Ö1 Journale: Frühjournal um 6 (31.10.2023)

ORF Ö1 ORF Ö1 10/31/23 - Episode Page - 11m - PDF Transcript

Dienstag, der 31. Oktober am Mikrofonnest Martin Balder, guten Morgen. Die Themen heute.

Israel schließt eine Waffenruhe mit der Hamas kategorisch aus. Der Stillstand von René

Bencos Bauprojekten sorgt in Hamburg für Nervosität. Besserer Schutz für pflegende

Angehörige tritt den Kraft, aber zunächst zu den Wetteraussichten mit Grunderschuller.

Edweise nass heute ein Frontensystem befindet sich über Österreich, wobei die Kaltfront

jetzt über dem Westen liegt und das Regenband davor am Alpenhauptkammer und im Süden schon

große Regenmengen gebracht hat. So etwa am Brenner, über und in Kornert an die 100 Liter

Regenburg Quadratmeter. Momentan liegt der Regen Schwerpunkt in Tirol und Salzburg. Im

Lauf des Vormittags beginnt es aber auch in Kärnten wieder verstärkt zu regnen und bald

darauf auch in der Steiermark und im Burgenland. Auch Gewitter sind möglich, die Schneefallgrenze

sinkt auf 1900 bis 1400 Meter. Auch der Wind frischzeitweise heftig auf. Im Osten

und Südosten vorerst noch bis zu 19 Grad, am Nachmittag dann meist 7 bis 15 Grad, in

2000 Meter um 0 Grad. Und momentan in den Landeshauptstädten 9 bis 15 Grad, 9 in Innsbruck

und Bregenz 15 in Wien. Morgenwetterberuhigung und größtenteils Sonnig, die höchste

10 bis 18 Grad. Danke Gondasula.

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanyahu hat trotz internationaler Rufe nach einer

Waffenruhe eine Unterbrechung der Kämpfe gegen die Hermas erneut ausgeschlossen. Die Kritik

an der hohen Zeit ziviler Opfer durch die Bombenangriffe im Gaserstreifen wie sehr zurück.

Christian Leninger berichtet.

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanyahu vergleicht den Angriff der Hermas

auf Israel mit jenem Japans auf die USA in Pearl Harbor im Zweiten Weltkrieg oder dem

Dal Qaeda auf die USA am 11. September 2013. Auch die USA hätten damals einem Waffenstillstand

nicht zugestimmt. Der Ruf nach einer Feierpause ist der Ruf, sich der Hermas zu ergeben,

sich dem Terrorismus zu ergeben, der Barbarei. Das wird nicht passieren.

Und dann noch ein Vergleich mit dem Zweiten Weltkrieg. Auch im Kampf der Alliierten gegen

die Nazis habe es zivile Opfer gegeben und dennoch habe man die Alliierten nicht aufgerufen,

den Kampf gegen die Nazis aufzugeben. Es geht um die Zukunft unserer Zivilisation.

Wir müssen diesen Krieg gewinnen und wir werden ihn gewinnen, indem wir die Zahl der

zivilen Opfer kleinhalten, so der israelische Prämie.

Der Konflikt zwischen Israel und der Hermas wird auch im Internet ausgetragen. Dort kursiert

eine wahre Flut von Fotos und Videos, aber auch von Falschmeldungen. Beide Seiten versuchen

mithilfe von Propaganda, weltweit Unterstützung zu gewinnen. Und zwar in einem lautfach Leuten

ungewöhnlichen Ausmaß. Details von Diktori Waldecker.

Von grausamen Kriegszenen bis hin zu Influencern, die israelische Marken verbannen wollen.

Auf Social Media-Plattformen ist der Konflikt zwischen Israel und den Hermas deutlich zu sehen.

Digitalexpertin Ingrid Brodnick sieht hier neue Dimensionen von Propaganda.

Tatsächlich ist das Ausmaß und die Intensität an Propaganda einzigartig in den letzten Jahren.

Gerade Jugendliche sind oft auf Plattformen wie TikTok unterwegs und werden somit emotionalen

Bildern und Parolen, aber auch mit Falschmeldungen stark beeinflusst, befürchtet Brodnick.

Dass bei denen der Eindruck entstehen kann, auch eine extrem aggressive,

gut entbrannte Debatte über Israel, über Juden und Jüdinnen wäre Normalität.

Der einzige Ausweg für die Expertin ist es aktuell, weniger Zeit auf den Social Media-Plattformen zu verbringen

und öfter Pausen einzulegen. Denn die Flut der grausamen Kriegszenen und Falschmeldungen

sei derzeit kaum zu bewältigen, meint die Expertin.

