Ö1 Journale: Frühjournal um 6 (08.09.2023)

ORF Ö1 ORF Ö1 9/8/23 - Episode Page - 11m - PDF Transcript

Freitag, der 8. September. Guten Morgen. Aus dem Journalstudio begrüßt sie Arthur

Dreynacher. Das sind einige der Themen. Die EU-Kommission distanziert sich vom Blutgeldsager

des EU-Vertreters in Österreich. Grüne und Neos hingegen finden, er habe nicht unrecht.

Die Regierung will mehr Preiskontrolle bei der Fernwärme. Nicht nur in Südosteuropa gibt es

Unwetter. Auch aus Hongkong werden Rekordregenmengen gemeldet. Und das ÖFB-Team enttäuscht im

Testländerspiel gegen Moldau mit einem 1 zu 1. Vor allem ein Blick aufs Wetter. Simon Köldorfer,

bitte. Der sonnige Sommerwetter bleibt noch fünf Tage lang. Der heutige Freitag und das

Wochenende bieten also ideales Bade und Wanderwetter. Werfen wir einen Blick in die

Landeshauptstätte. Hier ist es jetzt meist wolkenlos. Über Klagenfurt hat sich aber eine dünne

Nebelschicht gebildet. In Wien, Eisenstadt und St. Pölten hat es 14°, in Linz 19°, Salzburg 12°,

Innsbruck 14°, Bregenz 17° und Grat und Klagenfurt 13°. Bis kurz nach Sonnenaufgang werden

die Nebelfelder etwas häufiger und mehr. Bis zum späten Vormittag hält sich der Nebel heute

im Lungau und im oberen Murthal. Oft scheint aber einmal mehr von der Früh bis zum Abend die Sonne

erst am Nachmittag tauchen im Westen ein paar Quellwolken auf. In Niederösterreich, Wien und

im Mühlviertelwet teils lebhafter Wind aus Süd bis Ost. Die Höchsttärte liegen bei 24 bis 30°,

in 2000 Meter bei 15° am Schneeberg bis 22° am Arberg. Aussagen des EU-Vertreters in Österreich,

Martin Selmaier, schlagen Wellen bis nach Brüssel. Dort geht die EU-Kommission auf Distanz. Selmaier

hat die Milliardenzahlungen aus Österreich für russisches Gas als Blutgeld bezeichnet. Grüne

und Neos finden, er habe nicht unrecht mit dieser Aussage. Die freiheitlichen fordern seine Abberufung,

Niklas Lärcher berichtet. Österreichs Abhängigkeit von russischem Gas sinkt zwar,

ist aber nach wie vor hoch. Mehr als die Hälfte der Gasimporte kommt immer noch aus Russland.

Martin Selmaier, der EU-Vertreter in Österreich, spricht wörtlich von Blutgeld für Machthaber

Vladimir Putin. Eine Aussage, von der sich auch die EU-Kommission distanziert. Selmaier

müsse unverzüglich in Brüssel über den Vorfallberichterstatten. Das muss der EU-Vertreter demnächst

auch in Österreich. Das Außenministerium hat ihn ebenfalls zu einem Gespräch einbestellt.

Unterstützung für Selmaier kommt hingegen von den Neos. Und auch der grüne Vizekanzler

Werner Kogler hält auf Puls 24 fest, es war einfach ein Fehlverhalten, Putin den roten

täglichen Wien auszurollen. Bis 2027 will die Regierung raus aus russischem Gas, Kogler

räumt ein, man habe alle Hände voll zu tun, das auch zu schaffen.

In der indischen Hauptstadt Neudeli findet dieses Wochenende der G20-Gipfel statt. Von

Russlands Angriffskrieg auf die Ukraine über Klimaschutz bis hin zu Wirtschaftsfragen.

Die Themenliste ist lang und konfliktbesetzt. Notwendige Entscheidungen werden angesichts

der vielen Krisen immer schwieriger. Aus den USA in Kapi.

Indien hat eine Erde, eine Familie, eine Zukunft zum G20-Gipfel-Motor erklärt.

