Kurt Krömer - Feelings: Christine Westermann: Der Wannsee ist nicht das Meer | 30

Wondery Wondery 6/7/23 - 46m - PDF Transcript

Höhre Kurt Krömer, Feelings ohne Werbung bei Amazon Music als Prime Mitglied.

Moin Leute, Feelings sieht wieder los. Der Dampfer der guten Laune legt ab.

Ich war letztens weit bei Radio 1. Da muss ich erstmal herzliche Dankeschön sagen, dass sie richtig uns hier featuren.

Radio 1, die alte Oma, wo ich früher angefangen habe, 1875.

Und die haben Werbung für uns. Da wollte ich mich jetzt mal bedanken. Radio 1 gönnt, finde ich geil.

Und da wurde ich gefragt, ob ich mir für den Anfangsteil immer irgendwas zurechtlege oder so.

Und ob ich Autoren habe. Natürlich, ich habe 47 Autoren, die allerdings heute alle zu spät gekommen sind.

Magen, Darm, Virus. Und jetzt liegt nix vor.

Ne, ich habe wirklich denn, also es war teils heute, jetzt, genau just in diesem Moment, habe ich nämlich gedacht,

Mensch, das wäre ja schön. Eigentlich wäre es ja schön, wenn man sich mal was zurechtlegen würde,

weil würde man nicht immer so doof da sitzen.

Dann hätte man was. Dann hätte man jetzt Perlen.

Dann könnte ich jetzt meine Hand tauchen in die Kiste mit Marakten und einfach was rausholen.

Hab ich aber nicht. Manchmal gibt es einfach Tage, da hat man einfach nix.

Der Berliner sagt, schade, da kann man nicht meckern, wenn es gut läuft.

Heute läuft es nicht gut. Ich habe kein Intro. Tut mir leid. Ich werde euch das nachreichen.

Ich werde mir was zurechtlegen und nächstes Mal einfach zwei Intros machen.

So, egal. Wir haben ja einen Gast, eine Gästin. Ich weiß nicht, wer kommt.

Wo ist die Schlafmaske? Und wir legen einfach los.

Moment!

Moment! So.

Und bitte.

Krass, heute ist die Fnazende Sendung und ich bin immer noch aufgeregt.

Ich merke, richtig, solange ich die Maske aufhabe, pocht das Herz ein bisschen doller.

Nein!

Frau Westermann.

Wie schön.

Da fühle ich mich umarmt.

Na klar, komme ich hin auf.

Das ist ja jetzt wirklich aber mal ein ernstes Überraschung.

Warte mal, die Kohle hier sind es heute um.

Das ist so schön.

Ich freue mich sehr.

Ja, also ich bin ja richtig geflascht.

Wir haben uns das letzte Mal gesehen hier bei Prinzeisenherz und WDR.

Wie heißt diese Sendung nochmal?

Kölner Treff.

Du mit deinem Buch.

Und wir haben so übers Leben geredet.

Da ist nämlich eine Sache.

Ich habe nämlich, das ist ja Monate her.

Ich glaube, im letzten Jahr, im November, Dezember oder so.

Genau.

Und dann habe ich auf Insta nämlich die Fans heiß gemacht.

Weil du hast mir was ins Ohr flüstert, wo ich den Leuten gesagt habe.

Ich habe zum Schluss Christine Westermann verabschiedet.

Dann hat sie mir was ins Ohr flüstert.

Ich habe dann gesagt, ich sage aber nicht, was sie ins Ohr flüstert hat.

Aber es war so, dass ich dann ins Hotel fahren bin, im Bett lag und ihr weint habe.

Und du weißt natürlich jetzt nicht mehr, was du mehr ins Ohr flüstert hast.

Ich weiß nicht mehr, was ich denke, müsste ich das wissen.

Aber ich glaube, ganz sicher.

Ich habe ihr weint wegen dir.

Also wegen dem, was du gesagt hast.

Sagst du mir was?

Denn Oten wartet jetzt.

Ich habe mich von allen verabschiedet.

Und dann habe ich dich in Aminom und dann hast du mir ins Ohr flüstert.

Macht dir ein richtig schönes Leben.

Macht dir ein schönes Leben, ja.

Aber das ist ein Herzenswund.

Darf ich das sagen, dass du nicht ...

Das ist so anders, weil ich kann ja nicht mit Komplimenten umgehen.

Da bin ich gerade dabei, dir zu lernen.