Und im Morgen schnall um sieben ist die Vorsitzende der Bundesjugendvertretung Sabrina Bochaska,

Gast zum Thema bei Weronika Filiz.

Der österreichische Investor René Benko sorgt mit seinen Großprojekten in Hamburg für Unruhe.

Etwa mit dem Elbtower in der Hafen City.

Das Prestigeprojekt der Signa Holding soll 245 Meter hoch werden,

doch derzeit ist bei 100 Metern Schluss.

Die Bauarbeiten mussten gestoppt werden, angeblich wegen ausstehender Zahlungen.

Und für ein weiteres geplantes Gebäude haben sich noch nicht genügend Mietinteressenten gefunden.

Aus Deutschland, Andreas Pfeiffer.

Seit die Arbeiten am Elbtower stillstehen, befindet sich die Hamburger Bürgerschaft in unruhiger Bewegung.

Die Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen beklagt,

dass sie über einen bevorstehenden Baustopp nicht informiert wurde

und bittet den Signa-Vorstand, unverzüglich Stellung zu nehmen.

Richard Seelmaker, der die CDU-Opposition vertritt,

richtet seine Kritik an die Adresse der Stadtregierung.

Bei solchen großen Bauvorhaben haben sie immer die Schwierigkeit,

dass sie ein Baukostenrisiko haben.

Und das können sie durch Garantien abdecken und das ist hier nicht geschehen.

Das ist hier ganz bewusst nicht geschehen und das ist der Skandal dabei.

Manche Hoffnung ruht nun auf dem Großinvestor Klaus-Michel Kühne,

der das Elbtower-Projekt zu 20 Prozent finanziert.

Den Baustopp hat das Hamburger Abendblatt mit ausstehenden Zahlungen von Signa begründet.

Signa selbst sagt dazu auf ORF-Anfrage nichts.

Eltern und Pflegende Angehörige sind ab morgen besser vor Diskriminierung am Arbeitsplatz geschützt.

Das entsprechend angepasste Gleichbehandlungsgesetz tritt mit 1. November in Kraft.

Wer also in der Arbeit wegen Kinderbetreuung oder der Pflege von Angehörigen benachteiligt wird,

kann sich jetzt rechtlich besser zur Wehr setzen.

Jürgen Pettinger berichtet.

Das neue Gleichbehandlungsgesetz sei ein wichtiger Schritt hin zu einer besseren Vereinbarkeit von Beruf und Familie.

Teresa Hammer vom Klagsverband.

Es ist auf jeden Fall auch als Auftrag für Unternehmen zu sehen,

für Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu sorgen

und auch für Arbeitnehmerinnen ein weiterer Schutz für Diskriminierungen.

Umfasst sein jetzt Männer wie Frauen gleichermaßen und neben Kinderbetreuung eben auch ausdrücklich Pflegende Angehörige,

sagt Sandra Konstatski von der Gleichbehandlungsanwaltschaft.

Das, was bei uns sehr häufig als Anfrage kommt, ist, dass Personen sich diskriminiert fühlen,

weil sie aufgrund ihrer Querenzzeit zum Beispiel, wenn sie zurückkommen,

nicht den gleichen Arbeitsplatz bekommen oder auch zum Beispiel eine Beförderung nicht bekommen,

weil diese dann vielleicht in Teilzeit nicht möglich ist.

Bisher waren die Bestimmungen zu schwammig formuliert.

In Zukunft soll es für Betroffene einfacher sein, gegen Diskriminierungen vorzugehen.

Heute ist Weltspartag. Ja, den gibt es noch.

Auch wenn beim klassischen Sparen, die in Österreich besonders hohe Inflation,

auch die jüngsten Zinserhöhungen auffrisst.

Die Neos fordern nun eine Befreiung von der Kapitalertragsteuer,

wenn der Zinsertrag unter der Teuerungsrate liegt.

Mehr von Peter Dase.

Die höheren Zinsen der letzten Monate bringen immer noch einen realen Verlust für Sparerinnen und Sparer,

weil sie auch für langfristig gebundene Einlagen unter der Inflationsrate liegen.

Kapitalertragsteuer muss trotzdem dafür bezahlt werden.

Gerald Loacker von den Neos fordert, diese zu streichen.

Die Menschen haben ihren Notgroschen auf den Sparbuch.

Die haben dort oft kleine, maximal mittlere Summen.