Ein ambitioniertes Motto angesichts des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine und der globalen

Differenzen in Bezug auf Wirtschafts- und Klimapolitik. Durchbrüche werden bei diesem

Gipfel zum Austausch über globale Krisen schwierig werden, zwei ganz entscheidende

Akteure, Russlands Präsident Vladimir Putin und sein mächtigster Verbündeter, Chinas

Staatschef Xi Jinping, werden nicht mal teilnehmen. US-Präsident Joe Biden zeigt sich darüber,

kurz vor dem Abflug nach Indien, enttäuscht.

Da die UNO vor einer verheerenden Schuldenkrise in den ärmeren Ländern warend, wollen die

USA bei diesem Gipfel auch den Kampf gegen Armut in den Mittelpunkt stellen und sich

für mehr Geld für die Weltbank und den internationalen Währungsvoreinsätzen.

Ins Inland. Ab heute können werdende Eltern und jungen Eltern kostenlose Beratung über

die Vereinbarkeit von Familie und Beruf in Anspruch nehmen. Und zwar im Rahmen des Eltern-Kind-Passes,

der ja ab jener den Mutter-Kind-Pass ablöst. Verena Brouha informiert.

Mutterschutz, Kinderbetreuungsgeld oder Elternteilzeit – alle Fragen dazu sollen in den Elterngesprächen

beantwortet werden und zwar kostenlos in rund 200 Familienberatungsstellen.

Dragana und Vladimir lassen sich in der Familienberatungsstelle Nania in Wien informieren.

Beraterin Petra Heinz erklärt beispielsweise, was Pensionsplitting heißt.

Der mehr verdienende Elternteil kann einen Teil von seinen Pensionsansprüchen auf den anderen

Elternteil übertragen lassen, damit sich das für beide rentiert. Genau, damit es ein bisschen gerechter ist.

Viele solcher Gespräche im Rahmen des Eltern-Kind-Passes sollen folgen.

Nach einem Jahr wird evaluiert, sagt Familienministerin Susanne Raab ÖVP, wenn es gut laufe.

Dann ist der Plan, dass wir die Elternberatung als Fixpunkt im Eltern-Kind-Pass, ähnlich wie

eine Ultraschalt-Untersuchung oder eine medizinische Untersuchung, verankern.

Und dann wäre sie verpflichtend und an das Kinderbetreuungsgeld geknüpft.

Wer kontrolliert die Preise für die Fernwärme?

Diese Frage stellt sich vor dem Hintergrund der großen Preissteigerungen, vor allem in Wien.

Nun wurde bekannt, dass ÖVP und Grüne wollten, dass die E-Control die Preise kontrolliert.

Ein entsprechendes Gesetz hätte aber die Zustimmung der SPÖ gebraucht.

Mehr von Nadja Hahn.

Wer in Wien mit Fernwärme hat, der weiß es, die Preise haben sich fast verdoppelt wegen der hohen Gaspreise.

Deshalb sei mehr Preiskontrolle notwendig und die Solle die E-Control übernehmen,

fordert ÖVP-Energiesprecherin im Parlament Tanja Graf.

Damit sie genau im Detail sowie bei den Strom- und Gasbereich auch die Fernwärme überprüfen kann

und dazu braucht es eine gesetzliche Grundlage.

Lukas Hammer, Energiesprecher der Grünen, schließt sich an.

Ja, ich bin natürlich bereit, darüber zu reden.

Im neuen Energieausbaugesetz wurde im Zuge des politischen Kompromisses aber geregelt,

dass das von den Grünen geführte Energieministerium die Kontrolle übernimmt.

Aber eine Stelle gibt es noch nicht.

Man werde in einigen Wochen soweit sein, heißt es aus dem Ministerium,

man habe die Stelle erst ausschreiben müssen.

Die SPÖ lehnt eine Gesetzesänderung ab, die Energieministerin solle ihre Arbeit machen,

anstatt die Verantwortung abzuschieben.

Mehr Preistransparenz bei der Fernwärme fordert auch E-Control-Chef Urbancic.

Weil es meist nur einen Anbieter gibt, sind die Kundinnen und Kunden von diesen Preisen abhängig.

Das ist ein Problem, sagte Urbancic am Abend in der ZIP2.

Die Regierung hat kürzlich angekündigt, dass die Gebühren im kommenden Jahr nicht nur auf Bundes,

sondern auch auf Landes- und Gemeindebene eingefroren werden sollen.

Die Wirtschaftskammer geht noch weiter.

