Geschichten aus der Geschichte: GAG415: Polarpionier Fridtjof Nansen

Richard Hemmer und Daniel Meßner Richard Hemmer und Daniel Meßner 9/6/23 - Episode Page - 51m - PDF Transcript

Hallo und herzlich willkommen bei Geschichten aus der Geschichte.

Mein Name ist Richard und mein Name ist Daniel.

Wir sind zwei Historiker, die sich hier Woche für Woche eine Geschichte aus der Geschichte

erzählen, immer abwechselnd und immer so, dass der eine nicht weiß, dass der andere immer

erzählen wird.

Richtig.

Bevor es hier jetzt aber weitergeht, kommt noch eine kleine Werbeeinschaltung.

Werbung?

Daniel.

Eher.

Weißt du, was ich mir oft frag, wenn ich einkaufen will?

Ja, was du einkaufen solltest.

Auch das.

Aber was ich mir auch frag, ist, wieso gibt Lebensmittel immer nur in diesen winzigen,

kleinen Packungen?

Oh ja.

Ich esse hier gern.

Ich schöpf gern aus dem vollen, ich will Großpackungen.

Ich will Großpackungen, die nicht so teuer sind, aber trotzdem hervorragende Qualität

bieten.

Oh ja.

Wenn du weißt jetzt wahrscheinlich schon, was ich hinaus will, ja, und zwar auf unseren

heutigen Werbepartner, der kann in dem Fall nämlich sehr gut weiterhelfen.

Oh ja, und ich denke, du redest von Koro, oder?

Genau, so ist es.

Koro.

Koro denkt nämlich den Handel neu.

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Das bedeutet, weniger Verpackungsmüll für uns alle.

Ist aber noch nicht alles.

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Also, sie haben keine Angst vor verrückten Ideen und suchen dabei auch immer nach individuellen

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Also, ob konventionell oder bio, das Wichtigste ist immer nur die höchste Qualität.

Und weißt du, was mein neuestes Koro-Produkt ist, dass ich mir eigentlich gar nicht mehr

wegdenken kann aus unserer Küche?

Eigenchips.

Ein Eigenchips?

Die sind ein Dauerbrenner, aber hier was Neues, nämlich ein Schneidbrett mit integrierten

Auffang.

Das hab ich auch, das hab ich auch, das ist wirklich genial.

Wie großartig ist das?

Ja.

Kann man überall hintragen und dann schneidet man und dann schiebt man es einfach in diese

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Großartig.

Ja.

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Fantastisch.

Ende der Werbung.

Ja und Werter Daniel, wir sind angelangt bei Folge 415, 415, um so zu sagen, wie du es

normalerweise sagst.

415.

Erinnerst du dich noch über was wir in Folge 414 sprachen?

Du hast von der Chronik eines islamischen Gelehrten gesprochen, Eben Fadlan, der eine

weite Reise von Bagdad nach Proto-Bulgarien, ist das richtig gemacht hat?

Na ja, nach Russland eigentlich, also die Gegenwoher hin ist es im heutigen Russland.

Aber naja, richtig, eine sehr interessante Chronik und eben weiß noch, was quasi wen

er dort beschreibt.

Oh ja, die Russ oder die Wikinger.

Richtig, oder ja genau.

Das ist nämlich ja auch Teil der Folge, dass man nicht ganz sicher ist, in was beschreibt

er, wen beschreibt er hier wirklich und sind es Wikinger oder sind es Russ oder sind es

irgendwas dazwischen.

Ja.

Ja, sehr spannende Folge, Richard.

Ja, danke.

Deswegen, naja, nachdem ich dir eine spannende Folge erzählt, beim letzten Mal, erwarte ich

mir dasselbe natürlich von dir.

Hui.

Richard, im Juli 1905 reist Friedhof Nansen von Norwegen nach Kopenhagen in die dänische

Hauptstadt, um dort Karl von Dänemark, den dänischen Prinzen, zu treffen.

Es ist eine geheime und durchaus heikle Mission.

Nansen hat nämlich keinen offiziellen Auftrag durch die Regierung.

Er wird aber geschickt vom norwegischen Ministerpräsidenten Christian Michesen.

Er soll den dänischen Prinzen nämlich davon überzeugen, norwegischer König zu werden.

Er hat nämlich seine Zweifel und fordert auch erst mal eine Volksabstimmung, die

im November 1905 danach stattfindet.

Die Mehrheit ist da für die Einführung einer konstitutionellen Monarchie.

Das norwegische Parlament, Storting, wählt dann den Karl von Dänemark zum König, er nimmt

schließlich die Wahl an, nennt sich Hakon, der Siebte und ist damit der Begründer der

gegenwärtigen norwegischen Königsfamilie der Glücksburger.

Hast du gewusst, Richard, dass Norwegen erst 1905 unabhängig geworden ist und vorher

in Personalunion vom schwedischen König regiert wurde?

So spezifisch nicht, aber die Abhängigkeit, das war man bewusst.

Und hast du gewusst, dass das schwedische Königshaus, die Dynastie der Bernadotte von

einem gewissen Jean-Baptiste Bernadotte begründet wurde, eigentlich in general in der

französischen Revolutionsammi, der nur über Umwege auf den schwedischen Thron gelangt?

Nein, natürlich nicht.

Sehr gut, Richard.

Wir werden heute aber nur am Rande über die Unabhängigkeit Norwegens sprechen.

Viel mehr wird es um den Mann gehen, der auf geheime Missionen zum dänischen Prinzen

geschickt wurde, nämlich Friedhof Nansen, der zu dem Zeitpunkt schon ein international

bekannter Star war.

Sag dir der Name was, also was weißt du über Friedhof Nansen?

Also, nicht wahnsinnig viel.

Nur so kleine Dinge immer am Rande, weil er ja schon einige Male vorkam, auch in unserem

Buch, aber es ist so spezifisch über ihn, weil es nicht wahnsinnig viel.

Sehr gut.

Also immer wenn er bei uns bislang vorgekommen ist, also sowohl in den Folgen, also auch

im Buch, dann immer im Zusammenhang mit Expeditionen.

Zum Beispiel in Folge 386 der Wettlauf zum Nordpol, Nansen ist nämlich Pionier der

Polarexpeditionen.

Also der hat zahlreiche Polarforscher, inspiriert auch den Royal Amundsen zum Beispiel.

Aber Nansen hat auch in Zoologie promoviert, hat das zentrale Nervensystem von wirbelosen

Tieren erforscht, ist nach dem ersten Weltkrieg für den neugegründeten Völkerbund tätig,

wo er als Hochkommissar für Flüchtlingsfragen verantwortlich war, und 1922 bekommt er sogar

den Friedensnorwegpreis verliehen.

Und wir könnten tatsächlich zu jedem dieser Aspekte eine ganz eigene Folge machen.

Aber ich dachte, wir schauen mal, wohin uns diese Themen führen und sprechen mal über

Nansen und legen den Fokus eben nicht auf die Polarexpeditionen.

Nansen ist am 10. Oktober 1861 in der Nähe von Christiania geboren.

Kennst du die Stadt zufällig?

Ja, schon gehört.

Also, wir waren nicht dort.

Weißt du, wie die Stadt heute heißt?

Christiania.

Nein.

Sehr gut.

Das war nämlich ein bisschen eine Fangfrage, weil Christiania ist der alte Name für Oslo.

Schau an.

Die Stadt hieß nämlich ursprünglich Oslo, ist aber dann im 17. Jahrhundert nach einem

großen Brand neu aufgebaut worden.

Und in dem Zuge ist sie dann nach König Christian dem Vierten in Christiania umbenannt worden.

Und dann erst 1925 ist dann beschlossen worden, wieder Oslo als Name zu verwenden.

Und das hat auch mit der neu gewonnenen politischen Unabhängigkeit zu tun, von der ich vorhin

schon erzählt habe, die 1905 passiert, weil Christian der Vierte, nachdem Oslo benannt

wurde, war König von Dänemark und Norwegen.

