Geschichten aus der Geschichte: GAG386: Der Wettlauf zum Nordpol

Richard Hemmer und Daniel Meßner Richard Hemmer und Daniel Meßner 2/15/23 - Episode Page - 51m - PDF Transcript

Hallo und herzlich willkommen bei Geschichten aus der Geschichte.

Mein Name ist Richard und mein Name ist Daniel.

Ja und wir sind zwei Historiker, die sich Woche für Woche eine Geschichte aus der Geschichte

erzählen, immer abwechselnd und immer so, dass der eine nie weiß, was der andere ihm

erzählen wird.

So ist es.

Ja Daniel, wir sind angekommen bei Folge 386, 386 erinnerst du dich noch über was wir in

der Folge 385 sprach?

Oh ja, du hast mir erklärt, wie man poschierte Eier macht und von ersten Restaurant und vom

ersten Sternekoch in den USA erzählt.

Der Sternekoch ist fast ein bisschen zu viel gesagt, Star Koch.

Star Koch.

Also Star Koch im Sinn von Celebrity, weil die Sterne hat es ja noch nicht gegeben.

Aber ja, den Rannhofer oder Ron Aufe oder, wenn man nicht rausgesucht wird, tatsächlich

heißt er.

Schöne Folge, Richard.

Und hast du inzwischen auch mal wieder Eck Benedikts gemacht?

Ja in der Zwischenzeit keine, das ist ja auch noch nicht so lange her, ich muss ja auch

andere Dinge machen.

Gibt es Feedback, Richard, irgendwas, was du noch voranstellen willst?

Also was mir aufgefallen ist, es kam die Meldung, dass die Begeisterung fürs Kochen bei dir

in dieser Folge zu hören war.

Sehr gut.

Ja, ich mag halt essen gern.

Also er ist ja lieber, als sie kocht, weil sie nicht so gut kocht, aber grundsätzlich

kulinarik, das ist einfach gut.

Eine interessante Sache noch hat mir jemand, beziehungsweise uns auf Mastoton geschrieben,

er oder sie schreibt, dass es in der New York Public Library, beziehungsweise online bei

der New York Public Library gibt es eine riesige Sammlung historischer Speisekarten.

Das heißt, man kann sich dann auch anschauen, wie diese Speisekarte im Dementikus angeschaut

hat.

Hoffe ich, glaube ich, bin mir nicht ganz sicher, weil als sie versucht hat, das auch

zu rufen.

Man hat die Seite nicht richtig klaren, vielleicht weil sie überlastet waren, aber auf jeden

Fall das gibt es.

Und das ist auch sehr spannend.

Ich mag ja auch sehr gern immer so diese Einblicke in der Lebenswelt und das zeigt sich natürlich

mit so Menüs, beziehungsweise mit so Speisekarten, sehr gut.

Mich interessiert ihr dann auch beim Dementikus die Weinkarte, die wahrscheinlich so ein Telefonbuch

war mit diesen 16.000 Weinen.

Ja, ich bin mir gerne ganz sicher, weil ich es nicht ganz durchgelesen habe, aber im

Epicurean ist auch viel über Wein drin, also da erklärt er auch genau, wie das funktioniert

und wie man Wein, also es war ein bisschen ein Someliergei, das ist auch drin.

Ich weiß gar nicht, ob sie da auch dann über die unterschiedlichen Weine, die sie angeboten

haben, schreiben.

Die 16.000 Weine, die haben es schon in sich, die haben dich nachhaltig beeindruckt.

Ja, also aufgrund der Schienenmenge, jetzt nicht geschmacklich, aber verstehe ich schon.

Gut, dann würde ich sagen, nachdem wir hier jetzt ausführlichst Feedback besprochen

haben, zu meiner Folge, solltest du deinen Part dieser Folge übernehmen, nämlich eine

Geschichte zu erzählen.

Ja, dann lehne ich mal zurück, Richard.

Am 8. Juli 1879 starten 33 Seeleute unter der Führung von George W. D. Long in San Francisco

zu einer Expedition.

Auf der USS Scharnett wollen sie zu Nordpol vordringen, was zu diesem Zeitpunkt noch

niemandem gelungen ist.

Und zwar ist D. Long davon überzeugt, dass es Nordpolar mehr eisfrei ist.

So, umgeben von Eis, von dem gefürchteten Packeis, von dem schon viele Schiffe ja zerquetscht

wurden, aber dass es warme Strömungen gibt wie den Golfstrom, die dafür sorgen, dass

es in Nordpolar mehr selber kein Eis gibt.

Man muss halt nur den Eingang finden, der vom Packeis versperrt wird oder halt eben

den Packeiskürtel irgendwie durchbrechen.

Der Plan ist, sie wollen vom Pazifischen Ozean durch die Beringstraße und gehen davon aus,

dass da der Kuroshio oder Japanstrom so eine Art Schneiseschläge durch das Eis und sie

ins eisfrei Nordpolar mehr führt, wo sie dann weiterfahren können zum Nordpol.

Es stellt sich nicht nur als falsch heraus, sondern auch als fatal.

Also bereits im September werden sie vom Eis eingeschlossen, sie driften zwei Jahre lang

umher, bis die Scharnett schließlich von den Eismassen zerdrückt wird und vor der

Sibirischen Küste untergeht.

Beim Versuch des Festland zu Fuß bzw. dann mit Booten zu erreichen, werden sie durch

einen Sturm getrennt, ein Teil von ihnen erreicht zwar dann das Lena Delta, aber viele

verhungern oder erfrieren dort, bevor sie schließlich gerettet werden, also bevor einige

von ihnen schließlich gerettet werden.

Unter anderem stirbt auch der Expeditionsleiter George D. Long, von den 33 Expeditionsteilnehmern

kehren nur 13 lebend in die USA zurück.

Und damit ist jetzt 1881 die Theorie vom eisfreien Nordpolar mehr endgültig vom Tisch.

Einer der Überlebenden schreibt später über die Expedition, er bittert, verfluchten wir

Peter Mann und all seine Werke, die uns in die Irre geführt hatten.

Und mit Peter Mann ist August Peter Mann gemeint, einer der bekanntesten Kartografen seiner

Zeit, der mit Peter Manns geografischen Mitteilungen eine der wichtigsten Fachzeitschriften für

die Geografie rausgegeben hat und der als glühender Verfechter der Theorie vom eisfreien

Nordpolar mehr zahlreiche Expeditionen ins Packers angeregt hat.

Die letzte davon war die mit D. Long auf der USS Scharnett.

Richard, nach dieser langen Einleitung, wir sprechen heute über den Nordpol.

Ich habe gedacht, das war schon die ganze Geschichte.

Ich habe gedacht, kurz und bündig.

Das war es für diese Woche.

Richard, wir sprechen heute über den Nordpol und wir sprechen über den Mann, der zwar

nie nördlicher als Schottland gekommen ist, aber für einige Zeit eine zentrale Figur

beim Wettlauf zum Nordpol war, dann aber in Vergessenheit geraten ist.

Sagt dir der Name August Peter Mann was?

Nein.

Er ist vorrangend.

Denn um ihn wird es heute gehen und den langen und nicht-eisfreien Weg zum Nordpol.

Peter Mann ist nie im Gegensatz zu den Polarforschern, die den Eingang zum eisfreien Nordpolar mehr

gesucht haben, mit dem Schiff im Packers eingefroren.

Er bevorzugt, wir sagen, das Reisen auf Papier.

Er zettelt vor allem einige Expeditionen an und inspiriert sich dann mit dieser Idee,

dass sie den Nordpol einfach mit dem Schiff erreichen können.

