Geschichten aus der Geschichte: GAG387: Nurhaci und die Entstehung der Mandschu

Richard Hemmer und Daniel Meßner Richard Hemmer und Daniel Meßner 2/22/23 - Episode Page - 56m - PDF Transcript

Hallo und herzlich willkommen bei Geschichten aus der Geschichte.

Mein Name ist Daniel und mein Name ist Richard.

Ja und wir erzählen uns Woche für Woche eine Geschichte aus der Geschichte immer abwechselnd

immer so, dass der eine nie weiß, was der andere ihm erzählen wird.

Genau so ist es.

Und Richard, wir sind angekommen bei Folge 387.

387.

Weißt du noch worüber wir letzte Woche gesprochen haben?

Ja, du hast mir die Geschichte eines, wie soll ich sagen, etwas glücklosen Kartografen

erzählt.

Also selber war er gar nicht so glücklos, weil er zumindest eine Karriere gemacht hat, aber

seine Theorien zum Nordpol, die haben einige Expeditionen ins Unglück getrieben.

So ist es August Petermann und die Theorie vom eisfreien Nordpolamia.

Eine sehr umfangreiche Geschichte, wenn man so will.

Also berührt viele Dinge, die wir auch schon vorhin in diesem Podcast besprochen haben.

Das stimmt, genau.

Das war der Plan, ein paar Verknüpfungen zu machen.

Eine Sache vielleicht auf die hat mich Julia aufmerksam gemacht.

Ich habe ja davon erzählt, dass Karten und Atlanten lange Zeit, also bis zum 19.

Jahrhundert, oft nicht öffentlich verkauft werden durften.

Unter anderem, weil man es für einen militärischen Nachteil gehalten hat.

Es kam aber zum Beispiel auch später noch öfters vor.

Also im Deutschen Reich zum Beispiel durften während des Ersten Weltkriegs keine Karten

von besetzten Gebieten veröffentlicht werden.

Und was auch eine lange Tradition hat, sind veränderte oder gefährliche Karten.

Das hat man zum Beispiel auch in der DDR gemacht.

Da wurden dann industriellen Lagen oder Grenzen bewusst verschoben bei Karten, die verkauft

wurden.

Gibt dann auch Beispiele, wo selbst bei Wanderkarten der Maßstab so verzerrt wird, dass man keine

Entfernung ablesen kann.

So ein bisschen wie die U-Bahn-Karte in Wien.

Stimmt.

Und bei Google will ich mir ein, gibt es ja auch ein paar gefährliche Straßen, um so

Kartenkopien auch sichtbar zu machen.

Das ist ein Thema, wo ich schon ewig in meiner Folge drüber machen wollte.

Weil es ist ja nicht nur bei Google so eine Serie, was was in der Kartografie immer wieder

verwendet worden ist.

Es ist einfach so Phantomstraßen oder so eingebaut werden, um dann zu überprüfen, ob

ein Konkurrent eventuell einfach die Karten kopiert hat.

Ja, sehr cool.

Man kann mir vor, natürlich.

Verstehe, dann warten wir da auf deine Folge, Richard, und vermute mal, dass du mir dann

heute was anderes erzählen wirst.

Korrekt.

Wär thematisch auch ein bisschen zu nah dran, würde ich sagen.

Wir wollen ja immer einen gewissen Mix haben.

Sehr gut.

Dann leg mal los, Richard.

Gut, Daniel.

Es ist der Februar des Jahres 1616 und in einer Stadt im Nordosten Chinas steht ein Anführer

kurz davor, zum Kahn, also zum König gegründet zu werden.

Mit diesem Vorgang wird dieser Mann ein neues Kapitel in der Geschichte Chinas einläuten,

allerdings eines, das schon seit Jahrzehnten in Vorbereitung ist.

Daniel, wir werden in dieser Folge darüber sprechen, wie ein Mitglied eines nicht sehr

homogenen Reiterfolgs zu einem der wichtigsten Männern, nicht nur dieses Volkes, sondern

das gesamten chinesischen Kaiserreichswert.

Wir werden nämlich in dieser Folge über Nurhachi sprechen, der über einen Zeitraum von mehreren

Jahrzehnten die Chirchen vereinen wird und schließlich den Anfang des Endes der Ming-Dynastie

einläuten wird.

Das ist ein Ende, das schließlich in der Gründung der Ching-Dynastie mündet, einer Dynastie,

die ein Kaiserreich hervorbringen wird, das eines der mächtigsten der frühen Neuzeit

wird und bis ins 20. Jahrhundert bestehen wird.

Sehr interessant, also die beiden chinesischen Dynastien, die du jetzt erwähnt hast, von

denen habe ich schon gehört, aber den Namen des Protagonisten noch nie.

Sehr gut.

Sehr gut.

Ich habe meine Einleitung mit der Krönung Nurhachis zum Kahn im Jahr 1616 begonnen.

Lass uns jetzt einige Jahrzehnte zurückspringen, um uns anzuschauen, woher dieser Mann eigentlich

kam und wer eigentlich auch diese Chirchen waren, von denen ich gesprochen habe.

Vielleicht einmal anfangs so ein bisschen zur Orientierung.

Was ist das eigentlich für ein chinesisches Kaiserreich, in dem wir uns jetzt gerade befinden,

Mitte des 16. Jahrhunderts?

Um die Mitte des 16. Jahrhunderts erfährt das Ming-Reich seine größte Ausdehnung.

Die größte Ausdehnung ist unter dem Kaiser Jai Jing. Seit 1572 sitzt der Kaiser Wan Li

auf dem Thron.

Wir werden nachher noch einmal über was sprechen, wo dir vielleicht auffallen wird, dass du diesen

Namen aus meinem Mund schon einmal gehört hast.

Sehr gut, ich bin gespannt.

Dieses Ming-Reich umfasst zu dieser Zeit ein Gebiet von ca. 6,5 Millionen Quadratkilometern.

Im Westen grenzt dann das heutige Tibet und erstreckt sich bis zur Mongolia und Zentralasien.

Im Süden wird es vom heutigen Vietnam begrenzt und im Norden erstreckt sich bis in jene Gegend,

wo wir jetzt hinspringen.

Diese Gegend ist ein Gebieten nördlich von Korea, aber südlich des Flusses Amur.

Also das ist der Fluss, der schon zu jener Zeit so ein bisschen die Grenze zwischen dem russischen

Zahnreich und dem chinesischen Kaiserreich darstellt.

Offizielle Grenzen gibt es zu dieser Zeit noch nicht.

Die kommen dann erst im 17. Jahrhundert, da wird dieser Fluss auch wirklich zu offiziellen

Grenzen.

Und dort in dieser Gegend leben die Chirchen.

Die Chirchen waren ein halb-nomadisches Volk.

Also sehr gute Reiter und Jäger haben aber auch Viehzugbetrieben und was Kultur und Lebensweise

angeht, unterscheiden sie sich sehr von den Han Chinesen und anderen benachbarten Völkern

auch in Korea.

Und obwohl diese Chirchen eine gemeinsame Sprache und Kultur haben, sind sie in unterschiedliche

Stämme und Klans unterteilt.

Stämme und Klans, die öfter mal miteinander konkurrieren und auch gegeneinander kämpfen.

Dieser Nurhachi, der wird in den 1550er-Jahren geboren.

Wir wissen relativ wenig über seine Jugendjahre, was wir aber wissen.

Schon sein Vater und sein Großvater waren bedeutende Mitglieder eines eigenen Chirchenstams,

der Aisin Gioro, die wiederum Teil der Chanshu-Chirchen waren.

Die Chanshu ist quasi der Stamm und Aisin Gioro ist der Clan, in dem Nurhachi aufgewachsen

ist.