Und vielleicht denkst du dir jetzt, Moment mal, Nansen soll doch den dänischen Prinzen

überreden, König von Norwegen zu werden.

Wie passt das mit der Unabhängigkeit zusammen?

Und ich muss zugeben, es ist wirklich kompliziert, ich versuche es mal in der Kurzfassung.

Es ist nämlich so, Norwegen und Dänemark wurden seit 1380 in einer Personalunion regiert.

Die wird allerdings von dänischer Seite sehr stark dominiert.

Und diese Personalunion endet aber 1814.

Und jetzt kommen die Schweden ins Spiel und der bereits genannte Jean-Baptiste Werner dort.

In Zuge der napoleonischen Kriege bilden sich ja unterschiedliche Allianzen.

Und Dänemark versucht erstmal neutral zu bleiben, aber das klappt nicht.

Die verweigern nämlich die Durchfahrt britischer Schiffe in die Ostsee.

Und das führt zum Krieg zwischen Dänemark und dem Vereinigten Königreich.

Die Royal Navy hat nämlich 1801 vor Kopenhagen fast die ganze dänische Flotte zerstört.

Die haben es dann versucht wieder aufzubauen.

Und 1807 verlangt dann die Royal Navy die Herausgabe der Flotte.

Was die Dänen ablehnen, woraufhin Kopenhagen belagert und von den Briten beschossen wird.

Große Teile der Stadt werden dann in Brand gesteckt.

Die Dänen kapitulieren und händigen ihre Flotte aus.

Und große Teile Kopenhagens werden da zerstört und ungefähr 2000 Menschen sterben.

Die Konsequenz davon ist, dass Dänemark jetzt ein Bündnis mit Frankreich eingeht.

Schweden hingegen befindet sich gerade im Krieg gegen Russland und muss 1809 Finnland abtreten.

Die versuchen jetzt dann, als Kompensation dafür Norwegen zu kriegen,

der sehr in Personalunion mit Dänemark reagiert wird zu dem Zeitpunkt noch.

Und genau das ist jetzt die Mission von Jean-Baptiste Bernadotte, der ab 1810 Karl Johann heißt.

Weil jetzt müssen wir noch klären, wie es ein französischer Revolutionsgeneral geschafft hat,

zu Oberbefeßhaber des schwedischen Heirs zu werden, kurz darauf sogar zum Oberbefeßhaber der alliierten Nordarmee gegen Napoleon

und schließlich zum König von Schweden und Norwegen.

Zämliche Karriere.

Es ist wild.

Der Jean-Baptiste Bernadotte kämpft also erst mal an der Seite Napoleons

und stellt sich dann aber wenige Jahre später gegen ihn.

Und das kam so, der schwedische König Gustav IV. Adolf, der muss abdanken.

Das sind so interne Streitigkeiten.

Und seine Erben werden vom schwedischen Ständereichstag von der Thronfolge ausgeschlossen.

Und deshalb wird sein Onkel Karl XIII. König.

Und das ist im Jahr 1809, also das ist das Jahr, in dem Schweden Finnland an Russland abtreten muss.

Das Problem ist aber, der hat keine Kinder, daher wird ein Thronfolge gesucht.

Und er adoptiert erst seinen Neffen, den Christian August, aber der stirbt völlig überraschend 1810.

Und wie du richtig vermutest, Richard, Karl XIII. Adoptiert dann den Bernadotte, der sich jetzt Karl Johann nennt.

Der fängt jetzt erst überhaupt an, schwedisch zu lernen.

Dann muss er noch, weil er als Katholike, muss dann schnell konvertieren.

Napoleon muss auch noch zustimmen, was er auch macht und ihn offiziell aus der französischen Staatsbürgerschaft entlässt.

Und das stellt sich natürlich die Frage, wie kommen sie drauf, jemanden zu nehmen,

der nicht aus den sonst üblichen hochartigen Kreisen kommt und der auch kein besonders großen Bezug zu Schweden hatte.

Es war nämlich so, dass Schweden um gute Beziehungen zu Napoleon bemüht waren.

Also es gab unter schwedischen Politikern und Militärs die Hoffnung auf den Feldzug Frankreichs gegen Russland,

was ja einige Jahre später tatsächlich passiert, 1812.

Aber die Schweden erhoffen sich davon, nämlich Finnland zurückerobern zu können.

Und als der Königsmacher gilt der Karl Otto Mörner, ein schwedischer Baron und Diplomat,

der wird nämlich nach Frankreich geschickt, um sich von Napoleon die Zustimmung für den Friedrich Christian II. von Holstein Augustenburg zu holen.

Also das wäre so die hadlige Alternative gewesen.

Und das Interessante ist, der Mörner macht es nicht.

Also der geht zwar zu Napoleon, aber der fragt erstmal die ganzen Generäle von Napoleon, ob die nicht Interesse hätten an den Posten.

Und der Bernhard Ott sagt, ja, also er wäre jetzt nicht abgeneigt.

Und deshalb setzt sich der Mörner jetzt für ihn ein.

In Schweden sind sie jetzt nicht so begeistert davon.

Der Mörner wird gleich mal unter Hausarrest gestellt.

Allerdings haben da die Dinge in Lauf schon genommen, weil Napoleon hat's inzwischen schon zugestimmt.

Und so wird Bernhard Ott jetzt zum Grundprinzen.

Und nachdem er merkt, dass das mit der Rückeroberung Finnlands nix wird,

lässt er sich für die Beteiligung Schwedens an einer antinapoleonischen Allianz Norwegen zusichern.

Weil die Dänen, die sind ja wiederum auf Seite Napoleons.

Bernhard Ott kämpft jetzt also als schwedischer Kronprinz gegen seinen ehemaligen weggefährten Napoleon.

Jetzt stellt sich natürlich noch die Frage, wie kommt's jetzt zu diesem Wechsel?

Also wie wechselt jetzt die Personalunion Dänemark Norwegen zu Schweden Norwegen?

Und das passiert jetzt nach der Völkerschlacht bei Leipzig.

Da ist es nämlich so, der Bernhard Ott ist Oberbefeßhaber einer alliierten Armee, nämlich der Nordarmie.

Und nach der Schlacht bei Leipzig hält er sich nicht an die Abmachung,

mit dem Herrichtung Holland zu ziehen, sondern er zieht Richtung Dänemark.

Und im Oktober 1813 passiert das also über Hannover und Hamburg,

zieht er nach Holstein und landeschließlich in Kiel.

Und als er Kiel erreicht, kapituliert Dänemark.

Im sogenannten Kieler Frieden von 1814, das ist der Friedensvertrag zwischen Dänemark und Schweden

und dem Vereinigten Königreich, da muss Dänemark jetzt Norwegen an Schweden abtreten.

Aber Norwegen konnte eine eigene Verfassung durchsetzen.

Also die waren recht autonom.

Und die Personalunion mit Schweden hat vor allem die Außenpolitik betroffen,

die vor dem schwedischen König bestimmt worden ist.

Genau das führt aber 1905 dann zum Streitpunkt zwischen Schweden und Norwegen.

Und 1818 stirbt dann schließlich Karl III.

Und somit wird Bernhard Ott neuer König von Schweden und Norwegen.

Also er wird als Karl IV. Johann von Schweden und als Karl III. Johann von Norwegen.

Gar nicht kompliziert.

Es ist nicht kompliziert.

Und also er begründet damit die Dynastie der Bernhard Ott, die heute noch in Schweden an der Macht sind.

Also ich muss zugeben, das ist natürlich ein recht lange Exkurs,

aber weil wir so selten in Skandinavien sind, dachte ich, es lohnt sich.

Und es hat ja Auswirkungen bis heute.

