Ö1 Journale: Frühjournal um 6 (23.03.2023)

ORF Ö1 ORF Ö1 3/23/23 - Episode Page - 11m - PDF Transcript

Donnerstag der 23. März, guten Morgen. Im Frühsternal begrüßt sie Julia Wötzinger, die Themen.

Die SBO ebnet in der Frage, um den Partei Vorsitz den Weg zur Mitgliederbefragung.

EU-Gipfel im Brüssel, es geht um Hilfen für die Ukraine und um das geplante Ausführverbrennungsmotoren.

Und in Niederösterreich tritt der neue Landtag zusammen, aber zunächst zu den Wetteraussichten, mit Gerald Holzinger.

Warm und teils sonnig, teils bewölkt heute. Ab morgen beginnt sich das Wetter von Westen hier umzustellen.

Am Wochenende wird es wechselhaft und überall kühler und zu Beginn der kommenden Woche an der Alpen Nordseite sogar winterlich.

Heute aber zum Teil schon von Beginn an sehr mild. In Wien derzeit sehr unterschiedlich zwischen 3° in der Westeinfahrt und 12° auf der Jubiläumswarte.

In Eisenstadt, St. Pölten, Linz und Salzburg hatte 7°, in Innsbruck 6°, Bregenz 13° und Graz und Klagenfurt 5°.

Es geht mit einer trockenen Mischung aus Sonne und Wolken durch den Tag. Der Wind ist überwiegend mäßig und die Temperaturen steigen auf 17° bis 23°.

In 2000 Meter Höhe hat es um 6°. Morgen Freitag meist noch warm und im Südosten auch noch länger sonnig.

Von Westen hier aber ab Mittag vermehrt Regen. Am Wochenende sinkt die Schneefallgrenze dann vorerst auf etwa 1200 Meter.

Die SBO beschäftigt sich weiter mit der Frage, wer soll Partei ob Frau oder Partei ob Mann und Spitzenkandidatin oder Spitzenkandidat bei der nächsten Nationalratswahl sein.

Parteichefin Pamela Rendi Wagner, Burgenlands Landeshauptmann Hans-Peter Doskuzil oder wer anderer, ab Ende April werden die Mitglieder befragt.

Gestern wurden Fragen zum Prozedere geklärt, berichtet Tanja Malle.

Fast vier Stunden brauchte gestern das SBO-Parteipräsidium bis zum einstimmigen Ergebnis.

An der Mitgliederbefragung zum Parteivorsitz darf teilnehmen, so Schriftführerin Selma Yildirim.

Wer zum 24. März ordentliches Mitglied der Partei ist, ist wahlberechtigt.

Das gilt auch für jene, die kandidieren wollen. Aktuell ist von fünf Personen die Rede.

Darunter zwei weitgehend unbekannte SBO-Mitglieder aus Niederösterreich und dem Burgenland, Partei-Chefin Rendi Wagner, Landeshauptmann Doskuzil und der Wiener Bezirksfunktionär Koval.

Die Mitgliederbefragung läuft vom 24. April bis zum 10. Mai. Anfang Juni soll der Parteitag folgen.

Weitere offene Fragen wollen SBO-Präsidium und Vorstand am Montag klären.

Für heftige Kritik sorgt die Einigung der Bundesregierung auf eine Wohnkostenhilfe anstelle einer Mietpreisbremse.

ÖVP und Grüne haben gestern angekündigt, dass 250 Millionen Euro als Wohnkostenbeihilfe fließen sollen.

Wenig begeistert zeigt sich der Chef des Wirtschaftsforschungsinstituts Gabriel Felbermeier.

Immer neue Cash-Transfers würden die Inflation befeuern, meinte er.

Wie vor Chef Felbermeier ist Gast im Morgenjournal um sieben.

Der ukrainische Präsident Volodymy Selensky ist gestern in die Nähe der Frontlinie im Osten des Landes gereist.

Er hat nahe derzeit schwer umkämpften Stadt Bachmut und in Kharkiv ordnen Soldaten und Verteidigerverlehen

und Bürgerinnen und Bürger für ihren Widerstand gedankt.

Verena Sophie Meier berichtet.

