Ö1 Journale: Frühjournal um 6 (02.10.2023)

ORF Ö1 ORF Ö1 10/2/23 - Episode Page - 11m - PDF Transcript

Montag, der 2. Oktober, am Mikrofon ist Martin Balder.

Guten Morgen.

Die Themen heute.

Die NATO erhöht wegen der wachsenden Spannungen ihre Truppenpräsenz im Kosovo.

Die Türkei fliegt nach dem Anschlag in Ankara Vergeltungsschläge im Nordirak.

Die Kollektivvertragsverhandlungen für die Metalller gehen in die erste Runde.

Aber zunächst zu den Wetteraussichten mit Nikola Biermeier.

Ungewöhnlich warm geht es heute und morgen weiter.

Speziell morgen sind sogar die Temperaturrekorde für Oktober in Reichweite.

Aktuell in den meisten Landeshauptstädten Heiter in Klagenfurt Hochnebel.

Wien und Eisenstadt 13°, Sankt Pölten 12°, Linz 11°, Salzburg und Innsbruck 10°,

Prägens und Graz 11° und Klagenfurt 13°.

Im Großteil Österreichs scheint heute den ganzen Tag die Sonne und es ziehen nur ein

paar dünne hohe Wolken durch.

Frühnebel, wie etwa in Unterkärnten oder in der südlichen Steiermark, löst sich im

Lauf des Vormittag es auf.

Die Temperaturen steigen kräftig und erreichen 21 bis 27°, selbst auf den Bergen in 2000

Meter Höhe bis zu 17°.

Morgen Dienstag, ganz ähnlich sonnig, die Frühnebelfelder werden aber ein bisschen

mehr und auch die Temperaturen legen noch eine Spur zu und erreichen 22 bis 29°.

Danke Nicola Biermeier.

Angesichts der wachsenden Spannungen zwischen Serbien und dem Kosovo will die NATO die Zahl

ihrer Friedensdruppen im Land aufstocken.

Großbritannien hat die Entzündung von 600 Soldaten in den Kosovo angekündigt.

Die kosovarische Regierung hat vor einem Truppenaufmarsch der serbischen Armee an

der Grenze gewarnt.

David Kriegel jeder berichtet.

Die serbische Armee rücke von drei Seiten auf die kosovarische Grenze zu.

Mit dieser Warnung hatte die Regierung in Pristina am Samstag die Alarmglocken schrillen lassen.

Die EU und die USA haben Belgrad daraufhin zu einem Abzug seiner Truppen aus dem Grenzgebiet

aufgefordert.

Es gebe keinen Truppenaufmarsch, dass seine Lügenkampagne der USA, kontert Serbians

Präsident Alexander Wucic gestern Abend.

Großbritannien hat jetzt die Aufstockung seiner Soldaten im Rahmen der KVA Friedensmission

angekündigt.

Auslöser der neuen Spannungen war der Angriff einer schwer bewaffneten serbischen Kommandotruppe

auf kosovarische Polizisten im Norden des Landes vor einer Woche.

Pristina macht Belgrad für den Angriff verantwortlich.

Die Türkei errt nach dem gestrigen Anschlag vor dem Innenministerium in Ankara Vergeltung

geübt.

Türkische Kampfflugzeuge griffen wenige Stunden nach dem Attentat, ziele im Nordirak an.

Mehr von Markus Langer.

Man habe 20 Stellungen der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK im Nordirak bombardiert,

um terroristische Angriffe auf die türkische Bevölkerung und Ordnungskräfte zu verhindern

und die Sicherheit der Grenzen zu gewährleisten, hieß es am Abend in einer Erklärung des türkischen

Verteidigungsministeriums.

Zuvor hatte sich die PKK zu einem Bombenanschlag in der türkischen Hauptstadt Ankara bekannt.

Ein Selbstmordattentäter hatte gestern vor dem Gebäude des Innenministeriums einen

Sprengsatz gezündet, zwei Polizisten wurden leicht verletzt, ein zweiter Attentäter wurde

von der Polizei erschossen.

Im Jahr 2015 war ein Friedensprozess zwischen der türkischen Regierung und der PKK gescheitert.