Und sein Großvater Jokanga und sein Vater Takshi, die waren bedeutende Anführer dieses Klans.

Was sie aber auch waren und es ist schon ein bisschen was, was wir uns merken können,

weil sich es durch die nächsten Jahrzehnte zieht.

Sie waren auch alliiert mit dem Mingreich und damit auch Teil der Streitkräfte des Mingreichs.

Ein bisschen wie Hilfstruppen.

Wir kennen das zum Beispiel aus, im Römischen Reich.

Waren die auch tributpflichtig so?

Sie waren auch tributpflichtig, werden wir nachher auch noch ein bisschen darüber sprechen.

Und als Nurhachi schon am Leben ist, ein junger Mann ist, kämpfen sein Vater und sein Großvater

für die Ming in erster Linie, um einen anderen Chirchenstamm zu bezwingern,

der Probleme macht, der Mingreich.

Sie kämpfen dafür einen gewissen Li Zhenglang, ein Ming-General.

Es war nichts Außergewöhnliches, dass die für das Mingreich gekämpft haben,

weil die Beziehungen zwischen den Harnkinesen, die den Großteil der Kinder lehmen Menschen ausmachten

und vor allem auch die Führungsriege der Ming-Dynastie und die Chirchen, die führen enge Beziehungen,

also Beziehungen, die man als der Art Konfideration bezeichnen kann,

die vor allem auch ausgedrückt wird in der Verteilung sogenannter kaiserlicher Patente.

Also die Chirchen waren sowas wie Vasalendermin.

Diese kaiserlichen Patente, das waren Dokumente, die Titel, Privilegien, Landzuweisungen,

an die jeweiligen Chirchen Führer und ihre Anhänger verliehen haben, also die Führer der jeweiligen Clans.

Natürlich wäre ein solches kaiserliches Patente erhielt oder mehrere von denen,

der musste dann im Gegenzug Tribut zahlen oder eine treue Eitschwörung oder beides.

Und die Ming, die nutzen diese Patente, um so einen Art Netzwerk an Chirchen Führern zu schaffen,

die den Ming treu ergeben waren und auch dazu beitragen konnten, Ordnung in eben dieser nordöstlichen Region von China aufrecht zu erhalten.

Und ich habe es ja vorhin erwähnt, gegen Ende des 16. Jahrhunderts kämpft dieser Clan, aus dem Nurachi kommt,

für die Ming gegen andere Chirchen, die immer wieder in Ming-Gebiete einfallen.

Und es passiert etwas bei dieser Aktion, wenn man so will, was natürlich immer wieder passiert bei militärischen Aktionen.

Es sterben Menschen und im Fall von Nurachi stirbt zuerst sein Großvater im Jahr 1582

und natürlich auch sein Vater, der danach die Rolle des Stammes Führers übernommen hat.

Wir wissen nicht genau, wann sein Vater stirbt, das heißt Ende der 1582 oder 1583.

Tatsächlich ist nicht einmal ganz klar, werden sie bei militärischen Auseinandersetzungen getötet,

vielleicht sogar durch Ming-Truppen unabsichtlich.

Es ist nicht ganz geklärt, weil hier jetzt auch noch ein anderer Chirchen Führer ins Spiel kommt,

ein bisschen was damit zu tun gehabt hat. Wir werden aber nachher noch einmal über diese grundsätzliche Problematik sprechen,

weil das zieht sich so ein bisschen durch das Leben von Nurachi.

Wie auch immer, ab 1583 ist Nurachi mittlerweile 24 Jahre alt, der Anführer seines Chirchen Clans

und er wird unterstützt vom vorhin erwähnten Ming-General Li Zhenglang,

der ihn so ein bisschen unter seine Fittiche nimmt, damit auch die Position von Nurachi bei den Chirchen stärkt.

Nurachi lernt unter diesem General chinesisch, er setzt sich jetzt auch mit chinesischer Strategie und Taktik auseinander.

Es heißt auch, er soll die üblichen chinesischen Klassiker der Zeit gelesen haben,

also zum Beispiel die Geschichte der Drei Reiche, einer der vier klassischen Romane der chinesischen Literatur.

Es kristallisiert sich jetzt auch Folgendes heraus, und zwar, dass es nötig ist, dass die Chirchen sich vereinen.

Ich habe vorhin erwähnt, sie haben zwar gemeinsame Sprache, sie haben auch eine gemeinsame Kultur,

aber organisiert sind sie ohne eine zentrale Autorität.

Nurachi merkt, es wird schwierig sich gegen das Mingreich zu behaupten, wenn sie nicht vereint sind.

Nurachi macht sich jetzt daran, diesen Umstand zu ändern.

Wie macht man so etwas?

Wie sorgt man dafür, dass diese unterschiedlichen Stämme jetzt als Einer auftreten wollen?

Nurachi beginnt damit, indem er selbst seine eigene Position in seinem Clan bzw. seinem Stamm stärkt.

Er macht es zum Beispiel, indem er die militärischen Fähigkeiten seines eigenen Clans steigert.

Bessere Waffen, bessere Ausbildung.

Wir dürfen ja nicht vergessen, eigentlich waren die Chirchen in erster Linie ein jagendes Reiterfolg.

Also ein stehendes Heer, so wie es die Ming hörten oder auch andere europäische Länder im 16. Jahrhundert.

Das gibt es nicht.

Die Art und Weise, wie sie gekämpft haben, war meistens so in einer Gruppe von zehn Reitern mit einem Anführer.

Wir werden darüber nachher auch noch kurz zu sprechen kommen.

Nurachi will jetzt durch diese Stärkung sicherstellen, dass vor allem sein Clan sich einmal gegen andere Clans behaupten kann.

Der nächste Schritt, was dann auch die Stärkung des Clans angeht, er beginnt Allianzen zu schmieden,

um Verbindungen zu anderen einflussreicheren Clans zu stärken.

Ein wichtiger Bestandteil dieser Vorgänge bzw. dieser Versuche Allianzen zu schmieden, ist das Heiraten.

Das Einheiraten in anderen Clans und zwar nicht nur in Familien, die einem freundlich gesehen sind,

sondern auch in verfeindete Familien.

Wir kennen dieses Heiraten auch aus Europa, auch aus jener Zeit.

Dieses Einheiraten in anderen Familien sorgt dafür, dass Machtbereiche ausgeweitet werden,

dass Linien gestärkt werden und bei den Chirchen bzw. auch bei Nurachi wird es im großen Stil gemacht.

Es heißt, dass Nurachi im Laufe seines Lebens bis zu 25 Frauen gehabt hat, obwohl sich die Quellen da nicht ganz einig sind,

aber kannst du ungefähr so die Größenordnung feststellen, wie dort tatsächlich verheiratet wurde.

Und Nurachi, der kultiviert auch so ein bisschen einen Personenkult, um seine Position in seinem Clan zu festigen.

Und bald wird er dann auch schon für seine militärischen Fähigkeiten und für sein strategisches Denken geschätzt,

was wiederum dafür sorgt, dass sein Clan ihm gegenüber wahnsinnig loyal ist und er gleichzeitig auch von seinen Feinden gefürchtet wird.

Und so gestärkt beginnt er dann, in den 1580er-Jahren auch damit aktiv gegen andere Stämme vorzugehen.

Zum Beispiel geht er auch gegen den Führer eines Stammes vor, der den Namen Nikan Weilern trägt.

Und ich habe vorhin erwähnt, dass sein Großvater und sein Vater kämpfen für die Ming gegen einen anderen Stamm.

Und bei dieser Aktion, das heißt eine Strafaktion eigentlich gegen diesen Chirchenstamm, da ist auch dieser Nikan Weilern dabei, auf ihrer Seite eigentlich.