Und am Anfang von Peter Manns Polartraum steht eine der prägendsten Arktes Expeditionen

überhaupt.

Eine Expedition, über die du schon vor längerer Zeit eine Folge gemacht hast.

Hast du eine Idee, was ich mein?

Franklin Expedition.

Richtig.

Die Franklin Expedition, das war Folge 126 für immer im Eis.

Geleitet wurde die Forschungsreise von Sir John Franklin, 1845 ist sie gestartet, um

die Nordwestpassage erstmals zu befahren.

Vor der sich die Briten unter anderem ein Handelsvorteil erhofft haben, weil das ein kürzerer Seeweg

nach Asien ist.

Weil es einmal um den afrikanischen Kontinent rumzufahren, weil den Suezkanal gab es zu

dem Zeitpunkt ja auch noch nicht.

Allerdings, die Forschungsreise endet in einer völligen Katastrophe, keiner der Teilnehmer

überlebt.

Inzwischen sind ja beide Schiffe, mit denen sie unterwegs waren, gefunden worden, also

die Terror und die Aerobus.

Es gibt, habe ich neulich gelesen, man kann die Kreuzfahrt machen zu den Unglücksorten,

sondern auch den Schiffen zu Terror und Aerobus.

Hm, Macabre.

Hm, absolut.

Jedenfalls, was ja so das lange Jahre unklar war, was bei dieser Forschungsreise wirklich

passiert ist.

Von Jahr zu Jahr, in dem sie keine Lebenszeichen der Franklin Expedition bekommen haben, schwindet

ja die Hoffnung, dass sie wieder zurückkehren werden.

Hm.

Und nach einigen Jahren werden ja unglaublich viele Rettungsmissionen losgeschickt, aber

alle erst mal ohne Erfolg, also die finden keine Spur von Franklin.

Und da beteiligt sich jetzt ein deutscher Katograph, der in London lebt und ein recht

umtriebiges Mitglied der Royal Geographical Society ist, an der Suche, in dem er ein Memorandum

verfasst, dass er es in sich hat.

Okay.

Der Katograph ist August Petermann und er behauptet, zu wissen, wo sich Franklin aufhält,

seine sorgfältigen Berechnungen hätten nämlich ergeben, dass der mit den beiden Schiffen

ins offene Polar mehr gefahren ist.

Und um ihn zu finden, müsste man einfach nur zum Nordpulverfahren.

Mit einem Dampfer hält er die Fahrt von der Nordseeküste bis zum Nordpol in zehn Tagen

ver machbar.

Hm.

Und damit sorgt Petermann in den nächsten Jahrzehnten für einen Kurswechsel.

Die letzten Jahrzehnte haben sich die Royal Navy und die Polarforscher ja vor allem auf

die Nordwestpassage konzentriert.

Da gab es einige Versuche, also auch schon vor Franklin, John Ross zum Beispiel, der

auf seiner zweiten Arktis Expedition 1829 mit seiner Mannschaft viermal überwintert

hat im Eis.

Ross unternimmt dann übrigens auch seine dritte Arktisreise 1850 und das ist eine der vielen

Rettungsmissionen auf der Suche nach der verschollenen Franklin Expedition.

Und Petermann sagt jetzt, naja, viel interessanter ist die Nordwestpassage, ist doch eigentlich

der Nordpol, also die Nordpassage.

Und wie kommt Petermann ein deutscher Katograph dazu, so einen Vorschlag bei der Royal Geographical

Society einzubringen?

Und ich würde sagen, wir schauen uns dafür mal den Lebensweg von Petermann genauer.

Petermann ist geboren 1822 in Bleiche-Rode im heutigen Thüringen und arbeitet als Kartograf,

also er hat Karten gezeichnet für Atlanten zum Beispiel und war auch ausgebildet als

Kupferstecher und Litograph.

Das sind beides Techniken, mit denen er mal Druckvorlagen hergestellt hat, also das Kupferstechen

ist älter, ist auch aufwendiger.

Dafür musste man eine Handzeichnung Spiegelverkehr in eine Kupferplatte stechen und das war dann

in die Druckvorlage.

Bei der Litographie war es ein bisschen einfacher, da war es so ein Stein, der mit einer ätzenden

Flüssigkeit behandelt wurde und dann eben diese Druckvorlage erzeugt hat.

Und da fragt sich wahrscheinlich, wie verschlägt es diesen Petermann aus Thüringen jetzt nach

London?

Und Petermann soll eigentlich Theologie studieren, aber er hat schon als Kind begeistert Karten

gezeichnet, also insbesondere haben ihn die Reiseberichte von Alexander von Humboldt sehr

fasziniert.

Natürlich.

Da hält jedes Jungen.

Humboldt war eine der bekanntesten Persönlichkeiten dieser Zeit und seine Reiseberichte hat Petermann

auch verschlungen.

Und hier hat Petermann auch dann inspiriert, selber Karten zu zeichnen und sein Vater verschafft

ihn dann eine Ausbildung in einer neu gegründeten geografischen Kunstschule in Potsdam.

Und sie wird geleitet von Heinrich Berghaus und Berghaus ist einer der führenden Kategorfen

seiner Zeit.

Er hat auch Kontakt zu Humboldt und zeichnet auch für Humboldt oft Karten für seine Bücher.

Und so zieht Petermann also jetzt 1839 nach Potsdam und ist dort einer der ersten und

besten Schüler von Berghaus und Berghaus wird auch seinen Mentor.

Und was ich in der Vorbereitung gelernt habe und was ich sehr spannend fand, es ist eine

Zeit, erste Hälfte des 19.

Jahrhunderts, in der Kartenzeichner sehr gefragt sind.

Also zum einen natürlich, weil viel Land vermessen wird, unter anderem wegen den Eisenbahnen,

die gerade gebaut werden oder für die jene Menge Schienen verlegt werden.

Vor allem aber konnte man jetzt mit Atlanten auch gut Geld verdienen und dessen lag daran,

dass es jetzt überhaupt einen Markt dafür gab.

Weil vorher existierte nämlich ein Verkaufsverbot für Karten.

Und dieses Verkaufsverbot hat Friedrich der Große erst 1783 aufgehoben.

Vorher waren Karten vor allem was fürs Militär.

Wieso gab es ein Verkaufsverbot?

Naja es schien wohl so als militärisches Wissen so wichtig, dass man das nicht in die breite

Öffentlichkeit geben wollte.

Interessant.

Geheimwissenkarten.

Absolut und das löst sich jetzt auf in diesen Jahren, also ab 1883 wird das Verkaufsverbot

für Karten aufgehoben und so kommen jetzt ab 1800 immer mehr Atlanten auf den Markt.

Und Berghaus, der die geografische Kunststule in Potsdam leitet, der soll für Preußen

zum Beispiel einen Schulatlas rausgeben.

Und so lernt Peter Mann jetzt also das Kartenzeichnen bei Berghaus und lernt auch persönlich den

Humboldt kennen, darf nämlich auch eine Karte für eines seiner Bücher beisteuern.

Allerdings wird dann sein Vorname falsch genannt, also steht dann C-Punkt Peter Mann, aber es

ist tatsächlich eher gemeint.

Sind dann egal.

Ja, ja, ja, für meinen Helden hier Karten.

Ist aber auch typisch, oder?

So, dazu lieferer, ja, da schaut man nicht so genau drauf.

Das stimmt.

Allerdings er wird später noch Briefkontakt zu Humboldt haben und Humboldt wird ihn auch

ein bisschen fördern.

