OMR Podcast: Ex-Minister und Berater Karl-Theodor zu Guttenberg (#629)
Philipp Westermeyer - OMR 9/20/23 - Episode Page - 1h 20m - PDF Transcript
Themes
Lebensreflexion, politische Entscheidungen, gesunder Menschenverstand, Investitionen, Immobilien, Aktien, Start-ups, Bitcoin, Macht von Technologieunternehmen, Normsetzung, geopolitische Implikationen, Politik, Parteien, unabhängige Politiker, politisches Engagement
Discussion
- Karl-Theodor zu Guttenberg spricht über seine politische Karriere, seine Aktivitäten in den USA und seine Perspektive auf die Welt.
- Die Diskussion dreht sich um die Herausforderungen und Chancen für Quereinsteiger in der Politik, die Bedeutung von Familienunternehmen und die Notwendigkeit einer breiten Diversifizierung von Investitionen.
- Es wird auch über die gesellschaftlichen Auswirkungen von Technologieunternehmen und die Notwendigkeit globaler Zusammenarbeit bei der Regulierung gesprochen.
- Der Sprecher reflektiert über sein Leben und betont die Bedeutung des Lernens aus Niederlagen.
- Der Gastgeber des OMR Podcasts spricht über sein Bedürfnis nach einem versöhnlicheren Ton in Diskussionen und betont die Wichtigkeit von respektvollen Dialogen und Gemeinsamkeiten in der Gesellschaft.
Takeaways
- Authentizität und Respekt sind wichtige Prinzipien bei der öffentlichen Meinungsäußerung. Eine Meinung sollte mit Bedacht und Respekt vor anderen geäußert werden.
- Beim Investieren in Startups ist es wichtig, gründliche Recherchen anzustellen und vorsichtig zu sein, um das Risiko zwielichtiger Charaktere zu vermeiden.
- Dankbarkeit zeigen und sich für eine respektvolle Gesellschaft einsetzen kann einen positiven Beitrag leisten. Es ist wichtig, offen über persönliche Erfahrungen zu sprechen und zuzuhören.
- Das Buch 'Drei Sekunden' lädt dazu ein, die Gegenwart bewusst wahrzunehmen und Momente im Leben zu schätzen. Es gibt keine konkreten Pläne für ein weiteres gemeinsames Projekt mit Thomas Gottschalk.
- Der Aufstieg in der Politik erfordert oft eine langjährige politische Karriere. Privilegien können helfen, sind aber keine Garantie für Erfolg. Eine breite Diversifizierung von Investitionen ist wichtig, um Vermögen zu erhalten und zu mehren.
Der ehemalige deutsche Wirtschafts- und Verteidigungsminister, Karl-Theodor zu Guttenberg, spricht über seine politische Karriere, seine Aktivitäten in den USA und seine Perspektive auf die Welt. Es wird auch auf seinen Podcast und seine wirtschaftlichen Aktivitäten eingegangen. Die Diskussion dreht sich um die Herausforderungen und Chancen für Quereinsteiger in der Politik, die Bedeutung von Familienunternehmen und die Notwendigkeit einer breiten Diversifizierung von Investitionen. Es wird auch über die gesellschaftlichen Auswirkungen von Technologieunternehmen und die Notwendigkeit globaler Zusammenarbeit bei der Regulierung gesprochen.
- 00:00:00 Der ehemalige deutsche Wirtschafts- und Verteidigungsminister, Karl Theodor zu Gutenberg, spricht über seine politische Karriere, seine Aktivitäten in den USA und seine Perspektive auf die Welt. Es wird auch auf seinen Podcast und seine wirtschaftlichen Aktivitäten eingegangen.
- 00:05:00 Der Podcast diskutiert die Herausforderungen und Chancen für Quereinsteiger in der Politik. Es wird betont, dass der Aufstieg in relevante Positionen nicht einfach ist und oft eine langjährige politische Karriere erfordert. Der Gast spricht auch über sein Privileg, in einem wohlhabenden Umfeld aufgewachsen zu sein, betont jedoch, dass auch Privilegierte in politischen Parteien vor Herausforderungen stehen. Es wird auch über die Bedeutung von Familienunternehmen und die Notwendigkeit einer breiten Diversifizierung von Investitionen gesprochen.
- 00:10:00 Der Gast spricht über seine Erfahrungen mit Investitionen, einschließlich Immobilien, Aktien und Start-ups. Er erwähnt auch den Bitcoin und seine frühe Investition darin. Er betont die Bedeutung eines klugen und vernünftigen Mixes von Investitionen und die Notwendigkeit von Sicherheit und Absicherung, insbesondere wenn man eine Familie hat.
- 00:15:00 Die Diskussion dreht sich um die Frage, ob es sinnvoll ist, den Kindern eine finanzielle Sicherheit zu hinterlassen oder ob sie ihr eigenes Leben ohne finanzielle Last führen sollten. Es wird betont, dass es wichtig ist, dass Kinder Verantwortung für sich selbst übernehmen und gleichzeitig gewisse Werte und Traditionen weitergeben. Es wird auch auf die unterschiedlichen Mentalitäten in den USA und Deutschland hingewiesen.
- 00:20:00 Die Diskussion dreht sich um die Rolle von Unternehmen wie Google, Meta und Apple, die eine enorme Macht und Einfluss auf die Normen und Entscheidungen in der Welt haben. Es wird betont, dass diese Unternehmen oft nicht genug Wissen und Erfahrung haben, um die geopolitischen Implikationen ihrer Handlungen zu berücksichtigen. Europa reagiert mit übermäßiger Regulierung, während die USA ihre eigenen Unternehmen zögern, zu stark zu regulieren, aufgrund ihrer wirtschaftlichen Bedeutung. Diese Unternehmen haben eine Wirtschaftskraft, die mit der einiger mittlerer Staaten vergleichbar ist.
- 00:25:00 Die Diskussion dreht sich um die gesellschaftlichen Auswirkungen von Technologieunternehmen wie Facebook und Tesla. Es wird betont, dass diese Unternehmen das Potenzial haben, Veränderungen herbeizuführen, aber auch negative Auswirkungen haben können. Es wird auch auf die Notwendigkeit globaler Zusammenarbeit hingewiesen, um angemessene Regulierungen zu schaffen. Die politische Karriere des Gesprächspartners wird ebenfalls kurz erwähnt.
Der Sprecher reflektiert über sein Leben und betont die Bedeutung des Lernens aus Niederlagen. Er spricht über seine Erfahrungen nach dem Ende seiner politischen Karriere und sein Interesse an neuen Technologien. Der Sprecher erwähnt auch seine Investitionstätigkeit in den Bereich der Technologie. Er äußert seine Meinung zu politischen Entscheidungen und betont die Relevanz von gesundem Menschenverstand und Expertenrat.
- 00:30:00 Der Sprecher reflektiert über sein Leben und betont, dass er nicht daran interessiert ist, sich ständig Gedanken darüber zu machen, was er anders hätte machen können. Er ist dankbar für die Erfahrungen, die er gemacht hat, und glaubt, dass es wichtig ist, aus Niederlagen zu lernen. Er erwähnt auch seine klare Meinung zu bestimmten politischen Entscheidungen und betont die Bedeutung von gesundem Menschenverstand und Expertenrat.
- 00:35:00 Der Sprecher spricht über seine Erfahrungen nach dem Ende seiner politischen Karriere und wie er versucht hat, in ein normales Leben zurückzukehren. Er erwähnt auch sein Interesse an neuen Technologien und seine Investitionstätigkeit in diesem Bereich.
- 00:40:00 Der Sprecher spricht über seine Erfahrungen als Investor und seine Zeit in einem Think Tank in Washington. Er erwähnt auch den Wirecard-Fall und seine Informationsweitergabe an die Bundesregierung. Außerdem spricht er über ein gescheitertes Investment in ein KI-Unternehmen namens Augustus.
- 00:45:00 Der Sprecher ärgert sich über betrügerische Geschäfte und betont, dass die Höhe des Betrags keine Rolle spielt. Er spricht über das Thema künstliche Intelligenz und betont dessen Relevanz für Unternehmen und die Gesellschaft. Er erwähnt auch, dass er weiterhin in diesem Bereich aktiv ist und ein großes Netzwerk von Personen hat, die in diesem Bereich tätig sind.
- 00:50:00 In diesem Ausschnitt des Podcasts diskutieren die Teilnehmer über das Thema Politik und ihre Meinungen zu Politikern. Sie erwähnen, dass es schwierig ist, Politiker unabhängig von Parteien zu bewerten, aber dass es in jeder Partei respektable und beachtliche Menschen gibt. Sie diskutieren auch die Herausforderungen und Risiken, die mit dem politischen Engagement einhergehen.
- 00:55:00 Der Gast spricht über seine Zeit in den USA, seine Begeisterung für Europa und warum er nach über zehn Jahren in den USA nach Deutschland zurückgekehrt ist. Er betont die Bedeutung von Authentizität und Verletzlichkeit in der Öffentlichkeit und die Notwendigkeit, eine Meinung respektvoll und konstruktiv zu äußern.
01:00:00 - 01:18:54
Der Gastgeber des OMR Podcasts spricht über sein Bedürfnis nach einem versöhnlicheren Ton in Diskussionen und betont die Wichtigkeit von respektvollen Dialogen und Gemeinsamkeiten in der Gesellschaft. Er erwähnt auch sein Buch 'Drei Sekunden', das am 9. Oktober veröffentlicht wird, sowie eine kommende Dokumentation. Der Gastgeber wird für seine Arbeit gelobt und es wird betont, dass er keine kommerziellen Interessen verfolgt.
- 01:00:00 Der Gastgeber erklärt, dass er das Bedürfnis nach einem versöhnlicheren Ton in Diskussionen hat und dass er einen Dialog mit Respekt und Wahrnehmung von Schwächen und Stärken fördern möchte. Er beschreibt, wie er auf LinkedIn angefangen hat, Alltagsreflexionen zu teilen, die überraschend viel Aufmerksamkeit erhielten und schließlich zu einem Buch führten. Das Buch wird am 9. Oktober veröffentlicht.
- 01:05:00 Der Sprecher erzählt von seiner Begegnung mit Bruce Springsteen bei einem Reitturnier und wie er vor Aufregung kaum sprechen konnte. Er erklärt auch den Titel seines Buches 'Drei Sekunden' und wie es dazu anregt, die Gegenwart bewusst wahrzunehmen. Es wird auch kurz über ein gemeinsames Projekt mit Thomas Gottschalk gesprochen, aber keine konkreten Pläne für die Zukunft werden erwähnt.
- 01:10:00 Der Podcast-Moderator spricht über eine neue Dokumentation, die im Oktober oder November erscheinen wird. Er erwähnt auch seine verschiedenen beruflichen Rollen und die Freiheit, Projekte abzulehnen. Außerdem diskutieren sie den Erfolg ihres Podcasts auf TikTok. Der Moderator betont die Bedeutung von respektvollen Dialogen und Gemeinsamkeiten in der Gesellschaft.
- 01:15:00 In diesem Podcast wird über persönliche Erfahrungen und die Bedeutung von Dankbarkeit gesprochen. Es wird auch die Wichtigkeit einer offenen und respektvollen Gesellschaft betont. Der Gastgeber wird für seine Arbeit gelobt und es wird erwähnt, dass er keine kommerziellen Interessen verfolgt.
Heute zu Gast der ehemalige deutsche Wirtschafts- und Verteidigungsminister, Autor, Unternehmer,
Podcaster, Karl Theodor, KT zu Gutenberg.
Ich habe aus meinem Herzen nie eine Mördergruppe gemacht, ich habe mich relativ wenig an so
gewisse Vorgaben gehalten, wenn meine Überzeugung eine andere war und ich kannte dadurch, dass
ich sehr spät in eine Partei erst eingetreten bin, kannte ich natürlich manche, der Spielarten,
auch der Schweinereien, wie es in Parteien stattfindet, übrigens in allen, jetzt nicht von der Muttermilch her.
Also wenn jemand mit jungen Jahren, 15, 16 in eine junge Union eintritt, dann kann man schon irgendwann
den Begriff Intriege, Fehlerfreibuch stabilen.
Unser heutiger Partner kann nichts, das aber ziemlich gut und das schon seit 1998,
nämlich Lichtblick, die setzen sich ein für ein klimaneutralen Lebensstil und setzen dabei
konsequent auf nichts, keine CO2-Emission. Und Lichtblick gibt euch dafür alles, was ihr dafür
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Der Wechsel zu Lichtblick ist super easy und lohnt sich gerade für euch doppelt,
denn mit dem Code OMR Family 50 bekommt ihr aktuell 50 Euro Extra-Bonus auf die 100%
Ögostrom von Lichtblick, also OMR Family 50, alles groß, alles zusammen auf Lichtblick.de.