Allerdings heißt es, dass Nikan Weilern eine Hand im Tod seines Großvaters und des Vaters hatte,

dass der eventuell seinen Vater und seinen Großvater getötet hat, damit er seinen eigenen Einfluss stärken kann.

Und dieser Ming-General, von dem ich vorhin gesprochen habe, der lässt tatsächlich Nikan Weilern festnehmen,

lässt ihn festnehmen, sendet ihn zu Nurachi und Nurachi lässt ihn sofort exekutieren.

Er sieht das Jahr 1587 und Nurachi setzt seine Vereinigungsbestrebungen fort.

Er hat jetzt hier diesen Nikan Weilern ausgeschadet.

Es gibt noch genug andere Stämme und Clans, die er quasi unter seine Fittiche holen muss.

Und im Jahr 1891 hat er zumindest schon die gesamten Clans der Chanshu-Chirchen vereint.

Also dieses Stammes, aus dem er ursprünglich kommt.

Und mit jedem Clan, den er übernimmt bzw. unter seine Fittiche nimmt,

kriegt er natürlich auch zusätzliche Männer und prästisch.

Und seine Macht, die steigt also von Jahr zu Jahr.

Und es fehlen jetzt nicht mehr wahnsinnig viele Chirchen-Stämme, die noch nicht von ihm kontrolliert werden.

Und einer von denen, der Yele Stamm, das ist einer, der über Heirat eigentlich schon mit ihm verbunden ist.

Er hat gesagt, diese Heiratspolitik, die sorgt hier für diese Verbindungen.

Und der Anführer, dieses Yele Stamm, ein gewisser Narim Wulu, der ist ein Schwager.

Der ist mit einer Schwester Nurhachi verheiratet.

Und es gibt hier Widerstände, vor allem verlangt dieser Schwager von ihm mehr Land.

Und Nurhachi verweigert das.

Und im Jahr 1593 culminiert das in einer Schlacht zwischen seinem Stamm bzw. seinen Stämmen und den Hulun-Stämmen.

30.000 Mann dieser Hulun-Stämme kämpfen jetzt gemeinsam mit Mongolen gegen Nurhachi.

Aber Nurhachi geht siegreich aus dieser Auseinandersetzung hervor, nicht zuletzt.

Aufgrund dieser Strategien und Taktiken, die er vor allem durchs Studium dieser chinesischen Literatur aufgesogen hat.

Es passiert hier jetzt auch noch eine andere Sache, wo sich die Geschichtswissenschaft auch nicht ganz einig ist, wie es wirklich von Staaten ging.

Aber du erinnerst dich vielleicht, dass ich einmal eine Folge gemacht habe über eine Invasion Japans in Korea.

Oh ja.

Weißt du noch wann das war?

Etwa zu dieser Zeit.

Es war ziemlich genau zu dieser Zeit.

Die beginnt schon im Jahr 1592 und wir befinden uns jetzt im Jahr 1593.

Diese Invasion ist eine Geschichtsschreibung untereinander eingegangen als der Imjin Krieg.

So habe ich da auch die Folge genannt.

Es ist Folge 311 und es ist eine Invasion unter Hideyoshi, dem Japaner, der selbst gerade erst Japan vereinigt hat.

Und das heißt, dass Nurhachi dem Ming Reich anbietet, Korea zur Hilfe zu kommen.

Vielleicht nur kurz zur Erinnerung.

Korea zu jener Zeit ist ihr eigenes Königreich und der Choson-Dynastie.

Allerdings ein Wasall des Ming-Reichs.

Wir haben das in dieser Folge dann auch besprochen, dass die Ming-Chinesen zur Hilfe kommen, die Japaner wieder aus Korea zu vertreiben.

Nurhachi soll angeboten haben, selbst zu helfen, um die Japaner wieder aus Korea zu vertreiben.

Es ist aber höchstwahrscheinlich so, dass das von Ming-China ausgeschlagen wurde.

Weil sie sich nicht ganz sicher waren, ob sie ihm das wirklich anvertrauen können, diese Aktion.

Was allerdings passiert ist, dass sie ihn durch diese Bereitschaft, dass er hier helfen will, als einen Verbündeten sehen.

Also noch mehr als einen Verbündeten, als sie ihn ohnehin gesehen haben.

Und sie starten ihn jetzt auch mit weiteren Titeln und Privilegien aus.

Er wirkt also zu diesem Zeitpunkt wie ein sehr guter Verbündeter des Ming-Reichs.

Was Nurhachi auch macht, neben seinen ganzen militärischen Anstrengungen, er baut den Handel auch aus.

Im Gebiet, in dem er sich mit seinen Churchen befindet.

Also er ist jetzt der wohl mächtigste Churchenanführer überhaupt.

Und er kann jetzt im Grunde den gesamten Handel kontrollieren, der dort startfindet.

Was sind die wichtigsten Handelsgegenstände, glaubst du, mit denen von den Churchen gehandelt wird?

Fälle und Silber.

Was sagst du?

Fälle und Silber.

Nicht schlecht.

Fälle ist auf jeden Fall dabei, nicht Silber, sondern vor allem Eisen.

Sie ist sehr gut verarbeiten von Eisen.

Mit Pferden wird gehandelt, mit Salz und vor allem Ginseng.

Ginseng, das nicht zuletzt aufgrund seiner medizinischen Eigenschaften im Ming-Kina sehr beliebt war.

Nurhachi kann so was wie ein Monopol aufbauen, auf Ginseng.

Und es existiert natürlich auch, wie soll ich sagen, ein beidseitiger Handel.

Aus China kommt vor allem Keramik.

Also die Ming-Periode gilt ja nicht zuletzt als eine, in der die Keramikproduktion in China so ihre Hochblüte hört.

Du hast ja auch eine Ming-Base daheim, ne?

Ich hab keine Ming-Base daheim.

Die werden nicht lang hier, die würde ich sofort verkaufen.

Nurhachi kann mit den Einnahmen aus dem Handel auch gleich seinen Einfluss erweitern und sich weiter militärisch ausstatten.

Du erinnerst dich vielleicht auch daran, dass ich von diesem kaiserlichen Patentensprach, also diesen Dokumenten, die Privilegien landen etc. verteilen.

Nurhachi besiegt im Jahr 1599, steht sich mit 15.000 Mann und dem wohlwollender Ming im Rücken, den Hada-Klan der Hulun-Chirchen.

Und diese Hada, die besitzen 999 dieser kaiserlichen Patente.

Zu jedem Zeitpunkt besitzt Nurhachi ungefähr 500 und nach diesem Sieg werden an ihnen nochmal 363 Patente übergeben.

Und er ist jetzt ohne Zweifel der mächtigste aller Chirchenanführer.

Noch nicht der einzige, aber auf jeden Fall der mächtigste.

Die haben genau 999.

Genau.

Und hätten sie noch eins mehr gehabt, dann wären sie so die absolute Großmacht gewesen.

Da bin ich mir nicht sicher, ob sie mehr als 999 gehen.

Vielleicht weil sie genug Felder gehabt haben in ihren Büchern.

Jedenfalls Nurhachi hat jetzt hier militärisch agiert, militärisch ausgebaut, er hat den Handel ausgebaut.

Das ist aber noch nicht alles.

Er ist jetzt zwar der mächtigste aller Chirchen, aber das große Problem.

Ein Problem, das schon ganz am Anfang dieser Anstrengungen stand, das existiert noch immer.

Aber fehlen noch eine zentrale Verwaltungs- und Organisationsstruktur.

Und er macht da zwei Dinge.

Das erste, was er macht, ist, er entwickelt seine eigene Schrift bis zu jedem Zeitpunkt.

