Alles auf Aktien: Die Zukunft von Siemens Energy und die Lehren der Big-Tech-Zahlen

WELT WELT 10/27/23 - Episode Page - 26m - PDF Transcript

Das sind die Finanzthemen des Tages.

Wir sprechen über das Elektroauto-Problem von Mercedes, verpasste Zahnarzttermine bei

Align Technologies und zwei vielgehasste, aber erfolgreiche Techfirmen.

Im Thema des Tages geht es um den erneuten Tiefenfall von Siemens Energy und in der AAA-Idee bekommt

ihr die große Big-Tech-Analyse.

Alles auf Aktien, der tägliche Börsen-Shot.

Wir begrüßen euch, Volker Cepitz und Philipp Vetter aus der Weltwirtschaftsreaktion.

Sie im Podcast gesprochenen Aktien und Fonds stellen keine spezifischen Kauf- oder Anlageempfehlungen

dar. Die Moderatoren und der Verlaghaften nicht für etwaige Verluste, die aufgrund der Umsetzung

der Gedanken oder Ideen entstehen.

Heute ist Freitag der 27. Oktober und wir wünschen euch einen wachen Start in den

Tag und auch ins Wochenende.

Den wachen Geist braucht man ja derzeit auch.

Nehmen Qualitäten muss man derzeit an den Börsen haben, denn da rauschen ja nicht nur

Tech-Titel mal eben an einem Tag 40% oder mehr, die wir sondern auch Dachsschwer-Gewichte

Siemens Energy krachte am Donnerstag in der Spitze um 40% runter und gleich dazu mehr im

Thema.

Und der Dachsschloss auch durch Siemens Energy angetrieben 1,1% tiefer bei 14.731 Zählern

und ein Minus von 0,2% ging alleine auf das Konto von Siemens Energy.

Ist glücklicherweise kein Schwergewicht, aber selbst ein Leichtgewicht kann zu sowas machen.

Kein anderer großer Index in Europa büsste so viel ein wie der Dachss, denn die EZB legte

nach 10 Zinsanhebungen in Folge mal eine Pause ein und signalisierte, dass jetzt der Zinsgipfel

erreicht ist und das pfeift natürlich Aktien.

Der französische CRC40 verlor nur 0,4% der spanische E-Baxen und 0,2% und in Italien

da ging es rauf mit dem Mip-Tel, nämlich um 0,3%.

Und es war nicht nur Siemens Energy, dass die Dachs-Bilanz ruinierte, die Aktie des

Großaktionärs Siemens, also dem ebenaligen Mutterkonzern, die verlor ebenfalls 4,5% im

Zug dieser Nachricht, zudem belastete die Schwäche des Autosektors Mercedes-Benz, die

verloren nach Zahlen 5,8%, die Stuttgarter bekommen den Preiswettbewerb im Geschäft

mit den Elektroautos ordentlich zu spüren.

Der Dachs-Konzern hat im dritten Quartal im Kerngeschäft mit Premiumautos deutlich

weniger verdient und blickt nun etwas pessimistischer auf das Gesamtjahr.

11,4% fiel der operative Gewinn in der sparte Mobilität und Finanzdiesleistung wegen der

gestiegenen Zinsen sogar um 37%.

Die rendite Schwäche beim Mercedes drückt auch die Aktien der Wettbewerber wie Porsche

AG minus 3,5% und BMW minus 3%.

Und es gab eine Ausnahme im Dachs-Reinmetall, die haben für das dritte Quartal Zahlen vorgelegt,

die waren leicht über den Erwartungen und die Aktie, die gewann 1,6%.

An der Wall Street ging es weiter kräftig abwärts.

Der S&P 500 hat 1,1% verloren, der NASDAQ fiel sogar um 1,9%.

Vom Hoch im Juli hat der Inhex jetzt knapp 11% verloren und ist damit per Definition im

Korrekturmodus.

Ursache sind vor allem die Magnificent 7, also die großen Tech-Werte.

Der Bloomberg Magnificent 7 Index verlor 3%.

In den vergangenen zwei Wochen haben die glorreichen 7 ganze 630 Milliarden Dollar an Börsenwert

verloren, ein Deep Dive zu Big Tech und auch zu den Amazon-Zahlen von gestern Abend, gleich bei

uns eine AAA-D.

