Verbrechen: Die Polizei, dein Freund und Schröpfer

ZEIT ONLINE ZEIT ONLINE 10/17/23 - Episode Page - 50m - PDF Transcript

Liebe Zuhörerinnen, liebe Zuhörer, ganz herzlich willkommen zu einer neuen Folge unseres Podcasts

Zeit Verbrechen.

Sabine, indem wir lernen, dass man der Polizei nicht immer über den Weg trauen darf.

Also wer uns zuhört, weiß das schon länger.

Also jetzt um es mal ganz ernst zu sagen, in vielen, vielen Folgen kommt die Polizei ja

richtig gut weg und wackere Beamte greifen am Schluss zu und so weiter.

Die gute Arbeit machen, ja.

Ja, aber wir haben eben auch ein paar faule Äpfel in der Kiste und über die berichten

wir natürlich auch und heute ist ein besonders merkwürdiger und skureler bizarrer Fall dabei.

Da setzt jemand seine polizeilchen Kompetenzen auf ganz besondere Art und Weise.

Ja, man kann das natürlich auch als Lernprozess in der Polizei, wie werde ich da bessere Verbrecher

und wir haben einen Gast.

Moment Sabine, bevor wir zu unserem Gast kommen, ich sehe auf deinem Schoß liegen ein neues

Magazin, eine wunderbare neue Ausgabe von Zeit Verbrechen.

So ist es und es ist diesmal eine ganz besondere Ausgabe, denn die Titelgeschichte heißt, es

war eine Frau über Mörderinnen und ihre Motive.

Die sind seltener als Mörder, oder?

Ja, also jedenfalls was das Hellfeld angeht.

Ich habe ja ein Buch geschrieben über nicht entdeckte Tötungsdelikte.

Ehrlich gestanden waren da doch die eine oder andere Täterin dabei, also in deutlich höhere

Maße, als man das für möglich hält.

Es waren Giftmörderinnen vor allem, denn Gift ist ja sehr schwer nachzuweisen.

Und auch die Klientel, die oft Frauen zum Opfer fällt, also ältere Personen, die gepflegt

werden oder Babys werden auch nicht so häufig untersucht.

Da schaut man nicht so genau hin, woran die denn nun wirklich gestorben sind.

Und was macht ihr jetzt im Heft?

Ja, im Heft.

Beschäftigen wir uns erstmal mit der Frage, sind Frauen seltener Verbrecher als Männer?

Stimmt das wirklich?

Und dann erzählen wir mehrere Geschichten von Frauen, die wirklich irrsinnige Verbrechen

begangen haben.

Zum Teil historisch, zum Teil aktuell, also superinteressante und spannende Fälle.

Und wir haben natürlich auch unsere alten Kolumnen dabei, zum Beispiel wovor haben

Sie Angst?

Da fragen wir diesmal einen Psychologen, der mit Geiselnemern verhandelt.

Wovor fürchtet er sich eigentlich?

Wir verraten das jetzt nicht.

Ein Polizeispezialist.

Ja.

Ja.

Auch superinteressant, auch ganz modern jetzt.

Die Polizei stellt ja jetzt sogenannte Superrecognise ein.

Weißt du, was ein Superrecognise ist?

Ja, das Gegenteil von mir.

Jemand, der sehr gut Gesichter wieder erkennt.

Ja.

Ich bin ganz miserabel.

Ja, ich auch.

Ich erkenne niemanden, aber mein Mann zum Beispiel, der schießt über irgendwelche Plätze in

Großstädten und ruft jemanden zu, du warst mit mir im Kindergarten.

Und das ist ein Superrecogniser.

Ja.

Das sind also Leute, die hohe Wiedererkennungswerte haben.

Zum Teil höher als der Computer, der ja mit biometrischen Daten arbeitet.

Und die werden ausgebildet für die Polizei und erkennen dann Zeugen oder Verdächtige

oder sonst was wieder.

Ich wünschte, ich könnte das lernen.

Meine Frau ist immer total peinlich, wenn ich auf jemanden zumarschiere und im Begriff

bin, mich vorzustellen, obwohl ich den Menschen schon kenne.

Obwohl du seit 10 Jahren mit ihm verheiratet bist.

Ja, ungefähr so.

Und wir fragen auch natürlich wieder, wie kriminell bin ich.

Diesmal ist es Gregor Gizzi.

Ah, da bin ich sehr, sehr gespannt.

Na gut, also soweit es gibt natürlich noch viele andere Sachen, aber es würde jetzt zu

lang werden.

So, das war glaube ich preview genug.

Ja.

Und so einen kleinen Cliffhanger hatten wir ja schon eingebaut.

Der Gast.

Ja, der Gast.

Hallo.

Der Gast stellt sich schon gleich selber vor.

Gehört nämlich hier zu unserem Podcast-Team.

Das ist Anne Kunze, meine Nachfolgerin als Kriminalreporterin der Zeit.

Und sie hat heute einen Fall mitgebracht, der uns auch beim Lesen doch in Erstaunen

ersetzt hat.

Das kann ich dir sagen.

Ich glaube, am besten Anne, du nimmst uns mit in diesen Gerichtssaal vor dem Hamburger

Lebensgericht, sitzen ein Opfer und ein Täter und du hast dich auf bestimmte sehr besondere

Art und Weise beschrieben in deinen Text, die Polizei, dein Freund und Schreipfer.

Nimm uns mit.

Wer sitzt da?

Da sitzen das Opfer, das als Zeugenauftritt.

Wir nennen sie Silvia Schwarz.

Sie ist 58 Jahre alt, eine alleinstehende Erbin aus der Hamburger Oberschicht.

Sie hat Millionen geerbt und sie ist schlank, hat lange blonde Haare.

Und dann sitzt da der Angeklagte Erik Marnke.

Er ist 10 Jahre jünger, 48 Jahre alt.

Er ist Polizeioberkommissar und war beim Hamburger Landeskriminalamt lange zuständig für Betrug.

Und ich fand interessant, dass diese Verhandlung, die hat ja in diesem Jahr im März stattgefunden.

Das Wetter war so ganz verhangern.

Und so ähnlich war es auch in diesem Fall, weil immer wenn der Klärung sich auftat am Horizont,

immer wenn man dachte, jetzt kommt Klarheit hinein, gab es eine neue Wendung, eine neue Täuschung.

Der Erik Marnke hat sich vorbereitet auf diesen Termin.

Ja.

Du schilderst eine Absonderlichkeit, die mir noch nie so vorgekommen ist.

Nämlich, er hat einen Schleuzer im Gesicht kleben, der mit der Zeit verrutscht.

Ja, es ist vorher wichtig noch zu sagen, dass Erik Marnke nicht nur LKA-Beamte und Betrugsexperte beim Hamburger LKA ist,

sondern auch eine Beratungsfirma hat.

Und diese Beratungsfirma hat den wunderschönen Namen Nodulus Fraud Management.

Das klingt, finde ich, so ein bisschen seriös und dubios zugleich.

Nodulus ist altgriechisch für Betrug.

Und es ist irgendwie Konstruktion wie No Betrug Fraud Management.

Also, das ist ein sehr interessanter Name.

Und der Unternehmer Marnke verspricht in dieser Firma, seine Kunden schusssicher gegen Betrug zu machen.

Er ist auch immer wieder ganz prominent in der Öffentlichkeit aufgetaucht, bei Verbänden, bei Firmen,

wie zum Beispiel der Schufa, also der Wirtschaftsauskunftteil,

und hat dort Tippsanalysen und unterhaltsame Vorträge gehalten,

in denen es auch immer wieder darum geht, wie sich auch einfältige Betrüger mit dreisten Maschen immer wieder zu Erfolg kommen.

