Geschichten aus der Geschichte: GAG406: Die SMS Wolf und die Piraten des Kaisers
Richard Hemmer und Daniel Meßner 7/5/23 - Episode Page - 55m - PDF Transcript
Hallo und herzlich willkommen bei Geschichten aus der Geschichte.
Mein Name ist Daniel und mein Name ist Richard.
Ja und wir sind zwei Strodekan, wir erzählen uns Woche für Woche eine Geschichte aus der
Geschichte, immer abwechselnd und immer so, dass der einig nie weiß, was der andere ihm
erzählen wird.
Genau so ist es.
Tja, und Richard, wir sind angelangt bei Status Code 406.
Genau, keine Ahnung was das ist, ob es denn überhaupt gibt.
Ah, geben tut's dir bestimmt.
Aber also Folge 406, das heißt wir haben letzte Woche 405 gehabt, weißt du, worum es ging?
Natürlich.
Es ging um einen Missionar, der am Ende seines Lebens dann bekannt war quasi als Apostel
der Deutschen.
Also nicht am Ende seines Lebens, hat man das so noch nicht benannt, aber der heute
bekannt ist als der Apostel der Deutschen.
Genau, sehr gut.
Gutes haben wir gefasst, Richard, über Bonifaceus, den angelsächsischen Missionar, der zum
Kirchenreformen in Frankenreich geworden ist und ich dachte mir mal, ich will der mal
wieder in deinem Revier.
Ja, sehr schön.
Weil irgendjemand hat auch geschrieben so, ja, das ist doch eigentlich ein Miroving,
das ist doch eigentlich ein Richardsthema und ich dachte mal so, ja, wenn Richard nicht
liefert.
Richtig.
Wenn Richard die Geschichte des Bonifaces nicht erzählen will, dann mach ich's halt.
Sehr gut, ich bin zufrieden.
Ja, danke schön.
Bevor wir jetzt aber vorgekommen und zum Hauptteil dieser Episode, vielleicht noch eine andere
Sache und zwar, wir werden mal wieder auf einer Bühne live zu sehen sein, wir haben das schon
angekündigt, und zwar in Köln beim Here and Now Festival.
Genau.
Und wie uns so angekommen ist, gibt's da noch ein paar Tickets?
Ja, es gibt noch ein paar Tickets, nicht mehr wahnsinnig viele, das heißt wer uns dort
sehen will, sollte jetzt relativ bald zuschlagen, das Ganze ist Anfang September.
Also, ja, während sehen wir, schnell Tickets kaufen.
Die Tickets gibt's unter hereandnowfestival.de, weißt du wann wir dran sind, Richard?
Ja, natürlich, am Samstag, den 2. September sind wir dran, wir sind, glaube ich, der zweite
Podcast, der auftreten wird bei diesem Festival.
Sehr gut, das heißt aber, wir haben noch ein bisschen Zeit, uns zu überlegen, was wir
dann da auch machen auf der Bühne, aber ich würde sagen, bevor wir uns das überlegen,
erzählst du mal eine Geschichte.
Wunderschöne Überleitung.
Gelernt, ist gelernt.
Gut, Daniel, lass uns nach Australien springen, oder um genau zu sein, nach Sydney.
Sydney, Australien.
Dort läuft am 27. Juli des Jahres 1917 ein Schiff mit dem Namen Matunga aus.
Das Schiff gehört der Rederei Burns, Film & Company und eigentlich ist es ein ziviles
Unternehmen.
Aber es ist Weltkrieg und deswegen transportiert dieses Schiff, das so eine Mischung aus Frachter
und Passagierschiff ist, vor allem Material für australische Militärstützpunkte.
Und das Ziel dieses Schiffs ist daher bei dieser Fahrt Arabaul, ein Stützpunkt des australischen
Militärs in Papua Neuginier.
Als Sima Tunga zu dieser Fahrt aufbricht, ihr Kapitän ist ein erfahrener Kapitän, Elekter
nutzen, befinden sich aber auch einige hochrangige Mitglieder der australischen Marine an Bord,
die eben zu diesem Stützpunkt gebracht werden sollen.
Einer davon ist zum Beispiel Colonel Cecil Lucius Strangman, ein Arzt, der zu Beginn des Kriegs
der Armee beigetreten war und vor allem aufgrund seiner Erfahrung, was Tropenkrankheiten angeht,
in Arabaul stationiert ist.
Er ist jetzt auf dem Weg nach Papua Neuginier um die Leitung dieser Garnison da zu übernehmen,
weil der vorherige Verwalter an Malaria erkrankt war.
Es sind aber auch andere hohe Militärs an Bord, z.B. Sergeant Elkin Webb und Major John Flood,
der gemeinsam mit seiner Frau nach Arabaul reist.
Nimmt den üblichen Baumaterialien für diesen Stützpunkt, sind auf dem Schiff unter anderem auch
drei Pferde, eine Ladung Fahrräder, ein Klavier und der gesamte monatliche Alkoholvorrat
für diesen Stützpunkt.
Also kannst du dir vorstellen, schwerst beladen in das Schiff.
Du erinnerst dich vielleicht noch an meine Folge zum Maupiluk, den mikronesischen Navigator,
die Anfang dieses Jahres gemacht hat.
Da habe ich ein bisschen über die Geografie des Pazifiks gesprochen und vielleicht hast
du dir dabei ja gemerkt, dass Papua Neuginier nördlich von Australien liegt, westlich der Salomoneninseln.
Um Arabaul zu erreichen, muss die Matunga jetzt eine Meerenghe zwischen der Ostküste Neuginähe
und den Salomonenpassieren, dem sogenannten St. Georgskanal.
Nur die Matunga wird diese Meerenghe nie erfolgreich passieren.
Sie verschwindet am 6. August komplett.
Man wird sagen, wie vom Erdboden verschluckt, aber nun ist er auf dem Wasser.
Also muss man sich die Entsprechung vorstellen.
Es werden Suchen organisierte, um dieses Schiff zu finden, vor allem so um Neuginier herum, aber unerfolglich.
Es wird das Schiff nicht gefunden, es werden keine Wrackteile gefunden, sie ist einfach verschwunden.
Und in Australien sagt es natürlich für entsprechenden Wirbeln.
Also eine naheliegende Vermutung der Presse ist, dass Saboteure in Sydney, vor allem Deutsche
oder Deutschstimmige, vielleicht auch Kommunisten, eine Bombe auf dieser Matunga platziert haben.
Es wird auch vermutet, dass die Matunga vielleicht in einen Sturm geraten ist.
Und in Folge dessen gesunken ist nur die Tatsache, dass keine Trümmer gefunden werden.
Auch nichts von der Ladung, das macht das Ganze dann auch ein bisschen weniger plausibel.
Navigationsfehler wird natürlich auch hanknommen.
Vielleicht war das Schiff auf ein Riff gelaufen und dann einfach gesunken.
Was tatsächlich mit dieser Matunga passiert ist,
das wird die australische Öffentlichkeit erst ungefähr ein Jahr später herausfinden.
Nicht zuletzt, weil die Regierung wie relativ häufig zu Kriegszeiten die Hand auf der Nachrichtenlage hat.
Also Zensur oder Unterdrückung von Informationen ist da natürlich an der Tagesordnung.
Und deswegen verkündet auch der australische Premierminister am 18. August,
dass die Matunga höchstwahrscheinlich das Opfer von Sabotage war.
Was nicht nach außen trinkt, ist die Tatsache, dass die australische Regierung schon seit Monaten darüber Bescheid weiß,
dass die Gewässer rund um Australien nicht sicher sind.
Und zwar, weil sie von einem Schiff befahren werden, das getarnt als ein Frachtschiff,
aber bewaffnet wie ein Kriegsschiff, Handels- oder Passagierschiffe,
eins nach dem anderen, aufbringt und versenkt.
Daniel, wir werden in dieser Folge über genau dieses Schiff sprechen.
Es ist die SMS Wolf.