Ich gab es zwar eine gemeinsame Chirchensprache, aber keine Schrift dafür.

Und Nurhachi lässt im Jahr 1599 von zwei Übersetzern eine Schrift für die Chirchensprache entwickeln, basierend auf der mongolischen Schrift.

Mhm.

Die zweite Sache, die er macht, ist, er begründet jetzt eine Struktur, in die diese Chirchen eingegliedert werden können.

Und zwar beginnt er damit im Jahr 1601 und begründet das sogenannte Acht-Banner-System.

Also Anfangs sind es nur vier Banner, ungefähr zehn Jahre später kann man dann noch einmal vier dazu.

Und es ist ein System, das eigentlich verblüffend simpel wirkt, aber weit komplexer ist, als man denkt.

Das aufgrund dieser Komplexität dann auch die nächsten Jahrhunderte bestand haben wird.

Nämlich nicht nur bei den Chirchens, sondern auch in der Qing-Dynastie, die später entstehen wird.

Was hat es mit diesem System auf sich?

Im Grunde ist es ein System, das dabei helfen soll, die vielen verschiedenen Stämme und Clans, die jetzt Nurhachi unterstehen, zu organisieren.

Ziel ist in erster Linie einmal eine militärische Organisation.

Es gibt in der Forschung so ein bisschen ein Disput, inwieweit Nurhachi dieses System selbst entwickelt hat

oder ob er sich da inspirieren hat, lassen zum Beispiel von mongolischen Strukturen

oder auch von Systemen der Chirchen unter der Qing-Dynastie.

Also die Qing-Dynastie, das ist eine Dynastie aus dem 12. und 13. Jahrhundert,

wo schon einmal die Chirchen eine große Rolle gespielt haben.

Und grundsätzlich war dieses System ein ähnliches, wie ich es vorher schon beschrieben habe.

Also du hast so ein Team aus zehn Jägern bzw. Kriegern.

Dieses Team heißt Niru, was so viel bedeutet wie Langerpfeil.

Und einer dieser zehn war der Kommandant, der sogenannte Niru Ejen.

Nurhachi übernimmt dieses System, überträgt es auf unterschiedliche Banner

und jedes dieser Banner hat seine eigene Hierarchie, hat seine eigene Flagge

und jedem dieser Banner unterstehen unterschiedliche dieser Clans.

Und das Wichtige hierbei ist, diese Banner hatten nicht nur militärische Funktionen.

Also da geht es ja einfach nur darum, dass sich hier acht Heere aufgestellt hat, schon auch,

aber nicht nur, sie sorgen auch für gesellschaftliche und politische Kontrolle.

Also anfangs regeln sie zum Beispiel auch diese Beziehungen zwischen den Clans und Nurhachi.

Und später wird dieses System dann auch in der Qing-Dynastie wichtig sein,

um die Beziehung zwischen dem Kaiser und der regierenden Elite zu regeln.

Was dieses acht Banner aber vor allem macht, und das ist, glaube ich,

einer der wichtigsten Aspekte dieses ganzen Systems,

es begründet zur Art kulturelle Identität, die allen gemein ist.

Weil ich habe vorhin gesagt, es waren unterschiedliche Stämme und unterschiedliche Clans

und diese Stämme, dieses acht Banner-System, das sorgt jetzt dafür, dass hier eine gemeinsame kulturelle Identität entsteht.

Wie fühlen Sie sich jetzt als Teil dieses Ganzen?

Also sie fühlen sich jetzt als Teil dieses Ganzen.

Und was hier jetzt auch dazu kommt, und zwar zuerst einmal inoffiziell, offiziell wird es dann später,

Nurhachi benennt die Churchill um.

Er benennt sie um und zwar nennt er sie ab jetzt Manchu.

Und davon hast du wahrscheinlich schon gehört, weil diese Gegend,

aus der sie kommen, und ich habe es mit Absicht bisher nicht so genannt,

diese Gegend heißt heute auch noch Manchu-Rei.

Manchu-Rei, genau, den Ausdruck den habe ich schon mal gehört.

Er benennt sie um und gibt ihnen jetzt auch mit dieser Umbenennung eine eigene Identität.

Pamela Crossley, eine der führenden Historikerinnen der Manchu,

die schreibt eben, dass tatsächlich dieser Name der Manchu erst mit Beginn des 17. Jahrhunderts,

allem auch mit dieser Einführung des Acht-Banner-Systems verwendet wird,

ist aber ein Name, den diese Gruppe, bzw. dann auch diese Gruppe,

die die nächste Dynastie begründen wird, immer weiter tragen wird

und auch sehr identitätstiefend ist und bleiben wird bis ins 20. Jahrhundert eigentlich.

Du wirst wahrscheinlich noch darüber reden, aber das ist heute Teil Chinas, oder?

Also diese Gegend ist heute Großteils China, aber auch Teile von Russland.

Manchu, übrigens, ist einfach nur das Chirchenwort für die Chanshu-Chirchen,

also jener Stamm, aus dem Nurhaji hervorgegangen war.

Okay.

Ab 1613 ist Nurhaji bei nahe der einzige Chirchenanführer,

bzw. jetzt kann man schon von den Manchu sprechen.

Im Grund gibt es doch einen Stamm, und zwar die Jehe, die ihm noch die Stirn bieten,

bzw. ein Clan, der Teil eines Stammes ist.

Und selbst die Mongolen im Westen erkennen ihn im Jahr 1606

schon noch offiziell als einen Kahn, als einen König an,

obwohl es dann noch zehn Jahre dauern wird, bis es offiziell wird.

Aber diese Jehe, die widersetzen sich und jetzt beginnt so ein bisschen

der Anfang vom Ende der Ming-Monarchie.

Es ist nämlich so, die Jehe haben eine Allianz mit den Ming,

und als Nurhaji im Jahr 1613 versucht die Jehe zu bezwingern,

schicken die Ming Hilfstruppen, die dafür sorgen sollen,

dass Nurhaji sich wieder zurückzieht und er tut das.

Er zieht sich zurück, ist sehr frustriert, ob dieser Einmischung,

was er jetzt macht ist, er konsolidiert so ein bisschen seine Macht,

er konsolidiert sie und er formalisiert sie.

Er nützt jetzt diese Zeit, die Grenzen seines Reiches festzulegen,

auch ein Abkommen mit den Ming zu schließen,

die damit diese Grenzen auch legitimieren anerkennen.

Und dadurch wird natürlich seine Macht anerkannt.

Er führt eigene Gesetze ein.

Und er macht dann das, was ich ganz am Anfang gesagt habe,

er macht das Ganze offiziell und er lässt sich zum Kahn krönen.

17. Februar 1616, er begründet damit auch zuerst einmal

eine eigene Dynastie, die Jin-Dynastie in Anlehnung

an eben diese Jin-Dynastie aus dem 12. und 13. Jahrhundert.

Und vor dieser Ernennung war er ein sogenannte Baile.

Es ist ein Titel, der jetzt an sieben seiner Söhne

und einen seiner Neffen gehen wird.

Also vorher war er ein Baile und jetzt gibt es acht,

die heißen jetzt Hosoi-Baile, was quasi so ein Überform der Baile ist.

Und jeder von diesen wird jetzt Anführer eines der acht Banner.

Und diese Art der Führung, also eher ganz oben und acht weitere Unternehmen,

Historikerinnen und Historiker, gerne als kollegiale Herrschaft bezeichnet haben.

Und es ist was, was bei Nurhaji sehr ausgeprägt war,

diese kollegiale Herrschaft.

Und was für diesen Moment in der Geschichte China

wahrscheinlich das Wichtigste ist, Nurhaji ist jetzt ein eigenständiger Monarch,

der seine eigene Bürokratie, eigene Gesetze, ein eigenes stehendes Heer hat

und das Ganze eben organisiert in Form dieser acht Banner.

