Geschichten aus der Geschichte: GAG413: Paracelsus – Arzt und Alchemist

Richard Hemmer und Daniel Meßner Richard Hemmer und Daniel Meßner 8/23/23 - Episode Page - 50m - PDF Transcript

Hallo und herzlich willkommen bei Geschichten aus der Geschichte, mein Name ist Richard

und mein Name ist Daniel.

Ja und wir sind zwei Historiker, die sich hier Woche für Woche gegenseitig eine Geschichte

erzählen, immer abwechselnd und auch immer so, dass da eine nie weiß, was da andere immer

erzählen wird.

Richtig.

Ja und Daniel, bevor wir jetzt übergehen in unser übliches Geplänkel über Vorfolge

etc., eine wichtige Sache hätten wir noch zu verkünden.

Oh ja.

Weißt du, welcher das ist?

Du weißt wahrscheinlich darauf hinaus, dass wir auf Tour gehen, im Oktober und im November.

Richtig.

Wir oder anderen haben das sehr offensichtlich schon mitbekommen, weil einige unserer Tourtermine

sind schon ausverkauft, nämlich Bern und Wien.

Allerdings haben wir seit letzter Woche, noch oder seit vor letzter Woche haben wir einen

zusätzlichen Termin, nämlich in Köln.

Richtig.

Wer wissen will, wann und wo wir auf Tour sind, das wird eine Woche im Oktober sein und eine

Woche im November, geht am besten auf unsere Website oder einfach auf geschichte.fm.tour,

dann landet man direkt bei den Ticketverkäufen.

Genau.

Verkäufen.

Ticketverkäufen.

Kann sich dort Tickets besorgen.

Und uns live sehen und mit uns.

Ja.

Was machen wir noch mit uns quatschen nach der Show?

Ja.

Wir werden immer noch ein bisschen vor Ort sein, ein bisschen auszutauschen mit unserem Publikum,

das wir ansonsten ja nie zu Gesicht bekommen.

Deswegen ist für uns auch, für uns ist weniger, die Leute kommen um uns zu sehen, wir kommen

die zu sehen.

Ist wirklich so.

Also ja, wir freuen uns sehr und wir würden uns freuen, wenn ihr zahlreich erscheint.

Genau.

Gut.

Daniel, in diesem Fall, jetzt können wir tatsächlich übergehen, wir sind bei Folge 413, was bedeutet,

dass letzte Woche 412 dran war, weißt du noch, was wir ja dort besprochen haben?

Oh ja, du hast erzählt von einem Tagebuch aus dem 17.

Jahrhundert.

Und ich weiß nicht, ob du meinen Witz wertgeschätzt hast, aber ich mache ihn einfach nochmal.

Pieps.

Ja, ich weiß ihn sehr zu schätzen.

Okay.

Sehr gut.

Also es ging um Samuel Pieps, einen Londoner, der wilde Zeiten erlebt hat.

Der hat ziemlich wilde Zeiten erlebt.

Schönes Feedback erhalten und so wird dann in den nächsten Feedback gepackt.

Ein paar Dinge muss ich noch ansprechen oder eine Sache, nämlich Aussprachen, wie immer,

einige Dinge unscharf, unscharf ausgesprochen.

Ich werde jetzt hier drei kurz richtig stehen.

Ich habe über einen niederländischen Ort gesprochen und ich habe ihn halt sehr deutsch

ausgesprochen, heißt nicht Scheveningen, wie ich gesagt habe, sondern Schreveningen.

Schreveningen.

Das Klang ist sehr authentisch.

Dann das College, das er in Cambridge besucht hat, heißt nicht Magdalene College, so wie

ich gesagt habe, sondern Modelen.

Modelen wird so ausgesprochen.

Und schließlich habe ich auch noch von einem Wiscount gesprochen, ist natürlich der Wiscount.

Wiscount.

Gut, hört man das auch.

Sehr gut.

In diesem Fall, Werter Daniel, meine Arbeit hier ist getan.

So weit ist es schon.

Meine Arbeit hier ist getan.

Ich überlasse dir jetzt einfach die Bühne.

Schalt mich vielleicht hin und wieder zu.

Aber hast du was zu essen dabei?

Kekse?

Ja, alles da.

Essen, trinken.

Sehr gut.

Das kann losgehen.

Richard, am 24. Juni 1527 am Johannistag, ein wichtiger christlicher Festtag, da gibt es

die Tradition der Johannesfeuer und ein gewisser Theophrastus Bombast von Hohenheim, der Stadtarzt

von Basel, nimmt diesen Tag zum Anlass, um vor der Universität in Basel den Kanon der

Medizin von Avicenna ins Feuer zu werfen.

Und der sogenannte Kanon der Medizin war nicht irgendein Buch, sondern eines der wichtigsten

medizinischen Nachschlagewerke der Zeit.

Avicenna eigentlich eben Sina, also Avicenna ist die latinisierte Variante, war ein persischer

Arzt und hat so um das Jahr tausend rumgelebt.

Und er ist einer der bekanntesten Gelehrten dieser Zeit.

Der Kanon der Medizin hat fünf Bände und ist im Grunde die Zusammenfassung der gesamten

römisch-griechischen Medizin.

Deshalb ist das auch eines der wichtigsten Werke der Medizin für diese Zeit überhaupt, weil

in diesem Werk wird das antike Wissen über die viersäfte Lehre nach Hippocrates und

Galen in Europa verbreitet.

Und die viersäfte Lehre, die Humoralpatologie, war bis ins 19. Jahrhundert absolut prägen

für die Medizin.

Und der Kanon der Medizin hat sich ab dem 13. Jahrhundert, also dieses Buch von Avicenna,

hat sich ab dem 13. Jahrhundert den ganzen Europa als Standardwerk etabliert.

Und also über diesen persischen Auto kommt quasi dieses Wissen aus der Antike dann wieder

nach Europa.

Und hat sich dann jetzt als Standardwerk etabliert und war bis ins 19. Jahrhundert wirklich so

an den Universitäten das Standardwerk für die medizinische Ausbildung.

Und diesen Kanon der Medizin ins Vorher zu werfen war natürlich ein echtes Statement.

Aber das war noch nicht alles, wie wir gleich sehen werden.

Nach diesen Eigenissen wird Theophrastus Bombast von Hohenheim nicht mehr lange in Basel als

Stadtarzt tätig sein.

Dafür macht ihn dieser Streit aber über die Grenzen der Schweiz hinaus bekannt.

Und Richard, sagt dir der Name Theophrastus Bombast von Hohenheim was?

Ja.

Dann löst doch auf.

Werden wir in dieser Folge über Paracelsus sprechen?

Richtig.

Wir werden in dieser Folge über Paracelsus sprechen, weil du jetzt gleich schon den Namen

so ohne Überlegen gewusst hast.

Wie viel weißt du über Paracelsus?

Tatsächlich nicht viel mehr.

Ich glaube, ich habe mir in erster Linie seinen eigentlichen Namen gemerkt, weil es

halt schon ein lustiger Name ist.

Aber ich weiß natürlich, dass er eben eine wichtige Figur ist, in dem Zusammenhang aber

ansonsten sehr wenig.

Sehr gut, Richard.

Dann würde ich sagen, schauen wir uns mal das ja doch sehr bewegte und eigensreiche

Leben von Paracelsus genauer an.

Eine seiner bekanntesten Aussagen ist übrigens, alle Dinge sind Gift und nichts ist ein Gift.

Allein die Dosis macht, dass ein Ding kein Gift ist.

Das ist eine seiner bekanntesten Aussagen.

Aber wer werden gleich noch hören, was es damit auf sich hat?

Weil es ist komplizierter, als nur alle Dinge können Gift sein, sondern das hat schon

auch was mit seiner Lehre zu tun, wie er auf diese Aussage kommt.

