nicht mehr fit. Oder es dauert auch nicht
lange, da geht es ihm wieder schlechter.
Und sie beschließen, wieder nach Ujiti zurück
zu kehren. Und dort treffen sie dann im
Oktober 1871 ein, nur
wenige Wochen, bevor Stanley jetzt mit
seiner Karawane dort ankommt. Und
ich habe es schon angedeutet, wir haben
das vorhin ja schon besprochen, dass es
Treffen nicht spontan stattfindet.
Und es ist so, bevor Livingston mit Stanley
Kontakt hat, benachrichtigt
Susi ihn. Also Susi sieht
den Stanley und läuft dann
zu Livingston. Und es heißt,
er hätte dann zu ihm gesagt,
an English man, I see him
und ist dann eben zu Stanley gelaufen.
Und Stanley sagt dann zu ihm
angeblich, good morning sir, who the
mischief are you. Und dann sagt er,
I am Susi, the servant of Dr. Livingston.
Und dann stellt sich auch Tzuma vor
und dann gehen sie in die Stadt rein
und dann kommt es zu diesem Treffen.
Who the mischief are you?
Naja, ob Stanley
so ein bisschen aufgeräumt wurde.
Oh ja, das glaube ich, also davon kann
man ausgehen, dass diese Geschichte so wie
sie jetzt überliefert ist.
Wenn ich eher so, who the bloody hell are you?
Also dann
kommt sie erst zu diesem Treffen. Also
worauf ich hinaus will, dieses Treffen war überhaupt nicht
so. Und dieser Satz, Dr. Livingston
I presume, ist hochgradig
inszeniert.
Und jetzt aber, und das ist eigentlich
der Höhepunkt dieser Geschichte, kommen
so ziemlich alle Protagonisten dieser Folge zusammen.
Der Bombay ist als Karawahnenführer
von Stanley mit dabei.
Der Susi und Tzuma sind auf Seiten
Livingston mit dabei. Tipo Tip ist auch
mit dabei. Und
alle treffen sich jetzt in Ujiji
und es kommt eben zu diesem
legendären Treffen zwischen Livingston
und Stanley und Livingston gilt jetzt wieder
offiziell als Entdeckt und
also in Europa ist er jetzt wieder
am Leben.
Und deshalb wird ja auch der Cameron
im Anschluss quasi geschickt, weil sie
jetzt wissen Livingston lebt wieder und
Cameron wird geschickt, um ihm neue Hilfsmittel
zu bringen. Livingston begleitet
dann den Stanley auf seinem Rückweg
zur ostafrikanischen Küste
und es ist eigentlich so
Stanley bedrängt Livingston mit
nach Europa zu kommen. Aber Livingston ist
entschlossen, Afrika nicht zu verlassen,
er will ihn noch da bleiben, er sieht seine Mission,
er ist noch nicht abgeschlossen an und
eigentlich ist er aber gesundheitlich noch
enorm angeschlagen. Livingston begleitet
sie noch, sie trennt sich dann, Livingston
geht wieder zurück zum Tanganikasee,
seinen gesundheitszustand wird aber immer
schlechter und sie müssen ihn immer mehr tragen
und am 1. Mai 1873
stirbt er dann am Südufer
des Bangviulo Sees
im heutigen Sambia.
Und Tzuma und Susi sind jetzt die dafür
zu fragen, dass seine Leichnahmen und seine
ganzen Hinterlassenschaften, wie seine Tagebücher,
seine Skizzen, seine Schriften und auch die
wissenschaftlichen Instrumente, dass die den
britischen Behörden übergeben werden, nur
sein Herz, das haben sie unter einem Baum
begraben vor Ort.
Es gibt da diesen berühmten Spruch von Livingston,
mein Herz ist in Afrika und
deshalb haben sie eben sein Herz in Afrika
begraben, aber seinen Körper und
alle seine Instrumente und seine Bücher
und so haben sie dann auf einem langen
Marsch Richtung Ostküste getragen.