Der britische Premierminister Rishi Sunak gerät zum Auftakt des diesjährigen Parteitags der

Konservativen in Manchester erneut unter Druck aus der eigenen Partei.

Dort werden die Rufen nach Steuersenkungen immer lauter, durch Sunak lehnt das ab.

Jörg Winter berichtet.

Weg mit Rishi Sunak, Widerstand gegen die Tories, ist in Sprechköern zu hören.

Die Proteste im Zentrum von Manchester waren erwartet worden.

In Umfragen liegen die regierenden Tories mileweit hinter der oppositionellen Labour-Partei zurück

und so können Rufen aus der eigenen Partei nach Steuersenkungen, die beim Wahlvollgut

ankommen, kaum überraschen.

Premierminister Sunak lehnt sie derzeit als unfinanzierbar ab.

Ich will Steuersenkungen, aber derzeit ist die Senkung der Inflation, unser wichtigstes

Ziel, sagt Rishi Sunak.

Dass er jüngst bei den Klimazielen zurückgerodert ist, dass es sich jetzt als Vertreter der

Autofahrer gibt und kostspielige Infrastrukturprojekte infrage stellt, das bringt ihm den Beifall

konservativer Medien ein.

Doch nach 13 Jahren an der Regierung scheint die Glaubwürdigkeit der Tories verpufft und

so könnte dieser Parteitag für Sunak der erste und gleichzeitig auch letzte als Premierminister

sein.

Nach Österreich die Kollektivvertragsverhandlungen der Metaller gehen heute in die erste Runde.

Vorige Woche hat die Gewerkschaft ihre Forderung und die Arbeitgeberseite übergeben, sie will

heuer 11,6% mehr Lohn und Gehalt.

Eine moderate Forderung, wie viele Ökonomen meinen.

Die Metaller verhandeln mit den Löhnen von rund 200.000 Beschäftigten.

Mehr von Hannah Sommersacher.

Die hohe Inflation sorgt bei den Metallern für zusätzliche Spannung.

Steigen die Löhne in den KV-Verhandlungen heuer stark, dürfte das die Teuerung weiter

anfachen.

Fiskalratschef Christoph Badelt spricht in der ORF-Sendung Hoes Haus von einem Dilemma.

Bei den Metallern seien die Löhne ein geringerer Kostenfaktor als in anderen Branchen wie

dem Dienstleistungsbereich.

Wenn man aber bedenkt, dass die Metallerverhandlungen üblicherweise als eine Einleitung und ein

Zeichen für die Abschlüsse, die danach folgen, dienen, dann muss man hier schon viel vorsichtiger

sein.

Aber sie werden hier keine ideale Lösung finden.

Es wird heuer Kreativität brauchen.

Arbeits- und Wirtschaftsminister Martin Kocher, ÖVP, kündigt seine Unterstützung in der

ORF-Presse Stunde an.

Wir stehen bereit, wenn es von der Regierung gewisse Dinge braucht, um die Lohnverhandlungen

zu unterstützen.

Aber das muss von den Sozialpartnern kommen, dieser Wunsch.

Heute startet die erste Verhandlungsrunde der Metaller.

Die Regierungskollizion kann sich seit Monaten nicht auf die Besetzung von Spitzenpositionen

einigen.

Eine Schlüsselfigur dabei ist Michael Sachs.

Er ist als Vizepräsident, interimistischer Leiter des Bundesverwaltungsgerichts und ÖVP-Favorit

für die Leitung der Bundeswettbewerbsbehörde.

Die Grünen lehnen ihn ab, deshalb bleibt auch die Präsidentenstelle am Verwaltungsgericht

umbesetzt.

Sachs hat sich auch für diesen Posten beworben, er kam aber nicht in die engere Wahl, auch

weil viele seine Entscheidungen als Richter vor den Höchstgerichten nicht standgehalten

haben.

Die Asylkoordination fordert jetzt, dass das Justizministerium Disziplinarrechtliche

Schritte gegen Sachs prüfen soll.

Stefan Kappach informiert.

30 Entscheidungen in zwei Jahren von Michael Sachs sind nach Recherchen der Asylkoordination

von Höchstgerichten aufgehoben worden.

