Ö1 Journale: "Der Teil gehört eigentlich zu uns!" Über Streit und Krieg zwischen Ländern

ORF Ö1 ORF Ö1 4/13/23 - Episode Page - 5m - PDF Transcript

Rudi präsentiert das Ö1-Kinderjournal.

Rudi, sagt Thomas, da hast du den Rudi gesehen?

Nein, der ist noch Ostaiersuchen, hat er gesagt, weil er hat noch nicht alle gefunden.

Oh je, aber macht ja nichts. Kinder, Damen, Herren und Welpen würde der Rudi jetzt sagen.

Dann erzähl ich euch einfach halt so, was ich dem Rudi erzählen wollte.

Ich bin übrigens die Veronica Philitz, aber wir kennen uns ja eh schon ein bisschen.

Letzter Woche ist das Jahr um den früheren Präsidenten der USA gegangen.

Heute geht es um den aktuellen. Der heißt Joe Biden.

Und der ist ganz besonders stolz darauf, dass er irische Vorfahren hat.

Und deswegen ist er gerade in Nordirland unterwegs.

Dort, in der Hauptstadt Belfast, wird nämlich ein wirklich großes Jubiläum gefeiert.

Vor 25 Jahren wurde das K-Freitagsabkommen geschlossen.

Das heißt so, weil das damals halt an einem K-Freitag passiert ist, ganz genau am 10. April 1998.

Davor hat es viele Jahre ganz viel Gewalt gegeben.

Vielen Menschen in Nordirland ist es nämlich nicht gut gegangen.

Die waren meistens katholisch und eigentlich aus Irland.

Und die wollten, dass Nordirland auch zu Irland gehört.

Aber bis heute ist Nordirland ein Teil von Großbritannien.

Und das sollte auch so bleiben, wollten die Protestanten in Nordirland,

weil es denen damit einfach sehr gut gegangen ist.

Zwischen diesen beiden Gruppen, also zwischen Katholiken und Protestanten,

hat es einen echten Bürgerkrieg gegeben, bis eben das K-Freitagsabkommen geschlossen wurde.

Das hat also Frieden gebracht.

Und deswegen gilt das K-Freitagsabkommen als Erfolg.

In anderen Ländern und zwischen anderen Volksgruppen gibt es nämlich trotz vieler Friedensbemühungen

weiter heftige Streitereien.

Zwischen den Israelis und den Palästinensern zum Beispiel.

Darüber habt ihr vielleicht über die Osterfeiertage wieder gehört,

denn da hat es wieder Zusammenstöße gegeben.

Ich freue mich die ganze Zeit schon, worum es da eigentlich geht.

Viele Jahrhunderte lang hatten die Juden, die Israelis kein eigenes Land mehr.

Sie haben vor allem in anderen Ländern in Europa gelebt.

Dort wurden sie aber oft sehr, sehr schlecht behandelt, hatten weniger Rechte.

Deswegen haben sich schon vor 150 Jahren immer mehr Juden einen eigenen Staat gewünscht.

Als dann die Nazis an die Macht kamen, wurde der Judenhass unerträglich und immer mehr Juden

sind in das Gebiet gezogen, wo früher viele Juden gelebt haben, nach Israel.

Mittlerweile hatten sich dort aber viele Palästinenser angesiedelt.

Und zwischen den beiden Gruppen gibt es seit dem Streit eben um das Land.

Kämpfe und Krieg zwischen Israelis und Palästinensern.

Aber Kinder, Damen, Herren und Welpen und Tonmeister, auch China und Taiwan streiten auch schon seit 70 Jahren.

China findet nämlich die kleine Insel vor seiner Küste gehört eigentlich zum chinesischen Territorium,

weil es früher halt so war.

Und Taiwan sagt, nein, wir sind ein ganz, ganz eigener und unabhängiger Staat.

Trotzdem tut Chinas Führung so, als wäre nur eine kleine Minderheit der Menschen

gegen einen Anschluss an die Volksrepublik.

Auf Landkarten, z.B. die chinesischen Schulen oder Universitäten oder auch beim Wetter im Fernsehen verwendet werden,

da ist die Insel ausnahmslos ein Teil von China.

Und China droht auch regelmäßig damit, Taiwan mit Waffengewalt zu erobern,

wenn es sich nicht freiwillig dem Mutterland, so sagt das China, anschließt.

Erst zuletzt wieder mit Militärmanövern wurde gedroht, über die habt ihr vielleicht auch gehört.

So demonstriert China immer seine Stärke, indem sie große Kriegsschiffe auffährt oder Flugzeuge.

Aber dieses, der Teil gehört eigentlich zu uns, das kommt euch ja vielleicht bekannt vor.

Im Ukrainekrieg geht es nämlich eigentlich auch um nichts anderes.

Russland findet auch, dass die Ukraine eigentlich russisch ist, weil das Land früher ein Teil der Sowjetunion war.

Und Russland will die Ukraine jetzt zurück erobern, deswegen gibt es dort Krieg.

Aber auch die Ukraine sagt, nein, wir sind ein eigener Staat, wir müssen uns verteidigen,

weil wir wollen ganz unabhängig sein von Russland.

Deswegen feiern viele Menschen in der Ukraine auch am kommenden Wochenende nicht Ostern.

Ja, richtig gehört.

Das orthodoxe Osterfest ist eine Woche später als unseres, weil die einen anderen Kalender haben.

Aber weil eben Russland orthodox ist und in der Ukraine viele Menschen nichts mit Russland zu tun haben wollen,

haben ganz viele in Kiev, Karsonn oder Lemberg Ostern schon mit uns gefeiert, also am letzten Wochenende.

Der Rudi feiert ja immer noch.

Ich hoffe aber, dass er bald alles gefunden hat und wir ihn alle wiedersehen.

Das hoffe ich auch und will da ja auch schon ein bisschen der Rudi.

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Veronika Fillitz sucht vergeblich den Radiohund im Journalstudio. Angeblich ist Rudi immer noch auf Ostereiersuche, behauptet der Tonmeister. Deshalb beginnt Veronika einfach alleine zu erzählen, was in dieser Woche so passiert ist. Zum Beispiel in Irland, Taiwan und der Ukraine. - Sendung vom 13.04.2023.