Theophrastus Bombast von Hohenheim ist wahrscheinlich der berühmteste europäische Arzt der frühen

Neuzeits.

Und wie ist er zu kamen?

Schauen wir uns jetzt genauer an.

Vorragend.

Also noch ihm sind ja zahlreiche, ich habe gar nicht nachgeguckt, ob es in Wien auch so

ist, aber es sind zahlreiche Straßen und Apotheken nach Himmeland.

Das Interessante bei Paracelsus ist aber, dass der Großteil seine Publikationen erst nach

seinem Tod veröffentlicht worden ist.

Also im Grunde erst durch seine Schüler und dadurch ist er überhaupt erst zu einer

Legende geworden.

Sein Leben ist bis zur Unkenntlichkeit überstrahlt vom Nachruben.

So hat das einer seiner Biografen bezeichnet.

Also wir haben im Grunde genommen nur Zugriff auf die Legende Paracelsus, weil wie wir gleich

sehen werden, über sein Leben selber ist urkundlich so gut wie nichts belegt.

Und um die Bandbreite mal zu demonstrieren, wie wir heute so Paracelsus wahrnehmen,

du kannst dir nach Paracelsus benannte Tropfen kaufen, die wirken allerdings nicht über

den Placebo-Effekt hinaus, die ist nämlich homöpatisch.

Die Paracelsus-Medaille hingegen ist die höchste Auszeichnung der deutschen Ärzteschaft, die

verliehen wird für außerordentliche wissenschaftliche Leistungen.

Also bei Paracelsus werden alle irgendwie fündig und das liegt an seinem Werk, das

äußerst umfangreich und schwer verständlich ist.

Also es wird bis heute darum gestritten, ob Paracelsus in China war, ein visionärer Arzt

oder doch eher ein Schalatan und Blender.

Deshalb, Richard, sprechen wir heute über das unstehte Leben eines Mannes, der, wie es

einer seiner Biographien heißt, ein untrückliches Gespür, dafür hatte, sich Feinde zu machen.

Also einer, der die medizinische Lehrmeinung seiner Zeit, die vier Säftelehre, strikt

abgelehnt hat, der stattdessen eine neue Art von Medizin, eine ganz eigene Heilkunde

propagiert, von der man aber halt auch nicht wirklich sagen kann, dass sie die Medizin

modernen oder evidenzbasierten Weg geführt hat.

Wobei man sagen kann, schon allein die Ablehnung der vier Säftelehre ist, so schauen wir mal

einen Schritt, oder?

Ja, aber wir werden gleich genauer auf Paracelsus Lehre eingehen.

Schauen wir mal, was du dann sagst.

Also Paracelsus ist in seinem Leben sehr viel unterwegs, meist als Wanderarzt und es gibt

sehr viele Lücken in seinem Lebenslauf, weil es gibt kaum urkundliche Quellen, die

überliefert sind.

Also fast alles, was wir von oder über ihn wissen, vermischt sich mit der Legendenbildung,

die nach seinem Tod eingesetzt hat.

Und dazu kommt, dass er sehr viel geschrieben hat, aber wirklich nur ein Bruchteil seiner

Schriften zu Lebzeiten auch wirklich veröffentlicht worden sind.

Und seine Texte sind gleichzeitig auch sehr anspruchsvoll und kryptisch.

Wir werden nachher ein bisschen genauer drauf eingehen.

Es fängt schon mal damit an, also wenn wir beim Thema sind, wir wissen wenig über ihn,

es fängt schon mal damit an, dass wir seinen Geburtsdatum nicht kennen.

Erst irgendwann 1493 bei Einzielen in der Schweiz geboren.

Das ist so 20 Kilometer südlich von Zürich.

Und selbst ein Taufname ist nicht überliefert.

Also Theophrastus von Hohenheim oder Theophrastus Bombast von Hohenheim kommt am häufigsten

in Briefen und Zeugnissen vor.

Aber so richtig belegt ist der Name auch nicht.

Er klingt auch so, ob man selber erfunden hat.

Zumindest in Teilen.

Es gibt noch einige andere Namensvarianten, aber die lasse ich jetzt weg.

Im Grunde, wir wissen es einfach nicht.

Aber Theophrastus Bombast von Hohenheim ist das, was am häufigsten vorkommt.

Und ab einem gewissen Zeitpunkt, nämlich ab 1529, nennt er sich dann auch Paracelsus.

Das ist so sein humanisten Name, den er sich gibt.

Der Name taucht dann zum ersten Mal in der Schrift auf, die er veröffentlicht.

Und er heißt auf dem Titelblatt Theophrastus von Hohenheim genannt Paracelsus.

Also bedeutet das irgendwas?

Ja, es gibt so ein paar Theorien dazu, aber nichts Stichhaltiges.

Ich hab's krill, das wird sich durch diese Folge ziehen, oder?

Ganz genau.

Es wird noch schlimmer, glaube ich.

Also er ist ein uneheliges Kind.

Über die Mutter wissen wir praktisch nichts, außer dass sie höhere Gerysklos das Einzielen war.

Also das Fürstabts von Einzielen.

Und Hörigkeit ist so ähnlich wie Leibweigenschaft.

Also Hörige waren auch unfrei, d.h. die waren abhängig von den Grundherren, in dem Fall eben das Kloster Einzielen.

Und ein wichtiger Punkt ist die Hörigkeit, die wurde an die Kinder vererbt.

D.h. Paracelsus bleibt im Grunde sein Leben lang dem Kloster Einzielenhörig.

Was sich aber erst nach seinem Tod wirklich auswirkt, also es dann ums Erbe ging.

Er wächst jedenfalls bei seinem Vater auf, vermutlich stirbt die Mutter, als er noch sehr jung ist.

Und er zieht dann mit seinem Vater schon bald nach Phyllach im heutigen Kärnten.

Sein Vater hat dort als Arzt gearbeitet.

Er hat nämlich ein Medizinstudium mit dem Titel Lizentiat der Arznei abgeschlossen.

Das war fachlich im Grunde wie ein Doktortitel, aber der Doktortitel war teurer,

weil für den Doktortitel hat man noch eine Promotionsfeier gebraucht

und die Gebühren, die wollte oder ja, musste die der Vater von Paracelsus sich sparen.

Jedenfalls Paracelsus studiert dann auch Medizin, allerdings ist nicht klar, wo überall,

weil es existieren keine Matrickel, also wir haben keinen Nachweis, dass er an einer Uni eingeschrieben war.

Er selber sagt später, dass er in Frankreich und Italien studiert hat

und an der Universität in Ferrara, also in Norditalien, dann zum Doktor Beider-Arznein in Antworten ist.

Und mit Doktor Beider-Arznein, also ist Leib und die Wunderarznei gemeint,

also im Prinzip innere Medizin und Chirurgie.

In dem Fall war gemeint, die innere Medizin ist quasi so die klassische Medizin,

also die, die mit Hilfe der Viseftileere heilen wollten, also die Leibärzte

und diejenigen, die wirklich die Wunden behandelt haben und operiert haben, das waren die Wunderärzte.

In der Forschung geht man davon aus, dass er das Studium in Ferrara um 1515 rum abgeschlossen hat

und danach beginnt eine längere Phase in seinem Leben, die als seine Wanderjahre bezeichnet wird.

Eine Reiseroute lässt sich aber nicht eindeutig rekonstruieren, also auch nicht, was er genau gemacht hat.

Man geht davon aus, dass er als Feldarzt oder Militärarzt unterwegs war

und bei einigen Kriegen verwundete Soldaten versorgt hat und so eben Erfahrungen gesammelt hat.

Aber insgesamt muss man sagen, das gilt für den Großteil seines Lebens,

das nicht genau klar ist, wo er überall ist und was er da so gemacht hat.

Ist das noch die Zeit der Bader?

Ja, genau.

Also ist er so eine Art Bader auch?