Er hört jetzt auch auf, Tributsaalungen an das chinesische Kaiserreich zu schicken.

In den 15 Jahren davor hat er das regelmäßig gemacht,

teilweise sogar selber in Peking gewesen, um diese Tributsaalungen abzugeben.

Er hört jetzt auf damit.

Und es ist klar für Nurhaji ist jetzt die Zeit gekommen, die Herrschaft der Ming abzuschütteln.

Es dauert noch ein bisschen, es dauert ungefähr zwei Jahre der Planung,

aber nach zwei Jahren, im Jahr 1619, beginnt er seinen Feldzug gegen die Ming

und er beginnt eigentlich mit einem Dokument.

Es ist ein Dokument, das bekannt wird als die sieben Beschwerden.

Die sieben Beschwerden und es ist so eine Art Rechtfertigung,

weshalb Nurhaji jetzt gegen die Ming in den Krieg zieht.

Die sieben Beschwerden, ich lese kurz vor.

Die erste Beschwerde ist, dass die Ming ohne Grund seinen Vater und seinen Großvater getötet hat.

Zweite Beschwerde ist, die Ming unterdrückten die Shanshu, also seinen Stamm

und bevorzugen andere Clans, z.B. Jehe und Hader.

Die Ming verletzten Territorialabkommen, die sie mit Nurhaji geschlossen haben.

Die Ming schicken Truppen, um andere Clans gegen ihn zu unterstützen.

Die Ming unterstützen dann diesen Jehe-Clan auch dabei, eigene Versprechen,

die sie Nurhaji gegeben haben zu brechen.

Außerdem zwingern die Ming, Nurhaji-Ländereien in bestimmten Gegenden Nordkinas abzugeben.

Und der letzte Punkt ist, dass er sich darüber beschwert,

dass Ming-Beernte ihre Macht missbrauchen

und v.a. auch wirtschaftlich eingreifen in Dinge, die sie eigentlich nicht sagen gehen.

Man muss das Ganze aber auch so lesen, wie ein Ausdruck der Angst, die Nurhaji hat.

Nurhaji mittlerweile, seit 25 Jahren versucht er hier, die Churchen zu vereinen,

hat es mehr oder weniger geschafft, aber hat natürlich große Angst davor,

dass die Ming ihm hier einen Strich durch die Rechnung machen und nicht ganz unbegründet.

Also zu jener Zeit nicht selten wirtschaftliches Abortage.

Ming-Soldaten, die eindringern in die Gebiete Nurhajis, ernten, zerstören.

Auch das, wie soll ich sagen, arbitär schließen von Märkten, wo Ginseng verkauft wird.

Ginseng, wir erinnern uns, er hat mehr oder weniger ein Monopol drauf

und es kamen nicht Zeiten vor, dass diese Märkte einfach geschlossen wurden

und Ginseng ist sehr sensibel, kann schnell verderben

und wenn du dann so einen Markt schließt und du den Ginseng an diesem Tag nicht mehr verkaufen kannst,

dann wird er schlecht und du hast einen grossen wirtschaftlichen Schaden.

Haben die Ming zu dem Zeitpunkt schon Druck gemacht

oder geht das erstmal vor allem von ihm aus?

Das geht jetzt einmal von ihm aus.

Die Ming haben selber ziemlich viele eigene Probleme.

Ich werde nicht zu viel über die Ming-Dynastie sprechen zu jener Zeit,

das wäre eine eigene Folge, aber was Verwaltung und Militärische Macht und so weiter angeht,

ich glaube, ich habe es kurz auch erwähnt in der Folge über den Imgchenkrieg.

Die stehen in jener Zeit schon selber vor großen Problemen

und Nurhaji ist nur so ein bisschen derjenige, der das ganze so zum Ausbruch bringt,

was hier tatsächlich schon schiefläuft.

Das heißt aber, ihr hättet jetzt auch nicht sofort in die Offensive gehen müssen,

ihr hättet jetzt einfach auch noch ein paar Jahre warten können

und das wäre wahrscheinlich gar nichts passiert.

Es ist nicht ganz sicher, weil er hat noch immer gegen Wind durch zumindest einen Clan bei den Churchill

und die Macht der Ming ist noch immer recht groß

und sie könnten ihm das Leben schon schwer machen

und vor allem diese Föderation der Churchill, die er jetzt hier geschaffen hat,

der letzten 25 Jahre, die ist schon immer noch so ein bisschen in Gefahr.

Deswegen geht er jetzt in die Offensive

und zwar geht er in die Offensive, in dem er beschließt, die Stadt Fushun einzunehmen.

Die Stadt Fushun ist ihm nicht unbekannt, weil es eigentlich so ein Handelsstützpunkt,

wo er auch schon oft war, einfach für den Handel mit Minkina,

beziehungsweise in der Region, weil das waren ja nicht nur an Chinesen und Chinesen

mit denen er hier gehandelt hat, er verfügt jetzt über 60.000 Soldaten

und er beschließt, diese Stadt einzunehmen.

Ein Grund, weshalb er Fushun einnehmen will, ist nicht nur,

dass er Krieg führen will jetzt gegen Mink,

sondern es gibt auch einen sehr wirtschaftlich wichtigen Grund,

dass er das macht und zwar, er verfügt er jetzt über ungefähr 60.000 Krieger

und ist verantwortlich natürlich für ein Vielfaches, dessen ein Ziviler Bevölkerung.

Koreanische Quellen zu dieser Zeit belegen, dass es Starkregen gab,

der die Ernten ruiniert hat. Die Ernten ruiniert hat und die Leute waren jetzt am Hungern

und Fushun eignet sich hervorragend dazu, durch eine Einnahme wieder an weitere Nahrung

und auch an Geld für Nahrung zu kommen.

Wie gesagt, Nur-Raji kannte die Stadt Fushun

und er hatte auch, wie soll ich sagen, ganz gute Beziehungen zum Kommandanten dieser Stadt.

Es gibt so diese Geschichte, dass er, um die Einnahme dieser Stadt zu erleichtern,

dass er diesen Kommandanten davon überzeugt, einen dieser Pferdemärkte,

auf denen er schon etliche Male war, zu einem bestimmten Zeitpunkt abzuhalten.

Wer erklärt sich bereit und Nur-Raji schickt 50 seiner Männer,

verkleidet als Pferdehändler in die Stadt, die ihm dann die Tore öffnen sollen.

Es funktioniert nicht ganz genauso, es wird auch ein bisschen mehr gekämpft,

als sie blieb ist, aber schlussendlich schafft es diese Stadt einzunehmen

nach einer relativ kurzen Belagerung.

Am 9. Mai 1618 nimmt er sie ein.

Er ist also diese Stadt ein, nimmt nur in ungefähr 10.000 Mann unterwegs,

was relativ wenig wirkt, weil es eigentlich hieß,

dass in dieser Region bis zu 90.000 Ming-Soldaten sein,

die aber, wie so oft, in der Spätzeit der Ming-Dynastie

in erster Linie auf dem Papier existiert haben.

Tatsächlich war nur ein Bruchteil dieser Soldaten wirklich in dieser Gegend

zu finden. Li Yongfang, der vorhin angesprochene Kommandant der Stadt,

der Ming-Kommandant dieser Stadt, der ergibt sich

und Nur-Raji, dem klar ist, wie wichtig es ist,

das Wissen und die Erfahrung eines solchen Kommandanten auch ausnützen zu können,

der gibt ihm die Wahl, sich ihm anzuschließen und er tut das.

Li Yongfang läuft jetzt über zu Nur-Raji

und er wird nicht der letzte Ming-Kommandant sein, der das macht.