Also die beiden Dynastien der jetzigen Königshäuser gehen darauf zurück,

sowohl Norwegen mit den Glücksbürgern als auch in Schweden mit den Bernhard Ott.

Und durch diesen Wechsel der Personalunion, also von Dänemark hin zu Schweden,

kommt quasi jetzt Bernhard Ott an die Macht und begründet jetzt die neue Dynastie.

Soweit also die kurze Erklärung, warum der dänische Prinz gefragt wird,

ob er norwegischer König werden will,

weil die Personalunion bestand ja mit Schweden nicht mit Dänemark,

aber der dänische Prinz, der passt perfekt,

weil er hat im Grunde keine Chancen auf den Thron.

In der Thronfolge ist er, glaube ich, auf Platz 3 oder so.

Also er wird höchstwahrscheinlich sowieso nicht dänischer König werden.

Und er hat schon einen Sohn, den er mitbringt.

Das heißt, er hat gleich seinen Thronfolge mit dabei.

Das war die Kurzfassung, warum Norwegen seit dem 14. Jahrhundert

in Personalunion mit Dänemark regiert wurde und ab 1814 mit Schweden zurückzunanzen.

Er ist ja in der Nähe von Oslo geboren, 1861.

Wächst in einem recht gut situierten Elternhaus auf.

Das ist so eine bürgerliche Oberschichtfamilie, der Vater Anwalt, die Mutter aus einer Adelsfamilie.

Die haben ein Anwesen auf dem Land, wo er auch wächst.

Und das wird häufig so als ländliche Idylle beschrieben.

Also was sich bei ihm seit frühester Jugend schon bemerkbar macht,

ist seine Leidenschaft für Sport.

Vor allem Wintersport wie Eislaufen, Skifahren, wohl auch Skispringen.

Also das Elternhaus war ganz in der Nähe von einer Skisprung Schanze, dem Kastelbacken.

Weil dort aber nicht verlässlich Schnee war, hat man die Schanze dann später verlagert.

Das ist nämlich jetzt die Schanze am Holmenkollen.

Und du als alter Skisprung-Fan kennst die natürlich gut.

Ja, natürlich.

Er macht auch schon früh lange Wanderungen, geht Jagen, Fischen,

streift durch die Wälder der Nordmarker, ein großes Waldgebiet im Norden von Oslo.

Und es bestimmt dann auch die Wahl seines Studiums, weil er entscheidet sich 1880 für die Zoologie.

Davon erhofft er sich, so sagt er später, viel Zeit in der Natur verbringen zu können.

Dass ihn das bald zu einem gefeierten Polarforscher machen wird, ist da noch nicht absehbar.

Das ist nämlich eher Zufall.

In seinem zweiten Studienjahr fragt ihn nämlich einer seiner Dozenten,

ob er nicht Lust hätte, auf eine Expedition in die Arktis mitzukommen.

Und er sagt begeistert zu, verbringt dann fünf Monate an Bord eines Robbenfängers, der Viking.

Und die fahren da bei Grönland und Spitzbergen rum auf der Suche nach Robbenherden.

Und da entdeckt Nansen jetzt seine Liebe zum Eismeer, das er jetzt erstmals wirklich erlebt.

Und für kurze Zeit wird das Schiff dann sogar auch vom Packeis eingeschlossen.

Und da entwickelt er jetzt auch schon so die erste Idee für eine Polarexpedition.

Also ist nämlich bislang noch niemals im Gelungen, Grönland zu durchqueren.

Das hat zum Beispiel auch Robert Peary versucht.

An den kannst du dich vielleicht noch erinnern.

Ja, ja, natürlich.

Wo kommt er vor?

Robert Peary ist der, der den Streit mit Frederick Cook hatte,

weil beide behauptet haben, dass sie zuerst den Nordpol erreicht haben.

Vermutlich hat es aber keiner von beiden wirklich bis zum Nordpol geschafft.

Davon erzähle ich ebenfalls in Folge 386.

Peary war jedenfalls auch einer, der zwei Jahre vor Nansen versucht hat,

Grönland zu durchqueren, muss aber nach 150 Kilometern wieder umkehren.

Noch ist es aber nur so eine Idee.

Es dauert noch einige Jahre, bis das dann konkret wird.

Nansen arbeitet nämlich nach seiner Rückkehr von dieser ersten Expedition

als Konservator und Kurator am Bergenmuseum.

Das gehört zur dortigen Universität.

Und er hat dort nicht nur Kontakt zu namhaften Forschenden,

sondern kann selber auch Studien durchführen.

Und er untersucht da zum Beispiel die Anatomie von Borsten Würmern.

Und er spezialisiert sich dann im Bereich der Neuroanatomie,

also die Wissenschaft, wo es um den Aufbau des Nervensystems geht.

Da leistet er dann auch wirklich Pionierarbeit in den nächsten sechs Jahren,

sodass aus diesen Studien auch seine Doktorarbeit hervorgeht,

die auf Deutsch übersetzten Titel hat,

Struktur und Verbindung der histologischen Elemente des zentralen Nervensystems.

Und 1888 schließt er die Promotion ab.

Er war auf dem Weg zu einer akademischen Karriere,

aber er nimmt erstmal eine andere Abzweigung.

Wenige Tage nach seiner Verteiligung,

noch bevor er überhaupt sein Zeugnis in Empfang nehmen kann,

macht er sich nämlich auf den Weg nach Grönland,

um als erster Mensch Grönland zu durchqueren.

Wie man es halt so macht.

Wie man es so macht.

Nansen hat diese Expedition lange geplant und vorbereitet.

Also Nansen analysiert andere Expeditionen,

kommt zu dem Schluss, dass ein kleines Team am besten ist.

Daher stellt er ein Team von fünf Leuten zusammen, die mit ihm losziehen.

Er lässt Schlitten, Skier und 8 Teile der Ausrüstung

wie die Schlafsäcke extra herstellen.

Und es gehen daher auch praktisch seine gesamten Ersparnisse dafür drauf.

Ansonsten ist das Projekt spendenfinanziert.

Bei der norwegischen Regierung ist es viel zu riskant,

die wollen also kein Geld zuschießen,

für das, was Nansen da plant.

Und alle, die bislang an der Grönland durchqueren und gescheitert sind,

die haben es von der bewohnten Westküste versucht.

Nansen plant aber seine Gruppe,

an der unbewohnten Ostküste starten zu lassen.

Weil er sagt, es ist besser ein Ziel zu erreichen.

Nein, es ist auch naheliegend, oder?

Du möchtest am Ende deines Trebs irgendwo in der Zivilisation sein,

dass ich hier um dich kümmern kann,

anstatt irgendwo im ewigen Eis.

Das hat er eben auch als die bessere Motivation empfunden.

Zumal sehr auch so ist, wenn man an einer unbewohnten Ostküste abgeholt wird.

Könnte auch sein, dass man das Schiff erst mal nicht findet,

weil da ist auch sehr viel Eis und sehr viel unbekanntes Terror.

Aber was macht die Durchquerung von Grönland eigentlich so gefährlich

und so schwierig, weißt du das?

Naja, es ist halt viel Eis und kalt und so weiter.

Das stimmt.

Also das gesamte grönländische Inland ist von einem Eisschild bedeckt.

Also komplett mit Eis voll.

Und das ist nicht einfach nur ein bisschen Eis, was da liegt,

sondern im Schnitt ist dieser Eisschild 1,5 Kilometer dick.

Das heißt, sie müssen von der Küste auf diesen Eispanzer steigen

und auf der anderen Seite wieder runter.

Am 15. August 1888 geht es los.

Es ist von Anfang an extrem mühsam.

Also sie müssen auf 2.700 Meter aufsteigen, auf Gletscherspalten aufpassen

und es wird nachts bis zu minus 46 Grad kalt.

Oben angekommen wird es auch nicht einfacher,

weil sie nur schwer durch den Neuschnee kommen.

