Ö1 Journale: Frühjournal um 6 (06.10.2023)
ORF Ö1 10/6/23 - Episode Page - 11m - PDF Transcript
Freitag der 6. Oktober, guten Morgen. Das sind unsere Themen. Beim EU-Gipfel in Granada
geht es vor allem um die Themen Migration und Erweiterung. Schaff Expertenkritik am
Gesetzesentwurf zur Aufhebung des Amtsgeheimnisses. Und bei Kika Leiner ist das Insolvenzverfahren
abgeschlossen. Der Möbelhändler will günstiger werden. Aber zuvor sagt uns noch Verena Schöpfer,
was wir heute vom Wetter zu erwarten haben. Das Ochtore bringt uns heute viel Sonnenschein.
Für Anfang Oktober bleibt es deutlich zu warm. Die Temperaturen jetzt in der frühen
Landeshauptstätten, in Wien und Eisenstadt, Wolkig bei 13 Grad, in St. Pölten, Nebelschwaden und Neuen.
Linz von Salzburg Mädenheit und ebenfalls 9 Grad, in Innsbruck ist es Wolkig bei 12. Im
Prägenz teils Neblig bei 9 Grad. Graz mädelt Wolkig und 13 und Klagenfurt Nebel und ebenfalls 13 Grad.
Etwas Nebel heute in der Früh hat beim Intall zwischen dem Lien und dem Klagenfutterbecken,
im Salzachtal oder auch teilweise im Donerraum. Dieser löst sich aber noch am Vormittag auf.
Vorüber gehen sie in heute auch ein paar Wolken durch. Jetzt in der Früh können diese auch etwas
kompakter sein. Es wird schwacher, besmäßiger Westwind, die Höchstwerte 17 bis 23 Grad.
Morgen am Samstag überwiegen Sonneg und noch ein bisschen wärmer, mit 18 bis 25 Grad. Im Norden
und Osten aber bald lebhafter, bestärker Westwind und dann hier auch Wolken. Der Sonntag sehr
windig und eine Spur weniger warm. Aus Norden rauscht ein Wolkenband durch und das bringt auch
ein bisschen Regen. Nach dem Gipfel ist vor dem Gipfel. Nach dem gestrigen Treffen der sogenannten
europäischen politischen Gemeinschaft mit Regierungspitzen aus fast 50 Ländern beraten
heute im spanischen Granader die 27 EU-Länder. Für Diskussionen dürften der Tunesien-Deal und
andere Migrationsabkommen mit Trittstaaten sorgen. Es geht aber auch um die Erweiterung. Während
einige EU-Länder auf eine rasche Mitgliedschaft der Beitrittskandidaten hoffen, stehen andere
auf der Bremse. Aus Granader berichtet Benedikt Feichner. Die EU-Staaten wollen besprechen,
wie die Zusammenarbeit mit Trittstaaten verbessert werden kann, um Personen ohne Bleiberecht in
ihre Herkunftsländer rückzuführen. Nicht weniger kompliziert das Thema Erweiterung. Bis 2030
soll die EU neue Mitglieder erhalten, doch zuvor braucht er es Reformen, denn es können nicht
sein, dass Länder wie Ungarn Entscheidungen blockieren, so die estnische Prämie-Ministerin Kaya
Kallas. Das ist eine sehr besorgniserregende Entwicklung. Wir befinden uns in Gaiselhaft. Wir
brauchen ein neues System, wo jeder gehört wird, aber niemand sein Betorrecht missbrauchen kann,
um alles zu blockieren. Bundeskanzler Karl Niehammer nimmt krankheitsbedingt nicht am
heutigen EU-Gipfel teil. Er wird vom Niederländer Mark Rütte vertreten. Der gestrige Angriff der
russischen Armee auf ein Dorf in der Nähe Frankarkiv hat international empörte Reaktionen
hervorgerufen. Nach ukrainischen Angaben wurden 51 Menschen getötet. Der ukrainische
Präsident Zelenski spricht von einem brutalen und absichtlichen Verbrechen. Fabio Paul informiert.