Nee, er ist schon tatsächlich auch ein, also ihn würde ich schon eher als Arzt bezeichnen.

Wir werden gleich noch ein bisschen über den, über den Medizinmarkt der frühen Neuzeit reden,

wo wir das ein bisschen genauer einordnen.

Aber ihn würde ich schon eher in Richtung Ärzteschaft verorten.

Also er reist sein Leben lang im Grunde rum und arbeitet als Arzt.

Also er behandelt dann einige Leute.

Manche sind auch, also sind auch berühmte Persönlichkeiten darunter,

manchmal auch über einen längeren Zeitraum

und wenn er dann die Behandlung abgeschlossen hat,

dann zieht er wieder weiter in die nächste Stadt oder zum nächsten Patienten.

Ihm ist später wichtig zu betonen, dass er auf seiner Wanderschaft in diesen Jahren

nicht nur bei den Doktoren, wie er das nennt, versucht hat zu lernen,

sondern auch nachgefragt hat bei den, wie er schreibt,

Sheran, Bader, Schwarz, Künstlern und Alchemisten.

Weil der Gesundheits- und Medizinmarkt war geprägt einerseits durch die studierten akademischen Ärzte,

das waren eben die, die auf die viersäfte Lehre, die Humoralpatologie gesetzt haben.

Das war im Grunde so diese hypocratisch-galinistische Schulmedizin.

Und wir haben, glaube ich, schon mehrfach über die viersäfte Lehre gesprochen.

Es gibt einige Folgen schon, wo die vorkommen.

Weil es im Grunde so die wichtigste medizinische Krankheitslehre war.

Also die Vorstellung, dass es vier Körpersäfte gibt,

Blut, Schleim, Galle und schwarze Galle.

Und eine Krankheit bedeutet, dass diese Körpersäfte in irgendeiner Art und Weise nicht mehr im Gleichgewicht stehen.

Und die Therapie dann darin besteht, die Körpersäfte wieder in Einklang zu bringen.

Also die Fachbegriffe dafür sind Eukrasie und Dyskrasie, also die Wohlmischung und die Fehlmischung.

Und Gallen betont eben, dass die Aufgabe von dem Arzt, die es, dieses Ungleichgewicht der Säfte durch Diäten,

durch Erzneimittel oder durch chirurgische Maßnahmen wieder aufzuheben.

Deshalb ist ja eine der bekanntesten Maßnahmen, die es da gibt, der Adalass, also wo man den Patienten dann Blut abnimmt.

Und wie ich vorhin schon gesagt habe, die europäischen Ärzte im Mittelalter,

die beziehen ihr Wissen über die viersäfte Lehre im Grunde über den Avicenna.

Also dieses antike Wissen quasi das erste Mal aus dem arabischen dann quasi wieder rückübersetzt wird ins lateinische.

Das heißt aber, also dieses Wissen ist zu dem Zeitpunkt auch so an die 1000 Jahre alt, oder?

Ja, genau. Und bleibt aber auch bis, ja im Grunde bis zum 19. Jahrhundert bleibt es so die wissenschaftliche oder die medizinische Standardlehre.

Ja.

Und neben diesen Ärzten gab es auch noch viele andere, die im Gesundheitsbereich unterwegs waren.

Du hast schon die Bader genannt, es gab auch noch die Wunderzte, die Apotheker, die Hebammen.

Das waren die ja im Grunde, die auch so eine Art medizinische Ausbildung hatten,

also die auch eine Art von Qualifikationen mitgebracht haben.

Und es gab noch die sogenannten Quacksalber.

Das waren die, die ohne Qualifikationen medizinische Tätigkeit ausüben.

Und er steckt in dem Wort übrigens, mir war das nie bewusst, aber steckt tatsächlich das Wort Quaken drin,

also quasi irgendwas erzählen und von Salben, im Sinne von jemand, der eine Salbe verkauft.

Ja, lustig.

Und hat auch gar nichts mit Quacksalber zu tun.

Genau, hat nichts mit Quacksalber zu tun.

Sondern sind die Leute, die am Markt stehen, so marktreirisch und Salben verkaufen?

Ja.

Eine Salbe, die für alles hilft.

Ganz genau.

Oder im Spätmittelalter etabliert sich dann neben der Säftelehre eine neue Form der Medizin.

Und für die wird Paracelsus ihr wichtigster Vertreter.

Und das ist die sogenannte medizinische Alchemie.

Und was es mit der auf sich hat, schauen wir uns gleich an.

Noch ist Paracelsus nämlich nicht so weit.

Er beendet jetzt 1524 seine Wanderjahre.

Wobei eigentlich beendet er die Wanderjahre nie.

Aber er taucht jetzt zumindest mal wieder gesichert in den Quälen auf.

Und zwar in Salzburg.

Aber ihn hält es irgendwo recht lang.

Also er schreibt in Salzburg einige theologische Texte.

Weshalb er auch als Laientheologie gilt.

Und verlässt die Stadt anscheinend recht fluchtartig.

Warum und wieso ist unklar?

Wahrscheinlich hat es was mit dem deutschen Bauernkrieg zu tun,

der dort zu einem Aufstand führt.

Und ab 1526 ist er dann in Straßburg im Esers.

Und hat jetzt das Ziel, sich dort niederzulassen.

Was man daran erkennt, dass er sich nämlich in dem Jahr dort des Bürgerrecht kauft.

Aber auch dort hält sie ihn jetzt nur ein paar Monate.

Dann verlässt der Straßburg wieder und zieht Richtung Schweiz.

Und zwar diesmal nach Basel, wo Anfang 1527

einen seiner bekanntesten Patienten behandelt.

Nämlich Johann Froben.

Sagt ihr der was?

Nein.

Johann Froben ist einer der bekanntesten Buchdrucker dieser Zeit.

Und er verbringt in Basel viel Zeit mit Erasmus von Rotterdam,

einem der bekanntesten Humanisten der Zeit.

Und der Johann Froben, der hat eine längere Krankheitsgeschichte,

schon hinter sich, die beginnt 1521.

Da stürzt er nämlich und verletzt sich am Bein, am rechten Fußknöchel.

Und diese Verletzung wird über die Jahre immer schlimmer

und hat starke Schmerzen,

sodass die Ärzte ihm schließlich raten, das Bein zu amputieren.

Um das zu verhindern, lässt er dann den Paracelsus aus Straßburg holen.

Und der soll ihn eben behandeln.

Aber wie er ihn behandelt, wissen wir nicht.

Allerdings berichtet der Erasmus von Rotterdam,

der eben auch gerade in Basel bei Froben war,

dass ein Arzt von auswärts die Pein zu stillen wusste.

Also der Paracelsus wird geholt

und offenbar gelingt es ihm, ihn von den Schmerzen zu befreien.

Und so kommt jetzt das Paracelsus 1527 nach Basel geht

und dort zum Stadtarzt ernannt wird.

Das war eine angesehene Stellung mit guter Bezahlung

und das ging auch oft einher mit einer Stelle als Ordinadius

an der medizinischen Fakultät, also in einem Lehrstuhl.

Allerdings aber den wirklich offiziell hatte,

wissen wir nicht sicher, weil er seine Promotion zur Kunde dort nie vorgelegt hat.

Und auch die Ärzte dort an der Uni, die sind nicht besonders begeistert von ihm.

Wir werden gleich sehen, warum, weil man muss sagen,

diese Tätigkeit in Basel wird von Anfang an von Quereen begleitet.

Also er wird dort auch nie als ordentlicher Professor anerkannt.

Und das liegt daran, weil er in Basel keinen Heel daraus macht,

dass er von der klassischen Medizin nach Hippocrates und von Gain nicht viel hält.