Nansen beschreibt diesen Neuschnee nämlich wie Sand,

durch den sie die Schlitten ziehen müssen.

Nach ungefähr 50 Tagen und fast 600 Kilometern haben sie es geschafft.

Sie kommen an der Westküste an, nur so spät,

dass kein Schiff mehr zurück nach Norwegen fährt.

Aber zumindest ist es bewohnt, oder?

Ja, bewohnt, genau.

Das werden wir gleich sehen.

Sie erfahren nämlich, dass in einer Stadt 300 Kilometer südlich,

da fährt noch ein Transportschiff los.

Und um zumindest die Nachricht der erfolgreichen Durchquerung

schon mal nach Europa zu bringen,

beauftragt Nansen einen Inuk mit dem Kajak dorthin zu fahren.

Sie geben ihm Briefe mit, wo sie dann von der erfolgreichen Expedition berichten.

Und die Expeditionsgruppe überwintert dann an der Westküste Grönlands

bei einer Gruppe Inuit.

Und sie bleiben dann sieben Monate bei ihnen.

Und die Zeit ist äußerst prägen für Nansen,

weil er dort lernt, im Eis zu leben.

Ja, also spätestens bei seiner nächsten Expedition rettet ihm das wahrscheinlich das Leben.

Sie kommen im Mai 1889 wieder zurück nach Christiania,

werden von Tausenden Jubeln empfangen

und Nansen ist jetzt eine Bekanntheit,

also auch international.

Er ist einer der neuen Helden Norwegens.

Und noch existiert er die Personalunion mit Schweden,

wir sind im Jahr 1889.

Zuhause angekommen, erheiratete er erst mal,

plant gleich die nächste Expedition

und die wird noch spektakulärer.

Er will nämlich als erster Mensch den Nordpol erreichen.

Diese Expedition ist wirklich stilprägend.

Also ich habe schon vorher gesagt,

dass Nansen zum Vorbild wird für viele, die nachkommen,

für Amundsen, für Scott oder auch Schäkelten.

Und die suchen auch alle den Kontakt zu Nansen.

Also bevor die losfahren, besuchen die ihn auch

und lassen sich beraten.

Und auch so in der Vorbereitung der Expeditionen ist er so stilprägend.

Also wie die Expedition vorbereitet wird,

wie sie ausgestattet ist und so.

Nansen modernisiert, kann man sagen,

so die Art und Weise wie Polarforschung

in den nächsten Jahrzehnten gemacht wird.

Die Idee von Nansen ist folgende.

Er geht davon aus, dass die Strömung des arktischen Meers

über den Nordpol führt, oder zumindest in die Nähe.

Und daher will er das Eis mehr nutzen,

sich mit einem Schiff im Pack-Eis festfrieren zu lassen

und sich dann über den Nordpol treiben zu lassen.

Mitte auf die Idee bringt ihn auch eine Expedition,

von der ich dir auch schon mal erzählt habe,

nämlich die der USS Charnet.

Das Schiff, also die Charnet, wird nämlich im Jahr 1881

vom Pack-Eis zerquetscht und sinkt.

Aber 1884, also drei Jahre später,

werden Fragteile der Charnet

auf einer Eisscholle bei Grönland gefunden.

Und Nansen war daher von einer kontinuierlichen Meeresströmung

von Ost nach West über das Polarmeer überzeugt.

Und der Plan war daher auch,

sich ungefähr an der Stelle einfrieren zu lassen,

wo die Charnet gesunken ist.

Eine große Gefahr sind natürlich die Pressungen

durch die Treiberesscheuen.

Wir haben ja schon von einigen Schiffen gehört,

die gesunken sind, weil sie eben zerquetscht wurden

durch das Eis.

Weil es ist ja eben nicht so, dass das eine geschlossene Eistecke ist,

sondern dieses Pack-Eis besteht aus ganz vielen Schollen,

die ständig aneinander schlagen, sich auftürmen.

Und das ist eben der Grund,

warum die Schiffe dann häufig zerquetscht werden

und dann untergehen.

Sie brauchen also ein Schiff,

das dem Druck der eismassen Stand hält

und dafür lässt Nansen eigens ein Schiff konstruieren,

nämlich die legendäre Fram.

Nach der ist heute auch ein Museum in Oslo benannt,

wo man sich die auch anschauen kann.

Die Fram ist ein Dreimass-Schoner.

Jetzt kann ich das ja...

Ganz einfach so sagen, weil...

Jetzt kann ich das sagen,

kann ich auch was Wissen voraussetzen, was das bedeutet.

Natürlich.

Und war es so gebaut,

dass es bei Druck nicht zerquetscht wurde,

sondern wenn Druck von den Seiten kam,

dann wurde das Schiff angehoben.

Außerdem konnten sie die Außenteile wie das Ruder

und so alles einziehen,

damit es vom Eis nicht abgeschlagen wird.

Das heißt, wenn dann das Pack-Eis kommt

und hart auf hart kommt,

dann hebt das Pack-Eis das Schiff einfach nur auf sich auf.

Genau, genau.

Aber dann sitzt man halt auf dem Pack-Eis.

Das kann passieren, genau, dass man auf dem Pack-Eis sitzt.

Aber was er beschreibt, was häufig passiert,

dass das Pack-Eis dann unter das Schiff kommt

und dann zerbricht vorm Gewicht des Schiffs.

Aha.

Das ist eine Art Eisbrecher.

Ja, genau, so eine Art früher Eisbrecher.

Das hat auch tatsächlich funktioniert.

Die Fram wird dann nicht nur bei dieser Expedition eingesetzt,

sondern es gibt noch weitere Polarexpeditionen,

wo die Fram zum Einsatz kommt,

unter anderem auch bei Royal Amundsen Südpol Expeditionen.

Jedenfalls im Sommer 1893 geht es los.

Ab Oktober werden sie dann fest im Pack-Eis eingeschlossen,

und zwar auf 79° Nord.

Also es fehlt noch ein bisschen was zum Nordpol.

Die Eisdrift verläuft aber für Nansen äußerst enttäuschend.

Also die Drift ging nämlich nicht nur nach Norden,

sondern auch nach Süden

und war eigentlich so recht unverheersehbar.

Nach zwei Wintern beschließt er,

das Schiff zu verlassen und zu Fuß zum Nordpol zu kommen.

Und zwar gemeinsam mit Fredrik Johansen

und der Rest der Besatzung bleibt dann an Bord der Fram.

Und im März 1895 verlassen sie das Schiff,

auf Skiern und mit Hundeschlitten geht es Richtung Nordpol,

aber der Weg ist extrem mühsam.

Also die Kälte setzt ihnen zu,

der Weg ist ja auch keine ebene Eisfläche,

sondern sie müssen sich da einen Weg durch die Eisblöcke bahnen.

Sie können bis zu sieben oder acht Meter hoch werden.

Und er nennt den Weg in seinem Tagebuch dann auch

ein Chaos aus Eisblöcken.

Nach ungefähr einem Monat beschließen sie,

dass sie nicht weitergehen Richtung Norden,

weil es kommen ihnen Zweifel auf,

ob ihr Essen wirklich noch reicht,

um bis zum Nordpol zu kommen und wieder zurückzugelangen.

Deshalb gehen sie jetzt nicht weiter Richtung Nordpol,

sondern sie peilen dann Franziose Flandern.

Zu dem Zeitpunkt, also der nördlichste Punkt, den sie erreichen,

ist der 86. Breitengrad, was der Rekord ist.

Also eigentlich, die Ziele haben sie nicht erreicht,

aber sie haben den neuen Nordrekord aufgestellt.

Und das ist auch insofern ein guter Zeitpunkt zurückzukehren

oder eben Festland zu suchen,

weil es wird langsam wärmer.

Und das heißt, die Eisschollen, auf denen sie unterwegs sind,

die brechen auf.

Und deshalb ist dieser Weg immer gefährlicher.

