Ö1 Journale: Frühjournal um 6 (01.09.2023)

ORF Ö1 ORF Ö1 9/1/23 - Episode Page - 11m - PDF Transcript

Freitag, der 1. September zum Frühjahr, begrüßt Sie Martha Georg.

Guten Morgen.

Die Verpflichten der Herkunftsbezeichnung in Kantinen startet heute.

Nun muss angegeben werden, woher Fleisch, Milch und Ei stammen.

Corona-Impfung und Lockdowns, wie haben sich die Maßnahmen auf die Auslastung der Spitäler

ausgewirkt, das zeigt eine neue Untersuchung.

Und 17 Jahre Haft, so lautet das Urteil für einen Anführer der rechtsradikalen Proud Boys,

die das US-Kapitol gestürmt hatten.

Zuerst aber zum Wetter mit Nikolabier Meier.

Die kommenden Tage werden rechtssommerlich, wenn auch nicht ganz beständig, speziell

heute und am Sonntag sind ein paar Schauer dabei.

Aktuell in den meisten Landeshauptstädten bewölkt in Eisenstadt leichter Regen.

Zu den Temperaturen, Wien und Eisenstadt 16°, St.Polten 14°, Linz 15°, Salzburg 14°,

Innsbruck 13°, Prägen 16° und Gratz- und Klagenfort 14°.

Derzeit gibt es noch viele Wolken, Stellenweises des Nebeliegs und vor allem von Oberösterreich

bis ins Nordburgenland regnet es ein bisschen.

Tagsüber lockert es auf und zeitweise kommt die Sonne heraus.

Im Bergland können sich am Nachmittag erneut einzelne Regenschauer oder Gewitter bilden,

speziell in den Tauern.

Die Temperaturen erreichen 20 bis 26°.

Am Wochenende zwei, drei Grad wärmer und oft sonnig, am Samstag nur vereinzelt Schauer,

am Sonntag sind mit Leber auf dem Nordwind von Salzburg ostwärts ein paar Schauer oder Gewitter dabei.

Danke Nikolabier Meier.

2,2 Millionen Speisen werden in Österreich täglich in Kantinen und Großküchen ausgegeben,

sei es in der Arbeit, im Altersheim oder im Kindergarten.

Was dort genau am Teller landet, war bisher weitgehend geheim.

Ab heute muss die Herkunft der Lebensmittel angegeben werden.

Es muss klar sein, woher Fleisch, Milch und Eiprodukte stammen.

Von einem Meilenstein sprechen ÖVP und Grüne.

Landwirte und Tierschützer sind einen ersten Schritt in die richtige Richtung.

Mehr von Jürgen Pettinger.

Zu wissen, woher das Essen kommt, gäbe er in einem globalen Lebensmittelmarkt

zumindest Hinweise auf dessen Qualität.

sagt Christian Jochum von der Landwirtschaftskammer.

Man ist vielleicht als Verbraucher überrascht,

wenn durch eine entsprechende Transparenz klargelegt wird,

dass Rindfleisch aus Afrika kommen kann,

dass Geflügelfleisch aus Thailand kommen kann,

dass Honig aus China kommt

und dass das in den heimischen Küchen und Gerichten verbreitete ist, als man glaubt.

Die neue Regelung bietet aber auch Schlupflöcher,

kritisiert Veronica Weißenböck von vier Pfoten.

Also über das Jahr gerechnet kann man dann sagen, 40 Prozent kommen,

dass Österreich vom Rindfleisch und 30 Prozent aus EUl ändern

und dann noch ein paar Prozent aus nicht-EUl ändern.

Da weiß man ja erst recht wieder nicht, woher kommt das eigentlich wirklich.

Von mehr Transparenz, spricht die Bundesregierung,

eine Ausweitung auf die Gastronomie, wie von vielen gefordert,

seit derzeit aber nicht geplant.

Und wie die Lebensmittel-Kennzeichnung in den Kantinen ab heute in der Praxis aussieht

und ob sich dadurch vielleicht das Angebot der Großküchen ändern könnte,

darüber spricht meine Kollegin Veronica Filiz im Morgenjournal um sieben mit Manfred Ronge.