Und in seiner Vorlesungsankündigung vom Juni 1527,

das schreibt er, dass er in seine eigene Lehrmethode einführen wird

und in dieser Vorlesung und dafür setzt er dann täglich 2 Stunden praktische

und theoretische Heilkunde an, dafür braucht es, wie er schreibt,

nur seine Lehrbücher.

Weil seine Lehrbücher, wie er schreibt, sind nicht etwa aus Hippocrates

und Galenos oder irgendwelchen anderen Lehrbüchern zusammengebettelt,

sondern vermitteln das, was mich die höchste Lehrerin

Erfahrung und eigene Arbeit gelehrt haben.

Er hält seine Vorlesung auch in den Sommerferien,

das heißt, die heißen das aber auch Hundstagsvorlesungen.

Und diese Ankündigung, die führt schon mal zu Protesten an der medizinischen Fakultät.

Also den Hippocrates von den Gain so schlecht zu reden

und außerdem die Vorlesung auf Deutsch und nicht auf Latein zu halten,

was er nämlich auch vorhat oder was er auch macht,

das stößt einigen schon ziemlich sauer auf.

Und dann legt Paracelsus am 24. Juni 1527 nach,

das ist die Szene, die ich am Anfang beschrieben habe,

er verbrennt öffentlich den Kanon der Medizin von Avicenna

und das ist ein Affront, der nicht ohne Folgen bleibt.

Also er selber beschwert sich dann beim Rat der Staat später,

dass man ihn darin hindern würde, weiter Vorlesungen zu halten

und außerdem sagt er, würden ihn die Baslerärzte heftig schmähen.

Für die Bücherverbrennung gilt allerdings,

was für die meisten Dinge in seinem Leben gilt, genau wissen wir es nicht.

Also ob es wirklich der Kanon der Medizin war,

weil ich meine, der Kanon der Medizin, muss ich dir vorstellen,

das war ein großes, mehrbändiges Werk.

Das war äußerst wertvoll, das wirklich zu verbrennen.

Eventuell war es ein anderes Buch, es gibt auch Quellen,

wo es heißt, ein Büchlein hat er verbrennt,

dann kann es nicht der Kanon der Medizin gewesen sein,

wenn es ein Büchlein war. Also ja, man weiß es nicht so genau.

Vielleicht einfach symbolisch, irgendwas.

Wahrscheinlich.

Das Buch ist zu wertvoll, ich werde es sein verbrennen,

aber stell es euch vor.

Genau.

Und dann passiert noch was,

nämlich sein berühmtester Patient stirbt, der Johann Froben.

Ende Oktober 1527, an einem Schlaganfall,

er lässt sich schwer sagen, ob es was mit seiner Behandlung zu tun hat,

aber er war sein berühmtester Patient

und er war auch im Grunde ja die Referenz,

warum er in Basel zum Stadtarzt geworden ist.

Und jetzt droht die Situation in Basel zu eskalieren.

In der Stadt tauchen Schmähschriften auf,

die an mehreren Stellen ausgelegt werden.

Und in diesen Schmähschriften wird er zum Beispiel

als Kacophrastus bezeichnet.

Das Kacophrastus.

Und es wird ihm nahegelegt, sich aufzuhängen.

Also schon wirklich ernst auf die Drohungen.

Kacophrastus.

Kacophrastus.

Es schaukelt sich dann noch weiter hoch,

dass der Paracelsus, der behandelt

einen hohen kirchlichen Würdenträger statt,

erfolgreich, wie er sagt,

aber der verweigert ihm das Honorar,

weshalb es zu einer Gerichtsverhandlung kommt.

Und Paracelsus verliert diese Gerichtsverhandlung

und erfährt dann, dass ihm die Verhaftung droht,

unter anderem, weil er das Gericht beschimpft hat.

Und deshalb verlässt er jetzt fluchtartig statt.

Wie so oft, wann genau wissen wir nicht,

ist nicht überliefert, aber seine Anstellung

und der Wunsch oder der Versuch,

sich hier niederzulassen, ist nach nur 10 Monaten gescheitert.

Und Basel bleibt zeitlebens

seine einzige feste Anstellung.

Aber dieser Konflikt in Basel

und seine öffentliche Kampfansage

an die Vierseftelehre,

die macht ihn jetzt über die Schweiz hinaus bekannt

und zum Feindbild für die akademische Ärzteschaft.

Und ich weiß nicht,

vielleicht hast du das schon mal gehört,

er wird auch manchmal bezeichnet als der Luther der Medizin.

Und deshalb, weil er die Vorlesungen

eben auf Deutsch hält und nicht auf Latein.

Er ist nur nicht der erste, der das macht,

aber eben der prominenteste.

Aber bislang ist er vielleicht aufgefallen,

hat Paracelsus noch nichts publiziert

aus so seinen theologischen Schriften.

Aber das heißt, seine Vorstellungen von der neuen Medizin,

die gelangen vor allem jetzt durch die Vorlesungen

in Basel erstmal so richtig an Öffentlichkeit.

Was man auch sagen muss,

weil es klingt jetzt vielleicht im ersten Moment so,

weil er von Erfahrung spricht.

Wenn er auch immer wieder betont,

dass seine Heilkunde auf Erfahrungen beruht,

die er gemacht hat, dann könnte man im ersten Moment ja meinen,

ja gut, vielleicht geht es ihm ja wirklich um

so einen Vorläufer in der modernen,

modernen Medizin.

Das ist aber nicht der Fall,

sondern er baut sich eine recht kryptische

und komplexe Vorstellungswelt auf,

die meistens als alchemische

oder als alchemische Medizin bezeichnet wird.

Eine, wie es ein Biograph formuliert hat,

eine spekulativ spirituelle

Ganzheitsmedizin.

Man muss sich das wirklich vorstellen.

Deshalb fühle ich das jetzt auch erstmal so ein,

bevor ich seine Theorien erzähle.

Man muss sich das vorstellen so als mystische Gedankenwelt.

Wirklich so typisch archimistische

die auch so ein bisschen kryptisch,

absichtlich auch so ein bisschen kryptisch formuliert ist,

dass man sie nicht ganz genau versteht,

so dieses Geheimwissen.

Das baut sich nämlich auch nicht alles logisch auf

und lässt sich auch nicht alles erklären.

Also seine Schriften sind auch sehr komplex

und er hat sehr, sehr viel geschrieben.

Also bislang, soweit ich das gelesen habe,

sind 10.000 Seiten seiner Schrift bislang publiziert,

aber er hat wohl 20.000 geschrieben.

Aber das ist jetzt mal vielleicht ein guter

Einstieg und ein guter Zeitpunkt,

um mal ein wenig in das Werk einzutauchen.

Die Schriften sind schon verständlich.

Ich gehe da jetzt auch nicht auf Details ein.

Es geht jetzt mehr darum,

so ein Eindruck seiner Gedankenwelt zu gewinnen.

Grundsätzlich geht Paracelsus davon aus,

dass Krankheiten eine Störung

der archimistisch-chemischen Prozesse im Körper sind.

Du darfst ja aber nicht chemisch

im modernen Sinn vorstellen, sondern im allchemischen Sinn.

Es ist so, bei Paracelsus

es basiert alles auf den sogenannten

drei Grundprinzipien.

Und diese drei Grundprinzipien sind mehr Curios,

also Quecksilver,

Zulfur, also Schwefel und Saal,

also Salz.

Und wenn diese drei Grundprinzipien

in Unordnung geraten, dann entstehen Krankheiten.

Und gemeins sind aber jetzt nicht die Elemente selber.

Also da geht es jetzt nicht um die materiell

schoffliche Welt.

Er meint jetzt nicht wirklich Quecksilver

oder nicht wirklich Schwefel,

sondern das sind quasi Prinzipien, aus denen wir bestehen.

Der Überbegriff für seine Ideen

ist das sogenannte Spargueric.

Hast du den Ausdruck schon mal gehört?

Nein.