Natürlich habe ich die Karriere von KT zu Gutenberg in den letzten Jahrzehnten,
muss man ja fast schon sagen, verfolgt. Wer hat es auch nicht verfolgt, der heutzutage über 25
oder 20 ist, denn es war einfach nichts zu übersehen. Da kam jemand nahezu aus dem Nichts und wurde
dann der Polizist dahin, was hat es eigentlich da davor danach nie wieder gegeben, in Deutschland
zumindest, hat er mehrere Ministerien geleitet, Verteidigung, Wirtschaft, dann dieser brutale
Absturz mit der Fälscher- oder Dissertation, dann ist er umgesiedelt mit seiner Familie
nach USA, hat dann da in Startups und Digitalfirm investiert, unter anderem in diese berühmte
Augustus Intelligence-Himmer, also eigentlich sehr weitsichtig in KI, aber trotzdem war die Firma
am Ende nicht so seriös und solide, wie man es wohl gehofft hat, haben wir darüber gesprochen,
aber wir haben aber seinen gesamten Blick auf die Welt gesprochen, also seine Perspektive,
die er in den USA klingeln hat, seine politische Perspektive heutzutage, aber auch seine aktuellen
Aktivitäten vom Podcast bis zum Bücher schreiben, bis zum Blick auf Politik und natürlich auch seine
wirtschaftlichen Aktivitäten, wo wir nicht gesprochen haben, ist natürlich die Boulevard-Themen
rund um seine Familie, seine Trennung, das waren wir damals auch gar nicht klar, als wir vor ein paar
Tagen aufgenommen haben, war es noch nicht öffentlich, also das bitte hier nicht erwarten, aber auch
ohne dieses Thema, wie ich finde, eine sehr unterhaltsame, höhrenswerte Reise durch das Leben des
KT zu Gutenberg. Übrigens, ich hab doch gerade vom Podcaster gesprochen, wer den KT regelmäßig
wöchentlich hören möchte, dafür gibt's einen eigenen Podcast, der heißt Gizy gegen Gutenberg
und wie der Name schon sagt, da streiten sie sich oder unterhalten sich der linken Politiker Gregor
Gizy und halt KT regelmäßig über die Themen der Woche politisch und gesellschaftlich. Noch
kurzer Disclaimer, an diesem Format sind wir übrigens mit Potsdaas als Produzent beteiligt.
Jetzt aber erst mal rein in KT zu Gast bei OMR, auf geht's!
Hallo.
Hallo Philipp, große Freude dieses Gespräch mit dir zu führen.
Ja, ich freu mich auch. Erzähl mal so ein bisschen zum Vorleben, also ich hab ja erzählt,
ich war damals wahrscheinlich so Anfang Mitte 20, als es losging bei dir, dann ging es ja
auch wahnsinnig schnell, du bist dann recht schnell CSU-Generalsekretär geworden, dann dauerte
es nicht lange an den verschiedenen Ministerämtern reingerutscht, aber was war denn davor? Also du
bist jetzt relativ normaler, nicht ganz normaler, aber relativ normaler Junge aus Bayern.
Ja, da muss man sogar unterscheiden, aus Oberfranken, das haben wir ja Napoleon zu verdanken,
dass wir irgendwann Bayern zugeschlagen wurden und haben das über zwei Jahrhunderte zu verdauen
gelernt, aber ja, faktisch aus Bayern groß geworden, teilweise in Oberbayern, teilweise in Oberfranken,
also ich musste Dialekt wechseln dann, das hat mir aber auch nicht schlecht getan
und bin dann relativ früh in die Verantwortung des Familienunternehmens genommen worden,
das hat ganz gut funktioniert und habe studiert im schönen Bayreuth, teilweise in München
und habe dann irgendwann an einer Stelle, durch 28, 29 Jahre alt, eine wirtschaftliche
Unabhängigkeit gehabt, gesagt, das ist vielleicht ein Moment, wo man nicht immer nur nörgeln sollte,
sondern wo man auch mal die Klappe aufmachen kann und meinen Versuch starten, in die Politik
zu gehen, wo mir damals relativ viel auf den Senkel ging und das hatte dann besser funktioniert,
als ich das eigentlich erahnt hatte, weil mir fehlte komplett diese politische Vorkarriere,
also ich war nie in einer dieser Jugendorganisationen davor, ich bin erst mit, glaubten, 29 Parteimitglied
geworden und in dem Sinne wahrscheinlich auch immer so ein bisschen eine Architee geblieben
in dem Laden. Ist das sozusagen heute auch möglich, wenn jetzt hier Leute zuhören und sagen,
okay, ich will auch ein bisschen was ändern, würde zu sagen, dass wenn man jetzt mit 30,
in seinen 30ern, seinen 40ern in eine Partei eintritt, dass man dann auch, sagen wir mal,
realistisch durchaus schnell in relevante Positionen kommen kann oder ist das nach wie vor
eine Ochsentur? Das ist eine gute Frage, Philipp. Ich würde es mir wünschen, es wäre wunderbar,
wenn dem so wäre, wenn Parteien so durchlässig sind, dass sie den sogenannten Quereinsteiger,
der eine Berufserfahrung hat, der aus dem Handwerk kommt, der einfach ein bisschen was vom Leben
schon gesehen hat, wenn es möglich wäre, dass man mit 30, 40, 50 auch Karriere machen kann.
Das ist weiterhin nicht einfach. Und das ist etwas, wo man, du hast Ochsentur genannt,
oftmals diese Ochsentur durchlaufen muss und das System ist oft so gestrickt, dass natürlich
viele über Jahre hingearbeitet haben, auf irgendwelche Positionen haben und überhaupt nicht
darauf warten, dass ihnen jemand Detektorik verschiebt. Also man spürt dann schon sehr schnell die
Fliehkräfte und bei mir war das so, dass es ein Vakuum gab bei einem Bundestagsabgeordneten,
der plötzlich zurücktreten musste und ich musste aber mich dann auch ganz unterschiedlichen
Abstimmungen stellen und Kampfabstimmungen und all das. Und vielleicht habe ich an einer
oder anderen Stelle einfach auch schlicht nur Glück gehabt. Aber sagen wir mal, ich habe jetzt
ja gerade der ganz normale Junge, das stimmt in Teilen sicherlich, aber in Teilen bist du ja
auch schon aus einem privilegierten Umfeld. Ist das fair sozusagen? Ja, das ist sicher fair
sozusagen. Ich bin aufgewachsen in einem Umfeld, wo ich mir um gewisse Sachen dann auch keine Sorgen
machen musste. Auf der anderen Seite musste ich mir meine Unabhängigkeit schon auch ein Stück
weiter arbeiten. Und das war mir auch wichtig, also auch die persönliche Unabhängigkeit zu haben und
nicht nur vom Ererbten letztlich leben zu können, leben zu wollen und die Füße hochzulegen. Also
das ist das eine. Das andere ist auf den Unabhängigen wartet erstmal auch keiner. Also wenn man glaubt,
der Privilegierte hat es leichter in einer politischen Partei. Selbst in einer konservativen
politischen Partei ist es ein Trugschluss. Sag noch ein paar Worte zu dem sozusagen Background. Ich
meine normalerweise, also hier hören ja auch viele Leute, die schon mal Firmen verkauft haben,
die auch eine gewisse Art von Wohlstand haben. Das heißt, du sagst Familienunternehmen, das ist ja
im Wesentlichen dann auch, stell ich mir zumindest vor, die Aufgabe dann das Familienvermögen,
dass das ihr über Generationen habt, auch anzulegen und sozusagen zu erhalten oder zu mehren. Ist
das sozusagen das, was du mit Familienunternehmen meinst? Ja, das ist sogar sehr richtig getroffen.
Also wir frieren ja schon ein paar Jahrhunderte auf dem selben Stein und man will einfach nicht,
man will nicht der Letzte sein, der das dann zugrunde richtet. Und da geht es natürlich darum,
etwas an die nächste Generation weiterzugeben, dass man nicht selbst verjuchst und verjubelt hat.
Und denzufolge war immer die Maßgabe, die der nächsten Generation etwas mehr zu übergeben,
als man selbst bekommen hat. Und manchmal gelingt das ein bisschen früher, manchmal
gelingt es nicht so wirklich. Und in den letzten Generationen hat das einigermaßen funktioniert
gehabt. Aber das ist im Grunde die Philosophie, die dahinter steckt. Und das heißt, dann machst du
auch am Ende sehr viel Geldanlage oder Investments am Ende? Oder ist das jetzt so, dass du sagst,
okay, ich muss mich um die Immobilien, die wir besitzen kümmern? Ich glaube bei euch sind es ja
auch Länderreihen und Ähnliches, die muss ich in Stand halten. Oder machst du wirklich,
dass du sagst, okay, ich verteile das Geld sozusagen global in verschiedenste Befonds oder
in verschiedenste Aktien? Oder wie muss man sich das vorstellen? Ja, es ist ein relativ breit aufgestelltes
Portfolio. Also vor 100 Jahren hätte man so einen alten Kasten irgendwo in Oberfranken,
möglicherweise auch noch allein mit dem Wald und ein bisschen Ländereien erhalten können. Das hat
sich allerdings fundamental geändert. Und deswegen haben wir früh versucht, uns immer wieder in der
Breite aufzustellen, unterschiedliche Investments zu suchen und damit natürlich auch eine Diversifizierung
zu erreichen auf eine Weise. Jetzt ist es mittlerweile so, dass ich gesagt habe, als ich in
die Politik gegangen bin, das war ein Moment, wo ich dann meinen jüngeren Bruder gebeten hatte,
dass ich den Rücken frei habe, doch bitte das Tagesgeschäft zu übernehmen. Und der hat das
so gut gemacht, dass wir dann zu der Entscheidung kamen, dass er die Gesamtverantwortung übernimmt,
weil ich wusste, dass mein Leben weniger der Schollen gebundene ist, der irgendwo auf dem
Land sitzt, sondern ich wusste, dass ich in irgendeiner Form Weltenbummler sein werde und
meine Neugier, der mich sicherlich aus Oberfranken herausführen wird, immer wieder zurück, aber
auch oft herausführen wird. Und der hat das dann so wunderbar gemacht, dass er bis heute die Hauptverantwortung
dafür trägt und eitück mal share, also ich habe meinen Anteil dann daraus genommen, ohne letztlich
das Vermögen der Familie dann noch weiter zu schumpfen und hat mich dann unabhängig gestellt
und habe aber dann wiederum was sehr ähnliches gemacht, dass ich eben auch begonnen habe,
zu investieren, mich breit aufzustellen und auch da im Grunde die gleiche Lehre an die
nächste Generation wieder weiterzugeben. Okay, das heißt, aber am Ende verwaltest du
jetzt dein eigenes Vermögen, das ist dann unabhängig von der Restfamilie von deinem Bruder.
Und sagen wir einfach nur, weil wir auch immer hier mit Leuten sprechen, die große Konzerner
führen zum Teil oder die irgendwie Firmen aufgebaut haben, sagen wir so einen Win der letzten Jahre,
wo du sagst, Mensch, da haben wir investiert oder waren wir dabei, das ist gut gelaufen,
von einer Immobilie über eine Aktie, vielleicht zu dem Start-up und sag mal eins, wo du sagst,
boah, da habe ich auch daran geglaubt, das hat nicht geklappt. Das ist ein guter Mix. Ich meine,
überall fällt man mal so richtig schön auf die Nase und die Blute dann auch hübsch und muss man
sehr abwischen. Also es gibt immer wieder Investments gerade im Early-Stage im Start-up-Bereich,
wo man einfach zwei, drei Ideen schlichtweg abschreiben muss. Und das ist schon eine gute
Quote. Manchmal sind es fünf oder sechs von zehn, die nicht funktionieren. Und bei anderen Sachen,
die Erfolge gab es sehr breit. Also das Jahr, du hast Immobilien benannt, da gab es mal gute Dinge,
die jetzt beispielsweise im amerikanischen Raum gut funktioniert haben. Da gab es Stagnation auch mal
in Deutschland oder im europäischen Raum. Und ein anderes Beispiel, mich hat jemand im Jahre 2012
in Bitcoins gequatscht gehabt. Und ich habe gedacht, was bin ich eigentlich für ein Idiot,
weil ich dem auch noch zugestimmt habe und da investiert habe. Der nächsten Morgen hätte ich
mich was aus dem Fenster geschmissen. Und weil ich auch überhaupt keine Ahnung hatte, wie das
funktioniert. Und dann habe ich mich plötzlich da reingelesen und habe so schrittweise verstehen
gelernt, was eine Blockchain ist und wie diese Währung funktionieren könnte und wie sie nicht
funktionieren könnte. Aber das war halt zu einem Zeitpunkt, wo wir noch im zwei, höchstens drei
stelligen Dollar-Bereich waren. Und das Investment war jetzt nicht das Allerschlechteste. Ich habe
es da trotzdem viel zu früh verkauft. Okay, aber das heißt auch schon in der Größe und Summe,
weil wenn das aus dem Fenster gestürzt ist, das machst du jetzt ja nicht wegen 10.000 Euro.
Ja, das war jetzt natürlich bildlich gesprochen. Also ich wäre sicherlich nicht aus dem Fenster
gestürzt. Aber ich habe mich trotzdem sehr geärgert und ich ärgere mich auch, wenn ich 200 Euro
falsch anlege. Also wenn ich einfach dumm aus dem Effekt heraus handle und mir davor nicht Gedanken
gemacht habe, ist das wirklich vernünftig. Aber ich meine, bei dir, das kann man ja auch nachlesen
oder handelt es sich bei euch insgesamt um etwas Größeres Vermögen. Das heißt,
mein Verständnis ist viele deutsche Familien, die legen ja dann auch in die Top-Fonds der
Welt an. Also in Sequoia, als Adventure Capital oder in Private Equity-Fonds, KKM möglicherweise
ähnliches. Machst du sowas auch? Also sozusagen gar nicht selber aktiv rangehen und das heißt,
okay, ich gehe eigentlich eher als Limited Partner oder so als Investor in diese globalen
Fonds rein. Ist das was, wo du auch Zugang zu hast? Ja, das ist ein, ich hoffe, ein gesunder Mix.