Aber dagegen gibt es ja ihn, den Erik Marnke, den brillanten Betrugsimpregnierer.

Und er ist auch gerne mit einem Millionenbetrüger im Schlepptau aufgetreten, den er selbst gefasst haben will.

Weil, sagt er, von solchen Experten kann man ja was lernen.

Ach, der stellt den auf die Bühne und stellt sich daneben.

Und tritt mit dem auf. Allerdings hat das vor dem Hamburger Amtsgericht für mich so ausgesehen,

als hätte der Marnke ein bisschen zu viel von so einem Betrüger gelernt.

Man kann sich auch im Internet Videos anschauen, in denen der Marnke über Betrügereien doziert,

und vielleicht können wir immer in einen zu rein hören.

Da tritt er auch vor dem Hamburger Banking Club und wird gefragt,

ob es denn sinnvoll ist, für Banken mit Betrügern zusammenzuarbeiten.

Und dazu sagt er...

Sie kennen mit Sicherheit den Film Catch Me If You Can, Sir Epic Nail Jr.,

das war ja keine Bank, sondern das FBI, das ihn eingestellt hat, aber definitiv.

Da kommt es natürlich darauf an, nicht einen x-beliebigen Betrüger einzustellen,

sondern schon einem gewissen Intellekt mit einem gewissen Potenzial

und auch mit einer gewissen Tatbegehungsweise,

insbesondere jemand, der sich vorher ganz dezidiert damit auseinandergesetzt hat,

wie er sein Betrug begehen möchte.

Weil der sich natürlich jetzt in einer Bank die Antragsschnecken ganz genau angucken könnte,

gezielt, Mensch, wie würde ich das jetzt machen?

Schwierig, weil der Sache ist natürlich...

Er ist immer die Frage, lässt er sich jetzt anstellen

und für seine nächste Serie ein gewisses Know-how zusammen, das wäre schlecht.

Er spricht daher Frank Epic Nail an, das finde ich total interessant.

Von Catch Me If You Can.

Von Catch Me If You Can, genau, wurde verfilmt.

Und Frank Epic Nail ist ja ein begnadeter Hochstapler,

der jahrelang gesucht wurde.

Er sagt, er sei der meistgesuchte Schäckfelter der Welt gewesen

und hätte als Co-Pilot gearbeitet, als Kinderarzt, als Harvard-Absolvent,

als Soziologieduzent, als Bezirksstaatsanwaltassistent.

Und wahrscheinlich waren auch diese Hochstapline schon maßlos übertrieben.

Danach sagt er, er hätte das FBI maßgeblich beraten,

das war wahrscheinlich auch maßlos übertrieben.

Aber in dieser Sphäre wähnt sich so der Eric Manke.

Und ich finde interessant, dass er auf diesen Epic Nail Bezug nimmt.

Ja, wir werden sehen, er hat nicht nur einen Job

und nicht nur eine Qualifikation der Eric Manke,

er hat gleich ganz viele, die er an den Mann oder an die Frau bringt.

Er sitzt vor Gericht und du schilderst, irgendwie sieht der Typ seltsam aus.

Total. Also in den Videos, wenn man die sich anschaut

oder wenn man ihn auch ohne die Verkleidung trifft,

dann sieht er aus wie so ein Fußballprofi nach der aktiven Laufbahn.

Also die Haare sind blond gefärbt und die Seiten kurz rassiert

und seine Haltung und sein Körper erinnern sich daran,

dass sie schon mal besser in Form waren.

Aber vor Gericht...

Das geht mir auch so.

Vor Gericht ist der Manke aufgetreten,

wirklich einer der Prozessebeobachter hat gesagt,

der sieht aus wie Räuber-Hotzenblotz.

Der hat so ein Toupé auf

und ein farblich nicht ganz kompatiblen Anklebebad,

das ein Haftungsvermögen auch im Laufe der Sitzungstage nachgelassen hat.

Und ich dachte so, okay, ist das jetzt der Auftritt eines Mannes,

der sich dem Gericht als geniale Verwandlungskünstler präsentieren will?

Also so eine Art Sherlock Holmes von der WaterCant.

Also ich wusste auch nicht, was ich damit anfangen soll.

Darf man das, Sabine, sich vor Gericht verkleiden?

Das ist eine sehr gute Frage.

Die Gedanken habe ich mir auch gemacht. Darf man das?

Offenbar darf man das, sonst hätte das Gericht das ja nicht zugelassen.

Er hat das ja sozusagen im Auge des Sturms getan.

Aber ich habe es selbst auch noch nie erlebt.

Also man kennt ja die berühmten Fotos,

wo sich Leute akten vor die Gesichter halten oder sonst was.

Ja, genau, diese berühmten Paporten.

In unterschiedlichen Farben, mal roh, mal grün.

Aber dass sich jemand verkleidet und mit Perücke und Schnauzbad daherkommt,

das habe ich noch nie erlebt.

Und das finde ich besonders skurril.

Ich kann es mir nur so vorstellen,

dass sich vom Gericht unzureichend geschützt gefühlt hat gegen Fotografen

und gegen Zuschauerblicke.

Und gegen Zuschauerblicke kann Ihnen das Gericht nicht schützen.

Dann das Zuschauerraum ist einfach zu besetzen.

Das ist im Gesetz vorgeschrieben.

Aber gegen die Presse könnte man ihn natürlich schützen.

Tut man in der Regel nicht ausführlich genug.

Und deswegen sehen wir ja auch immer wieder die Bilder,

wo die Gesichtszüge dann entweder verunklart sind

oder die schwarzen Balken vor den Augen.

Das heißt, die Fotografen haben ihn erwischt

und müssen ihn dann hinterher in einen Anwalt hat.

Manchmal machen sie es ja auch nicht.

Dann zeigen sie den Angeklagten so, wie er ist.

Bilden sie ihn ab.

Und dagegen will er sich halt wehren,

damit er auf der Straße, er war ja auch zu dieser Zeit

nicht in Untersuchungshaft oder so.

Er war also ein Bürger unter Bürgern,

er rannte auf der Straße rum

und da wollte er eben nicht erkannt werden.

Und deswegen hat er sich hier verkleidet.

Also ich habe seinen Anwalt das auch gefragt

und ihn selber natürlich auch gefragt.

Und er sagte dann, dass die gefürchtet haben,

dass so viel Presse kommt,

und teilweise war es dann eigentlich kaum Presse da,

also ich und noch zwei Lokalzeitungsjournalistinnen.

Aber er hatte dann tatsächlich eine Maskenbildnerin,

damit beauftragt, ihn so herzustellen.

Aber erst im letzten Tag zur Urteilsverkündung

ist er dann ganz normal erschienen,

wieder in seinem Fußballer Otfit.

Aber erscheint der Maskenbildnerin nicht genug gezahlt zu haben,

sonst hätte er ja der Schnurrbad gesessen, würde ich sagen.

Vielleicht kam er auch so ins Schwitzen,

dass der Schnurrbad von sich abgefallen ist.

Lass uns den Blick wenden auf die Zeugenbank,

auf der ja das Opfer der Taten setzt,

über die das Gericht an diesem Tag verhandelt,

beziehungsweise an diesen Tagen.

Dort sitzt Sylvia Schwarz, die ja nicht so heiß,

wir haben sie jetzt so genannt, um sie zu schützen.

Und was ist die Geschichte, die sie erzählt?

Vielleicht sollten wir dazu noch sagen,

dass auch der Erik Manke wollte,

dass wir seinen Namen verändern.

Aber dazu entschieden haben, den Namen zu lassen,

weil er nach wie vor aktiv ist mit seiner Firma,

man kann ihn nach wie vor buchen.