Und ihre Geschichte ist zwar, was die Geschichte des Ersten Weltkriegs zur See angeht,
oft nicht mehr als ein Fußnote.
Trotzdem wird ihre Reise aber zu einer der best dokumentierten Missionen des Ersten Weltkriegs werden.
Und warum das so ist, schauen wir uns jetzt an.
Mhm, das ist interessant. Nie gehört davon. Wolf und Matunga war das andere Schiff. Matunga.
Genau. Um die Geschichte dieser SMS Wolf richtig erzählen zu können,
müssen wir, wie so oft, ein bisschen weiter zurückgehen.
Und ein guter Punkt, wohin wir springen können, ist der 7. Mai 1915.
An diesem Tag wird ein britisches Luxuspassagierschiff, die Lucitania,
vor der Küste Irland, von einem deutschen U-Boot torpediert.
Und die Lucitania, die 1962 Passagiere und Besatzungsmitglieder an Bord hat,
sinkt in nur 18 Minuten.
Dabei sterben 1.198 Menschen, 128 davon aus den USA.
Und da die Lucitania zumindest, es ist zu jedem Zeitpunkt der Wissensstand,
ein rein ziviles Schiff war, ist die weltweite Empörung natürlich groß,
vor allem auch in den USA.
Und es beleuchtet auch den brutalen Seekrieg.
Also hier vor allem von Seiten der Deutschen mit uneingeschränkter U-Boot-Kriegsführung,
im Zuge derer auch zivilen Schiffe ins Visier genommen werden.
Und der Kaiser, der sieht sich jetzt aufgrund dieser Empörung
und auch anderen politischen Widerständen im Land,
dazu gezwungen, diese Erterkriegsführung zumindest temporär zurückzunehmen.
Nur ist es halt so, also Deutschland muss den Seeblockaden durch Großbritannien
irgendwas entgegensetzen, weil diese Seeblockaden,
die bedeuten natürlich auch, dass Deutschland über kurz oder lang
von allen nötigen Ressourcen abgeschnitten wird.
Wir sind uns weg einer solchen Blockade.
Und deshalb tritt jetzt ein neuer Typ von Schiff auf den Plan,
der sogenannte Handelsstörkreuzer oder Hilfskreuzer,
beziehungsweise im Englischen auch bekannt als Commerce Raider.
Und diese Schiffe, darunter auch die berühmte SMS-Möwe,
die werden jetzt als Mittel zur Seekriegsführung eingesetzt.
Vor allem, um den Handel der Alliierten auf den Weltmeeren zu stören.
Sind im wesentlichen umgebaut Handelsschiffe ausgestattet mit versteckten Waffen,
oft auch Minern, die darauf abzielen, feindliche Schiffe zu überfallen,
zu kapern oder zu versenken.
Und die SMS-Wolfe, über die wir jetzt sprechen werden,
die wird eben eines dieser Schiffe werden.
Als Kapitän dieses Schiffs wird ein Korvettenkapitän,
haben in Skarl August Nerger ausgesucht,
der unter all den adligen Offizierender kaiserlichen Marine,
wie soll ich sagen, ein bisschen eine eigene Rolle einnimmt.
Er ist Sohn eines Gymnasialehrers aus Rostock
und er wollte eigentlich Architektur studieren,
entschließt sich aber dann mit 19 für eine Karriere zur See
und mit 21 hat er dann schon England, Schweden, Norwegen,
das Mittelmeer und Indien befahren.
Allerdings verstößt er dann gegen ein, wie soll ich sagen, ungeschriebenes Gesetz,
das sind zuerst einmal einige Jahre lang in Ungnade fallen,
das so ein bisschen aufs Absteck leist.
Er beginnt nämlich eine Affäre mit Marie Friedrichsson
und sie ist die Tochter eines Werftarbeiters.
Sie wird schwanger, aber der Admiralsstab,
die Beziehungen zwischen Offizieren und Mitgliedern,
niedrigeren sozialen Stands oder Status es nicht so gut heißt,
diese Admiralsstab verbietet ihm, sich mit ihr zu vermählen
und obwohl das Paar dann insgesamt vier Kinder haben wird,
wird sie ihn nie erlaubt zu heiraten.
Diese scharfe Trennung zwischen den Offizierenden der kaiserlichen Marine
und den Arbeiten oder Matrosen auf den Schiffen auch,
das wird uns auch im Zuge dieser Geschichte noch einmal begegnen.
Närger allerdings, zumindest wenn es nach einigen Mitgliedern
dieses Admiralsstabs geht, hat eine Eigenschaft,
die ihn für die Leitung einer solchen Mission prädestiniert.
Grundsätzlich gilt er eher als sorgfältiger und guter Kapitän,
aber da kommt noch was anderes dazu.
Im Jahr 1900 sind nämlich Oberleutnant auf der SMS Ilthys,
einem Kanonenboot, das gemeinsam mit Großbritannien, Russland und Frankreich
den Boxeraufstand in China niederschlägt.
Und die Ilthys, die wird im Zuge dieser Niederschlagung komplett zerstört.
Närger allerdings, wie doch ein Wunder, ist so gut wie unverletzt.
Und 14 Jahre später bei der Schlacht vor Helgoland,
also einer der ersten großen kriegerischen Auseinandersetzungen
des Ersten Weltkriegs zur See,
wird ein Schiff unter seinem Kommando, die SMS Stettin,
fünf Minuten lang von britischen Schiffen beschossen.
Also wirklich so, dass man die Hände immer vor Augen sieht,
alles ist vor Rauch, fünf Minuten lang ist es wie ein Hexenkessel,
in dem sich dieses Schiff befindet.
Als sich aber dann der Rauch lichtet und so verzieht,
stellt sich heraus, dass die Stettin nur einmal getroffen wurde
und auch närger ist, unversehrt.
Um es mit einer Notiz dieses Admiralstabs zu sagen,
für die Erfüllung der gestellten Aufgaben der SMS Wolff
ist es absolut unerlässlich,
dass der Leiter dieser Unternehmung nicht nur effizient ist,
sondern auch glückert.
Also er wird vor allem auch aufgrund seines Glücks als Kapitän eingestellt.
Und er wird jetzt damit beauftragt, dieses Schiff zusammenzustellen.
Jetzt ist es so, es hatte bereits eine SMS Wolff gegeben,
die als ein solcher Hilfskreuzer konzipiert worden war,
nur die war aber ihre Jung von Vater auf eine Sandbank gelaufen
und auseinander gebrochen.
Also bevor sie noch überhaupt irgendwas machen können,
dieses Schiff, das ursprünglich die Belgravia war,
dieses Schiff, das war innerhalb kürzester Zeit für diese Mission umgerüstet worden,
hat auch schon eine Mannschaft gehabt,
diese Mannschaft wird jetzt für das neue Schiff die SMS Wolff herangezogen
und närger, der will nicht den selben Fehler begehen,
der bei der Umrüstung der Belgravia gemacht worden ist
und er lässt sich daher mit der Umrüstung dieses Schiffes Zeit,
und zwar ganze sechs Monate.
April 1916 suchte in einem trocken Dock in Hamburg ein Schiff aus.
Es ist ein junges Schiff, er hat es 1913 gebaut für die Hansa-Rederei
und dieses Schiff, die Wachtfels, war aufgrund seines Alters noch kaum auf See gewesen
und ist deswegen auch in einem perfekten Zustand.
Also ein bisschen über 134 Meter lang, 17 Meter breit,
hat so einen weißen Aufbau, dort wo sich die Brücke befindet,
der relativ weit vorne ist.
Also ganz oben sind die Brücke und Kabine des Kapitäns,
dann die Offiziersquartiere, der Funkraum.
Hinter der Brücke ragt ein einziger Schornstein Empor
und angetrieben wird das Ganze von einem 2800 PS Motor,
der tief in den Eingeweiden dieses Schiffs steckt.
Dort befeuern Kohleöwen, drei Kessel,
die dann den Dampf zu den Kohlmen
und durch das Heizsystem pumpen und damit das Schiff antreiben.
In den Eingeweiden des Schiffs?
