Ö1 Journale: Frühjournal um 6 (28.03.2023)

ORF Ö1 ORF Ö1 3/28/23 - Episode Page - 11m - PDF Transcript

Dienstag der 28. März. Guten Morgen. Aus dem Journalstudio begrüßt sie Arthur Trinacher.

Das sind einige der Themen.

Israels Premier Netanyahu hat die umstrittene Justizreform vorerst gestoppt. Der Generalstreich

ist abgesagt. Der Modus für die SPÖ-Mitgliederbefragung

ist nun festgelegt. Ämnes die Internationale zeigt weltweite Menschenrechtsverletzungen

auf, auch in Österreich. Und bei der Aua fallen heute über 100 Flüge aus. Grund ist wieder

eine Betriebsversammlung. Vor allem ein Blick aufs Wetter. Gunter Schola, bitte.

Wir bleiben heute in einer starken, bestürmischen, wechselhaften und vor allem auch recht kalten

Nordwestströmung. Innen und rund um die Nordalpen gibt es zum Teil winterliche Farbedingungen

und in einigen Regionen verlaufen die nächsten Stunden Frostig. Minus 7 Grad hat es momentan

in Schmieren in Tirol. Und in Wien momentan meist 1 bis 3 Grad, oben im Wiener Wald aber

leicht frostig. Eisenstadt 2, Sankt-Pölten 0, Linz und Salzburg 1 Grad, Innsbruck 0

Grad und Schneefall, Bregenz 1 Grad und etwa Schneefall, Graz 1 Grad und Klagenfurt 0

Grad. In Vorarlberg und Nord Tirol klingt der Schneefall bald ab und bereits am Vormittag

setzt sich hier die Sonne durch. Auch in Ost Tirol und Kärnten wird es heute über

Wien sonneck. In Salzburg kann es aber bis über Mittag bewölkt bleiben und schneiden.

Und in Ober- und Niederösterreich, in Wien, in Burgenland und in weiten Teilen der Steiermark

sind praktisch jederzeit Schnee, Regen und Kraupelschauer möglich. Die Höchstärte

1 bis 11 Grad. In Israel hat Regierungschef Netan Yahu nach wochenlangen Massenprotesten

die Justizreform vorerst gestoppt. In einer TV-Ansprache warnt er am Abend vor einem

Bürgerkrieg, es gelte zunächst einen gesellschaftlichen Konsens herzustellen. Die Gewerkschaften haben

danach den geplanten Generalstreik abgesagt, die Opposition zeigt sich verhandlungsbereit.

In Tel Aviv, dem Kupal. Es ist so etwas wie ein Etappensieg für die Protestbewegung gegen die Justizreform.

Zumindest einige Wochen lang liegt das gesamte Gesetzesvorhaben jetzt auf Eis. Er wolle zunächst

eine nationale Einigung erzielen, erklärt Regierungschef Netan Yahu am Abend.

Deshalb habe ich aus nationaler Verantwortung, um die Spaltung der Nation zu verhindern,

beschlossen, die zweite und dritte Lesung des Gesetzes in dieser Legislaturperiode

der Knesset auszusetzen. Die Opposition reagiert vorsichtig positiv, Oppositionsführer Jair Lapid.

Wenn die Gesetzgebung wirklich und absolut gestoppt wird, sind wir bereit, den Präsidenten

des Landes zu Gesprächen aufzusuchen. Netan Yahu könnte nur auf Zeit spielen, warnen

die Organisatoren der Proteste, die auch vergangenen Nacht noch landesweit angedauert haben.

Mehr darüber dann im Morgenjournal um sieben, da spricht Christian Willewald mit unserem

Korrespondenten Tim Kupall über die aktuelle Lage in Israel.

Um es auf die Liste für die SPÖ-Mitgliederbefragung zu schaffen, müssen die 73 Interessenten

Unterstützungserklärungen vorweisen von mindestens 30 Mitgliedern. Bis Anfang kommender Woche

soll klar sein, wie groß das Bewerberfeld für die künftige Parteiführung tatsächlich

ist. Mehr von Stefan Kapacher.