Also das eine ist, dass man irgendwann in der Lage sein sollte, seine eigenen Schwächen und
seine Umbegabungen entsprechend einzuschätzen bei gewissen Dingen und das sollte man dann anderen
überlassen. Aber ich gehe jetzt auch nicht in Fonds hinein, die mit einer hohen Risikoschwelle
behaftet sind oder wo die Risikoschwelle so niedrig ist, dass man dann plötzlich in die
Grütze fällt. Aber ich hoffe, es bleibt ein kluger und vernünftiger Mix und da ist natürlich
manchmal auch ein Fonds dabei. Mir geht es so, ich treffe jetzt ja durchaus so einen Unternehmer
und freue mich immer, wenn Leute sozusagen aus dem Nichts was aufgebaut haben, habe das Gefühl,
hier haben wir eine große Unabhängigkeit, haben da auch eine große Risikopereitschaft auf wieder
was zu verzocken, so Elon Musk mästig, denn man hat selber sich das da über PayPal und ähnliches,
die Kohle erarbeitet und dann geht man wieder erfolgreich in Tesla rein und hat dann irgendwie
große, große Erfolge oder manchmal halt auch nicht. Also das kriegst du so mit und an der
anderen Seite kriegst du auch ab und zu mit, dass Leute, die zwar auch Firmen erben, es gar nicht
leicht haben. Die sind dann natürlich schon auch früh, ist CEO von einem Unternehmen, von einem
mittelständischen Unternehmen zum Beispiel. Aber die Faktor ist, stell ich mir das vorher das ganze
Leben, auch in der Jugend schon irgendwie klar, man hat da so eine Aufgabe vor sich und man kann
die natürlich ablehnen, aber so ein bisschen wird es doch erwartet und wenn man es dann macht,
dann hat man da auch natürlich echt viel zu verlieren, weil es halt über Generationen einem
schon vorbereitet wurde, würdest du ihm nachhinein sagen, also wenn du für die freie Wahl hättest,
lieber imprivilegierte Verhältnisse oder lieber sozusagen auf eine natürliche Art und Weise bei
null anfangen zu dürfen? Wenn ich die freie Wahl hätte, würde ich das annehmen, was mir das
Schicksal offenbart, nicht? Und das ist jetzt gar nicht so ein superphilosophischer Spruch,
sondern so ist das Leben. Aber ich bin jetzt nicht der, weil du das Beispiel genannt hast,
der jetzt mit voller Wonne durch sein Leben sich zocken würde. Also zu sagen, okay,
da mache ich jetzt da, setze ich jetzt einfach mal 90 Prozent, man ist vermögens auf eine Idee,
wenn es nicht funktioniert, fange halt wieder vorne an, von vorne an. So dicken einige,
speziell im US-amerikanischen Raum, das ist nun wirklich nicht meine DNA und von daher bin ich
schon so geprägt, dass ein hohes Maß an Sicherheit, auch an Absicherung gegeben sein soll, umso mehr,
wenn man Familie hat. Ich meine, das ist schon auch eine Verantwortung, die man gegenüber der
nächsten Generation dann hat, dass man die nicht komplett im Regen stehen lässt. Und den Rest
nimmt einem sowieso der Staat ab. Aber es gibt ja tatsächlich auch mittlerweile einige Tech-Unternehmer
aus Deutschland, der Terrik Müller hat mir das mal schon mal ähnliches gesagt, der oder unsere
Hörer hier kennen, Alexander Graf und E-Kumannsexperten, die sagen zum Beispiel, sie würden eigentlich in
ihre Kinder möglichst wenig vererben wollen, weil die sonst so eine große Last auch haben. Also
das kannst du schon verstehen. Was würdest du denn raten? Würdest du sagen, nee Jungs, die Kinder
freuen sich schon über eine gewisse Sicherheit? Oder würdest du den solchen Leuten raten ja? Also
macht es sich so, wie es bei uns in der Tradition der Familie ist, sondern lasst sie ruhig frei
ihr eigenes Ding machen ohne irgendeine finanzielle Last? Also ich finde es ganz wichtig, dass Kinder
nicht mit dem Gefühl aufwachsen, scheißegal, was ich künftig mache oder nicht mache. Ich bin
für den Rest meines Lebens abgesichert, dass wir eine unfassliche Dumm- und Torheit so heran zu
gehen, weil ich meine, wir leben in einer Welt, wo sich auch in einer Nanosekunde ein Vermögen in
Luft auflösen kann, so sicher es angelegt ist. Und das kann auch mal sehr schnell gehen. Und von
daher ist es wichtig, dass jede Generation für sich zu sorgen lernt. Gleichzeitig aber gibt es
gewisse Dinge, die man gerne über Generationen auch halten will und die jetzt nicht der pure Luxus
sind. Also wenn man jetzt über einen Bauernhof oder über ein altes Erbtes, eine alte Erb demobilie
spricht, wo man sagt, die würde man gerne über Generationen weiter tragen, dann ist das im
Wesentlichen mit Kosten verbunden, muss sich aber auch in irgendeiner Weise erhalten, also dafür
muss was da sein. Und diese Verantwortung weiterzugeben ist zum einen ja eine Verpflichtung, zum anderen
aber die zweite Verpflichtung bitte selber was aus seinem Leben zu machen, wenn aus irgendeinem
Grund mal plötzlich nichts mehr da ist. Und da ticke ich einfach nicht so, wie du es vorhin benannt
hast, dass ich sage, okay, scheiß drauf. Jetzt setz ich mal einfach alles auf genau diese Wette.
Und das ist einfach nicht meine Herangehensweise. Ich schlafe auch gerne ruhig und ich bin jetzt
einfach, ich hab diese Casino-Mentalität nicht. Und es sei jedem unbenommen, das zu tun und ich
bewundere jene, die da mit einem stahlharten Nervenkostüm da durchsorfen, dass die muss
uns auch geben, weil manchmal gar nicht große Ideen entsprechend entstehen würden. Und das
ist auch etwas, was ich immer wieder an den USA sehr bewundert habe in einer gewissen Weise und
bei uns glaube ich auch ein Stück zu wenig ausgeprägt ist. Da gibt es diesen Begriff der
Moonshort-Mentalität. Also, dass man im Grunde auch Ideen nicht nur formuliert, sondern auch
wirklich Geld in sie setzt, wo man sagt, ich habe überhaupt keine Ahnung, wie das ausgeht. Aber es
hat ein hohes Potenzial, eine Veränderung in dieser Welt herbeizuführen. Und bei uns ist ja immer
alles auf komplette Absicherungen, Risikoscheu und solche Dinge ausgerichtet. Und diese beiden
Mentalitäten darf man durchaus miteinander koppeln, aber bitte die Sicherheit nicht vergessen dabei.
Neuer Partner bei uns und zwar Hiscox, H-I-S-C-O-X, ein Spezialversicherer für Freelancerinnen und
Freelancer, Unternehmer, Unternehmerinnen sowie Agenturinhaberinnen und Agenturinhaber. Also,
wenn ihr in dem Bereich arbeitet, selbstständig seid und zum Beispiel Aufträge übernehmt von
größeren Partnern, dann könnt ihr auch passieren, dass ihr vielleicht irgendwas zu spät abliefert und
dann von denen in Haftung genommen werdet, weil ihr vielleicht ein größeres Projekt abgesagt wird
oder scheitert und ihr seid nach Erschuld. Dagegen kann euch Hiscox mit dem absoluten
Grundbaustein, nämlich einer Berufshaftpflichtsversicherung absichern. Besonderes Highlight
dabei ist, ihr braucht dann auch keine für sicherechtsschutzversicherung mehr, denn der
sogenannte passive Rechtsschutz ist inklusive. Also stellt sich heraus, dass ihr da unberechtigt
verklagt werdet, dann werden die Hiscox-Juristen euch da schützen und kostenfrei verteidigen. Das
ganze vor allen Dingen branchenspezifisch online und schnell abschließbar. Top Kundenbewertung,
alle Infos, Hiscox.de slash umr. Es ist ja auch so ein bisschen, man nennt das ja so in der
Investorensprache, so Conviction. Nichts ist beeindruckend da ja auch, wenn irgendeine Person
am Tisch halt so diese ganz harte Conviction hat, diese Überzeugung halt, das wird was werden.
Und ich kann mir richtig vorstellen, wie die Maske an den Tisch kommen und sagen, okay,
ich habe hier irgendwie 100 Millionen jetzt gemacht und ich nehme diese 100 Millionen,
schmeiße da alles drauf und das wird groß werden. Dann kriegen ja auch andere am Tisch das
Gefühl, oh, oh, oh, da muss ich dabei sein, der ist ganz, ganz sicher. So, das hat ja schon
so eine starke Handlungspolizie, wenn man so drauf ist, ne? Ja sicher nur, ich habe schon viele
Menschen mit einer sogenannten Conviction erlebt und dann haben sie gleichzeitig noch eine
Haschpfeife im Mund und da muss man sich überlegen, ist das der richtige, um sich an diese
Conviction dann auch zu glauben. Es ist schon nicht falsch, bei denen, die vor Selbstbewusstsein
kaum laufen können, auch mal ein bisschen genauer hinzuschauen, ob das eine ganz wunderbare
geschauspielerte Fassade ist oder ob hinter der Conviction auch richtig viel Substanz steht.
Und in Amerika lernt man dieses Selling ein bisschen mehr. Also da kann man teilweise einfach
wirklich, wirklich den unfassbarsten Dreck in Dinge aufblasen, wo dann plötzlich die Millionen
hineingelegt werden und die Conviction hilft, dass Menschen zahlen. Faktisch ist aber noch
überhaupt keine Substanz in dem Unternehmen drin, aber dann helfen natürlich die Millionen,
um das dann aufzufüttern. Da ticken wir in unserem Land natürlich komplett anders. Also da ist es
schon gut, dass man auch eine Ideen sprechen unterfüttert. Man kann das in beiden Gläntern
nicht pauschalieren, aber es ist eine andere, es ist einfach eine andere Herangehensweise. Ich
liebe Menschen mit Conviction, aber ich liebe sie besonders dann, wenn sie dahinter auch noch
was zu bieten haben und alleine Conviction reicht mir da nicht. Wir kommen dann mal ein bisschen
auf die USA zu sprechen. Ich will nur einmal vorgreifen, weil wir gerade über Conviction und
du hast auch das Wort Hushpfeife gesagt. Lass einmal kurz über Elon Musk sprechen.
Kennt ihr euch, hast du dich mal irgendwann getroffen, kennengelernt im Rahmen deiner Karriere?
Ja, ich habe ein paar Mal kennengelernt. Also ein paar Mal getroffen, also einmal richtig
kennengelernt und ein paar Mal getroffen. Er ist eine faszinierende Gestalt, aber er ist auch jemand,
der natürlich in seinen Handlungen, in seinen Entscheidungen, ich glaube mit dem Begriff
sprunghaft noch milde umschrieben ist. Und er ist allerdings gleichzeitig ein sehr interessierter
und sicher spannender, brillanter Kopf in vielerlei Hinsicht. Inwieweit er das auf ein
Privatleben, auf ein Freundeskreis übertragen kann und ähnliches, das vermag ich das. Dafür
kenne ich ihn nicht gut genug. Aber es war immer interessant, muss ich sagen und auch immer
interessante Leute um ihn herum. Also von daher ist das schon jemand, der sich an der
Ausnahmeerscheinung in dieser Welt ist. Gleichzeitig muss ich aber auch sagen, würde ich mir manchmal
bei denen, die über so viel Machtpotenzial verfügen und Technologie hat er mittlerweile
fast eine geopolitische Rolle übernommen, würde ich mir manchmal wünschen, dass bei aller
Fokussierung auf die nächste große, für manche verrücklingende Idee auch mal ein bisschen Zeit
in Anspruch genommen wird, um sich zu überlegen, was bedeutet das eigentlich gesellschaftlich,
was bedeutet das politisch, was bedeutet das für die größeren Zusammenhänge auf dieser Welt.
Und das ist bei manchen von denen, die in dem Technologiespektrum, also heute wirklich eine
große Rolle spielen, nur sehr, sehr schmal ausgeprägt.
Mittlerweile ist es ja unhin so, also ich schiebe jetzt nochmal einen Themenblock dazwischen,
bevor wir dann wieder zurück zu einer Karriere kommen. Das mein Gefühl ist, dass gerade so
die großen Technologiefirmen selber, als Google oder Meta, Apple sicherlich Amazon, de facto
mehr so Normsetzungsmacht haben als eigentlich fast alle Regierungen der Welt. Auch mehr
Kapital zum Teil als ganz viele Länder sind wir in so einer Zeit, wo eigentlich die Macht
oder auch die Entscheidungen dieser Welt nicht mehr getroffen werden von Politikern, sondern
am Ende von den Vorständen, Aufsichtsräten von so Weltkonzernen. Wir haben es ja in der
Pandemie erlebt, als die entschieden haben, Homeoffice, dann ging die Welle los, alle
ins Homeoffice. Und wenn man so guckt, wie die über iPhone, über Telefone, über alles
sozusagen ja schon sehr stark regieren in unser Leben hinein, auch Sachen möglich machen
und nicht. Staling hat mir gerade schon besprochen. Es gibt so viele Beispiele dafür. Wie siehst
du das? Ich sehe das ja ähnlich, Philipp. Ich habe vor, ich glaube, zehn Jahren mal ein
Artikel geschrieben bzw. auch in unterschiedlichen Interviews mal gewarnt davor, dass wir auf
einer Entwicklung sind. Ich habe das auf Englisch dann gesagt, from government to Googlement.