Und dann gab es noch Align Technologies, die verloren 25%.

Vielleicht würde ich der Name nicht sagen, aber vielleicht die Zahnschienen.

Die hat vielleicht der ein oder andere schon mal gehabt.

Diesen mich diese in Visaline Kunststoff Zahnschienen, das ist eines der Produkte, die die

herstellen und die sollen statt der Zahnspangen die Fehlstellungen korrigieren und die Firma

sagte, gestresste Konsumenten würden weniger Zahnheitstermine wahrnehmen, insbesondere

Erwachsene würden seltener die Zähne schön machen.

Und was überraschend ist, Align ist eines der Unternehmen, die überforderte Konsumenten

klang, es ist nicht das einzig Unternehmen, aber was überraschend jetzt ist daran, die

USA, die sind ja im dritten Quartal um sagenhafte 4,9% gewachsen, da gab es gestern auch die

Zahlen dazu zum Bruttoinlandspolitik, 4,9% und der private Konsum, der hatte 2,7% von

den 4,9% beigetragen und es ist so viel wie keine andere Komponente und gleichzeitig

sprechen die Unternehmen aber von irgendwie schwachen Konsumenten irgendwie, ist das

so ein Rätsel, was irgendwann mal aufgelöst gehört?

Tja, anscheinend wird mit schiefen Zähnen konsumiert.

Intel legte nachbörslich starke Zahlen vor und wurde mit einem Plus von 6% belohnt.

Umsatz im Quartal lag mit 14,15 Milliarden Dollar deutlich über den Erwartungen.

Der Gewinnjähaktien mit 41 Cent doppelt so hoch wie erwartet.

Das PC-Geschäft, das lag mit 7,9 Milliarden, etwa 500 Millionen Dollar, eine halbe

Milliarde überplanen und noch besser.

Durch intelligente Kosteneinsparungen lagen die Margen über den Erwartungen.

Intel war eine der meistgehassten Tech-Aktien, aber sie scheinen die Wände

geschafft zu haben. Durch Vereinbarungen mit neuen Foundry-Kunden ahmen sie das Modell

von TSMC nach.

Ja, auch der Ausblick lag über den Erwartungen des Unternehmen beginnt, seine

technologische Glaubwürdigkeit wieder herzustellen.

Ja, die versuchen ja so Auftragsarbeiten für andere Kunden zu machen, dass sie das

Foundry-Geschäft und das scheint irgendwie zu funktionieren, dieses neue

Geschäftsidee. Aber auch der Aufschwung bei PCs ist sehr positiv, weil PC ist immer

noch einer der großen Einnahmequellen für Intel und auch für die Gewinne ausmacht.

Und das Foundry-Geschäft, das sind diese Fremdsachen, die sind zwar noch relativ

klein, aber trotzdem wachsen die halt um 300 Prozent und haben die Erwartungen

deutlich übertroffen. Und das könnte ein wichtiger Treiber für die Zukunft sein.

Wenn man jetzt noch Werbungstropfen suchen sollte, also wenn man die Aktie jetzt

hasst und jetzt irgendwie eine kognitiv Diskussionanz in der Rübe hat, kann man

immer noch sagen, naja, aber das Data Center und EI-Geschäft, das hat nur

einen Umsatz von 3,8 Milliarden gehabt. Und da hatte der Konsens 3,9

erwartet. Also im EI-Geschäft, da scheinen sie noch nicht so ganz auf

der Spur zu sein.

Eine kognitive Diskussionanz, wenn das kein Adjutainment ist, Holger.

Ein anderer Verhassterteckwert, der gewann auch, IBM mit plus 5 Prozent nach

den aktuellen Zahlen. Grund war, dass sich IBM besser als befürchtet entwickelt

hat. Das Infrastruktur-Geschäft mit Servern fiel nicht so stark.

Das Consulting und Software-Geschäft bewegte sich im Rahmen der Erwartungen.

Zitat IBM ist nach wie vor gut positioniert und wird als Grundlagentechnologie

für KI-Implementierung in Unternehmen, sowohl im Software als auch im Beratungsbereich

unterschätzt. Das hat das Analysehaus Evercore ISI gesagt.

Die Aktie ist im laufenden Jahr jetzt hauchdünnen Plus, also kein Hype wert.

Ja, also auch eine wiederentdeckte Aktie.