Ich bin von der Front in der Region Bachmut gestartet, sagt Präsident Selensky in einem Video am Abend.

Dort und in der Großstadt Kharkiv, wo im Vorjahr russische Truppen zurückgedrängt wurden,

habe er Auszeichnungen für die Tapferkeit jener überreicht, die das russische Böse bekämpft.

Und überall, wo die ukrainische Flagge weh, spüre man Hoffnungs-Akselensky.

Für jeden neuen Angriff müssten die Besitzer mit einer Antwort rechnen.

Gestern sind mindestens acht Menschen durch russische Drohnen getötet worden,

die eine Schule in der Nähe von Kiev und ein Wohnhaus in Saporischer getroffen haben.

Neue Sorgen gibt es auch um das Atomkraftwerk Saporischer.

Die Lage dort sei Prekea, heißt es von der internationalen Atomenergieagentur.

Seit drei Wochen werde das besetzte Kraftwerk nur durch eine Stromleitung von außen versorgt.

Das geplante Aus für neue Verbrennungsmotoren ab 2035 sorgt für Streit innerhalb der EU.

Und dieser Streit dürfte den heutigen EU-Gipfel überschatten.

Ab dem Vormittag wollen die 27 EU-Staats- und Regierungschefinnen und Chefs eigentlich über Industriepolitik und Ukraine Hilfe beraten.

Aus Brüssel berichtet Rafaela Scheidreiter.

Die Gipfel-Agenda vollgepackt.

Gegen Mittag ist UN-Generalsekretär Antonio Guterres zu Gast,

um über den Kampf gegen den Klimawandel zu beraten.

Auch der ukrainische Präsident Volodymy Selensky ist via Videoshaltung dabei.

Die 27 EU-Staats- und Regierungschefinnen und Chefs

dürften ein Munitionspaket für die Ukraine freigeben.

Und freigeben wollen etliche in der Runde auch das eigentlich schon beschlossene EU-Vorhaben,

neue Verbrenner ab 2035 zu verbieten.

Der deutsche Verkehrsminister hat sich zuletzt dagegen gestemmt.

Auch Italien schon immer skeptisch schließt sich laut an.

EU-Diplomaten erwarten, dass der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz nun auf dem EU-Gipfel Farbe bekannt,

denn klare Worte zu dem Streit hat er bisher vermissen lassen.

Und Österreichs Bundeskanzler Karl Nehammer lässt in einer Aussendung wissen,

er sehe Migration als wichtigstes Thema der Beratungen.

In Niederösterreich tritt der Landtag heute zur konstituierenden Sitzung zusammen.

Johanna Mikl-Leitner von der ÖVP wird alle Voraussicht nach erneut zur Landeshauptfrau gewählt.

Allerdings die politischen Gräben in Niederösterreich sind zu tief wie selten zuvor in der zweiten Republik,

berichtet Felix Novak.

Vor fünf Jahren haben Johanna Mikl-Leitner noch 53 der 56 Abgeordneten gewählt.

Heute wird es nicht einmal die Hälfte sein.

Nur 23 Mandatare dürften die Landeshauptfrau wählen und zwar ausschließlich ihre ÖVP-Parteifreunde.

SPÖ Grüne und NEOS stimmen hingegen laut eigenen Angaben gegen Mikl-Leitner.

Dass sie trotzdem wieder gewählt werden kann, ist der FPÖ zu verdanken.

Der Regierungspartner der Volkspartei hat angekündigt, ungültig zu wählen.

Weil nur gültige Stimmen gezählt werden, verhindert die FPÖ so ein Scheitern der Landeshauptfrau.

Im Gegenzug dürften zumindest sechs ÖVP-Mandatare Udo Landbauer zum Landeshauptfrau-Stellvertreter wählen.

Dieses Minimum ist für die FPÖ nötig, um nicht von anderen Parteien überstimmt zu werden.

Sowohl Mikl-Leitner als auch Landbauer haben im Wahlkampf wiederholt ihre gegenseitige Abneigung zum Ausdruck gebracht.

Die US-Notenbank fährt trotz des jüngsten Bankenbebens weiter an der Zinsschraube.

Sie erhöht den Schlüsselsatz neuerlich um 0,25 Prozentpunkte.