Und bin damals verspottet und belächelt und belachverlacht worden dafür. Und ich glaube,
dass wir heute schon in einer Lage sind, wo einige Unternehmen tatsächlich Geopolitik
betreiben und sich aber nicht das Wissen und das Know-how leisten auch an der Spitze dieser
Unternehmen, die geopolitischen Implikationen auch mit dem notwendigen Erfahrungsschatz dann
weiterzudenken. Sind sie normsetzend, wie du gefragt hast? Sie sind zumindest das Norm
beeinflussend. Und sie haben ja auch dazu geführt, dass beispielsweise immer unfassbare Röpfer,
dass Entsetzens dann aus Europa kommen, wenn in Amerika wieder plötzlich ein Meter oder ein Google
unsere regulierungswütige Obsession irgendwie fragt. Deswegen kann man sagen, sie sind enorm
auslösend. Jetzt hat das natürlich auch dazu geführt, dass Europa beispielsweise auch mal
Normen auf den Weg gebracht hat, die in anderen Ländern dieser Erde oder anderen Regionen dieser
Erde plötzlich auch als Beispielgebend gesehen wurden. Also Europa reagiert gerne mit Normen,
mit Regulierungen, also oft überreguliert Europa auch. In den USA ist es so, dass sich die
Regierung extrem schwer tut, ihre eigenen Kolosse dort zu sehr einzuegen, weil sie sagen es natürlich
auch in Teil unserer Wirtschaftskraft. Und deswegen sind wir da in einer sehr unterschiedlichen
Herangehensweise, fast unterschiedlichen Philosophien auf beiden Seiten des Atlantiks,
wie man damit umgeht. Abschließend dazu, diese Unternehmen haben die Wirtschaftskraft, wie mittlere
Staaten ihr Proteinlandsprodukt haben, nicht? Also daran kann man mal ermessen, also wie auch EU,
die die übertreffen, die Wirtschaft des Proteinlandsprodukt, mancher EU-Staaten in ihren
allein jährlichen Umsatzzahlen. Und daran kann man natürlich bemessen, was dafür ein Hebel
angesetzt werden kann. Und ich bin schon der Meinung, dass man die nicht komplett von
der Leine leisten kann, insbesondere wenn man sich manchmal überlegt, was für ein Bildungsgrad
da auch an der Spitze design oder anderen Unternehmens gegeben ist.
Hast du da konkretere Sorgen, gibt es da Firmen oder ist das Mensch? Da mache ich mir schon
einen Gedanken. Also jetzt über Elon Musk haben wir es gesprochen, da gibt es noch andere.
Ich glaube, jede dieser Firmen hat das Potenzial, gesellschaftliche Veränderungen
dabei zu führen. Also ich meine, unsere ganze Kommunikation hat sich verändert. Es hat sich,
es ist die, man kann strafrechtliche Regelungen umgehen, man kann Hassrede umgehen, man kann
laut das solche Dinge umgehen. Und wenn die Normen nicht gesetzt werden, allein im Social
Media Bereich, hat das gesellschaft verändernde Kraft. Das steht außer Frage. Oder wir erinnern
uns daran, wie sich, wie plötzlich große Hoffnung, das ist jetzt alles auch mehr als ein Jahrzehnt
damals, große Hoffnung in Facebook, da man siehst du, es ist noch Facebook gelegt wurde,
in, in, in andere Social Media Sternchen, die damals zu Grün begannen, als plötzlich im
arabischen Frühling gegen Diktatoren diese Plattformen genutzt wurden, um sich gegen
Menschen verachtende Regime zu werden. Aber es hat nicht lange gedauert, bis genau diese
Diktatoren und diese Menschen verachtende Regime sich genau derselben Plattformen bedient haben,
um teilweise grauenvolle Sachen dann wiederum stattfinden zu lassen. Und deswegen ist das,
es sind das so Beispiele, wo man bereits vor zehn Jahren eigentlich hätte sehen können, passt
auf, der herrschten Potenzial, dass zumindest ein gewisse Leitplanken braucht. Das Problem ist mit
diesen Leitplanken, die kann man nicht national herstellen, weil wir über transnational, über
grenzüberschreitende Technologien sprechen. Und da wünschte man sich natürlich, dass es global
zu mehr Kooperation kommt, findet aber tatsächlich nicht statt, weil die Interessen so unterschiedlich
verteilt sind. Und dazu kommt jetzt natürlich noch, dass wir diese zwei Mega-Blöcke haben mit den
USA und auf der anderen Seite China, was Technologische Entwicklungen anbelangt. Indien als
aufstrebende macht viele andere und plötzlich findet da ein Wettbewerb statt. Auf der einen
Seite sind staatlich kontrolliert, wie in China. Auf der anderen Seite werden sie eigentlich relativ
vom Haken gelassen, wie in den USA. Und das birgt natürlich wahnsinniges Konfliktpotenzial.
Lass noch mal ein bisschen auf deine, also in der Navitae sozusagen einmal chronologisch durchgehen.
Wir waren jetzt ja gerade bei der politischen Karriere. Die ist dann ja, ich habe es auch am
Anfang gesagt, wahnsinnig schnell gegangen. Also du bist auf die sozusagen nationale Ebene
getreten, du warst Minister in verschiedenen, Ministerämtern, einmal für Wirtschaft und einmal
für Verteidigung. Was war so deine Secret Source? Was war denn dein, also wie war das möglich?
Du weißt, die gesochische Karrieren hat ja seitdem oder auch davor selten gegeben. Also wo es so
schnell ging. Was hast du so gut gemacht? Vielleicht ging es auch zu schnell und insbesondere
war das ja ein, also wenn man so will, dann ab einem gewissen Zeitpunkt ein Raketen-Durchstart,
wo man natürlich auch damit rechnen muss, dass einem so eine Rakete mal um die Ohren fliegt.
Das fand ich ja dann auch statt. Also ich habe für mich das schwer zu beurteilen. Ich habe aus
meinem Herzen die eine Mördergruppe gemacht. Ich habe mich relativ wenig an an an so gewisse
Vorgaben gehalten, wenn meine Überzeugung eine andere war. Und ich kannte dadurch, dass ich sehr
spät in eine Partei erst eingetreten bin, kannte ich natürlich manche, der der Spielarten,
Spielereien, auch der Schweinereien, bis es in Parteien stattfinden übrigens in allen,
jetzt nicht von der Muttermilch her. Also wenn jemand mit mit mit mit mit jungen Jahr,
mit 15, 16 in eine junge Union eintritt, dann sagen wir mal, dann kann man schon irgendwann
den Begriff Intriege, Fehler, Freibuch stabilieren. Und das ist etwas, was ich natürlich erst sehr
viel später erfahren habe. Und ich habe dann eigentlich immer in einer Form reagiert, wie man
hoffentlich mit einem gesunden Menschenverstand reagiert. Und das war da manchmal ganz lustig,
weil dann viele dachten, der muss ja um sieben Ecken da gedacht haben. Und dann waren sie noch
mit den sieben Ecken beschäftigt und dabei war es noch nicht mehr um eine Ecke gedacht. Und dadurch
war ich vielleicht manchmal ein Schritt voraus. Aber das hilft einem natürlich nur so lange,
wie das System und ein politisches Gesamtkunstwerk bereit ist, einen zu tragen. Und deswegen ist
es auch absehbar, dass man dann irgendwann auf die Schnauze fliegt. Das habe ich ja da mit
relativer Grandetze auch getan. Also hast du da irgendwas, wo du denkst, Mensch, das hätte ich
in der Zeit anders gemacht? Also klar, die berühmte Doktorarbeit, die war ja nun schon davor.
Aber irgendwas anderes, wo du sagst, während der politischen Karriere irgendwas, wo du sagst,
Puh, mit der heutigen Sicht irgendwas Größeres oder was nennenswertes? Ganz ehrlich, damit
befasse ich mich gar nicht mehr. Also das ist natürlich, wahrscheinlich würden mir tausend
Sachen einfallen, die man, wenn man heute nochmal vor dieser oder jenen Entscheidung stehen würde,
dass man sagen würde, da hätte ich vielleicht den Hebel in dieser oder anderen Richtung umgelegt.
Aber faktisch ist es so geschehen, wie es geschehen ist. Und ich habe eigentlich relativ wenig
Lust, mein Leben trübselig durch die Lande zu ziehen und immer mehr wieder zu überlegen,
was hätte ich da und dort anders machen können? Also rückblickend waren es unglaublich unfassbar
erfahrungsreiche Jahre, im Guten wie im Schlechten. Aber gleichzeitig bin ich dankbar für jeden Moment,
im Übrigen auch für die schlechten Momente, weil es hat, wenn man, wenn man es lernt,
dadurch zu surfen und wenn man es dann irgendwann lernt, sich auch die Nase wieder abzuwischen und
aufzustehen, ist das ja nicht das Schlechteste, was einem passieren kann. Und vor dem Hintergrund
kann ich nur sagen, mir ist das alles früh genug passiert, mir ist vielleicht die politische
Karriere zu früh passiert, aber mir ist es auch früh genug passiert, Niederlagen einstecken zu
müssen im Leben. Und wenn das Ganze mit 65 stattgefunden hätte, weiß ich nicht, ob ich heute so
fröhlich wäre, wie ich jetzt bin. Ist deine politische Karriere für dich nochmal eines Tages,
sagen wir mal, in konkretere Ausprägungen denkbar? Also du warst damals ja auch durchaus im Gespräch
für Nachfolge von Frau Merkel, das wurde ja schon auch, es war nichts, unmöglich mehr. Also
Bundeskanzler und sowas, kann sowas in deinem Leben nochmal kommen, dass du in so eine Richtung gehst?
Ich finde, einmal im Leben gnadenlos überschätzt zu werden reicht.
Okay, das ist ja, oha, okay, okay, okay. Aber ich meine, überhin, ich habe das in der
Vorbereitung gelesen und gedacht, wir haben ja gerade bei Conviction gesprochen, schon Wahnsinn,
weil du warst, glaube ich, zu der Zeit als Wirtschaftsminister, so 37. Und da gab es diese
Thematik, sollte man nun Opel retten oder damals Akando retten mit Herrn Middelhoff und so. Und da
hast du ja ziemlich klar gesagt, Portion bezogen, nein, das macht keinen Sinn, diese Firmen zu
retten. Da gibt es jetzt keinen Staatsgeld, bist da relativ klar aufgetreten, mit 37. Und ich bin
jetzt irgendwie 44 und denken mir, wow, vor sieben Jahren so auf öffentlicher Bühne über solche Firmen,
sozusagen, das ist ja auch ein Anti-Investment, dass man sagt, okay, am Ende bist du ja auch Investor
gewesen, nur als Wirtschaftsminister mit öffentlichen Geldern. Und da hast du gesagt, nee, hier gehen
wir nicht immer die Runde, die nächste Finanzierungsrunde ohne uns. Aber da hast du ja
schon offensichtlich sehr viel Conviction angezeigt. Ja, also da ging es im Grunde nur erst mal darum,
hoffentlich auch wieder einen gesunden Menschenverstand anzusetzen und natürlich auch mal die Vorbereitungen,
die man bekommt, von Experten zu lesen und jetzt nicht nur aus dem Ärmel heraus eine Entscheidung
zu treffen, die vielleicht politisch der Partei jetzt in dem Moment nutzen könnte. Und bei Opel
und Akandor war das damals eine Frage, verjuchst man Steuergelder für individuelles Managementversagen
oder das Managementversagen in einer Firma? Und ist nicht möglicherweise eine geordnete Insolvenz der
richtige Weg, bevor man dann sich mit dubiosen Partnern ins Bett legt? Und da hatte ich eine sehr,
sehr klare Meinung. Und insbesondere als diese Partner, die sich da angedient haben, da ihre
Charmeinklänge von sich im Kanzleramt und alle gerührt den jeweiligen Vorschlägen zugehört
haben, ging es mir halt doch ein bisschen anders. Und deswegen habe ich da relativ früh auch gesagt,
okay, das ist nicht etwas, das kann ich in der Form so nicht mittragen. Und gut, dann ist es natürlich
auch so, dass man irgendwann Mehrheitsentscheidungen auch akzeptieren muss. Wir befinden seine
Demokratie, aber es gab natürlich auch Momente, wo ich dann mal mit dem Rücktritt gedroht habe. Und
habe ich mich in allen Fragen durchgesetzt? Natürlich nicht. Aber darauf kommt sie in meinen
Augen am Ende des Tages an, dass wir halt nicht nur Abnicker haben und solche, die die Politik als
Plattformen sehen, sich und lediglich der Partei zu gefallen. Und ich finde, das ist, wenn man
durch alle Parteien derzeit schaut oder blickt, nicht mehr inflationär ausgeprägt. Vielleicht war
es, das war das auch noch nie der Fall. Aber man macht dann natürlich auch Fehler und ich ganz ehrlich
habe es ja vorhin schon gesagt, also wenn man im politischen Geschäft selbst mit, wenn man mit
Überzeugungen und Convictions, wie du es genannt hast, lebst, nicht täglich viele Fehler macht,
dann ist man übermenschlich. Es geht gar nicht anders. Würdest du sagen, dass dein Stärkser Skill war,
einfach wirklich auch ein sehr, sehr gutes Auftreten zu haben? Ich meine, es gab auch die Artikel, wie
du sozusagen Bierzelte und Regierungsorte faszinieren konntest, offensichtlich. Ist das so,
dass wäre das vielleicht eine Secret Source, die du gehabt hast oder mir noch hast? Ich weiß es
nicht. Ich habe eine Sache nur immer versucht, ich habe Dinge probiert zu erklären. Und wenn ich
das Gefühl hatte, dass die Menschen sich an der Nase herumgeführt fühlten, angesichts der typischen
politischen Sprecherei und des typischen politischen Wortschatzes und ihnen dann zumindestens entweder
