Ö1 Journale: Frühjournal um 6 (05.04.2023)

ORF Ö1 ORF Ö1 4/5/23 - Episode Page - 11m - PDF Transcript

Mittwoch, der 5. April, am Mikrofonist Martin Balder.

Guten Morgen.

Die Themen heute.

Ex-US-Präsident Trump erklärt sich in allen Anklagepunkten für nicht schuldig.

Russland befestigt die Halbinsel Grimm offenbar in Erwartung einer ukrainischen Gegenoffensive.

Die heimischen Obstbauern befürchten weitere Ernteauswelle durch die frostigen Nächte,

aber zunächst zu den Wetter-Aussichten mit Grunderschullern.

Es bleibt kalt und zurzeit ist es in ganz Österreich frostig.

Auch tagsüber schaffen wir nicht recht viel mehr als 1 bis 10 Grad.

In 2000 Meter werden es höchstens minus 12 bis minus 4 Grad.

Und momentan in Wien minus 4 bis 0 Grad, Eisenstadt minus 1 Grad,

St. Pölten minus 4, Linz minus 2, Salzburg minus 5 bis minus 3 Grad,

Innsbruck und Bregenz minus 1 Grad, Graz minus 5 bis minus 3 und Klagenfurt minus 2 Grad.

Über dem Salzkammergut hängen jetzt tiefe Wolken doch die lockern bald auf

und im Großteil Österreichs legen wir ohnehin einen sonnigen Start hin.

Nach Süden zu bleibt es die meiste Zeit strahlend sonnig.

Ein paar Wolkenfelder werden dazwischen im Westen auftauchen.

Und vom Müll fährt Lübernieder Österreich und Wien bis ins Nord- und Mittelburgenland,

ist am Nachmittag mit ausgedehnten Wolkenfeldern zu rechnen.

Der Wind kommt aus Nordwest bis Nordost und frischt im Osten und auf den Bergen

auf bis zu 50 Kilometer pro Stunde auf.

Danke, Konter Schuller.

In den USA dreht sich wieder einmal alles um Donald Trump.

Er ist jetzt tatsächlich der erste ehemalige US-Präsident, der offiziell angeklagt wurde.

Es geht um Schweigegelder an insgesamt drei Personen,

die im Vorfeld der Präsidentenwahl 2016 bezahlt wurden,

um negative Informationen über den damaligen Kandidaten Trump zu unterdrücken.

Die Staatsanwaltschaft sieht darin, dass die Zahlungen als Anwaltskosten verbucht wurden,

Dokumentenfälschung und Wahlbeeinflussung.

Trump spricht von einer politischen Intrige und erklärte sich für nicht schuldig.

Aus den USA Thomas Langpaul.

Donald Trump, wieder in Florida, sieht sich als Opfer von Politjustiz.

Er habe nicht nur nichts falsch gemacht, verteidige das Land vor dem Untergang.

Das einzige Verbrechen, das ich begangen habe,

ist unser Land vor jenen zu verteidigen, die es zerstören wollen.

Es geht um Gleichbehandlung vor dem Gesetz, sagt hingegen Staatsanwalt Alvin Bragg.

Wir nehmen heute unsere Verantwortung wahr, dafür zu sorgen,

dass jeder vor dem Gesetz gleich behandelt wird, weder Geld noch Macht

ändern etwas an diesem immerwährenden amerikanischen Prinzip.

Angelpunkt der Ankerge ist die Schweigegeldzahlung an die Schauspielerin Stormy Daniels.

Damit sei die Wahl 2016 illegal beeinflusst worden, so Bragg.

Im Ukrainekrieg mehren sich die Anzeichen für eine bevorstehende Frühjahrsoffensive der ukrainischen Armee.

Auf der besetzten Halbinsel Green bereiten sich die russischen Inversoren darauf vor,

indem sie Massivstellungen ausbauen, das belegen Satellitenbilder.

Fabio Polly berichtet.

Die Satellitenbilder wurden von der renommierten US-Zeitung Washington Post veröffentlicht.

Sie zeigen, dass offenbar mit Schweremgerät innerhalb von wenigen Tagen

kilometerlange Gräben ausgehoben und Panzersperren errichtet wurden.

