Apokalypse & Filterkaffee: Der Abschiebe-Wumms (mit Markus Feldenkirchen und Anna Dushime)

Micky Beisenherz & Studio Bummens Micky Beisenherz & Studio Bummens 10/26/23 - Episode Page - 41m - PDF Transcript

Es ist Donnerstag, der 26. Oktober.

Apokalypse und Filtercafé.

Die frisch gebrühten Schlagzeilen des Tages.

Mit Markus Feldenkirchen.

Einen wunderschönen guten Morgen.

Herzlich willkommen zu Apokalypse und Filtercafé,

dem Nachrichtenmüsli am Donnerstag und auch an diesem Tag gibt es wieder

eine Menge an Ereignisse, eine Menge an Themen,

die nur darauf warten, hier besprochen und seiziert zu werden.

Und das darf ich heute mit einem ganz besonderen Gast.

Sie ist Autorin, Moderatorin und als Redaktionsleiterin

des Satire-Formats Browser Ballett, eine echte Grimmepreisträgerin.

Sie schrieb fantastische Kolumnen für die Tats

über Dating, Rassismus und alles, was dazwischen liegt.

Moderierte den Dating Podcast.

1.000 erste Dates ist Kochos vom Oli Polak im Podcast Entertainment.

Was rede ich hier lang? Guten Morgen, Anna, du Schiebe.

Hallo, Markus.

Wie blickst du auf diesen Tag in Zeiten,

wo wir doch mit so viel schlechten Nachrichten

aus der Welt da draußen konfrontiert sind?

Naja, zumindest Tilschweiger lässt mich so ein bisschen lachen.

Über den reden wir? Genau.

Lachen und ein bisschen fröhlicher durch den Tag gehen.

Das ist tatsächlich eine sehr, sehr schwierige Nachrichtenlage.

Aber das muss ich dir nicht sagen.

Wir arbeiten uns durch.

Wir kommen zu Tilschweiger und auch das eine oder andere.

Heitere ist auch noch dabei.

Kabinett billigt Gesetzentwurf für schnellere Abschiebungen.

So steht es bei Fokus.de.

Bundesministerin Nancy Faeser hat ein Gesetzentwurf vorgelegt,

um Abschiebungen aus Deutschland zu beschleunigen.

Gestern nun hat das Bundeskabinett ihn angenommen.

Nun geht es zur Beratung in dem Bundestag.

Der Entwurf sieht unter anderem vor die Höchstdauer

des sogenannten Ausreisegewahrsaums.

Klingt so nett, ist aber mehr oder weniger Haft,

von derzeit 10 auf 28 Tage zu verlängern.

Ferner sind erweiterte Befugnisse von Behörden

sowie ein härteres Vorgehen gegen Schleuser geplant.

Faeser sagte in Berlin,

ah, sie ist wieder in Berlin,

um das Grundrecht auf Asyl zu schützen,

müsse die irreguläre Migration deutlich begrenzt werden.

Wer kein Bleiberecht habe, müsse das Land verlassen.

Ja, ich meine, Olaf Scholz hat ja vor gut einer Woche

im Spiegel schon seinen Abschiebe Doppelwumms

mit Dreifacher weg mit euch Bazooka angekündigt.

Nun kommt das entsprechende Gesetz hinterher.

Anna, wie blickst du darauf?

Ist es tatsächlich so,

das will die Bundesregierung insinuieren,

höchste Zeit, dass man hier aktiver und konsequenter vorgeht?

Oder ist es doch eine große Spur-Aktionismus?

Wie siehst du das?

Genau das, also letztes Riss.

Ich glaube, das ist eine sehr große Spur-Aktionismus,

garniert mit ein bisschen Populismus.

Ich glaube, das maße ich mir jetzt mal an zu sagen,

die wahren Lösungen sind einfach wenig Schlagzeilen wert.

Das wären irgendwie schnellere Aufnahmeverfahren,

zum Beispiel, oder Deutschkurse,

oder schnelleres Anerkennen von ausländischen Abschlüssen

und so weiter und so fort.

Aber das ist halt kein Spiegel-Titelbild, ne?

Also das ist, ich finde das total unehrlich,

gerade wie die Debatte geführt wird,

weil es gibt total viele integrierte Menschen,

die abgeschoben werden, dann irgendwie fehlt es in Deutschland,

aber einerseits an jeder Ecke fehlt es an Fachkräften.

Und das, was du gerade auch angesprochen hast,

dass die Menschen ohne Bleiberecht abgeschoben werden sollen,

das ist auch unehrlich.

Denn es gibt total viele Leute, die in diesen Kettenduldungen,

also in Duldungen, die sich irgendwie über Jahre hinziehen, leben.

Und das ist doch kein Dauertzustand.

Also...

Ja, also bringen wir mal ein paar konkrete Zahlen mit in die Debatte.

Es gibt Formel.

Im Juni war das die letzte Erhebung.

279.000 Menschen in Deutschland, die ausreisepflichtig sind.

Oder denkt man, Mensch, ganze Menge.

Und es gab zwischen Januar und Juni insgesamt exakt 7.861 Abschiebungen.

Da denkt man nur wirklich, okay, das sind jetzt hier 270.000,

die doch auch noch hätten abgeschoben werden müssen.

Die Wahrheit ist aber, rund 225.000 dieser Menschen

haben eine sogenannte Duldung.

Das kann zum Beispiel sein, weil die Ausweistokumente fehlen,

weil sie krank sind, weil sie ein minderjähriges Kind haben,

dass eine Aufenthaltserlaubnis besitzt.

Das heißt, das reduziert dann schon wieder die Zahl derjenigen,

die tatsächlich wahrscheinlich auch in diesem Jahr hätte

abgeschoben werden sollen laut Gesetz.

Und das klingt dann ja auch schon wieder ganz anders, ne?

Aber diese Duldung...

Dann sind wir nicht bei 280.000, sondern bei Adam Riese 55.000.

Nee, aber diese Duldung, das macht mich da auch immer so wahnsinnig,

weil das ist so ein Zustand, das muss man sich mal vorstellen.

Es gibt Familien, die hier in Deutschland sind,

gut integriert, wie man immer sagt.

