Geschichten aus der Geschichte: GAG404: Not Found
Richard Hemmer und Daniel Meßner 6/21/23 - Episode Page - 1h 0m - PDF Transcript
Hallo und herzlich willkommen bei Geschichten aus der Geschichte.
Mein Name ist Daniel und mein Name ist Richard.
Wir sind zwei Historiker, die sich Woche für Woche eine Geschichte aus der Geschichte
erzählen.
Du kannst immer abwechseln und immer so, dass der eine Niveau ist, was der andere ihm
erzählen wird.
Genau, so ist es.
Richard, wir sind angekommen bei Folge 404, eine schöne Zahl, die einem ja ab und zu mal
begegnet so im Alltag.
Aber wir werden mal vielleicht nachhundert drüber sprechen.
Weißt du, wo du ums letzte Woche ging, auch eine Zahl, die einem ab und zu mal begegnet.
Ja, in der Folge 403 ging es um einen Usurpator, jemanden, der sich in Rom zum Kaiser machen
hat lassen.
Der letzte Kaiser in Rom.
Richtig.
Und mal wieder eine Folge aus der antiken Geschichte.
Ein bisschen für einen Flickentäppig.
Ja, genau.
Einige Dinge, einige Löcher gefüllt.
In dem Fall war das wieder ein Thema und das mache ich gerade, glaube ich, bei römischer
Geschichte gerne, weil ich das sehr wenig Ahnung habe.
Einfach um selber so ein bisschen meinen eigenen Flickentäppig auch zu füllen.
Ja, ich meine, viel von dem, was wir hier machen, ist eigentlich für uns.
Stimmt.
Damit wir was lernen.
Ja, so wählen wir auch die Geschichten aus, also über Themen, was zu lernen, über die
wir mehr wissen wollen.
Und da bin ich mal gespannt, dass du heute ausgesucht hast, Richard, Folge 404.
Gut.
Ja, also Folge 404 und ja, ich wäre ja nicht der, der ich bin, wenn ich nicht darauf
bezugnehmen würde, dass uns diese Zahl 404 für uns alle, die wir seit Jahren, seit Jahrzehnten
schon im Internet zugegen sind, wenn ich ignorieren würde, dass uns diese Zahl 404 natürlich
bekannt ist.
Ja.
404.
Also, das ist ein Fehlercode, der dir sagt, dass das Server, den du versuchst zu erreichen
unter der URL, also unter diese Adresse, die du eingegeben hast, die angeforderte Ressource
nicht finden kann.
Auf Deutsch.
Wenn du eine Seite aufrufen wirst und sie existiert nicht, dann kriegst du einen 404 Fehler.
Beziehungsweise, und ich werde es noch präzisieren, es geht nicht nur darum, dass die Seite nicht
existiert.
Das kann auch andere Gründe haben.
Also, dieser Fehlercode, den wir manchmal aber nicht immer dann auf so einer Website
ausgeschrieben sehen, ist ein HTTP Fehlercode.
Und HTTP kennen wir auch alle, weil früher, als der Browser das noch nicht automatisch
gemacht hat, hat man das ja noch eintippen müssen.
Was noch schreiben müssen, HTTP doppelpunkt slash slash und außerdem hast du dann auch
meistens noch das www dazu eingeben müssen, ist heutzutage ja nicht mehr nötig, weil
es die meisten Browser auch automatisch machen oder nicht jede Adresse auch wirklich ein
www vorhat.
Vielleicht zur Erklärung HTTP, das steht für Hypertext Transfer Protocol und über dieses
Protokoll wird definiert, wie Anfragen an einen Server formatiert und übertragen werden
und wie die Kommunikation zwischen Client und Server ausschaut, also zwischen deinem
Browser und dem Computer, wo die Seite ist, die du aufrufst.
Das bekannteste Beispiel für ein Hypertext System ist eben das World Wide Web, drum stand
lange Zeit eben immer auch dieses www bei einer URL.
Und wenn immer URL angegeben wird hinter der, die angeforderte Ressource vom Server nicht
gefunden werden kann, dann gibt es diesen 404er Fehler.
Was verursacht aber diese Fehler?
Es gibt da einige Möglichkeiten, aber ich werde doch mal grob die drei wichtigsten Möglichkeiten
erklären.
Das kann eine URL falsch formatiert sein.
Das bedeutet, dass sie in einer Weise geschrieben ist, die der Browser nicht interpretieren
kann.
Vielleicht eine Entsprechung im Meatspace, also in der realen Welt abseits des Internets.
Stellt euch vor, du versuchst Meatspace, kennst du es nicht?
Meatspace.
Nee, ich kenn nur in real life, also dieses Hirrl.
Also, Meatspace ist halt auch so ein Bezeichnung dafür.
Also, stell dir vor, du versuchst ein Café zu finden.
Aber der Name oder die Adresse, die du hast, eher die Adresse, ist falsch oder unvollständig.
Zweitens kann die URL geändert worden sein.
Also, der Inhalt wurde verschoben, aber der Link wurde nicht aktualisiert.
Und jetzt hier nochmal das Beispiel mit dem Café herzunehmen.
Du weißt wo es ist, du gehst dorthin, nur ist das Café weg, umgezogen.
Die hat aber niemand die neue Adresse gesagt.
Und die dritte Möglichkeit, die ich hier jetzt noch ausstreichen will, ist, dass einfach
der Inhalt der Seite komplett durch was Neues ersetzt worden ist.
Die alte Seite existiert einfach nicht mehr.
Wieder die Entsprechung mit dem Café.
Du suchst es auf, die Räumlichkeiten etc. sind noch hier, aber stattdessen ist da jetzt
zum Beispiel ein Laden für Tierbedarf drin.
Und mit diesen Dingen, die nicht gefunden werden können, das ist auch ein bisschen
alles so mit Dingen in der Geschichte.
Wir lesen von Dingen, von Geschehnissen, von Städten, von Menschen, diesmal gab, aber
wenn wir jetzt versuchen sie wiederzufinden, dann schaffen wir es einfach nicht.
Und das, lieber Daniel, ist worum es in dieser Folge gehen wird.
Wir werden uns ein paar historische 404er anschauen.
Ich werde dir im Zuge dieser Folge drei kleinere Geschichten erzählen, wobei jede Geschichte
mit einer erwähnten Fehler-Uhr-Sachen zu tun hat.
Ja, sehr schöne Idee, okay.
Lass mich mit einer Geschichte beginnen, die wir mit etwas Fantasie als ein Beispiel
für eine falsch formatierte URL ansehen können.
Das möchte ich dir zuerst einmal ein Zitat vorlesen, und zwar des griechischen Geschichtsschreibern
Diodorus Siculus.
Diodorus Siculus war ein griechischer Historiker, der im ersten Jahrhundert vor der Zeit in
Wände gelebt hat.
Das bekannteste Werk ist die Bibliotheker Historiker oder historische Bibliotheker Universalgeschichte
in 40 Büchern, von denen heute aber nur noch 15 Vollstände gehalten sind.
Und in diesem Werk versucht Diodorus, wie es so üblich war damals, die gesamte bekannte
Welt und ihre Geschichte in einer Chronologie zusammenzufassen, beginnt mit Mythologie und
endet dann in seiner eigenen Zeit.
In Buch 2, Kapitel 10 dieses Werks, findet sich folgendes Zitat, und zwar ist es ein
Zitat über ein Bauwerk in einer Stadt im heutigen Irak.
Es war ein aufsteigender, viereckiger Steinhaufen, der das Aussehen eines Theaters hatte.
Auf allen Anstiegen befanden sich Gewölbe, die geräumige und prächtige Räume enthieten,
und auf der obersten Terrasse standen große und schöne Bäume.
Die Wasserwerke hoben das Wasser in großer Menge aus dem Fluss, obwohl es niemand außerhalb
sehen konnte.
Dieser Diodorus war aber nicht der Einzige, der über dieses Bauwerk schrieb.
Er hat auch ein Geschichtsschreiber namens Josefus schreibt drüber und Josefus, der dürfte
vielleicht noch bekannt sein.
Ich habe ihn schon nochmal erwähnt, ausführlicher, und zwar in Folge 122, also die Geschichte
der Belagerung der Festung Masada erzählt habe.