Und es sind eben Tzuma und Susi, die führen
jetzt die Karawane an und auf dem Weg
treffen sie dann auf einen Mann
und ich habe der von ihm schon erzählt,
nämlich sie treffen auf eine andere
Expedition, nämlich sie treffen
Werner Cameron, der führt ja die Livingston
Relief Expedition, der im Auftrag
der Royal Geographical Society, also er
soll ihm neue Hilfsmittel bringen
und du weißt ja
oder kannst du vielleicht noch erinnern,
wer sein Karawanenführer ist?
Nein.
Der ist Bombay, genau, der ist
Der Bombay ist jetzt am Weg zurück
mit der Karawane. Genau, er ist mit der
Karawane mit Stanley zurück zur Küste
und als sie dann dort waren, ist Bombay
gleich weiter mit Cameron und sie sind
dann der Livingston-Gruppe in die
Arme gelaufen. Also der Livingston-Gruppe
ohne Livingston, weil Livingston lebt
zu dem Zeitpunkt nicht mehr.
Und als sie jetzt erfahren, dass Livingston
nicht mehr lebt, suchen sie sich
eine neue Aufgabe und die ist jetzt
sie queeren am Ende Afrika einmal von
West nach West. Die Gruppe um
Tuma und Susi, also die ehemaligen Livingston
Expeditionsgruppe, die erreicht dann
mit dem Leichnamen allen Utensilien
schließlich Sanzibar und Tuma und Susi
werden dann für ihre Verdienste
auch nach London eingeladen, aber
weil sich ihre Reise verzögert, verpassen
sie die Beisetzung von Livingston.
Aber sie verbringen dann
1874 einige Monate in London,
also unter anderem treffen sie dann auch
alte Weggefährten von Livingston
und sie nehmen auch an einem Treffen
der Royal Geographical Society
Teil. Sie helfen dann auch mit
bei der Herausgabe des Tagebuch von Livingston
weil sie eben auch ihre Erinnerungen beisteuern.
Also beide arbeiten dann
nach ihrer Rückkehr aus London
auch weiterhin als Karawannenführer.
Unter anderem findet Susi
einen geeigneten Ort
für eine Handelsstation im Auftrag von
Stanley und
diese Handelsstation wird dann Leopold
Will genannt, nach Leopold II
und das ist die heutige Hauptstadt des
Groß Kinshasa.
Und ich fand das in der Vorbereitung sehr interessant,
weil mir diese Dynamik nicht bewusst war.
Es gab ganz viele ostafrikanische Sklaven,
die befreit wurden, dann nach Indien
gekommen sind und anschließend an den
britischen Expeditionen nach Ostafrika teilgenommen
haben. Aber das ist quasi einerseits Teil
des Kampfes gegen die Sklaverei war,
aber andererseits haben die Expeditionen
eben die Erkundungen und die Erkundungen
zu mehr Einfluss dort geführt.
Und deshalb waren eben diese Forschungsreisenden
wie Stanley oder Livingston am Ende
bereits der Kolonialisierung.
Und diese Expeditionen durch Ostafrika
ballen sich halt sehr in den
1850 und 1860er Jahren.
Eine Zeit, in der das Land des Inneren
für die Europäer halt erstmal noch unbekannt
war. Und was mich halt fasziniert
hat, war, dass bei den berühmtesten
dieser Expeditionen, und über die haben
wir jetzt geredet, also über die von
Speak und Burton, die von Livingston,
die von Stanley und die von Cameron, das sind
so die bekanntesten dieser
ostafrikanischen Expeditionsreisen.
Bei all diesen Expeditionsreisen finden
sich einige Namen eben immer wieder,
und über die wollte ich deshalb auch mal reden,
wie zum Beispiel den Bombein, der dann als
Karawanentführer bei ganz vielen dieser
Expeditionen dabei war.
Und dass die sich im Grunde auch alle
quasi einmal treffen, bei diesem
legendären Zusammentreffen von
Livingston und Stanley, das fand ich auch
sensationell. Ja, es ist interessant,
weil man kriegt so das Crew, als wäre das
eigentlich Herdorf. Genau.
Und nicht am riesigen Kontinent.
Weil man sich so überlegt, dass die
Führer der großen Expeditionen,
dass das halt manchmal auch die
selben Leute waren.
Was mir auch erinnern, das hast du
vorhin gesagt hast, nämlich, dass
einer dieser Expeditionsleiter
nach Afrika kommt und Bombein sucht
und er findet ihn auch.