Und dann aber trotzdem abgeschoben werden sollen

oder beziehungsweise in diesem Duldung dann eben ewig festgehalten werden.

Wenn du in der Duldung bist, dann darfst du auch keine Deutschkurse machen,

weil du ja theoretisch jederzeit abgeschoben werden müsstest.

Arbeiten ist recht nicht.

Arbeiten ist recht nicht.

Was machen wir denn da, frage ich mich, als deutsche Gesellschaft.

Also ich glaube, dass man das Problem irgendwie ein bisschen anders,

also es wird von der falschen Seite angegangen.

Man müsste es halt eben...

Also die Kommunen sind überfordert,

man muss die Bürokratie irgendwie abbauen oder verschlanken zumindest.

Aber kann es sein, dass der Staat sich auch bei den Gründen für die Duldung

so ein bisschen austricksen lässt,

dass da quasi ein konsequenteres Vorgehen oder konsequenteres Hinterfragen

der Gründe auch sinnvoll sein könnte?

Total, also das sagt man nicht gerne, das sprechen wir nicht gerne aus,

aber das müssen wir uns auch irgendwann...

Damit müssen wir uns auch irgendwann beschäftigen,

dass es auf jeden Fall auch Möglichkeiten gibt, das auszutricksen.

Aber die sind auch bei Leib und nicht so hoch, wie man denkt.

Also die Ausländerbehörden, wer jemals Erfahrung mit einer Ausländerbehörde gemacht hat,

der weiß, dass da ganz viele Menschen, die es eigentlich verdient in Anführungszeichen,

hätten in Deutschland zu bleiben, die da immer darunter fallen.

Und das ist meiner Meinung nach das, wo man eigentlich ansetzen müsste.

Ja, es ist ja allgegenwärtig zur Zeit,

dass für einen Großteil der Bevölkerung Migration der Umgang damit Thema Nummer 1 ist.

Hier fühlt sich eine Bundesregierung offenbar getrieben.

Und ich sage mal so, ich kann persönlich schon verstehen,

wenn man mit Blick auf die Leute, die eigentlich, wo es keinen Grund gibt, sie nicht abzuschieben,

dass da der Staat irgendwie, dass irgendwie auch organisatorisch ist,

so eine Abschiebung natürlich ein Riesenaufwand,

das muss man sein, dass das nicht hinbekommen wird.

Da entsteht so ein bisschen der Eindruck,

hier wird der Staat seinen eigenen Ansprüchen und Gesetzen nicht gerecht und ist zu lachst.

Das heißt, diese Lücke zu schließen halte ich durchaus versinnvoll.

Andererseits das zum Riesenthema und das ist jetzt die Lösung hoch zu Jessen,

wie es zur Zeit auch vom Bundeskanzler geschieht, ist eben nicht redlich,

wenn man sich, wie wir es eben getan haben, die Zahlen anschaut.

Total. Und ich glaube, also wenn man jetzt irgendwie sagt, wir wollen die AfD halbieren,

wir möchten, dass die Menschen, die in Deutschland leben und all diejenigen, die hier leben wollen,

das Leben leichter haben oder ein schönes, lebenswürdiges Leben haben,

dann muss man einfach an den Asylprozess ran.

Da muss man das, wie gesagt, entbürokratisieren und einfach verschlanken.

Und ich glaube, da kommt man einfach nicht drum herum.

Mhm. Mal ganz kurz, was sich jetzt hinter diesem Monstrum verbirgt,

was sich jetzt konkret ändern soll.

Auf der Suche nach Abzuschiebenen in Gemeinschaftsunterkünften

sollen Behördenmitarbeiter künftig auch die Räumlichkeiten Dritter betreten,

wenn sie Gründe haben, die Gesuchten dort zu vermuten.

Ausreisepflichtigen in Haft soll ihre Abschiebung nicht mehr angekündigt werden.

Das war auf einmal bisher so.

Auch die aktuell geltenden einmonatige Ankündigungspflicht für Abschiebung

nach einer mindestens einjährigen Duldung soll wegfallen.

Ausnahmen sind für Familien mit Kindern unter 12 Jahren geplant.

Also, es wird einfach ungemütlicher, der Druck soll erhöht werden.

Ja, aber ich verstehe auch nicht, warum man den Abschiebeprozess

ungemütlicher und unmenschlicher macht

und aber den Prozess, das hier in Deutschland ankommt, nicht menschlicher gestaltet.

Weil ich glaube, wenn man diese ganzen bürokratischen Hürden abbaut,

wie zum Beispiel, dass man ewig nicht arbeiten darf.

Dass viele, jetzt war ja auch irgendwie, wurde davon gesprochen,

dass man eben nicht mehr kein Bargeld bekommen soll,

sondern irgendwie habe ich in Form von Karten oder so.

Das ist entmündigend.

Wir wollen ja mündige Menschen in Deutschland haben

und es kommen Leute hier, die vielleicht keine guten Gründe haben,

aber auch da muss man nochmal schauen, was könnten die Migrationsgründe sein.

Viele sind aber auch eben aus alten Kolonialgeschichten irgendwie entstanden.

Es gibt viele Leute, die in ihrer Heimat aufgrund der Geschichte,

die sich zugetragen haben, dass Deutschland häufig nicht ganz unschuldig,

einfach keine Perspektive sehen.

Also das ist vielleicht auch noch mal ein anderes Thema.

Aber mich macht das einfach wahnsinnig, dass man das Abschieben unmenschlicher

und ungemütlicher machen soll, was sowieso schon ungemütlich ist.

Es gibt Familien, die irgendwie nachts abgeholt werden und Kinder dabei sind.

Das ist unfassbar.

Also meiner Meinung nach packt man das Problem an der falschen Seite an.

Das ist ja drohlich.

Habe mich geschämt, Tilschweiger macht reinen Tisch, so berichtet ist der Stern.

Regisseur und Schauspieler Tilschweiger hat sich nach Monaten erstmals ausführlich

zu vorwürfen rund um das Arbeitsklima beim Dreh des Manta-Manta-2-Kinofilms geäußert.

Dem Magazin Stern sagte er, ich möchte nicht, dass jemand Angst vor mir hat.

Ja, Schweiger wies den Vorwurf zurück, ein Tyran zu sein.