Das bedeutet, das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

Genau, das Urteil ist noch.

Deswegen ist er nach wie vor im Dienst hier.

Ja, also als Unternehmer, ja.

Und wir haben als Presse ja schon die Aufgabe,

auch Menschen zu warnen vor möglichem Betrug.

Übrigens, Andreas, wenn ich das noch kurz voranschicken darf,

fand ich interessant, dass Manke schon gelernt hat,

zu reden.

Also wie du gesagt hast, er kam ins Schwitzen.

Eigentlich kam er nicht ins Schwitzen.

Er kam erst so richtig gut auf gute Art in Fahrt.

Als er zum Beispiel gefragt wurde,

warum es zwischen ihm und der Sylvia Schwarz

keine schriftliche Vereinbarung gab,

hat er so ganz selbstbewusst zu schvatronieren,

angefangen vom Gesellschaftsrecht

und hat dann den Richter und den Staatsanwalt belehrt,

dass das ein ganz normaler kaufmännischer Vorgang ist

und hat mit Wirtschaftswokabeln um sich geworfen

und auch gesagt, naja, sie ist ja in der Vergangenheit

immer wieder auf Betrügereien gefallen.

Und es ging darum, sie so Bulletproof aufzustellen,

damit es nicht wieder geschieht.

Aber Andreas, wenn ich jetzt ein Gärtner beschäftige

oder einen Handwerker, der muss mir einen Kostenvoranschlag schicken,

mit dem mach ich einen Vertrag.

Und dann wird am Schluss unterschrieben

und wenn irgendwas schiefläuft,

dann habe ich was in der Hand, um das Honorar zu kürzen

oder um Schadensersatz zu verlangen.

Ich mache doch das nicht per Handschlag mit jedem,

der durch die Tür kommt oder du.

Du müsstest ihn vorher schon sehr, sehr gut kennen

und vielleicht habt ihr schon mehrfach zusammengearbeitet.

Dann kann man schon ein Handwerker sagen, das aufkommt vorbei.

Aber normalerweise würde ich doch sehen,

dass ich was Schriftliches in der Hand habe.

Ja, das würde ich aber auch.

Wir hören ja jetzt gleich, um welche Summen es geht.

Ja, und für das, worüber ihr gerade geredet habt,

ist vielleicht auch zu wissen,

dass die Silvia Schwarz, dem Erik Manker,

nicht als Unternehmer begegnet ist,

sondern anders.

Ich kann ja mal erzählen, wie die beiden sich kennengelernt haben.

Und zwar müssen wir dazu erst sagen,

dass es vorher eine Tat gab.

Da gab es zwei Männer,

zwei ehemalige Freunde von Silvia Schwarz,

die wollten ihr helfen,

einen Second Hand Shop

für Luxushandtaschen aufzubauen

in einer glanzvollen Gegend in Hamburg.

Und die bekamen von ihr Handtaschen,

Designerkleidung,

ein Darlehen für den Porsche Cayenne

für Frau Schwarz,

Bilder erstanden und auch ein gerahmtes Kleid

von Andy Warhol.

Ein gerahmtes Kleid von Andy Warhol.

Hat er das selbst getragen, oder?

Nee, das hat er designed.

Und in dieser ganzen Geschichte spielt Kunst

eine große Rolle, also Kunst als Wert,

Gegenstand, als Investition.

Ich kenne mich da wirklich nicht gut aus,

aber ich habe schon verstanden,

dass es da auch um viel Geld geht.

Und dieses gerahmte Kleid,

da haben die zwei Männer die Rechnung

zu Ungunsten von Schwarz gefälscht.

Und die Frau Schwarz hat vor Gericht

und mir dann auch im Gespräch gesagt,

diese angeblichen Freunde hätten sie um einige

10.000 Euro erleichtert.

Wie lange ging denn dieses Geschäftsverhältnis,

freundschaftliche Geschäftsverhältnis?

Da gab es offensichtlich auch schon nur Handschlag, oder?

Ja, das ging einige Monate,

bis ihr dann klar geworden ist,

dass diese falschen Freunde sie ausgenutzt haben.

Und dann hat sich die Frau Schwarz

an den Anwalt Christian Abel genannt.

Der arbeitet heute in der Großen Kanzlei

und hat auch damals in der Großen Kanzlei

gearbeitet, Norton Rose Fulbright,

internationale Großkanzlei.

Und der Christian Abel ist über die Grenzen Hamburgs bekannt.

Er hat sich zum Beispiel in die Schlagzeilen gebracht,

als er im Hamburger Schanzenpark

eine Bürgerwehr gegen Dealer gründen wollte.

Ein Vorschlag, den er später zurückgenommen hat.

Bei der Seewehr Schwarz hat er auch

schnell Vorschläge gehabt.

Und es gibt auch E-Mails, die das beweisen.

Also er hat der Seewehr Schwarz vorgeschlagen.

Sie soll Strafanzeige stellen gegen diese beiden falschen Freunde.

Und der Christian Abel hat am 14. August 2017

seine Mandantin geschrieben.

Ich zitiere aus der E-Mail.

Ich bin heute absprachigemäß für Sie zu Herrn Kriminal-Oberkommissar

Marnke gefahren und habe die Strafanzeige

gegen die oben genannten Personen abgegeben

und mit ihm besprochen.

Marnke ist Betrugsspezialist beim Landeskriminalamt Hamburg

in Klammern Wirtschaftsdelikte.

Also aus dem Second Hand Shop für Luxushandtaschen

in Glanzvorla gegen wurde nichts.

Doch diesen Second Hand Shop gab es.

Da gab es allerlei Probleme.

Da wurde eingebrochen.

Also sie hat diesen Second Hand Shop gegründet und geleitet.

Und die Freunde haben sie einfach ausgenommen.

Also die hätte vielleicht die Freunde auch gar nicht gebraucht.

Aber wir kommen später noch zu ihrer Persönlichkeit.

Also sie fragt gerne um Rat.

Und wo hatte sie die Freunde her? Weißt du das?

Ja, die kannte sie über ihren Job.

Also sie ist Ärztin und sie kannte sie aus dem Beruf.

Warum macht eine Ärztin Second Hand Shop zum Zeug auf?

Weil sie Millionen geerbt hat von ihren verstorbenen Eltern

und plötzlich zu Geld gekommen ist

und dann was anderes machen wollte.

Und dann kann man in dem Moment keine Ärztin mehr sein

oder nicht mehr als Ärztin arbeiten,

sondern wollte diesen Handtaschen laden haben.

Verstehst du das?

Ich verstehe es nicht.

Wie kann man einen sinnvollen Beruf wie Ärztin aufgeben,

um Luxushandtaschen, die doch keiner braucht, zu verscherbeln?

Wieso macht man sowas? Verstehst du das?

Also es ist gesellschaftlich sicherlich nicht so relevant,

wie Ärztin zu sein.

Gleichzeitig stelle ich mir es schon auch anstrengend

von Alltag in der Klinik.

Wenn du da 14, 16 Std. Tage hast in der Klinik,

dann ist es ein angenehmeres und entspannteres Leben,

mit Luxushandtaschen zu handeln.

Man kommt natürlich auch in Kontakt mit einer anderen Gesellschaft.

Ja, man kann sich auch niederlassen als Arzt.

Man muss ja nicht in der Klinik arbeiten.

Aber auf jeden Fall ist es doch ein sinnvoller Beruf, oder?

Ja, das ist, glaube ich, der Moment,

wo wir tatsächlich ein bisschen nach der Person fragen sollten,

bevor wir wieder zur Anwalt Abel

und dem Polizeihauptkommissar Mahnke zurückkehren.

