Ö1 Journale: Frühjournal um 6 (25.09.2023)

ORF Ö1 ORF Ö1 9/25/23 - Episode Page - 11m - PDF Transcript

Montag, der 25. September zum Frühjournal begrüßt Sie Marta Georgiev.

Guten Morgen.

Startschuss für die Herbstlohnrunde.

Heute beginnen die KV-Verhandlungen bei den Metallern.

Gefährliche Eskalation im Kosovo, militante Serben schießen auf kosovarische Polizisten.

Und noch immer gibt es keine Medikamenten-Rohstoff-Lager in Österreich.

Die Apotheken fordern mehr Tempo.

Zuerst aber schauen wir, wie das Wetter wird.

Gunter Schuller, bitte.

Teils sonnig, teils bewölkt heute.

Nach Westen zustrahlt meist den ganzen Tag die Sonne.

Die paar Nebelfelder, die es jetzt in manchen Tälern gibt, lichten sich rasch.

Von Wels und Villach Ostwärts gibt es jedoch ausgedehnte Wolkenfelder

und vorerst nur ein paar Sonnenfenster.

Zum Nachmittag hindrinkt aber dann größtenteils die Sonne durch.

Im Südosten sind allerdings einzelne Schauer nicht ganz auszuschließen.

Der Wind dreht auf Nordost bis Ost und frischt in Oberösterreich

und im Burgenland zeitweise lebhaft auf.

In allen Höhen wird es wärmer.

Noch ist es aber streckenweise ziemlich kalt.

In Lech am Arlberg ist es leicht frostig.

In St. Jakob in Osthirol hat es 0°C.

Und in Wien momentan 11 bis 15°C.

Eisenstadt 15, St. Pölten 14,

Linz 12, Salzburg 7°C, Innsbruck 6°C,

Bregenz 8°C, Graz 11°C und Klagen vor 12°C.

Und die Nachmittagstemperaturen 16 bis 24°C

in 2000 Meter Höhe 9 bis 14°C.

Danke, Gunter Schuller.

Es werden wohl die härtesten Lohnverhandlungen seit Jahren.

Hohe Inflation und eine angeschlagene Industrie

keine guten Vorzeichen also für die heurige Herbstlohnrunde.

Sie startet heute mit den Verhandlungen in der Metallindustrie,

die traditionell die Richtung für andere Branchen vorgibt.

71 Stunden lang haben Arbeitgeber und Gewerkschaft vergangenes

ja diskutiert. Heuer dürfte es mindestens genauso schwierig werden.

Volker Obermeier berichtet.

Die Gewerkschaften pro G sowie GPA verlangen,

dass das Lohnplus mindestens zweistellig ausfällt.

Sie begründen das mit der Inflation.

Sie hat in den vergangenen 12 Monaten im Schnitt 9,6% betragen.

Darunter gäbe es keinen Abschluss, sagt pro G-Chef Verhandler Reinhold Binder.

Wir sehen jetzt den Deuronsausgleich.

Dafür werden wir kämpfen bei dieser Lohnrunde.

Der Sprecher der Arbeitgeber Christian Knil verlangt Zurückhaltung.

Er verweist auf das wirtschaftliche Umfeld für den Sektor.

Unsere Branche ist weggelegt.

Wir sind in einer Rezession.

Diese Rahmenbedingungen lassen uns kaum Spielraum, um hochherzuschließen.

In der Metalllohnrunde geht es um die Einkommen von annähernd 200.000 Beschäftigten.

Sie gilt als richtungsweisend für andere Branchen.

Und im Morgenjournal um sieben sehen wir uns genauer an,

wie ein Kompromiss bei den Metallern aussehen könnte.

Da ist der Leiter der Ö1-Wirtschaftsredaktion Michael Fröschl bei uns im Studio.

Ins Ausland.

Im Norden des Kosovo ist es am Wochenende zur schwersten Gewalteskalation

seit Monaten gekommen.

30 maskierte Männer aus Serbien hatten sich stundenlang in einem Kloster verschanzt,

nachdem sie zuvor einem Polizisten getötet hatten.

Die kosovarische Regierung macht Belgrad für den Angriff verantwortlich.

David Kriegleder berichtet.

Die Belagerung des Klosters von Banskja ist beendet.