Die wirklich reichen Leute haben ihr Geld nicht auf den Sparbuch.

Und wenn der Finanzminister auf die Sparbuchkäst verzichtet, entfällt ihm wenig

und es hilft wenigstens ein bisschen den Bürgern, die sich etwas zur Seite legen.

Loacker fordert auch die Wiedereinführung einer Behaltefrist für Wertpapiere.

Diese waren früher bei längerfristigen Anlagen von der Kapitalertragsteuer befreit.

In sich haben Volkspartei und Grüne das mit ihrem Regierungsprogramm in Aussicht gestellt.

Umgesetzt wurde es bisher nicht.

Nichts mit Sparen, sondern im Gegenteil mit Schulden machen hat eine aktuelle TikTok-Challenge zu tun.

Dabei brauen Jugendliche damit, dass sie beim Bezahldienst Klarna mit bis zu fünfstelligen Summen in der Kreide stehen.

Ein absurder und zugleich alarmierender Trend, denn immer mehr junge Menschen unter 30 sind hochverschuldet.

Barbara Chandl informiert.

Wie gefährlich diese Kauf-Jetztzahl später Angebote sind, das weiß Bernhard Zell von der FSW-Schuldenberatung.

Die Risiken seien Jugendlichen nämlich oft nicht bekannt.

Wenn nur eine Rate dann nicht bezahlt wird, dann kommt sofort die Betreibungsmaschine reingang.

Es kommen Mahnungen bis hin eben, Briefe vom Inkastorbüro, allenfalls auch vom Gericht.

Das junge Menschen auf Social Media mit dem Mensen-Schuldenhöhen prallen, sei ein bedenklicher Trend, sagt Jugendstaatssekretärin Claudia Plakholm.

Eine neue Initiative soll jetzt aufklären.

Mit unserer Kampagne gehen wir dorthin, wo Jugendliche tagtäglich unterwegs sind, nämlich in die sozialen Medien und in die Schulklassen.

Wir starten gemeinsam mit dem Finanzministerium auf Klärungsoffensive unter den Jugendlichen,

denn die Online-Trends haben gefährliche Folgen und dem treten wir entgegen.

Die Schuldenberatung jedenfalls gibt den Tipp, einen Finanzführerschein zu absolvieren, der auf den verantwortungsvollen Umgang mit Geld vorbereiten soll.

Nach den Krawallen in der Halloween Nacht in der Linze Innenstadt im Vorjahr hat die Polizei für heute Vorkehrungen getroffen.

Das Personal wird nicht nur in Linz, sondern bundesweit verstärkt.

Konkrete Hinweise für abgemachte Treffen gibt es bisher aber nicht.

Mehr von Jürgen Freimuth.

Im Feuer hat ein Jugendlicher ein Video gepostet, das zu flashmobartigen Krawallen in der Linze Innenstadt geführt hat.

Beamte sind dabei mit Steinen und Böllern beworfen worden, mehr als 140 Jugendliche wurden angezeigt.

In der Folge ist es zu 25 Verurteilungen und mehr als 200 Verwaltungstrafen gekommen.

Landespolizeidirektor Andreas Pilsel geht davon aus, dass dieses energische Durchgreifen abschreckend wirkt.

Wir haben 140 Gespräche mit Erziehungsberechtigten, mit Betreuern geführt, gemeinsam mit den Jugendlichen.

Ich denke, dass viele davon nicht mehr kommen werden, aber auszuschließen ist gar nichts.

Bei der Polizei herrscht deshalb erhöhte Alarmbereitschaft nicht nur in Oberösterreich, sondern bundesweit, sagt Innenminister Gerhard Kanau von der ÖVP.

Es werden die Sondereinsatzkräfte im Einsatz sein, Diensthunde, Bereitschaftseinheit, Verfassungsschutz, Fremdenpolizei,

schnelle Interventionskräfte, Cobra-Wäger, um eine sichere Halloween-Nacht gewährleisten zu können.

So der Innenminister.

Das war das Frühsternal, es ist 10 nach 6.

Die Bevölkerung ist von über 1,5 Jahren Angriffskrieg zermürbt.

Jetzt die nächste Bedrohung, zweistellige Minustemperaturen.

Viele wissen nicht, wie sie die kalte Jahreszeit überstehen sollen.

Sie benötigen dringend Generatoren, Heizmaterial, warme Kleidung und Decken.

Beschädigte Häuser müssen winterfest gemacht werden.

Die Menschen brauchen unsere Hilfe, um über den harten Winter zu kommen.

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