Und Josefus, oder wir ganz heiß Flavius Josefus, der war derjenige, von dem wir das meiste über
die Belagerung von Masada überliefert kriegt haben.
Und Josefus, der beschreibt in seinem Werk jüdische Altertümer in Buch 10, Kapitel 11,
folgendes.
Als er so Babylon festigt und mit prächtigen Toren versehen hatte, er baute er einen mit
der Königsburg seines Vaters zusammenhängenden Palast, dessen Höhe und glanzvolle Ausstattung
zu beschreiben, ich mir wohl ersparen kann.
Doch darf nicht unerwähnt bleiben, dass er trotz seiner gewaltigen Ausdehnung schon
in 15 Tagen vollendet war.
Bei diesem Palast ließ er aus Steinen an Hühnerrichten, denen er die Gestalt von Bergen
geben und die er mit allerlei Bäumen bepflanzen ließ.
Ferner legte er einen sogenannten hängenden Garten an, weil seine Gattin, die aus Medien
stammte, danach verlangte, da das bei ihr zu Hause üblich war.
Und hier sollte jetzt eigentlich schon klar sein, über was wir in dieser kleinen Geschichte
sprechen werden.
Über ein antiques Weltwunder?
Richtig.
Die hängenden Gärten der Semirames, das ist jene Frau, die hier referenziert wird in diesem
Zitat von Josefus, beziehungsweise die hängenden Gärten von Babylon und das ist genau jener
Ort, den eben Josefus und auch der vorher genannte Diodorus beschreiben.
Was sind die hängenden Gärten?
Du hast vorhin schon gesagt, es ist eines der sieben Weltwunder, vielleicht so ein kleiner
Exkurs.
Also eines der sieben Weltwunder haben wir, schau mal in diesem Podcast besprochen.
Weißt du noch, welches das war?
Ähm, die Pyramiden.
Haben wir über die Pyramiden schon mal gesprochen, wenn wir gar nicht sicher.
Vielleicht einmal erwähnt, sind auch Teil der sieben Weltwunder.
Ah, ah, ich weiß es, ähm, in Rodos oder dieser, wie heißt der, dieser Turm, der Leuchtturm?
Colos von Rodos.
Colos von Rodos, dieser Leuchtturm.
Na was, das ist der Eingang des Habens gewesen, oder?
Es ist folgendes, ich glaube du vermengst hier zwei Dinge, weil wir haben über eine Leuchtturm
gesprochen, der ist auch ein Weltwunder, der steht aber in Alexandria.
Ah, okay, alles klar.
Da geht 333 über Alexandria, dort sprechen wir über den Leuchtturm von Alexandria.
Allerdings muss ich dazusagen, in der ursprünglichen Liste, der sieben Weltwunder, also ursprünglichen
Liste, wenn wir auch noch darüber sprechen, was es damit auf sich hat, da war diese Leuchtturm
gar nicht dabei.
Das Konzept der sieben Weltwunder, es stammt aus der antiken griechischen Literatur und
die Idee hinter der Stellung einer solchen Liste, die bestand darin die bemerkenswertesten
von Menschen geschaffenen Strukturen aus der bekannten Welt zu katalogisieren.
Die Idee der sieben, also dass es sieben sind, könnte aus dem alten Mesopotamien stammern,
wo sieben bedeutende Zahlen in der Literatur und in der Mythologie waren.
Und diese Tradition, sieben Wunder aufzulissen, könnte eben erstmals entstanden sein als
viele makedonische und auch andere griechische Soldaten und Verwalter in Mesopotamien unterwegs
waren.
Die erste Bezugnahme auf die Idee der sieben Weltwunder bzw. so eine Liste wird dem griechischen
Dichter Antipathros von Sidon zugeschrieben, ungefähr zweites Jahrhundert vor der Zeitenwende,
und er listet sieben Wunder auf, also die Pyramiden von Gizeh, die hängenden Gärten
von Babylon, die Statue des Zeus in Olympia, den Tempel der Artemis in Ephesus, das Mausoleum
von Halikarnassos und den Koloss von Rhodes und statt des Leuchttums von Alexandria hat
er die Mauern von Babylon drin.
Jedenfalls ist es so, dass wir heute von all diesen Weltwunder mehr oder weniger wissen,
wo sie waren oder stehen, also zum Beispiel bei den Pyramiden, bis auf die hängenden
Gärten.
Wie kann es allerdings sein, fragst du dich, ja?
Josephus schreibt eindeutig davon, dass sich die Gärten in diesem Palast in Babylon befinden,
übrigens erbaut von Nebuchadneza dem Zweiten, allerdings ist es nicht so einfach, sowohl
Josephus als auch Diodorus, die beziehen sich auf ältere Quellen, bei Diodorus sind
Texte des Griechen Thesias, der als Arzt an einem persischen Hof gearbeitet hat und
die Schriften eines gewissen Kletachos, der eine Geschichte Alexander des Großen geschrieben
hat.
Und bei Josephus waren die Quellen Aufzeichnungen eines gewissen Berossos, der in Babylon unter
diversen Königen gedient hat und er bezieht sich auch auf die Geschichte über den Turmbau
zu Babel aus der Bibel.
Allerdings gibt es einige Gründe, die schwer machen, den tatsächlichen Orts der Gärten
festzumachen beziehungsweise ihn wirklich in Babylon zu verorten, also erstens einmal
Unstimmigkeiten bei archäologischen Funden, also die Beschreibung der hängenden Gärten,
die von den klassischen griechischen Autoren gegeben worden sind, die stimmen nicht mit
den archäologischen Beweisen überein, die an dieser Städte gefunden wurden.
Außerdem ein Missverständnis, was den Begriff Hengend angeht, also die moderne Interpretation
des Wortes Hengend hat da oft einmal zu Verwirrungen und falschen Annahmen über das Aussehen dieser
Gärten geführt.
Dazu kommen dann auch unzuverlässige künstlerische Darstellungen, also viele künstlerische
Rekonstruktionen und auch diese hängenden Gärten, die basieren auf, wie soll ich sagen,
so einer Pitoresken, aber eben falschen Interpretation, die sich durchgesetzt hat und die wahrscheinlich
auch das Verständnis der Menschen für diese Gärten beeinflusst hat.
Und das wahrscheinlich wichtigste ist das komplette Feelen von Babylonischen Texten
oder archäologischen Beweisen.
Also es fehlen Informationen über die hängenden Gärten aus der Sicht der babilonischen Texte
oder der Archäologie.
Also es gibt eine Menge an Aufzeichnungen über die Bauten, die Nebuchadnezza der Zweiter
geplant hat und der Richten hat lassen.
Nur wird nirgendwo in diesen Aufzeichnungen ein Garten erwähnt.
Es wird stattdessen viel wert, zum Beispiel auf den Bau der Mauern gelegt und das muss
man auch im Kontext der Zeit sehen, das war nämlich in Mesopotamien so ein bisschen
der Innenbegriff des Königtums, große Mauern zu errichten.
Und vielleicht erinnert dich das auch ein bisschen an eine Folge, die du gemacht hast,
nämlich das Gilgamesh-Epos.
Gilgamesh wird hier auch für die vielen großen Mauern gerühmt, die unter ihm gebaut worden
sind.
Und hier kommt jetzt eine Forscherin namens Stephanie Daly ins Spiel.
Sie beginnt nämlich in den 1990ern, Keilschrift Texte neu zu übersetzen bzw. sich auch die
griechischen Übersetzungen anzuschauen.
Sie ist Expertin in Oxford und eine der führenden Expertinnen, was die Keilschrift angeht, die
zu jener Zeit verwendet worden ist.
Und sie kommt drauf.
Falsche Übersetzungen, insbesondere das griechischen Text von Berossos, jener Quelle, die ich vorher
erwähnt habe, die haben die Annahme bestärkt, dass die hängenden Gärten in Babylon liegen
müssen.
Die griechische Passage über die hängenden Gärten, die haben keine passende Entsprechung
im babilonischen Original, was darauf hindeutet, dass ein späterer Schreiber sie hinzugefügt
hat, vielleicht auch um seinem Publikum ein zusätzliches Wunder zu bieten.
