Geschichten aus der Geschichte: GAG399: John Brown und sein gescheiterter Sklavenaufstand

Richard Hemmer und Daniel Meßner Richard Hemmer und Daniel Meßner 5/17/23 - Episode Page - 59m - PDF Transcript

Hallo und herzliche Willkommen bei Geschichten aus der Geschichte.

Mein Name ist Daniel und mein Name ist Richard.

Wir sind zwei Historiker, die sich Woche für Woche eine Geschichte aus der Geschichte erzählen,

immer abwechselnd und immer so, dass der eine nie weiß, was der andere ihm erzählen wird.

Genau so ist es.

Tja, und Richard, wir sind bei Folge 399 angelangt.

Ja.

399, weißt du noch, worum es letzte Woche ging?

Ja, natürlich.

Wie könnte ich das vergessen?

Es ging nämlich um einen sehr außergewöhnlichen Brief, einen goldenen Brief.

Genau.

Zwei Dinge möchte ich ergänzen oder muss ich ergänzen und zwar die eine Geschichte ist,

ich habe ja behauptet, dass man den Brief sich aktuell nicht anschauen kann in der

niedersächsischen Landesbibliothek der GWLB.

Was nicht stimmt.

Sie haben einen eigenen Tresor gebaut, den Sie jeden Tag öffnen und dahinter, also der

ist auch so in den öffentlichen Räumen, also man kann da zu den Öffnungszeiten, kann man

hin und kann sich diesen Brief anschauen.

Na echt?

Ja, sehr gut.

Das müssen wir mal machen, wenn wir in Hannover sind und es könnte sein, dass wir im Herbst

nach Hannover kommen, Richard.

Könnte sein.

Und dann habe ich noch eine Geschichte.

Kannst du dich erinnern, du hast ganz am Anfang eine Berichtigung gehabt, wo du den

Längen und den Breitengrat vertauscht hast.

Korrekt.

Okay.

Ungefähr eine Minute später behaupte ich, dass Birma an der Westküste des Indischen

Ozeans liegt.

Die Westküste des Indischen Ozeans ist natürlich eine Quatsch-Aussage, also ich hätte eigentlich

sagen müssen, der Westen des Landes Birma oder der Westen Myanmaas, der liegt an indischen

Ozean.

Ja.

Landwärts korrekt gewesen.

Aber die Westküste des Indischen Ozeans ist natürlich falsch.

Na ja, kommt vor.

Ja, genau.

Wir brauchen einen Geographen oder eine Geographin im Team.

Ja, einfach ständig bei jeder Folge drüber geht.

Da habt ihr irgendwas Geografisches drin, weil es besteht auf 50% die Chance, dass

es falsch ist.

Geografie-Fact-Checking.

Aber in dem Fall würde ich sagen, ist es eher eine Formulierungsgeschichte, dass es halt

der Westen des Landes ist und nicht der Westen des Ozeans ist eigentlich mehr.

Nein, ich kann jetzt schon ein bisschen spoilern und sagen, in der Folge, die ich jetzt erzähln

werde, spreche ich auch über einen Breitengrat.

Ich habe es zweimal gecheckt, ob es tatsächlich ein Breitengrat ist.

Sehr gut.

Dann würde ich sagen, leg mal los Richard.

Gut.

Daniel, lass mich etwas tun, dass wir eigentlich viel zu selten tun, nämlich eine Folge mit

einem Song zu beginnen.

Sehr gut.

Du wirst jetzt gleich einen Song hören bzw. einen Teil davon und die Melodie, die wird

dir sicherlich bekannt vorkommen, der Text, aber höchstwahrscheinlich nicht, hoffe ich

zumindest.

Und wenn du den Sänger erkennst, gibt es auch noch Bonuspunkte.

Daniel, was sagst du?

Also, die erste Frage kann ich beantworten oder die zweite, wessen Stimme das war?

Ja, wer singt denn?

Ich glaube, ich habe deinen Bruder erkannt.

Korrekt.

Mein Bruder Martin hat sich bereit erklärt, diesen Song einzusingen.

Die Melodie kommt da wahrscheinlich auch bekannt vor, oder?

Genau, kommt man bekannt vor.

Ich kenne den Song, aber ich kann dir ehrlich gesagt nicht genau sagen, woher oder worum

es geht oder von wem das Original ist.

Weil das niemand kann.

Es ist die Melodie und auch diese Geschichte mit Glory, Glory Halleluja.

Das ist ein Song, der schon seit dem 18.

Jahrhundert existiert und in erster Linie bei religiösen Veranstaltungen gesungen wurde,

so genannten Camp Meetings.

Der Text dieser Strophen allerdings, der ist relativ, wie soll ich sagen, da ist immer

wieder Neues eingefüllt worden, immer passend eigentlich zu dem, über was man halt singen

wollt.

Und dieser Song in der Art wurde während des Setzitionskriegs gesungen und zwar von

den Soldaten des Nordens.

Da wurde es also eine Art Marsch-Song konzipiert, obwohl er das ursprünglich so eigentlich

nicht war.

Und die erste Version dieses spezifischen Songs entsteht wahrscheinlich so eben um 1861

herum.

Wohl so zu Beginn oder irgendwann während der Anfänge des amerikanischen Setzitionskriegs.

Und der besungene Mann in diesem Lied hast du gehört oder wie er heißt?

Oh oh, ich glaube ich habe nicht gut genug aufgepasst.

John Brown.

Ah, John Brown.

John Brown.

Ist ein bisschen eine Alle-Wels-Name.

Ist sie der Name John Brown, schau mal untergekommen.

Ähm, nee.

Sehr gut.

John Brown war der mit Sicherheit militanteste Abolitionist, also Gegner des Klaverei in

den USA des 19.

Jahrhunderts und seine Handlungen werden einen massiven Einfluss auf die Geschicke und Geschichte

der USA haben.

Ah, das ist interessant.

Wir werden in dieser Folge über John Brown sprechen, vor allem aber über eine Sache,

die schließlich der Grund war.

Deshalb er, wie im Lied besungen, dann auch in seinem Grab gelandet ist.

Ähm, im Zuge dessen werden wir auch darüber sprechen, was der Historiker David Blythe trotz

des massiven Einflusses den Browns Handlungen schon zu Lebzeiten gehabt haben in einer Vorlesung

so ausdrückt.

Er sagt, John Brown was far, far, far, far more important dead than he'd ever been alive.

Also auf Deutsch.

John Brown war als Toter viel, viel, viel wichtiger.

Also ist jemals als Leben da war.

Interessant.

Äh, ich kenne ehrlich gesagt sehr, sehr wenig über die Geschichte, deshalb freu ich mich

sehr.

Du sagst sehr, sehr, sehr wenig?

Naja, so ein bisschen natürlich, naja, natürlich so ein bisschen diese Abolitionismusbewegung,

also die groben Züge.

Hast du auch schon eigene Vorge drüber gemacht?

Genau, also die groben Züge, aber sonst natürlich nicht die Details.

Aber ich fand es lustig, weil du vorhin ja gesagt hast, ich soll bei einem Song aufpassen.

Das ist so ein bisschen wie wenn du sagst, du beobachtest die Straßenszene und fragst

in irgendwann so, welche Farbe hatte das Auto, das vorbeigefahren ist?

Und man sagt garantiert natürlich die falsche Farbe.

Daniel, in der Welt in die John Brown im Jahr 1800 in einem Dorf namens Torrington in

Connecticut geboren wird, ist die Frage, dass Klaverei eines der bedeutendsten Probleme

in den Vereinigten Staaten.

Es ist eine zutiefst spaltene soziale Frage mit tiefgreifenden kulturellen Unterschieden

zwischen dem Norden, in dem er auch Connecticut liegt, an der Ostküste und dem Süden.

Der Süden ist weitgehend auf Sklavermarbeit für seine Agrarwirtschaft angewesen, während

der Norden sich der Industrialisierung zugewandt hat und die Sklaverei im größten Teil ablehnt.

Und John Brown wird in eine Familie hineingeboren, die sich, wie soll ich sagen, durch intensive

religiöse Hingabe auszeichnet, insbesondere durch so kalvinistische Fräumigkeit.