In den nächsten Monaten werden von Nur-Raji einige weitere Fonds

und Befestigungsstädte entlang der Ming- bzw. Manshu-Grenze eingenommen

und schließlich widmelt sich der Nur-Raji noch einmal

dem letzten großen sich-wiedersetzenden Stamm, den Yehe.

Im Jahr 1619 marschiert Nur-Raji gegen die Yehe

und er ist sich dabei bewusst, dass die Ming, die Alliierte der Yehe sind,

versuchen werden, ihn zu stoppen und sie versuchen es tatsächlich.

Sie schicken Truppen, die nicht nur aus Han-Kinesen bestehen,

sondern sie schicken Truppen, die auch aus Wasalen bestehen,

nämlich Koreanern.

Und es kommt zu einer wahrscheinlich entscheidendsten Schlacht

im Leben von Nur-Raji, der Schlacht von Sarhu.

Bei dieser Schlacht stehen sich jetzt folgende Truppen gegenüber.

Auf der einen Seite Nur-Hajis-Truppen, hauptsächlich Kabal-Ri,

ungefähr 60.000 Mann, auf der anderen Seite die Ming-Truppen-Kinas,

die Ming-Truppen-Koreas und die der Yehe.

China verfügt über viele Kanonen, vor allem von den Portugiesen.

Die Koreaner verfügen über Gewehre, wahrscheinlich auch von den Portugiesen,

vielleicht sogar angelehnt an diese Tanegashimas,

die während des Imjin-Kriegs von den Japanern verwendet wurden,

also so Lundenschlossgewehre.

Und die Yehe kommen als Reiterfolge natürlich in erster Linie zu Pferd,

kommen mit ihrer Kabal-Ri.

Nur-Raji, der weiß, dass er von den Kanonen niedergemetzelt würde,

der schickt seine Kabal-Ri in unterschiedlichen Kolonnen so aus,

dass sie aus unterschiedlichen Richtungen angreifen können.

Er überrascht damit die Truppen der Ming, er überrascht damit die Truppen der Koreaner und der Yehe.

Und innerhalb recht kurzer Zeit fliehen beinahe alle dieser Kontingente.

Nur-Raji kann einen überwältigenden Erfolg einheimsen.

Die Yehe sind damit auch besiegt von Nur-Raji.

Und im Jahr 1619 ist er quasi der ultimative Führer der Kirchen bzw. der Manchu.

Er ist jetzt der Kan-Kan.

Er ist jetzt der Kan-Kan.

Und in den nächsten Jahren übernimmt Nur-Raji Stück für Stück

das gesamte Gebiet der Manchu-Ri und auch vor allem jede Orte, die noch von den Ming kontrolliert werden.

Die Ming-Kommandanten, die Ming-Generäle, die Nur-Raji besiegt,

die laufen oft einfach zu ihm über.

Und er macht jetzt auch das, was ich vorhin schon erwähnt habe.

Er verheiratet sie mit seinen Töchtern, seinen Enkeln oder anderen Verwandten

und Mitgliedern seines Clans.

Der vorhin erwähnte Li Yongfang, der ehemalige Kommandant von Fu Shun,

der wird zum Beispiel mit einer Enkelin Nur-Raji verheiratet.

Er verlegt jetzt auch die Hauptstadt, um ein bisschen zentraler reagieren zu können

und zwar in die Stadt Shenyang.

Das ist das Jahr 1625.

Er gibt dieser Stadt den Manchu-Namen Mukden

und baut dort einen kaiserlichen Palast, den es auch heute noch gibt.

Der heißt auch heute der Mukden Palast.

Und dieser Stadt wird dann auch für kurze Zeit zumindest die Hauptstadt der neuen Qing-Dynastie werden.

Aber ich greife ein bisschen vor, denn noch existiert ja die Ming-Dynastie bzw. das Ming Reich.

Nur-Raji will jetzt, selbst schon in seinen Zächtigern,

dem Reich weiterhin Stück für Stück die Städte enttreißen.

Und die nächste Stadt, die er dafür ins Auge fasst,

die wird aber nicht nur jene sein, die ihm seine einzige große Niederlage einbringt,

es wird auch jene sein, die ihm schlussendlich sein Leben kosten werden.

Diese Stadt, gelegen in der Liaoning-Provinz,

diese Stadt heißt Jingsheng, damals hieß sie Ninguan.

Und es ist eine Stadt, die als Festungsstadt direkt vor der chinesischen Mauer aufgebaut wurde.

Von den Ming hat vorher schon existiert, von der Yuan-Dynastie unter den Mongolen,

wurde sie aufgelöst, aber die Ming bauen sie jetzt wieder neu auf

Nur-Raji will diese Stadt im Jahr 1626 einnehmen.

Es ist quasi so die letzte Stadt vor der chinesischen Mauer.

Und er tut es vor allem deshalb, weil, ich habe das in einem der Bücher so gelesen,

er hat ein bisschen ein PR-Problem zu jener Zeit.

Also er war jetzt sehr erfolgreich, er hat die ganzen Zürchen-Stämme vereint,

er hat viele Ming-Städte eingenommen.

Viele der Handkinesen in diesen Städten sind jetzt also unter seiner Kontrolle

und grundsätzlich war sein Gedanke, dass man integriert und nicht zegregiert.

Also er wollte, dass seine Zürchen und das auch Mongolen und Koreaner und Han,

dass die zusammenleben, aber es funktioniert nicht so.

Und es sorgt auch dafür, dass es immer wieder sabotage Akte gibt durch die Handkinesen.

Also es werden zum Beispiel Brummen vergiftet und solche Dinge.

Und einige dieser Handkinesen betätigen sich als Spione für das Ming-Reich.

Und für ihn wäre jetzt die Einnahme dieser Stadt so ein bisschen was wie ein PR-Erfolg.

Die Ming selbst, die wären bereit, diese Stadt einfach aufzugeben.

Sie ziehen ein Großteil ihrer Truppen schon hinter die chinesische Mauer ab,

aber der Kommandant dieser Stadt, ein gewisser One-Chung-One, der will davon nichts wissen.

Er bleibt in dieser Stadt mit ungefähr 25.000 Mann.

Nur Haji, der schreibt ihm zuerst und sagt, hey, gib doch auf.

Ich werde diese Stadt mit meinen 200.000 Mann überrollen.

Und Joann, der weigert sich aufzugeben und sagt, ja, ich weiß, dass du über keine 200.000 Mann verfügst.

Sind höchstens 130.000.

Und er bereitet sich vor auf die Belagerung der Stadt.

Er lässt die Felder um die Stadt herum verbrennen,

sodass diese dann tatsächlich ungefähr 100.000 Mann mit denen nur Haji ankommt,

dass die nichts zu essen haben werden während einer Belagerung.

Und er zieht sich dann in die Stadt zurück.

Und diese Stadt ist eigentlich sehr gut befestigt.

Vor allem ist sie auch ausgestattet mit vielen portugiesischen Kanonern.

Und diese portugiesischen Kanonern, die werden ein großes Unglück darstellen für Nur Haji.

Er beginnt die Belagerung der Stadt am 2. Februar 1626.

Und es wird schnell klar, es gibt hier nichts zu holen.

Also die Kanonern kugeln der Stadt, die reißen riesige Löcher in die Truppen Nur Haji.

Und selbst als es dann tatsächlich bis zu den Mauern der Stadt schaffen werden sie

von Feuerwänden aus Salpeter und von heißem Öl, das von den Mauern geschüttet wird,

begrüßt, wenn man so will.

Und es kommt so weit, dass Nur Haji selbst einen Angriff befähigt.

Offenbar reißt ihm so ein bisschen der Geduldsfaden.