Und diese Ergänzung führt eben zu dem Irrglauben, dass die hängenden Gärten tatsächlich in
Babylon gewesen seien, obwohl es keine soliden Beweise aus babilonischen Texten oder der
Archäologie gibt, die das unterstützen würden.
Das ist aber noch nicht alles.
Aber bevor ihr auf den eigentlichen Kernpunkt dieses verlorenen Weltwunders eingeht, vielleicht
nur kurz zur Orientierung, was es mit Babylon überhaupt auf sich hat, ich rede hier die
ganze Zeit von Babylon.
Wir lagen im alten Mesopotamien, im heutigen Irak, ungefähr 90 Kilometer südlich des
heutigen Bagdat.
Zur Zeit Nebuchadnezzas, das Zweite, war dieses Stadtteil des Neubabilonischen Reichs, vor
aber auch schon Teil anderer Reiche, also z.B. Assyrien oder Akat.
Und die Zeit, in der wir uns mit Nebuchadnezzas befinden, das war 605 bis 562 vor der Zeitenwende,
also das war seine Lebenszeit.
Übrigens eben auch hunderte Jahre, bevor überhaupt jemand begonnen hat, jemals über
diese hängenden Gärten zu schreiben.
Und Stephanie Daly, nachdem sie ein Fundstück aus einer anderen Ausgrabungsstätte übersetzt
hat, die ist dann überzeugt, dass diese Gärten sich tatsächlich gar nicht in Babylon befunden
haben, sondern in einer anderen Stadt, nämlich Nineveh.
Kennst du Nineveh?
Ja, Nineveh habe ich glaube ich auch in dieser Folge erwähnt, kann es sein?
Ja.
Nineveh ist in ähnlichen Gegend, war die Hauptstadt des Assyrischen Reichs, eines der
mächtigsten Reiche des Antikinnahen Ostens, und Nineveh lag am Ost-Ufer des Tigris im
heutigen Nordirak, in der Nähe der heutigen Stadt Mosul, also einige Entfernung weg von
Babylon.
Und zur Zeit ihre größten Blüte, besonders unter den Assyrischen Königen im siebten
und sechsten Jahrhundert vor der Zeit Nineveh war Nineveh ein reiches Handelszentrum, voller
Kultur, militärisch auch sehr wichtig, und diese Stadt war bekannt für ihre beeindruckenden
architektonischen Strukturen, darunter eben der Palast des San Herib mit seinen prächtigen
Vandrelievs, riesigen Bibliothek und umfangreiches Sammlung an Keilschrifttafeln.
Und Stephanie Daly, die kommt zu dem Schluss, dass diese hängenden Gärten Teil der Palastanlage
des vorhin erwähnten Königs San Herib waren.
Der lebt ungefähr hundert Jahre vor Nebucat-Nezer, dem Zweiten, es lässt sich aber gut argumentieren,
dass San Herib vor allem aufgrund seiner Reform an dem Zuge dessen er die Stadt Nineveh zu
seiner großen und mächtigen Stadt gemacht hat, dass er deswegen in den Quellen beziehungsweise
in den Übersetzungen für Nebucat-Nezer gehalten worden ist, also es sind vor allem Namensverwechslungen
beziehungsweise Namensverwirrungen in diesem Zusammenhang.
Deswegen ist es auch vorstellbar, dass Nineveh stattdessen als Babylon bekannt war und der
Euphrat zum Beispiel an dem Babylon liegt, für den Tigris gehalten worden ist, an dem Nineveh liegt.
Es gibt auch sonst noch weitere Indizien, die Stephanie Daly ausführt.
Also zum Beispiel im Jahr 1854 wird eine Statue in Nineveh geborgen und auf dieser Statue wird
ein Garten mit einer Brücke mit drei Bögen dargestellt, die zu jener Zeit als die hängenden
Gärten von Babylon identifiziert worden sind. Diese Darstellung auf dieser Skulptur hat
tatsächlich Ähnlichkeiten mit den Darstellungen der Gärten in der antiken griechischen Literatur
aufgewiesen. Und diese Gärten, wie sie in Nineveh waren, die waren nur ein Teil einer
riesigen Palastaanlage, die es selber auch ziemlich in sich gehabt hat. Dafür wurden spezielle
Kanäle gebaut, um eben diese Gärten in Nineveh zu bewässern. Die Ingenieure des Sanerib,
die umfangreich ist und gut auch dacht, das Kanalsystem entwickelt. Es gab ein Wehr,
ein Tunnel, ein Damm, eben dieses brückenartige Aqueduct mit Steinbögen, um Wasser in diese
Gärten zu kriegen, vor allem auch um Obstgärten und Felder rund um Nineveh zu bewässern. Und
dieses System versorgt nicht nur diese königlichen Gärten, sondern verbessert auch die Versorgung
im Grund der gesamten Gegend mit Wasser und daher auch mit frischen Lebensmitteln und eben
Trinkwasser für die Bewohner der Stadt. Stephanie Daly, die geht davon aus, dass für die Bewässerung
diese erhöhten Gärten etwas verwendet wurde, das ich auch schon in Folge 333 zu Alexandria
erwähnt habe. Und in dieser Folge wird diese Erfindung aber jemand anderem zugeschrieben,
nämlich Archimedes. Ah, ja, diese Schraube. Genau, die archimedische Schraube. Und du erinnest
dich auch an das Zitat, das ich Eingangs erwähnt habe, wo davon gesprochen wurde, dass man nicht
sieht, wie dieses Wasser in diese Gärten kommt. Und das ist ein guter Hinweis darauf, dass dort
eben diese archimedische Schraube verwendet worden ist. Also falls du dich erinnerst,
ist es eine Schraube, die im Grunde Wasser nach oben schraubt. Und soll schon zu jener Zeit
verwendet worden sein, die Hinweise darauf, also der Name, der verwendet wird, ist der Name eigentlich
für eine Art Palme. Und wenn man sich diese Palme anschaut, dann erkennt man auch, wie man auf die
Idee kommt, das so zu benennen, weil die eben so ein bisschen schraubenartig ausschaut, wenn man hier
die Blätter, die man regelmäßig bei Palmen abschneidet, wenn man die abgeschnitten hat,
dann sieht man das schon ein bisschen aus wie eine Schraube. Und danach ist es in den Texten,
in den Keilschrift-Texten benannt. Übrigens 400 Jahre, bevor Archimedes überhaupt geboren wurde.
Also die Theorie, die Stephanie Deli aufstellt, um es kurz zu machen, ist, dass die hängenden Gärten
von Babylon tatsächlich nicht in Babylon waren, sondern in Nineveh. Die Beweise sind natürlich in
Dizien. Mehr können wir auch nicht erwarten, nicht zuletzt, weil es halt mittlerweile auch
schwierige ist, in Nineveh weiterhin Dinge auszugraben. Ein beträchtlicher Teil der Anlage wurde vor
einigen Jahren ja auch vom islamischen Staat zerstört oder geplündert. Was die hängenden
Gärten von Babylon angeht, wissen wir heute also noch immer nicht sicher, wo sie sind. Kann sein,
dass sie in Nineveh waren. Es gibt aber auch die Theorie, dass sie eben, wie es vorhin auch erwähnt
habe, einfach hinzugefügt wurden, um den damaligen Lesern und Leserinnen einfach ein weiteres
Weltwunder zu geben. Also entweder ein Phantomgarten oder jemand hat die URL falsch abgetippt aus
den fablonischen Texten.
Korrekt. Sehr schön zusammengefasst. Und deswegen gehe ich jetzt gleich zu meiner nächsten Geschichte,
beziehungsweise meinem nächsten Grund, den man haben könnte, dass man an 404 Fehler bekommt. Und
dieser Grund ist, dass sich einfach die Adresse dieser Zielseite geändert hat. Immerhin wir
kennen das. Wir legen auf unserer Website eine Seite an, wir nennen sie Archiv, wir kommen dann
irgendwann drauf. Eigentlich wollen wir das Podcast Archiv nennen und wir nennen das Ganze
um. Wir richten keine Weiterleitung ein und wenn jetzt jemand diesen alten Link Archiv hat,
draufklickt, kriegt er einen 404er.