Was auch wieder entdeckt worden ist, in dieser Woche ist ja Krypto gewesen.

Und das Interessante war ja, die konnten sich von dem schlechten Börsen und Feld

abkoppeln. Das war jetzt gestern nicht mehr ganz so der Fall.

Der Bitcoin ist wieder ein bisschen zurückgefallen von 35.000 auf 34.000.

Aber trotzdem ist es mal spannend, sich anzugucken, schafft Krypto sich vom

Gesamtmarkt abzukoppeln und so ein Alleinleben zu machen.

Das wäre für den ganzen Sektor ganz wertvoll.

Und dann schaue ich nochmal schnell auf Termin.

Da gibt es heute nicht so viel, aber immerhin noch ein paar Unternehmen, die vorlegen.

Holzim, Equinor, Sanofi und Safran und aus Deutschland.

Covestro, Fuchs Petrolub, MTU, Aero Engines und aus Amerika.

Phillips 66 und Collgate Palmolive.

So reisen die und danach zwei Öekonzerne, Chevron und Exxon.

Und dann heißt es wie immer, hoch die Hände, Wochenende.

Das Thema des Tages.

Als Journalist ist das, was der Wirtschaftswoche da gestern gelungen ist, ein Traum.

Die Kollegen, die haben es geschafft, was man im angelsächsischen Raum

eine Market-Moving-Story nennt und sagen wir mal so, der Skup, der Wirtschaftswoche,

der hat den Market ganz schön ordentlich gemovt gestern.

Ja, das war, würde ich sagen, kann man so sagen.

Auch wenn die Aktionäre von Siemens Energy, zu den Celi und allem auch ich,

nicht ganz so begeistert von der journalistischen Leistung sein dürften.

Für die Aktien des Energietheekonzernt ging es nämlich nach der Veröffentlichung

der Wirtschaftswochermeldung zeitweise bis zu 40 Prozent runter.

Und was man dazu ja da sagen muss, die waren ja schon richtig,

hatten sich ja schon halbiert und dann noch mal 40 Prozent.

Das ist schon krass.

Ja, die Siemens Energy-Investoren sind eigentlich leicht geprüft.

Im Juni, du hast eben schon gesagt, da hatte das Unternehmen ja schon mal

an einem Tag mehr als ein Drittel seines Werts verloren.

Damals wurde bekannt, wie schlecht es wirklich um die Windkraft-Sochter Siemens

Gamesa steht. Da herrschte, man muss das wirklich so sagen, das blanke Chaos.

Die Qualitätsprobleme, bei der in Onshore Windrädern sind so groß,

dass Siemens Energy-Vorsichtshalber jetzt sogar gar keine Aufträge mehr annimmt.

Das war es interessant.

Deswegen sind sogar die Konkurrenten sind sogar gestiegen.

Nordex, die ja auch mal so ein Problemfall waren, die sind gestiegen.

Aber was man sich natürlich jetzt fragt, als Siemens Energy-Aktionär,

wenn das schon mehr oder weniger seit Juni bekannt und damit weitgehend eingepreist war,

warum ging es dann nochmal so heftig runter?

Na, die Wirtschaftswocher-Kollegen hatten herausgefunden,

dass Siemens Energy bei der Bundesregierung sogar um staatliche Unterstützung

gebeten hat und das Unternehmen musste diese Meldung dann kurz darauf

auch per Ertog-Flichtmitteilung gestätigen.

Zu den verheerenden Windkraftproblemen kommt noch hinzu, dass man sogar staatliche

Garantien braucht, damit das Geschäft wie gewohnt weiterlaufen kann.

Siemens Energy begründet den Hilferuf ausgerechnet mit einem Nachfrageboom

im Gaskraftwerke-Geschäft.

Ich zitiere mal eben aus dieser Mitteilung, dass starke Wachstum

des Auftrags Eingangs, insbesondere bei den ehemaligen Gas- und Power-Geschäftseinheiten,

führt zu einem steigenden Bedarf an Garantien für langfristige Projekte.

So teilt das Unternehmen mit.

Man prüfe daher, Zitat, verschiedene Maßnahmen zur Stärkung der Siemens Energy-Bilanz.

Auch eine schöne Formulierung und führe dafür

Vorgespräche mit unterschiedlichen Parteien, darunter Partnerbanken von Siemens Energy

sowie der Bundesregierung.