Drei Mitglieder der serbestämmigen Angreifer, die sich hier verbarrikettiert hatten,

seien getötet worden.

Mehrere in Haft, als seien große Waffenlager in der Nähe gefunden worden,

sagt der kosovarische Innenminister.

Eine solche Kommandoaktion wäre ohne die Unterstützung aus Belgrad nicht möglich gewesen,

heißt es aus Pristina.

Der serbische Präsident Alexander Wucic bestätigt,

dass er sich um einen Angriff von nordkosovarischen Serben gehandelt hat.

Allerdings sind diese durch die politische Unterdrückung im Kosovo provoziert worden.

Man werde einen unabhängigen Kosovo niemals akzeptieren.

Bei den gestrigen Kämpfen handelt es sich um den schwersten Zwischenfall seit Jahren,

im angespannten Verhältnis zwischen dem Kosovo und Serbien.

Nächstes Thema in diesem Frühjournal, der Medikamentenmangel in Österreich.

Im letzten Winter waren viele gängige Arzneimittel wie Antibiotika oder Hustensäfte kaum zu bekommen.

Um die Lieferengpässe künftig zu vermeiden, sollten Rohstofflager geschaffen werden.

Zumindest hat das Gesundheitsminister Rauch angekündigt.

Doch solche Lager gibt es noch immer nicht, wie Veronica Mauler berichtet.

Zehn bis fünfzehn Werkstoffe sollen eingelagert werden,

um im Winter Lieferengpässe bei Kinderantibiotika abfedern zu können,

sagt der Apothekerkammerpräsidentin Ulrike Mosch-Illmayer.

Diese Rezepturen haben wir jetzt über den Sommer mit den österreichischen Kinderärzten

noch mit durchgearbeitet und verbessert.

Das heißt, wir haben Rezepturen für alle Eventualitäten.

Die Regierung müsse die Rohstoffe nun umgehend bestellen.

Aus dem Gesundheitsministerium heißt es, man sei in Gesprächen mit allen Zuständigen.

Die Zeit drängt jedenfalls.

Nach dem Sommerministerrat Ende Juli hat der Gesundheitsminister

Johannes Rauch von den Grünen noch angekündigt.

Die Eltern müssen sich im Winter keine Sorgen machen,

ob sie Antibiotika für ein Kind bekommen oder nicht.

Mosch-Illmayer betont, dass es sich bei der Medikamentenherstellung

in den Apotheken nur mein Abfangen absoluter Lieferengpass-Spitzen handelt.

Man könne nur in kleinen Mengen und nicht alles produzieren.

Im Insolvenzverfahren der Möbelkette Kika Leiner

kommen heute die Gläubiger in St. Pölten zusammen.

Sie stimmen dabei über den Sanierungsplan ab.

Der Ausgang ist völlig offen.

Paul-Sie-Horssch mit den Einzelheiten.

Es wurde über das Wochenende heftig diskutiert rund um Kika Leiner.

So hört man.

Zuletzt hat der oberste Anwalt der Republik Wolfgang Peschon

den Deal mit Signaljahr öffentlich kritisiert.

Die 20 Millionen seien zu wenig.

Die Ausgangssituation für heute, eine Quote von 34, 35 Prozent.

Eine Zustimmung ist Offenser Karl-Heinz Götze vom Kreditschutzverband 1870.

Über 500 Gläubiger sprechen hiermit.

Man wird sehen, wie sich die alle verhalten.

Und das, glaube ich, wird sich dann um 10 Uhr,

wenn die Sitzung eröffnet wird, dann entscheiden.

Was ist möglich heute?

Variante 1.

Dem Sanierungsplan wird mit dem aktuellen Angebot zugestimmt.

Variante 2.

Es kommen noch ein paar Prozent obendrauf.

Und Variante 3.

Kika Leiner geht in Konkurs.

Dann bekommen die Gläubiger allerdings nur knapp 7 Prozent.

Und die verbleibenden 1.700 Mitarbeiter müssen auch noch gehen.

Variante 3 ist somit eher unwahrscheinlich.

Fliegen ohne CO2.

Das klingt gut, aber ist noch lange nicht die Realität.

Dennoch haben die Austrian Airlines mit CO2-neutralen Flügen geworben,

was sie nun nicht mehr dürfen,

wie jetzt das Landesgericht Kornäubock entschieden hat.