Ja, ja.
Und wo ich immer auch so denke, okay, 19. Jahrhundert,
also Mitte 19. Jahrhundert,
und du fährst so an die Ostküste
Afrikas und suchst eine spezifische
Person und findest sie dann auch.
Ich stelle mir das so unmöglich vor.
Vor allem, wenn ich mir dann überlege,
dass okay, sie kennen dann zwar die Ostküste,
aber ansonsten wissen sie wenig über
das Landesinnere. Also wirklich,
kommt man alles irgendwie so ein bisschen
zufällig vor. Ja, das stimmt.
Ja, das stimmt schon.
Wenn es lag wahrscheinlich daran, weil es war
dann der Bombeilett dann auf San-Sibar,
war ja auch eine bekannte Persönlichkeit.
Also ich vermute, dass man ihn dadurch
ganz gut finden konnte. Ja, und
die europäische Forschungsreisende
in Ostafrika, ihre indigenen
Begleiter und ein berühmtes Treffen
am Tanganikasee, das die Geschichte
Afrikas prägen sollte.
Sehr gut. Glücklicherweise
bin ich ja nicht sehr bewandert,
was diese Dinge angeht.
Liebrigens den Grundsügen, geografisch
weiß ich nichts.
Deswegen sehr viel Neues hier,
wie der gelernt habe, ich finde diesen Ansatz
sehr gut, mit einmal dem Fokus auf eben nicht
denen, die diese Expeditionen
geführt haben und auch nicht einmal
ihre europäischen
Gefährten, sondern die,
wie du auch gesagt hast, höchstwahrscheinlich
der Grund, wann das diese Expeditionen
überhaupt erfolgreich verlaufen
haben können. Ja, genau.
Weil du brauchst ja deine lokale Intelligenz,
wenn man so will,
die auch die Sprache spricht
und die entsprechend kommunizieren kann
und dann eben auch weiß, wenn es nötig ist,
dass man jemanden hinzuziehen muss,
dass ich ihn an einer spezifischen Gegend
habe. Ja, ganz genau.
Das ist ja auch viel, das wir immer
hören bzw. was immer wieder vorkommt
in diesen Expeditionsfolgen,
die wir machen, diese grenzenlose
Eroganz, mit der man oft aus Europa
nach in fremde Länder gereist wird.
Ja, genau. Wo man davon ausgeht,
nur wenn jemand jetzt kommt und sagt,
ja ich bin Teil des Empires,
dann öffnen sich für ihn
alle Türen und Wege, aber natürlich
ist das nicht so.
Tatsächlich ist es auch so, dass man wirklich,
in diesen Expeditionen hört man,
hört nie von den Leuten, die eben nicht
die großen europäischen Namen gehabt haben,
sondern die dafür gesagt haben,
dass diese Europäer auch dorthin kommen,
wo sie hin müssen.
So weit ich das auch gelesen habe,
im Grunde bei allen so,
dass die irgendwann Phasen haben,
sobald sie ankommen, kriegen sie Malaria
oder irgendwelche anderen Krankheiten
und müssen dann wirklich tagelang,
wochenlang gepflegt und getragen werden.
Ja, und wer diese Leute sind,
im Endeffekt, dass sie Malaria
und alle möglichen Krankheiten kriegen,
ich glaube, das gehört auch wirklich so dazu.
Also da kommst du mal hin,
weißt nicht, was es für Krankheiten gibt,
kriegst du mal all diese Krankheiten
und wenn du es überlebst, dann kannst du weitermachen.
Das haben wir auch zum Beispiel beim
Panama-Kanal, zum Beispiel, haben wir das ja auch gehabt.
Ja.
Und im Grunde auch bei allen Expeditionen
oder wo versucht worden ist,
irgendwas aufzubauen,
zuerst sterben wir mal viele Leute an den dortigen
Seiten.
Aber eine Sache auch noch,
weil ich habe ja eine Folge, glaube ich, gemacht
über eine Person, die Afrika erforscht hat,
aber das war dann 20 Jahre später
und das war Westafrika.
Das war ja Mary Kingsley,
die auch als einer der wenigen Frauen
zu jener Zeit rübergegangen ist.