Er ist Präsident des Dachverbandes der Gemeinschaftsversorger.

Zum nächsten Thema.

Am kommenden Montag startet im Osten Österreichs wieder die Schule

und damit ist heute auch der letzte Tag der Sommerschule

in Wien, Niederösterreich und im Burgenland.

Bereits zum vierten Mal gibt es diese zweivöchige kostenlose Sommerschule.

Sie soll lernschwächeren Schülerinnen und Schülern Hilfe bieten,

um gut ins neue Schuljahr zu starten.

Und wie die Sommerschule heuer angenommen wurde, weiß Viktoria Waldegger.

Statt ins Schwimmbad ging es für 36.000 Kinder und Jugendliche in Österreich

schon im August in die Schule.

Die zweivöchige Sommerschule soll helfen,

mögliche Schwächen aus dem vergangenen Schuljahr aufzuholen.

Und das werde gut angenommen, ist Bildungsminister Martin Polaszek zufrieden.

Das, was sich aus Rückmädlungen aus den Schulen auch bekommen ist,

dass die Kinder alle mit Leib und Seele dabei sind.

Bildungsexperten fordern allerdings eine Weiterentwicklung der Sommerschule.

Sie müsse auch mit einem Förderprogramm im folgenden Schuljahr verknüpft werden,

sagt Hannes Schweiger von der Uni Wien.

Sonst bleibt das etwas Punktuelles und insofern noch wenig nachhaltig,

was jetzt den Lernfortschritt der kindenjugendlichen betrifft.

Dafür sieht Bildungsminister Polaszek allerdings keine Notwendigkeit.

Es gebe bereits zahlreiche Förderstunden

und mit weiterlernen.at auch eine kostenlose Online-Plattform

als Lernhilfe für Schülerinnen und Schüler.

Jetzt ein kurzer Ausflug zu einem ehemals vorherrschenden Thema, Corona.

Das Virus ist nämlich nicht verschwunden und es verändert sich.

Eris oder EG5, das ist der Name der neuen Corona-Subvariante,

die sich auch in Österreich mehr und mehr ausbreitet.

Experten sind das aber einigermaßen gelassen.

So viele Hospitalisierungen wie am Höhepunkt der Pandemie erwarten sie nicht.

Insgesamt mehr als 135.000 Patienten mussten wegen oder mit Covid-Stationär behandelt werden.

Die Gesundheit Österreich hat sich jetzt diese Spitalsaufenthalte genauer angesehen

und er zeigt sich, ob und wie wirksam die Corona-Maßnahmen,

wie Lockdowns oder Impfungen gewesen sind.

Marlene Novotny mit den Einzelheiten.

Fast 80% der Menschen mit Covid-19-Infektionen waren wegen der Erkrankung im Spital

und nicht mit der Erkrankung.

Das zeigt die Analyse der Gesundheit Österreich.

Die Hauptdiagnose war Covid-19.

Die Verlaufskurve bei den Spitalsaufenthalten zeigt auch,

dass die zunehmende Immunität in der Bevölkerung wegen der Impfung

und wegen durchgemachter Erkrankungen Österreichs Spitäler

beim Aufkommen der gefährlicheren Delta-Virus-Variante entlastete.

Auch die Wirksamkeit von Lockdowns zeige sich in den Daten,

sagt Florian Bachner von Gesundheit Österreich.

Im Winter 2021 kam es nicht mehr, anders als im Jahr davor,

zu einer systemkritischen Überlastung der Normalstationen und Intensivstationen.

Damals war es aber dann so, dass vor Abschon Lockdowns verhängt wurden,

die es verhindert haben, dass diese Werte des Herbstes 2020 noch einmal erreicht werden konnten.

In den Herbst blickt Bachner vorsichtig optimistisch

wegen der derzeit zirkulierenden Virus-Varianten und der Immunität der Bevölkerung.

Als relativ krisenfest bezeichneter Chef der Euro-Gruppe Pascal Donahou

die Wirtschaft in der Eurozone.

Trotz Pandemie, Teuerung und Krieg gibt es ein Wachstum so Donahou

und wie das auch weiterhin so bleiben kann, hat er Nadja Hahn beim Forum Alpbach erzählt.