Er erklärte, dass er an sich selbst arbeite, da er sich bewusst sei,

dass sein Verhalten manchmal als angsteinflößend wahrgenommen wird.

Der Vorwurf hat mich schwer getroffen.

Niemand braucht vor mir Angst zu haben.

Ich bin ein freundlicher Mensch.

So, Schweiger, na dann ist ja alles gut.

Also Schweiger, der gestand in diesem Interview auch Alkoholprobleme ein

und enthüllte, dass er sich in Therapie begeben habe.

Er habe sich Hilfe gesucht und wolle nun ein besserer Mensch werden.

Ja, also das alles geht ja zurück auf Vorwürfe gegen ihn im Frühjahr in einem Spiegelbericht.

Da wurde von Schikanen am Film-Set von Manta-Manta gesprochen, einem Klima der Angst.

Und ich meine, wenn man das jetzt vergleicht, was Schweiger da sehr offenherzig,

sehr räumütig auch dem Stern erzählt, wenn man das vergleicht mit den ersten Reaktionen,

die von ihm und seinem Management kamen, auf die Enthüllungen.

Das ist schon ein Riesenweiter Unterschied.

Und auch, wenn man die Reaktionen sieht, die auf diesen Spiegelbericht damals kamen,

von wegen Verdachtsberichterstattung, das geht so weit irgendwie.

Also da muss man jetzt festhalten, Schweiger scheint das Problem selbst erkannt.

Und wie es hier heißt, auch die richtigen Schlüsse gezogen zu haben.

Ja, oder eine sehr gute Pergentur jetzt endlich beauftragt zu haben.

Du glaubst ihm nicht, dass er räumütig ist, dass er auch arbeitet an sich?

Nee, ich glaube, zwei Dinge können ja gleichzeitig wahr sein.

Also ich glaube, der hat eine gute Pergentur, die ihm jetzt sagt,

was die richtigen Dinge sind, die man so sagen muss.

Aber ich glaube auch wirklich daran, dass er daran arbeitet,

weil es kann, das möchte glaube ich niemand, dass man als Tyran gesehen wird,

oder es unangenehm ist, wenn man einen Raum betritt oder einen Zett betritt.

Und ich finde auch, dass Menschen, das klingt jetzt kitschig,

Markus, aber Menschen dürfen Fehler machen und sollen auch rehabilitiert werden,

wenn sie dann die Fehler einsehen und sich entschuldigen,

weil sonst weiß ich nicht, wo wir hinkamen.

Einer dieser Fehler beim Dreh von Manta Manta war wahrscheinlich auch die krasseste Szene,

dass er da ausgerastet ist, als er hoch betrunken wohl schon vormittags zum Zett gebracht wurde

und sich der Herstellungsleiter ihm zu seinem eigenen Schutz und zum Schutz

der Mitarbeitenden in den Weg gestellt hat.

Und Schweiger sagt in diesem Interview, ich zitiere mal, ich habe noch gedacht, wer ist er?

Wir sind doch zuerst losgefahren, aber er hat uns wohl überholt,

als wir getankt haben, Benzin wohlgemerkt.

Er wollte mich wohl vor mir selbst schützen und hatte den Mut, sich mir an den Weg zu stellen.

Und was tat ich? Ich habe ihm eine Ohrfeige gegeben,

obwohl ich diesen Mann so unglaublich schätze und so gern habe.

Mein Sohn ist dazwischen gegangen und hat mich weggezogen, auf den war ich dann auch noch sauer.

Ey, kannst du dich mal für deinen Vater gerade machen?

Ich will da nur drehen, ich kann drehen!

Es war eine Katastrophe, so Schweiger heute,

für die ich mich heute noch schäme und für die ich allein verantwortlich bin.

Wie wirkt das auf dich?

Also, es wirkt auf mich gut, weil ich glaube, die Filmbranche,

wer schon mal einen Zett betreten hat, kann auf jeden Fall bezeugen,

dass da viel Macht manchmal auf eine Person konzentriert ist,

so auch bei Til Schweiger, dass da auch relativ schnell eine Atmosphäre der Angst herrschen kann,

weil einfach die Hierarchien unglaublich klar sind am Zett.

Also da, wo man jetzt so ein bisschen in anderen Betrieben alles basisdemokratisch entscheidet

und jeder darf alles sagen, so ist es am Zett nicht.

Es ist, finde ich auch, unglaublich männlich geprägt, ein rauer Ton meist.

Also ich kann mir sehr gut vorstellen, dass da viele Leute sich nicht gut gefühlt haben.

Und ich finde, es ist ein gutes Zeichen, wenn jemand wie Til Schweiger,

der eben nicht nur Schauspieler ist, sondern auch Regisseur und Produzent,

wenn er ganz klar zu seinen Fehlern steht, zu seinen Taten steht und sich auch wirklich entschuldigt.

Ich nehme ihm das auch ab.

Also wer schon mal betrunken irgendwas Dummes gemacht hat oder gesagt hat,

weiß, wie der emotionale Kater neben dem anderen Kater am nächsten Tag dann ist.

Und ich glaube, das nehme ich ihm ab, dass der da keine Lust drauf hat, mehr so zu sein.

Insgesamt muss man sagen, die Entwicklung, die das ausgelöst hat, ist gar nicht so schlecht.

Und ich glaube auch, man wird auf jeden Fall an Filmsets indirekterweise Til Schweiger danken,

denn viele werden sich nochmal Gedanken machen, ob sie das, was sie jetzt gerade irgendwie

einen Brüdenton sagen wollten oder wo sie irgendwie durchdrehen wollten,

ob sie das genau so machen wollen, weil sie gesehen haben, dass es tatsächlich Konsequenzen haben kann

und zwar auch schon für ein Til Schweiger.

Bitte empören Sie sich jetzt.

Ex-Merkelberater schockt mit Israel Aussagen.

So steht es bei Bild.

2,5 Wochen nach dem Mord an mehr als 1400 Israelis durch die Hamas,

hat der Chef der renommierten Münchner Sicherheitskonferenz und eben früherer

Merkelberater Christoph Häusgen mit Aussagen über Israel für heftige Kritik gesorgt.

In einem ZDF-Interview am Montagabend bezeichnete Häusgen das palästinensische Massaker als

Hamas-Aktion.