klar auch zu sagen, ich habe mal von der Sache keine Ahnung oder dass man es dann, wenn man die
Ahnung hat, tatsächlich so erklärt, dass es die Menschen auch verstehen. Das war im Grunde immer
mein Anspruch und das ist ja nun wirklich nichts hochkomplexes und vielleicht hat das in Teilen
funktioniert, in anderen hat es aber natürlich dann auch nicht funktioniert. Wie muss man sich die
Situation vorstellen, als es dann bei dir sozusagen vorbei war? Ich bin jetzt ja nicht ansatzweise nicht
millimeterweise so exponiert, aber so ein bisschen, wenn wir hier ein Festival machen mit 70.000 Besuchern,
dann hat man natürlich auch irgendwie Druck und das ist eine gewisse Mikro-Öffentlichkeit hier in
Hamburg. Und wenn ich mir so jetzt hoch extra poliere auf deine damalige Situation oder auf die von
anderen prominenten Figuren, wir haben das ja alle paar Jahre mal in Deutschland, dass da wirklich
jemand komplett sozusagen auch medial so aufgearbeitet wird in der Form. Was passiert da mit einem? Also
wie ist das da? Sucht man sie, geht man aus dem Land raus, liest man noch was, sucht man sich in
Vibratung, spricht man noch mit Anwälten, coacht mittlerweile andere, wenn so was jetzt nicht
anderen Medien schaffenden oder Sportler neu mit passiert, also Politikern, wie ist das? Also wenn
mich jemand fragt, gebe ich auch gerne diskret meine Erfahrungen weiter, da habe ich auch überhaupt
kein Problem damit. Also es wäre völlig verlogen zu sagen, dass das nichts mit einem macht und
dass man, wenn man einen Rhythmus hat, wo man nur noch vier Stunden schläft und zwar jetzt nicht
über Tage, sondern über Monate eigentlich über Jahre hinweg, wo man täglich es mit den
unterschiedlichsten Schweinereien zu tun hat, gleichzeitig aber selbst auch in einem Rhythmus
drin ist, wo man auch mal vor der ein oder anderen Härte nicht zurück schrägt und dauernd diese
Aufmerksamkeit hat. Plus natürlich in einer solchen Zeit auch für seine Familie nicht mehr
präsent ist, dann löst sowas in dem Moment, wo dann die Bruchkante kommt, löst das natürlich
schon auch erstmal sowas wie eine Trance aus und das ist natürlich etwas, was man aufarbeiten
muss und dafür muss man sich die Zeit nehmen und ich fand, mir konnte nichts Besseres passieren,
als wieder in eine Normalität zurückkehren zu dürfen, weil es ist ein komplett bizarres Leben
und plötzlich wieder und deswegen hat es mir gut getan, nicht für eine Weile nicht in Deutschland
unterwegs zu sein, sondern einfach morgens auch in einen Zug oder eine S-Bahn steigen zu können
und wieder in ein vergleichsweise normales Leben zurückzukehren und feststellen zu dürfen, dass es
eben nicht Gott gegeben ist, dass man über Jahre und Jahrzehnte hinweg ein Leben in der
Öffentlichkeit in dieser Form führen muss und führen soll und dann tut es natürlich gut,
einfach auch mal seine eigenen Schwächen und Fehler zu analysieren und dazu kommt man ja während
dieser politischen Hamsterrat-Tour überhaupt nicht, das schafft man gar nicht und es wäre gut,
wenn man gelegentlich die Zeit dazu hätte und ich habe dann Gott sei Dank mir die Zeit
nachnehmen können und deswegen nochmal, es war auch das Beste, was mir passieren konnte,
dass ich aus Maul geflogen bin. Du bist ja dann nach New York gezogen und hast da, also da gab es
verschiedene Jobs, also von politischen Beratungsfunktionen, so einen weißen Sinn,
da gibt es so Statement Jobs, habe ich da so in der Recherche gelesen,
am verschiedenen Thinktanks gearbeitet, aber auch als Investor gearbeitet,
da gibt es deine Firma Spitzberg Partners, glaube ich, die habt ihr da gegründet,
also das ist sozusagen eine Investmentgesellschaft. Ist das so ungefähr das Spektrum, was ich da
beschreibe oder habe ich etwas vergessen? Ja, also ich habe wirklich versucht mich so weit wie
möglich aus dem dann abgeschlossen politischen Geschäft auch rauszuhalten. Aber ich bleibe
natürlich ein politisch interessierter Mensch, also das kriegt man aus dem Körper und aus dem Kopf
kriegt man natürlich das politische Interesse nicht mehr heraus, aber ich hatte kein Interesse
daran gehabt, politische Beratungen in der Hinsicht zu machen, dass man plötzlich als Türöffner
agiert und auch wenn mich heute der ein oder andere genüsslich, selbst auf Wikipedia-Seiten,
die ja dann auch von irgendwelchen Leuten geschrieben werden als Lobbyist bezeichnet,
das war und wollte ich eben tatsächlich nie machen. Und mir war es wichtig, wieder in
den normalen Wirtschaftskreislauf zurückzukehren. Mich haben zwei Themen sehr interessiert,
wo ich immer vorgegeben hatte, während der politischen Zeit wahnsinnig viel Ahnung zu haben,
aber komplett ahnungslos war. Zum einen die neuen Technologien, die jetzt in den 2011,
2012, 13er Jahren, also nach meinem Rücktritt, ja nochmal so den wahnsinnigen Schubkraft entwickelt
haben. Und mir damals klar war, dass das Gesellschafts- und Weltverändern ist, was
sich da abspielt und da ging es mir einfach darum zu lernen und das habe ich dann versucht,
mit der Investitionstätigkeit zu verbinden und auch bei Technologiekonzernen und jungen
Companies zu verstehen, wie gesellschaftlich aber auch geopolitisch relevant sind die
tatsächlich und sind sie vorbereitet für diesen Schritt. Und in einem solchen, während
ein solches Schritt ist, kann man die begleiten, da kann man sie beraten, wie man, wie man davor geht,
aber gleichzeitig, wenn man merkt, die sind stabil und die sind gut, kann man in der nächsten
Runde dann auch mitinvestieren. Und das ist an sich ein sehr, sehr interessantes Modell gewesen.
Und gleichzeitig dann in den ersten Jahren auch noch in einem Think Tank in Washington
entsprechend engagiert, auch um zu lernen. Ich war ein junger Kerl, das bin ich jetzt heute nicht mehr,
jetzt bin ich ein alter Sack. Ja, 51, 51, oder? Ja, da kommen. Aber das war so eine Zeit,
wo ich gesagt habe, einfach nochmal inhalieren, lernen. Ich habe von so vielen Dingen keine Ahnung
und plötzlich wieder die Zeit zu haben, das tun zu können, aber gleichzeitig damit auch ein
bisschen Geld verdienen zu können war eigentlich eine wunderbare Fügung. Und man wird dann plötzlich
wieder sehr demütig und bescheiden, wozu einem ein politisches Spitzenamt selten Gelegenheit gibt.
Weil du gerade Lobbyist gesagt hast, dass du es nie sein wolltest und auf Wikipedia,
ich nehme das mal ganz kurz als Chance, dich mal zu fragen. Der berühmteste Fall in Deutschland
zumindest ist ja der Wirecard-Fall, wo auch gemunkelt wird, du hattest da Ideen irgendwie
geholfen, dann die Tür aufgemacht, irgendwie die deutsche Politik zu Frau Merkel, ähnliches. Hat es
gegeben oder nicht? Ja, das war der einzige Fall, wo ich für eine Kompanie tatsächlich einmal die
Bundesregierung informiert hatte, weil meine Firma damals, die, also das heute ja, hat sie herausgestellt,
als hochgradig betrügerische Wirecard-Konstrukt, aber wie viele andere auch in eine Einzelfrage
beraten hatte, nämlich da ging es darum, die wollten in China einen Finanzdienstleister erwerben
und akquirieren. Und dafür hatten sie damals meine Kompanie um Unterstützung gebeten,
das wirklich nur für diesen Teilbereich. Und da war auch nichts erkennbar in irgendeiner Form,
aber ich habe gesagt, es ist ein DAX-Unternehmen, es war damals ein DAX-30-Unternehmen, wo ja 99,9%
aller auch Verantwortungsträger in Deutschland damals, denen wir ja da weniger zu Füßen lagen.
Und kann ja leider Anlass sehen, da Anlass waren zu zweifeln, das war ein kluger FT-Journalist,
der das erste Mal dann aussingt haben hatte. Und ich habe damals gesagt, okay, das ist politisch
relevant, weil wenn ein DAX-Unternehmen wohlgemerkt in China einen anderen Finanzdienstleister übernimmt,
muss das die Regierung wissen. Und deswegen habe ich damals die Bundeskanzlerin informiert,
die damals auf dem Weg war, auch ein paar Wochen später, glaube ich, den chinesischen
Präsidenten zu treffen. Und das war wirklich das einzige Mal, dass ich in der Form die Bundesregierung
über einen Schritt einer Kompanie informiert hatte. Und das ist natürlich mit WON dann aufgenommen
worden von all jenen, die mir gerne einfach nochmal den nächsten Nachtritt verpassen wollten,
wo sie gesagt haben, meine Güte, wer haben's immer gewusst, der Lobby ist Gutenberg. Und also,
wenn man in zwölf Jahren nach dem Ausscheiden aus der Politik einen Fall hatte, wo man die
Bundesregierung informiert, dann, glaube ich, muss man schon viel fand, dass sie aufbringen,
als eine die Berufsbezeichnung Lobby ist anzukommen. Aber das heißt, du hast dann nämlich auch mal
Jan Maastalek kennengelernt. Ich nehme an, du hast in der Zeit auch damals den Jan Maastalek,
der jetzt einfach Flucht ist. Nein, nie kennengelernt. Gott sei Dank, ich bin froh,
dass ich diesen Mann nie getroffen habe. Ich hatte selber auch mit Wehrkart sehr,
sehr wenig zu tun. Das haben zwei, drei andere meiner Kompanie haben diese Aufgabe damals
wahrgenommen. Und das war auch nicht der Hauptaufgabe, sondern es ging ja wirklich nur um
dieses kleine Segment. Und ich kann hoffen, dass die zu Verantwortung gezogen werden,
wie viele Menschen da Geld verloren haben und in welcher verbrecherischen Preise da
offensichtlich vorgegangen wurde. Gut, es müssen Gerichte jetzt klären. Aber es ist
notwendig, dass da der nächste Schritt jetzt gemacht wird. Wo wir jetzt gerade über diese
amerikanische Zeit sprechen und auch über die, sagen wir auch in Wikipedia, es reicht ja da rein
zu gucken, dass dir alles, du hast ja einen wirklich sehr langen Eintrag. Eine andere
Thematik, du ahnst wahrscheinlich schon, was kommt, wollte ich dir noch mal ansprechen. Natürlich,
weil es irgendwie mit Technologie zu tun hat und auch prominent in den deutschen Medien war. Und zwar
diese berühmte KI-Firma Augustus heißt die, glaube ich, in die du auch investiert hast, wo du
auch einen Amt begleitet hast, also ich glaube ein Aufsichtsratsamt oder ähnliches. Die ist ja
dann hinterher auch deswegen bekannt geworden, weil der Philipp Amthor von der CDU da auch sich
eingesetzt hat. Also ich meine, die meisten kennen das Thema. Sag mal kurz deinen Blick drauf,
weil ich mich das, ich habe es auch natürlich verfolgt, das ist faszinierend, wie das so ist
und auch irgendwie verrückt. Beschreib mal, was da wieder steckt. Eines von vielen Investments,
das ich in die Technologiefirmen gemacht habe und das war nur ein Investment, das total in
die Binsen ging, weil man es da irgendwann auch festgestellt hat, dass man es mit dem einen oder
anderen sehr fragwürdigen Charakter zu tun hatte, befindet sich jetzt in der Abwicklung,
in der Insolvenz. Ich fand das irrsinnig ärgerlich, da Geld verloren zu haben. Aber auf der anderen
Seite ist es halt so, wenn man in Startups investiert, kann es auch mal sein, dass man es mit einfach
auch krummen Charakteren zu tun hat. Aber du investierst dann, also weil das irgendwie ärgerlich,
das sind dann Millionen zum oder eher 50.000, so das übliche deutsche Business Angel Ticket und
das machen also die deutschen Gründer, da redet man mittlerweile so, ist mein Gefühl 30,
40, 50.000, habe ich auch schon mal investiert. Ist es eher das oder ist eher doch noch ein,
zwei liegen drüber? Ich habe ja vorhin schon gesagt, ich ärgere mich auch über 100 Euro,
die ich fange, wenn ich auf irgendjemanden hereinfalle, der einfach nicht ehrlich ist. Und
deswegen ist es vollkommen wurscht, ob man jetzt über 100 spricht oder da noch ein paar Nullen dran
hängt. Also deswegen da unterscheide ich nicht. Aber es sind eher ein paar Nullen dran, also 100,
da kann man dann nicht mehr investieren. Das Investment war auf jeden Fall mehr als 100.000.
Ja, okay. Aber ich meine, auf der anderen Seite, wenn man guckt, wie groß der KI,
also der künstliche Intelligenz halb heute ist, dann war das zumindest thematisch ja nicht falsch,
eigentlich. Nein, thematisch war es nicht falsch, das war ja auch nicht die einzige KI-Filmer,
für die ich mich interessiert habe oder weiterhin interessiere. Und das Thema ist von einer so
unglaublichen Relevanz und man kann eigentlich wirklich nur jedem, egal ob man jetzt eine Firma
führt als Mittelständler oder als Großkonzern und sich tatsächlich in einem auch in einem
Angestelltenverhältnis befindet, kann ich nur empfehlen, sich mit der Thematik so schnell und
so intensiv für möglich zu befassen, weil es ist wirklich in höchsten Maße Gesellschaftsverändern.