Sehr gut.

Und die Ausbildung abzuschließen, geht Peter Mann jetzt 1845 nach Schottland und das

ist übrigens ja auch genau das Jahr, in dem die Franklin Expedition startet und dort

jetzt in Edinburgh arbeitet er für einen großen renommierten Verlag, der Karten herausgegeben

hat und ist da zum Beispiel auch viel in den Highlines unterwegs, um die Gegend zu vermessen.

Ah, schön.

Weiter nach Norden übrigens wird er es in seinem Leben nicht mehr schaffen, obwohl

es sich jetzt sehr bald sehr viel mit der Arktis beschäftigen wird.

Er bleibt zwei Jahre in Schottland, aber gerät dann wahrscheinlich in Streit mit seinem Arbeitgeber.

Die Umstände sind nicht ganz klar, aber 1847 schlägt Peter Mann in London auf und ist

begeistert.

Er bezeichnet die Stadt als den Zentralpunkt geografischen Wissens und beschließt dort

zu bleiben und nicht nach Deutschland zurückzugehen.

Hm.

Was ein Lehrer den Berghaus in Potsdam ziemlich enttäuscht, weil er eigentlich mit seinem

besten Schüler als Mitarbeiter plant, aber für Peter Mann war diese Weltstadt London

einfach zu verlockend.

Er war jung und ehrgeizig und London war ein Ort, wo man als Kartograph sich jetzt auch

eine Karriere aufbauen konnte, weil es eben auch das Zentrum der englischen Druckindustrie

war.

Hm.

Er baut sich dann auch gleich ein gutes Netzwerk auf, indem er eben regelmäßig bei der Royal

Geographical Society auftaucht und dort mitdiskutiert, er verkauft seine ersten Karten, spezialisiert

sich, das finde ich auch sehr interessant, auf Darstellungen von geografischen Verteilungen.

Er macht zum Beispiel eine Karte, auf der er die Bevölkerungsdichte der britischen Inseln

sichtbar macht, arbeitet dazu mit Schattierungstechniken.

Und für diese Karte bekommt er dann übrigens auch Post von Humboldt persönlich, der ihm

zur gelungenen Umsetzung gratuliert und Humboldt schreibt dann, dass er diese Gratulation auch

gerne mitschicken darf, wenn er sich irgendwo bewirbt.

Also Humboldt weiß schon um seinen Ruhm.

Ja, er hat ein gewisses Gewicht, wenn er jemanden lobt.

Das berühmteste Beispiel solcher Karten ist die Verteilung der Kohlera-Fälle in London

von John Snow.

Das ist jetzt auch genau die Zeit, wo Peter Mann in London ist und diese Karte ist von

1854 und anhand dieser Darstellung konnte John Snow zeigen, dass die Wasserversorgung

die Ursache für die Ansteckung der Kohlera war.

Und solche Kohlera-Karten macht Peter Mann zum Beispiel auch, aber er macht Karten zu

allen möglichen Themen, also er macht auch Karten zu Meeresströmungen oder eben zur

Pack als Ausbreitung in der Arktis.

Und schon nach kurzer Zeit hat er sich in London so einen guten Namen gemacht, dass

er beauftragt wird, die offizielle Karte der Bevölkerungsverteilung nach der britischen

Volksteilung von 1851 anzufertigen.

Jetzt im Jahr 1852 ist der Aufbruch der Franklin Expedition schon sieben Jahre her und keine

der vielen Rettungsmissionen konnte die Frage klären, was mit den beiden Schiffen Airbus

und Terror passiert ist.

Und es gab so das Gerücht, dass die Nahrung an Bord jetzt ungefähr so lange reichen könnte.

Also nach sieben Jahren, es gab so ein Interview, wo mal gesagt wurde, sie haben so viel Nahrung

an Bord, dass es eventuell für sieben Jahre reichen könnte.

Aber jetzt im Jahr 1852 ist klar, dass die Expedition höchstwahrscheinlich ein katastrophales

Ende genommen hat.

Ja, würde auch veraussetzen, diese Gedanken gehen, dass sie die sieben Jahre quasi Zugang

zu ihren Schiffen gehabt hätten, was ja auch eher illusorisch ist.

Es ist so, es klammern sich natürlich jetzt viele an jeden Strohhalm in der Hoffnung, dass

die Geschichte vielleicht doch noch irgendwie gut ausgehen könnte.

Und genau in der Situation schreibt Peter Mann ein Memorandum mit genauso einem Strohhalm

und er speist die Debatte um das Schicksal von Franklin mit neuer Hoffnung.

Er schreibt nämlich von einem großen schiffbaren Arktischen Ozean und verkauft seine Theorie

vom eisfreien Polarmeer streng wissenschaftlich.

Also er legt Karten vor mit Temperatur und Strömungsverhältnissen und der warme Golfstrom

sagt er eben schlägt eine Schneise in das Treib Eis und dadurch ergibt sich so Peter

Mann dann eine einfache Schiffspassage zum Nordpol und er schlägt als Route ins Polarbecken eine

von ihm vermutete Öffnung zwischen Spitzbergen und Novia Semnia vor.

Spitzbergen ist so eine Inselgruppe östlich von Grönland und Novia Semnia ist so eine

langgezogene Doppelinsel südöstlich davon.

Du musst dir vorstellen, also du hast Grönland, daneben Spitzbergen, ein bisschen weiter unten

und Novia Semnia und dazwischen liegt die Bahrensee.

Ein bisschen weiter unten.

Du machst das so wie ich, ich sage auch nicht nördlich südlich, so ein bisschen runter

rauf.

Ja, gut.

Also ein bisschen südöstlich davon ist diese Doppelinsel Novia Semnia und dazwischen eben

die Bahrensee und Peter Mann ist jetzt nicht der erste der auf die Idee kommt, dass Nordpolarmeer

könnte eisfrei sein, werden alle Namen dieser Orte, die ich gerade genannt habe, jetzt nochmal

hören, nämlich Willem Barrens, nachdem die Bahrensee benannt ist, ein niederländischer

Seefahrer im 16.

Jahrhundert, der gilt nicht nur als Entdecker von Spitzbergen, er war auch der erste der

europäischen Entdeckungsreisenden, der in der Arktis überwintert und wo überwintert

er auf dieser Insel Novia Semnia?

Er ist einer von vielen, die von einem offenen Polarmeer träumen oder beziehungsweise behaupten,

dass es das geben könnte und der Grund ist der, dass viele Polarreisende, oft ein Phänomen

beobachten, das Polinja genannt wird.

Das sind große offene Wasservlächen in der Arktis.

Das Wort kommt aus dem russischen und bezeichneten eisfrei Flächen auf Gewässern, die eigentlich

zugefroren sind und genau das ist wahrscheinlich der Grund, dass die Theorie vom eisfrei Nordpolarme

aufkommt, weil diese Polinja können wirklich riesig sein, also mit mehr als 100 Kilometern

und es erweckt bei den Polarforschern, wenn die da mit dem Schiff sind, oft den Eindruck,

dass es da ja eine schiffbare Passage geben müsste bis zum Nordpol, wenn sie eben nach

Norden gucken und sehen dann so eine große eisfrei Fläche.

Der Petermann geht davon aus, dass es kein Problem ist, dort hinzufahren und dass es eigentlich

Franklin auch gut gehen müsste, weil in dieser Gegend, also in diesem eisfreien Meer, gibt's

jede Menge Nahrung, jede Menge Fische zum Beispiel, von denen sie sich dann ernähren

könnten.

