Ö1 Journale: Frühjournal um 6 (03.04.2023)
ORF Ö1 4/3/23 - Episode Page - 11m - PDF Transcript
Montag, der 3. April, zum Frühjournal begrüßt sie Martha Georgief. Guten Morgen. Das sind
die Themen. Finland steht vor einem Rechtsruck. Die Sozialdemokraten von Sanamarin haben
die Parlamentswahl verloren. Die russische Söldnergruppe Wagner verkündet die Einnahme
von Bachmut und Treibstoff könnte wieder teurer werden. Die erdöl-exportierenden Länder fahren
die Produktion zurück. Zuerst aber ein Blick auf das Wetter. Gunter Schuller, bitte.
Viele Wolkensonne in erster Linie im Süden, außerdem windig und kalt. Osttirol,
Kärnten der Süden, der Steiermark und der Südburgenland kommen heute auf einige Sonnenstunden.
Größtenteils machen sich aber Wolken breit. Von Vorarlberg die Altmend lang bis in südliche
Niederösterreich kann es auch etwas regnen oder schneiden. Die Schneefallkranze zwischen
Tallagen und 1000 Meter. Bei 1000 Meter stellen wir sie im Westen. Im Donauraum so wie in der
Gegend rund um den Neusiedlersee und dem Bodensee können sich auch Sonnenfenster auftun. Lebhafter
Bestürmischer Wind aus Nord bis Nordost, im Osten und im Süden Österreichs mit bis zu 70-80
Kilometer pro Stunde. Die höchste Erde von Nord nach Süd 1 bis 11 Grad. In 2000 Meter minus 12
bis minus 5 Grad. Zurzeit in Wien 2 bis 5 Grad, Eisenstadt 5, St. Pölten 4, Linz 5, Salzburg 3 Grad,
Innsbruck 4, Bregenz 3 und Graz und Klagenfurt 5 Grad. Vielen Dank. Sie war die jüngste
Regierungschefin der Welt, als sie mit 34 Jahren Ministerpräsidentin von Finnland wurde. Die Sozialdemokratin
Sanamarin stand drei Jahre lang an der Spitze. Nun hat sie die Parlamentswahlen knapp, aber doch
verloren. Nach Auszählung aller Stimmen haben Konservative und Nationalisten die Sozialdemokraten
überholt und sie auf Platz drei verwiesen. Marin hat die Wahlniederlage bereits eingeräumt.
Finnland steht nun von einem Rechtsruck, wie Christian Leninger aus Helsinki berichtet.
Ihre Fans jubeln ihr zu. Sanamarin ist mit Abstand die beliebteste Politikerin Finnlands. Trotzdem,
für den Sieg ihrer Sozialdemokraten reicht es nicht. Mit knapp 20 Prozent der Stimmen
kommen sie bei den gestrigen Parlamentswahlen auf den dritten Platz. Marin freut sich dennoch,
dass ihre Partei zumindest Stimmen dazugewonnen hat. Doch wirklich jubeln können in der Nacht
andere. Wisst ihr, was das war? Ein großer Sieg. Uftbettere Opo. Seine gemäßigt konservative
nationale Sammungspartei gewinnt die Wahl mit 20,8 Prozent der Stimmen. Er hat mit dem
Versprechen eines drickten Sparkurses bunkten können. Und auch sie fühlt sich als Siegerin
Rikapora mit ihrer rechtspopulistischen Anti-EU und Anti-Migrationspartei die Finnen. Den zweiten
Platz und das beste Ergebnis der Parteigeschichte kann sie verbuchen. Weißige Opo will nur
sowohl mit den Finnen als auch mit Marin's Sozialdemokraten über eine Koalition verhandeln.
In die Ukraine jetzt, wo die russische Söldner-Truppe Wagner in der Nacht erklärt hat,
die seit Monaten umkämpfte Stadt Bachmut im Osten erobert zu haben. Das hat der Chef der
Söldner-Truppe verkündet. Die Ukraine hat den Verlust noch nicht bestätigt. Markus Müller
berichtet. Hinter ihm sah das frühere Verwaltungszentrum der Stadt Bachmut und dort würden seine
Leute jetzt die russische Verahne anbringen, sagt der Chef der russischen Söldner-Truppe Wagner
Irgeni Prigoshin. Juristisch sei Bachmut jetzt eingenommen, sagt er auf dem Video,
das in der Nacht veröffentlicht hat. Eingenommen hätten die Stadt seine Leute, die Wagner-Söldner,
ergänzt dann aber, in den westlichen Ortsteilen würden weiterhin gegnerische Truppen stehen.
