Ö1 Journale: Frühjournal um 6 (25.08.2023)

ORF Ö1 ORF Ö1 8/25/23 - Episode Page - 11m - PDF Transcript

Freitag, der 25. August, der Mikrofonist Martin Walder.

Guten Morgen.

Die Themen heute.

Die EU verpflichtet die großen Internetkonzerne ab heute mit einem neuen Gesetz zu mir sorgfalt.

Russlands Machthaber Putin hat den Tod von Söldner Chef Prigoshin bisher nur indirekt

bestätigt.

Der Medikamentenmangel in Österreich betrifft auch ein Präparat für assistierten Suizid.

Aber zunächst hat er den Wetteraussichten mit der reinen Schöpfer.

Heftige Gewitter mit starken Regen und Sturmwürn sind heute Nacht über Österreich gezogen.

Die Reste davon machen sich auch aktuell noch bemerkbar.

Auch von der Schweiz kommen jetzt noch einmal Schauer und Gewitter zu uns herein.

Die aktuellen Meldungen.

In Wien ist das stark bewölkt bei 23 Grad, genauso wie in Eisenstadt.

St. Pölth meldet stark bewölkt und 20, klinzwolkig und 19 Grad.

In Salzburg ist das stark bewölkt bei 21, Innsbruck meldet Wolken und Nebel bei 20 Grad.

Im Prägenz durchziehende Gewitter bei 21 Grad, Graz meldet stark bewölkt und 23, Klagenfort

bewölkt und 21 Grad.

Heute wird es noch einmal überall sehr heiß drücken, schwül und zeitweise sonnig.

Die nächtlichen Schauer und Gewitter klingen am Vormittag vorübergehend ab, bevor sich

am Nachmittag neuerlich zum Teil kräftige Schauer und Gewitter bilden.

Die meisten im Berg und Hügeland und am Abend dann auch im Osten.

Dazu Höchstwerte von 28 bis 36 Grad.

Am Wochenende dann Wetterumstellung, im Westen spülpere Abkühlung und Gewitter mit Unwetterpotenzial.

Im Osten bleibt es weiterhin heiß, mit nur einzelnen Gewittern.

Danke, Verena Schöpfer.

In der EU tritt heute das Gesetz für digitale Dienstleistungen in Kraft.

Hauptziel ist der Kampf gegen Fake News, Hassnachrichten oder Produktfälschungen.

19 große Internetkonzerne werden künftig stärker dazu verpflichtet, rechtswidrige Inhalte zu bekämpfen.

Aus Brüssel Benedikt Weichner.

Der DSA, das Gesetz über digitale Dienstleistungen, ersetzt ein 23 Jahre altes Regelwerk.

Entstanden in einer Zeit, in der von Facebook oder TikTok noch lange keine Rede war.

Nun werden fast alle Bereiche des Internet neu geregelt.

Persönliche Daten, wie etwa die Religionszugehörigkeit oder die sexuelle Orientierung, dürfen nicht

mehr für personalisierte Werbung benutzt werden.

Bei Minderjährigen ist diese Art der Werbung gänzlich verboten.

Die größten Plattformen mit mehr als 45 Millionen Nutzerinnen und Nutzern werden von der EU-Kommission selbst überprüft.

Die größten Änderungen betreffen soziale Medien.

Hass und Falschnachrichten können künftig gemeldet werden.

Die Plattform muss anschließend rasch entscheiden, ob der Beitrag gelöscht oder der Nutzer gesperrt wird,

inklusive ausreichender Begründung.

Wer mit der Entscheidung nicht einverstanden ist, kann bei unabhängiger Stelle Beschwerde einlegen.

Unternehmen, die sich nicht an die neuen Regeln halten, drohen empfindliche Strafen.

Nach dem utmaßlichen Tod des russischen Söldnerchefs Jesgeni Prigoshin herrscht weiter Unklarheit über die Umstände.

Eine offizielle Erklärung, wonach Prigoshin unter den zehn Opfern des Flugzeugabsturzes ist,

geht das weiterhin nicht, macht aber Vladimir Putin hat am Abend aber den Tod des Wagnerchefs zumindest indirekt bestätigt.

Aus Moskau, Miriam Bella.

Lange schwieg der Kremel völlig zum Absturz des Privatflugzeugs von Jevgeni Prigoshin.

Gestern Abend kontrolliert Vladimir Putin schließlich den Angehörigen der Todesopfer.