Und er hält dann auch einen Vortrag bei der Royal Geographical Society und er meint, na ja,

es ist schon bedauerlich, dass die ganzen britischen Arktis-Expeditionen immer nur

versucht haben, die Nord-West-Passage zu finden, weil aus seiner Sicht ist es nämlich die,

ne Zitat, trostloseste, gefährlichste und uninteressanteste Gegend des gesamten Eisfreiers.

Stattdessen sollen wir doch lieber gleich die Nord-Passage fahren, weil wenn man die Schneise

durchs Pack-Eis kennt, dann kann man eben gleich durchfahren und das war ja überhaupt

der kürzeste Weg nach Asien.

Peter Mann war jetzt 1852, also diesen Vorschlag macht, auf dem Höhepunkt seiner Karriere.

Also die Queen Victoria nennt ihn so ein Physical Geographer and Engraver on Stone to the Queen.

Und seine Vorschläge, wenn jetzt in der Royal Geographical Society ausführlich diskutiert,

finden aber keine Mehrheit.

Zwei Jahre später, 1854, verlässt er die Welt statt London und geht ins bisschen beschaulichere

Gotha in Thüringen, leicht fällt ihm der Abschied nicht, aber warum er geht, ist nicht ganz

klar.

Also es sind wohl mehrere Faktoren, zum einen Ernte, der mit seiner Theorie auch viel Kritik,

vor allem von Zeiten der Royal Navy, die machen sich nämlich so ein bisschen lustig

bei ihn als den Lähnstuhlprofessor, also eine, der tolle Ideen hat am Schreibtisch sitzt

und aber eben nie wirklich rausgeht.

Außerdem ist seine Idee von Franklin, der durchs Nordpolarm her schippert, ab 1854

nicht auch hinfällig, da stößt nämlich der schottische Polarfascher John Ray auf

Überreste der Expeditionen bei den Inuit und die erzählen ihm dann auch vom tragischen

Schicksal der Eckgruppe.

Nicht vom Tisch ist aber für Petermann die Frage, ob das Polar mehr eisfreist oder nicht.

Petermann nimmt jedenfalls jetzt eine Stelle als Kathograph an in Gotha und gründet dort

ein Jahr später die Zeitschrift Petermanns Geografische Mitteilungen, die zu einer der

wichtigsten Fachzeitschriften für Geografie wird.

Also die gibt es dann sogar bis zum Jahr 2004 und ich denke mal, ich lehne mich nicht zu

weit aus dem Fenster, dass alle die Geografie studieren irgendwann mal von dieser Zeitschrift

gehört haben und diese Zeitschrift ist deshalb auch so wichtig, weil er da alle für ihn relevanten

Themen kommentiert und er damit viele Polarfascher inspiriert hat.

Er war sich nämlich sicher, wie er schreibt, dass die großen Dinge in der Arktis und

in der Antarktis wurden und werden niemals mit Schlitten vollbracht.

Ein Satz, das, glaube ich, muss man sagen, der nicht so gut gealtert ist, aber noch war

er ja an keiner Polarexpedition wirklich beteiligt und das sollte sich jetzt ändern.

In Deutschlandreich und der Bismarck gab es bislang wenig bis gar keine Interesse, die

Arktis und den Nordpol zu erforschen.

Und Petermann macht sich jetzt daran, das Interesse zu wecken und zwar sehr erfolgreich.

Sein erster Versuch zielt auf eine staatlich finanzierte und gemeinsame Fahrt mit einem

preußischen und einem österreichischen Schiff.

Die Pläne scheitern aber, weil das gerade die Zeit kurz vor dem deutschen österreichischen

Krieg 1866 war, wo es um die Vorherrschaft im deutschen Bund ging und diese Rivalität

verhindert jetzt eine gemeinsame Forschungsreise.

Vielleicht kannst du dich erinnern, Richard, ich habe dir in meiner letzten Folge 384, wo

es um die Flaschenpost ging, von einer Geografenversammlung 1865 in Frankfurt erzählt.

Das war der erste Geografentag und da nimmt auch Georg Neumeier teil, um den es in der

letzten Folge ging, dieser Geografentag wird organisiert auf Initiative von Petermann.

72 Geografen nehmen teil und das Thema der Tagung ist die deutsche Nordfahrt.

Im Zentrum steht Petermanns Vortrag mit dem Titel Die Erforschung der arktischen Zentralregion

durch eine deutsche Nordfahrt, die er jetzt vehement einfordert.

Lassen Sie uns, meine Herren sagt er, beschließen, dass eine deutsche Nordfahrt sofort ausgerüstet

und noch in diesem Jahr ausgeführt werde.

Und das ist jetzt der eigentliche Beginn des Wettlaufs zum Nordpol.

Beim Geografentag wird eine Nordpolfahrt im nächsten Jahr grundsätzlich zugestimmt.

Petermann ist aber ungeduldig, will das schneller haben und setzt deshalb einen Preis für den

jenigen Kapitän aus, der noch in diesem Jahr, also noch 1865, eine Fahrt in die Region

zwischen Spitzbergen und Norwaya-Siamia unternimmt, um schon mal so die Strömungsverhältnisse

dort zu untersuchen.

Und diese erste Fahrt endet allerdings recht peinlich.

Es findet sich zwar tatsächlich ein Kapitän, der gleich losfahren will, ein preußischer

Corvette-Kapitän Reinholt Werner, der chartert einen englischen Dampfer und fährt also noch

1865 los vom Hamburger Hafen aus, nach neun Stunden bleiben sie aber noch auf der Elbe

mit nem Maschinenschaden liegen und so endet die erste deutsche Nordpolfahrt noch auf der

Elbe.

Sie haben es nicht mal bis zum Meer geschafft.

Ja, und diese Maschinenschaden kann nicht behoben werden?

Zumindest nicht so schnell, sie sind ja schon sehr spät im Jahr und sie müssen ja quasi

noch vor Winter losfahren und deshalb, Petermann fühlt sich natürlich betrogen, weil das war

ein englischer Dampfer und er sagt, ja natürlich ist er irgendwie manipuliert worden von den

Engländern, damit sie den Nordfahrt nicht schaffen.

Nein.

Aber er lässt sich davon nicht beeindrucken, sondern initiiert jetzt die nächste Nordpolfahrt,

die ja beim Geografentag beschlossen wurde und nachdem das gemeinsame Projekt zwischen

Preuß und Österreich nicht geklappt hat, setzt Petermann jetzt auf ne private Finanzierung.

Mit ins Boot holt er sich unter anderem wichtige Vertreter der Bremer Kaufmannschaft wie den

Herrmann Henrich Meyer, das war der Gründer der Rederei Norddeutscher Leut, also eine der

größten Redereien der Welt.

Und so kommt es dann im Oktober 1867 zu einem Treffen in Gotha, also das zeigt schon mal

seine Bedeutung, sie treffen sich bei ihm, wo Petermann sich dann mit einer Gruppe von

Finanziers und Wissenschaftlern trifft, um einen Explizionsplan zu erarbeiten.

Mit dabei ist auch der Arthur Breusing und der war Direktor der Bremer Steuermannsschule

und der schlägt seinen Schüler Karl Koldeway als Steuermann vor und als Leiter der Expedition

den Karl Weibrecht.

Ein Name, der dir hoffentlich bekannt vorkommt.

Ja, natürlich, hast du mir auch in der Folge zur Flaschenpost schon erzählt von.

Ganz genau.

