Ö1 Journale: Frühjournal um 6 (04.09.2023)
ORF Ö1 9/4/23 - Episode Page - 11m - PDF Transcript
Montag, der 4. September zum Frühjournal begrüßt sie an Seimpia.
Mitten im Abwehrkrieg gegen Russland wird der ukrainische Verteidigungsminister ausgetauscht.
Es braucht eine neue Herangehensweise, sagt Präsident Zelensky.
Für eine halbe Million Schülerinnen und Schüler in Osterösterreich beginnt heute das neue
Schuljahr. Die Patientenanwaltschaft kritisiert monatelange Wartezeiten bei
nuklearmedizinischen Untersuchungen. China will mit mehreren Maßnahmen dem
angeschlagenen Immobilienmarkt helfen, das kommt an den Börsen gut an und heute vor 25
Jahren wurde Google gegründet, zuerst zum Wetter- und Zug- und der Schule.
Noch gibt es zum Teil ausgedehnte Wolkenfelde und gebietsweise auch Nebel.
Nach und nach lockert es auf und die Sonne gewinnt die Oberhand. Am Nachmittag können in
Ober- und Niederösterreich in Wien und im Norden der Steiermarke ein paar größere
Quellwolken auftauchen. Nach Süden und nach Westen so will es dann strahlend sonnig sein.
Der Wind kommt aus Nord bis Ost und frischt im Osten und Süden Österreichs und generell
auf den Bergen lebhaft bis stark auf. Die Temperaturen erreichen meist 20 bis 25,
im Westen und Südwesten 25 bis 30 Grad und großer Temperaturunterschied auf den Bergen
zwischen Ost und West. So hat es zum Mittag zwischen 8 Grad am Schneeberg und 19 Grad am
Arlberg. Zurzeit in Wien 13 bis 17 Grad, Eisenstadt und St. Pölten 16, Linz 17 Grad, Salzburg 13,
Innsbruck 15, Bregen 16, Graz 15 und Klagenfurt 14 Grad.
Die Ukraine tauscht mitten im Krieg gegen Russland ihren Verteidigungsminister aus,
Olexi Resnikov, der seit November 2021 im Amt ist, wird abgelöst, kündigt Präsident
Volodymyr Zelensky in der Nacht an. Gegen das Verteidigungsministerium hat es mehrere
Korruptionsvorwürfe gegeben. Ernst Kernmeier berichtet.
Es sei Zeit für eine neue Herangehensweise, sagt der ukrainische Präsident Volodymyr Zelensky.
Während des gesamten nun mehr als eineinhalb Jahre dauernden Angriffskriegs Russlands ist Olexi
Resnikov an der Spitze des ukrainischen Verteidigungsministeriums gestanden. Jetzt
soll er ersetzt werden durch den krim-tatarischen Parlamentsabgeordneten Rustem Umarov,
sagt Zelensky.
Jetzt hat der Minister von Mayer Rustem Umarov.
Resnikov hat mit seinem guten Draht zu westlichen Politikern wesentlich dazu beigetragen, der
Ukraine umfangreiche Militärhilfe zu sichern. Gegen sein Ministerium gab es allerdings mehrere
Korruptionsvorwürfe. Unter anderem sollen Lebensmittel und Uniformen zu stark überhöhten
Preisen eingekauft worden sein. Dass sich Resnikov dabei selbst bereichert hätte,
wurde ihm nie vorgeworfen.
Auch heute Nacht werden neue Kämpfe gemeldet. Die russische Armee hat nach eigenen Angaben
über dem Schwarzen Meer nahe der Krim erneut zwei ukrainische Drohnen abgeschossen. Gleichzeitig
war offenbar einer der wichtigsten ukrainischen Getreide-Experthefen ziel russischer Luftangriffe.
Aus der Region Ismail werden Explosionen gemeldet. Und dass nur wenige Stunden vor
einem Treffen des russischen Präsidenten Putin mit dem türkischen Präsidenten Erdogan,
bei dem es heute vor allem um die Wiederbelebung des Getreideabkommens gehen dürfte, aus dem
Russland im Juli ausgestiegen ist. Aus Moskau berichtet Karola Schneider.