Der Parteitag hat von den Statuten her zwar das letzte Wort, was den SPÖ-Vorsitz betrifft

Bundesgeschäftsführer Christian Deutsch hatte die Mitgliederbefragung gestern vor den Gremien

noch als Stimmungsbild abgetan. Doch die Festlegungen von Hans-Peter Doskozil und Pamela Rende Wagner

werden das Befragungsergebnis politisch massiv auf.

Wenn ich mit einer Stimme hinten lege und mit einer Stimme zu weiter werden, dann stehe ich

für eine weitere Abstimmung nicht zur Verfügung und ich glaube, das ist eine klare Linie.

Ich glaube für uns alle ist klar, dass das Votum der Mitglieder ein ganz hohes Votum ist

und dass das auch zu respektieren ist.

Der dritte aussichtsreiche Bewerber Andreas Pabler wollte sich auf Anfrage in dem Punkt

nicht festlegen. Seine Kritik, die regeln, würden praktisch jeden Tag geändert. Das

Misstrauen sitzt tief in der SPÖ nicht nur bei Pabler, sondern weiterhin auch beim Team

Doskozil.

Und wie es in der Partei weitergeht, darüber sprechen wir mit Bundesgeschäftsführer Christian

Deutsch im Morgenjournal um 7.

Menschenrechte stehen am Wendepunkt, heißt es im neuen Jahresbericht von Ämneste international.

156 Länder hat die Organisation untersucht und sie listet auch mehrere Menschenrechtsverletzungen

in Österreich auf. Besonders betroffen sind hierzulande der Asyl- und Sozialbereich sowie

die Polizei, Jürgen Pettinger.

Erst gestern sei die Polizei am Rande der Gaskonferenz in Wien wieder besonders aggressiv

gegen demonstrierende Vorgegangen kritisiert am Nesteam.

Die Polizei argumentiert, dass einige Steine dabei hatten und gewalt bereit gewesen seien.

Eine angekündigte unabhängige Polizei-Ermittlungsstelle hält Anne-Marie Schlag für sinnlos.

Auch im Umgang mit unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen gebe es gravierende Probleme

in Österreich. Allein im letzten Jahr seien rund 11.000 Kinder und Jugendliche einfach

verschwunden.

Die Probleme in Österreich ist, die bekommen keinen Absorgeberechtigten an die Seite gestellt

und dann weiß man oft nicht mehr, wo sie sind. Und ich finde, das ist wirklich ein Skandal.

Die ärmestige Geschäftsführerin nimmt die Politik in die Pflicht. Menschenrechte müssten

geschützt werden, sagt sie, und zwar für alle Menschen und zu jeder Zeit.

In den USA ist es gestern zur 129. Massen-Schießerei in diesem Jahr gekommen. In einer Schule in

Nashville hat eine Frau sechs Menschen erschossen, unter ihnen drei Kinder. Aus den USA in

Kapi.

Vor der kleinen christlichen Privatschule Nashville stehen Schulkinder, Eltern- und Lehrpersonal

im Kreis, Weinen und Beten.

Was passiert, ist so fürchterlich, dass er seinem die Sprache verschlägt, sagt dieses

Mädchen.

Eine 28-jährige Frau ist bewaffnet mit zwei Maschinengewehren und einer Pistole in die

Schule gekommen und hat drei neunjährige und drei Erwachsene getötet. Wenige Minuten

später ist die Schützen von den eintreffenden Polizisten erschossen worden. Die 28-Jährige

habe die Tat akribisch geplant, sagt Polizeichef John Drake.

Wir haben ein Manifest und einige Schriftstücke gefunden. Es liegt auch ein Plan, vor dem

der Ablauf der Tat eingezeichnet worden ist.

Das Motiv der Frau ist noch unklar. Sie ist laut Polizei in der Vergangenheit Selbstschülerinnen

dieser Schule gewesen.

In Schottland ist die Nachfolge von Regierungschefin Sturgeon entschieden. Gesundheitsminister

Hamza Jussaf wird Vorsitzender der regierenden Nationalisten und damit auch schottischer

Regierungschef. Er will Schottland in die Unabhängigkeit führen. Wie das funktionieren

soll, ist offen. Jörg Winter.