Und dann habe ich ...

Ich weiß nicht mehr, was ich jetzt zu dir sei.

Ich habe bestimmt gesagt, ja, ja, mach ich.

Mach ich.

Tschüss, war schön.

Und im Bett dachte ich, ich drehe durch.

Dann bekam ich richtige Weine.

Dann dachte ich, ja, klar.

Recht hat es so.

Aber ich habe dir das nicht gesagt, weil wir vor über deinem Buch geredet haben

und die Depression.

Sondern weil ich das wichtig finde, dass man das ab und zu macht.

Und dass man das nicht in deinem Leben macht.

Ich habe so sofort mit der Depression verknüpft,

dass ich dachte, jetzt bis zu 48 ...

Mach dir verdammte Scheiße noch mal ein schönes Leben.

Ja, es ist später allzu denkbar.

Es wäre jetzt albern, sich jetzt noch mal in so eine Pseudodepression

zu stürzen, dass man sagt, okay, ich bin wieder gesund.

Aber trotzdem, die Welt ist am Arsch.

Wir müssen alle sterben, bringt ja nichts.

Ich sage es nicht zu jedem.

Aber er macht dir ein schönes Leben.

Es ist mir eine ganz wichtige Botschaft.

Oder ein Hinweis.

Oder ich versuche das auch.

Und es gelingt bei Gott nicht jeden Tag.

Nicht immer.

Ja, ja, das ist klar.

Ich habe das auch.

Dass ich weg von der Depression bin.

Und dann so ein halbes Jahr nach der Klinik gebraucht habe,

dass ich gerafft habe.

Das Gegenteil von Depression ist jetzt nicht ewig gute Laune.

Also ich bin jetzt kein Schlagersänger

und ich glaube, dass es nicht schlechtes auf der Welt gibt.

Das gibt es schon.

Aber das liegt ja an mir.

Ob ich mir das immer zu 98% des Tages in meinen Fokus ziehe

oder separieren kann.

Das habe ich gelernt.

Dass ich sage, ich lese die Zeitung.

Ich bewerte dann Dinge und denke, oh, das ist richtig schlecht.

Das ist richtig böse.

Beschäftigen mich dann damit und kann es dann zur Seite schieben.

Das ist das eine.

Und ich glaube, das andere ist, zu begreifen,

dass Glück kein Dauertzustand ist.

Sondern, dass Glück eine Momentaufnahme ist.

Diese kurzen Momente.

Also zu wissen, dass es, ich weiß nicht, warum ich das gerade

in den Kopf komme.

Ich habe lange in Amerika gelebt.

Und ich hatte in der Zeit in San Francisco so einen kleinen

Sportwagen.

Und San Francisco ist immer arschkalt,

weil da der kalte Wind vom Pazifik reinkommt.

Und ich bin immer mit meinem Sportwagen an so einen Strand gefahren,

wo es auch immer neblich war.

Aber ich habe dabei Radio gehört.

Und zwar so ein Oldiesender.

Und dann fährst du diese,

oder bin ich diese Serpentin lang gefahren.

Und dann kam ein Lied, wo ich wusste, da hatte ich mal richtig

Liebeskummer.

Oder da war ich richtig verknallt.

Oder hatte immer mit Männern und mit Liebe zu tun.

Und dieser kleine Moment, wo du dich erinnerst.

Und wo du noch mal ganz kurz die Schmetterlinge im Bauch füllst.

Das ist so ein Glücksmoment.

Oder die Amsel, die singt, wenn ich morgens mich ...

Nimmst du diese kleinen Dinge wahr?

Ich glaube, Kurt, das ist wirklich eine Frage des Alters.

Und ich glaube, das hängt damit zusammen,

dass ich anders als du weiß,

dass ich auf der Zielgeraden des Lebens bin.

Mit 74.

Und dass du weißt, also jetzt, wenn die Bäume ausbrechen,

ich nicht weiß, ob ich den nächsten Frühling erlebe.

Weißt du auch nicht.

Aber bei mir ist es relativ wahrscheinlich,

dass es wahrscheinlich nicht mehr 40 Frühlinge werden,

wie bei dir möglicherweise.

Das ist auch kein Stress dadurch, dass du dich stresst.

Das muss jetzt alles hier effektiv sein.

Es muss alles funktionieren.

Ich muss jetzt hier abliefern.

Ich habe in der Zeitung ein Interview mit Anthony Hopkins gelesen.