In den Eingeweiden, also tief drinnen.
Schnell ist dieses Schiff nicht.
Mit einer spitzen Geschwindigkeit von 10,5 Knoten
ist das gerade mal halb so schnell wie ein Schlachtkreuzer,
wobei man dazu sagen muss, dass die Schlachtkreuzer auch relativ schnell waren.
Das macht aber nichts, weil die Aufgabe der SMS Wolf
wird es nicht sein, See schlachten,
mit anderen Kriegsschiffen auszukämpfen.
D.h. soll die SMS Wolf vor allem Minern legen
und eben Handels- und Passagierschiffe kapern und plündern.
Um das eben möglich zu machen, wird diese Wachtfels jetzt umgebaut.
Die Hauptarbeit wird in den Marinewerften in Wilhelmshaven durchgeführt.
Dort fährt das Schiff mit seinem neuen Kapitän
und der Besatzung Anfang Mai ein.
Zur Tarnung erhältst du erst einmal den Namen Jupiter.
Unter Deck modifizieren Marine-Engineure die Frachträume
um Besatzungsquartiere und Lagerräume für Torpedos und Minern zu schaffen.
Die eisernen Wände und Böden eines Laderaums werden
mit Verstrebungen versehen, um Hängematten, Bänke und Tische für Gefangene einzubauen.
Deckwände werden mit Brennschneidern herausgeschnitten
und als runterklappbare Türen wieder befestigt,
um dort Kanonen und Torpedorrohre zu verstecken
und am Heck wird auf der Steuerbautseite, also rechts,
eine Luke eingebaut, um Minern über Bord werfen zu können.
465 Wasserminen oder Seeminen werden auf dieses Boot gebracht
und über 6.200 Tonnen Kohle werden verladen.
Also eine riesige Menge, aber das muss auch so sein,
weil das Schiff kann natürlich nicht einfach an jedem Hafen anlegen.
Nerger besteht auch darauf, dass das Schiffskrankenhaus
erweitert und ausgestattet wird,
damit seine beiden Ärzte größere chirurgische Eingriffe durchführen können
und er bittet außerdem darum, dass sein Funksprecher-Team ergänzt wird
und zwar um ein Codeknackerteam.
Bedeutet auch, dass der Funkraum in der Nähe der Brücke
vergrößert werden muss.
Es ist ja quasi so diese Frühzeit des Codeknackertums,
wenn man so will.
Wir haben darüber ja auch kurz in meiner Folge über Bletchley Park gesprochen.
Die Enigma gibt es aber noch nie, oder?
Na, die ist zweiter weg.
Außerdem lässt er auch mehrere leistungsstarke Empfänger einbauen
und zwar von Telefunken.
Telefunken hat zu der Zeit schon einen Übertragungsturm,
und zwar in Nauen, in der Nähe von Berlin,
von dem aus über eine Distanz von bis zu 8.000 Kilometer Nachrichten versendet werden können.
Das bedeutet bis nach Südamerika oder bis nach China.
Und Nerger, der natürlich weiß,
dass sein Schiff während seiner Reise komplett stumm sein muss,
der will aber die Möglichkeit haben, Funksprüche zu empfangen,
die im Aufschluss darüber geben, welche Schiffe sich in seinen Nähe befinden
bzw. in seine Richtung fahren werden.
Und nehmen ein paar weiteren so strukturellen Aufbauten,
die die Silhouette des Schiffs verändern sollen,
wird das Schiff noch mit einer anderen Besonderheit ausgestattet,
einem kleinen Wasserflugzeug.
Ein kleiner Wasserflugzeug, das quasi aufklären soll.
Das kann komplett auseinandergenommen werden
und dann wieder zusammengesetzt werden.
Vielleicht noch kurz zur Silhouette des Schiffs,
warum die verändert wird bzw. die Möglichkeit geben soll,
dass man es verändern kann.
Es ist ja quasi die Zeit vor Radar, der auf Schiffen verwendet wird.
Das heißt, du hast ein Schiff in erster Linie
anhand der Silhouette, die so am Horizont erscheint, identifiziert,
was für ein Artschiff es ist.
Und wenn du hier dein Schiff verändern kannst,
dann kannst du ihm natürlich eine andere Silhouette geben,
dass man nicht weiß, dass das das selbe Schiff ist.
Während dieses sechsmonatigen Umbaus fährt,
dann ist der Schiff regelmäßig in die Ostsee,
das Baltische Meer, falls du dich fragst.
Und dort einen drillen, nach dem anderen zu machen.
Er will, dass seine Besatzung vorbereitet ist.
Die Besatzung ist auch, wie soll ich sagen,
ein bisschen speziell.
Die meisten sehen Reservisten
und zumindest von einem wissen wir,
dass er eigentlich gar nicht dort sein will.
Es ist ein gewisser Theodor Plivier,
der wollte eigentlich Schriftsteller werden.
Reist in jungen Jahren, dann viel herum,
wird Matrose auf Handelsschiffen.
Und als er 1914 in Hamburg bei einer Schlägerei
in einer Kneipe festgenommen wird,
hat er die Wahl, entweder in Knast zu gehen
oder in der kaiserlichen Marine zu dienen.
Und er entscheidet sich dann für Letzteres.
Und er wird eben einer von 345 Mann,
die jetzt auf der SMS Wolf dienen.
Die meisten sehen ihre Missionen natürlich
mit gemischten Gefühlen entgegen.
Die Wolf ist natürlich nicht das erste Schiff dieser Art.
Und die, die davor kamen,
wurden von Mitgliedern der kaiserlichen Marine
oft als Seelenverkäufer wahrgenommen.
Also diese Hilfskreuzer, es hat wenige gegeben,
die erfolgreich zurückgekehrt sind.
Und die Besatzung weiß es natürlich,
die Tatsache, dass das Schiff,
auf dem sie gerade vorher waren,
schon bei der Jung von Vater auseinander gebrochen ist,
sorgt natürlich auch nicht für mehr,
wie soll ich sagen, Vertrauen in diese ganze Mission.
Was bei dem Ganzen natürlich auch nicht hilft,
dass auch jetzt schon klar wird,
während dieser Umbauzeit,
welche Klassenunterschiede zwischen den Offizierenden
der kaiserlichen Marine und der normalen Besatzung herrschen.
Also grundsätzlich ist die Besatzung hier jetzt nicht
ein wahnsinniger Freut, dass die Teil einer solchen,
wie sie es wahrscheinlich auch wahrgenommen haben,
Selbstmordaktion werden.
Jedenfalls, am 29. November 1916
lässt Nerga die Anweisung nochmal in die Ostsee zu fahren,
mit diesem Schiff um dort eine letzte Artillerieübung
mit den jetzt an Bord befindlichen Waffen durchzuführen.
Aber nachdem sie eben diesen Tag um 10 Uhr früh
aus Kiel ausfahren, wo die letzten Arbeiten
durchgeführt worden sind,
lässt Nerga die gesamte Besatzung antreten und verkündet,
sie werden nicht mehr in den Hafen zurückfahren.
Ihre Mission hat jetzt begonnen.
Und gleich zu Beginn gibt es natürlich ein Problem.
Ich habe ja vorhin kurz die Seeblockaden der Alliierten angesprochen.
Durch die muss die Wolf jetzt zuerst einmal durch,
um in den Atlantik zu kommen.
Ihre Aufgabe ist es ja,
dass sie in den indischen Ozean fahren
und dort vor allem die Handelsrouten der Alliierten stören.
Und deswegen in der ersten Woche schlängelt sich die Wolf,
also zuerst einmal durch eine Passage zwischen Norwegen
und den Schädlern-Dinseln, Schottlands,
die nur ungefähr 320 Kilometer breit ist.
So ein Ozean Passage,
die die britische Marine seit dem August 1914 patrouilliert
und jedes Handelsschiff wird hier normalerweise gestoppt
und überprüft.
Durch diese Engstelle, die auch gespickt ist mit britischen Minern,
auch von deutschen U-Worten patrouilliert wird,
durch die muss die Wolf jetzt durch und sie tut es
unter britischer Flagge.