Deren Präsident Harald Mara kündigt an, dass die Kammerbeiträge um 12 Prozent gesenkt werden.

Maria Kern informiert.

Konkret würden die Kammerumlagen ab dem ersten Jänner kommenden Jahres um 12 Prozent reduziert.

Das würde einem Einnahmenrückgang von 35 Millionen Euro entsprechen.

So Wirtschaftskammerpräsident Harald Mara im Wirtschaftsmagazin der Trend.

Mara reagiert mit seiner Ankündigung auf den Umstand,

das durch die gestiegenen Gebühren auch die Inflation angestiegen ist.

Der ÖVP-Mann, Mara ist ja auch Chef des ÖVP Wirtschaftsbundes,

sieht die Kammer dabei als Vorbild für Gebührensenkungen in anderen Bereichen.

Wenn es die Wirtschaftskammer könne, müsste es jede andere öffentliche Institution auch können.

Er verstehe seine Haltung als Signal, dass so etwas in der gesamten Republik möglich sein sollte,

so der Wirtschaftskammerchef.

Die Hochwasserlage in mittelgriechen Land ist weiter dramatisch.

Zwar sind die Unwetter jetzt abgezogen, die Rettungseinsätze gestalten sich aber schwierig,

da viele Dörfer von der Außenwelt abgeschnitten sind.

Zwei Österreicher gelten noch immer als vermisst.

Auch an der Südküste Chinas fallen derzeit Rekordregenmengen.

Am stärksten betroffen ist die Hafenstadt Hongkong, Josef Dollinger.

In Hongkong wurde die höchste Warnstufe ausgerufen.

Die Menschen sollen sich sofort in Sicherheit bringen.

Es sind die heftigsten Regenfälle seit 140 Jahren.

In den engen Gassen reißen die Wassermassen alles mit sich.

Der Verkehr ist eingestellt, Schulen und Geschäfte geschlossen.

Auch im benachbarten Tianzhen herrscht Alarmstimmung.

Dort sind fast alle Tiefgaragen und auch die U-Bahn mit Wasser voll gelaufen.

Außerdem haben die Behörden begonnen, Wasser aus einem übervollen Staubbecken abzulassen.

Die Gebiete flussabwehr zu dem Norden Hongkongs werden deshalb evakuiert.

Im gebürgigen Hongkong steigt jetzt auch die Gefahr von Muren,

die von den Sturzfluten ausgelöst werden.

Nach Behördenangaben wurden durch die Unwetter bisher noch keine Personen verletzt,

aber der Sachschaden dürfte enorm sein.

Noch zum Fußball.

Enttäuschung herrscht im Lager der österreichischen Nationalmannschaft

nach einem 1-to-1 im Testspiel gegen Moldau.

Adi Niederkorn, der Abend in Linz war nicht so berauschend für Fans und den Teamchef.

Das war einfach zu wenig mit den eingewechselten Topstars Allerbanter an AutoWedge gelingt.

Wenigstens gleich nach der Pause, nach der Ausgleich.

Zu mehr hat das aber nicht gereicht.

Stink sauerter Teamchef zu Recht.

Speziell die Spieler, die eine Chance bekommen haben, sich zu präsentieren,

haben völlig ausgelassen.

Unter dem Strich haben wir trotzdem wichtige Erkenntnisse gewonnen durch das heutige Spiel.

Zwar anders, wie wir es uns vorgestellt hatten.

Ich hatte eigentlich gehofft, dass der eine oder andere Spieler,

die noch eine größere Qual der Wahl beschert für den Dienstag.

Das war leider nicht der Fall.

Speziell den Deputanten von Sturm Graz, David Schneckhardt, Rangnick scharf kritisiert.

Lob gibt sicher hingegen für Michael Gregoritz.

Er zielt sein insgesamt elftes Tor im Nationalteam, sein viertes in den letzten fünf Spielen.

Und das war das erste Journal am Freitag.

Gast im Morgenjournal um sieben bei Barbara Schieder ist Reinhold Binder,

der Chefgewerkschafter der Metalla.

Es ist jetzt 6 Uhr, 10 Uhr.

Guten Morgen mit Ö1.

Mit Martina Stommer.

Herzlich willkommen.

Freitagmorgen, der Duft des Wochenendes liegt in der Luft.

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