Oh, da stelle ich vorher, du benennst den ganzen Podcast um und...
Ja, da werden wir nachher noch drüber sprechen. Wir machen noch so einen kleinen Abschluss,
diesbezüglich. Auf jeden Fall, so ähnlich ist es auch mit der nächsten Geschichte und lustige
Weise ist es eine Geschichte um eine Sache, die auch schon mal als das achte Weltwunder
bezeichnet wurde. Die Geschichte beginnt mit einem Friedrich und einem Peter. Zu Beginn des 18. Jahrhunderts
beschließt nämlich der preußische König Friedrich I., ein massives, wie soll ich sagen,
Kunstwerk bauen zu lassen. Es ist aber ein so außergewöhnliches Kunstwerk, dass es eigentlich
schwer als Kunstwerk zu fassen ist. Es ist eher ein Zimmer. Es ist ein Zimmer, das prunkvoller sein
sollte als alles, was jemals an Prunk gebaut worden ist. Und es ist auch so ein bisschen
ausdruckter Aufklärung, die sich jetzt schon breit macht, einfach zu zeigen, was geht. Und
er beschließt, dass er ein Zimmer auskleiden lassen will mit einem Material, das zu diesem Zeitpunkt zwar
schon verwendet worden ist, aber in erster Linie für kleine Schmuckstücke, aber nie für ein ganzes
Zimmer. Kannst du dir vorstellen, was für ein Material das ist? Kann es sein, dass es Bernstein war?
Korrekt. Bernstein. Bernstein, ein fossiles Herz. Also das, was von Bäumen abgesondert wird,
kann im Zuge dessen Insekten oder Pflanzen einschließen und wurde eben bis zu jener Zeit in
erster Linie als Schmuck verwendet. Bernstein ist Millionen von Janalt und vielleicht erinnerst du
dich an den Film Jurassic Park. Jurassic Park. Selbstverständlich. Und dort werden die Dinosaurier
eher aus den DNA aus Dinosaurierblut geklont, das in Mücken gefunden wird, die in Bernstein gefangen
waren. Hier sollte vielleicht auch noch sagen, nicht jedes fossile Herz ist Bernstein. Es gibt
eine Unterart und das ist eigentlich das, was wir immer als Bernstein kennen, nämlich Sukcinit.
Und zu Friedrichszeiten gibt es natürlich noch keine Anstrengungen dahingehend, Dinosaurier zu klonen.
Er will einfach nur das prunkvollste Allerzimmer bauen und so wird es dann auch gemacht. Ein gewisser
Johann Friedrich Eosander entwirft und der Beginn des Baus startet mit dem Barockbildhauer Andreas
Schlüter und einem dänischen Bernstein-Dreher namens Gottfried Wolfram. Und es werden Tonnen an
Bernstein herangekart, und zwar aus dem Baltischen Meer. Das Baltische Meer ist auch schon zu jenem
Zeitpunkt seit Jahrtausenden die wichtigste Lagerstätte von Bernstein. Wird als Gold des Nordens
bezeichnet, weil es goldgelb bis chronigfarben ist. Und es ist sauteuer. Es ist sauteuer,
zu jener Zeit Bernstein ungefähr zwölfen, also teuer wie Gold.
Ui, aber das kann man da Tonnenweise aus dem Meer holen.
Ich habe das jetzt so gesagt. Es ist ein schwieriger Vorgang. Du musst im Grund
das Bernstein lösen. Es treibt dann an die Oberfläche und dann kannst du es so einsammeln.
Aber im Baltisches Meer ist die größte Lagerstätte für Bernstein zu jener Zeit und auch heute noch.
Also es ist sauteuer, aber Friedrich Wil, was Friedrich Wil und Bernstein wird erwärmt,
wird dann in Form gebracht, mit Dutzenden von Kunsthandwerkern und Architekten und
Chemikern wird gemeinsam dieses Zimmer erstellt. Und es wird 1713 schließlich im Berliner Schloss
eigentlich eingebaut. Eigentlich wäre es geplant gewesen für das Schloss Charlottenburg.
Es wird dann aber im Berliner Schloss eingebaut. Friedrich der Erste ist mittlerweile schon tot.
Der wird es nicht mehr miterleben. Das ganze Zimmer ist ein außergewöhnliches Kunstwerk. Also
zu jener Zeit in Berlin über 450 Kilo an Wandpanelen aus Bernstein, verziert mit Blattgold,
Edelsteinen, versehen mit jeder Menge Spiegel, von denen wir auch wissen,
dass sie zu jener Zeit sauteuer waren. Wer sich nicht erinnert, G.A.G. 389 Spiegel in Spiegel
an der Wand habe ich darüber gesprochen. Das ganze Kunstwerk besteht aus über 100.000 Einzelteilen,
Bernstein in über 20 Farbtönen. Es ist das ultimative Kunstwerk. Ich habe gesagt, Dutzende
arbeiten daran. Tatsächlich ist es eine Kooperation von über 70 Kunsthandwerkern, Bildhauern und
auch Chemikern. Und jetzt kommt der vorhin erwähnte Peter auch ins Spiel. Es ist nämlich Peter,
der Erste, auch bekannt als Peter der Große, der Zahr von Russland. Und er besucht Preußen.
Allerdings eben nicht Friedrich, den Ersten. Da ist er schon tot. Er besucht seinen Sohn.
Friedrich Wilhelm, den Ersten. Und Peter, der bewundert bei seinem Besuch dieses Bernsteinzimmer
und ist begeistert. Also so begeistert, dass Friedrich Wilhelm der Erste ihm das ganze Ding
einfach schenkt. Einerseits, um die Beziehungen zwischen Preußen und Russland zu festigen,
das ist so das Subtext des Ganzen, aber auch, weil es heißt, dass Friedrich Wilhelm,
der ja bekannt dafür war, dass er ein starkes Heer aufbauen will, deswegen auch Soldatenkönig
genannt worden ist, dass er im Austausch gegen dieses Geschenk sogenannte lange Kärls bekommt.
Also weißt du, was die langen Kärls waren? Also Soldaten, die groß waren?
Genau, die sehr groß waren. Also er will diese langen Kärls für sein Heer vor allem,
deshalb, weil er dort Vorderlader gewähre verwendet und die sind sehr groß und er will,
dass die auch bedient werden können. Natürlich, und wir haben das auch schon öfter mal gehört,
das ist natürlich immer sinnvoll, wenn du große Soldaten hast, weil das natürlich auch Eindruck
macht. Also Friedrich Wilhelm der Erste ist so beseelt von diesem Gedanken, dass er seit 1712
Gesandte durch Europa schickt auf der Suche nach solchen groß gewachsenen Männern, damit sie
Teil seines Heeres werden können. Und Peter, der verspricht ihm im Gegenzug solche Männern.
Übrigens wird dieser Tausch trotzdem in zeitgenössischen Quellen als, wie soll ich sagen,
ein äußerst ungleicher Tauschhandel betrachtet, weil dieses Bernsteinzimmer, wenn man es umrechnen
würde auf heutige Geldbeträge, wäre es ungefähr so um die 150 Millionen Euro wert.
Aber ließ sich das überhaupt gut transportieren, weil das muss ein ja,
da werden wir auch noch sprechen über die Transportproblematik. Also 1716 schenkt Friedrich
Wilhelm der Erste, Peter, dem Großen, dieses Zimmer. Und natürlich muss abgebaut werden,
es wird jetzt alles fein säuberlich abgebaut, es wird in Kisten verpackt und dann umständlich
nach St. Petersburg verschifft. Es wird aber noch bis nach dem Tod Peters des Großen dauern, bis
dieses wertvolle Bernsteinzimmer auch schließlich seinen Platz findet, an dem es dann die nächsten
fast 200 Jahre bleiben wird. Also Peter stirbt im Jahr 1725, folgen als Herrscherinnen und Herrscher.