Das ist eine neue Bank, die Bundesregierungspark.

Sehr schön.

Das Ganze wirkt natürlich auf den ersten Blick ziemlich paradox.

Denn der Auftrags-Eingang von Siemens Energy hat den ersten neuen Murten

des Geschäftsheirs um über 50 Prozent auf fast 40 Milliarden Euro zugelegt.

Und trotzdem braucht der Konzern jetzt Hilfe.

Das liegt daran, dass man für die teuren Großaufträge,

zum Beispiel für Gaskraftwerke-Garantien braucht, die absichern,

dass sie auch tatsächlich gebaut werden.

Und das machen normalerweise die Banken.

Aber weil Siemens Energy durch das Windkraft-Chaos-Milliarden-Verluste macht,

würden sich die Garantien bei den Banken deutlich verteuern.

Und die Institute können gar nicht mehr dafür bürgen.

Und das ist natürlich ein Riesenproblem für Siemens Energy.

Und jetzt soll eben der Staat mit seiner Bonität einspringen.

Von Garantien über bis zu 15 Milliarden Euro ist die Rede.

Im Wirtschaftsministerium von Robert Habeck bestätigt man,

dass Gespräche geführt werden, Details aber nicht verraten.

Aus Regierungskreisen hört man aber, dass nicht nur Habecks Leute

beteiligt sind, sondern auch das Finanzministerium von Christian Lindner.

Doch in der Bundesregierung ist man dem Vernehmen nach der Auffassung,

dass eigentlich nicht der Staat einspringen sollte,

sondern der frühere Mutterkonzern Siemens.

Und Siemens Energy ist ja aus einer Abspaltung des Energiegeschäfts

von Siemens entstanden.

Und die Münchner Holding hält immer noch rund 25,1 Prozent

der Siemens Energy Anteile, hat also eine Sperrminorität.

Aber aus Regierungskreisen ist zu hören, dass Siemens bislang nicht vorhat,

allein für Siemens Energy zu bürgen.

Habeck stellt das jetzt von ziemliches Dilemma.

Eigentlich sind ja auch seine Leute der Meinung,

dass Siemens einspringen muss.

Andererseits ist Siemens Energy der wichtigste deutsche Konzern

für seine Energiewende, weil er eben nicht nur Technik für Windkraftanlagen

und Stromnetze liefert, sondern auch Gaskraftwerke baut,

die ja künftig dafür sorgen sollen, dass in Deutschland das Licht nicht ausgeht,

auch wenn die Sonne nicht scheint und der Wind nicht weht.

Einfach seinem Schicksal überlassen kann Habeck Siemens Energy also auch nicht.

In der Ampelkoalition gibt es jedenfalls schon

deutlichen Widerstand gegen staatliche Hilfen für Siemens Energy,

politische Sprecher der FDP, Bundestagsfraktion.

Michael Kruse hat uns bei Weltgestern Folgendes gesagt.

Ich zitiere mal, der deutsche Staat kann nicht im Wochenrhythmus

Garantien für Unternehmen geben.

Das ist Aufgabe der Eigentümer.

Eine Energiewende, bei der am Ende Verbraucher,

Netzbetreiber, Produzenten und alle anderen Akteure am staatlichen Tropfen

ist keine Transformation, sondern eine Deformation der Wirtschaft.

Deutlicher geht es kaum.

Es ist jetzt eine Kritik an der Energiewende gewesen oder?

Da steckt alles drin, würde ich sagen.

Die Verhandlungen, die könnten sich nach Information aus Regierungskreisen

auch deshalb noch eine ganze Weile hinziehen, es gehen nicht um Stunden oder Tage,

wie es ja manchmal bei anderen Hilfsaktionen der Fall ist.

Ja, auch die Höhe der Garantien, die ist noch nicht ausgemacht.

Die Bitte um Bürgschaft den Höhe von 15 Milliarden Euro,

die sei eher eine Maximalforderung des Unternehmens,

mit dem man halt mal in die Verhandlungen reingeht, heißt in Regierungskreisen.

Und das ist, weil Sie mit Energy bald wieder aufwärtsgehen können,

ist derzeit eher unwahrscheinlich.