Sie verbringen dann auch mal einen wirklichen Monat

oder so auf einer Eisscholle,

haben dann auch das Problem, dass sie ihre Chronometerfall stellen

und ihre Position auch nicht mehr genau bestimmen können.

Mit letzter Kraft und dank einiger Zufälle

erreichen sie dann aber Franziose Fland,

wo sie den nächsten Winter im Eis verbringen.

Diesmal aber nicht geschützt durch ein Schiff,

sondern in einer provisorischen Hütte,

die sie sich in so einer geschützten Bucht bauen,

wo sie dann die nächsten sieben Monate verbringen.

Und es ist unglaublich, also, dass sie das überhaupt überlebt haben.

Sie haben auch keine wasserdichte Kleidung,

was dazu führt, dass die sich untertags immer mehr mit Wasser vollsaugt

und nachts dann einfriert.

Und sie berichten dann auch von so einem Eispanzer,

den sie damit sich herumtrafen.

Vielleicht ist es ein bisschen wie bei Tauchanzügen,

die so funktionieren, dass so ein Wasserschicht

zwischen Leib und Anzug ist, die sich dann erwärmt.

Ah, vielleicht.

Vielleicht könnte es so funktionieren.

Stimmt.

Mit Vorräten sind sie gut versorgt,

dass sie ernähren sich vor allem von Beeren,

Walross und Robbenfleisch.

Also Hunger war weniger ihr Problem,

weil war langeweilig.

Also, die kommen da teilweise wochenlang nicht aus dieser Hütte raus

und müssen da ausharren während Winterstürmen zum Beispiel.

Im Mai 1896 verlassen sie dann ihr Winterquartier.

Man muss sich hervorstellen,

das ist jetzt ihr dritter Winter im Eis.

Also, es muss auch physisch und psychisch unglaublich anstrengend gewesen sein.

Sie verlassen jetzt das Winterquartier,

gehen die Küste Richtung Süden

und treffen dann als auch wieder so was zufällig

auf eine andere Expedition.

Und mit deren Versorgungsschiff

kommen sie dann zurück nach Norwegen.

Und jetzt kommt der nächste Zufall.

Die übrigen Expeditionsteilnehmer treffen sie dort auch,

weil die, die auf der Fram geblieben sind,

werden weiter, also die Drift geht ja weiter

und die Fram wird dann Richtung Spitzbergen getrieben

und dort erreicht das Schiff wieder offenes Wasser.

Und wirklich im selben Jahr treffen sie dann wieder mit der Fram in Christiania ein

und es ist eine riesige Sensation.

Also, das ist eine Nachricht, die wirklich um die Welt geht.

Nansen ist jetzt 35 und einer der bekanntesten und beliebtesten Norweger.

Aus aller Welt treffen Glückwünsche ein,

auch zum Beispiel von Edward Wimper.

Kannst du dich an denen erinnern?

Edward Wimper?

Ja.

Nein?

Das ist der Erstbesteiger des Matterhorns.

Ah, okay.

Er ist deiner Beginn des Alpinismus.

Richtig.

Folge 360.

In den nächsten Jahren und Jahrzehnten

ist Nansen dann wissenschaftlich tätig.

Also, er hat erst eine Professur für Zoologie

an der Universität in Christiania bekommen

und dann eine für Ozeanographie.

Das ist dann eigentlich ein Grundesign,

sein wichtiges Forschungsgebiet, die Ozeanographie.

Außerdem publiziert er natürlich seine Reiseberichte,

die zu bestsellern werden.

Also finanziell muss er sich ab da keine großen Gedanken mehr machen.

Er beteiligt sich da auch an mehreren Expeditionsfahrten

weiter in den Nordatlantik,

bei denen er dann vor allem ozeanographische Untersuchungen macht.

Also zum Beispiel untersucht er dann die Strömungen

oder den Salzgehalt.

Und dafür entwickelt er ein Instrument,

dessenach ihm benannt ist, die Nansenflasche.

Das ist so eine Flasche, mit der lassen sich

Wasserproben aus der Tiefe nehmen.

Und in modifizierter Form sind die im Grunde bis heute im Einsatz.

Wenn du dich erinnerst, Richard,

die Personalunion mit Schweden,

die endet erst 1905.

Also nach Nancens Polar Expedition.

Nancen tritt nämlich als einer der bekanntesten Norweger

für die Unabhängigkeit ein.

Und er wird deshalb jetzt immer mehr

ein politische Ämter gedrängt.

Der Ministerpräsident Christian Michesen

versucht ihn wohl auch zu überreden,

Minister zu werden.

Aber Nancen will kein politisches Amt.

Er setzt sich aber halt auch so für die Unabhängigkeit ein.

Also er veröffentlicht zum Beispiel Zeitungsartikel,

wo er das befürwortet,

lässt sich dann darauf ein, so was wie ein informeller

Ausminister zu werden.

Also die Geschichte vom Anfang,

er wird ja auch zum dänischen Prinzen geschickt,

ohne einen offiziellen Auftrag zu haben.

Aber eben so, er ist eben so der informelle Star,

den man für alles nutzen kann.

Also ein bisschen ein Botschafter des Landes.

Genau, genau.

Und wirklich auch, weil er eben so,

es gibt wahrscheinlich zu dem Zeitpunkt keinen Norweger,

der wahrscheinlich beliebter und bekannter ist im Land.

Wie kann man ihn davon überzeigen?

Er schickt mir einfach unseren beliebtesten Norweger hin.

Und es funktioniert auch deshalb,

weil Nancen ist eben international bekannt.

Das heißt, überall wohin kommt,

bekommt er auch mediale Aufmerksamkeit.

Und es nutzt daran, um den Fall Norwegens

auch im Ausland bekannt zu machen.

Er fährt zum Beispiel nach London,

wo dann ein Artikel in der Time zeröffentlicht wird,

in dem Nancen dann eigene norwegische Konsulate fordert.

Und du kannst mich vielleicht erinnern,

ich habe vorhin erzählt, dass Norwegen recht autonom regiert wurde,

aber keine eigene Außenpolitik betreiben durfte.

Und das ist jetzt genau der Zündstoff,

der 1905 zum Konflikt zwischen der norwegischen Regierung

und dem schwedischen König führt.

Norwegen fordert nämlich eigene außenpolitische Vertretungen,

der schwedische König verweigert es aber und sagt,

nur Schweden hat es recht, die norwegischen Konsolen einzusetzen.

Und im Sommer 1905 erklärt dann das norwegische Parlament

die Personalunion für beendet.

Und der schwedische und norwegische König Oscar II.

lässt sich auf eine Referendum ein.

Und was glaubst du, Richard?

Wie viel Prozent der Norweger befürworten die Trennung von Schweden?

99.

Hey, nicht schlecht geraten, Richard.

99,5 Prozent.

Oh.

Und ja, Oscar II.

der hält sich dran, dankt ab, aber nur als norwegischer König.

Ja, bleibt schwedischer König.

Ja, musst du nicht gleich die gesamte Karriere beenden.

Genau.

Die norwegische Regierung bietet jetzt dem Oscar an,

dass ein schwedischer Prinz ja den Thron

eines unabhängigen Norwegens besteigen könnte.

Das lehnt Oscar II. aber ab, im September 1905.

Und wie es weitergeht, weißt du vom Anfang schon,

der designierte Nachfolger ist der dänische Prinz Karl von Glücksburg.

Der fordert aber, also Nansen besucht ihn dann,

und der Karl von Glücksburg sagt aber,

er hätte auch gerne Volksabstimmung und zwar darüber,

welche Regierungsformen überhaupt die norwegischen Wähler befürworten würden.

Und es kommt zu dieser Volksabstimmung

und sie entscheiden sich für eine konstitutionelle Monarchie.

Und dann lässt sich der Karl von Glücksburg auch darauf ein,

ihr wird schließlich als H-Korn der siebte erster König

des unabhängigen Norwegens.