Sie hissen die britische Flagge und die gesamte Mannschaft,
inklusive Nerga und der Offiziere,
die tragen Wollkleidung wie Handelsschiffmatrosen
und das Ganze auch überzeugend zu machen,
für ein Fall, dass sie beobachtet werden.
Ein Deck.
Es ist ein sehr riskantes Manöver,
vor allem weil die Wolf mit über 6000 Tonnen Kohle an Bord
und über 100 Tonnen Minern in ihren Laderäumen
so überladen ist,
dass die Ladehöhe mehrere Meter unter Wasser liegt.
Also jeder erfahrene Seemann, der sowas sieht,
wird sofort erkennen und wird in Stutzig machen.
Und würde auf Stutzig machen,
mit dem Kontakt aufnehmen und dann kommt ein
wahrscheinlich sehr stark deutscher Dialekt durch,
wenn sie Englisch reden.
Das stimmt.
Wir werden nachher nochmal ganz kurz drüber reden,
was passiert, wenn sie tatsächlich,
wie soll ich sagen, kommunizieren müssen.
Aber Nerga, der war ja nicht umsonst
für sein Glück ausgesucht worden.
Am 10. Dezember, nachdem das Schiff die Dänemark-Straße
gewässert ist, das Nordpolar mehr mit dem Atlantik verbindet,
nachdem sie diese Straße passiert haben,
haben sie es geschafft.
Sie sehen jetzt im Atlantik und nach diesem
erfolgreichen Durchbrechen der Blockaden
fährt die SMS Wolf jetzt weiter Richtung Süden
durch den Atlantischen Ozean.
Sie überqueren den Equator, wo sie das tun,
was seit Jahrhunderten auf Seg macht,
wenn der Equator überquert wird, die Equator-Taufe.
So eine Tradition, bei der sich die Besatzung verkleidet.
Es gibt Prüfungen oft durchgeführt von Neptun.
Und für die Besatzung ist es so ein bisschen
eine willkommene Abwechslung und heutzutage
wird man Teambuilding dazu sagen.
Das Ziel der SMS Wolf ist jetzt das Kaptergutten Hoffnung.
Also eine strategisch wichtige Seeroute
am südlichsten Punkt Afrikas.
Und die Wolf erreicht die Gewässer vor Kapstadt
am 16. Jänner 1917.
Und sie werden jetzt dort beinahe von einem
britischen Kreuzer enttarnt, der HMS Cornwall.
Und weil du vorher gesagt hast, es ist schwierig,
wenn sie dann Funkspruch und so weiter.
Zum Glück ist da nichts mit Funksprüchen für sie,
sondern sie signalisieren mit den Flaggen.
Also sie senken ihre Flagge, die britische,
die sie gehisst haben und die HMS Cornwall kommt näher
und senkt dann ihre auch.
Und dann haben sie quasi kommuniziert
und sie haben sich zu Erkennung gegeben und das passt halt.
Also hat gerade funktioniert.
Und jetzt tun sie eben zum ersten Mal das,
was auch Teil ihrer Mission ist, sie legen Wasser minen.
Und es ist eine Nervenaufreibende Sache.
Aber Niene weiß nicht, ob du die vor Augen hast.
Wie ein gusseisernes Fass, also ungefähr so groß wie ein Bierfass,
gefüllt mit Sprengstoff.
Diese Metallhülle ist mit acht Bleizinken versehen,
in denen Glas am Pullen mit Schwefelsäure sind.
Und wenn die zerbrechen, dann wird dadurch
das Sprengstoff gezündet, ungefähr 100 Kilo.
Und diese unhandlichen, aber auch zerbrechlichen,
die müssen jetzt auf rollenden Wagen
über Steck gezogen werden
und dann durch eine dieser neu eingebauten Lücken
über Bord geworfen werden.
Das alles wird bei Nacht ohne Licht gemacht,
weil es eben nicht irgendwo mitten im Ozean passiert,
sondern dort, wo die Seerouten vorlaufen,
also relativ nah auch an der Küste
und damit von der Küste heraus nicht erkannt wird,
was hier passiert, muss es bei Nacht
und ohne Licht gemacht werden.
Und weil es noch nicht komplex genug ist,
muss auch die exakte Meeresthiefe erruiert werden,
wo sie sich befinden, weil diese Minen sind mit dem Anker verbunden
und die Kette dieses Ankers muss genauso lang sein,
dass der Anker den Boden berührt
und die Mine selbst dann ungefähr 6 Meter unter der Wasseroberfläche verbleibt.
Die schwimmt dann nach oben, oder wie?
Genau, also das wird gemeinsam mit diesem Anker ins Wasser geworfen,
dann sinkt der Anker nach unten,
an diesem Anker an der Kette ist diese Mine befestigt
und ist im 6 Meter unter der Wasseroberfläche,
was bedeutet, wenn ein Schiff drüber fährt
und stößt der Rumpf dieses Schiffs an,
dann diese Mine und der Sprengstoff fährt gezündet.
Es sind grauenhaft türkische Waffen,
die ja nicht zuletzt auch schon während des Ersten Weltkriegs,
bevor die Hager Konvention von 1907 ratifiziert worden ist
von den jeweiligen Ländern, stark umstritten sind.
Und dieses Legende Minen wird im Laufe der nächsten Monate
eine Menge Opfer fordern,
sowohl was Material angeht vor allem,
aber auch was Menschenleben angeht.
16 Schiffe werden insgesamt von der Wolf
bzw. von Minen, die von der Wolf gelegt werden, versenkt.
Und das tragische Opfer dabei ist die Carlos de Esargir.
Während die Wolf jetzt nämlich weiterfährt
und zuerst den indischen, dann den pazifischen Ozean unsicher macht,
schwimmen diese Seeminen natürlich weiterhin vor Kapstadt.
Und einige kleinere Schiffe
werden in den nächsten Monaten von diesen Minen versenkt.
Meistens jedoch mit sehr wenigen Opfern,
vor allem weil sie meistens Handelsschiffe
mit kleineren Crews waren.
Das ändert sich am 26. Mai als eben dieses spanische Postschiff,
die Carlos de Esargir,
auf dem Rückweg von Manila nach Barcelona ist
und über eine solche Mine fährt.
Als sie über diese Mine fahren und die explodiert,
ist es drei Uhr nachts
und das Loch, das bei dieser Explosion ins Schiff gerissen wird,
das ist so groß,
dass das Schiff innerhalb weniger Minuten einfach auseinander bricht.
Das Schiff sinkt so rasch,
dass der Kapitän nicht einmal Zeit hat,
ein Notsignal abzugeben
und nur eines der Achtrettungsboote kann zu Wasser glassen werden.
Als das Schiff dann nach mehreren Minuten im Dunkel verschwindet,
sind über 80 Mitglieder der Besatzung
und 58 der 60 Passagiere darunter auch kleine Kinder tot,
als überleben nur 22 Menschen.
Die Wolf ist in der Zwischenzeit schon in den Gewässern
von Neuseeland angekommen,
wo sie jetzt auf einer unbewohnten Insel,
der Raulinsel, auch Sunday Island, genannt,
zum ersten Mal seit sie aus Kiel aufgebrochen sind,
wieder an Land gehen.
Sie sind jetzt sieben Monate schon vergangen.
Eigentlich war diese Insel,
auf der sie jetzt in von einer Familie bewohnt,
nur eine Familie noch,
die aber 1914 in weißer Voraussicht
von der neuseeländischen Regierung
deloschiert wurden.
Aus Furcht vor eben solchen Schiffen wie der SMS Wolf.
Es werden Schäden am Schiff behoben
und die Mannschaft kann jetzt auch zum ersten Mal
wieder Fuß an Land setzen.
Ist natürlich außergewöhnlich,
auch wenn es nur eine quasi karge Insel ist, wo es nichts gibt.
Sie werden dabei aber vor allem
von einer weiteren Gruppe an Bord neidisch beäugt,
denen es nicht erlaubt ist, an Land zu gehen.