Also Karl Weibrecht soll jetzt also die erste deutsche Nordpolfahrt leiten, dazu kommt

aber nicht, weil Weibrecht kann krankheitsbedingten nicht teilnehmen und weil jetzt letztlich

Petermann und Koldeway die Mittel für die Expedition einwerben, entscheiden sie sich

dann für den Koldeway als Leiter für die Fahrt.

Petermann nimmt auch einen großen Kredit auf, sammelt für so eine Art Arktisfonds, mit

der sich jetzt an vielen Forschungsfahrten beteiligen wird, unter anderem setzt er jetzt

jetzt auch für das Erreichen des Nordpols eine Belohnung von 5000 Talern aus.

Ein Jahr später geht es also los, die sogenannte erste deutsche Nordpol Expedition startet

im Sommer 1868 mit zwölf Mann unter dem Kommando von Karl Koldeway, Petermann ist natürlich

nicht an Bord.

Zumindest nicht persönlich, aber eine von ihm verfasste Instruktion mit immerhin 38

Paragrafen, die den Koldeway sehr genau anleitet, was er zu tun hat.

Im September erreicht das Schiff die höchste nördliche Breite mit 81 Grad und 4 Minuten.

Weiter kommen sie nicht, weil zu viel Eis vor ihnen ist.

Es folgen einige Versuche zwischen Grönland und Spitzbergen weiter nach Norden zu fahren,

aber es gibt kein Durchkommen, es ist zu viel Eis.

Und die 81 Grad gelten bis heute als die nördlichste nachgewiesene Position eines Segelschiffs ohne

Hilfsantrieb.

Und daran sieht man schon, es war im Grunde nur eine Vorbereitungsexpedition für die zweite

Runde.

Nach vier Monaten kehrt Koldeway wieder zurück, eine mögliche Passage zum Nordpol haben sie

nicht gefunden, aber sie machen sich jetzt gleich an die Planung für die nächste Expedition.

Petermann beauftragt nämlich 1869 den Bau eines Schraubendampfers, der bekommt den Namen

Germania und in Bremen wird das Komitee für die deutsche Nordpolfahrt gegründet.

Also sie bauen jetzt wirklich einen neuen Dampfer, um zum Nordpol zu kommen, finanziert

eben durch die Initiative von Petermann und den Finanziers, die er aufstellen kann.

Auf dieser zweiten deutschen Nordpol Expedition fahren sie mit zwei Schiffen, die Germania

und die Hansa.

Und das Ziel ist jetzt, sie sollen die Frage klären, ob der Nordpol permanent von Eis bedeckt

ist oder nicht.

Am 15.

Juni 1869 geht es los, auch der Kaiser und Bismarck kommen vorbei und schlendern einmal

über die Schiffe, bevor es losgeht.

Und es kommt bei der Expedition aber zu einem Missverständnis, das dazu führt, dass die

beiden Schiffe sich aus den Augen verlieren, die Hansa friert im Pack als fest und singt

schließlich im Oktober noch.

Nicht mal ein halbes Jahr sind sie unterwegs, das singt die Hansa, die Seeleute retten sich

auf eine Scholle, auf der sie dann die nächsten 200 Tage verbringen und 1500 Kilometer an

der Ostküste Grönlands entlangdriften.

Die Scholle wird dann immer kleiner, sodass sie beschließen, ihre Boote zu besteigen

und sie schaffen es dann nach 36 Tagen, die Hernhut der Missionsstation Friedrichstal

an der Südspitze Grönlands zu erreichen und sind damit gerettet.

Die Germania hingegen überwindet an der grönländischen Küste und sie machen regelmäßig Expeditionen

ins Eis.

Einer, der sie da besonders hervortut, ist ein gewisser Julius Peier.

Und auch diesen Namen hast du hoffentlich schon mal gehört, Richard.

Ja.

Von ihm erzählt es zu mir in der Folge über die Flaschenpost.

Richtig.

Also, Peier und Weibrecht leiten jetzt in ein paar Jahren die österreichisch ungerische

Polar Expedition und es wird dich nicht überraschen, dass auch Peter Mander ein gehöriges Wort

mitgeredet hat.

Aber wir sind noch bei der zweiten deutschen Nordpol Expedition.

Sie schaffen es durch das Treibreis wieder zurück, erreichen 1870 Bremerhaven und Koldewaj

sagt nach seiner Rückkehr, also ich hätte mir das mit dem Golfstrom schon vorstellen

können bis zum Nordpol zu fahren, aber und dann Zitat, ein Winter in Ostgrönland und

die sorgfältigsten Beobachtungen dieser gewaltigen Eismassen haben mich und auch meine sämtlichen

Gefährten gründlich von dieser Idee geheilt.

Einen allerdings nicht, also der Julius Peier nämlich, wie wir gleich hören werden, also

die zweite deutsche Nordpol Expedition hat ihr Hauptziel, die Entdeckung des Nordpols

nicht erreicht und die eisfreie Zone entlang der Ostküste Grönlands haben sie auch nicht

gefunden.

Sie haben dafür erheblich zur Erforschung Ostgrönlands beigetragen, was für Peter

Mander natürlich ein schwacher Trost ist.

Aber ist die Idee jetzt vom eisfreien Nordpolar mehr damit vom Tisch?

Wohl nicht.

Genau, in Deutschland findet er jedenfalls kein Gehör mehr, aber Peter Mann gibt nicht

auf und für seinen nächsten Versuch kontaktiert er den Julius Peier, der ja bei der letzten

Expedition dabei war und der tut sich mit dem Schiffsleutnant Karl Weibrecht zusammen,

der ja als Expeditionsleiter im Gespräch war und die beiden chartern jetzt einen norwegischen

Fischkutter, den Peter Mann finanziert und sie fahren Richtung Spitzbergen und sie sehen

offenes Polar mehr.

Sie fahren zurück und Weibrecht telegrafiert völlig begeistert an Peter Mann, dass sie

den günstigsten Nordpolweg entdeckt hätten und mit dieser sensationellen Nachricht im

Rücken stellen Peier und Weibrecht in kürzester Zeit die österreichisch-ungerische Nordpol-Expedition

auf.

Ihr Ziel, wie du aber auch weißt, das offene Nordpolar mehr zu erreichen, haben sie nicht

geschafft.

Sie starten 1872, ihr Schiff bleibt im Pack als Stecken, sie driften dann zwei Winter

lang, erdecken dabei eine Inselgruppe, die sie nach dem Kaiser benennen, also Franziose

Flannt und im Mai 1874 verlassen sie dann das Schiff und in einem langen und extrem

kräftezehrenden Fußmarsch Richtung Süden erreichen sie dann die Pack als Grenze und

werden nach sechs Tagen auf ihren Boden schließlich gerettet.

Ein bisschen genauer habe ich das in der letzten Folge schon erzählt.

Den Peter Mann legt der Peier da aber dann noch so ein Ei, weil es so auf eine seiner

Expeditionen ins Eis sieht Peier eine Insel nördlich von Franziose Flannt und der Peier

denkt sich, ok, das nördlichste Land, das wir entdecken, das muss natürlich nach Peter

Mann genannt werden und er nennt diese Insel Peter Mann Land.

Allerdings, wie wir heute wissen, war das gut gemeint, aber Peter Mann Land ist eine

Phantominsel, die gibt es nicht, das war eine optische Täuschung.

Hei, hei, hei.

Nach seiner Rückkehr ist Weihbrecht völlig desillusioniert, also was die freie Fahrt

zum Nordpol betrifft, schreibt er dann, dass man statt diesen Entdeckungsfahrten lieber

winterfeste Forschungsstationen aufbauen sollte, davon hätten wir deutlich mehr und

genau das passiert auch.