Zuerst einmal Katharina, die Erste ist eine Frau, dann Peter, der Zweite, dann Kaiserin Anna. Und
nach der sehr kurzen Regentschaft von Ivan, dem Sechsten, folgt dann Elisabeth Petrovna,
die Tochter Peters des Großen. Und Elisabeth, die baut den Katharinenpalast in St. Petersburg oder
bei St. Petersburg um, eigentlich Sommerresidenz ist ursprünglich gebaut worden von Peter eben für
seine damals verlobte. Und das ist eigentlich nur ein kleines Anwesen. Sie baut es um zu einem
prächtigen Barockschloss und dort baut sie dann dieses Bernsteinzimmer ein. Was auch wieder,
glaube ich, zehn Jahre dauert, vor allem weil der Raum, den sie dort verwendet, der ist größer
als dieses Kabinett im Berliner Schloss. Es arbeiten hier jetzt auch wieder russische und
deutsche Experten zusammen. Es wird noch mehr Bernstein herangekart, weil sie einfach noch mehr
für diesen Raum brauchen. Und lachen wir raten zu erlebt nicht, die das Ganze dann fertig wird,
oder? Sie erlebt es. Fertig gestellt wird es im Jahr 1755 unter der Leitung von Bartolomeo Rastrelli,
dem Hofarchitekten von Zarin Elisabeth. Und hier bleibt jetzt also dieses Bernsteinzimmer
relativ ungestört, fast 200 Jahre. Und es ist das prächtigste und teuerste Kunstwerk aller Zeiten
eigentlich zu jener Zeit. Und es ist der Stolz Russlands. Dann im Jahr 1941 ändert sich das.
Nazi-Deutschland ist in Russland einmarschiert und in St. Petersburg, das jetzt Leningrad heißt,
macht sich natürlich Panik breit. Nicht nur, aber vor allem auch aufgrund der Tatsache,
dass die Stadt voll ist mit Kunstwerken. Und auch in Russland weiß man, dass Nazi-Deutschland
gern Kunstwerke aus ganz Europa einsammelt. Und in Leningrad, die Hermitage, hat aber 1000
Exponate. Und dann gibt es noch diese ganzen Paläste. Und es wird verpackt, was verpackt
werden kann, um sie in Sicherheit zu bringen. Der zuständige Kurator für das Bernsteinzimmer,
ein gewisser Anatolik Kutschum auf. Der versucht auch das Bernsteinzimmer abzutransportieren.
Also er versucht es erst einmal zu schauen, ob sich so ein Panel löst. Aber mit den Jahrzehnten
ist dieser Bernstein so ruhig geworden, dass er gleich mal ein Stück abbricht. Und ihm wird
klar, sie können es nicht rechtzeitig abbauen. Sie können es nicht rechtzeitig abbauen. Also
versuchen sie es zu verstecken. Also sie bedecken es erst einmal mit Papier und damit so
dem Material. Und bauen im Grund einen eigenen Raum im Raum. Weil sie hoffen, dass wenn man reingeht,
dass man dann nur diesen Raum sieht und nicht weiß, dass da dieses Bernsteinzimmer ist.
Das hilft natürlich nichts. Also weil es wissen alle, dass im Katharinenpalast dieses
Bernsteinzimmer ist. Als dann gegen Ende September die deutschen Truppen den Katharinenpalast erreichen,
so ungefähr 25 Kilometer außerhalb von Leningrad, finden sie relativ schnell dieses Zimmer und
innerhalb von 36 Stunden bauen sie das ganze Ding ab und transportieren es aus Leningrad weg.
Und das Bernsteinzimmer geht also wieder aufreisen und es landet dann im Oktober schließlich
in Königsberg. Damals Teil Deutschlands, heute gehört es zu Russland und heißt Kaliningrad.
Und dort wird das Bernsteinzimmer im Königsbergerschloss installiert. Es hat jetzt dort auch
wieder ein paar Jahre Ruhe. Es ist öffentlich zugänglich bis zum Jahr 1945. Und in dem Jahr
wird Kaliningrad zuerst einmal von britischen Baumern beschossen, Teile der Stadt und auch
das Schlosses brennen ab und im April 1945 marschiert die Rote Armee in Königsberg ein und nimmt es ein.
Als sie ins Schloss eindringern, ist das Bernsteinzimmer allerdings verschwunden
und wird ab diesem Zeitpunkt nie wieder gesehen.
In den daraufforgenden Jahrzehnten werden diverse Teorien angestellt, was passiert worden ist. Also
naheliegend ist, dass die Deutschen das Bernsteinzimmer wieder abmontiert haben und irgendwo
hingeschafft haben, weil es war ja klar, es kann gut sein, dass Königsberg eingenommen wird.
Es gibt zum Beispiel Zeugen, die besagen, dass diese Panäle abmontiert wurden, in Kisten verpackt
und verschifft wurden. Das Schiff allerdings gesunken ist. Und in den nächsten Jahrzehnten
machen sich sowohl KGB als auch Stasi daran, dieses Bernsteinzimmer zu suchen, zusätzlich
mit vielen Hobby-Schatzsuchern, die natürlich wissen wollen, wo dieses Bernsteinzimmer verblieben
ist, aber es taucht lange Zeit nichts auf. Es taucht in den 90er Jahren ein Mosaik auf,
allerdings aus Stein, das Teil dieses Bernsteinzimmers war. Und zwar ist es die Familie
eines Wehrmachtsangehörigen, der aber höchstwahrscheinlich dieses Mosaik mitgenommen hat,
als sie es in Leningrad abgebaut haben und nicht in Königsberg. Und dann im Jahr 2004
lassen zwei Personen mit ihrer Theorie über das Bernsteinzimmer aufhorchen. Es ist die Journalistin
Cathy Scott Clarke und der Journalist Adrienne Levy bei der Haus Großbritannien. Und sie
veröffentlichen ein Buch, in dem sie ihre fast 15 Jahre lange Arbeit dokumentieren,
mittels der sie versucht haben, herauszufinden, was denn jetzt tatsächlich aus dem Bernsteinzimmer
wurde. Und die Antwort ist gleichzeitig zufriedenstellend und verstörend. Zufriedenstellend deshalb,
weil sie relativ überzeugend sind in ihrer Darstellung und wir jetzt auch relativ sicher
wissen, was mit dem Bernsteinzimmer passiert ist. Verstörend deshalb, weil es bedeutet,
dass das Bernsteinzimmer für immer verloren ist. Die beiden haben nämlich etliche Archive durchsucht,
haben persönliche Archive, auch der Leute, die in Russland damit zu tun gehabt haben, vor allem
auch der Kurator, den ich vorhin erwähnt habe. Im Grunde, so wie sie es dargestellt haben,
mit allen Personen gesprochen, die jemals irgendwas mit dem Bernsteinzimmer zu tun gehabt haben.
Und ein dieser Personen war ein gewisser Professor Alexander Brusoff, der nach Königsberg geschickt
wird von Russland, nachdem es eingenommen worden ist, um zu schauen, was aus diesem Bernsteinzimmer
geworden ist. Und der kommt relativ schnell zu dem Schloss, dass das Bernsteinzimmer höchstwahrscheinlich
abmontiert wurde, in Kisten verpackt, dann in einem anderen Raum des Schlosses versteckt und
nachdem die rote Ermähe einmarschiert, wird dieser Raum höchstwahrscheinlich verbrannt
und geplündert. Und Bernstein brennt ganz gut. Allerdings werden die Ergebnisse dieses
Professors Alexander Brusoff ignoriert. Sie werden ignoriert und stattdessen wird Kutschum
auf. Also der Kurator, den ich vorhin erwähnt habe, der wird eingesetzt das Bernsteinzimmer
zu finden, bzw. eine Organisation anzuführen, die in den nächsten Jahrzehnten damit betraut
sein wird, die Suche nach dem Bernsteinzimmer zu leiten, aber natürlich wird das Bernsteinzimmer
nie gefunden. Die Theorie von Scott Clark und Levi ist, dass tatsächlich Russland relativ schnell
klar war, dass das Bernsteinzimmer in Königsberg im April 1945 zerstört wurde. Sie sieht es aber
absichtlich ignoriert haben, weil natürlich das Bernsteinzimmer bzw. das verlorene Bernsteinzimmer
als politisches Mittel in den nächsten Jahrzehnten sehr wichtig war. Also vor allem was Restitutionen
anangeht, weil es auch viele Kunstwerke gegeben hat, die nach dem Krieg geraubt wurden und nach
Russland gebracht worden sind. Und jedes Mal war das Bernsteinzimmer ein Druckmittel.