Ein Militäranalys der Klärte Russland gehe offenbar davon aus, die Krim sehr bald verteidigen zu müssen.

Der ukrainische Präsident Volodymy Selensky hatte erklärt, das gesamte Territorium seines Staates befreien zu wollen

und bedankte sich heute Nacht für eine weitere militärische Hilfe aus den USA.

Die USA helfen uns mit Militärgütern im Wert von 2,6 Milliarden Dollar

mit Artilleriemunition Raketen werfern allem, was wir brauchen.

Der seit 2014 besetzten und von Russland völkerrechtswidrig annektierten Halbinselkrim

kommt eine strategische Schlüsselposition im Krieg in der Ukraine zu.

In Italien sind in den ersten drei Monaten des Jahres so viele Bootsflüchtlinge angekommen wie schon seit Jahren nicht mehr.

Das milder werdende Wetter ermöglicht wieder mehr Schlepperfahrten über das Mittelmeer, die Aufnahmezentren sind überfüllt.

Und eine europaweite Einigung auf ein gemeinsames Vorgehen beim Thema Migration lässt weiter auf sich warten.

Aus Rom Alexander Hecht.

In den ersten drei Monaten des Jahres sind nach offiziellen Zahlen fast 28.000 Migrantinnen und Migranten

über den Seeweg nach Italien gekommen, viermal mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres.

Die Aufnahmezentren sind mit mehr als 110.000 Menschen überfüllt.

Die Regierung will erreichen, dass Überfahrten gar nicht erst stattfinden, etwa von den Küsten Tunesiens aus.

Das nordafrikanische Land steht politisch und wirtschaftlich am Abgrund von dort stechen viele Boote in See.

Italien will sich für die zügige Auszahlung von Hilfsgeldern etwa des internationalen Währungsfonds einsetzen.

Außerdem sollen Rückführungen verstärkt durchgeführt werden.

Und in Brüssel will George Meloni weiterhin darauf drängern, dass die EU die Migrationsfrage zu einem zentralen Thema macht.

Österreich soll eine neue Sicherheitsstrategie bekommen.

Ein entsprechendes Arbeitsvorhaben hat die Bundesregierung am Abend in der Zeit im Bild 1 angekündigt.

Fachleute und auch die NEOS hatten angesichts der geänderten Lage nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine wiederholt auf eine Überarbeitung gedrängt.

Eva Haslinger berichtet.

Die aktuelle Sicherheitsdoktrin ist zehn Jahre alt.

Seit ihrem Beschluss hat sich die Lage in Europa verändert, nicht zuletzt in Folge des Ukraine-Krieges.

Eine neue Sicherheitsstrategie soll den geänderten Verhältnissen angepasst werden.

Bundeskanzler Karl Nehammer am Abend in der Zeit im Bild 1.

Wir brauchen eine starke militärische Landesverteidigung.

Es geht aber auch um die Frage der inneren Sicherheit, es geht um die Frage der wirtschaftlichen Widerstandsfähigkeit.

Ein wesentliches Element dabei soll die Unabhängigkeit Österreich sein, so wie zu Kanzler Werner Kogler.

Unabhängigkeit führt zu Sicherheit und Freiheit, das hätten wir ganz stark bei den Rohstoffen und Energiemärkten.

An der Neutralität soll auch in der neuen Sicherheitsarchitektur nicht gerüttelt werden, so die Regierungsspitze.

Noch in dieser Legislaturperiode soll die neue Sicherheitsstrategie im Parlament beschlossen werden.

Der Fall des 14-jährigen Hussein Salimov sorgt einmal mehr für Kritik an den österreichischen Asylbehörden.

Der Jugendliche war vergangenes Jahr mit seiner Familie nach Azerbaijan abgeschoben worden

und ist gestern mit einem Schülervisum wieder zurück nach Salzburg gekommen.

Das Kindeswohl wird er im heimischen Asylwesen nach wie vor nicht ausreichend beachtet, heißt es.

Mehr von Jürgen Pettinger.

Kinder wie Hussein Salimov dürften eigentlich nicht abgeschoben werden,

sagt die Leiterin einer eigens eingerichteten Kindeswohlkommission, Jürgen Gartgris.