Neben der Bestätigung der Gespräche über Staatshilfen stand in der Tockmeldung

nämlich auch noch das hier für bestimmte Onshore-Plattformen,

schließt Siemens Garmesser vorerst keine neuen Verträge ab

und nimmt im Offshore-Geschäft nur selektiv Aufträge an.

Auftrags-Eingang und Umsatz im Windgeschäft wird das Geschäftsjahr 2024

werden daher voraussichtlich unter den Markterwartungen

Nettoverlust und Mittelabfluss werden voraussichtlich über den Markterwartungen liegen.

Klingt jetzt alles nicht so gut.

Heiner ist übrigens offenbar rechtzeitig mit einem blauen Auge

bei Siemens Energy ausgestiegen.

Unser Co-host Daniel Eckert, der hat gestern bei Twitter oder man muss ja jetzt eigentlich X sagen,

über den Siemens Energy-Absturz geschrieben, kaum vorstellbar,

dass ich in dem Schrotthaufen von Aktien mal investiert war.

Zum Glück habe ich es mir zur Gewohnheit gemacht,

bei minus 20 oder minus 25 Prozent im normalen Markt zu verkaufen.

In meinem Fall bei ca. 12 Euro.

Ja, da hat Daniel den richtigen Riecher gehabt.

Inzwischen steht die Aktie bei unter 7 Euro.

Ich zitiere nochmal, Verluste begrenzen, Gewinne laufen lassen.

Eigentlich so einfach. Eigentlich.

Ja, aber da kann ich dir das sagen.

Der Eckert und ich, wir haben mal eine Geschichte gemacht.

Da ging es um die größten Tagesverluste im Dachs.

Und wir haben mal geschaut, ob ein Unternehmen,

was so stark gefallen, sich wieder erholen kann.

Und ich sage euch mal, die ersten fünf von dieser Liste

Hypo Real Estate hat an einem Tag mal 72 Prozent von Wirecard 66,

MLP 48, Volkswagen Stämme, OK, minus 44.

Die haben sich mal wieder erholt, Infineon auch erholt.

Delivery Hero hat sich nicht erholt

und Conti mit minus 28 hat sich wieder erholt.

Also die Bilanz von solchen Rieseneinbrüchen, die ist durchwachsen

und spricht eher dagegen, dass es dann wieder zum großen Kampf kommt.

Die AAA-ED des Tages.

Gestern hat ja nun auch noch Amazon seine Zahlen vorgestellt

und damit ist Big Tech bis auf Apple komplett.

Und in der AAA-ED wollen wir euch die Erkenntnisse mal präsentieren,

die wir schon erlangen konnten von den Zahlen.

Eines müssen wir allerdings vorweg sagen.

Eine eindeutige Interpretation ist derzeit wirklich schwierig,

denn an den Märkten wirken gerade zwei Kräfte.

Da ist zum einen die Bewertungsfrage, die gestellt wird.

Zwar sind es letztlich immer die Gewinne, die langfristig Aktien treiben,

aber die Gewinne, die werden natürlich von Investoren unterschiedlich wertgeschätzt.

Einfaches Rechenbeispiel.

Ein Unternehmen verdient einen Dollar pro Aktie,

billigt man der Aktie dann ein Kursgewinnverhältnis von 30 zu.

Da muss man einen Dollar mit den 30 multiplizieren

und die Aktie, die notiert dann eben bei 30 Dollar.

Billigen die Anleger der Aktie aber nur ein KGV von 20 zu,

kann die Aktie von 30 auf 20 fallen,

obwohl der Gewinn pro Aktie sicher überhaupt nicht verändert hat und konstant ist.

Und das scheint so zu sein, dass Anleger

die derzeitige Ertragssaison nutzen, um etwas Luft aus den Bewertungen rauszulassen.

Und dann können selbst gute Ergebnisse dazu führen, dass eine Aktie eben fällt.

Noch mal unser Beispiel.

Wenn der Gewinn die Aktie von einem auf einen Dollar 20 steigt,

dass KGV aber von 30 auf 20 zurückgenommen wird,

ist die Aktie trotz Gewinnsteigerung plötzlich bei 24 Dollar statt bei 30.

Und dann gibt es noch die zweite Kraft neben dieser Bewertungskraft an den Märkten.

Und die ist auch ein wenig mit dafür verantwortlich, dass die KGVs mitfallen.