Er habe Prigoshin eine lange Zeit, seit Beginn der 90er gekannt, sagt der russische Präsident weiter.

Der Wagnerchef sei ein Mann mit einem schwierigen Schicksal gewesen, der in seinem Leben schwere Fehler begangen habe.

Eine Identifizierung der Leiche von Prigoshin unter anderen Passagieren baut, der abgestürzten Maschine wurde noch nicht durchgeführt.

Insgesamt sind zehn Menschen bei dem Flugzeugabsturz ums Leben gekommen.

Russischer Mittler haben eine Untersuchung des Vorfalls zwar begonnen,

den Spekulationen über den rätselhaften Absturz dürften, aber wohl auch offizielle Erklärungen kaum ein Ende setzen.

Der ehemalige US-Präsident Donald Trump hat sich am Abend in Atlanta dem Gericht gestellt.

Er ist ja wegen des Versuchs angeklagt, das Ergebnis der Präsidentenwahl im Bundesstaat Georgia zu manipulieren.

Trump weist das zurück und bezeichnet das Verfahren als Einmischung in die Kandidatenkür für die nächste Wahl.

Aus Washington, Thomas Langpaul.

Die Wagenkolonne lässt einen Staatsmann erwarten, aber es kommt ein Beschuldigter.

Donald Trump muss sich im Fulton County Jail in Georgia stellen.

Anders als in den bisherigen Verfahren in New York, Washington und Miami,

wird hier nicht vom üblichen Prozedere abgewichen, Fingerabdrücke und Polizeifoto inklusive.

Das so aufgenommene Foto zeigt den ehemaligen Präsidenten wie gewohnt,

in weißem Hemd, roter Krawatte und blauem Sakko, es verbreitet sich innerhalb von Sekunden.

Donald Trump bestreitet den Vorwurf, das Ergebnis der Wahl in Georgia nachträglich verändert haben zu wollen.

Was hier passiert, ist eine Pervertierung der Justiz.

Ich habe nichts falsch gemacht, alle wissen es, ich hatte noch nie so viel Unterstützung.

Mit Trump sind 18 weitere Personen angeklagt, erwartet wird,

dass einige mit der Staatsanwaltschaft kooperieren werden, um selbst straffrei zu gehen.

Schiffe sind das Rückgrat des weltweiten Handels, rund 90 Prozent werden über den Seeweg abgewickelt.

Der Schiffsverkehr gilt allerdings wegen seiner Emissionen als besonders umweltschädlich.

Langfristig muss sich da grundlegend etwas ändern, kurzfristig fahren die Schiffe langsamer.

Mehr von Paul Sihorch.

Geld diktiert die Lieferzeiten, langsame Schiffe sind günstiger als schnelle.

Das sogenannte Slow Steaming ist seit Jahren fixer Bestandteil der Logistikstrategie der Redarreihen.

In Zeiten hoher Kraftstoffpreise ist der Druck in Punktukosten nochmal gestiegen.

Eduard Schnessel, Motorenexperte beim Kompetenzzentrum für große Motoren in Graz.

Weil einfach die Kostensteigung hier so groß war,

dass sozusagen der Druck, um die Lieferkälte einzuhalten, geringer ist als die Kosten.

Mittlerweile werden neue Containerschiffe nur noch für langsame Fahrt gebaut.

Sechs Wochen braucht ein Schiff für die Strecke Shanghai Hamburg eine Woche länger,

als vor der Einführung von Slow Steaming vor gut zehn Jahren.

Weniger Spritverbrauch bedeutet auch weniger Emissionen.

Das Ziel, 2050 klimaneutral zu sein, schafft die Schiefer damit allerdings nicht.

Dazu sind neue Antriebssysteme nötig, etwa mit Meternol.

Die Entwicklung gratin läuft allerdings schleppend.

Mehr als 600 medizinische Präparate sind derzeit in Österreich aus verschiedenen Gründen nicht oder nur eingeschränkt verfügbar.

Meist kann in solchen Fällen auf Versatzwerkstoffe ausgewichen werden.

Bei einem besonders sensiblen Präparat ist das allerdings nicht möglich.

Nämlich jenem, dass für Assistierten Suizid verwendet wird.

Natrium pentobarbital fehlt in Österreich seit über zwei Wochen.

Die Patientin in Anwaltschaft fordert Maßnahmen.