Ich habe das Buch gelesen und diese wenige Gründe daran zu zweifeln, dass das, was Sie so beschrieben
haben, so ist. Es ist wirklich die schlüssigste Erklärung dafür, dass tatsächlich nie wieder
bis auf dieses Mosaikon eine kleine Kommode aus dem Bernsteinzimmer jemals irgendwas gefunden
worden ist. Diese Geschichte mit Russland und Deutschland und Restitution nimmt dann auch
eine ganz interessante Wendung, weil in den 70er Jahren wird beschlossen, dieses Bernsteinzimmer
neu zu bauen. Es wird neu gebaut, auch wieder eine Zusammenarbeit Deutschlands und Russlands
und wird dann auch in 2004 wieder eröffnet. Schröder und Putin sind bei der Eröffnung dabei
und es wird im Grunde so, wie soll ich sagen, so eine Art Wiedergutmachung zelebriert. Interessante,
weil sie auch an Energiekonzern hat einige Millionen Euro gesponsert, damit das Ding fertig
städtet. Interessant. Also das ist quasi die Gegenwart politischer Auswirkungen hatte
dieses Bernsteinzimmer. Ja, ich habe das jetzt sehr verkürzt, in diesem Buch wird es äußerst
schlüssig dargestellt. Also es ist vor allem deswegen auch interessant, weil das ist ganz
lustig. Die deutsche Wikipedia ignoriert es komplett. Also in der deutschen Wikipedia steht
nichts davon. In der Englischsprachigen wird diese Theorie bzw. werden diese Erkenntnisse von
Levi und Clark Scott sehr eingehent betrachtet, aber in der deutschen ist es so, als wäre
das Buch nicht geschrieben worden. Interessant. Also schon diese Geschichte, dass es in Königsberg
zerstört wurde, das kommt da schon gar nicht vor? Nein. Ah, interessant. Nichts. Also da ist es
noch immer ein offenes Mysterium. Was tatsächlich mit dem Bernsteinzimmer passiert ist. Bezogen
jetzt auf den 404 Fehlercode ist es ja so, dass man normalerweise sagt, okay, wenn man den
Ort nicht mehr findet, dann hilft ihm noch das Web Archive, wo man gucken kann. Und in dem Fall
scheint es ja auch so gewesen zu sein, weil das Web Archive hat es offenbar also Bilder und so
geliefert, aus denen man das heutige Bernsteinzimmer quasi rekonstruieren konnte. Ja, wenn diese
Rekonstruktionen, das war ein komplexer Vorgang, weil sie haben zwar Bilder gehabt, aber es war
schwierig rauszufinden, was für Schattierungen, beziehungsweise was für Farben die unterschiedlichen
Bernsteinpaneele und Teile dieses Zimmers gehabt haben. Und sie haben das dann zum Beispiel so gemacht,
dass sie Fotos gemacht haben vom Bernstein, dann haben sie die schwarz-weiß oder haben sie mit
den schwarz-weiß Bildern verglichen, die es geben hat. Und da haben sie dann so Rückschlüsse
führen können darauf, was für eine Farbe dieses Bernstein jetzt tatsächlich gehabt hat.
Das ist ein hochkomplexer Vorgang gewesen, überhaupt nicht prival und ich meine die Leistung
soll auch überhaupt nicht geschmälert werden, was dann tatsächlich gemacht worden ist, aber es ist
halt eine Replika. Gut, lass mich jetzt zur dritten und letzten Geschichte dieser 404er Saga kommen.
Wir haben ja jetzt schon von Gärten gehört und von einem Zimmer, die nicht auffindbar waren.
Jetzt kommt etwas, das im Sinn einer 404er Fehlermeldung eigentlich als die komplette Website wurde
geändert, beschrieben werden könnte. Und es handelt sich hierbei um eine ganze Stadt.
Wir springen dafür circa 2000 Jahre weit zurück. Stellt ihr eine blühende Hafenstadt vor, gelegen
im südlichen Indien an der Malabar-Küste, die nicht umsonst auch als Pfefferküste bekannt,
weil es ist eine Stadt, die vor Wirtschaftstätigkeit nur so pulsiert. Also hier treffen Orsten und
Westen aufeinander. Handelsrouten aus aller Welt kreuzen sich. Es ist ein lebhafter Markt,
nicht nur was Wahns, sondern auch was Kultur und was Ideen angeht. Und diese Stadt, die heißt
Musiris beziehungsweise Mochiri auf Tamil, gehandelt wird mit einer Vielzahl an Gütern. Also Pfeffer,
Perlen, Elfenbein, Seide, Edelsteine waren die aus den verschiedensten Ecken der Antiquenwelt kommen.
Insbesondere der Handelsverkehr mit dem römischen Reich ist hier beachtlich. Also die Römer bringen
Gold und Zeber, vor allem Silber nach Musiris, um sie einzutauschen, vor allem gegen Pfeffer
und andere Luxusgüter. So wird Musiris zu einem der wichtigsten Handelspartneroms und öffnet
gleichzeitig auch Fenster nach Indien für das römische Reich. Musiris treibt aber nicht nur Handel
mit Rom. Tatsächlich ist die Stadt so ein zentraler Knotenpunkt der Seidenstraße. Also diese Handelsroute,
die den fernen Osten mit Europa beziehungsweise auch dem Mittelmeer verbindet. Seide aus China,
Gewürze aus Indien, Edelsteine aus Persien finden eben ihren Weg entlang dieser Route bis zum Mittelmeer.
Und Musiris ist hier einer der wichtigsten, vielleicht sogar der wichtigste Handelsknoten.
Es gibt da Gedichtssammlungen, die Akananuru genannt wird, die während der sogenannten Sangeramperiode
entsteht. Die Sangeramperiode, die von etwa dem dritten Jahrhundert vor der Zeitende bis zum
dritten Jahrhundert nach der Zeitende, wenn der datiert wird, ist auf sehr wichtige Phase in der
Geschichte Südindien. Das benannt nach der Sangeram, einer legendären Versammlung von
tamilischen Gelehrten und Dichtern, zeichnet sich diese Ära vor allem doch eben eine sehr reiche
literarische Produktion aus. Also diese Sangeram Literatur ist eine Sammlung von über 2000
Gedichten, von über 470 Autoren. Und das ist ein wahnsinnig reicher Schatz an Einblicken in
das Leben und in die Gesellschaft und die Gedankenwelt dieser Zeit. Und diese Akananuru-Gedichtssammlung,
die ist Teil davon und dort wird Musiris folgendermaßen beschrieben. Die Stadt, in der die
wunderschönen Schiffe, die Meisterwerke der Yavanas, also derer, der aus dem Westen kommen,
weiße Schaumkronen auf dem Peria, dem Fluss von Kerala erzeugen, indem sie mit Gold ankommen und
mit Pfeffer abreisen. Und es ist kein Zufall, dass Musiris in diesem Werk der Sangeram Periode
erwähnt wird, weil diese Periode ist auch eine Zeit der wirtschaftlichen Expansionen und auch das
florierenden Handels zu jener Zeit. Und die südindischen Küstenregionen, insbesondere eben
das heutige Tamil Nadu und Kerala, die dienten zu jener Zeit als wichtige Knotenpunkte in den
Handelsnetzwerken, die die römische Welt den Nahen und den fernen Osten verbunden haben. Es gibt
einen griechischen Text Periplus Maris Eritrei, aus dem ersten Jahrhundert, der so eine Art Handbuch
für Seefahrer und Kaufleute ist und so viel bedeutet wie Umsegelung des Eritreischen Meers.
Und dort wird Musiris ebenfalls erwähnt, Eritreisches Meer übrigens. Falls du dich fragst,
was ist das wieder für ein komisches Meer, ist ein anderer Name für das Rote Meer,
den Golf von Aden und den indischen Ozean, das zu jener Zeit so verwendet worden ist. Und in diesem
Werk dort werden eben diese ganzen Handelsgüter auch aufgezählt, die ich vorhin erwähnte,
also Pfeffer, Perlen, Elfenbein, Seide, auch Zimt und Diamanten, Saphire und auch Schildkrötenpanzer.