Beide Seiten seiner Familie haben Verbindung zu religiösen Persönlichkeiten, zum Beispiel

Missionaren und anderen Geistlichen.

An sein Vater Owen Brown, der ist ein sehr frommer Kalvinist, der diese Fräumigkeit dann

auch an seinen Sohn John weitergibt.

Und John Browns Interpretation des Kalvinismus wird sowohl vom Alten als auch vom neuen Testament

beeinflusst.

Aus dem alten Testament leitet er den Glauben an diesen strengen, richtenden Gott ab, der

den Menschen befiehlt für Gerechtigkeit zu kämpfen.

Aus dem neuen Testament übernimmt er die Vorstellung von einem Liebenden und selbst

aufopfernden Jesus und holt daraus auch so ein Sympathie für jene in Fesseln.

Und John Brown ist bestrebt, Fräumigkeit zu verbreiten, indem er eine religiöse Familie

gründet, was aber über seine Frau und seine Kinder hinausgeht.

Er schließt in diese Familie auch die ein, die um ihn herumleben, die mit ihm arbeiten,

für ihn arbeiten.

Und er ist sehr streng in seinen religiösen Praktiken, er verlangt es auch von seiner

Familie, weder auch in diesem weiteren Kontext, was Familie angeht, dass sie auch so religiös

sind wie er.

Er ist jemand, der immer sehr schlicht gekleidet ist, ein sehr ordnungsliebender Typ.

Es ist auch nicht verwunderlich, dass er nicht viel für Eitelkeiten überhat oder für

überflüssige Gespräche verbringt seine Zeit, lieber damit über große Weise und gute

Männer zu lesen und wie man es von so einem Patriarchen auch erwarten kann, er ist nicht

immer der angenehmste Zeitgenosse.

Er ist oft aufbrausend die Bestrafung der Kinder, wenn er sie bestraft, die können manchmal

auch recht grausam sein und laut eines Zeitgenossen hat er auch überhaupt keinen Humor, versteht

keinen Spaß.

Davor ein erwähnte Historiker David Blythe sagt, er ist kein Mann mit dem er sich gerne

auf einem Mittagessen trifft.

Diese religiöse Sichtweise, die führt aber auch dazu, dass Brown und seine Kinder davon

überzeugt sind, sie seien von Gott aus erwählt, die versklavten Schwarzen im Süden der USA

zu befreien.

Was seine weltlichen Tätigkeiten angeht, ist John Brown, also wirtschaftlich gesehen immer

mäßigerfolgreich, wird im Jahr 1800 geboren, so richtig in das Licht der Öffentlichkeit

gerät er erst so in den 1850er Jahren, bis dahin versucht er sich in insgesamt 20 unterschiedlichen

Bereichen, also unterschiedlichen Berufen oder Tätigkeiten, also er ist als Gerbertätig,

als Schafhirte, als Viehhändler, als Pferdezüchter, Holzhändler, Bibliothek, Immobilien spekulant

und er scheitert eigentlich in allem.

Allerdings müssen wir das auch in einem gewissen Kontext betrachten, in dem sich John Brown

wahrscheinlich auch selbst verortet hat.

Du kennst vielleicht Ralph Waldo Emerson, den berühmten Schriftsteller, deren Zeitgenoss

selber von Brown, Schriftsteller und Philosoph.

Der schreibt ein Buch, das heißt Self-Reliance, also Eigenständigkeit und er schreibt zum

Beispiel das Hochschulabgänger, die nicht ein Jahr nach Abschluss bereit sind im Büro

in Boston oder New York sitzen, als Verlierer angesehen werden, meint aber dann, dass

jener Mensch der, und ich zitiere das jetzt wörtlich, also der Mann, der nacheinander

alle Berufe ausprobiert, Landwirtschaft betreibt, Hausierhandel treibt, eine Schule leitet,

Predigt, eine Zeitung herausgibt, Mitglied des Kongresses wird, eine Gemeinde kauft

und so weiter, Jahr für Jahr und immer wie eine Katze auf seinen Füßen landet, ist

100 solcher Stadtpuppen wert.

Also Emerson ist der Meinung, dass jemand wie Brown eigentlich der ideale Mensch ist.

Was interessant ist, Emerson wird Brown kennenlernen, aber er schreibt es ungefähr 16 Jahre

bevor er ihn kennenlernt und beschreibt ihn fast ganz genau all diese Dinge, die er

beschreibt, hat Brown fast gemacht, außer dass er eine Zeitung rausgegeben hat oder

Mitglied des Kongresses war.

Ja, dieser Konflikt sehr schwee, der immer noch in jeder Firma, die versucht Leute einzustellen.

Entweder sie haben so einen straighten Lebenslauf, wo die Leute genau das gemacht haben, was

sie in dieser Tätigkeit machen müssen oder diejenigen, die halt so ein bisschen gefloated

sind, mal das gemacht haben, mal das gemacht haben und halt insgesamt mehr Erfahrungen

in anderen Bereichen gesammelt haben.

Ja, finde ich persönlich auch irgendwie interessant da, aber ich bin zum Glück niemand, der in

einer HR-Abteilung sitzt.

Die abolitionistischen Überzeugungen bzw. diese abolitionistische Überzeugung, also

dass die Sklaverei abgeschafft werden muss, die zeigt sich bei John Brown zum ersten

Mal so in den 1830er Jahren.

John Brown beteiligt sich nämlich an dem, was als Underground Railroad bezeichnet wurde.

Also ein Netzwerk an Abolitionisten, die Sklavinnen und Sklaven aus dem Süden zur

Flucht in den Norden verhelfen und die bekannteste Vertreterin dieser Underground Railroad

über die hast du schon mal erfolge gemacht.

G-A-G-174.

Harriet Tubman.

Harriet Tubman.

Und Brown baut zum Beispiel zu diesen Behufe in seinem Schuppen in Hudson, Ohio, wo er zu

jener Zeit mit seiner Familie lebt und als Gerber arbeitet, da baut er ein eigenes

Zimmer um dort geflohene Schwarze zu verstecken.

Im Gegensatz zu jenen Abolitionisten, die das Ganze in Erseline auf pacifistischem

Weg versuchen, eben wie jene, die die Underground Railroad so erfolgreich gemacht haben, wie

Harriet Tubman, rührt sich in John Brown bald was anderes.

Es gibt einige Gründe, die erklären, wie es dazu kommt oder erklären können, wie es

dazu kommt.

Der wichtigste dabei ist aber sicher das, was ich vorhin angesprochen habe, diese tiefe

Religiosität.

Brown sieht es tatsächlich als den Willen Gottes an, dass alle Menschen gleichberechtigt sind.

Und er lebt das auch selbst, er gibt es auch an seine Kinder weiter.

Also zum Beispiel sagt er ihnen, sie sollen sich mit schwarzen Kindern anfreunden.

Sie sollen sie einladen und sie sollen auch so ihre Lebenswelt kennenlernen.

Interessant nämlich auch, dass er im Gegensatz zu selbst jenen, die Disklaverei

abschaffen wollen oder vielen, die zu jener Zeit Disklaverei abschaffen wollen.

Er ist tatsächlich der Meinung, dass alle Menschen völlig gleichberechtigt sein sollen.

Viele Abolitionisten wollten Disklaverei abschaffen, aber dass dann hier

völlige Gleichheit herrscht, das wäre eine ganz andere Geschichte gewesen.

Bei John Brown ist es tatsächlich so, dass er das so sieht.

Ein weiterer Grund ist aber auch, dass gewisse Unzufriedenheit da ist mit eben

den Abolitionisten des Nordens, die für ihn einfach zu passiv sind.

Die sind zwar gegen die Institutionen, dass Sklaverei Gewaltwürde aber bedeuten.

Und so wird es auch oft in dieser, hat unterschiedliche Abolitionisten Bewegungen

geben, wo es so dargestellt worden ist.

Sie sagen zum Beispiel, dass wenn sie dann Gewalt anwenden würden, dann würden sie

auf die selbe Stufe mit den Sklavenbesitzern des Südens begeben.