Tanja Malle berichtet.

Der Patientenanwältin Michaela Vlatnik sind aktuell zwei Personen bekannt,

die seit mehr als zwei Wochen auf das Präparat für Assistierten Suizid warten.

Das ist eine Verlängerung des Leidens und es besteht eine große Belastung dieser Patientinnen und auch deren Angehöriger.

Von der Apothekerkammer heißt es, dass das Präparat werde ab dem kommenden Montag wieder in Österreich erhältlich sein.

Der Grund für die Lieferverzögerungen seien Probleme bei der Ausfuhr aus den Niederlanden.

Damit sich derlei nicht wiederholt, fordert Vlatnik,

dass man das Medikament in Zukunft in Österreich in genügender Form bevorratet.

Apothekerkammer und Gesundheitsministerium rechnen damit,

dass der zuständige Großhändler künftig die lange Dauer der Ausfuhr berücksichtigen

und ausreichend bevorraten werde, heißt es.

Die Bergrettung in Salzburg hat heuer schon fast 600 Einsätze absolviert.

Das ist neuer Rekord. Dabei beginnt die Wandersaison erst im Herbst zu richtig.

Das ständige Ausrücken bringt die Freiwilligen allmählich ans Limit aus Salzburg Peter Obermüller.

Die Ortstelle Salzfeld nimmt Pinskart z.B. herztäglich bis zu vier Einsätze.

Da bleibt kaum Zeit zum Verschnaufen oder zur Erholung berichten Bergretter.

Salzburgs Bergrettung zählt heuer eine Steigerung um 100 Ausrückungen gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres.

Schlechte Tourenplanung, ungenügend Ausrüstung, mangelnde Fitness,

Selbstüberschätzung, Gleichziehen oder auch die Sucht.

Nach dem besten Abenteuerfoto für soziale Medien würden Menschen in Notlagen bringen,

so Christian Schadner, Bergrettungsscheef in Hallein.

Man kann ja da schöne Fotos machen und man hat ja ein schönes Erlebnis,

wenn man ein Gipfel erreicht hat, aber die Kunst ist es, rechtzeitig umzutreten.

Vielleicht war es einmal cool, ein Selfie zu posten, wo man drunterschreibt,

habe heute den Gipfel nicht erreicht, habe rechtzeitig umgedreht, Gott sei Dank.

Immer öfter wird auch das Wetter nicht bedacht oder falsch eingeschätzt.

Auch das bringen Menschen und schließlich auch Bergretterinnen und Bergretter bei Einsätzen in Gefahr.

Die Telefonseelsorge meldet steigende Zahlen in der Chatberatung.

Rund 700 kostenlose Beratungsgespräch im Monat kann man derzeit anbieten,

aber obwohl das Angebot stetig ausgebaut werde, sei der Bedarf deutlich höher.

Unter den Hilversuchenden sind immer mehr junge Menschen, fast die Hälfte sind zwischen 10 und 19 Jahre alt.

Mehr von Lisa Ganglbauer.

Die psychischen Belastungen durch die Corona-Pandemie würden noch immer nachwirken

und gerade junge würden über ihre Sorgen chatten wollen, sagt Antonia Kesselring.

Sie leitet die Telefonseelsorge Wien.

Leider können wir gar nicht alle Chats nehmen, die zu uns hinkommen.

Der Chat ist immer übervoll.

Etwa die Hälfte der Hilversuchenden im Chat ist unter 20 und wolle sich die eigenen Beziehungsprobleme von der Seele schreiben,

leider an Depressionen oder unter Ängsten.

Wesentlich häufiger als bei der Telefonberatung kämen im Chat schwere Themen zur Sprache, auch Suizid.

Je jünger der Mensch ist, der den Suizid erweckt, desto mehr springen so alle Alarmglocken an.

Darauf adäquat zu reagieren, sei immer herausfordernd.

Im Chat braucht es dafür noch mal mehr Kompetenzen.

Onlineberaterinnen und Berater haben dafür eine spezielle Ausbildung.

Das war das Frühsternal. Es ist 10 nach 6.

Guten Morgen mit Ö1.

Lassen wir einen neuen Ö1-Tag beginnen, der verspricht heiß zu werden.

Herzlich willkommen und ein angenehmes Erwachen an diesem Freitag,

das Wünschen Katharina Ostowitsch am Mikrofon und Ottmarabelle.

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