Und das ist jetzt diese Stelle, wo meine beiden Folgen so zusammenlaufen, also die hier und

die letzte über die Flaschenpost, weil Karl Weihbrecht gründet jetzt mit Georg Neumeier

1879 die Internationale Polarkommission und diese Internationale Polarkommission führt

1882 zum ersten internationalen Polarjahr.

Damit beginnt ein neues Level in der Arktisforschung.

Der Karl Weihbrecht sagt nämlich, wir müssen um die Arktis zu erforschen international

zusammenarbeiten und wir müssen zahlreiche feste Stationen aufbauen und Daten sammeln.

Und genau das passiert während dieses Polarjahres, also 1882 ist dieses erste international Polarjahr

und es beteiligen sich viele europäische Staaten und auch die USA, die bauen insgesamt

12 Stationen auf und mit denen sammeln sie dann innerhalb dieses einen Jahres ganz viele

Daten und werfen die dann zusammen.

Das ist der Teil der Polarforschung, den ich über Neumeier in der letzten Folge quasi

weggelassen habe.

Jetzt ist es allerdings so, Richard, wir haben jetzt die nächste gescheiterte Polarexpedition

zum Nordpol.

Ist jetzt das eisfreie Polarmeier endgültig vom Tisch?

Wohl nicht.

Immer noch nicht.

Also die britische Roy Navy versucht es auch ein letztes Mal, 1875 werden zwei Dampfschiffe

losgeschickt unter dem Kommando von George Narys, die wollten da eine Passage durch den

Smithsund fahren, eine Meeringe zwischen Grönland und Kanada, von der auch immer wieder so

behauptet wird, dass da eine eisfreie Passage zum Nordpol sein könnte.

Aber auch diese Expedition friert im Pack als fest, sie driften und sehen um sich nur

Eis.

Und nach seiner Rückkehr schreibt Narys, Arktis Expedition zurückgekehrt, Unmöglichkeit

Nordpol zu erreichen bewiesen.

Also die Roy Navy ist jetzt auch raus, die preußische Marine ist raus, die österreichisch-ungerische

Marine ist raus, private Investoren sind auch raus, daher gibt sich jetzt unverhofft eine

weitere Gelegenheit für Petermann seine Theorie vom eisfreien Nordpolarmeier zu beweisen.

Und zwar kommt der New Yorker Zeitungsverleger James Jordan Bennett nach Gotha, um mit Petermann

zu reden.

Und Petermann ist ihm bekannt, als der berühmte Nordpol-Professor.

Bennett ist auf der Suche nach einer spektakulären Aktion, die er finanzieren und dann auch medial

begleiten will, um die Auflage zu steigern.

Das ist etwas, was Zeitungen ja öfter gemacht haben zu dieser Zeit, so Aktionen oder Expeditionen

finanziert haben, um sie dann medial auszuschlachten.

Die Zeitung, um die es geht, ist der New York Herald und Petermann immer noch, wie seit

Jahrzehnten felsenfest vom eisfreien Nordpolarmeier überzeugt, versichert ihm glaubhaft, dass es

möglich ist, den Nordpol zu erreichen, und Bennett geht aus dem Treffen und denkt sich

okay, dann lassen wir es mal drauf ankommen.

Und damit sind wir jetzt am Anfang der Folge angekommen, am 8. Juli 1879, sticht die US

Astronet von San Francisco aus in See und es beginnt das Drama, von dem ich dir vorhin

erzählt habe.

Das Schiff wird vom Eis zerdrückt und nur 13 der 33 Expeditionsteilnehmer kehren lebend

in die USA zurück.

Jetzt ist die Theorie vom eisfreien Nordpolarmeier endgültig vom Tisch, aber auch, weil es

niemanden mehr gibt, der sie so vehement vertritt und Expeditionen anstößt, wie Petermann,

der bekommt die Wiederlegung seiner Theorie nämlich nicht mehr mit.

Kurz vor dem Auslaufen der US Astronet begeht der Suizid am 25. September 1878 und damit

stirbt eine der maßgeblichen Geografen und Kartografen des 19. Jahrhunderts.

Ich habe mich jetzt ja nur auf die Sache mit dem Nordpol konzentriert, aber er war eben

auch ein sehr, sehr bekannter Kartograf, also sein Kartenspiel und auch die Petermannschen

Mitteilungen waren extrem einfassreich.

Er ist zum Beispiel mit der großen Goldmedaille der Royal Geographical Society ausgezeichnet

worden, was die höchste Ehre ist, die die überhaupt vergeben.

Die Theorie vom eisfreien Nordpol hat sich letztlich als falsch ausgestellt, hat aber

wesentlich zur Erforschung der Arktis gesorgt, weil die Idee eben vieles so fasziniert hat,

durch eine eisfreie Zone den Nordpol mit dem Schiff zu erreichen und deshalb wurden eben

auch im 19. Jahrhundert dann so viele Expeditionen gestartet und einige eben inspiriert durch

Petermann.

Das Rennen um den Nordpol war damit aber ja noch nicht vorbei, also jetzt war klar, dass

es nicht mit dem Schiff möglich ist bzw. vielleicht schon, weil der Fritöv Nansen,

da habe ich dir ja in Folge 324 mal erzählt, kann sich erinnern, da ging es um eine Nordpol-Expedition,

allerdings nicht mit dem Schlitten, sondern mit einem Ballon, das war Andrés Baller Expedition

von 1897 und der Nansen, der liest von Teilen der Scharnett, die an der Ostküste Grönlands

gefunden werden.

Er ist davon überzeugt, dass es eine geschlossene Pack-Eistecke im Nordpol-Arme ergibt und

er kommt jetzt auf die Idee, dass er sagt, na gut, offenbar gibt es diese Drift, weil

sonst wären diese Teile der Scharnett nicht an der Küste Grönlands gefunden worden und

die Idee ist, er lässt sich einfach absichtlich mit einem Schiff, der Fram, im Pack-Eis einfrieren

und will dann über den Nordpol driften.

Im Pack-Eis einfrieren.

Genau, er will sich einfrieren lassen und dann, also das Schiff einfrieren lassen und

dann eben die Drift ausnutzen und dann mit der natürlichen Drift über den Nordpol fahren.

Sie fahren 1893 los, lassen sich einfrieren drei Jahre lang, driften sie durch das Arktische

Meer, aber sie merken, dass sie den Nordpol verpassen werden, versuchen sie es zu Fuß

und kommen dann dem Nordpol schon recht nahe, aber beim 86. Breitengrad müssen sie umkehren.

Die Umstände ihrer Rettung sind dann recht spektakulär, aber das erzähle ich dir vielleicht

mal in einer anderen Geschichte.

Aber Richard, wer war denn jetzt der erste am Nordpol?

Amunsten, oder?

Ja, über Ecken gedacht, also nicht über Ecken gedacht.

Sondern nicht.

Also ja, die Geschichte ist komplizierter, also es ist so, Amunsten war ja der erste,

der die Antarktes erreicht hat.

Also beim Südpol ist es recht umbestritten, wer ihn zuerst erreicht hat.

1911 war das Amunsten, der hat zuvor zwischen 1993 und 1996 die Nordwestpassage erstmals

durchfahren.

Genau, da war er der erste dann.

Genau, da war er der erste, also das, was Franklin versucht hat, 1845, hat also dann

Amunsten geschafft.

Es war zwar ein großer Erfolg, aber es war damit auch klar, dass die Nordwestpassage

jetzt auch nicht für die normale Schifffahrts geeignet ist.

Aber als nächstes konzentriert sich Amunsten dann eben nicht auf den Nord, sondern auf

den Südpol.