Und machst du dann noch was? Also bist du da weiter im Themenbereich als Investor aktiv oder Open AI
jetzt irgendwie nah dran oder so? Ja, ich bin, also ich habe ein relativ großes Netzwerk da drüben von
vielen, die jetzt auch in Firmen oder Firmen Gründer sind, die jetzt teilweise durch die Decke
gegangen sind. Und ich interessiere mich natürlich dafür und auch da bin und bleibe ich
lernender und bin fasziniert und an einer oder anderen Stelle investiere ich auch mal klar.
Ich bin jetzt im September zwei Wochen in New York, wen muss ich treffen?
In New York. Aber ich würde auch reisen, ich würde auch sagen, du sagst, die Umfeld-Großraum.
Also ich werde von den Freunden, die ich dir jetzt empfehlen würde, würde ich wahrscheinlich
irgendwo aufs Empire State Building gehängt werden. Den oder jenen musst du sehen, weil
wir jetzt nicht ein ganz privates Gespräch haben. Aber das können wir ja nochmal privat machen.
Aber du bist da schon noch häufig da, ne? Also du pendelst du? Ich bin auch regelmäßig dort,
aber ich bin jetzt nicht mehr so verrückt, wie ich früher war, dass man teilweise im,
also einfach viel zu häufig über den Atlantik musste, sondern ich finde das,
ich finde es auch unverantwortlich mittlerweile, Flüge einfach in einer Form zu nutzen, bloß wenn
man glaubt, ein oder zwei Tagestermin wahrnehmen zu müssen. Manchmal ist es unumgänglich, aber ich
versuche dann schon jetzt immer auch eine längere Zeit drüben zu bleiben, Dinge hinein zu packen.
Und Gott sei Dank habe ich auch mittlerweile die Zeit mal ein, zwei Tage, Tage dazu zu packen,
wo man halt dann in eine Kultur eintaucht, indem man sich Dinge anschaut, die halt nicht nur mit
Konferenz räumen oder mit einem Business Aspekt verbunden sind. Und ich habe mich auch in dem
ganzen Bereich eher in so eine Chairmanrolle zurückgezogen und das Tagesgeschäft machen
mittlerweile fröhlich auch andere. Wenn du sagst mit den Flügen, da höre ich auch schon so ein bisschen
so eine, sagen wir mal, Flugscham vorstufe raus, ist es so ein bisschen, also dass man auch denkt, okay,
also Transatlantikflüge jetzt einfach nur so nach dem Motto für einen Termin hin und her, das siehst du
auch, das ist schon eine Position, die jetzt sehr progressiv ist. Also ich versuche das schon zu vermeiden,
wo immer es geht. Und ich versuche auch beispielsweise in Europa so oft wie möglich auf den öffentlichen
Verkehr, auf die öffentlichen Verkehrsmittel zurückzugreifen und insbesondere eben, man beginnt
schon, seine Flüche neu zu erfinden, wenn man mit der deutschen Bahn unterwegs ist, aber ich bin
immer noch lieber mit der deutschen Bahn unterwegs, insbesondere innerhalb Deutschlands, auch wenn
ich gelegentlich sechs Stunden verspätet irgendwo ankomme, als dafür dann Flügenützen nutzen
zu müssen. Also wenn es die Alternative gibt, mache ich sie gerne, insbesondere ist es ja auch
immer gut genutzte Zeit. Okay, aber hätte ich jetzt gleich erwartet, dass du sozusagen auf dem
Themenbereich sozusagen diese Gedanken machst. Es gibt ja auch viele, die sagen, das lässt sich
alles mit Technik lösen und werden dann schon hinbekommen und jetzt heute auf Flügel zu verzichten,
das macht das auch keinen Sinn, aber nee, okay, verstehe ich. Nein, ich glaube, wir haben deine
Gesamtverantwortung, werde ich hier immer gerecht, natürlich nicht. Und ich versuche mal alle Menschen,
dass wir gelegentlich auch mal über die Stränge schlagen, aber ich finde schon, dass insbesondere
auch Teil der jüngeren Generationen Punkt haben, uns immer mal wieder daran zu erinnern, dass man,
das ist ja nicht nur die Jüngeren, aber uns daran zu erinnern, dass man auch ein bisschen anders
handeln und agieren kann und dass wir vielleicht einen Planeten hinterlassen, der jetzt nicht nur durch
unseren Zynismus letztlich gestaltet wird. Also ein bisschen auch Sympathie für Fridays for Future
oder ähnliches? Für Fridays for Future hatte ich durchaus Sympathie, weil ich das einen kreativen
Weg fand. Bei den Klimaklebern fehlt mir in der Hinsicht, dass nicht das Verständnis für ihr
anliegen, aber das Verständnis für ihre Methode. Hast du dich mal mit der Luise Neubauer getroffen,
da war gesprochen? Nein, die kenne ich nicht, aber ich verfolge sie natürlich mit. Und ich finde,
auch junge Menschen, die sich engagieren für ihre Anliegen, finden ihr etwas Großerartiges. Und
dann bei uns ist ja dann immer so, fort wird das Urteil gefällt und sofort wird jemand den Bau
schon bogen verdammt bloß, weil es irgendjemand nicht in den Kram passt. Du weißt, es ist doch einfach
sich mal mit Argumenten auseinanderzusetzen und auch mal einen ruhigen Diskurs zu führen. Und
das ist doch eigentlich das Entscheidende für uns. Du bist ja eigentlich noch jung, also 51, ich
hatte vor, ich war einfach kurz überrascht. Also jedenfalls habe ich, du schreibst ja auch sehr
viel bei LinkedIn mittlerweile, du hast dann großes Profil, müssen wir darüber sprechen.
Jedenfalls hast du für Christi auch im Bezug auf dich und deinen Podcast-Partner,
den Gregor Giese, ihr macht ja seit einer Weile jetzt so ein Podcast zusammen.
Wohlgewehr mit uns sehr gerne, ich wollte das jetzt nicht so darauf vorne stellen, aber ja,
wir dürfen den produzieren und sind natürlich stolz drauf. Also Hörempfehlung. Jedenfalls,
da hast du euch beide auch als alte Säcke bezeichnet und so, das heißt du,
fühlst du dich alt mittlerweile oder ist das so ein bisschen Kokoterie?
Ach, das ist immer so ein bisschen Tagesform abhängig. Also wenn ich mit meinen Doktern
unterwegs bin, fühle ich mich mauerhalt. Auf der anderen Seite gehen sie auch noch mit mir aus.
Also deswegen, das hat, das ist das der tröstliche Effekt dabei. Nein, ich fühle mich, also
nachdem ich aus dem politischen Zirkuszelt heraus treten durfte, wo es im Übrigenz nicht nur
wie im Zirkus zugeht, das darf man auch mal einschränkend sagen, aber habe ich mich eigentlich
um zehn Jahre verjüngt gefühlt. Also es lässt einen nicht schneller altern als in der Politik
tätig zu sein. Das war zumindest meine Erfahrung. Und ich habe mir einfach eine kindliche Neugierde bewahrt
und ich bin, ich lasse mich auch mal gerne von anderen Meinungen überzeugen und ich versuche eben
nicht verhärmt durchs Leben zu gehen und ich glaube, so kann man zumindest ins junge Märzen
bleiben und heute ist man, mit 51 ist man noch nicht wirklich ganz alt, das stimmt schon.
Gibt es eigentlich Politiker, Politikerinnen, die so weltweit siehst oder auch in Deutschland
vielleicht, die machen das richtig gut, jetzt mal unabhängig von irgendwelchen Parteien,
das wird dir nicht ganz leicht fallen, aber jetzt auch gerade schon im Ausland, wo man ein bisschen
ohne Parteibrille guckt, also irgendwer, der das richtig gut macht? Also mir fällt es besonders
leicht, nicht durch die Parteibrille zu schauen, weil ich habe viel, viel Achtung vor Politikern
auch aus ganz anderen Gruppierungen. Ich mein, weshalb mache ich das mit Gregor Gizzi, weil ich ihn
einfach achte, als Menschen achte, also klugen, als unterhaltsamen, als selbstironischen, als
als einen, der auch mit Argumenten mal zu überzeugen weiß. Also ich finde, da durchaus in
jeder Partei höchst Achtenswerte und beachtliche Menschen sind das die Top-Führungsfiguren, wo
man sagen würde, wow, was für ein Charismatiker, die sind wirklich, das ist wirklich die Zukunft
unseres Landes, denen könnte man viel, viel anvertrauen und zutrauen. Ich glaube, wir sind
jetzt nicht mit einer Inflation von Großbegabungen, egal in welchen Parteien man guckt, gesegnet in
unserem Land, aber das gilt ja nicht nur für uns. Das Problem ist, es will halt keiner mehr in
dieses Scheißgeschäft, Philipp. Und wir sind natürlich auch in einer Medienlandschaft, wo
jeder Halbsatz für einen der Galgen bedeuten kann. Und deswegen ist die Lust von unabhängigen
Köpfen, die vielleicht mal irgendwo ein Bruch in ihrem Leben haben, sich den moralien, sauren
Kommentatoren, die ja ach so ein blüten, weißes Leben geführt haben, auszusetzen, aber die
einen jederzeit vernichten können, ist natürlich etwas, was keinen Menschen oder
wenige Menschen dazu bringt, sich überhaupt dem noch auszusetzen. Also deswegen bewundere ich
schon mal jeden, der es macht. Das ist, aber habe ich Begeisterungstürme, dass ich sage, hier sind
die sechs deutschen Politiker, wo ich sage, wow, das ist wirklich eine ganz außergewöhnliche,
globale politische Begabung, tue ich mir ein bisschen schwerer, aber da bin ich wahrscheinlich
der Einzige in diesem Lande. Ich war es mit Sicherheit auch nie. Also von daher darf
ich mir einen Urteil erlauben, was ich mir selbst auch nie gegeben hätte.
Und im Ausland, in den USA und so zum Beispiel, da gibt es ja wirklich ältere Herren, Biden
und Trump, irgendwer darunter, der dir Hoffnung machte, wo du sagst, Mensch, das sind gute Personen?
Also ich fand zum Beispiel ganz erfrischend, denn aber der ist jetzt den Verkehrsministerium
geparkt worden bei Biden. Das ist ja auch bei uns meistens der Todesstoß in Deutschland, wie wir
wissen. Der mit dem unaussprechenden besprechlichen Namen Pete Buttigieg, den möchte ich jetzt
nicht buchstabieren, aber der beim letzten Mal ein Gegenkandidat von beiden Wahlen in den sogenannten
Primaries. Das ist ein junger Kopf aus dem Barm Bürgermeister in einer kleinen Gemeinde, ich
glaube, wenn ich richtig mich erinnere, ich glaube in Indiana oder in Idaho, also in einer von diesen
Staaten und dort bekennen homosexuell, gar nicht aber, sondern eloquent und charismatisch einfach
eine wirklich gewinnende Figur. So, das zum Beispiel, wo ich glaube, der unter den Demokraten hat ja
noch Zukunft. Bei den Republikanen ist es schwierig, weil viele von den ausgleichenden, guten Köpfen,
die jetzt nicht nur diesen blonden Schachtelträufel hinterherlaufen, momentan sehr still geworden
sind. Und da gibt es sicher auch noch gute, aber die zeigen sich momentan nicht.
Also Pete Buttigieg, finde ich spannend, dass du sagst, ist mir auch schon ein paar Mal aufgefallen.
Der ist ja noch, der hat diese Kombination in den USA ja wichtig, der war ja auch glaube ich schon
in der Armee, hat da ein, einige Jahre gedient, recht hochrangig, war dann auch noch bei McKinsey,
also dieser, also Top-Beratung, Wirtschaftskarriere und ist noch sehr jung, ich glaube das sind seinen
Dreißigern oder so und ist dann in der Schwule und dann auch noch irgendwie, ja genau als Bürgermeister
von einer kleinen Stadt dann in den Präsentialswahlkampf eingestiegen, aber immerhin ist jetzt
schon Verkehrsminister, also den habe ich auch verliste. Cool, dass du das sagst.
Nee, der hat durchaus Zukunft und momentan ist es natürlich schon bitter, als wenn man die Auswahl
zwischen diesen beiden jugendfrischen Herren sich da betrachtet und eine davon, der sich
ein Verfahren nach dem anderen an den Hals selbst legt, wenn man so will und gleichzeitig eine
Kultur in den USA hat, zumindest ist es auf der einen Seite, wo es einen gibt, der den
politischen Skandal durch seine Inflationierung entwertet hat, nicht? Also man muss nur genügend
Sauen pro Tag durchs Dorf treiben, irgendwann riecht man es nicht mehr nicht und das ist schon
bitter für eine so in sich ja wirklich stabile gewachsene Demokratie, weil da vieles ins Wackeln
gekommen ist und mich besorgt das und ich sehe jetzt nicht die wirklich die die Köpfe, die auch
da Gräben überwinden können, die heilend wirken können auf die vielen Wunden, die sich da
gegenseitig zugefügt wurden und werden und man darf heute vom Tag heute nicht ausschließen,
dass wir nochmal diese Heimsuchung, Donald Trump, New Yorker, Immobilien, Magnaten,
Okay, waren deine oder waren diese Entwicklungen in den USA auch dann für dich Ausschlag geben,
dass du irgendwann gesagt hast, ich komme wieder zurück zu sagen meinem Lebensmittelpunkt nach
Deutschland? Ich bin immer begeisterter Europäer gewesen und bin eigentlich noch begeisterter
über die Jahre in den USA geworden, bei allen Missständen, die wir auch in Europa haben,
bei allen Schwierigkeiten, die wir hier weiterhin zu überwinden haben, aber ich finde, dass wir
schon einfach in einem großartigen Kultur, potenziell immer noch Wirtschaftsraum und
leben und leben dürfen und leben können und das ist eine Bereicherung, die ich in den USA
so nicht erfahren habe, andere Bereicherungen, aber ich empfinde Europa schon als mein Zuhause
und in der Hinsicht waren dann über zehn Jahre USA dann auch genug. Werbung ist für ganz viele
Menschen Herzensangelegenheit. Menschen stecken tausende von Stunden Arbeit in Werbung in die
Strategieentwicklung dahinter in das Briefing, die Ideenfindung, Gestaltung, Präsentation,
Recherche, Planung, Verfeinderung von Kampagnen und und und. Also Leidenschaft und Herzblut und
weil das so ist, ist es umso wichtiger, dass der Werbekanal, also da wo die Werbung ausgestrahlt
wird, dass das genauso viel leistet wie die Menschen dahinter und hier genau kommt unser Partner
Amazon Ads ins Spiel. Die leisten das, die bieten markt eine breite Auswahl an Werbekanälen,
die erreichen ein engagiertes Publikum über Plattformen wie FreeWe, wie Twitch,
im Umfeld der UEFA Champions League of Prime Video. Sie helfen Marken relevante Kampagnen zu entwickeln.