Plinius der Ältere, der uns schon in einigen Folgen begegnet, ist immer wieder als jemand,
der zu allem irgendwie was gesagt hat. Plinius der Ältere, der schreibt in seiner naturalis
Historia über Musiris und nennt es das erste Emporium Indiens. Und Emporium ist quasi so ein
Handelsplatz, ein riesiger Handelsplatz. Und er führt in diesem Werk auch aus, dass so viel
Geld nach Indien fließt, dass Rom mit Indien ein Handelsdefizit hat. Also mehr importiert wird
von Rom als exportiert. 100 Millionen Cisterzen gehen pro Jahr nach Indien oder China für Luxusimporte
wie Pfeffer und andere, die er vorhin erwähnten waren, laut Plinius. Diese schönen Zeiten,
was das Geld Roms angeht, die werden allerdings mit dem dritten Jahrhundert etwas weniger
schön. Erster Linie bei Rom in dieser Zeit in eine Krise schlittert. Du hast es, glaube ich,
in der letzten Folge ein bisschen erwähnt. Ich meine, die Zeit ist ein bisschen danach gewesen,
aber es ist diese Zeit der Soldatenkaiser. Es ist ein Grunderreichskrise, die Reichskrise des
dritten Jahrhunderts, wie es auch genannt wird, so ungefähr von 235 bis 284. Und 284 ist genau das
Jahr, wo Diocliziana in die Macht kommt. Das ist quasi dann das Ende der Soldatenkaiser. Genau,
der bei Ende, dem Grund diese Reichskrise, was er diese Reichskrise auszeichnet, diese
häufig gewechselter Kaiser, außenpolitisch ist das schwierig. Es gibt die Inflation, es gibt
vor allem ein Rückgang des Handels und eben auch soziale Unruhen und zum Beispiel auch die Pest. Die
trägt auch ihren Teil dazu bei. Was ein Grund dafür ist, dass der Handel Roms mit Musiris so
langsam versiegt. Obwohl der Handel mit China und Persien weitergeht, verliert die Starterbahn
Bedeutung und nach dem fünften Jahrhundert wird sie nicht mehr in historischen Aufzeichnungen erwähnt
oder auf Karten vermerkt. Warum das tatsächlich so ist, warum das dann auch so schnell geht, darüber
rätselt die Forschung heute noch. Wahrscheinlich sind Naturkatastrophen, also Tsunamis oder
Überschwemmungen, die die Stadt nach und nach zerstört haben, bis sie dann mehr oder weniger
komplett vom Erdboden verschwunden waren. Lange Zeit ist angenommen worden, dass Musiris dort war,
wo heute die Stadt Kodungalur ist, ein Zentralkeraler, also diesem südlichen Teil Indiens. Es gibt aber
einen anderen Ort, nämlich Patanam, liegt ungefähr 10 Kilometer von Kodungalur entfernt.
Ist ein kleines Dorf, aber einzelne Funde brömischer Münzen und auch von Keramik haben
dafür gesorgt, dass dort Ausgrabungen gestartet wurden und da wurden mittlerweile schon Tausende
Artefakte zutage befördert. Also nicht nur Münzen, sondern eben auch Keramik-Gegenstände
aus Kupfer, Blei und Gold. Tatsächlich gibt es aber noch keine wirklich handfesten Beweise,
dass an dem Ort, wo heute Patanam liegt, auch Musiris lag unter den jeweiligen Expertinnen und
Experten, vor allem auch in Indien, herrscht hier noch große Uneinigkeit. Das heißt, wir werden,
was dies angeht, wohl auch noch abwarten müssen, was weitere Ausgrabungen hier ergeben. Was wir aber
wissen, es ist ein 404 mit einer komplett neuen Website, denn vom ursprünglichen Musiris ist
heute nichts mehr übrig. So, und jetzt möchte ich das Ganze abschließen mit noch einer ganz
kurzen Erklärung, was es eigentlich mit diesem 404er wirklich auf sich hat bzw. warum dieser 404er
so heißt. Es gibt nämlich die Legende, dass im Zerren, wo das World Wide Web entwickelt wurde,
dass dort die Server, auf denen die Webseiten lagen, dass die in einem Raum 404 standen.
Und wenn der Seite nicht gefunden worden ist, dann hieß es, sie ist nicht in Raum 404. Das Ganze
ist leider Unsinn. Also der 404 Fehler ist einfach Teil der standardisierten Status Codes dieses
Hypertext Transfer Protocols, wie ich es vorhin ja schon erklärt habe. Und die erste Ziffer ist
die Art der Antwort des Servers. Zweite Ziffer bzw. der zweite Teil wird leer gelassen für
2G-Nutzung in der Zukunft. Und die dritte Stelle, die steht dann für den spezifischen Fehler oder
die spezifische Antwort innerhalb dieser Klasse. Also es fängt bei 1 bzw. 1.0.0 an. 1.0.0 bedeutet,
dass Server hat die Anfrage erhalten und der Client kann jetzt weitermachen und den Rest der
Anfrage schicken. Oder auch 200, das ist der angenehmste. Das bedeutet einfach,
die Anfrage wurde erfolgreich verarbeitet. Und die 3 Ziffern, die kennen wir gut. Das sind nämlich
die Weiterleitungen. 301 zum Beispiel habe ich vor einiger Zeit verwendet, um alle Anfragen,
die an Zeitsprung FM kamen, auf Geschichte.fm weiterzuleiten.
Ist das die permanente Weiterleitung?
Richtig. 301 steht für moved permanently. Und die 4 Ziffern, die stehen eben tatsächlich für
Client-Fehler. Also Fehler, die von dir auskommen und die nicht ein Problem des Servers sind. Also
letzte Woche hast du sie ja schon genannt, 4.03, die verbotene Folge, eben deshalb, weil 4.03
aussagt. Die Anfrage wurde verstanden, sie ist aber nicht erlaubt. Und naja, 4.04 bedeutet einfach,
der Server kann die Ressource, die man sucht, nicht finden.
Das ist die, die man am häufigsten ja wahrscheinlich auch so als normaler Web-Anwender sieht.
So ist es. Weil sich das Web, das lebt und Dinge gehen verloren, Dinge werden verschoben,
neue Webseiten werden aufgesetzt. So ähnlich, wie es eben auch in der Geschichte passiert.
Und damit, lieber dane, würde ich gerne die 4.04 Folge beenden. Über Dinge aus der Geschichte,
die gesucht, aber nicht gefunden worden.
Fantastisch. Richard, ich gratuliere dir. Das ist wirklich eine großartige Idee,
die du da hattest. Also viele haben wahrscheinlich erwartet oder erhofft, dass du jetzt die Geschichte
des WBWs erzählst oder so. Aber das so auf die Geschichte zu beziehen, war wirklich eine hervorragende
Idee. Sehr gut. Danke dir. Auch die Auswahl der Geschichten fand ich jetzt sehr, sehr spannend.
Also zum Beispiel, ich wusste zwar jetzt schon einiges über das Bernsteinzimmer und auch so diesen
Mythos um das Bernsteinzimmer. Aber dass es da tatsächlich auch schon mehr oder weniger eine
Lösung gibt, das war mir ja komplett neu. Ja, es ist interessant, weil ich wollte natürlich auch
überprüfen und schauen, wie valide sind diese Dinge, die behauptet werden in diesem Buch.
Und es gibt wenig Reviews dazu. Es wird teilweise ignoriert. Ich weiß tatsächlich nicht, was
das auf sich hat damit, dass es wirklich auf Wikipedia einfach komplett ignoriert wird. Weil
üblicherweise, wenn so etwas rauskommt, das auch wirklich eine gut ausgearbeitete Sache ist,
zumindest erwähnt man dann, dass es existiert. Kann ja auch dazu sagen, es ist eventuell umstritten.