Auch Sprache sich gegen eine israelische Bodenoffensive aus, damit Israel Zitat

jetzt aus Zorn und Hass nicht überreagiere.

Für die Hindernisse einer diplomatischen Lösung des Konflikts machte Häusgen ebenfalls Israel verantwortlich.

Da muss Israel auch mitmachen.

Das kann man sich derzeit nicht vorstellen, so der frühere außenpolitische Berater.

Volker Beck, der langjährige Grünenabgeordnete und Präsident der deutsch-israelischen Gesellschaft,

ist darüber fassungslos, viele andere übrigens auch, Häusgen.

Ich zitiere hier Volker Beck.

Häusgen stellt faktisch Israel als Recht auf Selbstverteidigung infrage,

nachdem 1400 Israelis ermordet und 210 verschleppt wurden,

rät er in dieser Situation als sein Nichtsgeschehen formelhaft zur zwei Staatenlösung.

Irre.

Ja Anna, ich muss gestehen, ich war, als ich das gesehen hab, hab mir das Interview angeguckt,

eher nicht bestürzt wie Volker Beck und die Bildzeitung, wie man nach dem, was dort an

unschuldigen israelischen Bürgerinnen und Bürgern verübt wurde, so kurz danach, so absolut

empathielos mit so einer Schlaumeierrei daherkommt, also einfach nur die ganz große diplomatische

Bühne hier betrachtend und das fand ich wirklich unangemessen, auch den Eindruck zu erwecken,

die Israelis seien letztlich selbst schuld, wenn sie von der Hamas angegriffen würden,

und als ob das eigentliche Problem die israelische Reaktion auf dieses Massaker sei,

nicht das Massaker selbst, das schwang ja auch da so ein bisschen mit, wie geht's dir damit?

Ja, das ist, ich mach das ähnlich fassungslos, also das herabsetzen, das so Hamas-Aktion zu nennen,

das finde ich ganz, ganz schwierig.

Das ist nur Aktion gewesen, ja.

Klar, kann man so nennen.

Und ich finde, also ich versteh nicht, wenn man sich mal vorstellt, sind 1400 Menschen

umgebracht worden, 210, glaube ich, sind immer noch verschleppt, das sind ja Familien und

Freunde dahinter, die jetzt die ganze Zeit in Angst sind und Sorge und die ganze Zeit damit

ringen, ob die Personen noch leben, ich versteh nicht, wie man das so kleinreden kann und

ich weiß auch nicht, wem das helfen soll, wenn Heusken da so schlaumeierisch, wie du sagst,

oder mit sehr, sehr, mit viel Kälte so daherredet.

Also ich finde, das ist, das ist durch nichts zu rechtwertig, was da passiert ist.

Und die Hamas ist eine Terrororganisation, die Eiskeit gehandelt hat.

Gleichermaßen, finde ich, muss man ja auch sagen, dass palästinensische Volk hat es ja auch

nicht verdient, mit ihnen gleichgesetzt zu werden und darunter zu leiden, was die Hamas macht.

Ich weiß nicht, ob Heusken das sagen wollte und sich nur komplett missverständlich ausgedrückt

hat, aber damit ist den Palästinensern auch nicht geholfen und die Fühle auch mit der

palästinensischen Seite klar, aber dieser Anschlag, diese 1400 Menschen, die gestorben sind,

die Menschen, die noch verschleppt sind und von denen man nicht weiß, ob sie noch leben,

das ist einfach durch nichts zu rechtwertig und das muss man einfach mal so stehen lassen kann.

Das Heusken wurde dann ja auch angesprochen und das fand auch in dem Kontext statt der

jüngsten Äußerung von UN-Generalsekretär Antonio Guterres, der ja wirklich höchst

kontrovers diese Dinge dort in New York gesagt hatte. Ich zitiere mal, es ist wichtig zu erkennen,

dass die Angriffe der Hamas nicht im luftleeren Raum stattfinden. Und was ja letztlich übersetzt

bedeutet Israel, müsste sich jetzt auch nicht wundern, wenn da Reaktionen zum Beispiel auf die

Siedlungspolitik der Vergangenheit auch auf Fehler, politische Fehler oder Zumutung aus

palästinensischer Seite in der Vergangenheit kommt. Also ich sage mal, ich finde in dieser Zeit

auf die Siedlungspolitik hinzuweisen ist etwas anderes als vor einem halben Jahr oder in einem

halben Jahr. Aber jetzt hat es halt automatisch diesen Anschein von ihr seid selbst schuld,

braucht euch nicht zu beklagen und das ist natürlich unmenschlich. Ich gehe total mit,

klar. Ich glaube, dass die Zeit total entscheidend ist und dass der Zeitpunkt auch darüber entscheiden

kann, ob etwas pizziatslos ist oder nicht. Aber ich umtreibe das auch total, weil anti-islamische

Rassismus ist auch erstarkt und es gibt auch auf der palästinensischen Seite durch zum Beispiel

eine israelische Bodenoffensive oder was da jetzt noch an Reaktionen kommen mag, gibt es ja auch

Zivilisten und zivile Opfer zu beklagen und Gasa ohne Wasser ohne Strom und so weiter und sofort

muss ich dir alles nicht erzählen. Da frage ich mich, wie können wir denn darüber reden? Weil

das letzte, was ich zum Beispiel möchte und auch ganz viele Leute, ist eben diesen Terroranschlag

in irgendeiner Weise zu rechtfertigen oder klein zu reden. Aber kann man auch über die

andere Seite sprechen ohne das irgendwie gleichzusetzen? Das würde mich auch interessieren,

was du dazu sagst. Nein, ich glaube, das kann man. Ja. Ich finde, wenn man über die Menschen

in Gasa redet, dann kann man Empathie haben, dann kann man sich auch wünschen, dass Israel in der

Reaktion auf diesen Terror so vorgeht, dass möglichst, wirklich möglichst wenige, unschuldige dort

verletzt werden oder gar ums Leben kommen. Ich finde allerdings, man darf auch den Anspruch an die

Menschen in Gasa setzen, sich von ihrer eigenen Führung klar zu distanzieren. Und da sieht man,

ehrlich gesagt, nicht allzu viel. Ja, das sollte nicht so sein. Ich habe nur manchmal das Gefühl,

dass da so eine Perspektivlosigkeit herrscht, dass da wirklich niemand da ist, an den man

sich klammern kann und dass man da eben aus der Perspektivlosigkeit heraus sich da irgendwie an die

falschen, dass sie an die falschen hängt. Und die Hamas, das natürlich auch eiskalt ausnutzen.

