Ö1 Journale: Frühjournal um 6 (10.10.2023)

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Ö1 Frühjournal

Dienstag der 10. Oktober aus dem Journalstudio begrüßt sie Arthur Dreynacher. Guten Morgen.

Auch heute beschäftigen wir uns überwiegend mit der militärischen Eskalation im Nahen

Osten. Möglicherweise befinden sich auch drei Österreicher in der Gewalt der Hamas, heißt

es vor Kurzem vom Außenministerium.

Was bedeutet es für die SBO, dass Wien's Bürgermeister Ludwig nicht mehr für die

Bundeskremien kandidiert? Neue Vorwürfe belasten den Grafenwörter Bürgermeister

Riedl von der ÖVP und im Machtkampf bei der Wiener Ärztekammer findet heute eine Vollversammlung

statt. Vor allem ein Blick aufs Wetter. Kunda Scholler, bitte.

Von Westen her verstärkt sich der Hochdruck-Einfluss. In Vorarelberg im Außerferne und im Tiroler

Oberland scheint heute den ganzen Tag die Sonne. Und auch vom Tiroler Unterland bis

Kärnten wird es bald sonnig. Vom Salzkammergut Ostwärts kann es aber zum Teil ein paar Stunden

drüber bleiben und später wechseln Sonne und Wolken. Außerdem sind in Ober- und Niederösterreichin

Wien im Burgenland und in der Steiermark weiterhin ein paar Schauer möglich. Zeitweise

mäßiger bis lebhafter von den hohen Trauern über die Obersteiermark bis in südliche Niederösterreich

auch starker Wind aus West bis Nordwest. Die Höchsterte 18 bis 25 Grad in 2000 Meter

8 bis 14. Zurzeit in Wien 11 bis 15 Grad. Eisenstadt 14, St. Pölten 15, Linz 14 Grad,

Salzburg 12, Innsbruck 13 und Pregens Graz und Klagen vor 12 Grad und 7 Grad in St.

Michael im Lungau. Danke, Gunter Schuller. Auch in der Nacht ist es in Israel zu heftigen

Kämpfen zwischen der israelischen Armee und der radikalislamischen Hamas gekommen. Israel

meldet inzwischen 900 Todesopfer. Auf Seiten der Palästinenser sind es laut dem Gesundheitsministerium

in Gaza rund 700 Getötete. Weiterhin werden mehr als 100 Menschen vermisst, die von der Hamas

als Geiseln in den Gaserstreifen verschleppt wurden. Darunter könnten laut Außenministerium

auch drei Österreicher sein, wie Paul Krisey berichtet.

Unter den verschleppten Geiseln, die sich derzeit in der Gewalt der Hamas-Kämpfer befinden

könnten drei österreichisch-israelische Doppelstaatsbürger sein, heißt es in einer

schriftlichen Erklärung des Außenministeriums. Die drei vermissten Personen hätten sich zuletzt

unabhängig voneinander im Süden Israels aufgehalten. Eine offizielle Bestätigung über

ihren Aufenthaltsort gebe es nicht. Die Lage vor Ort sei weiterhin sehr unübersichtlich,

heißt es aus dem Außenministerium. Die österreichische Botschaft in Tel Aviv stehe in engem Kontakt

mit den Angehörigen und den örtlichen Behörden.

Israels Premierminister Benjamin Netanyahu kündigte in einer Fernsehansprache an, alles

für die Rettung der verschleppten Geiseln zu tun. Die Zeit drängt, denn die Führung

der islamistischen Hamas hat angekündigt, für den Fall von unangekündigten Angriffen

Israels erste Geiseln öffentlich hinzurichten.

Mehr über die aktuellen Entwicklungen und über die möglicherweise entführten österreichischen

Doppelstaatsbürger hören sie im Morgen Journal um sieben. Da spricht dann Christian

Willewald mit unserem na Ost-Korrespondenten, Tim Kupall.