Aber es wird einfach komplett ignoriert. Einfach als wird es nicht existieren. Und ich meine,
das Buch existiert seit 2004. Es wird einfach komplett ignoriert. Aber ja, ich meine, das ist
halt eine dieser Sachen, die, weißt du, dieser Mythos, der viele Leute wollen, so was natürlich
auch nicht aufgeben. Diesen Gedanken, dass man vielleicht irgendwo nochmal tatsächlich auf
Kisten stößt, wo diese tausenden Bernsteinkunstwerke verpackt sind. Das es in irgendeinem Keller
nochmal auftaucht. Aber die Tatsache, dass eben wirklich bis auf diese Teile des Mosaics und eine
Komode nichts gefunden wurde, bisher, das deutet tatsächlich darauf hin, dass es einfach
zerstört wurde, schon im April 1945. Ja, sehr cool. Also wie gesagt, diese Verbindung fand
ich sehr, sehr spannend. Vor allem weil ich dich hier auch so kennengelernt habe, als jemanden,
der sehr viel Zeit mit dem Internet verbringt. Und mir ja auch schon bewusst war, dass du diese
Geschichte auch sehr gut kennst. Und ich weiß nicht, das haben wir wahrscheinlich in dem Feedback
oder so bestimmt oder in einer der UBLAMS Folgen schon erzählt. Aber als ich dich kennengelernt
habe, habe ich sehr wenig Bezug gehabt zu wirklich Dingen so im Internet. Damals waren so die
Blogs, Sachen waren so ganz groß. Und du warst halt da, keine Ahnung, du hast, glaube ich,
damals schon jeden Webdienst benutzt, den es halt sogar ab. Ja, weil es ausprobiert. Und du
hast mich ja so ein bisschen in diese Welt gezogen. Insofern bin ich dir dafür ja auch dankbar.
Und das finde ich, war jetzt eine schöne Verbindung.
Sehr gut. Ich meine, du hast mir, ihr habt es gar nicht so gecheckt, weil wir haben ja quasi
unsere Zahlen nicht getauscht, aber quasi getauscht, weil ja die 400er dazwischen war. Und mir war
gar nicht bewusst, dass ihr dann die 404er kriegt. Und du hast mich darauf aufmerksam gemacht. Und
dann haben wir gedacht, aha, gut, kann ich jetzt damit machen, was ich will. Natürlich, der erste
Gedanke ist ein bisschen Geschichte des World Wide Web, aber wir haben gedacht, das wäre vielleicht
etwas noch interessanter eigentlich, sich die Entsprechungen im Meatspace anzuschauen. Und
wenn man da Geschichte des World Wide Web, dann kann man ja immer machen. Ja, ich habe tatsächlich
vor ein paar Monaten schon mal dran gedacht, dass die 404, da dachte ich noch, die kommt zu mir,
dachte ich mir, mach's vielleicht was zum Thema Geschichte des A-Panettes oder so. Und als ich
dann gecheckt habe, ah, okay, die 404 kommt zu dir, dachte ich mir, sehr gut, da ist sie in den
besten Händen. Und das hast du jetzt auch unter Beweis gestellt. Sehr gut. Ich bin froh, dass
dir tagt, zumindest. Und ich meine, hast du schon mal vorher so eine Episodenfolge gemacht, wo so
unterschiedliche Geschichten erzählt werden? Ich glaube, ich habe es ein, zweimal gemacht, eher in
der Frühzeit. Warte mal, du hast ja die Geschichten gemacht über die Berufe, oder? Genau, ja. Ausgestaubern
am Beruf. Aber ich glaube, in der Frühzeit habe ich auch schon mal was in diese Richtung gemacht.
Es ist natürlich immer ein bisschen schwieriger, weil du glanzern hat, weil du in den Rahmen nicht
sprengen willst, nicht sehr in die Tiefe gehen. Bei den Folgen ist es auch ohnehin nicht so,
dass wir immer fünf Stunden über Thema sprechen. Aber trotzdem, es ist schon ein Unterschied,
wenn du dann drei kleinere Geschichten vorbereitest als eine große. Man muss sich da ein bisschen,
man muss sich da ein bisschen zurückhalten. Das stimmt. Aber trotzdem irgendwie schaffen
wir das so zu transportieren, dass es einen Sinn ergibt. Aber es ist ein bisschen eine Übung,
wie damals, als wir angefangen haben und als wir gesagt haben, wir machen eine Geschichte,
die nicht länger als Viertelstund sein soll. Zu versuchen, das so wieder zu machen und trotzdem
irgendwie in der Lage sein, den Kontext auch darzustellen und es nicht zu sehr zu verkürzen.
Das stimmt. Hast du einen Lieblingsstatus, Richard? Außer der 200, der ist sehr langweilig.
Ja, das hätte ich jetzt natürlich gesagt. Nein, ich muss sagen, seit es so relativ gut
funktioniert hat, ist da 301 eigentlich mein Lieblingschord. Der hält unseren Podcast am
Leben. Richtig. Also er hat zumindest dafür gesagt, dass in der Anfangszeit, also dass wir im Grund
kaum irgendwie absprünge oder Leute 404 kriegt. Ansonsten, alle alten Links wären ja dann natürlich
kaputt gewesen. Ja, das will man ja vermeiden damit. Also der 301 war Teil, aber wir haben auch
noch so rewrite Rules in unser Server Setup gepackt, dass auch wirklich die Blinks gut funktionieren.
Sehr gut. Ich bin froh, dass du bei uns beiden dich darum kümmerst und nicht ich, weil sonst
hätte es einige Erreibungsverluste gegeben. Maybe. So wissen wir beide, für was wir zuständig sind.
Sehr gut. Ja, dann würde ich sagen, Richard, hast du diese Geschichte noch was hinzuzufügen?
Nein, also wie gesagt, zu diesen drei Themen gibt es jeweils noch viel nachzulesen, aber ich glaube,
dieses Werkele ist jetzt abgeschlossen. Sehr gut. Dieses kleine 404er-Werkle. Dann würde ich sagen,
gehen wir doch über zum nächsten Teil des Podcasts. Genau, nämlich zum Feedback-Hinweis-Blog. Wer uns
Feedback geben will zu dieser Folge oder anderen kann das per E-Mail machen. Feedback hat Geschichte.fm,
kann es auf unserer Website machen, Geschichte.fm, kann es auf den unterschiedlichen Social Media
Plattformen tun, also Facebook, Instagram, LinkedIn, da heißt man Geschichte.fm. Wer uns auf
Mastodon folgen will, einfach Geschichte.social in einem Browser eingeben, dann landet man direkt
auf unserem Profil und wer uns Reviewen will. Ich kann das zum Beispiel auf Apple Podcasts machen,
das ist großartig für unsere Sichtbarkeit, weil es die größte Plattform ist, wo man solche
Reviews abgeben kann. Ansonsten einfach überall, wo Podcasts bewertbar sind.
Merch gibt es unter Geschichte.shop und es gibt zwei Möglichkeiten, diesen Podcast
werbefrei zu hören. Zum einen bei Apple Podcast, da gibt es den Kanal Geschichte Plus und bei
Steady kann man sich den Feed kaufen für vier Euro im Monat, da findet ihr alle Informationen
unter Geschichte.fm. Wir bedanken uns in dieser Woche bei Robert, Martina, Helena, Andreas, Daniel,
Valeria, Ferdinand, Nils, Philipp, Ute, Paulo, Markus, Leonard, Eva, Lea, Jan, Georgius, Markus,
Sophie, Marc, Alexander, Marius, Floris, Martin, Tjad, Mjoko, Larin, Marius, Sebastian und Elvira
und Sven. Vielen vielen Dank für eure Unterstützung. Und vielen Dank an Lene Kiewald für es schneiden
diese Folge. Tjad dann würde ich sagen Richard, mach mal das was wir immer machen. Genau geben wir
dem einen das letzte Wort, der es immer hat. Bruno Kreisky. Lern uns ein bisschen Geschichte. Lern uns
ein bisschen Geschichte, dann werden wir sehen, wie das sich damals entwickelt hat.
Machine-generated transcript that may contain inaccuracies.
Eine Geschichte über 404-Fehler der Geschichte
Entsprechend der Folgenzahl sprechen wir in dieser Folge über einen Garten, ein Zimmer und eine Stadt, die im Laufe der Zeit verloren gingen.
Das Episodenbild zeigt eine Darstellung des Palasts von Ninive aus dem 19. Jahrhundert.
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