Die Investoren trauen nämlich plötzlich den Prognosen für das vierte Quartal

nicht mehr so richtig über den Weg.

Und auch die Wachstumsprognosen für das kommende Jahr werden skeptische gesehen.

Und jede kleine Äußerung des Managements, dass sich beispielsweise Konsumenten

oder Werbekunden oder Unternehmenskunden möglicherweise mit weiteren Ausgaben

zurückhalten könnten, werden sofort abgestraft und führen zu fetten Kursrutschen.

Das ließ sich gestern auch bei Amazon beobachten.

Die Aktie die legte nachbörslich erst mal ganz ordentliche Zahlen vor der Umsatz legte

um 13 Prozent auf 143 Milliarden Dollar zu.

Das lag über den Erwartungen von 141,5.

Der operative Gewinn hatte es in sich der Stieg auf 11,2 Milliarden Dollar.

Ja, die Erwartungen, die waren da nur 7,7 Milliarden.

Die Marge im US Online Handelsgeschäft lag bei fast 5 Prozent des internationale

Online-Geschäfts. Das ist jetzt fast break even.

Die Werbeeinnahmen von Amazon werden ja auch immer wichtiger in Höhe von 12,1 Milliarden Dollar.

Und die Einnahmen aus Verkäufer Services in Höhe von 34,3 Milliarden Dollar.

Die übertrafen auch beide die Erwartungen.

Diese beiden Einnahmequellen, also sowohl die Werbeeinnahmen als auch diese Verkäufer Services,

die sind für Amazon sogar profitabler als das Kerngeschäft mit dem Online-Einzelhandel.

Und dann gab es die Cloud-Sparte AWS, die wuchs um 12 Prozent.

Das war so stark wie im Vorquartal, lag aber klitzekleidend unter der Erwartung von 12,6 Prozent.

Aber trotzdem gleichzeitig stiegen die Margen in diesem Cloud-Geschäft deutlich

auf 30,3 Prozent und das sind 6 Prozentpunkte über dem vergangenen Quartal.

Und das ist eigentlich sehr positiv zu sehen.

Und die Aktien sprangen direkt nach Veröffentlichung dieser Zahlen, die wir gerade für euch hier präsentiert haben,

um 5,9 Prozent in die Höhe.

Aber dann gab es den berühmten Call und dann kam der CFO Olsavski.

Und er warnte davor, die Konsumenten könnten sich zurückhalten.

Und was passierte mit der Aktie ging es runter.

Tja, ähnlich war es auch bei Metta und nur einen Tag vorher.

Auch die hatten dann Kostendisziplinen und starker Werbeeinnahmen hervorragende Zahlen vorgelegt.

Doch dann warnte CFO Susan Lee.

Möglicherweise könnte sich das Werbeumfeld eintrüben und schon war es mit dem Zuwachs wieder dahin.

Metta verlor am Donnerstag 3,7 Prozent und plötzlich waren Analysten auch die veranschlagten Kosten für das kommende Jahr zu hoch.

Es müsse eben nicht nur ein Jahr der Effizienz, das hier Mark Zuckerberg ausgerufen hat, geben,

sondern gleich mehrere Jahre der Effizienz, so war der Tenor.

Ganz genau. Aber jetzt wollt ihr natürlich die wichtigsten Trends haben.

Wenn ihr euch erst so ein bisschen erzählt, was alles passieren kann.

Und vielleicht können wir jetzt so ein bisschen versuchen, so Trends abzuleiten.

Und ein Trend ist der Werbemarkt, der hat sich deutlich erholt.

Das sie sich auch bei Alphabet beobachten.

Der Google-Mutterkonzern meldet ja Anfang der Woche einen Umsatz plus von 11 Prozent.

Und das lag auch deutlich über den Analysten.

Erwartungen auch YouTube wächst wieder kräftig.

Aber bei Google war das Cloud-Geschäft am schwächsten.

Das Wachstum fiel weiter zurück und lag auch deutlich unter den Erwartungen.

Google Cloud wächst nur noch um 22,5 Prozent.

Und der Gewinn, der war in dieser Cloud-Sparte auch noch schlechter.

Und unser Tech Reporter Benedikt Fuß, der sich die Zahlen mal ganz genau angeschaut hat,

der hat herausgefunden, dass Google sogar noch ein Rechendrick anmetten musste,

da wird da überhaupt noch ein Gewinn bei der Google Cloud drin war.