Einer der engsten verbündeten Israels sind die USA. Von dort kommen derzeit nicht nur

Solidaritätsbekundungen, sondern auch der Flugzeugträger Gerald Ford, der modernste

Träger der US-Newi. Er ist mit Begleitschiffen in das östliche Mittelmeer entstand worden.

Über Pläne für ein eingreifen amerikanischer Truppen in die Kämpfe wird derzeit allerdings

noch nicht gesprochen, aus Washington Thomas Langpaul.

Die USA sind vor allem bemüht, eine Ausweitung des Krieges zu verhindern. John Kirby, Sprecher

des Nationalen Sicherheitsrates der USA, sorgt sich darum, dass auch die Hisbollah

aus dem Süd-Liebernon militärisch gegen Israel vorgehen könnte.

Es ist besorgniserregend, wir haben schon einige Raketen aus dem Liebernon gesehen, wir arbeiten

mit Israel zusammen und es macht uns ordentlich.

Kevin McCarthy, bis vor kurzem Rang höchster Republikaner im Kongress, vergleicht die Hamas

mit der Terrororganisation IS.

Es ist nicht nur irgendein Terrorangriff, es muss klar sein, das ist wie der IS, die Hamas

muss zerstört werden.

Der Flugzeugträger Gerald Ford ist ins östliche Mittelmeer unterwegs, der Einsatz von US-Bodentruppen

allerdings nicht geplant.

Die terroristischen Angriffe auf Israel haben auch die jüdische Gemeinde in Österreich

schwer erschüttert.

Viele Jüdinnen und Juden haben Angst um Familienangehörige und Freunde in Israel.

Die Bilder und Nachrichtenflot in den sozialen Medien ist kaum auszuhalten.

Das psychosoziale Gesundheitszentrum der israelitischen Kultusgemeinde Wien, Esra,

hat eine Krisen-Hotline eingerichtet und bietet Beratungen, Gespräche und Kriseninterventionen

an.

Ein kollektiver Schock geht seit dem Wochenende durch die jüdische Gemeinde, sagt Benjamin

Wissocki vom psychosozialen Gesundheitszentrum der israelitischen Kultusgemeinde Wien, Esra.

Dort haben sich auch Menschen gemeldet, die direkt von den terroristischen Angriffen

betroffen sind.

Wo auch Angehörige ermordet wurden oder auch in Geißlerhaft sind oder wo der Verbleib

ungewiss ist.

In diesen Fällen bietet Esra Hausbesuche und Krisenintervention an.

Die quälen der Ungewissheit führe dazu, dass viele ständig die Nachrichten aus Israel

verfolgen, das führe zu massivem Stress.

Plus eben diese wahnsinnig verstörenden und schrecklichen Bilder, da ist ganz, ganz

wichtig auch wirklich ganz bewusst Pausen zu machen.

In Telefonberatungen erfahren Eltern außerdem, wie sie mit ihren Kindern über die Situation

in Israel sprechen können.

6 Uhr 6, wir kommen zur Innenpolitik.

Der Wiener Bürgermeister Michael Ludwig von der SPÖ kandidiert nicht mehr für die

Bundeskremien der SPÖ, das ist gestern überraschend bekannt geworden.

Das habe aber gar nichts mit mangelnder Unterstützung für Parteichef Babler zu tun, wird in der

Bundes- und Wiener SPÖ betont.

Aber wie glaubwürdig ist das?

Katja Arthofer hat nachgefragt.

Michael Ludig selbst will nichts dazu sagen, ebenso wenig die Bundes-SPÖ-Spitze und Wien's

SPÖ-Parteimanagerin Barbara Novak bleibt dabei.

Der Rückzug aus den Bundeskremien liegen nur daran mehr Zeit für Wien zu haben, dass

der Wiener SPÖ-Schiff etwa wegen der Kleingartenerfähre geschwächt sein könnte, weist Novak zurück.

Die Wiener SPÖ und vor allem auch unser Parteivorsitzender ist stark wie er und er.

Aber sieht so Geschlossenheit in einer Partei aus.

