Ö1 Journale: Frühjournal um 6 (27.09.2023)
ORF Ö1 9/27/23 - Episode Page - 15m - PDF Transcript
Der gesunkene Gaspreis kommt nicht bei allen Kunden an. Der frühere US-Präsident Trump
wird in einem Vorverfahren des Finanzbetrugs schuldig gesprochen. Die Zeitungsverlieder
kündigen den Kollektivvertrag für Journalisten. In Kärnten beginnt ein Betrugsprozess mit
bis zu 40.000 Geschädigten. Zunächst zum Wetter. Gunther Scholler bitte.
Fast 29 Grad sind es gestern in Wieselburg geworden und auch heute wird es spätsommerlich.
In den meisten Regionen scheint durchwegs die Sonne. Es gibt aber auch ein paar
zähe Nebel- und Hochnebelfelder, die stellenweise erst gegen Mittag aufbrechen. Länger nebelig
bleiben kann es etwa im Klagenfurter Becken, im Mürztal und rund ums Inviertel. Nur hin und
wieder tauchen Wolken auf. Langsam kommt wieder Wind aus Ost bis Süd auf und wird besonders
im Norden der Steiermarke in Niederösterreich und in Wien lebhaft. Die höchste hatte 20
bis 28 Grad bis zu 28 im Osten. Zur Zeit hatte es in Wien 12 bis 17 Grad, Eisenstadt 14,
St. Pölten 13 Grad, Linz 13 Grad und zum Teil Nebelig, Salzburg 11 Grad und Starker Dunst,
Innsbruck 11 Grad, Bregenz 10, Grad 12 und Klagenfur 13 Grad und Nebel und nur 4 Grad in Radsstadt.
Kalt duschen weniger Heizen. Der vergangene Winter war hart für viele, bedingt durch einen Grund.
Der Gaspreis war sehr hoch. Heuer ist der Gaspreis niedriger, allerdings kommt der gesunkene
Preis nicht überall gleich an. Paul Siehorsch berichtet. Die Gaspreise sind relativ niedrig,
einspeichern ist heuer, so gut wie kein Thema mehr. Es gibt auch Tarife, die das berücksichtigen
Johannes Meier von der E-Control. Der aktuelle Benchmark sind so etwa 6 Cent pro Kilowattstunde
und da gibt es eine ganze Menge von Anbietern, die das auch tatsächlich bieten. 6 Cent Netto
sind in etwa 10 Cent brutto. Die bekommt man allerdings nicht überall. Manche Landesenergieversorger
verlangen mehr bei Bestandskunden und Neukunden. Laut der Interessensvertretung der Gasversorger
beschaffen sie das Gas langfristig und müssen einspeichern. Das war 2022 eben teuer. Daher
sinken die Preise unterschiedlich stark oder steigen auch wieder, wie ab 1. Oktober bei
der Salzburger G. Der Zeitpunkt hänge vom Einkaufsverhalten der Versorgerabend. Die
Strategien dahinter sind bekanntlich geheim. Für die Kunden macht das die Auswahl des
besten Vertrags vor dem Winter für Gas nochmal schwer. Vergleichen lohnt sich aber.
Vor einem Dreivierteljahr hat die Regierung weitere Maßnahmen zum Schutz von Frauen vor
mehr Gewalt angekündigt. Doch Teile davon sind noch immer nicht umgesetzt. Erneuer Leitfaden
für Gerichte und Staats- und Weitschaften soll jetzt die Rückfallquote bei Gewaltdelikten senken.
Wo ist allerdings nur als Pilotprojekt? Felix Nowak informiert. Der Leitfaden soll etwa Richterinnen
und Richtern zeigen, mit welchen angeordneten Maßnahmen sie weitere Gewalttaten am besten
verhindern können, erklärt Justizministerin Alma Sardic von den Grünen. In erster Linie geht es darum,
dass Täter ihre Verhalten oder ihre Verhaltensmuster nahehaltig verändern. Und da braucht es Bewährungshilfe,
da braucht es Antikewalt-Training. Und genau das wird in diesem Praxis-Leitfaden zu finden sein.
Vorerst gibt es den Leitfaden nur in der Steuermark. Erst später soll er auf ganz Österreich
ausgerollt werden. Weiter warten heißt es unterdessen auf die lang geplanten Gewaltambulanzen.