Und das sind Gefangene.
Mittlerweile hat die Wolf nämlich auch Handels
und Passagierschiffe aufgebracht.
Was heißt aufgebracht?
Was ist der Unterschied zwischen aufgebracht und gekapert?
Aufbringen ist im Grunde der ganze Vorgang
und kapern ist nur der erste Teil.
Aufbringen bedeutet im Grunde,
dass du das Schiff kaperst,
du gehst zum Bord, du holst das an Bord,
was du an Bord haben willst
und entweder versenkst an das Schiff
oder du machst das quasi als Teil deiner Flotte.
Aufbringen ist quasi der Überbegriff
und das ist quasi wie Entern.
Der Entern ist im Grunde auch ein Teil dieses Ganzen.
Also Entern ist, wenn du quasi das Schiff betrittst.
Wir werden nachher noch ein bisschen über die Prise sprechen,
wie man das auch nennt.
Das ist ein ganz eigenes Vokabular.
Interessant.
Also das erste Schiff, das Sie eben aufbringen,
ist die Turitella am 27. Februar 1917,
die bei erster Sichtung für Verwirrung sorgt
an Bord der SMS-Wolf,
weil sie beinahe baugleich mit der Wolfe ist.
Es stellt sich dann heraus,
dass es in derselben Werft wie die Wolfe gebaut worden war.
Ursprünglich Gutenfelds heißt,
allerdings zu Beginn des Kriegs
von den Briten bei Alexandria gekapert worden war,
beziehungsweise aufgebracht
und zu einem britischen Transportschiff
umfunktioniert worden war,
um Öl von Kolombo auf Sri Lanka
nach London zu transportieren.
Dieses Schiff wird gekapert
und obwohl eigentlich der Plan ist es zu versenken,
lässt sich närger überreden,
vor irgendetwas damit zu machen.
Er lässt das Schiff umbenennen
und wie soll ich sagen, in einem Anfall von Nostalgie wahrscheinlich,
benennt das so um in SMS-Iltis.
Also dieses erste Schiff,
auf dem er so viel Glück gehabt hat,
das ich vorher erwähnt habe.
Er setzt einen ersten Offizier Ivan Brandes
als Kommandant dieses Schiffs ein
und gemeinsam mit 25 Mitgliedern
der Besatzung der Wolfe
und chinesischen Besatzungsmitgliedern der Turiteller,
die sich jetzt eben von den Deutschen bezahlen lassen,
soll dieses Schiff jetzt als ein weiterer Hilfskreuzer agieren.
Also ihre Aufgabe wird es auch sein,
Minen zu legen.
Aber nicht einmal eine Woche später
werden sie in der Nähe von Aden,
Jemen, beim Legen von Minen
von einem britischen Schiff entdeckt
und die Besatzung versenkt
deshalb das Schiff.
Sie werden dann gefangen genommen
und in eine Gefangenenlage gebracht.
Also für sie ist dieser Krieg jetzt vorbei.
Was hier allerdings jetzt auch passiert,
die Briten wissen jetzt,
dass hier ein Hilfskreuz unterwegs ist.
Nur diese Nachricht, die erreicht nur wenige.
Ich habe es ja anfangs schon erwähnt,
die Briten und die Alliierten
haben grundsätzlich ein großes Interesse daran,
solche Nachrichten nicht zu verbreiten.
Also das Narrativ so kontrolliert werden
und natürlich will man auch Panik vermeiden.
Und so wird über die Tätigkeiten
der Wolf in der Presse nichts vermeldet.
Und ein Schiff nach dem anderen
wird jetzt von der Wolf aufgebracht.
Dabei werden öfter mal
Täuschungsmanöver angewendet.
Zum Beispiel eben unterschiedliche Flagen,
die gehisst werden, damit der Eindruck entsteht.
Es ist ein freundliches Schiff.
In erster Linie machen sie das
für die sogenannte Prise,
die ich vorhin erwähnt habe.
Also die Prise ist ein Begriff
aus der Seekriegsführung und beschreibt
die gesamten Vorgänge.
Also das kapernfeindliche Schiff,
um sie zu plündern oder sie dann
eigenen Zwecken zuzuführen.
Also zum Beispiel zu eigenen Flotte hinzuzufügen.
Mit der Touritella wird es ja gemacht.
Die meisten dieser Schiffe
werden aber von der Wolf,
weil sie einfach nicht genug Mann
zur Verfügung haben, versenkt.
Und je länger die Wolf auf See ist,
desto wichtiger wird es,
Schiffe zu kapern, die über eine Sache
verfügen. Kannst du dir vorstellen,
je länger sie unterwegs sind,
immer wichtiger wird?
Frische Nahrungsmittel?
Frische Nahrungsmittel natürlich auch,
aber ich meine, da kann man
zeitlang aushalten.
Aber eine Sache,
die ihnen jetzt nämlich langsam ausgeht,
die Kohle. Ach so, Kohle, verstehe ich.
Ja, weil sie müssen sich fortbewegen.
Richtig, sie müssen sich fortbewegen
und sie können natürlich nicht in irgendein
Hafen einlaufen und sich dann Kohle
besorgen dort.
Sie müssen ein Schiff finden,
das über 4 Kohle verfügt.
Und als die Wolf
im August 1917
über einen aufgefangenen Funkspruch,
erinnert sich ja, sie haben Experten
an Bord, die diese Funksprüche abfangen
und dekodieren können, ein wahnsinnig
ausgeklügeltes System,
hat es da eh noch nicht gegeben.
Die erfahren, dass ein Schiff von See
näher aus in Richtung Papua Neuginähe
unterwegs ist
und Kohle geladen hat.
Sie müssen sich positionieren
am St. Georgs Kanal,
also zwischen den Solomonern
und Papua Neuginähe und das Schiff,
die Eingangserwähnte Matunga
die läuft ihnen dort in die Falle.
Nimm der Ladung,
also vor allem Kohle, aber eben auch
Alkohol in raun Mengen, weil ja
quasi Monatsbedarf Alkohol
an Bord ist. Nimm dieser Ladung,
die in einem Hafen Nordwestlich
von Papua Neuginähe, von einem Schiff
aufs andere transportiert wird,
werden auch die Passagiere
auf die Wolf gebracht.
Es sind drei Pferde an Bord
und diese Pferde werden auch geschlachtet
und dann, wie du es vorhin gesagt hast,
das, was sie brauchen, Nahrung,
als Nahrung verwendet.
Und diese Matunga, die wird dann schließlich
am 26. August
10 Seemeilen von diesem Hafen entfernt
mit einer gezeiten Sprengung versenkt.
Also nur, falls du dich fragst,
wieso können sie da jetzt in einen Hafen einfahren,
das ist quasi ein neutraler Hafen,
und wirklich ein ganz kleiner auf einer
kleinen Insel. Deswegen können sie dort
diesen Vorgang durchführen
mit dem Verladen der Kohle,
was auf See so nicht funktioniert hat.
Das Kohleproblem ist jetzt gelöst,
aber doch die immer größer werdende
Anzahl an Menschen an Bord
zeigen sich jetzt auch immer mehr Risse
in diesem gesamten Gefüge.
Also neben der Besatzung, die aus über 300
Menschen besteht, werden jetzt immer
mehr Gefangene, darunter auch Frauen
und zumindest ein Kind
in den Laderäumen
dieses Schiffs zusammengepfercht.
Und weil sie ja seit Monaten
die Schiffe unterschiedlichster Länder
kapern, sind da unter diesen
Gefangenen britische, indische,
afrikanische
und auch aus anderen europäischen
Ländern zugehörige Menschen.