Und das finde ich auch wieder ganz interessant,
weil diese Geschichte du jetzt erzählt hast,
die hat sich jetzt ungefähr über die Kade
oder so abgespielt, oder?
Genau, ja.
Die ist dann vor allem Westafrika
erforscht hat, weil das ist ja eigentlich
noch weniger erforscht gewesen als
Ostafrika zu der Zeit.
Die waren halt wirklich vor allen Dingen zunächst mal
nur in der Küste unterwegs.
Und das Land ist innere, das hat länger gedauert, ja.
Mir war nicht bewusst,
dass der westafrikanische Sklavenhandel
im 19. Jahrhundert dann zurückgeht,
weil die europäischen Mächte
Stück für Stück dann ins Sklavenhandel verbieten.
Aber der ostafrikanische Sklavenhandel
dort erst im 19. Jahrhundert
reicht.
Es konzentriert sich ja komplexe Angelegenheiten.
Vor allem, weil im 19. Jahrhundert
dann ja so nach und nach alle größeren
Mächte beginnen,
das Sklaverei zu erstmal den Sklavenhandel
zu verbieten
und dann das Sklaverei.
Es sind halt immer so Schritte,
wo dann teilweise die Karten dazwischen liegen,
bis irgendwas dann auch wirklich so
durchgesetzt wird,
wie es als Gesetz verabschiedet worden ist.
Ja, genau.
Das bewegt gründende Großbritannien.
Aber ja, was erwartet man?
Es ist so, was wird dann nicht quasi
von einer Regierung,
weil sie plötzlich erkennen,
dass das Falsch ist verändert,
sondern sie müssen halt auch an Vorteil drin sehen.
Was schon wichtig ist zu betonen,
das haben die jetzt nicht gemacht,
als Menschenfreundlichkeit.
Man sieht es auch bei Stanley,
zum Beispiel Stanley,
der dann für den bergischen König dann arbeitet.
Der hat eher so
den Indigenen und so.
Bei Livingston hat er
diesen Ruf der Afrika-Liebe.
Mein Herz ist in Afrika
und so.
Das ist zum Beispiel bei Stanley ganz anders.
Alles hat so seine eigene Problematik.
Zum Beispiel auch
dieser Ansatz von Livingston,
das geht dann wieder tief in diese,
also abgesehen davon, dass er ein Missionar war
und ohnehin diese White Saviour-Gerichte auch noch kommt.
Aber gleichzeitig auch,
das Bild des Elenwilden.
Das ist noch immer besser,
als Stanley bzw. Leopold
in Bergisch Kongo macht.
Da gibt es dann auch Abstufungen.
War das ein Hinweis, Daniel,
oder bist du da selber draufgestoßen?
Es war kein Hinweis.
Ich habe schon lange
ein Buch zum Thema auf dem Schreibtisch liegen
und habe mir immer gedacht,
ich würde das Thema gerne machen,
aber ich wusste nicht so genau,
wie ich den Bogen machen sollte.
Nachdem ich diese Livingston
abgelesen hatte, dachte ich mir,
das wäre vielleicht ein guter Aufhänger.
Dieses Buch heißt
Im Schatten der Entdecker indigene Begleiter
europäischer Forschungsreisender
und ist von Volker Matis.
Matis war Professor an der Uni Hamburg.
In dem Buch gibt es viele Beispiele.
Er verfolgt eher so einen analytisch-wissenschaftlichen Ansatz,
wo er das so zusammenfasst.
Welche Aufgaben sie übernommen haben
und welche Bedeutung sie hatten.
Und dann gibt es aber so einen zweiten Teil des Buches,
wo dann konkrete Biografien auch aufgeführt werden.
Und da finde ich,
es ist ein sehr schöner Ansatz,
das so zu vermengen.
Dass man einerseits diesen analytischen
wissenschaftlichen Ansatz hat
und dann aber auch konkrete Biografien hat,
an denen man das dann nochmal so lesen kann.
Daher kann ich das Buch sehr empfehlen,
aber das Buch eben
hat mir keinen CE-Bogen vorgegeben.
Deshalb hat es länger gedauert,
bis ich die Geschichte machen konnte.