Wir sind zu 100% geschlossen und solidarisch mit der Bundespartei auf allen Ebenen.

Politikanalist Peter Filzmeier sieht das freilich ganz anders.

Jeder fünfte oder sechste SPÖ-Wähler kommt aus Wien, also selbstverständlich eine negative

Symbolik, wenn der Wiener Bürgermeister den Bundespartei für Österreich nicht vertreten

ist.

Das Signal des Ludwig Rückzugs nach außen, so Filzmeier, sei jedenfalls Partei interner

Konflikt.

Diskussionen gibt es auch in der ÖVP.

Unter anderem zur Causa, Bürgermeister Alfred Riedl und seinen Grundstücksdienst in seiner

Gemeindegrafen Börd in Niederösterreich.

Seine Funktion als Präsident des Gemeindebundes lässt er ruhen und alle dort warten darauf,

dass er seinen definitiven Rücktritt erklärt.

Als Ortschef will Riedl aber nicht weichen und das, obwohl immer neue Ungereimtheiten

auftauchen.

Rechtlich ist der ÖVP-Politiker schon halb aus dem Schneider.

Politisch ist er der Heimengrafen Börd immer noch allzu mächtig.

Stefan Kappacher.

Alfred Riedl will als Bürgermeister nicht zurücktreten.

Eine ÖVP-Mehrheit im Gemeinderat wird ihn nicht abwählen.

Die SPÖ verhält sich neutral.

Bürgerlisten-Gemeinderat Helmut Ferrari, der Riedls Rücktritt fordert, hat aktuell

die Baubehörde im Haus und spricht von einem Einschüchterungsversuch, weil formal der Bürgermeister

die Baubehörde ist.

Der jüngste Vorwurf gegen Riedl, die Umwidmung, durch die er eine Million Euro verdient hat,

war nur durch die Erhöhung einer Lärmschutzwand zur Autobahn auf 4,5 Meter möglich.

Die Wand hat 350.000 Euro gekostet.

Laut Riedl hätten das zur Hälfte die ASFINAG und der Projektbetreiber übernommen.

Letzterer bestätigt 170.000 Euro.

Die ASFINAG sagt, man habe nichts gezahlt.

Die Gemeinde bleibt also zum Nutzen Riedls des Umwidmungsproffiteurs auf 180.000 Euro

sitzen.

Die Wiener Ärztekammer hält am Abend eine Vollversammlung ab.

Da könnte es im Machtkampf innerhalb der Kammer zu den nächsten Turbulenzen kommen.

Ein Misstrauensantrag gegen den Präsidenten Johannes Steinhardt steht im Raum.

In Wien, Werner Trinker.

Handgreiflichkeiten bei einer Kurien-Sitzung anzeigen gegenseitige Anträge auf Amtsenthebung.

Der Machtkampf in der Wiener Ärztekammer ist eskaliert.

Eine Klärung könnte es heute geben.

Es soll über einen Misstrauensantrag gegen Präsident Johannes Steinhardt abgestimmt werden.

Der Auslöser war im Februar als bekannt wurde, dass die Staatsanwaltschaft gegen die ausgelagerte

Tochtergesellschaft Equip for Ordi wegen des Verdachts der untreue Begünstigung und des

schweren Betrugs ermittelt.

Die Vorwürfe richten sich gegen zwei ehemalige Geschäftsführer der Beschaffungsplattform für

Ordinationsbedarf und einen Mitarbeiter der Wiener Ärztekammer.

Und alle drei behaupten, sie hätten auf Weisung und Mitgenehmigung des jetzigen Präsidenten

Johannes Steinhardt gehandelt.

Steinhardt weist diese Anschuldigungen zurück, seit Herr Hagel des gegenseitige Beschuldigungen

innerhalb der Kammer und es ist ein offener Machtkampf, um die Führung ausgebrochen.

Berichtet Werner Trinker und das war das erste Journal am Dienstag.

Es ist jetzt 6 Uhr 10.

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