Dort sollen Spuren gesichert werden, um die Verurteilungsrate zu heben. Ein entsprechendes
Pilotprojekt hat Sardic im Sommer für den Herbst angekündigt. Details dazu will sie aber weiterhin
nicht nennen. Die Zeitungsbranche kommt immer mehr unter Druck. Seit Juli erscheint die Wiener Zeitung
nicht mehr auf Papier. Ende des Jahres eilt dieser Schicksal auch das Linzer Volksblatt,
das der ÖVP Oberösterreich gehört und die letzte klassische Parteizeitung ist. Der Großteil der
Redaktion ist zur Kündigung angemeldet. Und gestern haben die Zeitungsverleger den Journalisten
Kollektivvertrag gekündigt. Zu teuer und nicht mehr leistbar heißt es. Die Gewerkschaft zeigt
sich kampfbereit. Stefan Kappacher berichtet. Dass die Arbeitgeberseite einen Kollektivvertrag
aus heiterem Himmel kündigt, ist selten. Die Chefin der privat angestellten Gewerkschaft,
Barbara Daiber ist fassungslos, wie sie sagt. Klar ist niemand will sich das, was die Arbeitgeber
jetzt aufgeführt haben, sang und ganglos gefallen lassen. Naja, das Kündigung schreiben haben
sie noch nicht in Händen. Also daher kann man sagen, es ist ja natürlich durchaus im Vorfeld
so, dass das Infamil bekannt gewesen. So Gerald Grünberger vom Zeitungsverband fällt. Der
Kollektivvertrag muss ja an die neuen Gegebenheiten wie den digitalen rund um die Urbetrieb angepasst
werden. Bis Mitte 2024 werde man sich an den alten Vertrag halten. Dann muss es den neuen geben.
Seitens der Gewerkschaft stehen bereits Kampfmaßnahmen im Raum.
Ein Richter in New York hat den früheren US-Präsidenten Donald Trump in einem Vorverfahren des Finanzbetrugs
für schuldig erklärt. Trump aber die Vermögenswerte seines Immobilium Imperiums in der Vergangenheit
absichtlich zu hoch angegeben, um an bessere Konditionen etwa für Gediete zu gelangen.
Der Richterspruch ist eine Grundsatzentscheidung vor dem eigentlichen Prozessbeginn kommende
Woche aus den USA in Kapi. Ex-US-Präsident Donald Trump habe sein Vermögen als Staatsanwaltschaft
von bis zu 3,6 Milliarden Dollar aufgebläht, aber nicht nur um damit zu proutzen, sondern
um etwa an günstigere Kredite und Versicherungen zu kommen. Dafür hat ein New Yorker Richter
Trump nun des Finanzbetrugs für schuldig erklärt. Anklage hatte die Staatsanwältin
die Demokratin Latisha James erhoben. Es können nicht unterschiedliche Gesetze für
verschiedene Menschen gelten und Ex-Präsidenten sind, keine Ausnahme. Trump will in Berufung
gehen, er wirft der Staatsanwältin regelmäßig vor, politisch motiviert zu handeln. Der Zivilprozess
gegen Trump, zwei seiner Söhne und weitere Beschuldigte beginnt am Montag. Der vorzeitige
Richterspruch nimmt aber eine wichtige Entscheidung bereits vorweg. Offen ist aber noch wie hoch
Trumps Strafe ausfallen wird. Eine Gefängnisstrafe droht dem früheren
Präsidenten Trump in diesem Zivilverfahren nicht. Seit fast zwei Wochen streiken in
den USA tausende Anwalter der drei Autokonzerne General Motors Ford und Stenantis. Der gesamtwirtschaftliche
Schaden beträgt bereits mehrere Milliarden Dollar und wird für US-Präsident Joe Biden
zunehmend zum Problem. Biden drängt auf eine Lösung. Er solidarisiert sich mit der Gewerkschaft
und hat Streikende vor einem Auto-Werken, die Joe besucht, berichtet aus den USA in
Kapi. Joe Biden trägt eine schwarze Kappe mit Gewerkschaftslogo. Erstmals in der Geschichte
steht ein US-Präsident persönlich in mitten von Streikenden, macht Selfies mit Arbeitern
und Arbeiterinnen um Amtsee. Danke fürs Kommen, Herr Präsident, sagt Gewerkschaftschef
Fein, der fast 150.000 Mitarbeiter von General Motors, Stenantis und Ford vertritt und den
Streik anführt. Ihr verdient eine bedeutende Lohnerhöhung, sagt US-Präsident Biden durch
ein Megafon zu den Streikenden. Die Gewerkschaft fordert Lohnerhöhungen von fast 40 Prozent
über vier Jahre, was laut Gewerkschaft dem Einkommensanstieg der Topmanager der Autoindustrie
entspricht. Wir wollen einen feeren Anteil, sagt die Arbeiterin Chanel D. Arbeitgeber sind
bisher aber nicht bereit auf die Gewerkschaftsforderung einzugehen.