Und je länger die Reise geht,
je mehr dieser Schiffe aufgebracht
werden, entdeckt übrigens oft
mit Hilfe dieses Flugzeug, das ihr ja
anfangs erwähnt habt, dass sie auf den Namen
kaufen. Je mehr diese Schiffe
aufgebracht werden, desto mehr Gefangene
von den gekaperten Schiffen landen
auf der SMS Wolf, und es wird eng
auf diesem Schiff. Die meisten
werden in einem Deck zusammengepfercht,
manchmal gibt es Ausnahmen, zum Beispiel
als eine ganze Familie, die Camerons
auf die Wolf gebracht werden,
nachdem ihr Schiff die Beluga
im Juli 1917 von der Wolf
aufgebracht wird.
Sie erhalten einen eigenen Stauraum,
damit die Familie, Mann, Frau
und Tochter dort zusammenbleiben können.
Die Behandlung der Gefangenen
ist grundsätzlich gut. Sie können
hin und wieder auch an Deck, um Luft
zu schnappen, aber eben nur für kurze Zeit
luxuriös sind die Unterkünfte
natürlich nicht.
Und das Essen wird jetzt auch knapp.
So knapp, dass
Gefangene und Besatzung gleichermaßen
bald nur noch Kargerationen
erhalten, dass die
Offiziere in der Offiziersmesse
weiterhin Fleisch und generell
großzügige Personen serviert bekommen.
Es sorgt natürlich für Unmut an Brot
und nicht zuletzt
beim vorhin schon erwähnten
Plivier.
So wie andere Crewmitglieder sehen seine Tage nämlich
so aus, dass er zuerst einmal
stundenlang im Kohlebunker verbringt,
um dort Kohle zu schippen, dabei diese
giftigen Gase einatmet, die produziert
werden, wenn diese Kohle
ins Feuer geworfen wird, um den Dampf
zu produzieren für die Maschinen.
Nach diesen paar Stunden im Kohlebunker
geht es dann rauf aufs Deck,
das geschrubbt werden muss, die Kanonen
müssen geputzt werden und
danach dann wieder runter in Kohlebunker
und wieder Kohle zu schippen.
Und je mehr Gefangene an Bord sind, je
knapper das Essen wird, zu mehr macht sich
auch unter der Besatzung. Die Überzeugung
breiter dieser Krieg, indem sie stecken
ein sinnloses Unterfangen, ist das
Millionen Menschen das Leben kostet,
während andere daran verdienen.
Also seit über einem Jahr schon auf See ohne
Kontakt zu heimat und in den Zeitungen
aus den Schiffen, die sie kapern, retten,
erfahren sie eigentlich nichts, was sie
positiver stimmt.
Plivier wird später
ein Gespräch mit einem anderen
Besatzungsmitglied beschreiben
bzw. aufschreiben.
Jetzt sieht hier jetzt daraus
so ein Offizier, der sein Gehalt einsteckt,
eine Wohnung am Land hat und niemals etwas
entbehrte, wenn ich so eine blau
rasierte Fresse und das glatte Genick sehe
zupacken und die Luft abdrücken.
So ein Gefühl habe ich jedes Mal in den
Fingern sitzen.
Aber das hat keinen Zweck, das dürfen wir nicht
tun. Die Offiziere allein sind es ja
auch nicht. Da sind die Kriegslieferanten,
die Industrie, Stahl, Eisen,
Leder, egal was, alle verdienen sie
und alle haben ihre Dividenden erhöht.
Dafür schuften wir,
dafür hungern wir, dafür gehen
wir kaputt.
Zu dem Zeitpunkt, als sie Wolf 13
Monate auf See ist,
weit länger als erwartet eigentlich,
sind auf diesem Schiff um die 750
Menschen.
Das Essen geht aus und die Besatzung
und auch manche der Gefangenen zeigen
mittlerweile Anzeichen von Skorbut
und anderen Mangelerkrankungen.
In Skorbut müssen wir, glaube ich, nicht mal
erklären, oder? Haben wir schon so oft.
Vielleicht ja im Nebensatz noch.
Vitamin C im Mangel und im besten Fall
fallen da ein paar Zähne aus, im schlimmsten
Fall öffnen sich alte Narben und
verblutzt im Grunde innerlich.
Habe es gut zusammengefasst?
Ja, also
ich würde sagen,
ein bisschen brutal zusammengefasst, aber
gut, ja.
Na ja, es ist Skorbut, es ist schwierig, das
irgendwie nicht brutal da zu steigen, es ist
eine brutale Krankheit und hat auch
im Laufe der Jahrhunderte mehr
Leuten auf See das Leben gekostet
als irgendeine andere Sache sonst.
Ja, das stimmt. Und wie du schon mal
erzählt hast in einer Geschichte, die
Lösung war eigentlich schon lange bekannt.
Die Lösung war eigentlich bekannt, aber
man ist nicht immer zur Verfügung standen,
um auch helfen, aber all diese Dinge
hat es zu jenem Zeitpunkt auf der Wolf
nicht mehr in den Mengen geben, dass sie
jeder konsumieren hätte können.
Und Nerga, Kapitän Nerga,
der mit der Wolf jetzt mittlerweile 30
Schiffe versenkt oder aufgebracht hat
und der ebenfalls die Zeitungen liest
und merkt, dass die Welt
sich während ihrer Abwesenheit weiter
gedreht hat, zum Beispiel der Sturz
des Zahn in Russland
im März 1917, der
beschließt jetzt, dass es Zeit für die
Wolfs nach Hause zurückzukehren.
Und so macht sich die Wolf, die
sich gerade im indischen Urzwehren
befindet, auf die Heimreise
vorbei an feindlichen Schiffen und
vor allem wieder vorbei den Seeblockaden.
Und am 24. Februar
1918, nach
451 Tagen auf See
läuft die Wolf
wieder in Kiel ein.
Das Ganze ist natürlich
eine Riesensensation. Also, ein Schiff
das über 100.000 Kilometer zurücklegt
hat, ohne jemals in einen richtigen
Hafen einzufahren, um dort provient
und sonst wie einzuladen.
3. oder 4 großen Ozeane
befahren hat. Den Flotten Großbritanniens
Frankreichs Japanse Australiens und
der USA entkommen war
und gleichzeitig 30 Schiffe
versenkt oder zumindest beschädigt
hat.
Und obwohl zum Zeitpunkt ihrer Ankunft
in Kiel einige Crewmitglieder und
Gefangene krank sind, hat
der Kapitän, sagen wir
umständig, relativ geringe Zahlen
an Menschenleben verloren. Es hat einmal
ein Vorfall an Bord gegeben, wo
das Versehen der Kanone gezündet
worden ist, bevor die Luke geöffnet
worden ist, wo einige Crewmitglieder
gestorben sind. Aber grundsätzlich
wenige Menschen an Bord verloren.
Als sie in Kiel
gefeiert werden, wo
im Grund niemand mehr damit gerechnet
hat, dass die Wolf zurückkehren würde.
Da rücken natürlich auch all die Toten,
die die Machenschaften der Wolf auf diesen
Boden gekostet haben, in den
Hintergrund.
Stattdessen werden Nerga und seine
Besatzungen als Helm gefeiert.
Die Gefangenen müssen noch
vier Tage an Bord bleiben. Sie werden
in dieser Zeit dann auch Wien am Zoo
präsentiert. Die interessierte
Öffentlichkeit kann an Bord gehen, um
sie zu begaffen. Am 28.
Februar, also vier Tage später,
werden sie dann transferiert, entweder
in Gefängnisse oder wenn sie aus neutralen
Nationen kamen, werden sie quasi wieder
zurückgeschickt
in ihre Länder.
Nerga wird der Orden
pure Merit verliehen, also der
höchste militärische Orden dieser Zeit
und die gesamte Besatzung erhält,
sei es eine Kreuz. Einfluss
auf den Ausgang des Kriegs, übrigens
hat die SMS Wolfen natürlich
keinen. Also die Blockade durch die Royal
Navy, haben sie ja auch nicht wirklich
brechen können oder nachhaltig
beeinflussen.