Und John Brown, der ist immer überzeugter davon, dass der Süden nie

Disklaverei aufgeben wird und es formiert sich ein Plan und Plan, den er einige Jahre

später in die Tat umsetzen will.

Und ein Katalysator dafür ist etwas, das im Jahr 1854 passiert.

Es wird dort der sogenannte Kansas Nebraska Act verabschiedet.

Du erinnerst dich vielleicht, ich habe diesen Act schon einmal erwähnt und zu

einer Folge, die ich gemacht habe, über die Great White Arabia.

Ein Raddampfer, der im Jahr 1856 gesunken war und dann durch eine Änderung des

Flusslaufs des Missouri schließlich über Jahrzehnte in einem Maisfeld versteckt war.

Und der Zusammenhang, in dem ich den Kansas Nebraska Act damals erwähnt habe, war,

dass der Zeitraum, nachdem dieser Act verabschiedet worden war,

davon bestimmt war, dass sowohl der Norden und Abolitionisten, aber auch

Vertreter, Südens beziehungsweise Prosklaverei Vertreter, so viele Menschen

wie möglich in diese neu gegründeten Territorien geschickt haben, also Nebraska

und Kansas. Warum?

Weil in diesem Act auch steht, dass jene Leute, die dort leben, bestimmen können,

ob dieses Territorium jetzt pro oder Antisklaverei ist.

Und das wiederum, ist ein bisschen kompliziert, das wiederum hebt den

sogenannten Missouri Compromise auf, der im Jahr 1820 verabschiedet worden ist.

Der besagt, dass nördlich eines bestimmten Breitengrats der Compromise-Line

die Sklaverei verboten sei. Stattdessen geht jetzt also das Prinzip der sogenannten

Popular Sovereignty, also eine Volkssouveränität, wo jene, die dort

wohnen, entscheiden können, ob das Territorium jetzt pro oder Antisklaverei ist.

Und genau dieser Versuch, diese beiden Gebiete auf die eine oder andere

Seite zu ziehen, wird eigentlich ab 1855 Auslöser für Gewalt in diesen

Regionen sein, die von beiden Seiten ausgeht.

Es ist der Beginn einer Zeit, die dann ab ungefähr 1856 als Bleedingcans

bezeichnet wird. Und es wird auch jener Zeitpunkt sein, als John Browns Plan,

die Sklaverei im Süden gewaltsam zu beenden, so richtig Form annimmt.

Und seine militanten Tätigkeiten werden auch zum ersten Mal ein blutiges Resultat sehen.

Es ist nämlich so, nur einige Wochen, nachdem der Kansas-Nebraska-Act

verabschiedet wird, wird am Corr River in Kansas eine Siedlung gebaut von

Abolitionisten aus Massachusetts, also Ostküste Norden, die später auf den Namen

Lawrence getauft wird. Und es wird dort ein Free State Hotel eingerichtet, also Free

State oder Free State bezeichnet immer jene, die Kansas als einen

Antisklavereistart haben wollen, also wo die Sklaverei nicht erlaubt ist.

Und im Laufe der Monate kommen zu dieser Siedlung dann hunderte neue Siedlerinnen

und Siedler dazu. Es werden auch andere Free State Stützpunkte in Kansas

gebaut, wie zum Beispiel Topika, das heute die Hauptstadt von Kansas ist.

Im Gegensatz dazu werden auch Städte wie Leavenworth oder Easten gebaut, die

Prosklaverei sind und die versuchen so den Handel im Nordwesten von Kansas entlang

des Missouri zu dominieren. Also wirklich zwei unterschiedliche Faktionen, die

versuchen Fakten zu schaffen, wenn man so will, so viele Leute wie möglich

hinzubringen und in die eine oder andere Richtung zu verschieben.

Aber das heißt diese Territorien waren einfach auch politisch extrem gespalten

dann zu der Zeit?

Absolut, ja. Man kann es eigentlich gar nicht besser aus. Also wenn irgendwie eine

Region gespalten wäre, dann ist es auf jeden Fall die.

Es sind auch Söhne von John Brown in Kansas. John Brown übrigens, er hat im

Laufe seines Lebens 20 Kinder gehabt von zwei Frauen, also eine Frau stirbt leider

und nimmt dann eine zweite Frau und insgesamt haben sie 20 Kinder, neun von

denen sterben allerdings im Säuglingsalter. Jedenfalls zwei seiner Söhne,

die sind ab 1854 schon in Kansas und im August 1855 reist dann John Brown von

New York, wo er zu jenem Zeitpunkt lebt, in den Midwest, also nach Kansas, nach

dem er einen sehr regen Austausch an Briefen mit seinen Söhnen gehabt hat, wo

sie ihm beschreiben, wie das Süden versucht, Kansas eben auf die Seite

das Klaverei zu bringen. Kansas wird in diesen Jahren 54, 55 schon so ein

Pulverfass, das irgendwie an allen Ecken und Enden dabei ist, in die Luft zu gehen.

Also schlechte Metapher. Ecken gibt's beim Fass nicht, aber du weißt, was ich

mein. Diese Konflikte zwischen Freestatern und ihren Gegnern, also den

Prosklaverei-Siedlern, die sorgen dann auch bald für erste Tote und im Mai 1856

wird Lawrence, diese Siedlung gegründet von den Abolitionisten aus Massachusetts,

die die Free State Hauptstadt von Kansas zu diesem Zeitpunkt war, die wird

geplündert. Das Hotel wird niedergebrannt. Die Druckerpressen der zwei

Zeitungen Kansas Free State und Herald Freedom werden zerstört. Es gibt

unterschiedliche Darstellungen darüber, wie viele Leute bei dieser

Plünderung auch getötet werden. Es wird oft gesagt, dass eine Person getötet

wird zu jenem Zeitpunkt, wird es vermittelt, dass sechs Personen getötet

werden. Gleichzeitig passiert auch was im Senat. John Brown erfährt, dass Charles

Sumner, der US-Senator und ein Abolitionist war, dass der von einem

Prosklaverei Abgeordneten an gewissen Preston Brooks im Senat angegriffen

worden ist. Der quasi geschlagen wurde von dem mit seinem Spazierstock. Diese

Entwicklungen, die stacheln die Wut von John Brown an. Und John Brown, der mittlerweile

schon mit seinen Söhnen so Teil von Free State Milizen ist, der macht sich

jetzt daran, Rache zu üben. Er bildet quasi mit seinen Söhnen so eine Art

eigene Gerier Miliz. Und du weißt, er ist sehr religiös. Er hat auch alttestamentarisches

übernommen und in seiner Religiosität. Da gilt natürlich auch das alttestamentarische

Ein-Aug-Fan-Aug. Und was als nächstes passiert, ist sehr grausam. Ich werde jetzt

nicht in die Details gehen. Unsere Kollegen des hervorragenden Podcasts Tatort Geschichte,

die haben darüber eine Folge gemacht. Und die Folge heißt das Potawatomi Masaka. Das ist der

Name, mit dem die nächsten Ereignisse in John Browns Leben in Geschichte eingehen wird.