Und im Zuge dieses Angriffs wird er selbst von einer Kanonernkugel verletzt.

Und es wird jetzt auch klar, diese Stadt ist nicht einzunehmend.

Und diese Belagerung der Stadt wird beendet.

Und Nur Haji zieht mit seinen Truppen ab.

Die Verletzung aber, die bleibt.

Sie bleibt und sie wird dafür sorgen, dass Nur Haji acht Monate später, am 30. September 1626, stirbt.

Man würde sagen, der Kahn ist totes Lebe, der Kahn tatte ich aber noch nicht so ganz.

Nur Haji, der zwar jede Menge Nachkommen hatte, das haben wir vorher auch schon gehört,

eine riesige Familie, riesiger Clan, der verfügt, dass nach ihm kein neuer Kahn gewählt werden soll,

sondern dass diese kollegiale Herrschaft weitergehen soll.

Dass diese acht im Grund die Herrschaft übernehmen sollen.

Aber natürlich funktioniert das nicht so.

Es gibt einen kurzen Machtkampf zwischen seinen Söhnen vor allem

und ein bisschen komplex, was dann alles passiert.

Aber im Schluss erfolgreich hervor aus diesem Machtkampf kommt Hong Tai Chi, der achte Sohn von Nur Haji.

Und er wird der neue König dieser Chim-Dynastie.

Und Hong Tai Chi wird das Werk seines Vaters weiterführen.

Also unter ihm wird zum Beispiel Korea eingenommen.

Das Acht-Banner-System wird ausgebaut.

Es wird in dieser Ausformung dann auch ein wirksames Werkzeug dafür,

die diversen Ethnien-Kinas aufzunehmen.

Darunter eben vor allem die Han und auch die Mongolen.

Und was Hong Tai Chi auch macht, er macht jetzt die Bezeichnung für dieses Volk als Manchu offiziell.

Ab diesem Zeitpunkt, also 1635, sind die Kirchen offiziell die Manchu

und sie sind jetzt auch die offizielle Führungsriege einer neuen Dynastie.

Denn im Jahr 1636 lässt sich Hong Tai Chi zum Kaiser ernennen.

Zum Kaiser über China und eine neue Dynastie ausrufen, die Ching-Dynastie.

Er begründet diese Dynastie damit und obwohl zu jenem Zeitpunkt er die Macht noch nicht so komplett übernommen hat,

dass das Ming-Reich zu Ende ist, schafft erst die Weichen zu legen,

sodass im Jahr 1644 dann tatsächlich Peking eingenommen wird,

die Ming-Dynastie damit beendet wird und der Ching-Dynastie damit nichts mehr im Wege steht.

Aber das ist für sich ganz eigen.

Aber haben die denn auch die beiden Gebiete so vereint?

Also ist dann die Manchorei und das vorherige China, also der Ming-Dynastie ist dann einreich?

Das ist dann einreich.

Und es wird eines der mächtigsten Reiche der frühen Neuzeit werden.

Und ja, Daniel, das war meine Geschichte über Nurhachi,

den Churchenführer unter dem die Churchen vereint werden,

um dann später als die Manchu, die Ching-Dynastie zu begründen, die bis ins 20. Jahrhundert bestehen wird.

Wie soll ich sagen, Richard? Wow!

Also ich habe sehr, sehr viele Namen gelernt heute

und jetzt muss ich sagen, wie du an meine Reaktionen auch gemerkt hast,

ich habe relativ wenig Ahnung davon gehabt, eigentlich gar keine Ahnung.

Also ich habe den Namen Manchorei gehört, aber das war es dann auch schon.

Und finde es echt genial, wie du es jetzt zusammengefasst hast,

um mal so einen groben Überblick auch zu geben, wie da diese Entwicklung ist.

Weil das ist, finde ich, sehr, sehr spannend, diesen Wechsel zu verstehen

zwischen Ming-Dynastie und dann der Ching-Dynastie.

Genau, das ist ein bisschen kompliziert,

weil die Ching-Dynastie, die die Ursprüngliche war, die Nurhachi begründet hat,

die basiert auf einer Dynastie aus dem 12. und 13. Jahrhundert.

Die Dynastie, die dann von seinem Sohn begründet wird, ist die Ching mit G im Schluss.

Das wird natürlich auch anders geschrieben, aber wird ähnlich ausgesprochen.

Und aber auch, was ich sehr interessant fand, war, wie es schafft,

dass die sich dann auch als Manchuren, sagt man es so, Manchuren dann verstehen.

Und dass die dann auch so diese neue Einheit bilden.

Und vorher ja sie ja getrenntes Leben geführt haben und sich ja auch gegenseitig bekriegt haben.

Ja, ich glaube, das ist auf jeden Fall, also dieses Acht-Banner-System,

das ja dann auch während der Ching-Dynastie weiterverwendet wird,

das ist auf jeden Fall einer der wichtigsten Aspekte,

die zu dieser Vereinigung der Churchen geführt haben.

Ohne das hätte es wahrscheinlich nicht funktioniert.

Und wie gesagt, und du hast es ja auch noch mal lang schon,

weil es dafür sorgt, dass die militärisch schlagkräftig sind,

sondern auch, weil es in einer gemeinsamen kulturellen Identität gibt.

Und das ist fast noch wichtiger eigentlich.

Vor allem in so einem riesigen Reich, wo du auch viele unterschiedliche Ethnen hast,

die oft auch gemeinsam leben und quasi gemeinsame Lebensbereiche teilen,

aber kulturell oder was eben die Identität angeht,

schon dann auch immer sehr unterschiedlich sind.

Und das ist, glaube ich, was man eben auf jeden Fall zuschreiben kann.

Dieses Geben einer eigenen Identität,

die nicht immer nur mit den jeweiligen Klans oder den Stämmern zu tun hat.

Weil das ist ja auch was, was wir in der Geschichte ganz oft sehen,

dass ein Gebiet erobert wird, also militärisch erobert wird.

Aber um dieses Gebiet dann auch wirklich zu halten und zu durchdringen,

musst du es dann über die Schrift, über die Verwaltung

und über diese kulturellen Dinge dann machen.

Und nur so funktioniert es dann, dass du tatsächlich auch da diesen Zusammenhalt schaffst.

Ja, ich meine, das ist natürlich nicht die einzige Art und Weise gewesen,

wie er das geschafft hat, die unterschiedlichen Klans so zu unterwerfen,

dass sie bei ihm geblieben sind.

Also was er zum Beispiel auch macht, er lässt die Schamanen der jeweiligen Klans töten.

Nicht immer, aber oft, er lässt sie töten

und er lässt die Klans dann auch umziehen von einem Ort zum anderen.

So dass er im Grund diesen Klans ihre eigene Identität nimmt,

damit er sie dann später ersetzen kann,

und auch diese große Identität,

die er dann über dieses Acht-Banner-System überstülpt, wenn man so will.

Und was auch natürlich Faszinierend ist,

dass er es geschafft hat, dieses System zu seinen Lebzeiten,

dass es da schon so gefestigt war, dass es das ausgehalten hat, dass er gestorben ist.

Weil oft ist es ja so, dass Leute über lange Zeit noch was aufbauen.

In dem Moment, wo sie weg sind, bricht es auseinander,

weil die Nachkommen das nicht halten können.

Ist sicher auch geschuldet der Tatsache,

dass er dieses, was ich vorhin angesprochen habe,

auch diese kollegiale Herrschaft so forciert hat.

Also, dass du die Macht dann unter diesem obersten Machthaber,

diesem ersten Machthaber wie ihm,

dass du dir dann so verteilst, dass es schwierig ist,

dass einer so die Macht, zum Beispiel seinen Sohn,

ursprünglich als er dann eben doch zum Kahn gewählt wird,

ist es so, dass er sich eigentlich die Macht mit zwei anderen teilen sollte.