Ich habe auch Humipartier auf.

Das ist die medizinische Auslegung der Alchemie.

Die nennt es Paracelsus Spargueric.

Und Alchemia Sparguerica

ist ursprünglich bei Paracelsus

sein wichtigster Grundatz

der alchemistischen Arzneizubereitung.

Bei der Alchemie geht es ja grundsätzlich

um das Umwandeln von Stoffen.

Also jetzt nicht so, wie gesagt,

nicht so im chemischen modernen Sinn,

weil die sich ja nicht im modernen Sinn erklären können,

welche Reaktionen da ablaufen.

Aber bei der Spargueric, also der medizinischen

Alchemie, da geht es auch nicht um das Umwandeln,

sondern geht es um das Trennen und Wiedervereinigen.

Damit ist gemeint, dass man

eine Ausgangssubstanz nimmt.

Das kann was Pflanzliches sein, was Tierisches

oder auch was Mineralisches.

Also kann auch Quecksilber, Schwefel oder Eisen sein.

Und dann wird, wie in der Alchemie üblich,

das Ganze destilliert und Paracelsus

beschreibt es dann, dass das getrennt wird.

Und zwar so lange, bis nur noch ein Konzentrat übrig ist.

Und dieses Konzentrat,

das ist quasi ein kleinster Menge

des sogenannte wirksame Prinzips

dieses Stoffs in Reihenform.

Und diese Reihenform, dieses Prinzip dieses Stoffs,

das man dann in Reihenform,

in diesem Konzentrat vor sich hat,

das nennt der Quinteressenz, ja, die Quintessenz.

Die Quintessenz ist in der Alchemie

ein recht beliebtes Motiv.

Also es ist ein Stoff, der so lange destilliert

und sublimiert wird, um am Ende

quasi den, in Anführungszeichen,

reinen Stoff zu haben.

Ursprünglich stammt die Quintessenz

des fünfte Ws eigentlich von Aristoteles,

der das für den Äther bestimmt hat.

Aber die Alchemie

nutzt eben diese Idee quasi von einem reinen Stoff

von diesem Konzentrat

ganz häufig.

Und das unterscheidet jetzt eben die

neue alchemistische Medizin

von der vorherigen Medizin.

Also diese viersefteläre Medizin

die setzen häufig auf Naturheilmittel.

Und die alchemistische Medizin

wie Paracelsus, diese neue Medizin

die setzen quasi auf Medikamente,

die sie dann herstellen aus metallischen

oder mineralischen Stoffen.

Das ist aber auch oft so Quecksilbertherapien zum Beispiel.

Kann auch sehr ungünstig verlaufen.

Oh ja, oh ja, also Quecksilbertherapien

es ist schon so, dass viele Menschen

zu dieser Zeit eine sehr hohe Quecksilberkonzentration

im Körper hatten. Paracelsus

übrigens auch.

Paracelsus ist jedenfalls weiter unterwegs.

Nachdem er Basel verlässt, ist dann die nächste

wichtige Station in seiner Biographie

Nürnberg ab 1529.

Und in einer Nürnberger

Chronik von 1531, also die ist

zeitgenössisch, da wird

Paracelsus folgendermaßen beschrieben, nämlich so

Theophrastus von Paracelsus

ein Physikus und Astronomus

ein seltsam wunderlich Mann

der fast alle Doktores und Skrebenzen

in Medizinis verlacht

den Avicenams alle verpreimt haben

zu Baseln öffentlicher Universität.

Also ein wunderlicher Mann

der alle Doktoren und

Eingeschriebenen, also quasi Studierenden

der Medizin verlacht.

Also dieser Erruf der alchem quasi voraus

sein Ziel, warum er in Nürnberg ist

ist, er will dort seine Schriften

publizieren

und ein paar kleinere Texte

die kann er auch veröffentlichen, aber dann

erteilt ihm da Nürnberger Rad ein Druckverbot

er darf dort nichts mehr publizieren.

Er ist ihm sein

Ruf schon vorausgereicht.

Ganz genau, die Ärzteschaft protestiert

und der Rad der Stadt

hört und den Druckern wird verboten

seine Werke zu publizieren.

Ah, Zensur.

Er ist in dieser Zeit dann auch mal in Regensburg

und für eine Weile auch in Beratshausen.

Das sagt er wahrscheinlich nichts oder Beratshausen?

Nein.

Das ist ein Ort, der ist so 30 Kilometer

von Regensburg weg Richtung Nürnberg

und ich hab da eine Weile gelebt

zur Grundschulzeiten.

Ah, echt? Ja, lustig.

Und wenn ich das richtig sehe, dann hat mich mein Schulweg

damals auch über die Parazelsusstraße

an einem Parazelsusdenkmal vorbeigeführt.

Ah, lustig.

Sehr gut, so schließt sich der Kreis.

Und in dieser Zeit hatte er viel geschrieben

und versucht zu veröffentlichen.

In Beratshausen sollte zum Beispiel

das Opus paramirum geschrieben haben

oder sollte dort entstanden sein,

wo er die Grundzüge seiner neuen Medizin darstellt.

Und in diesem Werk

da geht er zum Beispiel genauer

auf Mercurius, Sulphur und Saal ein

und ich zitiere mal den Satz,

wo das genauer erklärt wird,

weil dann wird vielleicht seine Vorstellung

von dieser neuen Medizin noch mal deutlich,

was ich da gemeint hab,

was ich da gemeint hab.

Ja, schreibt folgendes.

Diese drei, also gemeint sind Mercurius, Sulphur und Saal,

machen den ganzen Menschen

und sind der Mensch selbst und er ist sie.

Aus denen und in denen

hat er all seinen Guts und Böses

betreffend den Physikum Corpus,

also gemeint ist der Körper.

Und dann macht er noch eine Analogie

um das besser verstehen zu können,

er vergleicht es zum Beispiel mit Holz

und er sagt, das was brennt ist Sulphur,

das was raucht ist Mercurius

und das ist Saal.

Und das meine ich damit, wenn ich sage,

seine Texte sind so ein bisschen kryptisch

und ja nicht so ganz greifbar.

Es klingt auch tatsächlich

nicht so, als wäre diese Lehre basierend

auf seinen tatsächlichen Erfahrungen, oder?

Ja, das ist interessant,

weil er betont immer, dass er so

eine erfahrungsbezogene Medizin macht,

aber in seinen Schriften kommt es nicht drüber.

Vielleicht ist er aufgefallen,

dass er in seiner Nürnberger Chronik

auch als Astronom bezeichnet wird.

Das lag daran, dass die Sterne

natürlich auch eine wichtige Rolle spielen

bei ihm, bei der Entstehung von Krankheiten,

weil das Feuer der Sterne

wirkt auf das Sulphur

und das kann eben auch zur

Unordnung von Mercurius Sulphur

und Saal führen.

Ja, natürlich.

Deshalb konnten die Sterne eben auch Ursache

für eine Krankheit sein, wenn sie eben

die drei Grundsubstanzen in Unordnung gebracht haben.

Und die Heilung, so ist die Theorie von Paracelsus,

besteht jetzt darin,

dieser drei wieder herzustellen.

Und Krankheit bedeutet bei Paracelsus eben,

dass diese drei Mercurius Sulphur

und Saal nicht mehr im Gleichgewicht sind

und seine Aufgabe als Arzt ist es eben

zu erkennen, wodurch dieses Ungleichgewicht

verursacht wird, um dann eben für Ausgleich zu sorgen.

Als nächstes taucht Paracelsus

dann 1531 wieder in der Schweiz auf,

nämlich in St. Gallen.

Das wissen wir deshalb, weil er hier über

mehrere Wochen, also 27 sonst gewesen sein,

den Bürgermeister medizinisch betreut.

Anschließend ist er eine Zeit in Meran,

also im hottigen Südtirol.