Denn die Menge an nachhaltigem Kerosin ist noch verschwindend gering.

Nadja Hahn berichtet.

CO2-neutral zur Bienale fliegen, für uns keine Kunst.

Mit diesem Slogan hatte Austrian Airlines geworben.

Die Idee.

Ein Aufpreis beim Ticket.

Und dafür würde nachhaltiger Treibstoff aus Pflanzenöl gekauft.

Ein Fall von illegaler Konsumententäuschung,

sagt der Verein für Konsumentenschutz Barbara Bauer vom VKI.

Im Moment schaut es so aus,

dass nachhaltiger Flugkraftstoff

tatsächlich nur zu einem sehr untergeordneten Anteil

herkömmlichem Kerosin beigemengt werden kann.

Also nämlich maximal zu 5 Prozent.

Bei der Auerbetrage der Anteil überhaupt nur 0,4 Prozent

und der Kraftstoff komme außerdem auf einem anderen Flug zum Einsatz.

Das Landesgericht Kornäubock hat dem VKI nun recht gegeben,

wie die ZIP2 berichtet.

Die Auer sagt dazu, ihr gehe es darum,

dass ein Umwelteffekt entsteht,

aber sie wolle künftig besser informieren.

Ab heute gibt es wieder den österreichweiten Reparaturbonus.

Wegen Betrugsfällen war er zeitweise ausgesetzt worden.

Wer Elektrogeräte also reparieren lässt,

anstatt sie wegzuschmeißen,

bekommt die Hälfte der Kosten vom Bund zurückgezahlt,

höchstens aber 200 Euro.

Petra Jeschek informiert.

Die Förderung wird nun direkt an Kundinnen und Kunden ausbezahlt

und nicht mehr über die Betriebe abgerechnet,

damit kein Missbrauch mehr betrieben werden kann.

Vor allem Handyshops aus Wien

sollen fingierte Rechnungen eingereicht haben.

Gefördert wird die Reparatur von Haushalts-Elektrogeräten,

also etwas Smartphones, Waschmaschinen,

Geschirrspüler und Kaffeemaschinen.

Gefördert werden 50 Prozent der Reparaturkosten,

maximal 200 Euro.

Man kann den Reparaturbonus auch mehrmals beantragen.

In Wien machen 260 Betriebe mit.

Auch die Stadt plant eine Neuauflage des Reparaturbonus.

Während der Bund ausschließlich die Reparatur von Elektrogeräten unterstützt,

will man in Wien die Reparatur anderer Gegenstände fördern.

Vom Fahrrad bis hin zum Musikinstrument heißt es.

Das Ziel hinter Eigenförderungen,

ist, die Menschen zum Reparieren statt zum Wegwerfen

oder Neukaufen anzuregen.

Sieben Jahre lang war die Raumsonde Osiris Rex

im All unterwegs, um Gesteinsproben zur Erde zu bringen.

Gestern hat die NASA-Sonde die Bodenprobe über den USA abgeworfen.

Der Staub soll nun antworten auf die Fragen

nach der Entstehung der Planeten liefern.

Mehr von Paul Sihorch.

Nach 13 Minuten Flug durch die Erdeatmosphäre

ist die Osiris Rex-Kapsel sicher auf der Erde gelandet,

die Moetsbrunde stört Jutter.

Die 250 Gramm Gestein des Erden an Asteroiden Benno mied an Bord.

NASA-Forscherin Kate Calvin.

Asteroiden sind Zeit-Kapseln.

Sie transportieren sehr altes, unberührtes Gestein durch das Sonnensystem

und auch die Bestandteile des Lebens, Kohlenstoffe oder Wasser etwa.

Dahingehend soll die Probe von Benno nun untersucht werden,

das übernimmt u.a. die Universität Arizona.

Der Asteroid gilt als Erdner und war daher eine gute Wahl für die NASA.

Er kreuzt auch die Erdbahn um die Sonne.

Das Mutterschiff der Abwurfkapsel verbleibt im Weltraum

und ist nun auf dem Weg zum nächsten Asteroiden.

Das war das Frühjournal.

Starten Sie gut in die neue Woche.

Guten Morgen mit Ö1.

Mit Sonja Watzka.

Während uns einer am Montagmorgen noch mit dem Offenhalten der Augen kämpft,

sind die Leben Kleinen schon seit Stunden wach und spielen.

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