Sylvia Schwarz, du hast ja mit ihr gesprochen

und du hast auch ein paar Töne von ihr mitgebracht,

die vielleicht ein bisschen erklären,

was diese Persönlichkeit ausmacht.

Denn das Geld kam für sie doch ziemlich überraschend, glaube ich.

Also, die Sylvia Schwarz hat mir von ihrem Leben erzählt,

dass sie von ihren leiblichen Eltern misshandelt wurde

und in einem Kinderheim groß geworden ist

und als Zwölfjährige aus diesem Kinderheim rausadoptiert wurde.

Als Zwölfjährige, also relativ spät.

Genau, schon in einem pubertären Alter,

als die fast Jugendliche, das Teenager.

Und sie hat mir gesagt,

meine Adoptiveltern wollten kein Kind, sondern einen Erben.

Und dass ihr Vater sie immer ganz kurz gehalten hat.

Und sie hat gar nicht gewusst,

wie vermögend ihre neuen Eltern tatsächlich sind.

Das hat sie erst nach deren Tod vor einigen Jahren erfahren,

als sie eben Millionen geerbt hat.

Und sie hat mir davon erzählt,

also ich hab sie nach dem ersten Verhandlungstag nach Hause begleitet.

Es gibt alleine, ohne Partner, ohne Familie,

gut gesichert in einer zentralen Hamburger Lage.

Gut gesichert heißt 1.000 Schlösser vor der Tür.

Genau, es gibt Schranken, man muss Schranken passieren.

Das ist nicht so einsichtig.

Genau.

Und als sie die Tür zu ihrer Wohnung aufgeschlossen hat,

ich hab ja schon erwähnt,

dass ich mich mit Luxus nicht so auskenne,

das ist nicht mein Spezialgebiet, aber selbst ich hab erkannt,

dass da sehr viele Wertgegenstände sind.

Da hängt Kunst an den Wänden, das sind Designermöbel.

Das ist ein Mädchentraum aus Samt und Plüsch.

An den Wänden hängen sehr viele Motive von Marilyn Monroe.

Am Bart steht Chanel.

Und die Silvia Schwarz hat mich dann gefragt,

als sie ein Kaffee uns gekocht hat und uns Kuchen aufgetischt hat,

hab ich ein Schildumhängen, auf dem steht, mit mir kann man's machen.

Und ich fand interessant,

dass die Frau Schwarz ganz schnell zutraulich wird.

Also die ist sehr schnell beim Du, die teilt schnell Persönliches mit.

Und ich hatte den Eindruck,

dass bei ihr berufliche und private Beziehungen

miteinander verschwimmen.

Also sie wirkt auch manchmal hilflos und unsicher,

sie kockiert auch so ein bisschen Mädchenhaft

und sie wirkt von vielem überfordert.

Und deshalb delegiert sie Entscheidungen.

Also sie hat Freunde, Anwälte,

ganze Herschaden von Ratgebern

und fürchtet, glaube ich, nach meinem Eindruck die Konfrontation

und sucht dann eher den Rat.

Mit dieser Vorgeschichte wird das natürlich jetzt ein anderes Bild.

Auch diese Hinwendung zu materiellen.

Wenn du aus einer Misshandlungssituation kommt,

also letztlich Verbrechensopfer bist, über viele Jahre

und dann noch im Weisenhaus aufwächst,

dann ist natürlich eine Persönlichkeit angeschlagen.

Was muss man so sagen?

Also gesund kommt man da nicht raus und heile.

Wir sind dann ins Wohnzimmer gegangen.

Wir haben uns hingesetzt auf eine Sofa-Landschaft

und auf der Wand hinter ihr war so eine riesige Kreditkarte

von Louis Vuitton

und es war so eine Glasinstallation,

hinter der so dicke, glänzende Geldbündel waren

und es gab ein Graffiti auf dem Stand Money, Money, Money.

Also es kam mir so vor wie ein Wurzscheinsuniversum,

so eine ganze Wand als Vision Board.

Und wir haben uns dann hingesetzt,

den Kuchen gegessen, den Kaffee getrunken

und ich habe sie gefragt, was ihr Geld bedeutet.

Viel.

Also Geld ist mittlerweile der stärkste ohne Geld.

Das ist meine Erfahrung, ohne Geld ist das Leben nicht gut.

Also ist der Haupt noch vor der Liebe sozusagen Geld.

Es ist wichtig, Geld zu haben.

Und Geld macht glücklich.

Wie ist das Leben denn mit Geld und wie ist es ohne Geld?

Es ist mit Geld wesentlich einfacher als ohne Geld.

Was hat man, wenn man Geld hat?

Freiheit.

Das Freiheit zu tun und zu lassen, was du kannst.

Wenn du sagst, ich möchte morgen eine Reise machen,

dann machst du eine Reise.

Wenn du das nicht hast, kannst du morgen keine Reise machen.

Also es ist wirklich Freiheit.

Du musst nicht arbeiten.

Ja, man kann arbeiten.

Man sollte auch im Nachhinein sein und sollte den Job nie ganz aufgeben.

Aber man hat Möglichkeiten, die man mit dem normalen Gehalt nicht so hat.

Sie hat schon gemerkt, dass sich die Menschen ihr zuwenden,

wenn sie großzügig ist.

Sie hat auch ganz, ganz viel Geld verloren.

Falsche Investitionen, schlechte Jahre an der Börse.

Und ich habe sie gefragt, wie es ist, kein Geld zu haben.

Schlimm.

Also für mich, ich bin jetzt natürlich auch ein bisschen andere,

sind da vielleicht cooler und sagen, ja, was denn stört mich nicht.

Für mich ist, das habe ich, glaube ich, auch von meiner Mutter.

Ich weiß es nicht, ab einer bestimmten Summe.

Wenn der Grenzwert erreicht ist, wird man unruhig und ängstlich.

Also ich werde ängstlich dann.

Wie hast du den Umgang mit Geld gelernt?

Selbst gar nicht über meine Eltern.

Weil meine Eltern haben verschwiegen, dass sie Geld haben.

Sie haben immer so getan, als wären sie armen wie eine Kirchenmaus.

Du bist nicht in totalem Wohlstand aufgewachsen.

Nein.

Also ja, ich habe natürlich in deren Haus gelebt, das ist klar.

Aber sie haben mich kurz gehalten, knapp gehalten,

und mich armen gehalten wie eine Kirchenmaus.

Deswegen musste ich nachholen.

Ich hatte zu dem Zeitpunkt keine Louis Vuitton-Tasche.

Ich bin zu meiner Louis Vuitton-Tasche gekommen,

nach 2008.

Nach jedem Toten in der Mutter.

Nach dem Toten meines Vaters.

Habe ich mir das erste Mal in meinem Leben eine Louis Vuitton-Tasche kaufen können?

Und das wartest du auch?

Das ist so was, das ist schön.

Und eine Rolex gekauft?

Weil, ja.

Und mit Geld in der Tasche.

Ja, wie du sagst, Freiheit.

Also für mich wirklich Geld macht frei.

Und auch, ja, diese ganz leute Sanger Geld macht nicht glücklich,

dass eine Lüge Geld macht glücklich.

Also mich macht es glücklich.

Liebe natürlich auch.

Aber leider habe ich Pech in der Liebe.

Und gut, und jetzt war da auch kein Geld mehr,

weil diese Betrüger mehr alles genommen haben.

Sabine, schwärmst du auch so für Louis Vuitton-Taschen?

Schau mich an.

Ich sitze hier in Hemd und Hose mehr oder weniger.

Also mir bedeutet das nichts.