Moskau sieht das Getreideabkommen als ein Druckmittel, um vom Westen Sanktionserleichterungen
zu erzwingen. Unter anderem verlangt Russland, dass seine Landwirtschaftsbank wieder an das
internationale Zahlungssystemswift angeschlossen wird. Kompromissvorschläge der UNO lehnt Moskau
bisher als unzureichend ab. Wie eine Neuauflage des Getreideabkommens aussehen könnte, ist
im Moment offen. Doch das international stark isolierte Russland wird von seinen noch verbliebernden
Verbündeten gedrängt, zum Abkommen zurückzukehren. Darunter sind die Türkei und China, die zu
den größten Empfängern der ukrainischen Getreideexporte gehören und die vor einer weltweiten
Nahrungsmittelkrise warnen. Auch afrikanische Länder, mit denen Moskau gute Beziehungen hat
verlangen, dass Vladimir Putin die ukrainischen Getreideexporte über das Schwarze Meer wieder zulässt.
Berichtet Karola Schneider aus Russland. Es ist 6.04 Uhr und wir kommen nach Österreich.
Nach neun Wochen Sommerferien beginnt heute im Osten des Landes das neue Schuljahr. Eine halbe
Million Schülerinnen und Schüler sind es in Wien, Niederösterreich und in Burgenland. Etwa 650.000
folgen dann nächste Woche in den anderen Bundesländern. Dann wird sich auch zeigen, ob trotz
Personalmange es tatsächlich alle Unterrichtsstunden besetzt werden können. Felix Novak berichtet.
Immer wieder ist im Sommer daran gezweifelt worden, dass im September genügend Lehrerinnen und Lehrer
in den Klassen stehen werden. Bildungsminister Martin Pollaschek von der ÖVP hat zuletzt immer
wieder betont. Wir werden alle Unterrichtsstunden im neuen Schuljahr durchführen können. Dafür
greift er auf Lehrerinnen und Lehrer in Ausbildung zurück und auf mehr Quereinsteigerinnen und
Quereinsteiger. Bei letzteren hat das Ministerium eine eigene Initiative gestartet, unter anderem
mit mehr Werbung und verbesserten Anstellungsbedingungen. Neu sind im kommenden Schuljahr teilweise auch
die Lehrpläne. Hier beginnen heuer die ersten Klassen der Volksschulen, Mittelschulen und der
AHS Unterstufe. Ein Zeugnis bekommt das österreichische Bildungssystem. Übrigens bereits im Dezember,
dann steht nämlich die Präsentation der PISA-Testergebnisse an. Viele Patientinnen und Patienten
kennen es. Wer eine Überweisung für eine spezielle Untersuchung bekommt, ist oft mit
langen Wartezeiten konfrontiert. Seit man die Untersuchung privat, geht es dagegen ganz schnell.
So geht es zurzeit auch Patienten, die in Osterösterreich nuklearmedizinische Untersuchungen
brauchen, etwa eine Kontrolle der Schilddrüse. Kritik kommt von der Patientenanwaltschaft.
Werunika Mahler mit den Details. Schilddrüsen-Adenome sind meist gutartige
Tumore, die aber regelmäßig untersucht werden müssen. Auf solche Kontrollen in nuklearmedizinischen
Instituten wartet man derzeit aber monaterlang. Der niederösterreichische Patientenanwalt
Gerald Bachinger sagt, gewisse Wartezeiten seien zumutbar, aber ... Gefährlich kann es werden,
wenn solche Wartezeiten unangemessen lang sind, also ein halbes Jahr oder auch wesentlich länger.
Bei der österreichischen Gesundheitskasse heißt es, die langen Wartezeiten seien bisher nicht
bekannt. Man werde mit den Instituten Kontakt aufnehmen, sagt die Ükkika-Sprecherin Victoria Friese.
Uns sind von den Instituten soweit keine Kapazität Engpässe gemeldet worden. Sollte das so sein,
würden wir einfach weitere Verträge abschließen. Laut den betroffenen Instituten legt die Ursache
für die langen Wartezeiten im Kassenvertrag mit der Ökkika, denn dieser sehe eine Art Limit vor.
