Ö1 Journale: Frühjournal um 6 (04.10.2023)

ORF Ö1 ORF Ö1 10/4/23 - Episode Page - 11m - PDF Transcript

Mittwoch, der 4. Oktober. Aus dem Journalstudio begrüßt sie Arthur Trinacher. Guten Morgen.

Das sind einige der Themen. Eine Grundsatzeinigung gibt es bei den Verhandlungen zum Finanzausgleich.

Die Länder bekommen jährlich 2,4 Milliarden Euro mehr. Historische Abstimmung in den USA,

Kevin McCarthy, Chef des Repräsentantenhauses, muss seinen Posten räumen. Schweres Bus und

Glück bei Benedik, mindestens 21 Menschen sind tot, 20 sind verletzt und in Österreich wird

einmal mehr über das Handyverbot an Schulen diskutiert. Vor allem ein Blick aufs Wetter.

Eine teils turbulente Nacht liegt hinter uns. In Ober- und Niederösterreich hat es gestürmt und

an Alpen-Nord seit der 160-mal geblitzt. Heute erwartet uns ruhigeres, aber nicht ganz beständiges

Wetter mit gemäßigteren Herbsttemperaturen. Die aktuellen Meldungen, Wien- und Eisenstadt

stark bewölkt bei 17°, St. Bölten und Linz-Teils bewölkt 14°, Salzburg und Innsbruck weitgehend

klar bei 12°, Bregen-Teils bewölkt 14°, Graz-Stark bewölkt 19° und Klagenfurt

stark bewölkt bei 14°. Nach der mildesten Nacht der Woche wird es tagsüber deutlich weniger

warm als gestern, die Höchstärte liegen bei 15 bis 23°. Wir starten oft mit Wolken oder etwas

Nebel. Im Großteil Österreich setzt sich aber nach und nach die Sonne durch. Nur im Süden überwiegen

teilweise die Wolken. Hier zieht noch ein paar Regenschauer durch. Der jetzt noch teils starke

Wind aus West bis Nord lässt später ein bisschen nach. Danke, Simon Kühldorfer. Nach monatelangen

Verhandlungen haben sich Bund, Länder, Städte und Gemeinden am Abend auf einen grundsätzlichen

Finanzausgleich geeinigt, also darauf, wie die Steuereinnahmen künftig aufgeteilt werden. Viele

Einzelheiten sind noch nicht bekannt, aber fix ist. Es gibt 2,4 Milliarden Euro zusätzlich

pro Jahr. Felix Nowak berichtet. Die Einigung ist offenbar auch für die Verhandler überraschend

gekommen, wobei die zusätzlich 2,4 Milliarden Euro pro Jahr nur einen groben Rahmen fixieren.

Knapp die Hälfte der Summe macht der sogenannte Zukunftsfonds aus, der auf Kinderbetreuung,

Wohnen und Klimaschutz abzielt. Finanzminister Magnus Brunner, ÖVP. Wir stellen wesentlich

mehr Geld zur Verfügung für die Herausforderungen, die wir alle gemeinsam haben. Gesundheitsminister

Johannes Rauch von den Grünen zeigt sich erfreut, die lange angekündigte Gesundheitsreform

könne jetzt umgesetzt werden. Dass die Länder dem Paket zustimmen hat, offenbar auch mit

einer teilweise Ballorisierung zu tun. Manche Bereiche werden also im Lauf der Jahre an

die Teuerung angepasst, sagt Wien's Bürgermeister Michael Ludwig Esbeö. In der Größenordnung

der Inflation plus 2 Prozentpunkte. Viele Details bleiben aber offen, die Verhandlungen

gehen weiter. Dazu ein Hinweis. Gast von Franz Renner

im Morgenjournal um sieben ist vor allem Bergs Landeshauptmann Markus Wallner, einer der Länderverhandler

zum Finanzausgleich. Ins Ausland. Das US-Repräsentantenhaus hat seinen republikanischen Vorsitzenden

Kevin McCarthy abgesetzt. Ein historischer Vorgang. Die Abgeordneten haben mehrheitlich

für einen Antrag des republikanischen rechten Hardliners Matt Getts gestimmt, um dessen