Als russischen Raketenterror bezeichnete die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock den
gestrigen Angriff, der ukrainische Präsident Zelenski zeigte sich in einer nächtlichen
Ansprache außer sich forzoren. Man könne die Attacke nicht einmal einen tierischen Akt nennen,
weil das den Tierenunrecht täte, sagte er. Das russische Militär wusste genau,
wenn es da trifft. Das war kein blinder Schuss. So etwas machen nur absolute Teufel. Es gab mehr als
50 Tote darunter ein sechsjähriges Kind. In dem Dorf, westlich von Kubiansk in der Region
Kharkiv, hatten sich Menschen zu einer trauer Versammlung getroffen, als eine Rakete in
einem Lebensmittelgeschäft einschlug. Bis jetzt ist nicht klar, ob es noch Verschüttelte gibt und
die Zahl der Opfer noch steigen wird. UNO-Generalsekretär Antonio Guterres verurteilte die Attacke auf
das schärfste UNO-Menschenrechtskommissar Volker Türke, als er sich schockiert und traurig.
Nach Österreich. Nach jahrelangen Verhandlungen hat die Regierung gestern einen gemeinsamen
Gesetzesentwurf zur Informationsfreiheit präsentiert. 2025 soll das in Österreich viel
zitierte Amtsgeheimnis abgeschafft werden. Für Bürgerinnen und Bürger soll es damit künftig
ein Recht auf Information geben. Der Entwurf hat allerdings auch gleich Kritik ausgelöst.
Vor allem Expertinnen und Experten sehen noch viel Nachbesserungsbedarf,
Victoria Waldiger berichtet. Dass das Amtsgeheimnis fallen soll und Bürgerinnen und Bürger eine
Recht auf Information bekommen sollen, befürwortet Matthias Hutter vom Forum Informationsfreiheit.
Sorgen bereitet ihm aber die sogenannte Ewigkeitsklausel im Gesetzesentwurf. Denn um das Gesetz künftig
ändern zu können, müssen alle Bundesländer zustimmen. Hutter würde sich wünschen, dass das
Gesetz nach ein paar Jahren evaluiert wird und dass es eben so aufgesetzt wird, dass die Regelungen,
die jetzt beschlossen werden, nicht in Stein gemeißelt sind. Für Verfassungsjurist Heinz
Meyer ist der Entwurf eine große Enttäuschung, wie er sagt. Damit werde das Amtsgeheimnis zwar
aus dem Gesetz gestrichen, alle Geheimhaltungsgründe bleiben aber aufrecht. Und es bleibt vor allem der
Behörde überlassen, darüber zu entscheiden, ob eine Verschwiegenheitsverpflichtung vorliegt
oder nicht. Bei der Experten kritisieren, dass es auch keine Sanktionen oder Kontrollmöglichkeiten
gibt. Sie fordern hier eine unabhängige Kontrollstelle. In Deutschland gebe es für diesen
Zweck Informationsfreiheitsbeauftragte. Mitte September hat eine große Mehrheit der
Gläubiger dem angebotenen Sanierungsplan für die angeschlagene Möbelkette Kika-Liner zugestimmt.
Jetzt ist das Insolvenzverfahren im Wesentlichen abgeschlossen. Der Möbelhändler will sich neu
aufstellen. Das Sortiment wird günstiger und der Markenauftritt einheitlich. Alle verbliebenen
Mitarbeiter sollen auch erhalten werden. Einzelheiten von Paul Siharsch. In einem Jahr schon will
Kika-Liner wieder in den schwarzen Zahlen sein mit den verbleibenden 17 Filialen und
knapp 2000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Dazu wird aus Kika und Liner Kika-Liner Volker
Hornsteiner von der Geschäftsleitung. Es macht überhaupt keinen Sinn, dass man für
sechs Häuser eigenes Prospekt macht. Noch dazu, wo ja die Sortimentsüberschneidung fast
ist, fast Deckungsglei, also 95 Prozent der gleichen Sortimenten in beiden Häusern.
Die sechs Linerhäuser sollen allerdings im Linergewand sprich Grün bleiben, das Spare
wiederum Geld. Insgesamt wolle man günstiger werden. Zehntausend Artikeln wurden bereits
preisgesenkt, heißt es. Die bestehenden Restaurants in den Filialen bleiben offen. Die Anzahl an
Mitarbeitern und Filialen soll sich nicht ändern, zumindest vorerst nicht. Gesamtwirtschaftlich
wäre es ja wohl wieder Bergaufgehensaktoren Steiner. Hundert der Studierende aus der
Ukraine könnten in Österreich demnächst vor dem Aus an ihren Unis stehen. Die Bundesregierung
hat angekündigt, dass sogenannte Ernstmacht Stibendium nicht mehr weiterzuführen. Es handelt
sich dabei um eine Sonderförderung und vertriebenen Ukrainerinnen und Ukrainer, ein Studium in
Österreich zu ermöglichen. Jürgen Pettinger berichtet. 715 Euro bekommen Studierende aus
der Ukraine pro Monat aus dem Ernstmacht-Hopf des Bildungsministeriums. Ohne das Geld stehen viele
vor dem Aussag, Johann Bachar von der Johannes Kepler Uni in Linz. Das Auslaufen des Stibendiums
bedeutet, dass diese Studierenden ab Sommersemester 23 keine Finanzierung mehr ihre Studiums haben.