Na klar, es gibt ja da auch Interessen, dass da kein Frieden ist. Also ich muss sagen, die Bilder,

also ich bin normalerweise nicht so, ich schaue Nachrichten, auch wenn die Lage schrecklich ist, aber

was den Naostkonflikt angeht und was die Bilder angeht und was die Beschreibung zum Beispiel auch

durch die israelischen Sanitäter angeht, ich fühle mich total erinnert an meine eigene Biografie,

an Ronda, an den schrecklichen Genozid, den es in Ronda gegeben hat.

Vodem du und deine Familie geflüchtet seid. Richtig, vor dem wir geflüchtet sind. Und ich

habe wirklich Schwierigkeiten zu verstehen, dass das noch mal passieren kann, nachdem wir es überlebt

haben, dass das noch mal so was ähnliches Menschen widerfahren kann, dass man aus seinen Häusern

rausgeholt wird, Menschen gefoltert werden, umgebracht werden, das Bomben in Wiengaser,

das Bomben auf Häuser fallen und so. Ich kann das überhaupt nicht mit meinem Erwachsenen,

mit meinem erwachsenen Blick auf die Welt vereinen. Also das finde ich ja ganz schlimm.

Was muss in die Tonne und was geht noch? Ja, das fragt spiegel.de. Worum geht es hier? Ich muss

nochmal kurz dran erinnern, Jasmina in Bari, schöne Grüße und ich hatte am Montag die Pläne von

Cem Östimir, unserem Ernährungsminister diskutiert, das Mindesthaltbarkeitsdatum für einige

langhaltbare Lebensmittel wie Tee, Reis oder Honig abzuschaffen. Und ja, was soll ich sagen?

Wir haben dann da so geredet und stehen seitdem, man muss es offen sagen, unter erhöhtem Snob verdacht.

Also, weil wir, Jasmina natürlich noch viel mehr, weil sie ganz klar gesagt hat, also sie

schmeißt das ganze Zeug schon meistens vorher weg oder gibt es ihr Mann, der würde alles essen.

Ich habe zugegeben, dass ich tatsächlich bei manchen Lebensmitteln mir unsicher sei, ob ich

in der Lage sei zu erkennen, ist es noch gut oder nicht. Und da gab es also Reaktionen, dass es

wirklich der helle Wahnsinn, ich zitiere mal eine, da denke ich, wie abgehoben sind die eigentlich,

dass sie nicht mal mehr selbst erkennen, wann ein Joghurt schlecht ist oder bei Twitter,

die beiden fragen sich ernsthaft, wie man herausfinden kann, ob man das noch konsumieren kann,

aufmachen, riechen, probieren. In der Reihenfolge zwei erwachsene Menschen zeigen das Verhalten

von wohlstandsverwarlosen Kindern. Ja, nimm das Jasmin, aber nimm auch das Markus. Ja, natürlich,

natürlich. So, und dann war ich halt dankbar, dass jetzt die Kollegen beim Spiegel vom Spiegel

hier Hilfeleistungen geben. Sie haben nämlich jemanden interviewt, einen Experten, Daniel

Wevers, Professor für Lebensmittelchemie und der wollte hier Tipps geben, wie man das gut erkennt.

Aber erst mal die Frage an dich, Anna, würdest du auch hier in die Kategorie abgehobenes Knops

zählen oder kannst du mir schon sagen, brauche ich gar nicht diesen Professor?

Also, ich trau mich gar nicht, das zu sagen, aber ich bin tatsächlich, ich falle leider auch in

diese Kategorie, ich hab Todes-Panik davor, irgendwie mir eine Lebensmittelvergiftung zu holen

und deshalb schmeiß ich die Sachen auch eher, beziehungsweise stimmt, ich mach's wie Jasmin,

ich geb's auch eher meinen Partner, der auch wahrscheinlich alles ... Die essen immer, ist die Partner.

Das ist, der kennt da gar nichts. Wir haben ja auch ein, wir haben ein Baby und damit entschuldige

ich es so ein bisschen. Für mich persönlich ist es egal, ob ich jetzt ein Joghurt esse,

der zwei Wochen irgendwie bei dem MHD ist oder so, aber beim Baby bin ich einfach doppelt vorsichtig.

Ja, ich muss dann sagen, ich hab das alles gelesen, was der Experte sagt, der sagt dann so Dinge wie,

wenn ein Lebensmittel so riecht, schmeckt und aussieht wie soll, dann ist es in den meisten

Fällen auch genießbar. Vor allem bei Milchprodukten, Obst oder Gemüse erkennt man bei genauerer

Betrachtung schnell, ob das Lebensmittel ein Fall für den Kochtopf oder die Tonne ist.

Ich trau mir da selber nicht so gut, also ich trau meiner Nase nicht so gut.

Ja, ich weiß nicht, ob ich jetzt schlauer bin. Er sagt dann auch als Faustregel kann man sich

merken, dass die meisten schädlichen Mikroorganismen besonders schlecht in trockenen Lebensmitteln wie

Getreide oder Nudeln oder in sauren Lebensmitteln wie etwa Joghurt wachsen. Also zumindest beim Joghurt,

das war tatsächlich bei mir auch ein Thema, da kann man wohl sehr, sehr lange nach Ablauf des

Mindesthaltbarkeitsdatums noch zuversichtlich sein, dass der genießbar ist.

Okay, also ich muss sagen, als ich mit meinem Partner zusammengezogen bin, habe ich rausgefunden,

dass der ungefähr, weiß ich nicht, 27 Honigdosen und Töpfe und wie auch immer hatte und das hat

mich total, also ich war verwundert und auch ein bisschen besorgt, also was steckt dahinter und

wollte auch die Hälfte des Honigs wegschmeißen, weil das schon über das Haltbarkeitsdatum war

und da haben wir sehr lange diskutiert und er hat am Ende gewonnen und jetzt haben wir

27 abgelaufene Honigdosen hier, aber laut Experte ja scheinbar ist ja alles okay, ne?