Das ist nämlich so gemeinsam mit Mitgliedern einer Free State Milizen namens Potawatomi

Rifle Company, führen dann John Brown und seine Söhne einen Überfall auf Siedlungen

nahe des Potawatomi Kriegs an. Diese Siedlungen sind pro Sklaverei. Und die Männer, die Brown

jetzt gemeinsam mit seiner Truppe aus ihren Hütten holt, die haben mit der Plünderung von

Lawrence eigentlich nichts zu tun. Trotzdem hacken er und seine Söhne mit großen Schwert an

diese Männer zu Tode und legen sie dann zurück vor ihre Hütten. John Brown ist jetzt definitiv

ein Outlaw. Er wird jetzt per Steckbrief gesucht. Also bisher die Tätigkeiten in Milizen, das war

noch okay, aber das, was er jetzt gemacht hat, das ist tatsächlich nicht einmal in diesem Rahmen,

okay. Und er muss Kansas verlassen, er verlässt Kansas dann im Oktober des selben Jahres. Die

Gewalt in Kansas wird aber auch ohne ihn weitergehen. Er hingegen widmet sich jetzt dem, was ich

vorher schon angesprochen habe, diesen Plan, die Sklaverei im Süden gewaltsam zu beenden. Wie will

er das machen? Er will ein Waffenasenal der United States Army überfallen. Und dieses Waffenasenal,

das liegt im damaligen Virginia. Heute ist es West-Virginia. Es liegt in einem Tal, wo der

Shenandoah und der Potomac River zusammen fließen und er will dieses Waffenasenal einnehmen und

dann einen groß angelegten Aufstand unter den Sklaven in der Gegend entfachen. Er will also

die Sklaven befreien und sie dann bewaffnen. Er will es so starten, dass er nachdem er die

Waffen besorgt hat, eine große Plantage ergreift, dort so viele Sklaven wie möglich befreit. Und

dann im Grunde aus er mal eine eigene Miliz befreit hat und bewaffnet das Sklaven zusammenstellt. Und

diese sollen dann sukzessive den Süden zu Fall bringen. Ultimatives Ziel ist es für ihn,

eine freie Regierung zu gründen. Zuerst einmal freie Regierung in Virginia. Mehr dazu aber noch

ein bisschen später. Er weiß natürlich, dass er das nicht allein tun kann. Er braucht Unterstützung

und vor allem braucht er diese Unterstützung von Abolitionisten im Norden, die eben auch über

die entsprechenden Ressourcen verfügen. Und er beginnt jetzt was, was man mit Fug und Recht als

Art Fundraising Tour bezeichnen kann. Er ist jetzt zwar ein gesuchter Mann, gleichzeitig ist er jetzt

aber auch bekannt im Land, vor allem auch bei jenen berühmten Abolitionisten, bei Intellektuellen

und bei Politikern, auch Geschäftsleuten, also die, die Geld hätten, um ihn zu unterstützen. Und

er reist in den Norden und er trifft sie alle. Ralph Waldo Emerson, den ich vorhin erwähnt habe,

den trifft er, ist bei ihm zu Hause. Es werden so ein Ress für ihn veranstaltet. Die Aufmerksamkeit

ist groß. Es ist ein bisschen ein Zwiespalt, der im Grunde auch bis heute noch in seiner

Bewertung andauern wird. Ja, hier ist dieser Mann, mittlerweile ist er ja schon fast 60. Er hat

lange graue Haare, er hat sich einen langen Bart stehen lassen. Ein langen grauen Bart hat er jetzt,

vor allem um sein Gesicht zu verbergen. Das ist dieser Mann, der grausame Dinge getan hat, aber

auf Basis derselben Überzeugung, die eben auch jene Abolitionisten im Norden teilen. Und er lebt

dann zum Beispiel sogar erzeitlang im Dachboden des Hauses, des wahrscheinlich bekanntesten

Schwarzen Abolitionisten und Denkers jener Zeit, Frederick Douglass. Und dort schreibt er dann

auch eine neue Konstitution, und zwar für eben diese neue freie Regierung des Staates Virginia,

die er im Kopf hat. Er nennt es the Provisional Constitution for the State of Virginia. Und

die soll in Kraft treten, wenn er sein Vorhaben des Sklavenaufstandes in die Tat umgesetzt hat.

Was er auch macht, er organisiert Konferenzen, also zumindest eine Konferenz. Im Mai 1858

organisierte eine Abolitionistenkonferenz in Kanada, Jatham in der Provinz Ontario,

wo über 40 Abolitionisten teilnehmen. Ein Drittel davon ist weiß und der Rest ist schwarz und hier

auch dabei Harriet Tubman. Und John Brown versucht auch sie von seinem Plan zu überzeugen. Weiß nicht,

ob es genau dort ist, aber er versucht sie im Laufe der Zeit auch von seinem Plan zu

überzeugen. Aber du heißt ja, Harriet Tubman, die hat Erfahrung. Die weiß, wie der Hase läuft.

Er hat tausende Sklavinnen und Sklavens schon befreit und sie winkt ab. Sie sagt, es kann

eher nicht funktionieren. Es gibt unterschiedliche Quellen, die sagen, dass sie krankheitsbedingt

abgelehnt hat. Aber was ich so gelesen habe, ist eher so, dass sie gewusst hat, es kann so

nicht funktionieren. Unterstützt wird Brown aber auch von einer Gruppierung, die später als

The Secret Six bekannt wird. Das ist eine Gruppe von sechs einflussreichen Abolitionisten,

die finanzielle und logistische Unterstützung für seinen geplanten Überfall auf Harpers

Ferry leisten. Sie kaufen Waffen oder geben ihm Geld für Waffen. Sie stellen ihm Geld zur Verfügung.

In erster Linie einmal für seine Aktivitäten in Kansas, er kehrt dann nämlich auch wieder

zurück nach Kansas, um so ein bisschen nicht den Eindruck zu erwecken, dass er Kansas völlig

im Stich lässt. Seine Aufmerksamkeit liegt jetzt aber in erster Linie auf Virginia. Diese Gruppe

der Secret Six, da ist nicht ganz klar, ob sie vollständig Bescheid gewusst haben über die Pläne

von John Brown, vor allem was die Pläne um Harpers Ferry angeht mit diesem Arsenal. Es zieht

sich auch so ein bisschen durch das Leben von John Brown, dass nie alle genau gewusst haben, was

er eigentlich vorhat, weil er so immer sehr großes Geheimnis gemacht hat aus seinen Plänen. Also die

Details, die Details haben viele Leute erst sehr spät erfahren. Die Zeit vor dem geplanten

Überfall auf Harpers Ferry, der aus logistischen Gründen einige Male verschoben werden muss,

die verbringte einerseits Zeit lang in einem abolitionisten Ort in Iowa, namens Tabor, also

Tabor, ist lange Zeit sein Hauptquartier. Dort schmiede der Pläne, er brütet über Karten und

er lässt sich auch Waffen hinschicken. Also über 200 Revolver, über 150 Gewehre. Er lässt sich

950 Speere schicken, die er Pikes nennt, kommen in riesigen Kisten, gekennzeichnet sind sie als

Bibeln. All diese Waffen werden dann schließlich zu einer Farm in der Nähe von Harpers Ferry gebracht.

Vor seinem Überfall auf Harpers Ferry hat er noch einmal ein Treffen mit Frederick Douglass.

Frederick Douglass, den er überzeugen will davon, dass er mitmacht bei seinem Plan. Er trifft ihn

in einem Steinbruch bei Chambersburg, Pencil Vane, und Douglass, der von einem geflohenen

Sklaven begleitet ist, ein gewisser Shield Screen, der winkt ab. Er warnt Brown sogar,

er sagt, er würde mit großer Wahrscheinlichkeit in einer Falle aus Stahl sterben in diesem

Arsenal. Dann passiert aber noch was Außergewöhnliches. Shield Screen beschließt mit John Brown

zu kommen. Frederick Douglass lässt ihm die Wahl und Shield Screen sagt, I believe I'll go with

the old man. Es ist ein kleiner Moment, aber wie David Reynolds, ein Historiker, der eine sehr gute

Biografie über ihn geschrieben hat, meint, es ist ein Außergewöhnlicher Moment, weil Shield Screen

wählt hier den sehr wahrscheinlichen Tod mit einem weißen Mann statt Sicherheit mit einem

schwarzen Mann. Reynolds sagt, eine racial divide wird hier übersprungen, die sehr Außergewöhnlich

ist für diese Zeit. Frederick Douglass wird später mal schreiben über John Brown, ich war bereit

für Schwarze zu leben, John Brown war bereit für Schwarze zu sterben. Und das ist vielleicht

dieser Umstand gewesen, der Shield Screen davon überzeugt hat, mit Brown zu gehen. Die Miliz mit

der Brown vor hat Harpers Ferry zu überfallen, die sollte eigentlich größer sein. Eigentlich hat

er so 50 Leute erwartet, aber er hat Schwierigkeiten, so viele Leute zusammen zu kriegen und

schlussendlich werden es dann 21 sein mit John Brown, dann 22. Fünfter von sind Schwarze, also

Osborn, Perry Anderson, Dangerfield, Newby, Shield Screen, John Copeland und Louise Leary. Zwei waren