Und den Nordpol überlässt er erst mal anderen Polarforschern, dem Robert Peary zum Beispiel,

der steckt am 6. April 1909 seine Flagge ins Eis und behauptet, dass erster den Nordpol

erreicht zu haben.

Als der aber zurückkommt, muss er feststellen, dass sich ein anderer, ein gewisser Frederick

Cook, gerade dafür feiern lässt, ein Jahr zuvor, also 1908 den Nordpol erreicht zu

haben.

Kennst du die Geschichte um Frederick Cook und Robert Peary?

Nein.

Sehr gut.

Eigentlich schade, das wäre eigentlich eine eigene Folge gewesen.

Diese Geschichte ist...

Kann man ja noch.

Das stimmt, die Details kann man dann nochmal in eine eigene Folge machen.

Die Geschichte ist nämlich echt recht wild und ist vor allem ein mediales Drama.

Okay.

Beide waren nämlich zunächst Schiffskammeraden.

Also Cook war Schiffsarzt auf einer Grönland Expedition unter der Leitung von Peary und

später wird Cook dann Schiffsarzt auf der Belgika Expedition, wo er den jungen Amunsten

kennenlernt, die sich dann anfreunden.

Also alle hängen alle mit allen zusammen.

Es ist jedenfalls so, Cook macht sich auf den Weg zum Nordpol und über ein Jahr lang gibt's

kein Lebenszeichen mehr von ihm.

Erst 1909 taucht er wieder auf und behauptet, dass er letztes Jahr den Nordpol erreicht

hat.

Und Peary muss ziemlich schockiert gewesen sein, also er kommt nämlich gerade zurück

von seiner Nordpol Expedition und erfährt, dass seit wenigen Wochen jemand in den Schlagzeilen

ist, der behauptet, dass er schon letztes Jahr dort war und er wollte gerade mit der

Nachricht rausgehen, dass er gerade den Nordpol erreicht hat.

Und so beginnt jetzt ein Machtkampf, an dessen Ende Cook seine Glaubwürdigkeit völlig verliert.

Und Peary lange Zeit als der erste Mensch am Nordpol angesehen wurde, inzwischen gibt's

gute Gründe anzunehmen, dass beide den Nordpol nicht erreicht haben.

Zunächst mal schlägt das Pendel nämlich in Richtung Cook aus.

Also Peary versucht jetzt mit seinen Verbindungen zur Presse und zur National Geographic Society

Zweifel an der Glaubwürdigkeit von Cook zu streuen.

Und es gelingt ihm auch, unter anderem deshalb, weil Cook ein großer Faux-pas passiert.

Es ist so, er behauptet auf eine Expedition 1906, als erster den Dinali bestiegen zu haben.

Das ist ein 6000er in Alaska, der höchste Berg Nordamerikas.

Und es gibt ein Foto, das ihn und seine Mannschaft auf dem Gipfel zeigen soll.

Und wenn man das untersucht, kann man aber erkennen, dass sie auf einem niedrigeren Gipfel

stehen.

Also er besteigt einen Gipfel, der ungefähr 10 Kilometer vom Dinali entfernt ist.

Vermutlich ist Cook wirklich davon ausgegangen, dass er den Dinali bestiegen hat und dessen

Irrtum war und kein Bedrucksersuch.

Aber es kommen jetzt natürlich Zweifel auf an seiner Glaubwürdigkeit und tatsächlich

mit der Zeit kippt die Stimmung zugunsten von Peary, der jetzt überall geährt und

gefeiert wird als erster Mensch am Nordpol, unter anderem auch vom US-Repräsentantenhaus.

Und Cook verliert dann endgültig seine Glaubwürdigkeit, nachdem er dann 1920 wegen 18 Betrugs zu 14

Jahren Gefängnis verurteilt wird.

Er wird dann nach fünf Jahren von US-Präsentant Hoover begnadigt.

Aber am Ende gilt Peary als der strahlende Sieger.

Allerdings war sein Triumph auch nicht von langer Dauer, weil auch bei ihm kommen im

Laufe der Zeit erhebliche Zweifel auf.

Also die Debatten werden bis heute geführt, nicht wenige gehen davon aus, dass keiner

der beiden den Nordpol erreicht hat.

Zum Beispiel seine Aufzeichnungen sind unvollständig.

Also genau das Blatt für den Tag, an dem er den Nordpol offiziell erreicht haben will,

dieses Blatt ist leer.

240 Kilometer vor dem Nordpol und auf 87 Grad nördlicher Breite schickt er seinen Navigator,

den Robert Bartlett, zurück und das war der einzige in der Gruppe, der Pearies Messungen

bestätigen konnte.

Wieso schickt er also ausgerechnet den zurück, der seine Messungen bestätigen kann?

Wichtigster Kritikpunkt sind die Tagesetappen, die sie ab dem Zeitpunkt, wo sie den Bartlett

zurück schicken, zurücklegen.

Also bis zu dem Zeitpunkt haben sie täglich ungefähr 20 Kilometer geschafft und die

letzten 250 Kilometer haben sie dann angeblich in vier Tagen geschafft, was eine Tagesleistung

von ungefähr 60 Kilometern wären.

Also vermutlich waren beide nicht am Nordpol und was ich erstaunlich fand, dass es wirklich

lange gedauert hat, bis zum ersten Mal Menschen wirklich gesichert am Nordpol waren, am 12.

Mai 1926 fliegen Umberto Nobile, Reut Amunsen und Lincoln Ellsworth an Bord des Luftschiffs

Norge über den Nordpol und du hast also recht, weil du vorher gesagt hast, Amunsen.

Amunsen ist damit der erste Mensch, der am Nordpol war, zumindest ist er über dem Nordpol

geflogen.

Sehr gut.

Amunsen ist damit auch wirklich so der Held der Polarforschung, zum ersten Mal die Nordwestpassage

durchfahren als erster am Südpol und eben auch der erste Mensch am Nordpol.

Ja, hat so, wie soll ich sagen, Mission gehabt in seinem Leben, oder?

Absolut.

Zwei Jahre später will Nobile den Erfolg wiederholen, stürzt aber dann mit dem Luftschiff

Italia ab und da startet jetzt Amunsen eine Rettungsmission mit dem Flugzeug und seither

Spule verschwunden.

Und was glaubst du, wann war der erste Mensch, zweifelfrei zu Fuß, am Nordpol?

Ich würde sagen, 1940.

Es war 1969, der Brite Wally Herbert.

1969?

1969, also zu Fuß muss man sagen, es waren in der Zwischenzeit schon einige Leute auch

am Nordpol mit einem Eisbrecher zum Beispiel oder auch mit Schlitten, aber eben wirklich

zu Fuß war es der erste Wally Herbert 1969.

Also so zu Fuß, dass er auch tatsächlich keinen Schlitten gehabt hat, sondern das Zeug

selber geschleppt hat?

Also keinen motorisierten Schlitten, ich glaube schon, dass da Schlittenhunde dabei waren,

aber vorher habe ich ein Jahr zuvor als einer mit motorisierten Schlitten da.

Ich bin fast am Ende meiner Geschichte, Richard, aber über eine Sache müssen wir noch sprechen,

weil der Mythos vom eisfreien Nordpol wird Wirklichkeit.

Also Peter Mann war im Grunde einfach 150 Jahre zu früh dran, weil ich habe jetzt immer von

der Theorie vom eisfreien Nordpol geredet und mich aufs 19 Jahrhundert bezogen, aber

in der Zukunft wird es bald Praxis werden und das recht bald, also vermutlich ist der

Nordpol schon in den 2030er Jahren in den Sommermonaten eisfrei.