Ja, ja, also betrachte diesen Laborversuch gerne mal weiter und halt uns auf dem Laufenden. Ein

Hinweis noch, das wird natürlich hier auch vom Experten gesagt, also was anderes als das Mindesthaltbarkeitsdatum

ist das Verbrauchdatum. Das muss man tatsächlich sehr ernst nehmen, sonst drohen gewisse Lebensmittel

Infektionen, wenn man nach Ablauf gewisse Lebensmittel noch ist und dazu zählt Hackfleisch,

Rosgemüse, Räucherfisch und vorgeschnittene Salate, also da wirklich gerne das Datum auch ernst

nehmen, sonst hat man andere Probleme. Okay, da hat direkt mein Magen geknott. Danke, dass

es nicht gehört. Was ist denn da schief gelaufen? Studie zu leben schwarzer Menschen, Deutschland

besonders rassistisch, so berichtet es unter anderem die Tatz. Bei einer europäischen Umfrage

zu Rassismus gegen schwarze Menschen in den EU-Staaten hat Deutschland den 13. Platz

belegt und untersucht wurden 13 Länder. Das halte die europäische Agentur für Grundrechte mit,

die die Umfrage in Auftrag gegeben hatte. Demnach gaben in Deutschland 76% der Befragten an,

in den vergangenen fünf Jahren wegen ihrer Hautfarbe, Herkunft oder Religion, benachteiligt

worden zu sein. Das ist der höchste Anteil unter eben den 13 EU-Ländern, in denen Menschen mit

afrikanischen Wurzeln zu Rassismus und Diskriminierung befragt wurden. Anna, mal ganz ehrlich, wie

sie haben dich diese Ergebnisse der Studie überrascht? Also ich bin nicht besonders überrascht

mag das, muss ich sagen. Einfach, weil ich, also ich bin schwarz für die, die das nicht wissen, aber

ich spreche auch mit vielen anderen schwarzen Menschen, die in Deutschland leben und ich

habe aber auch Verwandte in Belgien und in Frankreich und in Schweden. Und wenn wir uns austauschen,

ist sehr oft, also es gibt wirklich eine aufrichtige Sorge manchmal bei Familienmitgliedern, dass die

sagen, ist denn, ist in Deutschland irgendwie cool und fühlst du dich sicher? Und ich kann aber sagen,

ich fühle mich weitestgehend sicher und habe auch nicht das Gefühl gehabt, dass ich strukturell

benachteiligt worden bin, so sehr, dass ich jetzt nicht weitergekommen bin in meiner Karriere oder

bei der Wohnungssuche etc. Aber es passieren sehr viele Dinge, die man, glaube ich jetzt unter Alltags

Rassismus so zusammenfasst, dass man dann oder dass ich auf jeden Fall schon häufig in Erwägung

gezogen habe, vielleicht woanders mein Glück zu suchen. Welche Erfahrungen sind das dann? Also dass

auf der Straße das Endwort mir hinterhergerufen wird oder Schokolade oder solche Sachen. Oder bei

der Wohnungssuche, dass ich, wo ich oft von Nachbarn dann so bereugt oder dass die Nachbarin dann so

die Haustür zu knallt, damit ich nicht reinkomme, obwohl ich ja auch zur Besichtigung komme und

solche Sachen. Und ja, es ist irgendwie, es ist so ein merkwürdiges Gefühl, weil ich das kennen

viele Leute, die nicht von Rassismus betroffen sind, aber immer wenn mir so was passiert, empfinde

ich zuallererst mal Scham, obwohl das eigentlich total bescheuert ist, weil ich kann ja gar nichts

für die Situation. Aber man schämt sich so sehr und ich glaube auch, dass vielleicht über die letzten

Jahre auch ein Bewusstsein gekommen ist, über diese Dinge, die einem passieren, dass Leute jetzt

auch dazustehen und sagen, das passiert mir, oder das ist mir passiert. Die Generation vor mir,

zum Beispiel meine Eltern, die sind noch mal ganz anders mit Rassismen umgegangen,

haben sehr viele Dinge einfach geschluckt und gesagt, ich lasse es einfach nicht an mich heran.

Und ich glaube, meine Generation ist jetzt so, hey, wenn mir was passiert, ich rede da jetzt sofort

drüber, ich sehe es überhaupt nicht ein, das irgendwie zu verstecken. Das wäre dann zumindest

etwas, was diese Zahlen nicht wiedergeben, aber wo du durchaus einen Fortschritt erkennen kannst.

Ja, also ich finde, um ein Problem zu lösen, muss man zuallererst mal darüber reden können und wenn

man Dinge versteckt oder nicht dazustehen will, dann kann man es nicht lösen. Und ich hoffe,

dass Deutschland so ein bisschen wach wird und sich dieser Zahl bewusst macht, dass der dahinter

Menschen stecken, der ist ja dann gar nicht nur ein ganzer Tag ruiniert, sondern wie gesagt,

ich denke auch manchmal ernsthaft darüber nach, woanders hinzuziehen und ich glaube,

das ist bei vielen Leuten so und das ist Schade und darüber muss man sich noch mal im Klaren werden.

Mislungnes Date mit Helikopterrettung. So steht es in der Süddeutschen. Zwei Münchner lernen

sich online kennen und verabreden sich zu einer Bergwanderung. In einem Chat vorab hatte sich

der Mann flirtenderweise als persönlicher Bergführer bezeichnet. Was sollte da schon schiefgeben? Also

trafen sich die beiden, das war im November 21 zur gemeinsamen Erklimmung der Rappenklammspitze,

den richtigen Weg zu finden, wie es sich allerdings offen war als schwierig. Dass du ging

dann nach Ansicht der Frau immer in derselben Höhe weiter im Schnee, war kein Trampelfahrt mehr

ersichtlich, es war kalt und vereist und die Dämmerung setzte ein und auf ihrer ängstliche

Nachfrage soll der erfahrene Bergwanderer geantwortet haben, erkenne sich noch aus. Also blieb die

Wanderin bei dem Vordermann auf den Fersen, bis man an einer Felswand ankam. Hier soll der Mann

dann erstmals eingeräumt haben, dass er sich verstiegen habe. Für die Begleiterin war dort Ende

im Gelände, sie weigerte sich hinab zu steigen und so befanden beide, dass es das Beste sei, die