Und der Nansen geht jetzt 1906 als Botschafter nach London

und ist dort jetzt auch so was wie ein informeller Außenminister,

weil es geht darum, mit anderen Staaten einen Vertrag auszuhandeln,

um die Souveränität Norwegens zu bestätigen.

Und nachdem ihm das gelungen ist, geht er wieder zurück nach Norwegen.

1908 tritt er dann von seinem diplomatischen Dienst zurück

und tritt jetzt seine Stelle als Professor für Oceanografie an.

Und die nächsten Jahre bleibt er jetzt wieder eher wissenschaftlich aktiv.

Aber im Laufe seines Lebens, also spätestens nach dem Ersten Weltkrieg,

wird er immer mehr zum Diplomaten.

Hängt sicher auch damit zusammen, dass er jetzt langsam auch ein Alte erreicht hat,

wo er zu alt wird für weitere größere Polarexpeditionen.

Nach dem Ersten Weltkrieg wurde im Januar 1920 der Völkerbund gegründet,

einen Zusammenschluss von Staaten, um den Frieden in der Welt zu sichern.

Und es ist im Grunde die Vorgängerorganisation zu den Vereinten Nationen,

die dann nach dem zweiten Weg gegründet wurden.

Und Nansen, ich habe schon gesagt, er wird immer mehr zum Diplomaten,

der wurde jetzt 1920 Leiter der norwegischen Delegation des Völkerbunds.

Und seine Aufgabe dort ist, sich um die Organisation für die Heimkehr

von Kriegsflüchtlingen und Gefangenen zu kümmern.

Und deshalb wird er dann auch zum Hochkommissar für Flüchtlingsfragen

des Völkerbundes ernannt.

Wofür er da am bekanntesten ist, ist der sogenannte Nansenpass.

Wie du schon merkst, es gibt so viele Sachen, die nach Nansen benannt sind.

Ja.

So auch ein Pass. Hast du vom Nansenpass schon mal gehört?

Nein.

Der Nansenpass ist ein Ausweisdokument für Staatenlose.

Ah, ich glaube, ich habe doch schon mal von ihm gehört.

Irgendwas habe ich mal nachgelesen über diesen Pass.

Aber ich weiß noch mal genau was.

Zwei Mal weiter.

Es ist sehr interessant, der Nansenpass, der wurde am 5. Juli 1922 eingeführt.

Und es war zunächst ein Ersatzausweis für Geflüchtete aus Russland,

die von der Sowjetunion nämlich als Staatenlose deklariert wurden.

Es ist nämlich so, dass Lenin 1921 allen im Ausland lebenden Russen

und allen, die ins Exil geflüchtet sind vor und während des Bürgerkriegs,

denen hatte die Staatsbürgerschaft entzogen.

Das heißt, die waren in dem Moment staatenlos.

Der Nansenpass wurde zwar dann später auch für weitere Gruppen von Geflüchteten ausgestellt,

aber es war nie so, dass er für alle Staatenlose gegäuten hat,

also nicht alle Staatenlosen konnten einen Nansenpass bekommen.

Zunächst war das wirklich gedacht für diejenigen,

die russische Staatsbürgerschaft entzogen bekommen haben.

Und es gibt einige Prominente, die einen Nansenpass hatten.

Also zum Beispiel Marc Schagal, der Maler oder der Komponist Igor Stravinsky.

Der Pass war einerseits ein Meilenstein,

in einer Welt, in der alles nationalstaatlich organisiert ist,

ging ohne Ausweis gar nichts.

Also man konnte nicht reisen, man konnte keine Wohnungen bekommen,

Arbeit ist auch schwierig ohne Pass.

Und der Nansenpass war insofern eben ein Meilenstein,

weil der wurde von 53 Staaten anerkannt.

In der Zwischenkriegszeit geht man davon aus,

dass ungefähr 450.000 Personen so einen Nansenpass bekommen haben.

Und deshalb gilt der Nansenpass so als Meilenstein

der Entwicklung des humanitären Völkerrechts.

Allerdings ist der Nansenpass auch nicht ganz unumstritten,

weil er ja nur ein Ersatzdokument war.

Also man musste den jedes Jahr verlängern lassen,

also man musste eben regelmäßig aufs Amt gehen.

Und es gibt eine sehr berühmte Kritik am Nansenpass

durch den Schriftsteller Vladimir Nabokov,

der auch einen Nansenpass hatte.

Und der schreibt nämlich,

der Nansenpass wäre ein höchst minderwertiges Dokument von kränklich grüner Farbe.

Sein Inhaber wäre nur wenig mehr als ein auf Bewährung

entlassener Verbrecher.

Also es war natürlich trotzdem so eine Art Markierung

diesen Nansenpass zu haben.

Aber immerhin hatte ich sozusagen ein Ausweis,

mit dem er auch reisen konnte

oder eben auch sich Dokumente ausstellen lassen konnte.

Aber ist interessant, weil immerhin, dass du ein Pass besitzt,

bedeutet ja nicht nur, dass du dann Grenzen auch überqueren kannst,

sondern du hattest ja auch noch so einen ganzen Apparat mit dich.

Zum Beispiel, woher immer du bist, Probleme hast,

dann weißt du, dass dein Land, dessen Pass du besitzt, sich drum kümmert

und so weiter, dass du krettet wirst,

welche Situation auch immer.

Und beim Nansenpass gibt es ja dann kein Land,

das dir irgendwie zu Hilfe kommen kann.

Genau, die Sowjetunion hat da sicher nichts gemacht,

wenn man da Schwierigkeiten hatte.

Das war ja auch genau das Problem ein Stück weit,

dass die Sowjetunion ja auch kein Ersatzdokument quasi ausgestellt hat

und sagt so, ich entzieh dir jetzt die Staatsbürgerschaft

und dann ist das irgendwie was anderes,

sondern hat dann eben gar nichts.

Interessant.

Ab 1930 gab es dann auch das Nansenamt des Völkerbundes

mit dem offiziellen Namen Internationales Nansenbüro für Flüchtlinge

und das ist aber kurz nach seinem Tod erst gegründet worden.

Nansen ist nämlich im Mai 1930 dann gestorben

und die Organisation hat dann 1938 den Friedens Nobelpreis gewonnen

und ist danach aufgelöst worden.

Und apropos Friedens Nobelpreis,

über den wollte ich auch noch kurz mit dir sprechen,

weil den hat nicht nur das Nansenbüro bekommen,

sondern den hat auch Nansen selber bekommen.

Und zwar im Jahr 1922,

das ist das Jahr, in dem der Nansenpass eingeführt wurde.

Und weißt du, wo der Friedens Nobelpreis vergeben wird?

In Oslo.

Richtig.

Der einzige Nobelpreis, der nicht in Stockholm vergeben wird,

sondern in Oslo und zwar vom Norwegischen Komitee.

Ist, glaube ich, auch der umstrittenste Nobelpreis, der vergeben wird, oder?

Ich dachte, das ist der Wirtschafts Nobelpreis.

Den gibt es ja gar nicht.

Also für Wirtschaft gibt es ja keinen.

Also der wird immer so genannt, aber der wird ja nicht.

Aber na, der Friedens Nobelpreis,

weil der natürlich noch ein bisschen, wie soll ich sagen,

da hast du dann nicht so diese handfesten Dinge,

auf deren Basis er vergeben wird,

wie bei den Naturwissenschaften zum Beispiel.

Er ist auf jeden Fall auch politisch aufgeladen.

Also man benutzt ihn ja auch, um ein politisches Agenda zu setzen.

Ja, kriegen ja oft auch Leute, die schon ziemlich viele auf dem Gewissen haben,

aber dann aufhören damit und dann kriegen sie einen Friedens Nobelpreis.

Und das ist ja übrigens auch der Grund, warum, also vermutlich der Grund,

warum Norwegen ausgewählt wurde für den Friedens Nobelpreis.