Sollten sie ihr Studium aufgeben müssen, wäre das in Zeiten des akuten Fachkräftemangels ein
verheerendes Zeichen, meint Migrationsforscherin Judith Kolenberger. Auf der einen Seite wird
der Ruf nach qualifizierter Zuwanderung immer lauter, andererseits macht man es jetzt aber bereits
qualifizierten und sich weiter qualifizierenden ukrainischen Vertriebenen sehr schwer auch wirklich
diese Qualifikationen hier einzubringen. Aus dem Bildungsministerium heißt es auf Nachfrage,
dass mögliche Alternativen geprüft werden. Details gibt es aber noch nicht.
Jetzt wieder ins Ausland. US-Beamte haben allein im August mir als 180.000 Versuche von illegalen
Grenzübertritten registriert, vor allem über die Südgrenze. Angesichts dieser Zahlen will
die US-Regierung nun neue Barrieren an der Grenze zu Mexiko errichten. Es ist eine politische
Kehrtwende des demokratischen Präsidenten Joe Biden, berichtet aus Washington in Kapi.
Im Wahlkampf hatte Joe Biden versprochen, dass er nicht einen weiteren Fußmauer bauen würde.
Doch angesichts wachsender Migrationsströme genehmigt die US-Regierung nun doch eine
Grenzschutzbarriere. Sie soll in Starr County in Texas, wo besonders viele Menschen über die
Grenze kommen, errichtet werden. Der US-Präsident versucht, eine politische Kehrtwende nun zu
verteidigen. Er sagt, das Geld für die Barriere sei schon unter seinem Vorgänger Trump für diesen
Zweck festgeschrieben worden. Das hätte er nicht blockieren können. Auf die Frage, ob er glaube,
dass Grenzmauer ein wirksam sein, sagt der US-Präsident. Nein. Donald Trump reagiert sofort
hemisch auf die Neuigkeit und schreibt beiden Beweister mit, dass ich recht hatte, als ich
eine nagelneue, wunderschöne Grenzmauer errichtet habe. Klar ist, dass die Einwanderungspolitik
eine ganz zentrale Rolle im Präsidentschaftswahlkampf spielen wird. Abschließend noch zum
Sport. Sieg und Niederlage am Abend für die österreichischen Clubs in der Europa League.
Während der Lars Kind zu los verliert, gewinnt Sturmgraz beim polnischen Meister Rackhoff,
Wolfgang Eichinger. 1-0 der Erfolg und der Siegestreffer durch den dänen William Böwing in der ersten Hälfte.
Ein verdienter Sieg, der Sturmtrainer Christian Ilze in der Europa League alle Chancen lässt.
War ein wichtiger Sieg, denke ich, bringt uns in eine sehr, sehr gute Ausgangslage für die beiden
Spiele gegen Atalanta Bergamo. Sturm damit drei Punkte hinter Atalanta Bergamo und Punkte gleich
mit Sporting-Lissabon Gruppen dritter. Der Lars muss in Toulouse eine unnötige 0-1-Niederlage
hinnehmen, weil 200-prozentige Chancen vergeben werden, Trainer Thomas Sageder. Ich glaube,
zweimal stehen wir fast schon alleine vom leeren Tor und machen die Chancen nicht. Um im Europa-Cup
auch nach der Winterpause dabei zu sein, heißt sie, in den nächsten beiden Spielen gegen
Sausschi Loas aus Belgien verlieren verboten. Es wird sich so negativ an Gewinnen erlaubt und
Punkte sammeln erlaubt. Nach zwei Niederlagen ist der Lars in der Europa League-Gruppe einen
Punkt hinter Sausschi Loas letzter. Soweit das Frisch und all, es ist zehn Minuten nach sechs Uhr.
Guten Morgen mit Ö1.
Mit Bernhard Fellinger und mit Musik von Domenico Cimarosa.
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