Ist Anfangs auch noch so, aber er übernimmt dann schlussendlich die gesamte Macht.

Aber grundsätzlich war da immer der Gedanke,

dass die Macht geteilt wird und dass es nicht diesen einen großen gibt.

Es ist ja auch nichts so außergewöhnliches,

weil im Ming Reich war das auch so,

dass der Kaiser war zwar der Oberste,

aber die Machtteilung war ganz zentraler Aspekt dieser Reiche

und musste eigentlich auch sein, weil es war ein riesigen Reich.

Geht da eigentlich gar nicht anders.

Ja, sehr spannend.

Sehr gute Geschichte, Richard.

Mir sind keine aussprache Fehler aufgefallen, aber...

dann höchst du schon, also ich habe versucht, richtig auszusprechen.

Also die Türchen, die schreiben eigentlich Jurchen.

Da bin ich sehr froh, dass sie da rauskommen, wenn wir das aussprechen.

Sehr schön.

Gut, vielleicht noch ein bisschen zur Literatur.

Es ist wahnsinnig viel geschrieben worden natürlich,

aber es gibt so ein paar Forscherinnen und Forscher,

die viel gemacht haben über die Manchorei,

beziehungsweise auch über Nurhaci.

Pamela Crossley habe ich schon angesprochen,

das heißt, die Manchus 1997 rauskommen.

Mark Elliott hat geschrieben,

the Manchu way, the eight banners and ethnic identity in late imperial China

aus dem Jahr 2001.

Kenneth Swope hat geschrieben,

the military collapse of China's Ming Dynasty

aus dem Jahr 2014, wo mehr so diese militärische Aspekt besprochen wird.

Und schließlich auch ein sehr hilfreiches Buch,

reorienting the Manchus von Pei Huang,

erschienen in den Cornell East Asia series aus dem Jahr 2011.

Also alles, so wie ich das jetzt sage,

ich habe natürlich sehr verkürzt,

sehr verkürzt und zusammengefasst und gerafft.

Das Ganze ist eine sehr spannende Zeit,

die aber auch äußerst komplex ist.

Ich kann jedes dieser Bücher, die ich gerade erwähnt habe,

empfehlen, um sich einen Überblick zu verschaffen.

Vor allem in diesen Büchern geht es natürlich dann auch darum,

wie die Qing Dynasty begründet wird

und wie sich die Manchu dann auch während dieser ganzen Zeit behaupten.

Weil man dafür auch nicht vergessen,

sie stellen zwar die Führungsriege der Qing Dynasty,

aber sie sind nur ein kleiner Prozentsatz,

also im Vergleich zur Hanhätnie,

die die Bevölkerung in China ausmacht zu ihrer Zeit.

Und diese Dynastie ist dann auch die,

die dann letztendlich bis zum 20. Jahrhunderten hält?

Ja, genau.

Über 250 Jahre eigentlich.

Sehr spannend. Gibt es auch einen Hinweisgeber

oder eine Hinweisgeber?

Nein.

Ich bin da selber drauf gestoßen.

Also, ich bin auf den Namen Nur Haji gestoßen

und quasi so als eine der wichtigsten Figuren

in der chinesischen Geschichte.

Dann haben wir gedacht, warum habe ich von ihm noch nie gehört?

Das kann ja nicht angehen.

Das ist nur der beste Aufregen für die Geschichte.

Ja, ich habe mir gedacht, ich muss ja eine Geschichte drüber machen.

Dann hast du uns jetzt heute an deinem Lernprozess teilhaben lassen.

Richtig.

Die meisten Folgen, die wir machen, sind so ein bisschen Lernprozess.

Genau, ja.

Im Grunde bilde ich mich weiter und erzähle es halt gleichzeitig.

Aber das sind ja auch, finde ich, die interessantesten Geschichten

in der Vorbereitung, irgendwas zu machen,

was man einfach noch nicht kennt, wo man noch keine Ahnung hat.

Ja, und wir beide wissen, glaube ich, von chinesischer Geschichte

relativ wenig.

Deswegen finde ich es ganz passend hin und wieder auch,

um solche Geschichten zu machen.

Auch Geschichten, die jetzt nicht irgendwie großen Einfluss

Europas oder so unterworfen sind,

sondern wo man tatsächlich in die Geschichte

des jeweiligen Landes eintauchen kann

und sie anschauen, wie sich das dort entwickelt hat,

ohne dass es von Europa aus eingegriffen wurde.

Man könnte argumentieren und sagen,

die Tatsache, dass sie portugiesische Kanonen gehabt haben,

hat natürlich einen großen Einfluss auf diese Konflikte gehabt,

abgesehen davon.

Es ist eine sehr kinesische Angelegenheit eigentlich.

Weil du jetzt gesagt hast, passend, ich finde es super wichtig,

dass man das macht, um einfach auch diese europäische Perspektive,

die wir immer haben, aus der so auszubrechen.

Und es ist ja auch ein bisschen, muss ich sagen, schon,

wenn ich das so im Laufe der Geschichte, die du so erzählt hast,

fand ich es schon so ein bisschen beschämend zu merken,

dass ich davon einfach nichts wusste.

Und ja, also zumindest so in groben Zügen

so diese Geschichte mal gehört zu haben,

wäre glaube ich schon, also nicht verkehrt.

Ja.

Daniel, was würdest du sagen?

Sollen wir übergehen zum finalen Teil dieser Folge?

Aha, machen wir Schluss ja heute.

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Nils, Stefan, Stefanie, Daniela, Lukas, Gernot,

Susanne, Clemens, Hannes, Philipp, Michael,

Kathleen, Marius, Dominic, Lukas, Matthias,

Tim, Andreas, Thomas, Marie, Joe, Nicolas,

Laura, Jonas, Hannah, Sebastian, Lars,

Eckehardt, Georg und Berthold.

Vielen, vielen Dank für eure Unterstützung.

Ja, vielen herzlichen Dank.

In dem Fall würde ich sagen, Richard,

lass uns doch bitte das machen, was wir sonst auch immer machen.

Okay, gehen wir dann noch einfach dem das letzte Wort, der es immer hat.

Bruno Kreisky.

Lern uns ein bisschen Geschichte. Lern uns ein bisschen Geschichte.

Wir werden sehen, wie das sich damals entwickelt hat.

Wie das sich damals entwickelt hat.

Entschuldigung. Entschuldigung, das hast du.

Was ist das?

Ich habe jetzt einen Trommelwirbel eingespielt,

aber du hast ja gar nicht kürzer.

Ja, das habe ich natürlich.

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Eine Geschichte über den Wegbereiter der Qing-Dynastie

Wir springen in dieser Folge ins 17. Jahrhundert. Schauplatz ist der Nordosten Chinas, wo sich ein junger Anführer eines Clans daran macht, sein Volk zu vereinen.

Wir sprechen in dieser Folge über Nurhaci, dessen Anstrengungen nicht nur in der Vereinigung der Jurchen, sondern gleich auch in der Begründung einer neuen chinesischen Kaiserdynastie münden werden.


Literatur

Kenneth M. Swope. The Military Collapse of China’s Ming Dynasty, 1618-44. Routledge, 2014.

Mark C. Elliott. The Manchu Way: The Eight Banners and Ethnic Identity in Late Imperial China. Stanford University Press, 2001.

Pamela Kyle Crossley. The Manchus. Wiley, 1997.

Pei Huang. Reorienting the Manchus: A Study of Sinicization, 1583–1795. Cornell East Asia Series, 2011.

Das Episodenbild zeigt eine Darstellung Nurhacis aus dem 17. Jahrhundert.

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