Parteikollegen McCarthy von der Spitze der Kongresskammer zu stürzen. Aus Washington

in Kapi. Erstmals in der Geschichte hat das US-Repräsentantenhaus

seinen eigenen Vorsitzenden den Republikaner Kevin McCarthy abgesetzt. Das drithöchste

Amt in den Vereinigten Staaten ist wieder frei. Den Absetzungsantrag gegen McCarthy

hat sein eigen republikanischer Parteikollege der Hardliner Matt Getts gestellt. Er wirft

McCarthy vor, gemeinsame Sache mit den Demokraten zu machen und seine eigene Partei damit zu

hintergehen. Man könne McCarthy nicht trauen, sagt Getts. McCarthy wiederum wirft seinen

radikalen Parteikollegen vor, für Chaos zu sorgen, nur um Aufmerksamkeit zu erregen.

Jetzt wird ein neuer Sprecher oder eine neue Sprecherin gesucht und das wird mindestens

eine Woche dauern, bis dahin ist das mächtige Repräsentantenhaus völlig handlungsunfähig.

Nach Norditalien. Dort ist es am Abend zwischen Venedig und Mestre zu einem schweren Bus

und Glück gekommen. Mindestens 21 Menschen sind tot, 20 verletzt. Die Rettungsarbeiten

laufen immer noch. Die Unglücksursache ist vorerst unklar. Markus Müller informiert.

Das Wrack des Buses liegt neben der Bahnlinie, die Mestre mit Venedig verbindet und unter

der Straße, die vom Festland zur Lagronen stattführt. Etwa 10 Meter ist der Autobus

hier gestern Abend in die Tiefe gestürzt und hat dann zu Brennen begonnen. Die Rettungskräfte

haben den Bus in der Nacht angehoben, um sicher zu gehen, dass niemand mehr unter den Trümmern

eingeschlossen ist. Es gebe an dieser Stelle eine unübersichtliche Kreuzung, erklärt

Vorherwehrkommandant Mauro Luongon. Der Bus könnte behindert worden sein und musste

dann ausweichen, es gibt aber auch andere Hypothesen, eine Erkrankung des Fahrers zum

Beispiel oder andere. Der Bus hat Touristen aus Venedig zu einem Campingplatz am Festland

gebracht. Unter den Toten sind nach ersten Angaben auch mehrere Ausländer.

Im Vatekane gibt es heute ein dichtes Programm. Papst Franziskus veröffentlicht seine neue

Entzücklicher Laudate Deum, in der er sich erneut mit dem Klimawandel beschäftigt.

Und am Vormittag startet die Generalversammlung der Bischof Synode. Die soll eine Etappe auf

der Weg zur Reform der katholischen Kirche sein, hoffen zumindest die progressiven.

Die Konservativen gehen bereits auf die Barrikaden. Aus Rom Alexander Hecht.

Der Papst wolle frischen Wind in die Kirche bringen, sagt Pater Bernhard Eckerstorfer,

Direktor der päpstlichen Hochschule Santan Selmo.

Wie Hannes XXIII. das mit dem zweiten Vatikanum gesagt hat, öffnet die Fenster, so will das

auch Papst Franziskus, er will Bewegung reinbringen.

Die Reformer hören diese Vergleiche mit dem zweiten Vatikanum gern, den Konservativen

bereiten sie Kopfzerbrechen. Die Ideen zur Zukunft der katholischen Kirche liegen

weit auseinander. Zu diskutieren wird es genug geben. Auch für die Leyen und Frauen, die

zum ersten Mal bei einer Bischof Synode stimmberechtigt sind. Wenn es nach Papst Franziskus geht, soll

diese Synode vor allem dazu dienen, Standpunkte auszutauschen und einander zuzuhören. Oder,

wie Kritiker meinen, zu reden statt zu regeln.