College-Absolventen und drei waren ehemalige geflohene Sklaven und sowohl Shields als auch Newby,

die haben beide Frauen in Virginia, was vielleicht auch ein Grund ist, weshalb Shield Screen beschließt

mit Brown zu gehen. Der Überfall auf Harpers Ferry, der beginnt schließlich am 16. Oktober 1859. Alle

Beteiligten, darunter sind auch Söhne von Brown, haben unterschiedliche Rollen, also manche sollen

Telegrafenkabel zu schneiden, damit das nicht weitergegeben kann, dass hier dieser Überfall

stattfindet. Kommt da vielleicht bekannt vor einer anderen Folge, die ich schon mal gemacht habe, über

einen Raid anzug, oder? Ja, genau, das sollte auch anzug überfallen werden und da geht es auch

darum, die Telegrafenkabel zu schneiden werden, dass das nicht weitergegeben werden kann, was hier

gerade passiert. Andere haben Aufgaben, wie zum Beispiel die Brücken zu bewachen oder auf die

Waffen aufzupassen. Und der Plan, der Spezifische ist jetzt, das Arsenal soll eingenommen werden,

die Waffen sollen mitgenommen werden und es sollen schon einiges Sklaven aus der Gegend befreit werden

und dann will Brown in diese Blue Ridge Mountains, die um Harpers Ferry liegen, fliehen, dort so Lager

errichten und von dort aus diesen Sklavenaufstand dann organisieren. Dazu wird es aber auch nicht

kommen. Ich werde jetzt den ganzen Vorgang nicht sehr detailliert durchgehen, wenn du es detailliert

hören willst. Auch zu diesem Raid hat Tatord Geschichte eine hervorragende Folge gemacht und

das ist auch sehr schön eingeordnet. Also Tatord Geschichte, weißt du ja, die verknüpfen so Geschichte

und True Crime, das heißt, da ist dann immer ein Fokus auch auf das Tatsache, dass Crime das

stattfindet. Was aber zu diesem Überfall auf Harpers Ferry zu sagen ist, Brown macht viele

Fehler. Zum Beispiel die erste Person, eigentlich will er niemanden töten, er will dieses Ding einnehmen,

die erste Person, die aber getötet wird, ist ein Gepäckträger eines Zuges und zwar ein schwarzer

namens Shepard Hayward und nicht genau in dem Moment, aber als die Miliz von Brown in Harpers Ferry

einfällt, kommt dann Zug durch und Hayward wird dabei erschossen. Brown, das ist wahrscheinlich

einer der größten Fehler, die er, was das ganze Ding angeht, macht. Er lässt diesen Zug dann wieder

weiterfahren. Das heißt, manchmal nach fünf Stunden, manchmal heißt es auch, dass er noch länger

dort war, aber er lässt ihn auf jeden Fall weiterfahren und damit verbreitet sich die Kunde

von diesem Überfall natürlich schnell im ganzen Land und auch so ein bisschen übertrieben, weil

Brown, Brown ist ein gesuchter Mann und als sie ihn sehen, die erkennen ihn und dann ist er so die Rede

von einem Überfall von über 200 Männern auf Harpers Ferry, von einem großen Sklavenaufstand und das

wird dann schnell weitergegeben. Brown und seine Miliz, die besetzen das Waffenlager, sie nehmen

mehrere Personen gefangen, sie postieren sich auf den Straßen, sie liefern sich dann schon so

kleinischer Mützel mit den Bewohnern von Harpers Ferry und es ist ein kleiner Ort, ein bisschen mehr

als 300 Einwohner zu seiner Zeit. Brown hat eigentlich gehofft, dass auch so ein bisschen die

Leute davon überzeugen kann von seiner Sache. Das Ding ist, es wird dann zum Beispiel der Bürgermeister

von Harpers Ferry erschossen und diese Reaktionen auf das, was er hier macht, die sind relativ gemischt,

vor allem weil ja auch viele anfangs nicht wissen, was will der hier eigentlich, nachdem

man Schwarzer erschossen war und ich denke manche vielleicht sogar, das ist kein Abolitionist,

sondern einer von der gegnerischen Seite sogar und schnell versammeln sich dann Milizen aus

der Gegend bzw. Leute, die kommen, um hier zu kämpfen und diese Nachricht des Überfalls,

die eben über den Zug weitergetragen wird, sorgt dafür, dass Präsident Buchanan innerhalb von 24

Stunden schon den Befehl ausgibt, US Marines nach Harpers Ferry zu schicken. Die kommen und sie

werden angeführt von einem gewissen Robert E. Lee, dessen Namen du vielleicht schon mal gehört

hast, der zu jenem Zeitpunkt noch Offizier der US Army ist, im Konflikt, der dann eineinhalb Jahre

später ausbrechen wird, wird ein berühmter General auf Seiten der Konfideration werden,

also der Südstaaten. Im Zuge dieses Überfalls auf Harpers Ferry werden etliche Zivilisten getötet,

der Großteil von John Browns Männern stirbt noch vor Ort, auch sein Sohn Oliver, fünf können

fliehen darunter sein Sohn Owen und der Rest inklusive Brown wird festgenommen als das Gerätehaus,

in dem sich Brown mit seinen Geißeln und restlichen Männern verschanzt hat,

eingenommen wird. Brown wird dabei schwer verletzt, Geschichte so, der erste Marine,

der auf ihn trifft, versucht ihn mehrere Male mit seinem Schwert zu durchstoßen. Brown hat allerdings

ein bisschen Glück, weil das Säbel von seiner Gürtelschnalle und von seinen Schnallen,

die er sonst noch an Gurten hat, blockiert wird. Außerdem hat dieser Marine in der Eile seinen

Galer Degen eingepackt und nicht sein eigentlichen Kampfsäbel. Also Brown überlebt die Stürmung dieses

Gerätehauses und wird aber schwer verletzt. Der gesamte Überfall ist nach 48 Stunden vorbei.

Und jetzt wird es auch ein bisschen brenzig für alle, die was mit Brown zu tun gehabt haben. Also

zum Beispiel die vorhin erwähnten Secret Sixes wird dann natürlich diese Farm, in der sich Brown

befunden hat, bevor sie den Überfall auf Harpers Ferry gemacht haben, die wird dann durchsucht

und da werden allerlei Aufzeichnungen gefunden. Und diese erwähnten Secret Six, einige dieser

Mitglieder wie zum Beispiel Samuel Gridley-How und George Luther Stearns, die sagen dann unter

Eid aus und lügen so ein bisschen über ihre Beteiligung an dem Ganzen. Sagen sie, sie haben damit

nichts zu tun. Andere Thomas Wentworth Higginson oder Thierda Park, die verteidigen den Überfall

und sind auf jeden Fall auf der Seite von Brown und sogar gegen Frederick Douglass wird dann

Haftbefehler lassen, weil er mit Brown zu tun gehabt hat. Er kann aber gerade rechtzeitig nach

Kanada fliehen. Brown wird ins Gefängnis nach Charlestown, wird China gebracht und dort wird

ihm dann schließlich auch der Prozess gemacht. Es ist ein Prozess, wie er bis zu jenem Zeitpunkt

in den USA eigentlich noch nicht vorgekommen ist. Und es ist wahrscheinlich auch einer der

signifikantesten für die gesamte Geschichte der USA. Es gibt drei Anklagepunkte, Hochverrat,

Anzettelung eines Sklavenaufstands und Mord. Und John Brown, der verletzt wurde,

der wird während dieses Prozesses von der Trage liegend diesem Prozess beiwohnen,

der nur dreieinhalb Tage dauert. Der Staat wird China bietet Brown einen Anwalt an zur

Verteidigung. Das schlägt aber aus. Stattdessen werden ihm drei Anwäte vom Norden zur Verfügung

gestellt. Am Tag der Urteilsverkündung, es ist der 31. Oktober 1859, besprechen sich die

Juroren ganze 45 Minuten. Du kannst dir vorstellen, was das Urteil ist? Also ja, ich schätze Todesurteil,

oder? Ja, also auf jeden Fall mal schuldig. Also ja. John Brown bekennt sich in allen

Anklagepunkten nicht schuldig, er wird aber in allen drei Anklagepunkten schuldig gesprochen.