Die haben einfach die Lebenszeit der angeschafften Server um zwei Jahre verlängert

und da muss halt nicht so viel in einem Jahr immer abgeschrieben werden.

Und das stützt natürlich den Gewinn.

Und was lernen wir jetzt daraus als Trend?

Na ja, das Cloud-Geschäft, das ist noch nicht so richtig wieder angezogen.

Das hat man bei Amazon gesehen, da ist es ja gleich geblieben.

Das hat man auch bei Google gesehen, da ist es sogar leicht gefallen.

Das ist das Wachstum und das trotz KI-Fantasie.

Ja, wobei also allein bei Microsoft, da scheinen die schon punkten zu können,

das Cloud-Wachstum beschleunigt sich wieder von 27 Prozent auf 29 Prozent.

Also wirklich der gegenläufige Trend zu den Konkurrenten.

Anscheinend war der Deal mit OpenAI doch ein äußerst vorteilhafter

und hat eben damit neuen Traffic auf die Microsoft Cloud Azure gebracht.

Und was macht ihr jetzt daraus?

Na, wenn ihr überlegt, die am wenigsten gewagte Wette,

wenn ihr jetzt die ganzen Big Tech Unternehmen anguckt,

das scheint Microsoft zu sein.

Und hier scheint sich ja auch schon KI zu zeigen.

Und das Geschäft ist weniger zyklisch, weil die auch viel Abos haben.

Und ab diesem Quartal wird ja auch noch für Office 365 Kunden der Co-Pilot angeboten.

Das wird dann noch mal teurer.

Und dann, wenn man sieht, wie viele Office 365 Kunden die haben,

da kann man sich ausrehen, dass es noch mal richtigen Schub geben kann.

Aber natürlich, wenn was weniger zyklisch ist und schon ein bisschen stabiler,

dann ist das Kursgewinnenverhältnis auch höher, nämlich von 30, ist es relativ teuer

und günstiger mit dem KGV von 20 sind natürlich Meta und Alphabet.

Aber die sind wegen der Abhängigkeit von der Werbung auch viel zyklischer und damit auch riskanter.

Aber nach dem deutlichen Einbruch könnte es irgendwann auch mal zu einer Gegenbewegung kommen.

Und vielleicht, als wäre der unbedingt dabei sein will,

kann man so ein Abstauberlimit mal reinlegen.

Und Amazon, die waren schon immer teuer und bleiben teuer.

Die haben aber bewiesen, dass sie zumindest auch Kosten sparen können.

Und wenn man jetzt einfach mal schaut, was sagen Analysten zu den einzelnen Aktien

und wo sehen sie das größte Potenzial?

Dann liegt Amazon vorn.

Da wird ein Potenzial von 44 Prozent gesehen,

bei Meta von 31, bei Alphabet von 26 und bei Microsoft von 23 Prozent.

Was ihr aber nicht vergessen dürft,

wer schon jetzt beim nächsten 100er ETF dabei ist oder ein MSCI-Wörter,

der ist auch schon bei Big Tech eigentlich schon ganz gut dabei.

Ihr müsst also immer aufpassen, dass ihr keine Klumpen mit Portfolio habt.

Das war alles auf Aktien.

Wir freuen uns immer über euer Feedback.

Deshalb schickt uns doch bitte einfach eine E-Mail an AAA, also aaaatwelt.de

oder ihr hinterlasst uns hier eine Bewertung.

Nach der Nutella-Meldung aus Cambodja

haben Andreas und Mario weitere Datenpunkte für deine Nussnugat in Nex geliefert.

Doch Holger, bei Andreas und Walmart in Phoenix im US-Bundestadt Arizona.

Da kostet das Glas Nutella 4,12 Dollar.

Packungsgröße leider nicht klar erkennbar, aber ich würde sagen amitypisch relativ groß.

Und bei Mario in Truden in Südchihol, der kostet das 950 Gramm Glas,

derzeit 6,99 Euro, ein Kilo Preis von 7,36 Euro.

Ja, da kann man nicht meckern, oder?

Doch, da muss man leider meckern, weil nämlich in Deutschland kostet es nur 5 Euro.

Irgendwas, das Kilo Glas.