In Klagenford startet heute ein Prozess, der mit groß nur unzureichend beschrieben ist.
Durch Anlagebetrug sollen 40.000 Menschen geschädigt worden sein. Acht Angeklagten
werden schwerer Betrug, Geldwäsche, Reise wie Ketten und Pyramidenspiel vorgeworfen.
Den Zehntausenden Opfern soll insgesamt ein Schaden von mehr als 14 Millionen Euro entstanden
sein. Aus Klagenford, Martin Rauter.
Die Zahlen sprechen für sich. Allein die Anklageschrift umfasst 300 Seiten. Auf der Zeugenliste
stehen 150 Personen. Die Staatsanwaltschaft wirft den Angeklagten vor, mehrere Unternehmen
samt Bankverbindungen gegründet und den Opfern hoher Renditen über Immobilienprojekte und
den Handel mit Kryptowährungen versprochen zu haben. Die Gelder sollen dann von einem
Konto auf das nächste überwiesen worden sein. Damit hätten sich die Angeklagten einen
luxuriösen Lebensstil finanziert, so der Vorwurf. Den 40.000 Opfern habe ein Computerprogramm
einen Zinsgewinn von 0,3 Prozent pro Tag vorgetäuscht. Die gesamte Finanzierungsgebahrung sei über
ausländische Banken und eine Kärntner Bank abgewickelt worden. Der Prozess am Landesgericht
Klagenford ist für mehrere Monate anberaumt. Allein für das Verbrechen des gewerbsmäßig
schweren Betrugs drohen bis zu zehn Jahre Haft.
Die US-Wettbewerbsbehörde und 17 Bundesstaaten haben eine Klage gegen den Onlinekonzern Amazon
angereicht. Sie werfen Amazon vor, der Konzern setze Händler preislich unter Druck und zwinge
ihnen den Logistik-Dienst von Amazon auf. Die US-Wettbewerbsbehörde für Hüterplanen
Amazon dieses Vorgehen gerichtlich zu verbieten. Max nicht holzberichtet.
Wer als externer Händler auf dem Amazon-Marktplatz wahrgenommen werden will, der müsse einerseits
dort die günstigsten Preise anbieten, gleichzeitig den Amazon eigenen Logistikdienst nutzen und
dann auf die Hälfte seines Umsatzes an Amazon zahlen. Das seien monopolistische Praktiken
und kein fairer Wettbewerb. So lauten die Vorwürfe der US-Wettbewerbshüter gegen den
Online-Riesen, die jetzt nach jahrelangen Ermittlungen zu einer Klage geführt haben.
Diese Klage haben sich auch 17 Generalstaatsanwälte angeschlossen. Hat sie Erfolg, würde es
das Geschäftsmodell von Amazon beträchtlich verändern, denn der Marktplatz macht mittlerweile
mehr als die Hälfte der Umsätze im Online-Geschäft von Amazon aus. Dementsprechend heftig ist
auch die Reaktion des Konzerns, der sich gegen die Vorwürfe wehrt, die Fakten der Behörde
und die Klage seien falsch, heißt es. Das war das Frühstück mit Paul Krager, 6 Uhr
10.
Guten Morgen mit Ö1.
Mit Sonja Watzka.
Wenn ein Werk schon so bekannt ist, dass es zigtausendfach gespielt, arrangiert und
neu interpretiert wurde, dann lässt man als Musiker meistens lieber die Finger davon.
Nicht so der französische Jazz-Akkordeonist Richard Galliano. Er hat Antonio Vivaldis berühmte
vier Jahreszeitenkonzerte für sein Instrument das Akordeon neu bearbeitet und auch eingespielt.
Guten Morgen am Mittwoch.
Antonio Vivaldis zyklus. Die vier Jahreszeiten für Akordeon und
Streichquintet von Richard Galliano begeistert durch Schlichtheit und neue Frische. Wir hörten
den dritten Satz Allegro passenderweise aus dem Konzert der Herbst, 6 Uhr 14. Wer noch nicht
munter ist, könnte es jetzt werden. Auf dem Programm steht zumindest der vierte Satz
Rondo Letto munter aus Robert Schumanns Kindesonate in Gidua.
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