Aber ich kenne natürlich Menschen,

die sich mit Markenartikeln ausstatten.

Ich kann es nicht nachvollziehen, was es bedeutet.

Und ich habe, du siehst, ich habe auch keine Uhren an.

Hast du eine Rolex?

Nein, nur so eine Smartwatch.

Ja, Smartwatch für den Herzschlag und das Vorhofflümmern, oder?

Ja, als Vorsorge.

Na gut, also.

Aber es ist natürlich so,

dass Geld oder materielles für viele ein Ersatz darstellt.

Das merkt man auch bei Erben zum Beispiel.

Wenn eigentlich es um Liebe geht, um die Liebe der Eltern.

Und man schlägt sich dann um eine Briefmarkensammlung,

die Mutti hinterlassen hat, die auch nicht viel wert ist.

Aber man fängt dann riesige Prozesse darum an.

Also Geld und Wertsachen haben oft ein Stellvertreter Funktion

für was ganz anderes, für was tieferes und auch für was tragischeres.

Deswegen ist es natürlich auf den ersten Blick irgendwie absurd,

aber auf den zweiten Blick es ist tragisch.

Sylvia Schwarz ist jetzt von ihren falschen Freunden

um viel Geld erleichtert worden.

Hat sich an Christian Abel den Anwalt gewandt.

Der ist zu Eric Mahnke gegangen.

Genau.

Und meldet jetzt.

Der meldet jetzt, dass der Betrugsspezialist Marke, der Experte,

davon ausgeht, dass für den Nachweis eines Betruges die Beweise fehlen.

Und dann kommt es zu einem Treffen.

Und zwar nicht bei der Polizei,

sondern in den Räumen der Kanzlei von Christian Abel

an einem Samstag um 11 Uhr.

No Dolos Fraud Management.

Nein, bei Christian Abel, damals Norton Rose Fulbright.

Aber der Herr Mahnke ist in seiner Funktion als No Dolos da.

Ja, da stellst du die ganz entscheidende Frage.

Und zwar steht in der Mail, Kriminaloberkommissar Mahnke kommt morgen

um 11 Uhr in die Kanzlei, um mit dir zu sprechen.

Und er kommt und sagt ihr, dass die polizeilichen Ermittlungen

ausgeschöpft sind.

Aber zum Glück hat er, Eric Mahnke,

ist nicht nur Betrugsspezialist beim Hamburger LKA,

sondern er hat eben auch diese Firma,

No Dolos Fraud Management.

Und mit dieser Firma können er sich jetzt bemühen,

Beweise zu sichern, gerichtsfeste Beweise,

die eben diesen Betrug, den die beiden falschen Freunde begangen haben,

belegen können.

Und er hat ihr vorgeschlagen, die beiden Verdächtigen,

die leben auf einem schwer einsehbaren Grundstück im Wald,

vier bis sechs Wochen lang rund um die Uhr,

mit vier Mann zu observieren.

Und zwar aus dem Gebüsch heraus.

Wegen den paar Handtaschen.

Bei mir klingeln gerade die Personalkosten so runter.

Ja, so recht.

Weil nicht nur Personal, der Eric Mahnke wollte auch Drohnen

und Wildtierkameras einsetzen.

Und allein für die technische Ausrüstung

sollte die Silvia Schwarz 9000 Euro zahlen.

Gute Drohne, würde ich sagen.

Das klingt wie so aus dem Baukastende von einem Detektivspiel,

aber auf die Silvia Schwarz wirkte es hochseriös.

Aber war Silvia Schwarz klar, in welcher Rolle

der Mahnke da jetzt spricht?

Sprichte in der LKA-Rolle oder in der No Dolos-Rolle?

Ich glaube eben, dass diese Rollen immer wieder verwischt sind.

Und dass das auch funktioniert hat.

Sie hat zum Beispiel vor Gericht gesagt,

Eric Mahnke wollte einen Bewegungsprofil der Täter erstellen

mit seinen Jungs von der BFE.

Und die BFE, das ist die Beweissicherungs- und Festnahmeeinheit der Polizei.

Solche Vokabeln, solches Fachschanker,

ließ sie eben glauben,

dass der Betrugsexperte Mahnke nicht nur als Unternehmer,

sondern immer auch als Beamter zu ihr Sprach.

Also sie hat gesagt, ich sprach ja mit einem Oberkommissar der Polizei.

Er hat das alles auf eine so eloquente Art geschildert.

Ich bin juristischer Laie.

Daneben saß mein Anwalt und hat immer wieder genickt.

Das war Anwalt Abel.

Anwalt Abel, genau.

Und das hat auch das Gericht überzeugt,

dass die Frau Schwarz die Wahrheit sagt,

weil so ein Fachvorkobler glaubt,

das Gericht kann sie nur im Gespräch mit Mahnke aufgeschnappt haben.

Aber das ist natürlich typische Hochstabler-Sprech.

Man bedient sich aus der vertrauenswürdigen Vokabelwelt der Polizei.

Und genauso wie der Hochstabler bei Catch Me If You Can

sich da die Pilotenuniform anzieht,

obwohl er noch keinen Flugzeug von innen gesehen hat.

Und er hat übrigens auch über Serien das Vokabular studiert,

fällt mir gerade ein.

Der hat sich Serien angeschaut, um den Jaguar draufzukriegen.

Und der Mahnke kannte natürlich den Jaguar.

Ich meine, der ist ja LKA-Beamter.

Es kommt, wie es kommen muss.

Es kommen Rechnungen.

Ja, genau.

Und interessant ist ja auch, das hat auch der Richter gefragt,

ob die Frau Schwarz nicht stutzig geworden ist.

Also zum Beispiel, weil die angeblichen Verrichtungen von Mahnke

eben nie zu irgendwelchen Ergebnissen geführt haben.

Das ist ja meine Frage gewesen. Hat er denn geliefert? Genau.

Das ist schon krass, weil sie hat gesagt,

also dem Gericht und später dann auch mir im persönlichen Gespräch,

dass der Mahnke ihr immer gesagt hat,

er dürfe ihr keine Details verraten,

damit sie nicht verbrannt wird,

wenn alles vor Gericht kommt.

Also, dass sie dann noch unbelastet aussagen kann.

Also hat sie gezahlt.

Und zwar im Mai, Juli und August des Jahres 2018

in drei Trongen.

Insgesamt, Andreas, halte ich fest,

57.060 Euro.

Fast 60.000 Euro.

Und bei der letzten Rechnung

hat sie den Mahnke noch gedrängt,

handschriftlich Abschlussrechnung hinzuzufügen,

weil sie gesagt hat, ich hatte Angst,

dass es immer mehr wird.

Hat es jemals einen Prozess gegen die beiden

betrügerischen Freunde mit der Handtaschen

Second Hand Geschichte gegeben?

Ja, es gab dann schon was.

Die haben dann nur, ich glaube, das waren 2.500 Euro

oder sowas, die sie haben.

Haben die zahlen müssen? Genau, was dann festgestellt werden.

Das war das Ergebnis der langwierigen Ermittlungen

für 60.000 Euro.

Der Mahnke hat ja auch als Polizist

nicht wirklich ermittelt.

Der hat einen Vorgang angelegt,

einen dreiseitigen Vorgang,

aber der hat nicht wirklich ermittelt.

Und da ist auch spannend,

dass er, das hat das Gericht auch als strafferschärfend gewertet,

dass er diesen Vorgang immer wieder umbenannt hat.

Also er hat ihn dann in den Sammelordner verschoben

und immer wieder umbenannt,

um wahrscheinlich um zu verschleiern,

was da passiert ist, also diese angebliche Ermittlung,

als Beamter jetzt.