Auf Urdu und im Schottenrock hatte Hamza Jussaf vor Jahren den Eid auf die Verfassung abgelegt,

als er als einfacher Abgeordneter in schottische Parlament eingezogen war.

Heute ist der 37-Jährige Sohn von Einwanderern aus Pakistan und Kenia zur politischen Nummer

1 Schottlands aufgestiegen. Parteichef der Nationalistischen SMP, der morgen auch als

Einwanderer, der Regionalregierung in Edinburgh angelobt wird.

Seine Generation wäre der Schottland in die Unabhängigkeit führen. Viele müsse man davon

aber erst noch überzeugen, sagt er. Seine Worte klingen etwas weniger kämpferisch als jene,

seiner Vorkängerin.

Die schottische Öffentlichkeit bewegt derzeit ohnehin anderes, sagen die Meinungsforscher,

steigende Preise, das marode Gesundheitssystem. Sie verdrängen die Debatte über die Unabhängigkeit

von London, jüngst immer deutlicher, in den Hintergrund.

Reisende haben es derzeit nicht leicht. Nach dem Streik gestern in Deutschland streicht

die Aua heute wegen einer neuerlichen Betriebsversammlung mehr als 100 Flüge. Ab 9 Uhr geht es um

die Nachverhandlungen der Kollektivverträge des Board-Personals.

Mehr von Robert Fries.

12,3% mehr gehalten im Durchschnitt. Dieses Angebot hat die Austrian am Freitag bekannt

gegeben. Der Betriebsrat Board Rainer Stratberger sieht das Angebot in manchen Punkten kritisch

in manchen Punkten respektabel.

Kritisch, was die 12,3% Gehaltserhöhung betrifft. Das betreffen nur einen geringen Teil der

Beschäftigten, nämlich jene, die seit kurzem angestellt sind. Der Großteil der 3.500 Mitarbeiter

erhalte maximal 10% mehr Gehalt.

Ein weiterer Kritikpunkt, den Mitgliedern des Managements, seien für das Vorjahr Boney

ausbezahlt worden, während damals noch viele Mitarbeiterinnen in der Kurzarbeit waren. Laut

Gewerkschaft wieder ist unklar, wie lange die Betriebsversammlung dauert. Die letzte

Betriebsversammlung Anfang März ist in einen Wahnstreik übergegangen.

Noch zum Fußball. So hat sich Österreichs Nationalteam den gestrigen Abend sicher nicht

vorgestellt. Aus dem Pflichtsieg gegen Estland ist am Ende das große Zittern geworden. Estland

führt lange. Schließlich wird es dann doch noch ein 2 zu 1.

Adi Niederkorn, die Mannschaft hat sich das Leben selbst schwer gemacht.

Ja, weil schon in der Anfangsphase die besten Chancen vergeben wurden, Gregoritsch verschießt

auch noch einen Elfmeter, erzielt dann aber kurz vor dem Ende das Siegestor. Auch Team

Chef Ralf Franknick ist schon leicht nervös geworden.

Extremes Willenspiel, auch eine Geduldsprobe. Wir hätten es uns alle anders gewünscht.

Allerbar erst nach der Pause, Sabi zertrauen und überverletzt, dann Otto Witzsch oder

Lin hat gar nicht dabei, die vielen Ausfälle waren gestern deutlich zu spüren.

Was wir an Rückschlägen verkraften mussten jetzt in den letzten Tagen, jeden Morgen,

wenn ich zum Frühstück gekommen bin, habe ich schon gehofft, dass der Doktor nicht wieder

zu mir an den Tisch kommt und mir vom nächsten Auswahl berichtet und unter diesem Aspekt

betrachtet muss man den Sieg eigentlich noch höher einstufen.

Weil auch die Mannschaft bis zum Ende alles gegeben und den Sieg damit regelrecht erzwungen

hat.

Berichtet Adi Niederkorn. Und das war das erste Journal am Dienstag. Es ist jetzt gleich

6 Uhr 10.

Guten Morgen mit Ö1.

Mit Sonja Watzka.

Unsere heutige Eröffnungsmusik klingt ziemlich festlich und elegant. Ein bisschen so wie

wenn das Frühstück einem von 20 Paletten in seinem Frack und mit weißen Hand.

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