Rettung zu verständigen und so kam dann der Rettungshubschrauber. Ich meine, den Helikopter kennt

man bei Dates noch von der Sendung Herzblatt, da gab es den Herzblatt Helikopter, der sollte die Paare

ins Kennenlernen Glück befördern. Hier war es jetzt genau umgekehrt, aus dem Kennenlernen Horror

quasi wieder befreien. Anna, ich muss das natürlich mit dir besprechen. Du als erfahrene

Dating-Spezialistin, ich habe schon gesagt, der Podcast 1000 erste Dates, deine Kolumne widmete

sich auch oft Dates, die in der Tat hast du von ähnlich krassen Missgeschicken, wie hier bei

unserem Bergwanderer schon mal gehört. Nee, ich glaube also, das ist das allererste Mal, dass ich

so was höre. Aber generell weiß ich, als erfahrene Dating-Spezialistin, man muss skeptisch werden,

wenn das erste Date sich um Sport dreht. Also joggen wäre schon schlimm, aber wirklich ein

Berge klimmen. Ich will nicht sagen, dass die Frau selber Schuld ist, aber da hätte sie eigentlich

schon, wie sagt man jetzt, ein Red Flag sehen müssen. Aus deiner Erfahrung, warum ist Sport nicht

gut? Also ich bin einfach unsportlich. Aber ich glaube, dass man jetzt beim ersten Date versucht

man sich ja so ein bisschen von der besten Seite zu zeigen und da geht man meiner Meinung nach ganz

klassisch essen oder was trinken und redet ein bisschen über sich und ich glaube, ich kann mir

nichts unwürdigeres vorstellen, zumindest bei mir, weil ich unsportlich bin, wenn ich jetzt irgendwie

total verschwitzt renne und dann darüber erzähle, was meine Lieblingsfarbe ist oder wie meine

Geschwister heißen. Also muss nicht sein. Ja, in diesem Falle muss man sagen, endete das Ganze

wirklich nicht gut. Auch die beiden wurden kein Paar, überraschend. Haben sich dann später sogar

vor Gericht wieder gesehen, weil die Frau schon wollte, dass die 8.500 Euro, die für den Rettungsflug

mit dem Helikopter doch von dem tollen erfahrenen Bergwanderer übernommen werden und der musste

dann irgendwie die Hosen runterlassen und sagen, er könne sich das leider nicht leisten. Also ich

finde, er hätte es auf jeden Fall zahlen müssen. Wenn er die ganze Zeit sagt, dass er erfahren ist

und dass er genau Bescheid weiß und sie damit in die Irre führt, dann hätte er das auf jeden Fall zahlen müssen.

So und jetzt endlich wirklich Erfreuliches.

Trickbetrügerin ausgetrickst. Berliner Senior übergibt nach Schockanruf eine Bibel statt Geldbündel.

So berichten es die Kollegen vom Tagesspiegel. Ein 78-Jähriger soll bei einem Trickbetrug bis zu

79.000 Euro zahlen bei einer fingierten Geldübergabe erwischte die Polizei die Abholerin, die nun

wegen versuchten Betrugs angeklagt wurde. Also es ging hier um den sogenannten Enkeltrick.

Es war wohl so, dass der ältere Herr einen Anruf erhielt und dabei ihm eine unbekannte Frau

am Telefon erzählt hat, dass seine Tochter angeblich einen schweren Verkehrsunfall mit einem

Todesopfer verursacht habe. Daraufhin folgte ein Gespräch mit einer anderen Frau, die sich als

Rechtsanwältin ausgab, also richtig harter Tobak. Und die Frau hat dann erzählt, dass ein Richter am

Amtsgericht die Tochter in Haft genommen habe und die angebliche Anwältin soll dann zudem noch

behauptet haben, dass die Tochter gegen eine Kaution von rund 80.000 Euro wieder auf freien

Fuß komme. Der ältere Herr war dann offenbar sehr geistesgegenwärtig, hat behauptet einfach mal,

er hätte 163 500 Euro Scheine, also rund 80.000 Euro zu Hause und die könne er gerne übergeben.

Und kurz darauf soll die Angeschuldigte dann als Abholerin erschienen sein. Ihr händigte der Mann

eine Tasche aus, in der sich allerdings kein Geld befand, sondern lediglich eine Bibel und die

hat der ältere Herr inzwischen zurückgehalten. Er hat dann sich früh an die Polizei gewandt,

diejenigen, die ihn hier betrügen wollten, konnte dingfest gemacht werden.

Was für eine Story er wiederum seinen Enkeln erzählen konnte an dem Tag, oder? Das ist nicht

schlicht. Aber ich habe das auch schon mal erlebt, also nicht ich persönlich.

Diese Enkeltrick? Ja, die Mutter von meinem Partner ist Polin und wurde angerufen und eben genau

das, was du auch gerade erzählt hast, dass die Tochter eben ein Autounfall verursacht hätte

und dass dabei Kinder gestorben sein. Das scheint ja sehr beliebt zu sein.

Bis zur Kaution sind sie aber glaube ich nicht gekommen, denn als die Mutter dann auch polnisch

gesprochen hat, sie hat dann irgendwie mit sich selbst gesprochen auf polnisch, haben die polnischen

Frauen, die am Telefon waren, dann irgendwie aufgelegt und wir haben uns immer gefragt,

was wohl passiert ist, also was sie sich dabei gedacht haben, dass sie dann aufgelegt haben.

Aber ja, also ich habe das auch schon mal erlebt und die Mutter meines Partners war eben

wirklich traumatisiert. Also sie war aufgelöst und ich finde das richtig, richtig schlimm.

Das ist also sehr gut, dass der Opa, die die Frau überführt hat sozusagen.

Ja, das soll mal allen Enkeltrickbetrügerinnen eine Warnung sein. Seht ihr? Die Senioren

sind gar nicht so doof. Jetzt Thomas Gottschalk verrät Gäste für seine letzte Wettendassshow.