Okay.

Das hat natürlich Auswirkungen aufs Klima, bedeutet aber auch Neuhandelswege und die

Ausbeutung von Rohstoffen am Nordpol, also Stichwort Handelswege, wenn du von Rotterdam

über den Suezkanal nach Tokio fährst, mit dem Schiff sind es 21.000 Kilometer, wenn

du über den Nordostpassage fährst, sind es nur 14.000, also deutlich weniger.

Das wird also auf jeden Fall einige Veränderungen nach sich ziehen und momentan tropft auch

schon so der Kampf, wem die Rohstoffe am Nordpol gehören.

Also Russland hat zum Beispiel vor einigen Jahren auch schon mal mit U-Broten einfach

so was hinterlassen, ich glaube keine Fahne in den Boden gesteckt, aber auf jeden Fall

schon mal angezeigt, so das ist unser Territorium und das wird auf jeden Fall bis dahin dann

noch ein Thema und eben auch Handel und Klima werden natürlich kommen, Klima dann werden.

Und es führt mich zum Ende meiner Geschichte, die uns nochmal kurz in die Forschung führt,

es gab nämlich zwischen September 2019 und Oktober 2020 eine faszinierende Expedition,

die Mosaike Expedition und ich weiß nicht, ob du von der gehört hast, ich glaube nicht,

es war die bisher größte Forschungsexpedition überhaupt in die Arktis unter der Leitung

vom Alfred Wegen-Institut, sie haben da wirklich Nansens Drift-Experiment mit der

Fram als Vorbild genommen und ein Schiff, die MS Polar Stern, haben sie im Meer als

einfrühen lassen und sind dann ein Jahr lang durchs Polamia getrifftet, ungefähr 3.400

Kilometer.

Und Richard, das war meine Geschichte über den Wettlauf zum Nordpol und den Mann, der

diesen Wettlauf maßgeblich befeuert hat, mit seiner Theorie über das eisfreie Nordpolamia

August Petermann.

Sehr interessant, vor allem diese ganzen Verknüpfungen jetzt zu den anderen Dingen,

die du schon erzählt hast, die ich erzählt habe, man hat so etwas gehört, es ist so

ein bisschen ein Club gewesen mit den selben Leuten, dem Zeitraum eigentlich alle irgendwie

so zugegen waren und sich gegenseitig da so ein bisschen befeuert haben, wenn man so will.

Also faszinierend finde ich hier natürlich schon diese Rolle des Petermanns und was wie

vor allem eben fasziniert ist diese Tatsache, dass eher so viele Leute dazu gebracht hat,

das zu machen, dass selber aber gar nicht mitgegangen ist, das kommt ja immer wieder

einmal vor, dass du vor allem im späten 19. und dann im 20. Jahrhundert hast du immer

Leute, die so ihre Theorien haben und dann andere mehr oder weniger ins Unglück schicken.

Ja, genau.

Die dann für sie diese Theorie testen müssen und oft einfach nicht zurückkommen.

Das ist aber auch wirklich ein Vorwurf, der im Off gemacht wird, also ich habe das auch

erzählt von der Royal Navy, die diesen Vorwurf schon bringen und auch später ist es dann

der Koldewai, der Leiter der beiden deutschen Nordpol Expeditionen, das sagt dann auch

zu ihm so, wir können es gerne nochmal probieren, aber dann muss er mitfahren.

Ja.

Put your money where your mouth is.

Genau.

Also sehr gut, eine sehr interessante Geschichte und also das ist jetzt wirklich so ein perfektes

Puzzle.

Da ist fast wie so ein Companion-Episode zu deiner Folge mit der Flaschenpost.

Deshalb wollte ich sie jetzt auch machen, weil es ist auch tatsächlich so, dass ich

darüber stolpert bin, also den Hinweis habe ich mir diesmal selber gegeben.

Ich bin nämlich in der Vorbereitung öfter über den Namen Petermann gestolpert und

habe dann das Buch entdeckt von Philipp Felsch, wie August Petermann den Nordpol erfand.

Zur Frage übrigens auch interessant, ob Cook oder Peary den Nordpol erreicht haben, kann

ich das Buch empfehlen von Johannes Zeilinger auf brüchigem Eis, Frederick A Cook und die

Oberung des Nordpols.

Und was mich dann fasziniert hat an der Geschichte war, ich habe ja die ganze Polarforschung

von Neumann her weggelassen, aber dass dieser Zweig hier über den Weibrecht nochmal mit

reinkommt, der dann eben die Polarforschung mit anregt und aber gleichzeitig mit dem

Petermann die Nordpol Expeditionen fährt.

Und das fand ich eben interessant, also dass diese Nordpol Expeditionen die Polarforschung

und eben die Ozeanografie an der Stelle so zusammenführen.

Ja, das ist faszinierende Zeit auch, beziehungsweise faszinierendes Zusammenspiel von Dingen von

denen man nicht erwartet, dass sie zusammenspielen wird.

Genau.

Gut, Daniel, hast du dieser Folge noch was hinzuzufügen?

Ich meine, du hättest ja eh noch einige Sachen hinzuzufügen, aber da wird dann einfach die

dritte Companion folge draus, oder?

Ja genau, die mache ich zwar nicht gleich, aber ja, im Nachhinein über Cook und Peary

könnte man noch eine machen, über die Fram Expeditionen von Nansen müsste man auch

noch eine machen, also einige Folgen stecken da, glaube ich, noch drin.

Sehr gut.

Sehr gut.

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Vielen, vielen Dank für eure Unterstützung.

Ja, vielen herzlichen Dank.

Tja, Richard, dann würde ich sagen, gehen wir doch dem einen ins letzte Wort, der es

auch sonst immer hat.

Genau, nämlich Bruno Kreiske.

Lernen Sie ein bisschen Geschichte, dann werden Sie sehen, wie das sich damals entwickelt

hat.

Wie das sich damals entwickelt hat.

Wie heißt es, nicht Flagge, sondern die haben so eine Kartusche halt hingestellt.

Was?

Wie heißt es so eine?

Eine Kartusche.

Ja, nicht Kartusche, sie haben halt so, sie haben irgendwie was hingestellt, die weiß

nicht was.

Die muss es anders formulieren.

Und weil ich da bei der Aufnahme so rumgeeiert bin, die richtige Antwort wäre gewesen,

eine Kapsel aus Titanen mit der russischen Flagge.

Danke.

Danke.

Machine-generated transcript that may contain inaccuracies.

Eine Geschichte über August Petermann und das eisfreie Nordpolarmeer

August Petermann, einer der einflussreichsten Kartographen seiner Zeit, war davon überzeugt, dass das Nordpolarmeer eisfrei ist, umgeben von einem Packeisgürtel. Zahlreiche Expeditionen fuhren in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts Richtung Arktis, in der Hoffnung, den Nordpol mit dem Schiff zu erreichen. Eine Hoffnung, die oft in einer jahrelangen Drift mit dem Schiff, eingefroren im Eis, endete. Oder mit einem Schiff, das von den Eismaßen zerquetscht wurde.

Wir sprechen in der Folge über das Leben von August Petermann, wie er den Arktis-Wettlauf vorantrieb und wie das Rennen um den Nordpol letztlich entschieden wurde.

Literatur
Philipp Felsch: Wie August Petermann den Nordpol erfand, 2011.
Johannes Zeilinger: Auf brüchigem Eis. Frederick A. Cook und die Eroberung des Nordpols, 2009.

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