Und als Nodolosunternehmer

sagt jetzt der Mahnke,

Frau Schwarz hätte ihn nur

für Recherche-Tätigkeiten bezahlt.

Weil als Privatermittler,

also als Detektiv,

das hat sich vor Gerichten nämlich rausgestellt,

hat der Mahnke überhaupt keine Zulassung.

Was er darf, ist,

dass er acht Stunden Betrugsberatung

pro Woche anbieten kann.

Und er sagt dann so, ja,

das kann man ja hochrechnen aus Jahr,

genau, als Nebentätigkeit.

Das kann man ja hochrechnen aus Jahr,

das sind es im Jahr 400 Stunden.

Und bei Silvia Schwarz hat er im Verlauf

einen 122-Stunden-Besprechung abgerechnet.

Nur Besprechung.

Nicht diese Tätigkeiten im Wald

oder so, keine Observation.

Nur Besprechungen.

Und darunter waren auch mal 14

und mal 7 Stunden am Stück.

14. Ja.

Und da kommen wir wieder dazu...

Solange reden selbst wir nicht miteinander.

Also bei euch kann ich mir das schon vorstellen.

14 Stunden durch Podcasten.

Aber da kommen wir wieder eben zu dem Punkt,

dass bei der Silvia Schwarz eben die beruflichen

und privaten Beziehungen sich miteinander

verstrickern.

Weil zum Beispiel diese 14 Stunden sind ein gutes Beispiel.

Da gab es so ein Brunch

bei Silvia Schwarz.

Und da war der Erik Manke geladen

als sie sagt, als Gast.

Und er sagt, ja, wir sind doch nicht befreundet.

Natürlich habe ich das in Rechnung gestellt.

Und also Silvia Schwarz bestreitet

natürlich, dass er 14 Stunden da gewesen ist.

Dann sagt er, er war nur ein paar Stunden da.

Aber da merkt man schon,

dass es da einfach unterschiedliche Auffassungen gab

zum Verhältnis.

Und

der Manke hat dann dem Gericht auch noch erzählt,

dass er mit den Detektivarbeiten,

für die er ja keine Zulassung hat,

einen Freund beauftragt,

der auch noch Produktionsassistent beim Film ist.

Und der Manke fand,

das hat ganz gut gepasst,

weil die Silvia Schwarz wollte

danach noch ein Film drehen,

wie er sagt, zu ihrer eigenen

Belustigung.

Und nur aus diesem Grund sei übrigens auch die Drohne

geschafft worden.

Und das Gericht hat ihn dann gefragt,

ob er ein Beleg hat für die Technik.

Und so hat der Erik Manke gesagt,

ich ärger mich wie Kretze,

dass ich den Beleg nicht finde.

Die Drohne hat es ja nie gegeben.

Und die Wildtierkamera

und die vier Pippel hat es dir gegeben.

Es gab halt diesen Produktionsassistenten.

Und da ist interessant,

dass die beiden ersten Rechnungen,

die die Frau Schwarz bezahlt hat

von diesen insgesamt

50.000 und 60 Euro.

Da stand oben drüber

Nodulus Ford Management.

Und der Erik Manke hat also seinen Kürzelstand da auch.

Aber die Rechnungen wurden überwiesen an

eben jenen Produktionsassistenten

beim Film.

Der auch, sagt der Manke,

auch unter dem Namen Nodulus Ford Management

aufgetreten ist.

Also ihr merkt schon,

das ist ziemlich interessant.

Ist denn der als Zeuge aufgetreten,

dieser Filmmensch?

Doch der hat sich aus seinen

Aussageverweigerungsrecht

als möglicher Mitangeklagter.

Nach 55.

Genau.

Und der Staatsanwalt hat dann auch nachgefragt,

ob die beiden Männer tatsächlich so getrennt

voneinander gearbeitet haben,

wie der Manke das behauptet.

Oder ob es nicht viel mehr so gewesen ist,

dass der Manke einen Stroman eingesetzt hat.

Und da hat ihm der Manke auch wieder gönnerhaft

und ungefragt, viele Details aus dem

Gesellschaftsrecht zu seinem Dasein

und die Leute hat ihm dann auch so angeboten,

im Hamburger Idiom,

wollen Sie erstmal in Ruhe pläddern?

Ich hab Zeit!

Also der ist da schon wirklich groß,

als großer Mann aufgetreten.

Das Gericht fand eben interessant,

dass die ersten beiden Rechnungen

über diesen Produktionsassistenten

abgewickelt wurden

und geht davon aus,

dass der Angeklagte von vornherein

seinen Vorgehen

gegenüber Dritten verschleiern wollte,

und vornherein klar war,

dass er keine vereinbarte Gegenleistung

erbringen würde.

Und deswegen hat er sozusagen

diese Rechnungen verteilt.

Und er hat behauptet,

dass er einen Pauschalbetrag

von 57.000 Euro und 60 vereinbart

worden, was natürlich das Gericht auch

für ungewöhnlich hält.

Ich hab nach Erich Manke gesucht,

man findet ihn so auf klassischen Portalen

wie bei LinkedIn,

Nodolus Ford Management,

auf LinkedIn bin ich tatsächlich,

das ist die einzige Community sozusagen,

die ich ein bisschen pflege.

Aber man findet auch DJ Music Service.

Ist der Mann

Multitalent, DJ

Event Manager, was ist der?

Ja, der Erich Manke ist ein Multitalent

und um seine gesamten Talente

hier jetzt auch in diesem Podcast

zum Leuchten zu bringen, würde ich gern einmal

dir erzählen,

was noch passiert ist

in diesem ganzen Vorfall

der Recherche

Ermittlungstätigkeit, wie auch immer man es

nennen möchte.

Also der Manke hat gesagt,

die Recherche hat kein Ergebnis gezeitigt

und die Observation ist nicht zustande gekommen.

Aber daran ist nur die Silvia Schwarz

selbst schuld,

weil er nämlich von ihr

über einen weiteren Anwalt

nur ein Ordner mit dem Nachrichtenverlauf

zwischen ihr und den falschen Freunden

bekommen hat.

Und den hat er, Erich Manke aber gar nicht gelesen,

das darf ich gar nicht.

Und die Frau Schwarz sagt,

ganz anders, das stimmt nicht,

Manke hat den Ordner regelrecht studiert

und sie dazu so intensiv befragt,

dass sie sich in der tiefen

psychologischen Analyse glaubte.

Und sie hat

dem Manke auch das geschrieben

und das finde ich total interessant, das würde ich

euch einmal kurz vorlesen,

dass er dank seiner Ermittlungen und seines

Einblicks in den Nachrichtenaustausch mit den

Betrügern mitbekommen hat,

und im Laufe der Zeit immer stärker manipuliert

und in finanzieller Hinsicht

mehr und mehr ausgenutzt haben.

Umso erstaunter war ich,

als ich erkennen musste,

dass nun das Gleiche zwischen dir und

mir stattgefunden hat.

Nämlich, dass du diese Ermittlungserkenntnisse

gegen mich verwendet hast.

Seit einem dreiviertel Jahr fühle ich mich

von dir abgezockt und ausgenommen,

wie eine Weihnachtsgans.

Wir haben ja eben gerade im O-Ton auch gehört,

dass sie sagt,

mir ein Schild um den Hals,

wo drauf steht, mit ihr kann man's ja machen.

Also sie glaubt ja,

dass die Betrüger, denen sie nacheinander

begegnet,

voneinander gelernt haben

und immer der Nächste vom vorhergehenden.

Und hier ist es jetzt auch noch weitergegangen,

weil der Betrugsexperte

Manke in seinem Bauchladen

noch mehr Überraschungen hatte

für seine solvente Kundin.