Dann verliert sich seine Spur wieder,

taucht in einigen anderen Städten wieder auf

und wo man ihn dann wieder gut fassen kann,

ist dann 1535, 36,

da ist er nämlich in Ulmen und Augsburg

und das ist deshalb wichtig für ihn,

weil er jetzt ein Werk veröffentlicht,

die sogenannte große Wundarznei

und das ist das einzige umfangreiche

medizinische Werk, das zu seinen Lebzeiten erscheint.

Lange bleibt er aber auch da nicht,

er zieht wieder rum, irgendwann taucht er auch in Wien auf,

schließlich landet er in Vellach,

wo er aufgewachsen ist.

Das ist so in den Jahren 1538, 40

und dann 1541

haben wir wieder

eine der ganz wenigen urkundlichen Quellen

über Paracelsus und zwar wieder

Salzburg.

Ab wann er in Salzburg ist, ist unklar,

aber wir wissen, warum er in Salzburg ist.

Er schreibt nämlich am 21. September

1541 sein Testament.

Das auch notariell

beglaubigt ist

und Paracelsus wird dort als

hochgelehrter Herr Theophrastus von Hohenheim

bezeichnet, als Doktor

der freien Künste und der Arznei,

der persönlich anwesend ist, aber

wie der Notarbe merkt, schwachen Leibes ist.

Drei Tage später stirbt Paracelsus

nämlich. Er wird in Salzburg

dann auch begraben,

zehn Jahre später umgebettet und zwar

in die Vorhalle der St. Sebastian's

Kirche in Salzburg, wo immer auch ein Grabdenkmal

errichtet worden ist, das man heute noch

anschauen kann.

Seine wertvollsten Hinterlassenschaften holt sich offenbar,

was glaubst du, wer holt sich die?

Puh, die Kirche wahrscheinlich.

Der Abt von Einzielen, genau.

Paracelsus ist ja vermutlich sein Leben lang

höheregeres Klos, das war.

Was aber ansonsten offenbar keine

Auswirkungen auf sein Leben hatte.

Normalerweise gibt es ja bei höheregen Leuten

eine Schollenpflicht.

Dürfen nicht weg, oder?

Genau, dürfen nicht weg, aber offenbar

hat es bei ihm keine so große Rolle gespielt.

Haben sich halt gedacht, was kann der

wir uns schon machen? Besser, er ist weg.

Aber ich finde es beeindruckend,

weil er steppt in Salzburg und der Abt kommt

aber aus der Schweiz und holt sich das.

Nein, nein, nicht persönlich.

Er kriegt mit, dass er in Salzburg

gestorben ist und schickt an jemand,

der sich die Dinge holt.

Das ist faszinierend, oder?

Man wird nicht reich, wenn man

nicht darauf schaut, dass die Dinge

in ihrem Körnern, dass man die auch holt.

Seine Knochen werden übrigens später

noch einmal untersucht, um rauszufinden

an was er gestorben ist.

Er hatte eine Quecksilbervergiftung.

Das war offenbar nicht der Fall.

Er hatte zwar eine hohe Quecksilberbelastung,

aber man geht nicht davon aus,

dass er an der Quecksilbervergiftung gestorben ist.

Aber das Interessante ist,

seine richtige Karriere, die auf seinen

Lehren und seinen Schriften aufbaut,

hat erst nach seinem Tod begonnen,

wo jetzt nämlich Stück für Stück

seine ganzen Bücher veröffentlicht wurden

durch seine Schüler.

Und Paracelsus beeinflusst dadurch

in den nächsten Jahrhunderten die Medizingeschichte,

dass er mit der Ablehnung der Vierseftelere

für die Vorläufer der modernen Medizin sorgt.

Aber er trägt halt eben zur Ablösung

der Vierseftelere bei und eben zur

Etablierung der archimischen Medizin.

Hm, er ist ein bisschen vom Regen

in die Traufe, oder? Ja, genau.

Und das führt aber auch zu einigen

Kontroversen um sein Werk. Also es gibt

auch Schriften von Ärzten, die ihn als

Zauberer und Sternennarren verunglüpfen.

Aber entscheidend ist,

dass sein Werk von Alchemisten

im 16. und 17. Jahrhundert aufgegriffen wird

und dann eben weitergeführt wird

zur sogenannten Yattrochemie oder

Chemiatrie. Das war der Versuch,

die Alchemie für die Medizin nutzbar zu

machen. Weiß nicht, ob du von dem schon

mal gehört hast. Nein.

Das ist quasi ein Zweig der Medizin,

der kurzzeitig recht beliebt war,

die Yattrochemie oder die Chemiatrie,

gerade am Hof und bei Adligen,

die dann aber verdrängt werden

auch wieder durch die moderne Medizin.

Aber das ist die archimistische Variante

der Medizin. Ja.

Das ist natürlich die Frage, welche Rolle

spielt ihr jetzt in der Medizingeschichte

der Paracelsus, nachdem er ja heute

auch noch so ein bekannter Name ist.

Also man kann einerseits sagen, sein

Aufbegehren gegen die vorherrschende

Vierseftelehre bleibt zu Lebzeiten

eigentlich wirkungslos. Aber seine

Schüler und Anhänger knüpfen da an

und verbreiten dann seine Lehren

und bauen dann eben ihre Lehren auf

seinen Schriften auf, die dann

nach und nach veröffentlicht werden.

Und damit kann man vielleicht sagen,

die Medizin nach Galen und Hippocrates

so ins Wanken zu bringen.

Aber richtig gestürzt oder richtig

abgelöst wird, die ja erst im 19. Jahrhundert.

Wenn man einen Zweig finden will,

der in die moderne Medizin führt,

dann vielleicht am ersten der,

dass seine Arbeiten Grundlage

für die Chemiatrie sind, also die Yattrochemie

und das führt über Umwege

in die moderne Arzneimittellehre.

Aber halt nicht, indem man

seine Schriften wörtlich nimmt.

Das ist ja der Umwege, wo ich sagen würde,

man kann es schon nehmen.

Also man kann es mit Mineralien und

mit Stoffen zu experimentieren,

um mit denen zu arbeiten.

Das führt zwar irgendwie in die

Arzneimittellehre in die moderne,

aber halt nicht, indem man seine Schrift

versucht, seine Rezepte nachzukochen.

Also seine Spagierig, also diese

archimistische oder archimische

Herstellung von Medikamenten,

wird weitergeführt und im 17. Jahrhundert

entsteht daraus diese Chemiatrie,

die dann wie ich schon gesagt habe

eine Fortführung der Idee von Paracelsus.

Also das, was er als Spagierig benannt hat.

Und für eine Weile

wird es sehr beliebt, also durch Leute

wie den Johann Baptista von Hellmont zum Beispiel.

An denen sieht man nämlich

auch so den wichtigen Unterschied

von der archimistischen Medizin

dann zur Säftelehre.

Bei der Säftelehre zum Beispiel, die stellen

sich alles vor als ein Kochen und Garn.

Also ein Fieber zum Beispiel,

der Kochtern, der Körper.

Und so stellen die sich die Körperfunktionen vor.

Bei den Spagierigern ist es anders,

bei denen ist alles so ein Gern

und fermentieren.

Also die erklären sich alles aus diesen

Umwandlungsprozessen, diese aus ihren

archimistischen Experimenten kennen.

Also es ist eine ganz andere Vorstellung,

was im Körper passiert, letztlich

quasi zwei vormoderne Erklärungsmodelle,

wie unser Körper funktioniert.

Es gibt dann sogar erste Lehrstühle

für Yatrochemie an Universitäten

im 17. Jahrhundert.

Und die kann sich zwar nicht durchsetzen,

sondern also pharmazeutischen Chemie

oder eben zur modernen Nationalmittellehre.

Und es gibt noch einen anderen Zweig.

Und das ist der Zweig, der führt eben

in die Esoterik und Homöopathie.