Wenn man sich das Recht anschaut, ist das ja auch. Er wird zum Tode am Strang verurteilt,

also am Galgen. Dieses Urteil, das wird allerdings erst einen Monat später vollstreckt. Und

das ist ein Monat, den Brown für seinen letzten großen Publicity Stunt nützt. Er bekommt in

dieser Zeit nämlich Besuch, viel Besuch vor allem aus dem Norden. Und alle wollen jetzt mit diesem

Mann sprechen, der das getan hat, was viele Abolitionisten eigentlich tun wollten, aber

nicht tun konnten oder wahrscheinlich auch nicht tun sollten. Brown schreibt Briefe. Er schreibt über

100 Briefe in dieser Zeit an Unterstützerinnen und Unterstützer, an Zeitungen, an Herausgeber,

auch an seine Familie, vor allem an seine Frau. Und er leistet im Grunde in jener Zeit diese Arbeit,

die nötig war, um seinen Mythos, so wie er in den nächsten verhängnisvollen Jahren der USA

transportiert wird, zu zementieren. Wie er so ein Brief an seine Frau hervorgeht,

er ist sich sehr bewusst, was es bedeuten wird, wenn er schließlich am Galgen hängen wird. Also er

weiß, dass er als Märtyrer in die Geschichte eingehen wird und genau das will er. Und andere

Leute sind auch dieser Meinung, dass er ein Märtyrer ist, um den vorhin erwähnten Emerson zu

zitieren, der wir während dieser Zeit schreiben. That new saint, then whom none purer or more brave

was ever led by love of man into conflict and death, the new saint awaiting his martyrdom and who,

if he shall suffer, will make the gallows glorious like the cross. Also auf Deutsch dieser neue

Heilige, von dem keiner je reiner oder tapferer aus Liebe zu den Menschen in Konflikt und Tod

geführt wurde, der neue Heilige, der auf sein Materium wartet und der, wenn er leiden sollte,

den Galgen glorreich machen wird wie das Kreuz. Also ziemliche Verklärung hier und Positionierung als

quasi ein Messias. Die Phrase mit dem Kreuz, übrigens, wie man später in Emerson's Tagebuch

nachlesen kann, hat er geklaut, die man anderer gesagt, er hat es aufgeschrieben und er hat es dann

verwendet. Es gab angeblich auch einige Pläne, John Brown aus dem Gefängnis rauszuholen, er weigert

sich aber. Also er sieht diesen Weg als den Seinigen an und er glaubt da auch an Prädestination. Er

denkt, er muss am Galgen enden, um eine neue Ära einzuleuten und genauso passiert es dann auch.

2. Dezember 1859, außerhalb der Stadt Charlestown im Beisein von über 3000 US-Truppen wird

John Brown erhängt. Deswegen hören wir uns jetzt noch die zweite Strophe dieses Lieds an, das ich mitgebracht hab.

Wichtig hier ist, they hang him for a traitor themselves, a traitor crew. Also er wird als

Verräter erhängt von denen, die ebenfalls verräter sind, frei übersetzt. Und was bedeutet das in dem

Zusammenhang? Es bedeutet, und wir müssen uns ja hier vor Augen führen, dieser Text wird dann im

Norden verfasst und während des folgenden Bürgerkriegs gesungen und hier wird ihm geschrieben,

dass jene im Süden, die ihn verurteilt haben, eigentlich selbst das Hochverratsschuldig sind,

weil sie er selber im Februar 1861 diese Provisional Constitution of the Confederate

States verfassen, die er quasi ein weiterer Schritt am Weg zur Session und dann zum Bürgerkrieg ist.

Ist zwar noch nicht der direkte Auslöser, aber ist auf jeden Fall am Weg dahin. Und der Prozess

ging John Brown und seine Hinrichtung, die werden nämlich dann genau den Effekt haben,

den er sich eigentlich erhofft hat. Also sein Vorhaben mit der Stürmung und Plünderung von

Harpers Ferry und Sklavenaufstand anzuzetteln, das hat natürlich nicht funktioniert. Was Brown

nämlich mit seinem Überfall auf Harpers Ferry auslöst, ist so eine Art Panik. Er tut nämlich

genau das, was ihm im Süden seit Jahren, seit Jahrzehnten befürchtet wird, dass jemand aus

dem Norden kommt, bewaffnet, mit einer Menge Männer, um Sklaven zu befreien. Und das funktioniert zwar

nicht durch die Arbeit von John Brown, die Feindseligkeiten, die aber entfacht werden durch

seinen Angriff auf Harpers Ferry. Die beeinflussen vor allem auch die Wahl im Jahr 1860 und wer

wird dort gewählt, Abraham Lincoln, als republikanischer Kandidat. Also die Republikaner,

die mit der Verantwortung für Harpers Ferry in Verbindung gebracht werden, die versuchen,

erdrohende Sessionen zu vermeiden, indem sie eben diesen gemäßigten Überraschungskandidaten wählen,

überumstrittene Kandidaten und die südlichen Extremisten hingegen. Also die im Süden,

die manipulieren so diese Panik über John Browns Überfall, um diesen anti-nördlichen Wahn,

wenn man will, zusätzlichen Brennstoff zu geben. Diese Fireeaters, die wollen hier wirklich eine

Spaltung herbeiführen. Was sie machen ist, dass die Partei, die Demokraten, dass die gespalten

werden, es gibt dann drei Parteien und nehmen zwei und deswegen ist eben auch das Sieg von Lincoln

mehr oder weniger garantiert. Und Brown, der war eben mit dem, was er gemacht hat, Katalysator für

eben diese Kräfte in den Nordstaaten der USA, die zwar gegen die Sklaverei waren, aber keine

gewaltsame Beendigung dessen herbeirufen wollten. Diese Entscheidung, das so zu machen oder auch

nicht, die wird ihnen dann eben abgenommen, als im 12. April 1861, also ein Jahr und vier

Monate nach der Hinrichtung Browns, fortsamter in South Carolina bombardiert wird und du weißt,

dieses Ereignis ist der Ausbruch des amerikanischen Bürgerkriegs bzw. des Sessionskriegs. Eine Frage

bleibt und es ist eine Frage, die bis heute gestellt wird, war John Brown jetzt Terrorist

oder war ein heldenhafter Revolutionär und die Geister scheiden sich hier. Ich habe ja vorhin

Emerson zitiert, der kein Held daraus macht, dass er im Brown so etwas wie einen christusähnlichen

Erlöser sieht und während des Sessionskriegs wird Brown im Norden natürlich als Held verehrt,

also dieses Lied, das wir gehört haben, ist ein Zeichen dafür und es wurde auch als Marschlied

gesungen und vor allem schwarze Autoren und Autoren haben in den Jahren und Jahrzehnten nach

Browns Tod ihn als einen richtigen Helden gesehen. Also W. E. B. Du Bois, da wahrscheinlich berühmte

schwarze Autor der USA des 20. Jahrhunderts, der veröffentlicht im Anfang dieses Jahrhunderts

eine Biografie über ihn und es sollte nicht die Einzige bleiben. Es werden viele Biografien über

John Brown geschrieben und wie soll ich sagen, also die Fakten, die sind bekannt, was Brown tut und

getan hat, das verstößt gegen das Gesetz. Wie er es gemacht hat, das ist tatsächlich auch das,

was man heutzutage als Terrorismus bezeichnen könnte und auch seine Beweggründe, die waren

ja auch in einem tiefen religiösen, wie soll ich sagen, Fanatismus schon verwurzelt, der ihn auch

nicht davor zurückschrecken hat, lassen seine Söhne in ein beinahe sicheren Tod zu führen.