Wirklich, also da sieht man, wenn man jetzt die Kaufraparität in Theorie macht,

müsste man sagen, dass der Euro bei den südlichen Nachbarn

leider überbewertet ist und noch abwerten müsste. Gut.

Aber ihr seht, wir sind im Euro und da haben wir in Deutschland den Vorteil,

dass wir tolle Konkurrenz im Einzelhandel haben, weil der Deutsche so geizig ist

und auch mal ein Laden weitergeht, wenn es zu teuer ist.

Und das haben die anderen halt in anderen Ländern nicht.

Müsste eben auch mal ein bisschen kostenspahner sein, liebe Österreicher.

So. Italiener, Holger, Italiener.

So, wo war ich?

Ach, wir waren in Italien geladen.

Ja, gut, die ja auch nicht.

Also, die wissen ja nur zu leben.

Also, da müssen die auch mal.

Das ist ganz einfach.

Wenn der Kunde nicht aufpasst, dann kriegt er halt nur teure Sachen.

Und der Deutsche war halt immer schon geizig.

Ist vielleicht nicht so sympathisch, aber zumindest sind da die Preise günstiger.

Jetzt fehlt natürlich noch das Nutella in Honolulu oder Ulan Bator.

Also, wir brauchen unbedingt noch mehr Daten.

Aber morgen gibt es erst mal einen Nutella-Frei, Sonderfolge von alles auf Aktien.

Und zwar habe ich einen wirklich coolen Kollegen dabei, Kajan Özgens.

Und viele von euch dürften Kajan aus seinem Podcast Macht und Millionen kennen,

wo er von den spannendsten Wirtschaftskrimis erzählt.

Und Kajan hat erst als investigativer Journalist beim Bild am Sonntag angefangen

und ist dann zu Business Insider gewechselt.

Und ja, viele von den Skandalen und Wirtschaftsverbrechen hat er sogar selber mit aufgeklärt.

Und inzwischen ist er nicht nur ein erfolgreicher Podcast Host,

sondern auch Chefredakteur von Business Insider.

Also, wir haben eine richtige Chefbehandlung morgen da.

Und er hat von Hochstablern erzählt und von Betrügern, wie man die enttahnen kann.

Und er hat auch erklärt, warum Familienunternehmer in der Börse nicht unbedingt immer besser sind

als normale Unternehmen, die von Söldnern geleitet werden.

Und das dürfte natürlich nicht verpassen.

Und deshalb heißt es, abonniert uns, sprecht über uns und empfehlt uns euren Freunden.

Dann geht es nach unserem Staffelfinale morgen weiter.

Wir hören uns dann wieder ab 5 Uhr bei Welt und überall, wo es Podcasts gibt.

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27.10.2023 – Der tägliche Börsen-Shot

In der heutigen Folge „Alles auf Aktien“ sprechen die Finanzjournalisten Philipp Vetter und Holger Zschäpitz über das Elektroautoproblem von Mercedes, verpasste Zahnarzt-Termine bei Align Technologies und zwei viel gehasste, aber erfolgreiche Tech-Firmen. Außerdem Thema: Siemens, Porsche AG, BMW, Rheinmetall, Intel, IBM, Nordex, Amazon, Alphabet, Microsoft, Meta.

Wir freuen uns an Feedback über aaa@welt.de.

Ab sofort gibt es noch mehr „Alles auf Aktien“ bei WELTplus und Apple Podcasts – inklusive aller Artikel der Hosts und AAA-Newsletter. Hier bei WELT.

Disclaimer: Die im Podcast besprochenen Aktien und Fonds stellen keine spezifischen Kauf- oder Anlage-Empfehlungen dar. Die Moderatoren und der Verlag haften nicht für etwaige Verluste, die aufgrund der Umsetzung der Gedanken oder Ideen entstehen.

Hörtipps: Für alle, die noch mehr wissen wollen: Holger Zschäpitz können Sie jede Woche im Finanz- und Wirtschaftspodcast „Deffner&Zschäpitz“ hören.

Außerdem bei WELT: Im werktäglichen Podcast „Kick-off Politik - Das bringt der Tag“ geben wir Ihnen im Gespräch mit WELT-Experten die wichtigsten Hintergrundinformationen zu einem politischen Top-Thema des Tages. Mehr auf welt.de/kickoff und überall, wo es Podcasts gibt.

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