Damit dürfte der vorläufige Zinsgipfel aber bald erreicht sein. Aus Washington berichtet, in Kapi.

Die US-Notenbank lässt sich trotz der jüngsten Turbulenzen im Bankensektor nicht von ihrem Kampf gegen die steigenden Preise abbringen.

Sie hebt den Leitzins neuerlich um 0,25 Prozentpunkte an, auf die neue Spanne von 4,75 bis 5 Prozent.

Das verkündet US-Notenbankchef Sharon Powell.

Mit ihrer neunten Zinserhöhung innerhalb eines Jahres will die US-Notenbank die Wirtschaftsdynamik abschwächen,

denn die Preise sind zuletzt in den USA noch immer um 6 Prozent im Jahresvergleich gestiegen.

Doch dieser Schritt der Notenbank wird auch kritisiert, weil die Zinserhöhungen mit ein Grund für die jüngsten Bankenprobleme gewesen sind.

Der Notenbankchef betont daher mehrmals, dass der Bankensektor solide und widerstandsfähig sei.

Gleichzeitig deutet der Chef der größten Notenbank der Welt an, dass es heuer möglicherweise nur mehr eine Zinserhöhung geben wird.

Wir kommen zurück nach Österreich, der ORF-Stiftungsrat, das Aufsichtsgremium des öffentlich-rechtlichen Rundfunks,

wird heute die von der ÖVP-Medienministerin erzwungenen Sparmaßnahmen bis 2026 diskutieren.

Fixiert wird heute die Nachfolge für den zurückgetretenen Landesdirektor Ziegler und die neue Ethik-Kommission wird vorgestellt.

Stefan Kappacher mit einer Vorschau.

ORF-Generaldirektor Roland Weißmann wird dem Stiftungsrat vorschlagen, dem bisherigen Channel-Manager von ORF 2, Alexander Hofer,

zum neuen Landesdirektor von Niederösterreich zu bestellen.

Hofer soll dem zurückgetretenen Robert Ziegler nachfolgen, dem Einflussnahme auf die Berichterstattung zugunsten der Landes-ÖVP vorgeworfen wird.

Entsprechende Aktionen Zieglers hat eine von Weißmann eingesetzte Kommission dokumentiert.

Der ORF-Chef wird heute dem Stiftungsrat auch die neue Ethik-Kommission präsentieren,

die für alle Konzernbereiche moderne und strenge Verhaltensregeln erarbeiten soll.

Leiten soll sie dem Vernehmen nach Ingrid Deltore, die frühere Chef in der Europäischen Rundfunkunion EBU in Genf,

davor leitet sie fünf Jahre lang das Schweizer Fernsehen als Direktorin.

Immer mehr Jugendliche entwickeln durch den Konsum von Medien wie Instagram oder TikTok psychische Probleme.

Durch die unrealistischen Bilder verändert sich die Wahrnehmung des eigenen Körpers.

Das zeigt eine internationale Studie. Das gilt auch für Österreich, Raphael Krapscher mit Einzelheiten.

Essstörungen werden unter Jugendlichen immer häufiger.

Laut neuen Erkenntnissen spielen dabei oft auch die sozialen Medien eine entscheidende Rolle.

Viele möchten so aussehen wie ihre Vorbilder auf Instagram und Co., was manchmal ernste Folgen hat.

Barbara Buchecker, die pädagogische Leiterin von SaferInternet.at, sieht daher schon Schulen in der Pflicht,

die Kinder und Jugendlichen noch besser zu informieren.

Die Hebung der Medienkompetenz wäre hier ganz wichtig und das muss schon sehr früh beginnen.

Also diese Reflexion, warum wird mir das angezeigt? Warum wird mir was anderes angezeigt als dir?

So sei es vielleicht möglich, aufkommende Probleme der Kinder und Jugendlichen frühzeitig zu erkennen und Schlimmeres zu verhindern.

Soviel vorerst aus der Journalredaktion, ausführliche Informationen wie der Morgenjournal um 7.00 Uhr.

Also das Frühjournal, es ist 6.10 Uhr.

Jede Spende wirkt und setzt an Zeichen der Solidarität.

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