Und während des Schiefs
selbst ein neues Betätigungsfeld
in der Ostsee erhält,
machen sich schon einige jener,
die diese langen Monate auf der Wolfe
verbracht haben daran, ihre
Erfahrungen niederzuschreiben. Also zwischen
1918 und 1920
veröffentlichen sieben Personen, die
an Bord waren, entweder als Gefangene
oder als Mitglied der Besatzung
Bücher, in denen sie diese Zeit
beschreiben. Und die meisten dieser Bücher
werden bald vergessen, weil viele von ihnen
recht hasstig geschrieben worden sind.
Aber einige der Bücher, die später
dazu veröffentlicht werden,
die werden weltberühmt. Und das berühmt
ist darunter des Kaisers Coolies,
das 1930
veröffentlicht wird.
Und eine Art
Abrechnung mit dem System der kaiserlichen
Marine darstellt. Und dieses Buch, das
wird von Thierdor Plivier veröffentlicht,
den ich vorher schon einige Male
erwähnt habe. Die im Titel
stehenden Coolies übrigens, Hindi,
Len, Worts, durchsprünglich ein Lastenträger
bleibt. Das sind also jene Arbeiter
an Bord, die diese niedrigen
Arbeiten durchführen müssen.
So wie Plivier selbst.
Dieses Buch, das wird
so einem der wichtigsten Bücher der
pacifistischen Literatur dieser Zeit
und Plivier, der dann
später auch Mitglied in der KPD, also
der kommunistischen Partei Deutschlands
wird, der begründet damit dann seinen
Ruf als Antikriegsautor.
Und er geht auch heute noch als
einer der wichtigsten Antikriegsautoren
des 20. Jahrhunderts.
Und das, lieber Daniel, war meine
Geschichte über die SMS Wolf, einen
Hilfskreuz, der 15 Monate lang
die Weltmeere unsicher gemacht
hat, danach mit über 460
Gefangenen zurückgekehrt
ist und trotzdem damit keinen
Einfluss auf den Ausgang des Kriegs
gehabt hat, sondern stattdessen
einen der berühmtesten Antikriegsautoren
Deutschlands hervorgebracht hat.
Sehr interessant, Richard.
Also ich habe nie von der SMS Wolf
gehört und auch noch nie von Tildor
Plivier. Also sehr, sehr spannend
und was mir als erstes einfällt
ist die Frage nach den Seemienen.
Die haben ja einige oder sehr viele
Seemienen versenkt. Also sind
die dann, keine Ahnung, also weil
die haben die ja danach nicht nochmal...
Das Ganze hat natürlich
auch so ein Nachschwer, also nachdem
die Wolf dann in Kiel landet, also da
wird dann auch öffentlich was sie gemacht haben
und das wird dann eben auch versucht,
die sie gelegt haben, zum Beispiel vor
Kapstadt und auch vor Sri Lanka,
zum Beispiel, dass die quasi
entschärft werden bzw. dass man die los will,
aber es ist halt schwierig, weil du
also viele von diesen Minern, die bleiben
ja auch so lange dort, bis sie entweder
zerfallen oder unwirksam werden
oder bis eben jemand mit seinem Schiff
drüberfährt und manche werden auch angeschwemmt
und tatsächlich welche, die von der Wolf
gelegt worden sind, sind dann
angeschwemmt worden und haben dort auch
für Verletzte und Tote gesagt. Also
das ist natürlich auch dieses große Problem
mit Seeminern, die bleiben halt lange
dort, auch wenn, wer immer sie
gelegt hat, schon lang weg ist.
Haben die denn
alle ihre Minen, die sie gesetzt haben, quasi
kartografiert und man konnte dann nachvollziehen
oder sind dann noch Jahrzehnte später
eventuell welche und man konnte drauf stoßen?
Die sind schon kartografiert
worden, haben natürlich
Aufzeichnungen geführt drüber.
Und es ist natürlich auch wichtig, dass du selber
weißt, wo du Minern gelegt hast.
Das ist schon auch ein Punkt, der mich jetzt auch so
nachteilig gemacht hat. Nach der Folge
erstens mal hast du das beim Bernstein erzählt
über die Ostsee
und in der Folge über das Phosphor
kam das bei mir auch vor, dass ja heute in der Ostsee
immer noch ganz viel Munition
auch liegt aus den beiden Weltkriegen.
Das heißt, wenn du dort irgendwas findest, muss
echt aufpassen, ob das nicht vielleicht zum Beispiel
noch Reste von Phosphor sind, die da dann
verbrennen, wenn du es aus dem Wasser holst.
Aber jedenfalls sehr faszinierende Geschichte
und auch diese eine Aspekte, den fand ich
dass die SMS Wolf
ja auch so lange unentdeckt geblieben ist,
weil die Geheimdienste und
die Militärs die Nachrichten darüber nicht
öffentlich gemacht haben. Also
man hätte es ja wahrscheinlich früher entdeckt, oder?
Wenn klar gewesen wäre, hier ist ein Kreuzer
unterwegs, der Minern liegt.
Also das spielen natürlich viele unterschiedliche
Dinge zusammen. Vor allem
Theorien, die zum Beispiel angestellt worden sind,
als die Mertunger gesunken ist, oder als die
ersten Schiffe vor Kapstadt gesunken sind,
aufgrund der Minern, die gelegt worden sind
und die SMS Wolf. Zu der Zeit
natürlich sehr viele anti-deutsche
Resultiments in den jeweiligen Ländern
nachvollziehbarerweise.
Und immer wenn so ein Schiefuntergang
ist, hat es natürlich dann in der Presse
und in Öffentlichkeit all diese Diskussionen
geben, gibt es Saboteure hier.
Es sind dann oft deutsche
oder deutschstämmige Menschen
in Camps gesteckt worden,
aufgrund solcher Dinge, obwohl natürlich
auch klar war, beziehungsweise vielen
beim Militär, beziehungsweise bei der Regierung
klar war, dass das keine Saboteure
werden. Aber das hat natürlich auch dabei geholfen,
Resultiments gegen Leute zu schüren,
die man ohnehin nicht mögen hat.
Also zum Beispiel in Australien,
nachdem die Mertunger verschwunden ist,
ist dann lausiert worden,
dass das Bombenwaren, die gelegt
worden sind, von Kommunisten.
Und dann hat es gleich wieder ein neues Feindbill
gehabt hier. Also einerseits ist natürlich
diese Geheimniss-Tour-Rei
vonseiten Regierung, beziehungsweise
das Militär ist auch, um keine Panik zu schüren
beziehungsweise, um nicht
den Feindwissen zu lassen,
dass sie wissen, dass sie existieren,
als solche Dinge, die man
bedenken muss. Aber
natürlich sicher, bei einigen
dieser Schiffe hätte es geholfen, wenn sie gewusst
hätten, dass in diesen
Gewässern durch diese jetzt durch müssen
so ein Hilfskreuzer unterwegs ist, der
vielleicht dieses Schiff kapert.
Und auch ein Hilfskreuzer, der
keine Rücksicht darauf nimmt, ob es militärisches
Schiff ist oder ein ziviles Schiff.
Wobei man dazu sagen muss,
das ist ja auch der Grund, warum sie so viele
Gefangene gehabt haben. Also Passagiers
und Handelsschiffe, die sind nicht einfach
torpediert worden oder so beschossen worden,
dass sie untergehen, sondern
da hat es ein gewisses Prozedere gegeben,
dass ein Warnschuss vor dem Buch
abgeben worden ist. Und die
Schiffe dann dazu gezwungen wurden,
dass sie sich ergeben. Also es sind
nicht einfach die Passagierschiffe
beschossen worden, dass sie untergehen und
dann schaut man, wie viel man retten kann, sondern
du schießt den Warnschuss ab,
gehst dann davon aus, dass sich dieses Schiff
das ja meist nicht bewaffnet ist und
weißt, dass es eine Chance hat, dass sich hier
die Crew beziehungsweise der Kapitän ergibt
und du dann das Schiff relativ friedlich
übernehmen kannst.
Aussätzlich fährt auf eine Mine auf.
Ehe, und das ist eben das andere. Also es sind
sehr viele und das,
das ist ja auch so dieses Absurde dran.