Es gibt medieübergreifende Insights, ganzeiliche Messungen dank der Amazon Marketing Cloud
für dem Ende zum Anzeigen, die auch besser funktionieren. Also wer schon so viel Leidenschaft
reinsteckt, der prüft bitte auch einmal die Ausspielung über Amazon Ads. Alle Infos dazu
advertising.amazon.com slash about minus ass.
Mittlerweile hast du ja hier auch eine Rolle eingenommen, die auch schon wieder öffentlich ist.
Also jetzt werden wir über den Podcast gerade schon gesprochen. Das gibt es jetzt noch nicht so
lange, aber ich würde sagen ein paar Monate sind es schon. Aber wenn man dich jetzt verfolgt,
jetzt kommt jetzt ein Buch raus. Du hast ein Buch geschrieben aus LinkedIn-Kolumnen vor allen
Dingen, also das ist auch bei LinkedIn. Wie ihr da folgt mittlerweile 50.000 Leute. Das zeigt
sich da ja auch sehr verletzlich, so ein bisschen fast literarisch, habe ich so gedacht,
als ich deine LinkedIn Posts gelesen habe. Was ist das, was der Gedanke dahinter?
Der Gedanke ist der, dass man Öffentlichkeit nicht nur mit einer Agenda, mit Schauspielerei
und den Ideen anderer suchen muss, sondern dass man sich auch mal tatsächlich voll authentisch
zeigen kann, verletzlich mit den Brüchen in seinem Leben. Und gleichzeitig aber trotz allem eine
Stimme in diesem Land sein darf. Und wenn es nur eine Kleine ist, die ist natürlich nicht vergleichbar
mit der, die ich mal hatte, aber man hat ja immer noch eine Meinung. Und ich glaube,
dann geht es darum, wie äußert man diese Meinung? Äußert man sie mit Schaum vor dem Mund?
Äußert man sie giftend verurteilt? Äußert man sie, indem man versucht, möglichst viele Menschen
mit voller Wucht gegen das Schienbein zu treten und in eine Tonalität zu verfallen, wie wir sie leider
auf jetzt der Nachfolge von Twitter oder auf Facebook oder anderen Orts haben? Oder macht man
das in einer Art und Weise, wo man vielleicht auch etwas ein versöhnlicherer Tonfall hat,
wenn man auch mal anderer Meinung ist? So, das war zunächst mal ein Grundgedanke, aber auch ein
Bedürfnis, was ich immer wieder hatte, wenn ich mich mit Menschen unterhalte, der in Meinung
ich grundsätzlich schätze, aber die mit unfasslicher Schärfe auftreten, weil man manchmal sagt,
das hilft doch unserer Gesellschaft nicht weiter. So, jetzt weiß ich natürlich, dass ich unserer
Gesellschaft auch nie weiter helfen werde, aber ich habe ein Interesse daran, dass es in diesem Land
wieder einen Dialog gibt, der von Respekt getragen ist und dass man auch mal Menschen mit ihren
Schwächen und Stärken wahrnimmt, mit beiden. Und das Wahrnehm von Schwächen auch eine Stärke
bedeuten kann. Und das Link in Produkt war ein absolutes Zufallsprodukt. Also, das war etwas,
als wir letztes Jahr meine erste Dokumentation über Vladimir Putin gedreht haben, die Wegbegleiter,
bei diesem Projekt habe ich gebeten, du musst jetzt auf Social Media gehen. Ich habe gesagt,
oh Gott, es will diesen Mist nicht machen. Ich habe keine Lust, mich den Wutanfällen anderer
auszusetzen oder selber plötzlich in diese Schiene hineinzugehen. Und ich bin auch nicht so
für Instagram gemacht, also nicht möglichst schön in irgendeiner Form,
photoshopped, dazu präsentieren. Das hat mir einfach keine Freude bereitet. Und dann haben
die mir irgendwann gesagt, es gibt aber eine andere Plattform, da geht es ein bisschen gesittet
dazu, Punkt 1, Punkt 2, da muss man mit Klarnamen auftreten. Das führt natürlich dazu, dass es
im Zweifel etwas gesittet dazu geht. Und du musst so mal mit Link, und dann habe ich gesagt, okay,
was muss man da machen? Ja, du kannst jetzt zum Beispiel Werbung für den Film machen. Gut,
da hätte ich genauso gut Werbung für den Deoroller machen können. Also, das hat natürlich
überhaupt nicht funktioniert. Und dann habe ich mir Link denn so ein bisschen genauer angeguckt.
Ich habe gesagt, im Grunde wird natürlich viel aus der Business-Welt gerichtet. Viele Leute können
für Kraft kaum laufen, wenn man ihren Beiträgen braucht. Es wird sich auf die Brust geschlagen. Und
was mir so ein bisschen da gefehlt hat, waren einfach Reflektionen, auch mal Alltagsreflektionen
und auch mal selbstkritische Elemente, auch selbst ironische Elemente. Und deswegen habe
ich was ganz Banales gemacht. Ich habe gesagt, ich bin ein leidenschaftlicher Beobachter meines
Alltags. Und jetzt mögen die Leute sagen, der Alltag von Gutenberg unterscheidet sich grundlegend
von meinem. Es ist gar nicht so. Der Alltag findet genauso in einem Supermarkt, in einer Bahn,
in einer S-Bahn, an einem Flughafen statt, wenn man hoffentlich nicht in der Deutsch fliegt.
Und wenn man da ein bisschen die Ohren und die Augen aufsperrt, geschehen ständig Dinge,
die eine eigene Reflektion zulassen. Also, es geht mir gar nicht darum, jetzt andere zu Beurteilen
oder zu Verurteilen, sondern oftmals ist eine Reflektion über das eigene Leben. Und das habe
ich aufgeschrieben. Und das mag furchtbar langweilig klingen. Aber und ich habe auch erst gedacht,
das finden die Leute eigentlich nur doof. Und plötzlich hatten die Posts teilweise
über eine Million Views. Und was verlinkt ihn schon eher ungewöhnlich? Absolut, krasse Zahl,
ja. Und immer in den Hunderttausenden gewesen dann. Und dann habe ich gemerkt, okay, das trifft
offensichtlich einen Nerv. Und für mich ist es so, ich setze mich einfach gerne abends hinschreiben
ein bisschen. Und dann nimmt man halt eines der vielen Erlebnisse, die man da Woche hat und packt
vielleicht noch mal einen zusätzlichen generellen Gedanken dazu. Und dann ist,
sozusagen, LinkedIn irgendwann Schluss mit 3.000 Anschlägen. Also, das Ding muss kurz genug sein.
Ja. Und so ist das entstanden. Und daraus haben wir jetzt halt ein Buch gemacht. Und jetzt habe
ich noch ein paar Extraartikel geschrieben, natürlich, damit das Buch jetzt nicht nur eine
Repetition oder eine Wiederholung der LinkedIn-Einträge ist, erscheint jetzt am 9. Oktober. Spannend.
Also, absolut smart. Also, ich habe es natürlich auch jetzt irgendwie versucht in der Recherche
so ein bisschen anzugucken. Und in der Tat, also, man erkennt ein Leitmotiv,
du beschäftigst dich ab und zu mal mit der deutschen Bahn. Da scheint es so viel zu fahren
und auch mit den Durchsagen und dem, was also passiert. Trotzdem, meine Lieblingsstelle war die,
und die ist dann schon so ein bisschen, sagen wir mal, nicht mehr ganz so für jedermann.
Da warst du, glaube ich, bei einem Reitturnier in Florida. Und auf einmal stand Bruce Springsteen,
neben dir. Ja, aber das war auch, auch da war es eigentlich was vollkommen... Also, der Auslöse
war wiederum was ganz Alltägliches. Ich bin, also, ich bin seit meiner Jugend ein leidenschaftliches
Springsteen-Fan. Und das hat sich aber entwickelt aus einer Begebenheit, wo ich versetzt wurde,
als 15-Jähriger über beide Ohren verliebt von einem Mädchen und plötzlich drönte erst mal ein
ganz schreckliches Lied aus den Boxen, das man ganze fand auf einer Kirchwaldstadt in Oberbayern.
Und da war ein Lied, das mich erst mal fast traumatisiert hat. Und dann kam, allerdings,
als ich mich dann irgendwie mit der Situation abgefunden hatte, sie hat mich nicht nur versetzt,
sondern sie hat sogar mit einem anderen geknutzt an. Oha, das hat er. Und dann plötzlich kam
Springsteen-Lied aus den Boxen. Und ich als 15-Jähriger hatte keine Ahnung, wer Bruce Springsteen war,
aber dieses Lied hat mich fasziniert. Und mich am nächsten Tag bin ich dann in den
Plattenladen, hieß das ja damals, noch in den Plattenladen gelaufen. Und die Einzige gibt Springsteen-Plate,
die es gab, weil es nicht eine, die man damals für 20 Mark kaufen konnte oder 16 Mark,
sondern das war damals eine 5 LP Plattenbox, die 80 Mark gekostet hatte. Also mein ganzes Taschengeld
verfeuert für diese Platte. Und seitdem war ich Glühender Springsteen-Fan. Und bin in viele Konzerte
von ihm gerannt. Und ich habe im Grunde an zum Anlass genommen für diesen Post eines seiner
letzten Konzerte in Deutschland, weil mich das wahnsinnig angerührt hat und an diese vergangene
Episode erinnert hatte. Und dann habe ich eben auch noch etwas beschrieben, was mir, wo es mir
ganz besondererweise so ging. Ich bin bei einem Reit Turnier meiner Tochter in Florida am Zaun gestanden
und neben mir steht ein anderes Pärchen und plötzlich sagt jemand, die macht das aber ganz
gut auf Englisch. Und ich habe dann irgendwas zurückgebrummelt und habe mir aber gedacht, komisch,
diese Stimme klingt bekannt. Und guck dann so hin und dann tatsächlich Bruce Springsteen neben mir,
weil seine Tochter auch ein Springreiterin ist und die immer wieder auf den gleichen Turnierengeritten
sind oder auf ähnlichen Turnieren geritten sind. Und dann war es etwas geschehen und das habe
ich eben dann auch aufgeschrieben, so als nicht so um anzugeben, ich kenne Bruce Springsteen,
sondern was mir passiert ist, ist, ich war total, wie man auf Englisch sagt, Starstruck. Also mir ist
kaum, ich habe mir es kaum ein Wort eingefallen. Ich habe ihn angestottert. Ich habe nur Blödsinn von
mir gegeben und der war wahnsinnig netter, zwei Antworten gegeben. Und ich war einfach unfähig
mit jemandem zu sprechen, den ich als Musiker so verehre. Und jetzt habe ich ja nun, sonst bin
ich ja nun wirklich nicht aufs Maul gefallen und ich habe auch schon an der einen oder anderen
Stelle Menschen getroffen, die sagen mir jetzt nicht unbedeutend aus. Und habe sonst nie Probleme
mit diesen Menschen zu sprechen, weil Springsteen war ich absolut sprachlos, habe gestottert und
einen roten Kopf gehabt. Und so, das sind die Geschichten, die ich teilweise aufschreibe, weil man
sich damit einfach auch selbst nicht so wichtig nimmt. Das Buch dazu, was demnächst kommt, heißt,
drei Sekunden, sagen wir mal ganz kurz, warum das drei Sekunden heißt, das ist ja schon in
der Theorie dahinter. Ja, also drei Sekunden heißt es deswegen, weil viele dieser Geschichten einfach
eine Momentaufnahme sind, fast ein Aufruf dazu, dass man seine Gegenwart wahrnimmt und ein bisschen
gegenwärtiger vielleicht auch sein kann, sein sollte, sein könnte im Leben. Und drei Sekunden,
das haben Neurowissenschaftler herausgefunden, ist der maximale Wert oder die maximale Zeitspanne,
in der ein Mensch die Gegenwart wahrnimmt. Das ist eigentlich ziemlich lang. Und alles danach ist
vergangen, als danach ist Zukunft. Und deswegen heißt das Buch drei Sekunden mit einem ein bisschen
provozierender Titel, aber im Grunde soll es eigentlich nein ziehen. Das habe ich erinnert an
dieser Glosten in der Süddeutschen. Da gibt es auch mal so, wo wir mal von so Orten, wo so
Leute ganz kurz und knapp von so verschiedenen Orten schreiben, den sie gerade sind. Du wirst
da ein bisschen ja schon auch zum Journalisten, kann man sagen, oder zum Autor zumindest offensichtlicher.