Sagen wir es so, so schnell die Geschworen und dabei waren sich auf die Schuld John Browns,

bei seinem Prozess zu einigen, so ewig lang wird jetzt schon diskutiert, ob er jetzt ein Held war

oder nicht. Wenn du jemand bist, der der Ansicht ist, dass der Zweck die Mittel heiligt, dann

wird John Brown höchstwahrscheinlich ein Held. Wenn du allerdings in Meinung bist, dass Dinge nur im

Rahmen der Gesetze oder im Rahmen einer pacifistischen Vorgehensweise geändert werden können, dann war

er wohl ein Terrorist. Schlußendlich, würde ich sagen, liegt daneben selber diese Entscheidung zu

treffen, was er jetzt tatsächlich war. Ich würde trotzdem gern dahin gehen, abschließend noch ein

paar Zeilen aus einem Heldengedicht zitieren. Trägt den selben Titel wie das Lied John Browns

Body und wurde vom amerikanischen Autos Stephen Vincent Bennett im Jahr 1928 verfasst. Geht über

250 Seiten. Er schreibt darin folgendes.

Also, das Gesetz ist unser, ist jetzt krude übersetzt von mir, das Gesetz ist unser Maßstab und er misst

gut oder gut genug, wenn es etwas Messbares zu messen gibt, misst eine Welle damit, misst ein Feuer,

schneide Kummer in Zoll, wiege zu Friedenheit. Du kannst John Browns Körper gut genug wiegen,

aber wie und in welcher Waage wiegt man John Brown?

Und das, lieber Daniel, war meine Geschichte über John Brown, den militantesten Abolitionisten der

USA des 19. Jahrhunderts und der höchstwahrscheinlich einen großen Anteil daran hatte, dass der

Sessionskrieg tatsächlich ausbrach und gleichzeitig auch, dass im Zuge dessen die Sklaverei in den

USA abgeschafft wurde.

Sehr, sehr spannend, Richard. Vielen, vielen Dank für die Geschichte und jetzt erklärt

sich auch, warum du am Anfang gesagt hast, dass er Tod für die Bewegung wichtiger war als

lebendig. Es ist wirklich eine spannende Frage, die in der Geschichte ja ganz oft vorkommt, so wie,

also, dass die Beurteilung der Personen natürlich auch ganz stark daran hängt, wie es mit der Geschichte

weitergeht und in welchen politischen Maßstabs diskutiert wird.

Und das Interessante hierbei ist, dass das in sehr kurzen Abständen voneinander auch passiert,

also die, ich habe ja zu einer Zitat gelesen, vielleicht eher auch Emerson, wo es darum geht,

dass er schreibt, die Leute, die John Brown zu Todi verurteilt haben, die sind danach dann

heimgegangen und haben ihn gepriesen zu Hause, weil er zwar gegen dieses Recht verstoßen hat,

aber eigentlich die richtigen Dinge gemacht hat, nur halt auf die falsche Art und Weise,

wenn man nach diesem Geld in Recht geht. Und er war wahrscheinlich auch eine der

wenigen Personen, die ganz genau gewusst hat, dass die Sklaverei nur mit Gewalt abgeschafft werden

kann. Es ist auch so, ich habe das jetzt nicht erwähnt, aber es gibt zum Beispiel eine Gerichtsentscheidung

des Supreme Courts, die Tradescott Decision, die im Grund sagt, dass Sklaven keine Bürger sind,

sie sind Eigentum. Tradescott war ein Sklave, der geflohen ist und der gemeint hat, wenn er in

einem Gebiet ist, wo die Sklaverei verboten ist, dann ist er quasi frei, die Tradescott-Entscheidung.

Das Supreme Court sagt, dass das gegen das fünfte Amendment geht, der Konstitution, das besagt,

dass unter anderem jeder US-Bürger das Recht auf Eigentum hat. Und das festigt natürlich das

Selbstverständnis des Südens, was das angeht. Und auch für jemanden wie John Brown war klar,

das Süden, der wird sich nicht irgendwie abwenden von der Sklaverei früher oder später, sondern

die sehen das als eine Institution an, die nötig ist und die, wie es dann tatsächlich auch so war,

auch mit Waffengewalt verteidigt wird. Ja, das ist interessant, weil diese Frage nach der Gewalt,

also ich denke mal oder ich kann mir vorstellen, dass viele im ersten Moment wahrscheinlich sagen

würden, naja, zwar das richtige Tun, aber das gewaltsame Umsetzen ist vielleicht nicht der richtige

Weg, aber gleichzeitig würden wahrscheinlich die meisten sagen, ja, was so ein Attentat auf

Hitler, das wäre schon in Ordnung gewesen. Und an der Stelle sieht man schon, so leicht ist es

dann nicht, also diese Frage nach der Gewalt. Es gibt ja auch diese, weil wenn wir in so wie

Wahl sprechen, dann können wir natürlich auch über den Sessionskrieg sprechen, der im Grund

wirklich einfach zur Extension dessen war, was John Brown hier gestartet hat. Und da habe ich zum

Beispiel auch gelesen, also der Krieg wäre mit Sicherheit ausgebrochen, auch ohne diesen

Überfall auf Harpers Ferry, aber es kann gut sein, dass er später ausgebrochen wäre und das

hätte dann sogar noch mehr Todesopfer gehabt. Also es sterben ja über 600.000 Menschen während des

Sessionskriegs, was mehr ist als alle Toten, die die USA in allen anderen Kriegen seither zu

beklagen gehabt haben. Und wäre der Krieg später ausgebrochen, dann wäre natürlich die Situation

im Süden noch verstärkter in Richtung Sklaverei gewesen und dann hätte es mit Sicherheit noch

mehr Tote gegeben. Was ich ja interessant finde, fast ist diese Frage, welche Bedeutung er hatte,

als Symbolfigur, als Legende, dadurch, dass er hingerichtet wurde und dass er das ja auch

so selber vorangetrieben hatte, den man dann agitiert hat in der Haft. Weil das ist ja auch

was, was man sich schon fragen muss, als Gericht, welche Wirkung erzielt man mit diesem Urteil. Und

nicht nur die Frage ist es jetzt ein gerechtes Urteil oder ungerecht, sondern auch so was passiert

dann danach damit. Und er hat sehr wohl auch sehr gut gewusst zu nutzen, dass er diese Zeit auch mit

Briefen und Kontakten und so nochmal zur Agitation verwendet hat. Er war sich schon seiner Wirkungsmächtigkeit

bewusst. Ich meine, das hat er ja auch schon gemerkt, als er seine Tour durch den Norden macht, um die

Vorbereitung und zu treffen für Harpers Ferry, dass er da hoffiert wird quasi von den Intellektuellen

und von den Abolitionisten und auch Businessleuten und so weiter. Er hat schon gewusst, was für

Erwirkung er hat. Und da hat er wahrscheinlich gesehen, dass er mit dem Martyrium, dass er dann

durchmacht, dass er diese Wirkung halt völlig entfaltet. Aber es ist echt so interessant auch,

dass gerade auch so der Gewalzer mit Tod von Personen dann oft auch noch mal so eine größere

Wirkung entfaltet. Ich meine, du hast mir ja vorhin von Lincoln erzählt und das Bild,

das ich von ihm hatte, entspricht überhaupt nicht dem, was du gerade erzählt hast, weil ich einfach

ihn so als Symbolfigur kenne, die dann eben diesem Attentat zum Opfer gefallen ist. Ja,

genau so konstruiert es dann. Also Lincoln war ja kein Abolitionist. Lincoln war der Meinung,

dass die Sklaverei nicht erweitert werden soll. Also er wird erst später zum Abolitionist an

dem Zuge des Setzitionskriegs, aber vorher war er halt ein gemäßigter Kandidat. Eigentlich dazu

gedacht, diese Aufregung, die im Süden herrscht, irgendwie zu minimieren, hat natürlich nicht

funktioniert. Interessant. Aber das spielt eben dann in der Nachbetrachtung und wenn dann eben die

Details langsam so Stück für Stück in der Geschichte verloren gehen, keine Rolle mehr,

sondern da wird die große Geschichte dann nur noch vermittelt. Er wird ja dann emordet,

das sorgt natürlich auch für einen weiteren Teil seines Mythos. Hier auch ganz interessant,

John Wilkes Booth, sein Mörder, ist bei der Hinrichtung von John Brown dabei.

Interessant. So hängt alles miteinander zusammen.

Bissle. Gibt es Literatur oder gibt es Hinweise, die du nennen könntest, Wilkes?