Wir stehen besser da, als wir glauben, sagt der Chef der Euro-Gruppe Pascal Donahou

beim Europäischen Forum Alpach.

Denn trotz des Krieges, mit seinen Folgen der Pandemie und der Inflation wachse die Wirtschaft noch

und es gebe Jobs. Das sei eine Leistung.

Und das ist eine wahre Performance.

Am wichtigsten sei aber jetzt, die Inflation zu bekämpfen.

Nächstes Jahr könnte sie in der Eurozone im Schnitt wieder unter 3% liegen, sagt er.

Um längerfristig wettbewerbsfähig zu bleiben, müsse Europa aber rasch in die grüne Wende investieren

und dafür auch die Kapitalmärkte stärken.

Ebenfalls mit Blick in die Zukunft verteidigt Donahou den digitalen Euro.

Es geht darum, digitale Transaktionen in der Eurozone auch künftig in der eigenen Währung zu bezahlen.

Ich möchte ein Kaffee kaufen. Ich möchte uns in der Krise, die du und ich teilen.

Die Euro Münzen und Scheine, die werden uns trotzdem erhalten bleiben, versichert er.

Nun ins Ausland in diesem Frühjournal.

In den USA sind wegen des Sturms auf das Kapitol im Jahr 2021

zwei rechtsradikale Milizanführer zu langen Haftstrafen verurteilt worden.

Die Anhänger von ex-US-Präsident Donald Trump wollten mit dem Angriff verhindern,

dass der Wahlsieg von Joe Biden offiziell bestätigt wird.

Die zwei Mitglieder der sogenannten Proud Boys hatten die Attacke angestiftet, so die Anklage.

Werena Sophie Meyer berichtet.

Joe Biggs ist ein ehemaliger Soldat und als Anführer der rechtsradikalen Proud Boys

hatte er eine zentrale Rolle beim Angriff auf das Kapitol.

Wegen aufrührerischer Verschwörung muss er nun 17 Jahre ins Gefängnis.

Ein weiterer Proud Boys-Anführer wurde zu 15 Jahren Haft verurteilt.

Beide haben bei der Urteilsverkündung in Washington geweint.

Joe Biggs gab unter Tränen zu Mist gebaut zu haben.

Er sei am Tag des Aufstands von der Menge verführt worden, aber er sei kein Terrorist,

wie ihm das die Staatsanwaltschaft vorwirft.

Sie hatte sogar 33 Jahre Haft gefordert.

Geworden ist es mit 17 Jahren aber noch immer die bisher zweithöchste Strafe für die Kapitolsstürmer.

Im Mai war der Gründer der Oathkeeper seiner weiteren rechtsextremen Miliz

zu 18 Jahren Gefängnis verurteilt worden und weitere Urteile gegen Teilnehmer der Kapitola-Stürmung werden folgen.

Es laufen mehr als 1100 Verfahren.

Für einen Papst ist es ein eher außergewöhnliches Reiseziel, zumindest auf den ersten Blick.

Heute früh ist Papst Franziskus in der mongolischen Hauptstadt Ulam-Bator gelandet.

Es ist sein erster Besuch in dem mehrheitlich buddhistischen Land.

Und die katholische Gemeinde zählt dort gerade einmal 1500 Gläubige.

Alexander Hecht berichtet aus Rom.

Die etwa 1500 Katholikinnen und Katholiken würden sich durch den Besuch des Papstes im Herzen der Kirche fühlen,

sagt Kardinal Marengo, der apostolische Prefect in Ulam-Bator.

Erst seit dem Zusammenbruch des kommunistischen Regimes vor etwas mehr als 30 Jahren herrscht wieder Religionsfreiheit.

Dabei hat die Mongolei eine christliche Tradition, die Jahrhunderte zurückreicht.

Papst Franziskus wird wohl auch den Umweltschutz zum Thema machen.

Die Mongolei leidet unter dem Klimawandel der Temperaturanstieg für Zutrockenheit.

Die Luft in Ulam-Bator ist wegen der vielen Kohleöfen besonders schlecht.

Das offizielle Besuchsprogramm beginnt morgen.

Das war das Frühjournal.

Kommen Sie gut durch den Vormittag mit Ö1.

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