Die ukrainische Seite der Verlusterstadt nicht bestätigt, die Lage dort sei schwierig,
hatte Präsident Volodymy Selensky am Abend erklärt. Die Stadt Bachmut mit früher 70.000
Einwohnern ist seit Monaten heftig umkämpft und weitgehend zerstört, sie ist deshalb zu einem
Symbol des ukrainischen Widerstandes geworden. Treibstoff könnte bald wieder teurer werden.
Die OPEG, also die Gruppe Erdöl produzierender Staaten, hat gestern angekündigt, die Ölproduktion
zurückzufahren. Ab Mai wird also weniger Erdöl auf den Markt kommen als derzeit. Das dürfte sich
auch an den Zapfsäulen bemerkbar machen. Manuel Marold berichtet. Die Initiative soll von Saudi
Arabien ausgegangen sein, dass alleine bereits die Hälfte der Produktionsdrosselung durchführen
dürfte. Daneben haben auch der Irak die Vereinigten Arabischen Emirate Kuwait, Algerien und Oman
angekündigt, ihre Ölfördermenge zu reduzieren. Russland, wie der Oman kein direktes Mitglied
des Ölkarteils OPEG, hat in des angekündigt, seine schon im März beschlossene Reduktion der
Ölproduktion beizubehalten. Hauptgrund für den Schritt, der Ölpreis ist in den vergangenen
Monaten stetig zurückgegangen, auch aufgrund der trüben Wirtschaftsaussichten. Das passt jenen,
vor allem arabischen Staaten, die ihre Einnahmen hauptsächlich aus dem Erdöl beziehen, nicht ins
Konzept, sie wollen durch eine Verknappung des Angebots wieder höhere Preise erzielen. An der
Lüsten zufolge könnte die gestern beschlossene Förderkürzung zu einem Preisanstieg von 10
Dollar pro Fass führen. Wahltag war gestern nicht nur in Finnland, sondern auch in Montenegro. Da
hat die Stichwahl um das Präsidentenamt das Ende einer politischen Ära gebracht. Nach mehr als
30 Jahren an der Spitze ist Milo Djokanovic abgewählt worden. Sein Herausforderer Jakov Milatovic
wird neuer Präsident. Christian Wehrschütz meldet sich aus Podgorica. Mit 60 Prozent für Jakov
Milatovic fiel sein Sieg über Milo Djokanovic sogar noch deutlich aus, als von Meinungsforschern
erwartet. Der 37-jährige Milatovic profitierte von der herrschenden Wendestimmung, dominierte
doch Milo Djokanovic bereits 30 Jahre die Politik dieses kleinen Balkanlandes. Der Wahlverlierer
erkannte seine Niederlage mit Klaren Worten an, dankte dem Sieger und wünschte ihm im Sinne
Montenegro alles Gute. Milatovic selbst bezeichnete seinen Sieger historisch sowie als eine Abkehr
von Korruption und Kriminalität. Er versprach Montenegro binnen fünf Jahren in die EU zu führen.
Auf die gestrige Stichwahl sollten bereits Anfang Juni auch vorgezogene Parlamentswalden folgen,
wo die politischen Karten dann wirklich neu gemischt werden. Wir kommen nach Bulgarien,
wo gestern ebenfalls gewählt wurde, allerdings zum fünften Mal innerhalb von nur zwei Jahren.
Diese Parlamentswalde dürfte der langjährige Premier Boykuporisov, der unter Korruptionsverdacht
steht, gewonnen haben. Sein Mitte-Rechtsbündnis Gerb liegt laut Hochrechnungen knapp vor dem
liberal-konservativen Block von Ex-Premier Kirill Petkov. Ob es Bulgarien dieses Mal aus der
Dauer-Wahl-Schleife heraus schafft, ist fraglich, ernstgelegst berichtet aus Sofia.