Er ist nämlich nicht nur Bedrohsberater im Leben,

er werbt, sondern auch

ist auch der Betrugsexperte

mit seinem Unternehmen

E-Punkt-Manke Event-Technik.

Und für die Frau Schwarz

hat er Einladungskarten gestaltet,

eine Einweihungsfeuer organisiert

und bei diversen

Salonabenden geholfen

und anderen Zusammenkünften mit Freunden,

bei denen auch Manke selbst

und der Rechtsanwalt

Abel zu Gast waren.

Salonabende, was muss ich mir darunter vorstellen?

Das waren große, offensichtlich

Heian aus der Hamburger Oberschicht.

Die Frau Schwarz

sagt dazu,

der Manke kann froh sein, dass er eingeladen wurde.

Der hatte durch Kontakt zu einer ganz anderen Schicht bekommen.

Aber das waren offensichtlich

sehr opulente Abende,

was auch aus den Rechnungen hervorgeht,

die mir vorlegen. Das ist wirklich der Wahnsinn.

Zum Beispiel wird der High-End-Flying-Finger-Foot

für 7.250 Euro

abgerechnet.

Wie viele Gäste waren denn da?

50.

Eine tischliche Flaschen Champagne.

Eine Tisch-Zauberin.

Und Manke rechnet eine DJ-Tätigkeit

für 900 Euro ab.

Wo sie sagt, er hat nur die Lautstärke

an der Box reguliert.

Was muss man schon können?

Und der Manke

hat auch, und da kommen wieder

zu diesem Verschwimmen von

beruflichen und privaten Beziehungen,

seine Teilnahme an diesen

Abenden, an diesen illustren

Veranstaltungen abgerechnet

in einer EKS-Compliance-Beratung.

Und deswegen,

also vielleicht interessiert euch, was

würdet ihr sagen? Wie viel hat sie

insgesamt überwiesen? Was meint ihr?

Halbe Million?

Nein, nicht ganz so viel.

Sie hat eben insgesamt

104.880

Euro überwiesen.

Das ist aber trotzdem, finde ich, kein schlechter Deal

für Manke, weil er als Beamter

nur 3.500 Euro netto im Monat

verdient, wie er dem Gericht gesagt hat.

Das Ganze fliegt auf.

Spätestens in dem Moment

als eine Edeka-Rechnung in einer Tüte

gefunden wird. Ja, so geht es

eben dann zu Ende mit einer Edeka-Rechnung,

die nicht rechtzeitig entfernt

worden ist von einer Tüte.

Was hat das mit dieser Edeka-Rechnung aufsehen?

Eine simple Edeka-Rechnung.

Und zwar über 238.83 Euro,

falls es euch genau

interessiert. Absolut.

Und diese Rechnung

klebte eben an dieser Fleischtüte.

Manke hatte aber der

Frau Schwarz gesagt, das Fleisch

komme aus einem italienischen Feinkostladen

und hätte 750 Euro

gekostet. Und da hat sie gemerkt,

nee, er hat einen guten Schnitt gemacht.

Er hat einen sehr guten Schnitt gemacht.

Irgendwas kann nicht stimmen.

Und sie hat dann alles mal nachgerechnet

und überall horrende Aufschläge

gefunden. Also auch der Champagne

wurde zigfach quasi aufgeschlagen.

Alles, was er da

ihr gegeben hat, war

wirklich richtig teuer.

Dann hat die Silvia Schwarz

in Rücktritt von sämtlichen

Beratungstätigkeiten von Herrn

Mahnke erklärt.

Die Silvia Schwarz kann ja nicht dumm sein.

Die hat ja ein Medizinstudium gemeistert.

Es muss also an

was Anderem legen. Sie wollte es nicht

sehen. Es muss ja die

Augen verschlossen haben

vor so viel Gier

und vor so viel Niedertracht.

Muss man sagen, dass man dermaßen

über den Tisch gezogen wird. Aber dazu gehört

eben auch eine Person,

die das geschehen lässt, wie das ja auch

häufig bei Hochstablern und Betrügern ist.

Sie suchen sich natürlich auch die Leute,

die ihnen einen Zugang eröffnen

und wo sie eine weiche Stelle finden,

durch die sie reinschlüpfen können in das Leben.

Also ich hab den

Erik Mahnke auch in einer Gerichtspause gefragt,

was er eigentlich glaubt,

was da passiert ist. Und er hat gesagt,

ich glaube, sie wollte sich ein

interessantes Leben kaufen.

In dem Leben sollten er, Erik Mahnke

und eben Christian Abel

der hochkarätige Anwalt eine Rolle spielen.

Und er hat zu mir gesagt,

ich glaube, sie hat gehofft über den Auftrag,

den sie mir erteilt hat, mit ihrem Anwalt

eine Liebesbeziehung aufzubauen.

Der sollte ja bei allen Gesprächen dabei sein.

Und wenn wir uns getroffen haben,

war da oft noch eine Freundin von ihr dabei,

mit der ich mich unterhalten sollte.

So hatte sie Zeit, mit ihrem Anwalt privat

zu sprechen. Glaubst du das,

dass da was dahinter steckt,

dass er Mahnke behauptet?

Also sie hat gesagt,

das sei total lächerlich und sie fühlt sich

wie nach einem Rosenkrieg nach 7 Jahren ihr.

Was ich schon glaube,

ist, dass es da einfach große

Unklarheiten gibt und Graubereiche.

Es war keine

normale, geschäftliche, professionelle

Beziehung.

Dafür gab es viel zu viel

privaten Anhang.

Und da könnte auch was dran sein mit dem Geld,

dass man sich da mit jedenfalls

eine Beziehung kauft

und Zuwendung kauft.

Ich glaube nicht so bewusst.

Ich glaube nicht, dass sie sich so bewusst überlegt hat.

Aber ich glaube eher fast andersrum,

dass sie

vielleicht sich nicht getraut hat,

einfach so Freundschaften einzugehen.

Sondern ihr denkt, sie müsste immer was dafür bezahlen.

Und das ist eigentlich traurig.

Jetzt ist nicht zugetraut,

dass sie für andere so interessant ist.

Sie ist wirklich eine sehr zutrauliche

Person, die

so offen sind.

Die sind natürlich darauf angewiesen,

dass sie nicht an Betrüger geraten

und nicht an Leute geraten, die sie ausnehmen.

Sie beschäftigt jetzt ja auch andere

Anwälte, die ihr dann geraten haben,

das Mandat zu Christian Abel zu kündigen

und die ihr schon transparent machen,

wie viel was kostet

und ob es für sie sinnvoll ist

und in ihrem besten Interesse ist,

dass sie jetzt das und das auch noch bezahlt.

Aber so ist eben nicht jeder.

Abelskanzlei profitiert durchaus

von dieser Solventen-Mandantin.

Ich glaube, es fließen mehr

als 200.000 Euro

Honorar für juristische Beratung

hier und da.

Das sagt sie, ja genau.

An die ehemalige Kanzlei von Christian Abel.

Aber er war nicht vor Gericht

und er war auch nicht als Zeuge.

Er war geladen, aber er kam nicht.

Viele sind nicht aufgetreten.

Leider, ich hätte ihn auch gerne gesehen.

Aber wer um so mehr Raum hatte,

also wer denn den Raum

gefüllt hat, ist Erich Manke,

der auch vor Gericht noch mal

beteuert hat, wie professionell er ist

und schnell wie der Blitz.

Keiner, sagt er,

keiner im chronisch überlasteten Hamburger

Betrugstilzinn hat,

hat Akten in der vergleichbaren Geschwindigkeit

vernichtet, erledigt, gefressen,

wie er, 40, 50 Stück am Tag.