Da geht es doch um das Leben des Kindes und da hat sich Österreich völkerrechtlich verpflichtet,

verfassungsgesetzlich verpflichtet, das Kindeswohl immer vorrangig zu berücksichtigen.

Der Pub hat in Salzburg jahrelang eine Mittelschule besucht und im Tennisverein beachtliche Erfolge gefeiert,

wie er letztes Jahr mit seiner Familie in Schubhaft genommen und eben abgeschoben wurde.

Ernst Berger ist Kinderpsychiater.

Das Herausreißen eines Kindes aus seiner normalen Umwelt ist als deutlicher Risikofaktor zu werden,

der sich in der weiteren Entwicklung des Kindes deutlich niederschnickt.

Weil seine Mutter vorerst nicht mehr in Österreich einreisen kann,

lebt der 14-jährige Hussein bei einer Gastfamilie in Salzburg.

Ein milder März gefolgt von frostigen Nächten im April,

das ist eine denkbar ungünstige Kombination für den heimischen Obstanbau.

Durch die Minustemperaturen in der vergangenen Woche sind bereits erste Schäden vor allem bei Marillen entstanden.

Weil auch in dieser Woche die Nächte frostig sind, befürchten die Obstbauern weitere Ernteausfälle.

Manuel Marold informiert.

Aufgrund des verhältnismäßig warmen Wetters im März ist die Entwicklung vieler Obstsorten schon weit fortgeschritten,

sagt Manfred Kohlfürst, Präsident des Bundesobstbauverbandes und selbst Landwirt in der Steiermark.

Wir sind da sicher 10 bis 14 Tage früher als noch vor 30 Jahren, das hat der Klimawandel mit sich gebracht.

Wir haben bei der Marille bereits die Vollblüte hinter uns, beziehungsweise abgehende Blüte.

Wir sind auch bei Apfel und Birne bei den Hauptkulturen schon sehr weit im Fortschritt.

Und diese Temperaturen unter Null, vor allem 3 bis 4 Grad Minus, sind doch halt sehr kritisch.

In der vergangenen Woche und auch bedingt durch die frostigen Nächte in dieser Woche,

hat es bereits erste Schäden in der Landwirtschaft gegeben, besonders betroffen sind Niederösterreich und die Steiermark.

Die genauen Ernteausfälle zu quantifizieren, können aber noch rund 2 Wochen dauern, so Kohlfürst.

Der Amsterdamer Großflughafen Schiphol will nach eigenen Angaben einen Beitrag zu einer leiseren und saubereren Luftfahrt leisten.

Dazu sollen Nachtflüge sowie Staats- und Landungen von Privatjets verboten werden.

Details von Christian Huber.

Mit dem ständigen Starten und Landen soll es bald vorbei sein.

Schiphol, einer der größten Flughäfen Europas, kündigt einen Kurswechsel an,

nachdem die niederländische Regierung beschlossen hat, dass der Flughafen künftig weniger Flüge abwickeln soll.

Spätestens mit Ende 2025 sollen zwischen Mitternacht bis 6 Uhr früh überhaupt keine Flugzeuge mehr starten dürfen.

Landungen sollen zwischen Mitternacht und 5 Uhr früh verboten werden.

Dazu kommt ein Verbot von Privatjets, auch ein Verbot von besonders lauten Flugzeugen wie der Boeing 747 steht im Raum.

Das soll Lärmbelastung und den CO2-Ausstoß reduzieren.

Umweltschutzverbände und Anwohner reagieren erfreut.

Die Ankündigung hat aber die in den niederländen heimische Fluglinie KLM überrascht.

In einer ersten Stellungnahme heißt es, die Fluglinie hätte sich ein gemeinsames Vorgehen der Luftfahrtbranche gewünscht.

Das war das Frühschönal, es ist 10 nach 6.

Guten Morgen mit Ö1.

Guten Morgen mit Ö1.

Mit Martina Stommer.

Wir eröffnen den Mittwoch in der K-Woche heute mit einer Uvertüre und mit einem zeitgenossen Wolfgang Amadeus Mozart Musik von Williams Metal Girl.

Herzlich willkommen und guten Morgen.

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