Und was man auch nicht unerwähnt lassen darf,

ist, dass Paracelsus während der Zeit

das Nationalsozialismus zu einer Gallionsfigur

erhoben wird. Also er wird so inszeniert,

als der deutsche Arzt, der für den

idealen Vorläufer der NS-Medizin sorgt.

Also die neue deutsche Heikunde.

Es gibt dann auch zwei Filme über ihn,

die in dieser Zeit entstehen.

Er ist im März gefeiert.

Und Richard Enten möchte ich

meine Geschichte über Paracelsus

mit einem meiner Lieblingszitate von ihm,

eine Weisheit, der man nicht widersprechen kann.

Und zwar, der Mensch ist

zum Umfallen geboren.

Das ist es.

Das ist schon.

Der Mensch ist zum Umfallen geboren.

Ja.

Vorragend.

In dieser Kürze und Pregnanz

kann man aber kaum widersprechen.

Das einzige, was man wirklich belegen kann.

Ja, Richard.

Das war meine Geschichte über

einen der bekanntesten europäischen

Ärzte der Medizingeschichte,

dessen Leben und Werk uns bis heute

Räsel aufgibt und der zu eine Legende

geworden ist, bis heute von vielen

Zeiten vereinnahmt wird, der zu

Lebzeiten umstritten war und im Grunde

bis heute ist.

Ah, so interessant.

Ich habe keine Ahnung gehabt, dass der

wirklich so in diesem pseudo-wissenschaftlichen

Wissenschaftler verhaftet ist eigentlich.

Vor allem in meinem pseudo-wissenschaftlichen

Wissenschaftsort auf die Art und Weise,

wie wir es heute kennen, ist er da auch

erst in den Startlöchern gewesen.

Ja, genau.

Aber wir haben ihn nie beschäftigt

mit ihm und haben gedacht,

er war halt irgendwie einer der wichtigsten

und begründer quasi

unserer modernen Medizin, aber im Grunde

war er auch nur eine weitere Verzweigung,

der sich dann aber halt gut, wie soll ich

sagen, als Marketinginstrument geeignet

für alle möglichen anderen Dinge.

Ja, so kann man es vielleicht formulieren, das ist

echt ganz gut. Also er war quasi

eine weitere Abzweigung, die sich

am Ende zwar nicht durchsetzt, aber die

als Name bis heute so eine große Streukraft

hat, dass die von allen

Zeiten vereinnahmt wird. Also Paracelsus

der Name ist quasi auch allgegenwärtig.

Es gibt auf jeden Fall sehr viel, was

nach Paracelsus benannt ist.

Ich glaube, es gibt sogar Paracelsus Bier.

Ja, richtig, genau, gibt es auch.

Aber in meinem Bier gibt sie

Paracelsus von allen benannt.

Grund.

Aber ja, sehr spannend, weil es halt wieder

so

wenn man könnte es eins zu eins eigentlich

auf unsere Zeit umlegen, auch so dieses

da kommt jemand und lehnt irgendwas ab

lehnt, in dem Zusammenhang

lehnt er halt wirklich was ab zurecht.

Ja, er setzt dann durch seine eigene

pseudo-wissenschaftliche Leere

wenn du es vorhin ja auch die

Homöopathie nannt und den Placebo-Effekt

und so weiter und ich meine, da gibt es ja

diese Paralehen, glaube ich, auch in

den unterschiedlichen Ansätzen

war es dann wie wirklich, glaube ich,

da ist dann halt umgekehrt, da ist nicht

dass er Essenz raus destilliert wird,

sondern es wird quasi Essenz raus

verdünnt.

Also die mehr verdünntest du.

Das ist doch wirksamer.

Es ist alles so diese unterschiedlichen

Ansätze, die natürlich dann da

heutigen modernen wissenschaftlichen

Überprüfungen nicht standhalten,

aber die sich hartnäckig halten.

Es ist ja interessant, weil

diese Verwendung im Technikbereich gibt es

so diesen Begriff Technobabble.

Weißt du, dass du

was beschreibst mit irgendwie komplexen

technischen Begriffen und so weiter, aber es ist

eigentlich Unsinn, den du beschreibst, aber die

Tatsache, dass du diese Begriffe verwendet

hast, die kann Leuten, die sich nicht wirklich

damit auskennen, den Eindruck vermitteln,

dass das was du sagst, Sinne gibt.

Und das ist im Grund auch ein bisschen was,

was hier bei Paracelsus schon passiert ist

und was sich so durch diese

pseudo-wissenschaftlichen Dinge durchzieht.

Du verwendest Begriffe,

die eigentlich irgendwie belegbar sind,

verknüpft sie mit anderen Dingen,

wo du dann halt irgendwie plötzlich

eine Verknüpfung herstest, diesen beiden

und die Legitimität des einen

Begriffsverleid, das

dann auch dem anderen Begriff, obwohl du das

eigentlich gar nicht haben sollt.

Ja, verstehen. Spannend.

Und man kann ja trotzdem auch sagen,

vielleicht war er auch für seine Zeit

ja auch ein sehr guter Arzt.

Was ihn seinen Schriften und was ihn so zu einer Legende macht,

muss auch nichts mit seiner praktischen

Arbeit zu tun haben. Also es könnte auch sein,

dass er ein genialer Wunderarzt war. Ja, total.

Das heißt, glaube ich übrigens, Legitimation.

Das war das Wort, das ich sucht habe.

Nicht Legitimität.

Also wer jetzt schon dabei war,

Mählern mich zu schreiben. Legitimation.

Also ob es gewirkt hat, was er gemacht,

zu jener Zeit und ich meine,

das ist ja auch,

wirklich du hast es ja auch beschrieben,

dieser Markt, dieser Medizinmarkt

zu jener Zeit. Ja, der war ja dicht

und eben in alle möglichen Richtungen an.

Und ich glaube, hier ist

auch wirklich so dieses Ding gewesen, was in dem

Moment geholfen hat, hat geholfen.

Ohne, dass man versucht hat, dann irgendwie

ein grundlegendes System draus zu bauen

und das irgendwie allgemein gültig

für andere Dinge zu machen. Und da hat man

wahrscheinlich nicht wirklich gewusst, warum das hilft.

Das hilft, aber man hat es halt

angenommen und hat die Person,

die einen dann entsprechend

geheilt hat, hat man dann als

großartigen Arzt und so weiter betrachtet.

Da hat natürlich das auch so weitergegeben.

Das ist halt das Problem, wenn du nicht so

ein standardisierter, harter Behandlung hast

wie wir uns heutzutage haben, wo du das dann

auch wirklich abklopfen kannst auf

Validität. Ja. Aber ich muss

auch sagen, ich bin tatsächlich auch in meiner

Vorbereitung überrascht worden, weil ich tatsächlich

damit gerechnet habe, dass Paracelsus

durch die Ablehnung der viersefte Lehre quasi

so ein Vorläufer der modernen Medizin in irgendeiner

Form schafft. Und ich bin

dann davon schon überrascht worden, dass

es nicht der Fall ist. Ja.

Aber ich glaube, wir können uns grundsätzlich

darauf einigen, dass es gut ist, dass die

viersefte Lehre immer

gelehrt wird und angewandt wird. Ja,

das stimmt. Sehr gut.

Sehr gute Geschichte.

Ich frage mich tatsächlich, wie viele Leute

wissen, dass dieser Paracelsus,

der wirklich so medizinisch, also wirklich so

ein bisschen ja auch steht für die Medizin

und so als Aushängenschät, dass

im Vergleich zu dem, was wir heute als

moderne Medizin kennen,

das ganz anderes war.

Ich glaube, das ist in aller Wenigsten bewusst.

Also so wie

es mir auch nicht bewusst war, dass

er so eine alchimistische Medizin betrieben hat.