Der Journalist war es sich mir nicht an, um Gottes willen. Also da springen die mir alle im Nacken
hinter ins Gesicht, wenn ich plötzlich sagen würde, ich wäre Journalist. Aber es ist ganz
interessant, mal auf der anderen Seite des Spektrums ab und zu unterwegs zu sein. Und das macht
mir auch Spaß, Interviews zu führen. Also das muss ich schon sagen, weil man kennt es ja von
der anderen Seite und man kennt auch den einen oder anderen Trick natürlich, wenn man mit jemandem
spricht. Aber um Gottes willen. Also ich bin natürlich versucht, ein Team mit dem man umgeben
ist, sondern da sind viele Journalisten dabei, mit einem tollen Ethos arbeiten. Aber ich habe
weder die Ausbildung noch wirklich mehr hier was anmaßen, da in dem Bereich Bildern zu dürfen.
Aber du hast trotzdem schon den Zug zur Medienwelt, da habe ich das Gefühl, weil es gibt noch ein
anderes Produkt sozusagen von dir mit Thomas Gottschalk zusammen bei RTL. Habt ihr den Jahresrückblick
gemacht? Kommt das wieder? Gibt es schon Pläne? Nein, das haben wir letztes Jahr gemacht, weil
das ein besonderes Jahr war, insbesondere durch die geopolitischen Entwicklungen. Letztes Jahr
haben wir die Ukraine und ja noch ein paar andere Brennpunkte auf der Welt. Wir erinnern uns, was
sich im Iran abgespielt hat und ähnliches. Und deswegen war es wichtig, diesen Jahresrückblick
jetzt nicht nur als Entertainment zu begreifen, weil es einfach zu ernst war. Und für mich war
das ein Sprung ins eiskalte Wasser. Und das ist natürlich auch eine Druckbetankung, wenn man da
4,5 Stunden live macht und insbesondere mit so einem Silberrücken mit dem Thomas. Hat auf der
anderen Seite aber auch Spaß gemacht. Aber es war jetzt etwas, was wirklich bewusst darauf angelegt
war, dass man noch jemanden dabei hat, der auch das mal einordnen kann. Ein bisschen oder der,
sagen wir mal, diese ernsteren, teilweise auch sehr bitteren Elemente, als Thomas auch gesagt.
Ich würde mir nie anmaßen, auch nur ansatzweise ein Entertainment gehen in den Ardern zu haben.
Und der Thomas würde sich nie anmaßen zu sagen, ich könnte jetzt sagen mal ein Interview über die
Ukraine führen, das hoffentlich auch angemessen ist. Okay, aber das heißt, du schratzt trotzdem
also deine Pläne jetzt. Also kommt denn noch, jetzt ist noch mehr zu erwarten aus der medialen
Figur. Wir haben jetzt gerade eine neue Dokumentation wieder und über die darf ich eigentlich
sollen nicht berichten, aber die kommt jetzt im, die kommt im, ich schätze also Oktober, November
raus. Für welchen Kanal oder welchen Platz? Das machen wir wieder für den Putin Film auch gedreht
haben. Das machen wir wieder für den Streamer RTL Plus. Also das ist eine 90 Minuten Dokumentation
wieder und über ein Thema, das vielleicht manche überraschen wird und für das wir jetzt die letzten
Monate viel unterwegs waren. Und das ist eine spannende Arbeit. Also die macht mir auch Freude
und von daher war das Jahr schon relativ ausgefüllt. Das heißt, am Ende kann man sich dich vorstellen
jetzt als Dokumentarfilmer, Podcaster, weiterhin Investor mit eigener oder sozusagen Vermögensverwalter
und Bewahrer für die nächste Generation. Da habe ich noch irgendeine eine Rolle vergessen, die gerade
in deinem Leben, also Vater natürlich und Ehemann und so, privat, aber eher so bei den
geschäftlichen oder öffentlichen oder wirtschaftlichen Funktionen. Ich finde, das reicht schon mal.
Absolut, absolut, ja, absolut. Und nein, also mir hat, mir macht die Schreiberei, hat mir Spaß gemacht
jetzt, also über diese, diese, diese, diese LinkedIn-Sache hin in ein Buch zu führen, was ja
nochmal eher dieses Zufallsprodukt war und mir macht der Podcast mit Gregor Giesi, macht mir
einen Heidenspaß und auf der einen oder anderen Stelle, wenn wir irgendwo ein Thema finden, wo
wir sagen, das würde sich für, sei es eine Dokumentation oder für eine filmische Umsetzung
lohnen, ist das natürlich etwas, was immer denkbar ist, aber das Schöne ist, ich habe
nicht den Zwang, es zu tun, sondern ich kann mir die Freiheit nehmen, nein zu sagen und das ist
schon ein ganz gutes Gefühl. Man muss ja sagen, also wo wir jetzt gerade über den Podcast noch mal
sprechen, daraus bei einer Schnupsel gemacht und die dann zum Teil bei TikTok oder so eingespeist
und das läuft erstaunlich gut, weil es da irgendwie teilweise Millionen reichweiten,
wo dann irgendwie die Snippels von, von, von, von Dio und Gregor Giesi dann da über TikTok laufen,
er hätte man jetzt auch nicht unbedingt gedacht, da ist eigentlich sehr, sehr modernes Podcasting,
also sozusagen die Ausschnitte bei TikTok umlaufen. Ja, ich war selber überrascht,
dass ich die Zahlen gesehen hatte, weil das war als erst bei unserer Gedankenwelt gar nicht
angelegt, aber da bist du der Profi, um zu sagen, läuft das gut oder läuft das nicht gut. Ich habe
natürlich auch keine Ahnung, wie sich, wie sich solche Charit-Erfolge bemessen oder nicht
bemessen. Ich kann nur sagen, dass mir einen irrsinnigen Spaß macht und, und, und dass einfach
die Zielsetzung, dass man mit jemandem, der aus dem vordergründlich aus dem komplett anderen Lager
kommt, dass man mit so jemandem einen unterhaltsamen, also der muss mich ja selber unterhalten, einen
unterhaltsamen, aber hoffentlich auch in einer anderen Situation lehrreichen und aber immer
respektvollen Dialog führen kann, wo man wird, das heißt zwar giese gegen Gottenberg, aber wo man
immer wieder mal auch feststellt, das sind wir uns in vielen Fragen auch einig, das ist etwas,
was ich mir generell mehr einfach in unserer Gesellschaft wünsche. Wie ist es eigentlich
gekommen? Warte ich immer, freundet oder befreundet oder euch mal. Du bist immer gemocht, wir haben
uns die Köpfe eingeschlagen, als wir noch im Bundestag bei dir waren, er ist ja da immer noch
und, und, und, und inhaltlich hätten wir gar nicht von unterschiedlicheren Polen kommen können,
als, als wir das taten, aber wir haben uns immer gemocht und er war auch einer derjenigen, das habe
ich ihm auch nicht vergessen, als viele gar nicht genug nachtreten konnten, als, als ich so richtig
im Schlamm lag, der einfach sehr nett mit mir umgegangen ist damals und dann haben wir uns lange
aus den Augen verloren und dann haben wir uns mal zusammengesetzt vor, ich weiß nicht, ja oder so was
und dann gesagt, Mensch, das wäre doch mal vielleicht ganz interessant, es fehlt da draußen was,
nämlich, dass man eben einen Diskurs führt, der den anderen nicht nur in die Tonne tritt und wo
man vielleicht auch ein bisschen was lernt daraus, aber auch unterhalten wird und, und dafür war er
dann sofort zu gewinnen und ich habe das Gefühl, es macht ihm so viel Spaß wie mir. Ja, also das
glaube ich, das Gefühl habe ich auch, wenn ich euch da so zuhöre, also wie gesagt, Giese gegen
Gutenberg gibt es überall, wo es Podcast gibt und ich habe es schon offen gelegt, dass wir da
ein bisschen mit dabei sein dürfen. Jetzt haben wir sozusagen deine, deine Herkunft ein bisschen
verstanden, natürlich jetzt deine aktuelle Situation. Hast du denn du noch so Pläne,
Träume, Hoffnung, Ziele, Visionen für die nächsten, die haben wir auch gesagt, du bist noch jung, also
30 Jahre aktives Leben mit Joe Biden oder so, hast du auf jeden Fall noch, was soll da drin passieren?
Wir nehmen immer Joe Biden als Maßstab, der ist jetzt irgendwie, glaube ich, 18 oder 30 Jahre,
also sag mal, was ist da noch so möglich? Also ich habe begonnen, wirklich die Dinge zu genießen,
die ich im Augenblick mache und mich jetzt nicht nur immer von Träumen leiten zu lassen
oder von irgendeiner Latte, die ihm Zweifel zu hoch hängt. Und ich habe ja das große Glück,
mich momentan mit Dingen beschäftigen zu dürfen, die extrem erfüllend ausfüllen sind und wo ich
jeden Tag aufs Neue etwas lerne. Und deswegen bin ich sehr fröhlich mit diesem Ausschuss. mag sein,
bei mir war das immer so zehn Jahresrhythmen, vielleicht mache ich in neun oder acht, neun
Jahren wieder was komplett anderes. Aber derzeit fühlt mich das sehr aus. Und wenn ich gleichzeitig
die Möglichkeit habe, immer noch auf dieser Welt viel erfahren zu dürfen, kennenlernen zu dürfen.
Und ich habe ja ganz am Anfang gesagt, ich bin so ein bisschen Weltenbummler,
das wird sich nicht ändern. Dann glaube ich, ist das ein Leben, über das ich nur dankbar sein darf.
Und wie ich ja vorhin auch schon gesagt habe, dankbar für alle Erfahrungen gut wie schlecht.
Und über alle Menschen, die man kennenlernen durfte, gute wie schlechte. Und damit wird es
einfach auch nie langweilig. Also ich finde es echt wirklich sehr anregend, wie du auch sozusagen
jetzt deine Öffentlichkeit und Möglichkeiten nutzt, so ein bisschen für weniger Schärfe zu
sorgen und dass du dich da auch verletzlich zeigst und auch offen über die Sachen sprichst jetzt hier.
Die, die bei dir schief gelaufen sind, sagst du auch selber, wo du vielleicht zu jung warst.
Und am Ende ist das schon so der Beitrag ein bisschen der ganzen Debatte, die Schärfe zu
nehmen und irgendwie zu gucken, dass man ja nicht so weit in die Blase und Lage abrutscht.
Und also da finde ich das wirklich irgendwie eine eigentlich eine sehr coole Prilzionierung.
Und ja, in dem Sinne erstmal danke, weil du machst es ja jetzt ohne große kommerzielle
Interessen dahinter. Das ist jetzt ja, ich glaube, die ITL-Zahl wahrscheinlich schlecht, aber
viele anderen Sachen über LinkedIn und so. Das ist jetzt ja nichts, wo du jetzt unmittelbar
Geld für bekommen hast, der Podcast ist, glaube ich, da kann man es rauswerden, aber auch nicht,
dass irgendwie jetzt deine Generationen da abgesichert sind. Also insofern...
Da bauen wir natürlich auf euch mal lieber.
Ja, Scheiße, jetzt der Druck hoch. Nein. Aber es ist, also ich finde, wenn man
im Leben ab und zu Glück haben durfte, klar, ich habe auch nicht zu knapp auch aufs Maul bekommen,
aber das hatte ich auch selbst vorurteilt. Aber ich habe natürlich auch viel Glück gehabt
und habe es heute auch noch. Und wenn man dann einen kleinen Beitrag dazu leisten kann,
dass man sich jetzt nicht nur nörgelnd, maulnd und andere fertigmachend irgendwo in
eine Ecke verzieht, sondern einfach vielleicht dafür sorgen kann, dass wir eine etwas zuhörndere,
etwas im Umgang niedigere Gesellschaft werden, dann ist das nicht das schlechteste Investment.
Und das ist jetzt kein monetäres Investment, sondern das ist eines vielleicht in uns
und in Zukunft unserer Kinder und vielleicht nur im ganz Kleinen. Und ich weiß, dass
ich sozusagen meine Wirkraft da sehr beschränkt ist, aber auf der anderen Seite merkt man auch,
es findet Resonanz und alles, was wir in Rückmeldungen bekommen, das gilt ja jetzt nicht
nur für mich, sondern auch für Gregor Giesi jetzt beispielsweise mit dem Podcast oder die Art und
Weise, wie wir die Dokumentationen erzählen, ist so, dass viele Menschen sagen, die Tonalität
ist eine andere. Und ich glaube, das ist nicht das schlechteste Feedback, was man bekommen kann.
Absolut. Also ich finde, das ist auch eine Stimme, die fehlt oder die auf jeden Fall den medialen Raum
Deutschland bereichert. Und es finde ich super. Insofern vielen Dank dir dafür, weil ich glaube,
ich will mich einigermaßen abschätzen kann, dass das jetzt nicht ist, was man, was du machen
müsstest oder wo man jetzt das ganz große Geld verdient. Und das finde ich einfach sehr sympathisch
so diese Art. Und deswegen habe ich mir erst recht gefreut, dass du nochmal ein bisschen hier die
lange Strecke erzählt hast, was du treibst und jetzt muss ich dich gleich nochmal separat anhauen,
wenn ich in New York treffen darf. Das hast du mir öffentlich nicht sagen wollen. Also in dem Sinne,
vielen Dank für deine Zeit. Danke dir, alles Gute. Ja, ciao ciao. Dieser Podcast wird produziert
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