Um angesichts der hohen Mieten mehr Wohnraum zu bekommen, haben derzeit drei Bundesländer eine
sogenannte Lehrstandsabgabe eingeführt. In Tirol ist sie in allen Gemeinden verpflichtend,
sind Salzburg und der Steiermark entscheiden darüber die einzelnen Gemeinden. Hannah Sommersacher berichtet.
Ernst Fischbacher ist froh, dass es die Lehrstandsabgabe in der Steiermark gibt. Fischbacher ist
Bürgermeister der Gemeinde Ram Sauer am Dachstein, ein Touristenmagnet. Rund 10 Prozent der Wohnungen
im Ort stehen leer. Seit dem heurigen Jahr gilt daher eine Lehrstandsabgabe.
Es zählt genau auf die so, dass bei uns hochwertigste Wohnungen einfach leer stehen,
weil man sie so einfach leisten kann. Laut Gesetz dürfen maximal 1000 Euro pro Jahr verlangt werden,
das sei zu wenig, um Besitzer zu drängen, die Wohnungen am Markt anzubieten. Die Stadt Salzburg
schickt demnächst Brieffernbesitzer leerstehender Wohnungen für eine Neubauwohnung werden pro
Jahr bis zu 5000 Euro fällig. Alexander Reich, Büroleiter der Wiedsebürgermeisterin, erwartet,
dass nicht jede leerstehende Wohnung durch die Lehrstandsabgabe mobilisiert wird, aber wir
sind optimistisch, dass es doch ein Großteil sein wird. Ob die Lehrstandsabgabe wirkt,
wird sich erst zeigen. Die chinesische Konjunktur entwickelt sich weiter schwach. Industrie und
Einzelhandel in der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt wachsen langsamer, Regierung und
Zentralbank versuchen, gegenzusteuern und vor allem den Immobiliensektor zu stützen,
Volker Obermeier berichtet. Die Staatsführung steht unter Druck, die schwächelnde Konjunktur
stärker zu stimulieren. Zentralbank und Finanzaufsicht wollen vor allem den angeschlagenen
Immobilienmarkt mit mehreren Maßnahmen helfen. Ab Ende September sollen die Zinsen von bereits
bestehenden Hypothekenkrediten für Erstkäufer von Immobilien gesenkt werden. Zumindest einige
Provinzen und Metropolen wollen außerdem die Auflang für Darlehen lockern. An den Börsen in
China kommt der Kurs der kommunistischen Partei gut an. Die wichtigsten Indizes in Shanghai sowie
Hongkong haben ins Plus gedreht. Analysen zufolge wirken weitere Entwicklungen positiv,
leicht bessere Produktions- und Konsumdaten sowie Stützungsmaßnahmen für die Landeswährung
Renminbi. Heute vor 25 Jahren haben Larry Page und Sergey Brin in einer Garage im Siliken Well
in Kalifornien Google gegründet mit einem Startkapital von rund einer Million Dollar. Heute
dominiert der Konzern weite Teile des Internets und gehört zu den wertvollsten der Welt. Im
Feuer betrug der Umsatz knapp 280 Milliarden US-Dollar. Thomas Langpaul berichtet. Wer was
im Internets sucht, der googelt. Nur wenigen Firmen gelingt es, ihren Namen derart zu einem
Begriff zu machen. Google wird weltweit rund 8,5 Milliarden Mal pro Tag genutzt. Der Chef des
Motorkonzerns Alphabet, Sonder Pichai, beschreibt die Firmenphilosophie. Das Wissen der Welt zu
organisieren und allgemein zugänglich zu machen, wir wollen das Wissen, die Gesundheit und das
Glück der Menschen verbessern. Google sammelt zu viele Daten der Nutzer, sagen hingegen Kritiker,
was sie im Internet suchen, wo sie sich befinden. Im Vorjahr hat der Europäische Gerichtshof Google
zu einer Strafe von mehr als vier Milliarden Euro verurteilt. Google habe sein Mobiltelefonbetriebssystem
Android dazu verwendet, die marktbeherrschende Stellung der Suchmaschine abzusichern, so das
Urteil. Das war das Frühjahr, es ist 10 nach 6. Guten Morgen mit Ö1. Mit Sonja Watzka. Wer in Graz gerne
durch die schöne Färbergasse spaziert, dem ist vielleicht schon die Gedenktafel für den
Komponisten.
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