Sehr gut.
Das ist ein schöner Punkt,
wenn man eine andere treffen.
Sehr gut.
Das fand ich aber auch so interessant,
dass die alle dann so mehr oder weniger
verdichtet sich diese Geschichte
in diesem einen Treffen in Uchichi.
Aber bekannt davon ist eigentlich
vor allem dieser Begrüßungssatz
und man weiß Stanley und Livingston.
Aber dass da eine Gruppe drumherum stand
und dass diese Gruppe einfach auch
mit die wichtigsten Begleiter
dann diese ganzen osdafrikanischen Expeditionen waren,
das fährt man eher weniger.
Ja.
Insultat zu exzellten.
Man kennt Tenzing Norge,
als ein Helfer,
aber ansonsten,
selbst in der Literatur,
da ist auch...
Es klingt eigentlich so,
nach dem Thema, dass jemand wie T.C. Boyl
verarbeiten müsste.
Der wird dann so ein Buch schreiben.
Oder Paul Oster.
Na gut,
sehr gut.
Wir haben sich dran.
Sehr gut.
Hervorragend.
Ich bin mir sicher, du hättest diese Folge noch viel hinzuzufügen,
weil es ja wahrscheinlich
einen ziemlichen Reichtum an Informationen gibt,
denn du jetzt aus Zeitgründen
nicht mit reinnehmen kannst.
Das stimmt ja. Aber nee, ich würde sagen,
lassen wir es gut sein für heute.
Gut, dann machen wir doch den Feedback-Hinweis-Block.
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Da gibt es alle Informationen unter
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Außerdem gibt es ein Buch von uns,
das am 28. September
erscheint.
Und Geschichten aus der Geschichte heißt
und wer uns auch mal lesen möchte,
nicht nur hören möchte, hat da die Möglichkeit
zuzuschlagen.
Und wir bedanken uns in dieser Woche
für das Video.
Vielen, vielen Dank für eure Unterstützung.
Ja, vielen herzlichen Dank.
Und vielen Dank an Lene Kiebel
fürs schneiden diese Folge.
Tja, Richard, und dann würde ich sagen,
wir machen und geben
dem einen das letzte Wort,
der es auch sonst bislang immer gehabt hat.
Ja, jetzt kannst du den Rest
gleich auch noch sagen, nachdem du alles gesagt hast.
Nein, du, wie heißt er?
Ich wollte dir die Brücke bauen durch jetzt.
Sag's.
Lern uns ein bisschen Geschichten.
Lern uns ein bisschen Geschichten.
Wir werden sehen,
wie das sich damals endlich getan.
Wie das sich damals endlich getan.
Copyright WDR 2021
Machine-generated transcript that may contain inaccuracies.
Eine Geschichte über indigene Begleiter und europäische Forschungsreisende
Im November 1871 kommt es in Ujiji am Tanganjika-See in Tansania zu einem außergewöhnlichen Treffen: Der Journalist Henry Morton Stanley stößt auf David Livingstone, der als verschollen galt. Und er begrüßt ihn mit den legendären Worten „Dr. Livingstone, I presume?“.
Wir sprechen in dieser Folge über die britischen Expeditionen durch Ostafrika in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, stellen aber diejenigen in den Vordergrund, die sonst im Hintergrund verschwinden und die in den meisten Geschichtsdarstellungen unerwähnt bleiben. Die aber in vielen brenzligen Situationen den Expeditionsteilnehmern des Leben retteten: Die indigenen Begleiter der europäischen Forschungsreisenden – wie etwa der Karawanenführer zahlreicher Expeditionen Sidi Mubarak Bombay.
Literatur
Volker Matthies: Im Schatten der Entdecker. Indigene Begleiter europäischer Forschungsreisender, 2018.
Das Episodenbild zeigt Sidi Mubarak Bombay.
Tickets für unsere Liveauftritte im Herbst gibt es hier: https://www.contrapromotion.com/
Und wer unser Buch, das am 28.9. erscheinen wird, vorbestellen will, kann das im gut sortierten Buchhandel oder hier tun: https://www.piper.de/buecher/geschichten-aus-der-geschichte-isbn-978-3-492-06363-0
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