In Österreich wird einmal mehr über ein allgemeines Handyverbot an Schulen diskutiert. Es dürfte

aber nicht kommen. Anders als etwa in Großbritannien und den Niederlanden. Hierzulande wünscht

sich die Lehrerschaft jetzt zumindest kleinere Änderungen. Dieser Wunsch trifft aber auf

Widerstand. Hören Sie nochmals Felix Nowak.

Das Thema Handy regelt jede Schule selbst. Im Gymnasium im Oberösterreichischen Ried im

Inkreis heißt es etwa in der Hausordnung, während des Unterrichts müssten Handys

ausgeschaltet sein. In der Unterstufe dürfen sie in der Schulzeit gar nicht verwendet werden.

Bei wiederholten Verstößen wird laut Direktor Andreas Hofinger einkassiert.

Eine bundesweite Regelung hält er eher nicht für notwendig, anders als der oberste Pflichtschullehrer

Gewerkschafter Paul Kimberger. Ein generelles Verbot kommt für ihn zwar auch nicht in Frage,

doch er will Rechtsunsicherheiten gesetzlich beseitigen, unter anderem bei der gerade erwähnten

Situation, wenn also Handys abgenommen werden. Die Bundesjugendvertretung lehnt eine Neuregelung ab,

genauso wie auch das Bildungsministerium. Immerhin heißt es dort, sei die aktuelle Regelung

bewusst so gewählt. Es ist zwar schon Herbst, aber die erwartete Corona-Welle ist noch nicht da.

Das Abwassermonitoring zeigt für Wien, dass die Kurve sogar sinkt, mehr von Nikola Korazer.

Während sich seit Mai die Wienlast im Abwasser auf einem sehr niedrigen Niveau bewegt hat,

ist sie seit Mitte Juli wieder angestiegen. Das höchste Niveau in Wien verzeichnet das

nationale Abwassermonitoring Mitte September. Das sei eine Reiserückkehrer-Welle gewesen,

so der Molekularbiologe Ulrich Elling, dass die Kurve in Wien wieder gesunken ist,

seit dem Wetter geschuldet. Jetzt ist einfach entgegen dem Kalender noch nicht Herbst,

sondern im Prinzip immer noch Hochsommer. Darf man sich einfach vom Kalender nicht täuschen lassen.

Steigende Zahlen nachgewiesener Coronavirus-Partikel erwartet Elling,

sobald sich das Leben wieder vermehrt in Innenräumern abspielt.

Die höheren Zahlen sind erst erwartet, wenn dann die Menschen ihr Verhalten ändern und das werden

sie erst tun, wenn das Wetter entsprechend sich geändert hat.

Die allermeisten Coronavirus-Partikel im Abwasser sind XBB-Varianten.

Noch zum Fußball. Nach dem 2 zu 0-Auswärtssieg bei Benfica Lisbon setzte es für Meisters

Salzburg am Abend in der Champions League gegen Real Sociedad eine bittere 0-2-Heimniederlage.

Der Gegner war besser. Es war aber auch pech dabei.

Adi Niederkorn.

Zwei mögliche Elfmeter nicht gegeben bei Torraub, nur gelbster Trott für die Spanier.

Der schwache polnische Schiedsrichter hat es dem Bullen nicht leicht gemacht.

Für Trainer Gerhard Strubber war aber in erster Linie der Fehlstatt seiner Mannschaft ausschlaggebend.

Natürlich haben die zwei Tore mit die Jungs was gemacht, das haben wir auch gesehen.

Und dann haben wir es in der Kolbzeit einfach noch einmal,

aber was die Intensität, die Aggressivität angeht, noch mehr auf die Spur braucht, was

einfach notwendig ist, um so ein Gegner vor Probleme zu stellen.

Und zweite Halbzeit war das dann einfach wieder das typische Gesicht.

Im zweiten Gruppenspiel feiert in der Mailand gegen Benfica einen 1 zu 0-Heimsieg.

Den Schlager gewinnt Real Madrid bei Napoli 3 zu 2.

Die Bayern gewinnen in Kopenhagen 2 zu 1.

Und Manchester United verliert daheim gegen Galatasaray 2 zu 3.

Das war das erste Journal am Mittwoch, es ist jetzt 6.10 Uhr.

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