Grundsätzlich auch, wenn man sagt, ja es gibt das
Priesenrecht, also wie darf so ein Schiff
übernommen werden und so weiter. Und gleichzeitig
legst du eben hunderte Minen,
wo das völlig irrelevant ist.
Ja, genau.
Aber jetzt halt auch die Absurdität
grundsätzlich von so Sachen wie Kriegsrecht
oder See-Kriegsrecht.
Interessant auch, finde ich, weil du den
Clivier erwähnt hast, dass ja auch
die Revolution ja dann auch von der Marine
ausgeht in Deutschland.
Und das ist offenbar in der Marine auch eben,
die Debatten sind ja offenbar auch schon
an Bord geführt worden, also dass eben
der Krieg sinnlos ist oder dass eben den
Krieg auch angezweifelt haben. Und das
dann die Marine auch ein wichtiger Punkt
ist eben dann auch von dem aus dann die
Revolution startet.
Ja, er gibt Sinn.
Also wenn man auch liest eben was
Clivier in seinem Roman schreibt,
über die Zustände,
dann gibt es absolut Sinn, ja.
Und weil ja die ja gerade bei der Marine
auch oft das Gefühl hatten oder am Ende, geht
sie ja dann nach darum, dass sie das Gefühl haben,
sie werden verheizt, weil sie nochmal rausmüssen.
Und bei der SMS Wolf war es ja auch offenbar so,
dass man ja auch im Grunde damit gerechnet hat,
dass sie dann wieder zurück kommt, oder?
Ja.
Deswegen war es ja auch so eine Sensation.
Nicht nur, dass sie so lang unterwegs ist,
sondern dass sie überhaupt zurückkehrt.
Weil viele von diesen quasi
Komouflageschiffen,
die sind raus und die sind nicht mehr
wiedergekehrt. Und das hat die Besatzung
natürlich auch gewusst.
Und deshalb startet ja wahrscheinlich auch
dieser Einsatz so plötzlich, dass die gar
nicht mehr die Möglichkeit haben an Land
zu gehen und dann vielleicht gar nicht mehr
zu gehen.
Ja.
Ja.
Aber geht halt auch nicht immer.
Hast du einen Hinweis
oder jemanden,
der dich auf die Geschichte gebracht hat?
Tatsächlich
habe ich ja Dokumentation gesehen drüber
und haben gedacht, ich habe davon noch nichts gehört.
Also die Dokumentation hat, glaube ich,
es ist eigentlich eine deutsche Dokumentation,
ich habe es einfach englisch gesehen und der englische Titel war
The Kaisers Pirates.
Das ist ein komischer Titel.
Sie sind ja tatsächlich auch,
wenn wir das vergleichen mit anderen Geschichten,
die man schon gemacht haben, über ähnliches,
es sind ja auch Freibäuter eigentlich.
Freibäuter, also Piraten,
die mit der Legitimierung
eines Herrschers
ihr Unwesen treiben auf dem Wasser.
Und das waren sie im Grunde auch.
Also ich habe diese Dokumentation gesehen,
aber ich habe dann auch gesehen,
dass ich tatsächlich das schon als Hinweise
erhalten habe und zwar zweimal im Jahr 2022,
von Tobias
und von Maxim.
Sehr gut. Ja, vielen Dank.
Herzlichen Dank.
Ja Richard, ich nehme an fast der Geschichte
noch einiges hinzuzufügen, oder?
Ich könnte noch viel darüber reden.
Also ich habe ja gewisse Auswahl getroffen,
treffen müssen, weil
die ganzen 15 Monate nachzuzählen
ist schwierig, aber es gibt noch
einige interessante Aspekte
und auch mehr Details dazu,
wie die SMS Wolf dann wahrgenommen
worden ist in den unterschiedlichen
Ländern wie Australien oder in Großbritannien.
Also wer sich dafür interessiert,
das historische Buch,
das geschrieben worden ist drüber,
weil es sind ja viele andere Bücher auch drüber geschrieben worden,
eben von den Personen an Bord.
Und dieses Buch, das heißt
The Wolf von Richard Coyat
und Peter Honen
aus, ich glaube, 2010.
Also wer sich dafür interessiert,
auf jeden Fall dieses Buch lesen,
wo auch diese unterschiedlichen
Geschichten, die dann danach rauskommen sind,
von denen an Bord
so ein bisschen vereint werden,
beziehungsweise
in Anbetracht der unterschiedlichen Blickwinkel
auch bewertet werden.
Jetzt fällt mir noch eine Sache ein,
und zwar gibt es ja auch noch dieses Flugzeug,
dieses zusammenbauerbare Flugzeug-Wölfchen.
Ich sage mal, aber das kann
Wasserflugzeug bedeutet, das kann nur auf dem Wasser landen,
oder es kann nicht starten auch auf dem Flugzeug.
Also kann starten.
Ja, ja.
Und war sehr klein,
mit dem Flugzeug sind dann auch
zwei Piloten mit an Bord gekommen
und als es an Bord kommt,
wird es gleich zerlegt und verstaut,
und wenn sie es dann benötigt haben,
eben für Aufklärungsflüge,
dann haben sie es einfach zusammengebaut,
zu wasser lassen, und dann ist er umgeflogen,
und wieder zurück gehört.
Und das ist faszinierend, ein Faltflugzeug.
Quasi so ein Pausatzflugzeug.
Das würde mich auch noch interessieren,
aber dazu dann in der nächsten Folge würde ich sagen.
Ja, sehr gut.
Dann würde ich sagen, in dem Fall
gehen wir zum nächsten Teil dieses Podcasts über
und machen den Feedback-Hinweis-Blog.
Genau, Feedback-Hinweis-Blog.
Wer Feedback geben will
zu dieser Folge oder anderen,
kann es per E-Mail machen.
Das ist Feedback-Ed-Geschichte.fm.
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Die eine ist bei Apple Podcasts.
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Da findet ihr alle Hinweise
unter Geschichte.fm.
Wir bedanken uns in dieser Woche
bei Robert Ursula, Andreas,
Tobias, Marie,
Joe, Julia, Nicolas,
Matthias, Sebastian,
Marie, Nadja,
Michael, Stefanie,
Jakob, Tony,
Rico, Margarete,
Christoph, Matthias,
Simon, Bernd,
Kai, Bastian,
Melanie, Henning,
Sophie, Irene, Tobias,
Marcel, Tom,
Rainer und
Nikolas. Vielen, vielen Dank für eure Unterstützung.
Ja, vielen herzlichen Dank
und danke an Lene Kieberl
für diese Folge.
Ja, dann würde ich sagen, Richard,
in jedem Fall, mach mal doch das, was wir immer machen.
Genau, geben wir dem einen
das letzte Wort, der es immer hat.
Bruno Kreisky.
Wir lernen ein bisschen Geschichte.
Wir lernen ein bisschen Geschichte,
die wir am nächsten Mal sehen,
wie das sich damals entwickelte.
Wie das sich damals entwickelte.
Warte mal, 400, hast du gesagt.
Muss nur 4.000 sein, oder?
Ja.
Tage?
400 Tage, das ist ja da nicht mal ein Jahr,
also gerade mal über ein Jahr.
Ja, ja, habe ich gesagt.
Bei wie lange willst du das?
10 Jahre?
Oh Gott, 4.000 ist ja wirklich okay.
Entschuldigung, das war natürlich Quatsch.
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Eine Geschichte über Freibeuter im 1. Weltkrieg
Als am 29. November 1916 die SMS Wolf, auf den ersten Blick ein normales Frachtschiff, aus dem Kieler Hafen ausläuft, beginnt eine Mission, die zur wahrscheinlich best dokumentierten des gesamten Ersten Weltkriegs werden wird.
Wir werden über dieses Schiff sprechen, das zwar Teil des Seekriegs, tatsächlich aber in erster Linie ein Freibeuterschiff war: Piraten im Auftrag des Kaisers.
Das erwähnte Buch heißt "The Wolf" von Richard Guilliatt und Peter Hohnen
Das Episodenbild zeigt die SMS Wolf.
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