Es ist nämlich so, als der Friedens Nobelpreis eingeführt wurde, 1901,

da bestand ja noch die Personalunion mit Norwegen.

Und es gibt die Vermutung, dass für den Friedenspreis Oslo ausgewählt wurde,

weil Norwegen keine eigene Auspolitik betreiben durfte,

und man davon ausgegangen ist, dass das Komitee da durch weniger von außen beeinflussbar ist.

Ja, ja, ja. Gut, ist dann nach hinten losgegangen.

Ja, zumindest, genau, hat nicht auf Dauer funktioniert.

Aber bis heute eben der Friedens Nobelpreis in Oslo vergeben.

Nansen hat ihn sozusagen zweimal bekommen,

einmal selbst als Person und einmal das Nansenbüro 1938.

Ja, Richard, und das war meine Geschichte über Friede of Nansen,

einen Pionier in vielen Bereichen, wie der Polarforschung oder der Ozeanographie,

einer der bekanntesten Norweger, der in seinem Leben dann später als Diplomat

für den Völkerbund tätig war und den Friedens Nobelpreis verliehen bekommen hat.

Hervorragend, hervorragend.

Also, Friede of Nansen, der Name eben, du hast ihn in den Folgen schon erwähnt,

einige Male im Buch kommt davor.

Aber ihr habt ihn wirklich nie so ganz genau gewusst, was er alles gemacht hat.

Aber das ist ja schon, ich meine, das ist eine faszinierende, eine faszinierende Karriere.

Ja.

Lass mich jetzt schnell mal nachschauen, weil ich bin mir sicher,

dass ich da schon viele Hinweise erhalten habe zu ihm.

Ja, Jaakob hat mir was geschrieben.

Susanne Friedtjof, der vielleicht noch hin benannt ist,

Hardy Steffen, also er, er ist ein beliebtes Thema.

Aber ich bin froh, dass du es jetzt gemacht hast,

weil es ist eher nicht ganz trivial diese Geschichte,

also so trivial diese Geschichte zu erzählen,

vor allem dann auch in Kombination mit den Unabhängigkeitsbestrebungen

von Norwegen und allem, was davor kommt.

Sehr, sehr komplexe Geschichte.

Vielen Dank fürs erzählen.

Ja, sehr gerne, danke dir fürs Zuhören.

Und ich muss sagen, das war auch der Grund,

das habe ich auch gesagt, aber am Anfang,

man könnte zu jedem dieser Themen wahrscheinlich eine eigene Folge machen.

Und deshalb versuche ich mich mal an der Zusammenfassung.

Ja, hervorragend.

In welcher Folge hast du Ihnen schon mal erwähnt?

Auf jeden Fall in der Nordpol-Folge 386.

Ja, aber ich muss sagen, bei solchen Lebensgeschichten

von solchen Menschen, da muss ich immer dran denken

so an diesen Spruch, dass sie larger than life sind.

Und so ein bisschen wirkt er auch.

Ja, ja.

Und die fragen mir auch, was das ist,

also was das für ein Leben sein muss,

das man lebt, wenn man als beliebteste Mensch seines Landes gilt.

So wie er.

Und dann hat man ja schon, wie soll ich sagen,

einen gewissen Handlungsspielraum.

Und es ist aber deswegen auch so faszinierend zu sehen,

was er damit macht.

Also dann in welchen Bereichen er dann auch quasi exzellent ist

und in welchen Bereichen, wie zum Beispiel eben die Geschichte

mit dem Nansenpass und diese Organisation.

Und wie soll ich sagen, da hat er alles richtig gemacht.

Ja, absolut, ja, voll.

Und auch zum Beispiel so Sachen,

wie er promovierte dann in Neuroanotomie.

Und in diesem Feld wird, wenn er da geblieben wäre,

hätte er gute Chancen gehabt, auch einen Nobelpreis zu bekommen,

weil 1906 wird nämlich genau zu diesem Feld,

in dem er da arbeitet, einen Nobelpreis vergeben.

Ich meine, wenn ich so was höre, dann denke ich,

was da wie mit meinem Leben angestellt, ja?

Also Schalein, wie hast du gesagt, er war 35,

also zurückkehrt von diesen drei Jahren im Eis, oder?

Ja, genau.

35, und dann ist er der beliebteste.

Und er wird ja dann eigentlich recht alt auch, oder?

Ja, 1906, wie gesagt, so stirbt er.

Genau, 1930 und 1861, da sind sie geboren.

Er wird nicht so alt, aber zumindest,

wenn man bedenkt, wie viel Zeit er wirklich gegen verbracht hat,

wo man eigentlich nicht überleben kann,

ist er schon recht alt geworden.

Was man aber auch sagen muss, er war, also er gilt,

also zumindest die Beschreibungen, die man so liest,

da gilt er als nicht besonders glücklich.

Also er war wohl Zeit seines Lebens

unglücklich auch mit dem, was er so erreicht hat.

Also da ist er, gerade auch zum Beispiel,

später dann als Diplomat mit in Flüchtlingsfragen,

also da gibt es zum Beispiel in Russland in den 20er-Jahren

eine große Hungerkrise, wirklich Millionen Menschen verhungern

und da versucht er dann, Getreide aus den USA

rüberzubringen und der Völkerbund lässt sich aber nicht darauf ein

und dann macht er das mit privaten Spendern,

versucht er das dann aufzutreiben

und solche Sachen, die frustrieren ihn dann zunehmend.

Ja.

Nehmen, ich möchte nicht psychologisieren hier,

weil, wie dahingehend, keine Ausbildung habe,

aber die, wenn du sagst, er ist trotzdem nicht glücklich gewesen,

das ist so ein bisschen diese Idee des Getriebenen.

Was vielleicht doch der Grund ist, dass er so viele Dinge gemacht hat.

Ja, das stimmt.

Aber wie gesagt, das ist Küchentischpsychologie hier,

aber es könnte sein, denke ich.

Und von seiner Crew wird er auch bei den Expeditionen

als nicht besonders sympathisch wahrgenommen,

also sehr herrisch und schlimm.

Umgänglicher Mensch.

Ja, genau.

Also ich finde es eigentlich auch gut,

weil es zeigt auch einfach die Komplexität von Personen.

Ja, genau.

Und wie natürlich, wenn jemand solche Dinge gemacht hat,

dann läuft man schnell einmal Gefahr, die dann auch so ein bisschen zu kanonisieren

und quasi in den Himmel zu lohnen.

Und wenn man dann weiß, dass sie halt schon

einfach sehr menschlich waren, aber trotzdem diese Dinge gemacht haben,

das finde ich dann immer noch viel interessanter.

Ja, das stimmt.

Wenn Sie ein bisschen mehr Ecken und Kanten haben.

Ja.

Nanzen wird ja im Grunde so zu Liebzeiten schon so eine Legende.

Und das ist der Unterschied zu Parazelsus,

der eben erst nach seinem Liebzeichen die Legende wird.

Ja.

Macht wahrscheinlich auch was mit einem,

weil man eine lebende Legende ist.

Ja, genau.

Ja.

Ich frage mich jetzt zum Beispiel manchmal,

wie es David Attenborough geht.

Und von dem, der ist ja auch wirklich,

also der ist ja wirklich schon kanonisiert.

Ja.

Der wird ja nur noch als Living Legend

oder als ...

Wie heißt es denn, das sagt man in England,

als National Treasure wird der wahrgenommen, aber ...

Ja.

Ja, sehr, sehr spannend.

Wenn viele solche ...

die Erd und Weise wie Leute dann wahrgenommen werden,

das passiert ja echt tatsächlich nach ihrem Tod.

Ja, genau.

Aber bei Nansen ist es,

das war das eigentlich schon alles während seiner Lebenszeit, oder?