Eine Regierungsbildung in Bulgarien dürfte auch nach der fünften Wahl aus als schwierig sein,
wenn nicht unmöglich. Die konservative Partei Gerb unter dem Langzeit-Premierminister Boykuporisov
ist zwar mit rund 25 Prozent der Stimmen wieder als Wahlsiege hervorgegangen, aber die Partei
dürfte wieder keinen Koalitionspartner finden, weil Parteichef Porisov als korrupt gilt.
Nur die zweitplatzierte liberale Partei namens Fortsetzung des Wandels,
die nur wenige Prozentpunkte hinter Gerb liegt, hat die Chance, eine Regierung zu bilden und zwar
eine Minderheitsregierung unterstützt von den provästlichen Parteien Gerb, der Türkenpartei
und den Sozialisten. Wenn die Minderheitsregierung nicht möglich ist, dann wird es im Herbst wohl
die sechste Parlamentswahl seit April 2020 in Bulgarien geben. Nach Österreich jetzt. Mit 17
Milliarden Euro hat das Verteidigungsministerium ein so großes Budget wie noch nie um das Bundesheer
neu auszustatten, denn die Transportflugzeuge, die Herkulesmaschinen, sind schon mehr als 50
Jahre alt. Sie auszusortieren war bisher aus Spargründen nicht möglich. Nun werden Angebote
aus dem Ausland eingeholt, wie Victoria Waldjäger berichtet. Briefer 29 Nationen hat das Bundesheer
jetzt ausgeschickt, mit der Bitte um Angebote zu Transportflugzeugen und möglichen Kooperationen.
Verteidigungsministerin Claudia Tanner von der ÖVP hofft auf rasche Antworten. Je früher wir hier
eine Nachfolge auch angeboten bekommen, umso besser es ist. Denn die Zeit drängt. Die bisherigen
Herkules waren bereits im Falklandkrieg für Großbritannien im Einsatz. Vor 20 Jahren wurden
sie an Österreich verkauft. Sie können maximal noch bis 2030 genutzt werden, dann sollen ihre
moderneren Teile ausgebaut und verkauft werden, meint Generalmajor Bruno Hofbauer, der Planungsschef
des Bundesheers. Denn die kompletten Herkules will wohl niemand mehr. Also das müssten schon eher
liebhaber sein, den so etwas investieren. Ziel ist es, den Vertrag für die Beschaffung neuer
Transportflugzeuge im ersten Quartal 2024 zu unterschreiben. Große Unterschiede gibt es in
Österreich zwischen der jüngsten und der ältesten Generation, was die Meinungen und Ansichten
betrifft. Das zeigt jetzt eine aktuelle Studie des Instituts für Jugendkultur. Mehr von Barbara
Chandl. Vor allem Sicherheit ist dem Babyboomer besonders wichtig und die Themen Kriminalität und
Zuwanderung machen ihnen Sorgen. Die großen Themen für die Jungen sind hingegen Klimawandel,
Work-Life Balance, ihre psychische Gesundheit und Weltverbesserung. Es zeigt sich, so Studienautor
Bernhard Heinzelmaier, dass die Generation Zeit und die Babyboomer sich persönlich sehr gut
verstehen, aber politisch so weit auseinander sind, wie Generationen noch nie zuvor waren und dass es
jetzt auf die Politik ankommt, einen Modus zu finden, wie man zwischen diesen Gruppen vermitteln
kann. Der Unterschied zeigt sich auch in der Lebenszufriedenheit. Während 40 Prozent der
Babyboomer angeben, mit ihrem Leben vollends zufrieden zu sein, zeigt sich die geringste
Lebenszufriedenheit bei dem Befragten zwischen 16 und 24. Hoffentlich starten Sie zufrieden und
munter in den Tag. Jetzt geht es los mit Guten Morgen Mitte 1. Es ist 10 nach 6.
Guten Morgen mit Ö1. Mit Martina Stommer. Die letzte Woche der fasten Zeit ist angebrochen,
zumindest im christlichen Glauben der islamische Ramadan, dauert noch ein Pisser.
Schönen Montag, K-Montag oder blau.
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