Ich glaube, das wissen die Wenigsten, oder?

Ja.

Vor allem in dem Moment, in dem Alchemie

hört, weiß man auch schon, okay, das ist

ein bisschen was anderes. Ja, genau.

Das ist, was wir heute

zu Tage machen.

Aber sehr spannend, war das

ein Hinweis oder bist du selber

auf diese sehr interessante Geschichte gestoßen?

Ich bin selber auf diese Geschichte gestoßen.

Es gibt keinen Hinweis, um mich

überrascht, ehrlich gesagt, weil Paracelsus

ist schon so ein bekannter Name.

Und eigentlich dachte ich mir, da hab ich doch

bestimmt schon Hinweise bekommen, aber...

Ja, vielleicht

manchmal

habe ich auch das Gefühl, wenn ich nachdenke

über irgendwie potenzielle Geschichten, dass

ich mir denke, die Geschichte ist einfach zu straight.

Also das ist einfach irgendjemand,

wann, hervorragender Arzt und so weiter

sind das vielleicht in

Rahmen dieser Zeit erzählt.

Ganz interessant, aber es gibt nicht wirklich so einen Hook.

Aber hier gibt es den schon.

Weil er halt tatsächlich

bei man tatsächlich ganz andere Dinge

erwarten wird, weil man sich die Lebensgeschichte

von Paracelsus anschaut

und auch den Einfluss, den er kaputtet

und die Dinge, die er gemacht hat. Ja, genau.

Was übrigens Literatur angeht,

es gibt sehr, sehr viel über ihn

und ich hab mal zwei Biografien rausgesucht,

wo ich sagen würde, die lohnen sich,

einen sehr guten Überblick verschaffen.

Zum einen, sehr kurz

von einem Medizinstodiker von Udo Benzenhofer

gibt es eine Biografie, die heißt Paracelsus

und ein bisschen ausführlicher

das Buch von Pyramin Meyer, das heißt

Paracelsus, Arzt und Profit.

Der wird schon da wirken,

der wird zum Titel schon deutlicher.

Ja, ja, ja.

Es ist immer schwierig

von, wenn wir tun es

hin und wieder, weil wir versuchen es aber nicht zu sehr

von unserer Warte aus auf

solche Zeiten zu schauen.

Natürlich ist für uns

heutzutage zu sagen, ja, das ist Unsehen

und weiß ja jeder

und das kann so nicht funktionieren.

Tatsächlich, wenn wir uns anschauen

an was Leute heutzutage noch immer glauben,

ist vielleicht auch gar nicht so abwegig.

Dass das damals wirklich für Folgen

genommen worden ist, der auch damals

wie so näher betrachtet wurde.

Ja, genau. Also, man kann nicht mehr

aus der Gegenwart nicht vorwerfen, dass

ein Erklärungsmodell nicht stimmt,

so wie auch bei der 4SF-Teleere.

Das war eine anerkannte Leere

und insofern kann man den Leuten, die damals

danach gelebt haben, ja auch nicht den Vorwurf machen,

dass sie medizinisch falsch behandelt haben.

Ja.

Wir haben ja tatsächlich auch öfter mal

schon in dem Podcast über Dinge gesprochen,

wo das richtige Ergebnis rauskam,

aber aufgrund der falschen Prämisse.

Ja, stimmt, ja.

Und das ist wahrscheinlich bei ihm auch viel passiert.

Ja, das stimmt.

In irgendeiner Biografie habe ich auch den

oder war es ein Interview, wo jemand beschrieben hat,

weil es kam eben schon öfter vor,

dass Leute so eine krägste Bevergiftung

bekommen haben und nach der Behandlung

dann verstorben sind.

Und dass Paracelsus das sehr gut dosieren konnte,

dass er eben ein sehr guter...

Ein sehr guter Dosator.

War das Wort, das du gesucht hast.

Ja.

Aber ich meine, es ist natürlich klar,

dass es diesen Berühmten auch prägt,

weil wenn man mit Quecksi überarbeitet,

das sollte man besser wissen, wie viel man gibt.

Genau, und deshalb habe ich das auch ganz am Anfang gesagt,

weil das Zitat ganz am Anfang

wirkt am Anfang anders,

als wenn man jetzt die Folge kennt,

oder wenn man jetzt seine Lehre kennt.

Da merkt man, okay,

er hat das archimistisch gemeint.

Ja, ja.

Stimmt halt tatsächlich.

Genau, es stimmt tatsächlich.

Es ist so ein Punkt, wo man sagen kann,

das ist so ein falschen Herangehensweise,

trotzdem.

Sehr gut.

Spannend.

Spannende Geschichte haben wir,

glaub ich, schon länger immer gehabt zu haben.

So eine Wissenschaftsgeschichte.

Ja, ich wollte eben auch mal wieder was zur Medizingeschichte machen,

und da hat sich das da angeboten.

Herrvorragend.

Gut,

hast du dem Ganzen noch was hinzuzufügen

oder soll mal übergehen zum zweiten und letzten Teil

dieser Folge?

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Und dann, Richard, würde ich sagen,

bedanken wir uns bei

Simon, Bernd, Kai,

Bassian, Melanie,

Eberhardt, Joachim,

Philipp, Miko,

Ferdinand, Niels,

Philipp, Friedrich, Martin,

Bernhard, Ivo,

Melanie, Georgios,

Markus, Sophie,

Jan, Alexander, Martin,

Floris, Marius,

Joe, Birger,

Sophie, Henning, Tobias,

Olaf, Yerine, Christian,

Franziska,

Thiat, Gerhardt,

Thomas,

Nikolas, Susanne,

Tom, Christopher

und Michael.

Vielen Dank für eure Unterstützung.

Ja, vielen herzlichen Dank

an Lene Kieberl fürs Schneiden dieser Folge.

Ja, dann würde ich sagen, Richard, machen wir noch das,

was wir immer machen.

Genau, geben wir dem einen das letzte Wort,

das immer hat.

Bruno Kreisky.

Also, okay.

Er hat jemand,

hat so ein Cabrio

und hat die Musik aufgetreten.

So, jetzt steckt es aber raus.

Kannst du rausfreien.

Schallt die Musik auf.

Wir nehmen ja ein Podcast auf.

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Eine Geschichte über den bekanntesten Arzt der Frühen Neuzeit

Im Juni 1527 warf der Stadtarzt von Basel, ein gewisser Theophrastus Bombast von Hohenheim, das wichtigste Nachschlagewerk der Medizin ins Feuer – den „Kanon der Medizin“ von Avicenna. Ein Affront, der nicht ohne Folgen blieb!

Der Stadtarzt, besser bekannt als Paracelsus, ist einer der bekanntesten Ärzte der Frühen Neuzeit, nachdem heute noch zahlreiche Straßen und Apotheken benannt sind. Er lehnte die gängige medizinische Lehrmeinung, die Viersäftelehre strikt ab und versuchte stattdessen eine neue, eigene Medizin zu etablieren. Allerdings nicht den Vorläufer einer modernen, wissenschaftlichen Medizin, vielmehr eine auf alchemistischen Grundsätzen ausgelegte Heilkunde.

Wir sprechen in der Folge über das unstete Leben des Paracelsus und warum sein Leben bis zur Unkenntlichkeit vom Nachruhm überstrahlt wird, wie es einer seiner Biographen formuliert hat.


Literatur

Udo Benzenhöfer: „Paracelsus“
Pirmin Meier: „Paracelsus: Arzt und Prophet: Arzt und Prophet“

Tickets für unsere Liveauftritte im Herbst gibt es hier: https://www.contrapromotion.com/

Und wer unser Buch, das am 28.9. erscheinen wird, vorbestellen will, kann das im gut sortierten Buchhandel oder hier tun: https://www.piper.de/buecher/geschichten-aus-der-geschichte-isbn-978-3-492-06363-0

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