Und es hat sich aber halt auch in der Art und Weise,

wie er betrachtet worden ist,

seither nicht wirklich was geändert, oder?

Also, habe ich jetzt nix gelesen,

dass sich da was geändert hätte.

Also, eigentlich gilt er schon von Anfang an,

als der große Modernisierer der Polarexpeditionen

und als der auch ...

Der Nansenpast, der bringt ihm auch sehr viel ...

Ehre ein, Rum ein.

Ja, sehr viel ...

Restisch.

Restisch, das ist das richtige Wort, genau.

Ja.

Ja.

Sehr interessant.

Also, vielen Dank fürs Aufdröseln, ja,

dieser Geschichte und Nachherzählen.

Also, was diese ganzen komplexen, skandinavischen Beziehungen angeht

und wer von wem abhängig war

und wer mit wem in Personal union.

Da bin ich froh, dass du das jetzt einmal ein bisschen genauer gemacht hast.

Ich glaube, ich habe es auch hin und wieder ...

Man kommt ja nicht dran vorbei.

Also, ich glaube, ich ...

Als ich die Geschichte gemacht habe über Island,

mit den ...

Ich glaube, die eine Geschichte, wo es darum geht,

dass die Wahlfänger die Baskischen nach Island draufgehen.

Mhm, ja.

Wo dann dieses Massage stattfindet.

Ich glaube, da habe ich auch erwähnt, diese ...

Weil Island hat ja damals quasi zu Dänemark gehört,

beziehungsweise Dänemark gehört.

Und also, man stößt immer wieder auf diese unterschiedlichen Abhängigkeiten.

Aber ...

Mir war auch gar nicht bewusst, wie lang das tatsächlich geht.

Also, dass es wirklich bis ins 20. Jahrhundert geht.

Ja, also, bis 1905, das war mir wirklich nicht bewusst.

Ich dachte nicht schon, dass es deutlich früher ist,

dass die unabhängig werden.

Ja.

Und das ist auch zusammenhängt mit diesem Bernadotte.

Also, das finde ich schon ...

Ein französischer Revolutionsgeneral

begründet die schwedische Königsdynastie.

Also, das finde ich schon sensationell.

Mhm.

Ja, ich meine, das wisst man auch von diesem Skandinav ...

Weil du hast ja auch schon einmal eine Folge gemacht,

über ein König.

Was für ein Land war das, wo ein Deutscher ein König geworden ist?

Ah, das war Finnland, ja.

Und ich meine, wenn ich was schon gelernt habe ...

Wenn ich was schon gelernt habe ...

Im Zuge unseres Podcasts, den wir machen,

wer König wird, ja, das ist immer eine hochkomplexe Angelegenheit.

Also, wer dann tatsächlich so ein Land anführt

und die Vorstellung, die man davon hat,

dass das jemand sein muss, der direkt aus diesem Land kommt

und quasi lange verburzelt ist und so weiter,

das ist ja Unsinn, ja.

Also, jeder kann eigentlich König werden.

Ja, das ist die Botschaft dieser Folge.

Jeder kann König werden.

Jeder kann König werden.

Auch zwei Podcasts, ja.

Schauen wir mal.

Von irgendeinem ...

Von irgendeinem Seeland oder so.

Sehr gut.

Ein ehemaliger Boaturm oder so.

Sehr gut.

Ich habe auch noch ...

Du hast es vorhin schon hinweise genannt.

Ich habe Hinweise von Carsten und Markus bekommen.

Und vielleicht zum Schluss noch so auch ein kurzer Literatur-Tipp.

Ich fand es sehr interessant,

die Biografie von Roland Hanford,

der das Buch geschrieben hat,

Nansen the Explorer as Hero.

Und das enthält viele spannende Details dann noch weiter

und eben gefocussiert eben nicht nur auf die Polarexpeditionen,

sondern ja, der größte Teil des Buches

widmet sich dann eigentlich seiner Tätigkeit als Diplomat.

Mhm.

Gut.

Dann haben wir es noch.

Dann, ja, würde ich sagen,

gehen wir über zum letzten Teil dieser Folge,

nämlich dem Feedback-Hinweis-Block.

Jawohl.

Wer Feedback geben will zu dieser Folge oder anderen,

kann das per E-Mail machen.

Feedback-Ed-Geschichte.fm

kann es auf den diversen Social-Media-Plattformen tun.

Da heißt man Geschichte.fm.

Kann es auf Master dann tun.

Da kann man es auch folgen.

Wir würden uns sehr freuen.

Einfach Geschichte.social in einem Browser eingeben.

Dann landet man direkt auf unserem Profil.

Und wer uns Reviewen will, Sterne vergeben

und solche Dinge, das freut uns auch immer sehr vor allem.

Wenn es viele Sterne sind,

kann es auf Apple-Podcasts tun

oder einfach grundsätzlich überall,

wo man Podcasts bewerten kann.

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Und wer diesen Podcast werbefrei hören möchte,

hat zwei Möglichkeiten.

Die eine ist bei Apple-Podcasts.

Da gibt es den Kanal Geschichte Plus.

Und bei Steady kann man sich den Feed kaufen

für vier Euro im Monat.

Da bekommt ihr alle Informationen

unter Geschichte.fm.slashsteady.

Wir bedanken uns in dieser Woche

bei Laura, Oliver,

Günter, Judith, Martin,

Sofian, Sebastian,

Markus, Mike,

Stephanie, Lina, Kai,

Elisabeth, Achim, Andreas,

Sebastian, Thomas,

Dennis, Christine, Maximilian,

Simon, Sven,

Volker, Moritz

und Oskar.

Vielen, vielen Dank für eure Unterstützung.

Ja, vielen herzlichen Dank.

Und vielen Dank an Lene Kiebal

fürs Schneiden dieser Folge.

Und dann, Richard, würde ich sagen,

machen wir doch das, was wir immer machen

und geben dem einen das letzte Wort,

der es auch sonst immer hat.

Genau, nämlich Bruno Kreisky.

Lern uns ein bisschen Geschichte.

Lern uns ein bisschen Geschichte.

Dann werden wir uns sehen,

wie das sich damals entwickelt hat.

Wie das sich damals entwickelt hat.

In meinem Zimmer hat es schon wieder 30 Grad.

Ich bin ein bisschen...

Ja, ich redet ganz schnell.

In deinem Auto ist es wahrscheinlich auch

nicht ganz gefühlt, oder?

Nein, ich hab einen Pulli an und...

Ich hab hier 20 Grad.

Ich hab hier 20 Grad.

Ich hab hier 20 Grad.

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Eine Geschichte über einen Forscher, Botschafter und Friedensnobelpreisträger

Im Juli 1905 reiste Fridtjof Nansen von Norwegen in die dänische Hauptstadt, um dort den dänischen Prinzen davon zu überzeugen, norwegischer König zu werden. Nansen, der Polarforscher hat nämlich nicht nur als erster Mensch Grönland durchquert und versucht, den Nordpol zu erreichen. Der Norweger war auch ein berühmter Befürworter der norwegischen Unabhängigkeit, das bislang in Personalunion vom schwedischen König regiert wurde.

Und Nansen setzte nicht nur in der Erforschung des arktischen Eismeers neue Maßstäbe: Als Diplomat und Botschafter war er unter anderem für den Völkerbund tätig, führte den ersten international gültigen Ausweis für Staatenlose ein und erhielt 1922 den Friedensnobelpreis.

Wir sprechen über die außergewöhnliche Biographie von Fridtjof Nansen und warum die schwedische Königsdynastie auf einen französischen Revolutionsgeneral zurückgeht.


Literatur

Roland Huntford: „Nansen: The Explorer as Hero“, 2001.

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Und wer unser Buch, das am 28.9. erscheinen wird, vorbestellen will, kann das im gut sortierten Buchhandel oder hier tun: https://www.piper.de/buecher/geschichten-aus-der-geschichte-isbn-978-3-492-06363-0

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