So steht es bei tag24.de. Helene Fischer und Shirin David werden gemeinsam bei Gottschalks

letzter Sendung Wettendass auftreten. Es sei noch unklar, ob Helene Fischer während ihres Auftritts

auch reppen wird. Das weiß ich noch nicht, so Gottschalk. Auch die US-amerikanische Sängerin

Cher wird bei der Abschiedsausgabe dabei sein. Dies könne er so Gottschalk sicher bestätigen.

Ja, es ist am 25. November der Fall, da feiert Gottschalk seinen endgültigen Abschied von Wettendass.

Helene Fischer, Shirin David und Cher. Wie verlockend ist das für dich, Anna?

Extrem verlockend. Also, ich finde Helene Fischer eine sehr, sehr spannende Figur. Und Shirin David,

das kann ich auch verraten, sollte eigentlich Gast in meiner Show sein, hat aber leider abgesagt

wegen Krankheit. Das heißt, ich freue mich sehr, sie wenigstens bei Wettendass zu sehen und

hoffentlich sehe ich sie dann in der Staffel, falls es eine geben sollte.

So, und das mit Helene Fischer musst du noch mal kurz ausführen. Warum findest du sie so spannend?

Also, sie hat ja, ich persönlich kann nicht so richtig viel mit der Musik anfangen, sage

ich ganz ehrlich, aber sie hat unfassbar erfolgreiche Turnäen immer hingelegt,

immer ausverkaufte Hallen, hat eine Wahnsinnsdisziplin und auch eine interessante Biografie. Ich finde,

das macht für eine sehr, sehr spannende Figur und spannende Gesprächspartnerin.

Und mit Wettendass, bist du da jetzt froh, dass offenbar nach dem 25. November endgültig

dann auch wirklich vorbei ist, nachdem es dann noch diese Verlängerung gab? Oder ist

da auch so ein bisschen Wehmut? So ist es nämlich bei mir? Nein, bei mir ist es halt irgendwie.

Bei mir ist sogar sehr viel Wehmut dabei. Also, ich liebe Wettendass. Ich hab Wettendass,

als wir nach Deutschland gekommen sind, war das eine der ersten Sendungen, die ich immer gerne

geguckt habe, die ich immer sehr lange geguckt habe. Es gab internationales Stars, ich hab

deutsche Stars kennengelernt, diese absurden Wetten, von denen ich immer so den Kopf gekratzt

habe und mich gefragt habe, sind die Deutschen wirklich so? Ich finde, alles stimmt an Wettendass.

Ja, wir sind so. Die Frage muss ich jetzt auch mit Ja beantworten nach 25 Jahren. Aber ich liebe

alles an Wettendass und meiner Meinung nach sollte es eigentlich weitergehen. Die eine Show geht, aber

das Gute ist, die nächste kommt quasi direkt im Anschluss, um zwar im RWB-Fernsehen. Und da sind

wir bei deinem nächsten Projekt, Anna, der letzte Drink. Anna, du schiebe im Gespräch und in dieser

ersten Sendung, die jetzt kommen wird, mit Roberto Blanco. Das heißt da in der Presseankündigung,

also, dass das ein tiefgehendes Gespräch sei, indem du auch viel Neues und Überraschendes von Roberto

Blanco in Erfahrung gebracht hättest. Was hat dich an diesem Gespräch? Das wurde schon geführt,

wird aber bald erst ausgestrahlt. Was hat dich da tatsächlich überrascht oder beeindruckt?

Also, mich hat seine Gelassenheit beeindruckt, wie er einfach in vielen Situationen, in denen

ich auf jeden Fall meinen kühlen Kopf nicht hätte bewahren können, wie er den so gelassenen

Gegenblick auch nach vielen, vielen Jahren, ich will nicht zu viel verraten.

Im Umgang mit Rassismus?

Auch, auch mit Rassismus. Aber auch im Umgang mit der Presse, von der er sich sehr oft falsch,

sozusagen falsch verstanden gefühlt hat. Und dann, das ist jetzt ein bisschen Boulevardesque,

da werde ich die Zahl nicht nennen, aber mich hat auf jeden Fall die Anzahl seiner Sexualpartnerin

sehr überrascht, die verrät er auch in der Show.

Okay, also jetzt hast du natürlich alles hier rausgeholt, um neugierig zu machen. Ab dem 9.

November in der ARD Mediathek am 28. November dann im RBB Fernsehen. Ich wünsche ganz viel

Glück, dass es damit weitergeht. Und ich bedanke mich erst mal für deine Zeit heute.

Es war ein toller Austausch, hat mir viel Spaß gemacht. Ich wünsche dir einen schönen Tag.

Dankeschön, Markus. Danke für die Einladung. Ich wünsche dir auch einen schönen Tag.

Komm bald wieder. Bye-bye.

Bis bald. Tschau.

Apokalypse und Filtercafé ist eine Studiobummensproduktion mit freundlicher Unterstützung

der Florida Entertainment. Redaktion Imre Balzer. Executive Producer Tobias Bauckhaage.

Produktion Kate Kubel. Ton und Schnitt Nikki Franking. Neue Episoden gibt es täglich. Überall,

wo es Podcasts gibt.

Leute, wollen wir uns eigentlich immer nur morgens treffen? Warum denn nicht mal abends? In einer

schönen großen Halle mit ganz vielen Leuten und geilen Gästen? Es wird ernst. Apokalypse und

Filtercafé. Live in Städten wie München, Stuttgart, Frankfurt am Main, Dortmund, Bremen,

Berlin, Dresden, Hannover, Köln. Immer mit Andreas Loff und mir und fantastischen Gästen. Wie zum

Beispiel Fidi Ötgar oder Il Dico von Kürti, Markus Feltenkirchen, Jasmin Mbarek, Martin Machowetz,

Anne Henig, Azus Schröder, Haio Schumacher, Tommy Schmidt und viele, viele mehr. Apokalypse und

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Die Themen: Kabinett billigt Gesetzentwurf für schnellere Abschiebungen; Til Schweiger macht reinen Tisch; Ex-Merkel-Berater schockt mit Israel-Aussagen; Tipps zur Lebensmittel Haltbarkeit; Studie zu Leben Schwarzer Menschen in der EU; Misslungenes Date mit Helikopter-Rettung; Trickbetrügerin ausgetrickst und dieGäste der letzte Folge "Wetten, dass…?"

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