Zumindest neunmal wurde Amtshaftung geldend gemacht, sprich Anwälte forderten Geld vom

Staat wegen krasser Fehlurteile.

Einmal und das passiert nun bei schweren bis mutwilligen Verfehlungen forderte der Staat

in der Zeit auch Geld von einem Richter zurück.

Es ist ein offenes Geheimnis, dass das Sachs war, er will sich dazu nicht äußern.

Als Interimsschef des Gerichts ist Sachs Disziplinär quasi für sich selbst zuständig.

Sehr problematisch, sagt die Ex-Neos-Abgeordnete Irmgard Griss, früher Selbstpräsidentin

eines Höchstgerichts.

Wenn ich selber solche Probleme damit habe, ordentlich zu arbeiten, dann bin ich natürlich

auch als Vorbild nicht geeignet.

Und regress des Staates gegen einen Richter, dass sei ihr in ihrer aktiven Zeit auch nie

untergekommen, so griss.

Heute startet das neue bundesweiteinheitliche öffentliche Grippe-Impfprogramm Influenza.

Die Influenza-Impfung wird laut österreichischem Impfplan allgemein empfohlen, vorrangig

Personen ab 60 und Risikogruppen.

Nicola Quarazza berichtet.

Idealerweise wird die Influenza-Impfung laut Impfplan Ende Oktober Anfang November verabreicht.

Früher ist es in den vier ÖGK-Gesundheitszentren ohnehin nicht möglich, so gut wie alle Termine

in den nächsten drei Wochen sind vergeben.

Die Grippe-Impfung wird heuer erstmals österreichweit zu einem Selbstbehalt von sieben Euro angeboten.

Gratis ist sie für Personen, die Rezeptgebühren befreit sind und für unter 18-Jährige.

Laut ÖGK kann man sich auch in jeder beliebigen Ordination impfen lassen, die ein Programm

teilnimmt, unabhängig davon, ob man im Quartal schon woanders die E-Card gesteckt hat.

Die echte Grippe ist eine schwere Infektionskrankheit.

Personen über 60 wird die Impfung vorrangig empfohlen, auch etwa Schwangeren und Kleinkindern.

Eine kombinierte Covid-Influenza-Impfung ist möglich.

Für zahlreiche Forscherinnen und Forscher weltweit wird es in dieser Woche wieder spannend.

Aber heute werden die drei naturwissenschaftlichen Nobelpreise vergeben.

Erste Listen mit Favoriten gibt es bereits.

Aus Österreich ist niemand darunter.

Mir von Elke Ziegler.

Heute geht es los mit der Medizin.

Am Dienstag und Mittwoch werden dann die Nobelpreise für Physik und Chemie bekanntgegeben.

Das Unternehmen Clarivate, das weltweit Daten zur Wissenschaft und Forschung sammelt, hat

bereits eine erste Liste mit 21 Favoriten und zwei Favoritinnen veröffentlicht.

Geht es danach, werden die Auszeichnungen vor allem in die USA und Japan gehen.

Aus Europa finden sich Großbritannien, Frankreich und Deutschland auf der Liste.

Österreich ist nicht darunter.

War es allerdings auch im Vorjahr nicht, als dann der Quantenphysiker Anton Zeilinger

den Physik-Nobelpreis bekommen hat.

In seiner ersten Reaktion danach hat er sich dann auch sprachlos gezeigt.

Ich wollte etwas mehr sagen.

Und das Preisgeld wurde von der Nobelstiftung für Heuer um eine Million schwedische Kronen

hinaufgesetzt.

Die Gewinnerinnen und Gewinner erhalten jetzt 11 Millionen Kronen, umgerechnet rund 950.000 Euro.

Das war das Frühjahr, es ist 10 nach 6.

Guten Morgen mit Ö1.

Mit Sonja Watzka

Was hilft aller Sonnenaufgang, wenn wir nicht aufstehen?

Mit diesem Zitat des deutschen Physikers Georg Christoph Lichtenberg wünsche ich Ihnen

einen guten Morgen.

Mit dem Aufstehen bei Sonnenaufgang können Sie sich

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