Ja, also ich habe zuerst einmal Hinweise. Du weißt ja, ich bin ein großer Freund von Kansas und

mir ist das erste Mal John Brown untergekommen, als ich in Lawrence, Kansas war. Das war ja nur

ungefähr eine halbe Stunde von Kansas City liegt und ungefähr eine halbe Stunde oder 3 Viertel von

dort, wo ich gewohnt habe. Lawrence ist heute eine sehr nette kleine Uni-Stadt. Du siehst aber an

allen Ecken und Enden, dass John Brown dort auf jeden Fall als Heldwagen genommen wird, weil er

ja eben The Sack of Lawrence gerecht hat mit diesem Massaker. Und da ist einmal das erste Mal

unterkommen. Ich habe dann von Franz, der mein Pate ist, Pate und Freund, der hat mir dann zufälliger

Weise vor einiger Zeit schon ein Buch geschenkt namens Midnight Rising über John Brown von einem

gewissen Tony Horvitz, das ich mit Freuden gelesen habe. Jetzt für diese Folge habe ich mich vor allem

auch auf das Buch von David S. Reynolds konzentriert, das ist John Brown. Abolitionist, the man who killed

slavery sparked the civil war and ceded civil rights. Und David Blythe, wie auch einige Male erwähnte,

hat eine hervorragende Reihe an Vorlesungen gehalten über die US-amerikanische Geschichte,

die gibt es auf YouTube, ist quasi im Rahmen dieses Yale, Open-Course-Systems. Und da habe

ich mich auch schamlos bedient. Sehr gut. Hat dich dein Kansas-Besuch immer wieder inspiriert?

Richtig, ja. Ich war jetzt eben wieder dort und war wieder in Lawrence und habe mir gedacht,

jetzt wird es Zeit. Jetzt muss ich die Folge über John Brown machen. Ja, sehr cool. Ich

hat vielen Dank für die Geschichte. Gerne. Ich habe mir gedacht, mein Bruder Martin,

der dankungswerterweise eingesungen hat, den packt er dann einfach in seiner Gänze noch einfach

als Outtake an die Folge. Es gibt noch eine weitere Strophe dazu und dann kann man sie

im Ganzen anhören, wenn man mag. Ja, sehr cool. Ja, natürlich auch. Also Martin, vielen Dank,

voll cool. Ja, das ist das Gute, wer immer jemanden hat, denn man, wie soll ich sagen,

fast wie so ein persönlicher Jukebox verwenden kann. Wirklich. Wir sagen, Martin, bitte,

kannst du das für mich? Und der, das hätte ich ganz klavier. Und macht es einfach. Und so gut

auch. Ich freue mich sehr. Sehr gut. Ja, cool. Richard, hast du diese Geschichte noch was hinzuzufügen?

Nein, nicht. Immer gibt es wahnsinnig viel über John Brown noch zu lesen, aber ich glaube,

jetzt machen wir mal Schluss. Sehr gut. Dann würde ich sagen, mach mal den Feedback-Hinweiß-Blog.

Gut, wer Feedback geben will, zu dieser Folge oder anderen kann es per E-Mail machen. Einfach

Feedback-Add-Geschichte.fm kann es auf unserer Website machen, geschichte.fm kann es auf den

diversen Social-Media-Plattformen tun, also zum Beispiel Facebook, Twitter, Instagram,

dort heißt mal Geschichte.fm, wer uns auf Masterdon folgen will, einfach Geschichte.social in

einen Browser eingeben. Und wer uns bewerten will, Sterne vergeben, Revils schreiben, kann es zum

Beispiel auf Apple-Podcasts machen, kann es auf Panoptikum.social machen oder grundsätzlich

einfach überall, wo man Podcasts bewerten kann. Merge, also Tassen, Hoodies und Caps,

zum Beispiel gibt es unter geschichte.shop und wir bedanken uns in dieser Woche bei Florian

Nicola, Christopher, Oliver, Daniel, Katharina, Leo, Achim, Lars, Henning, Tirk, Silat, Kai,

Lena, Stephanie, Elisabeth, Andreas, Achim, Thomas, Sebastian, Dennis, Christine, Judith,

Maximilian, Urs, Mario, Dominic, Laura, Leo, Katharina, Björn, Alexander und Irene. Vielen

vielen Dank für eure Unterstützung. Ja vielen herzlichen Dank. Dann würde ich sagen, Richard,

machen wir doch das, was wir immer machen. Genau, geben wir dem einen das letzte Wort,

der es immer hat. Bruno Kreisky. Lern uns ein bisschen Geschichte, Lern uns ein bisschen

Geschichte, dann werden wir uns sehen, wie das sich damals endlich gesamt, wie das sich damals

letztlich gesamt.

Glory, glory, Hallelujah

Glory, glory, Hallelujah

Glory, glory, Hallelujah

So gone was marching on

We captured Harpers Ferry with his 19 men so few

And he frightened over Ginny Till She trembled through and through

They hung him for a traitor

Themself's a traitor crew

But his tooth goes marching on

Glory, glory, Hallelujah

Glory, glory, Hallelujah

Glory, glory, Hallelujah

His soul goes marching on

The stars above in heaven now

We're looking kindly down

The stars above in heaven now

We're looking kindly down

The stars above in heaven now

We're looking kindly down

On the grave of old John Brown

Glory, glory, Hallelujah

Glory, glory, Hallelujah

Glory, glory, Hallelujah

His soul goes marching on

Machine-generated transcript that may contain inaccuracies.

Eine Geschichte über den militantesten Abolitionisten der USA

Wir springen in dieser Folge in die Jahre vor dem Ausbruch des US-Sezessionskriegs. Seit Jahrzehnten schon schmuggeln Abolitionistinnen und Abolitionisten versklavte Schwarze in die Freiheit, doch erst ab den 1850er Jahren wird auch versucht, die Sklaverei mit Waffengewalt zu beenden. Der prominenteste dieser militanten Abolitionisten ist John Brown, der sich von Gott berufen sieht, der Sklaverei ein Ende zu bereiten.

Wir sprechen in dieser Folge darüber, wie seine Pläne scheitern, er aber schließlich dann doch noch – als Toter – ein Katalysator für die Abschaffung der Sklaverei wird.


Literatur

David S. Reynolds. John Brown, Abolitionist: The Man Who Killed Slavery, Sparked the Civil War, and Seeded Civil Rights. Vintage, 2006.
Horwitz, Tony. Midnight Rising: John Brown and the Raid That Sparked the Civil War. Henry Holt and Co., 2011.
W. E. B. DuBois. John Brown. Routledge, 2015.

Das erwähnte Epic Poem "John Brown's Body" von Stephen Vincent Benét aus dem Jahr 1928 gibt's hier nachzulesen: http://gutenberg.net.au/ebooks07/0700461.txt

Die verwendeten Vorlesungen von David Blight gibt's hier nachzuschauen:

https://www.youtube.com/watch?v=j4wCvPwigYwhttps://www.youtube.com/watch?v=GscBDjPNBjM

Die beiden erwähnten Folgen von "Tatort Geschichte" zum Pottawatomie Massaker und dem Überfall auf Harpers Ferry gibt's hier nachzuhören:

https://www.br.de/mediathek/podcast/tatort-geschichte-true-crime-meets-history/john-brown-und-das-pottawatomie-massacre/1906261https://www.br.de/mediathek/podcast/tatort-geschichte-true-crime-meets-history/john-browns-aufstand-gegen-die-sklaverei-der-ueberfall-auf-harper-s-ferry/1909828

Das Episodenbild zeigt John Brown auf einer Daguerreotypie im Jahr 1859.

Vielen Dank an Martin Hemmer fürs Einsingen von "John Brown's Body".
Auf vielfachen Wunsch gibt's den Song jetzt auch hier direkt als mp3 zum Download:
https://www.geschichte.fm/wp-content/uploads/2023/05/jbb.mp3

Wer mehr von ihm hören will, dem sei das Album "Stories of the Ueberwelt" seiner Band Rambo Rambo Rambo empfohlen: https://www.artistcamp.com/SmartLinks/9006472036760/

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