Am Tag? Ja.

Das ist natürlich total viel.

Da wird natürlich eine intensive Arbeit dahinter gesteckt haben,

wenn man in so einer Geschwindigkeit arbeitet.

Kein Wunder,

dass die Ermittlungserfolge ausbleiben.

Er ist wirklich von sich überzeugt.

Und vielleicht ist es dann auch so,

wenn man sich als so ein brillanter

Ermittler fühlt,

ja, wer kann es ihm denn dann

verdenken, dass er sich eingemauert

fühlt in seinem Beamtenstübchen

und er braucht vielleicht einfach ein anderes Publikum,

dass er sich da sucht.

Es zwingt ihm ja auch niemand,

Beamter zu bleiben.

Man kann sich ja auf dem freien Markt,

auf dem ganzen Spiel der Kräfte zuwenden,

aber das hat er sich ja dann auch nicht getraut.

Ja, aber er ist schon zu einem virtuosen

des Nebenerwerbs geworden.

Als ich ihn da so beobachtet habe vor Gericht,

habe ich mich gefragt,

ist es jetzt ein Hamburger DJ,

der einen LKA-Beamten spielt

oder ist es ein LKA-Beamter,

der lieber DJ wäre?

Aber was wahrscheinlich feststeht,

ist, dass in seiner Begegnung mit Silvia Schwarz

alle Begabungen von Eric Manke

synergetisch und wundersam zusammengekommen sind.

Er ist ein Partymacher

der Ermittler und der Betrugsexperte,

der die Menschen gegen Angriffe von außen zu impfen versteht.

Aber was man macht,

wenn der Angriff von innen kommt,

dagegen hatte der Manke wahrscheinlich kein Mittel.

Er saß ja selber.

Vor allem aus seinem eigenen Inneren.

Genau, er saß da ja wie die Made im Speck.

Das Gericht hat einen ganz anderen Blick

auf die vielen Talente des Eric Manke

und kommt zu einem nicht so milden Urteil.

Oh, ich finde, das Urteil durchaus milde.

Also, das Gericht hat Manke verurteilt

wegen Betruges im besonders schweren Fall

zu einer Bewährungsstrafe

von einem Jahr und sechs Monaten.

Da ist er gut bedient.

Also, da ist er wirklich gut bedient.

Er ist nur auf Bewährung,

aber es bedeutet schon,

dass Manke,

der seit den ersten Betrugsverwürfen im Jahr 2018,

es gab noch andere,

an der Polizeiakademie unterrichtet,

aus dem Beamtenverhältnis entlassen wird

und alle Pensionsansprüche verliert.

Das Urteil ist, glaube ich, ein Jahr, oder?

Ja, auf einem Jahr.

Das Urteil ist aber noch nicht rechtskräftig,

weil Mankes Verteidiger ja in Berufung gegangen ist.

Trotzdem, was sagt denn die Polizei

zu diesem wertvollen Mitarbeiter?

Die Polizei sagt leider gar nichts

zu diesem Mitarbeiter

während des laufenden Verfahrens.

Sie sagt nur allgemein

würden Beamte

bis zur Rechtskraft des Urteils suspendiert werden.

Ist er denn suspendiert?

Während des Prozesses war er nicht suspendiert.

Und jetzt?

Nein, das ist so nichts.

Ah, du hast noch mal nachgefahren?

Ja, natürlich.

Und er ist jetzt in Berufung gegangen?

Genau, er ist jetzt in Berufung gegangen.

Er möchte natürlich seine Pension behalten.

Deswegen hat er den Nebenjob in der Polizei ja auch.

Klar, er will ja unter ein Jahr kommen.

Das ist ja klar, verständlich auch.

Der Steuerzahler dann auch noch die Pension zahlt für ihn?

Ja, aber er war während des Prozesses nicht suspendiert.

Obwohl

gegen ihn noch ein weiteres Strafverfahren

und wegen Insolvenzbetrug

neun Stück.

Das hat er dir selber erzählt?

So freudestrahlend.

Nein, nicht freudestrahlend.

Er steht unter dem Eindruck,

dass er so gut ist,

dass Leute ihn loswerden wollen.

Also freudestrahlend deswegen nicht,

aber schon kämpferisch.

Ich bin das verkannte Genie,

man will mich loswerden.

Was hat er denn für ein Verteidiger?

Er wurde verteidigt von einem jungen Anwalt,

der auch spezialisiert ist

für Wirtschaftsstrafsachen.

Aber das meiste hat der Manke schon selber erledigt.

Also der Manke hat schon das meiste selbst erzählt.

Der Anwalt musste schauen,

dass er auch zu Wort kommt.

So ungefähr.

Die Berufung steht noch aus.

Wir sind gespannt.

Wir haben hier über 100.000 Euro geredet.

Aber am Ende

hat eine Edeka-Rechnung

von 238 Euro

und 83 Cent

den Ausschlag gegeben.

Und wie geht es jetzt mit Frau Schwarz weiter?

Was ist dir weiteres Schicksal?

Frau Schwarz

muss jetzt ihren Lebensunterhalt selbst verdienen.

Die arbeitet gerade

in einem Wiedereinstiegsprogramm

für Ärzte an der Klinik.

Also die Handtaschen-Second Handgeschichte

hat er erledigt.

Und wenn alles gut läuft,

dann kann sie in ein paar Jahren

ihren Facharzt machen.

Aber sie arbeitet in der Klinik

in einer nicht herausgehobenen Position

und sie da so verdienen kann,

was sie jetzt noch finden kann.

Und ich finde,

dass noch eine spannende Frage offen ist.

Und zwar die Frage nach der Rolle

des Anwalts Christian Abel,

der die Frau Schwarz an den Kommissar vermittelt hat.

Du hast ja schon gesagt, Andreas,

dass die Frau Schwarz,

der damals den Kanzlei von Abel

für alle leihrechtliche Fragen

mehr als 200.000 Euro überwiesen hat.

Und ich habe mich natürlich bemüht,

mit Christian Abel zu sprechen

in der Wege, aber er wollte leider

keine Stellung zu den Fragen der Zeit nehmen.

Wir drücken jetzt Silvia Schwarz den Daumen.

Vielleicht wird sie ja

im wahren Leben imprägniert

gegen den Betrug.

Ja, vielleicht. Vielleicht ist es auch ganz schön,

im Krankenhaus zu arbeiten.

Nach all diesen Irrungen

und Wirrungen in der sogenannten Feininggesellschaft.

Lieber Anne,

vielen Dank, dass du uns die Geschichte

von Silvia Schwarz mitgebracht hast.

Ja, schön, dass du da warst.

Danke vielmals.

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Die Polizei, dein Freund und Schröpfer Eine alleinstehende Millionenerbin sitzt Betrügern auf. Ein Kriminalbeamter soll ihr helfen. Doch der stellt sich als noch schlimmerer Betrüger heraus. Sylvia Schwarz hat von ihren Eltern Millionen geerbt. Sie sehnt sich nach Anerkennung und nach Anschluss an die feine Gesellschaft Hamburgs. Das zieht Verbrecher an wie das Licht die Motten.

In Folge 155 sprechen Sabine Rückert, stellvertretende Chefredakteurin, und Andreas Sentker, Chef des Wissenschaftsressorts, mit der ZEIT-Kriminalreporterin Anne Kunze über eine Frau, die durch Geld nicht glücklich wurde.

Der Text zur Folge (Die Polizei, dein Freund und Schröpfer von Anne Kunze) ist im April 2023 in der ZEIT erschienen.

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