Und den haben wir gefragt, ob er Angst vom Tod hat.

Und dann sagt er eigentlich nicht,

er hat nur so Sehnsucht nach Leben.

Und das ist das, was ich empfinde.

Ich bin so ...

Ich hänge am Leben.

Das ist schon so dramatisch.

Und jetzt, wo ich weiß, wie es geht,

möchte ich noch möglichst lange leben.

Ich möchte viel erleben.

Und das muss jetzt gar nicht Paris oder Johannesburg oder so sein.

Das kann die Amsel sein.

Und das können die ...

Boah, wird das jetzt ein bisschen kitschig.

Aber so empfinde ich das gerade.

Nee, ich finde das gut.

So empfinde ich das gerade.

Dass er sagt, ich habe Sehnsucht.

Also, dass man sich danach sehnt,

um noch länger da zu bleiben.

Und ich weiß nicht, wie alt Hopkins ist.

Ich glaube, der ist auch Mitte 70.

Der ist 80 war eigentlich 80.

Genau, dass es endlich ist.

Und das ist so, das, was mich so umtreibt.

Schönes Leben sind kleine Momente.

Das habe ich, glaube ich, auch gemeint oder gespürt,

als ich dir das gesagt habe.

Ich habe das jetzt natürlich nicht immer.

Es wäre jetzt verloren, wenn man sagt,

ich lege den ganzen Tag irgendwo rum

und sauge die Kleinigkeiten in mich auf.

Ich habe doch Tage verdrängigt,

aber so abends kurz vom Schlafengehen im Bett zu liegen

und so zu gucken, irgendwie, was war heute schön.

Das ist schon mal zu gucken,

auch wie viele Sachen du kommst.

Also Kleinigkeiten.

Einfach jemand, der dich auf der Straße angelächelt hat

oder so, das wäre ein Punkt.

Und dass man mal guckt, was ist so schön.

Da haben wir in der Klinik auch gelernt,

dass man so langsam dahin geführt wird.

Der Depressive für den ist jetzt zu 95 Prozent.

Alle schlecht.

Und du hast diese 5 Prozent.

95 Prozent sind eigentlich gut.

Und es war nur ein Mann,

eine Frau, die auf der Straße saß.

Du bist ja ein bisschen doof anscheinend.

Und der Depressive macht daraus 95 Prozent.

Und dann kannst du immer sagen,

es ist doch ein schöner Tag heute gewesen.

Nein, es ist nicht.

Da war die Frau, die hat gesagt, ich bin doof.

Von daher ist das ein ganz schlechter Tag

und jetzt kriegen wir auch nicht mehr hin.

Ja.

Was mir so wichtig wird langsam ist,

dass wirklich das, was man aussendet,

dass man so lange, lange Zeit hat.

Also wenn du freundlich bist.

Wenn ich war,

im Januar war ich in Thailand gewesen

und ich brauchte was aus der Drogerie.

So sollte das kaufen gehen.

Und die kleine Stadt war vom Hotel

ungefähr so 10 Kilometer entfernt.

Also zu laufen,

wäre es eine lange, lange Zeit gewesen.

Und ich habe dann aber gesagt,

ich hätte jetzt eine Taxi nehmen können.

Ich hätte auch einen Tuck-Tuck nehmen können.

Also ich dachte, ich laufe jetzt einfach mal los.

Und dann bin ich auf so einer befahrenden Straße lang gelaufen,

der hatte ihren anarchistischen Tag gehabt.

Und ich hatte so ein bisschen Geld einstecken halt.

Und ich bin da lang gelaufen

und jeder, der an mir vorbei kam,

lächelte mich an.

Ja, schön.

Und ich glaube beim ersten Mal nicht gelächelt.

Also diese Typisch-Deutsche,

dass man denkt, oh, der lächelt mich jetzt an,

der will jetzt irgendwas von mir.

Der ist jetzt irgendwas, nee,

da darf ich jetzt nicht zurück lächeln.

Und beim zweiten Mal habe ich auch hier lächelt.

Und dann wusste ich so, die wollen gar nichts von mir.

Da sind ja Leute auf dem Moped an mir vorbei fahren,

die haben mich gesehen, haben mir lächelt, sind weitergefahren.

Da ist ja keiner stehen, die blieb mir an die Seite,

ich will jetzt was von ihnen,

sondern die haben einfach hier lächelt.

Und ich dachte nach zwei Kilometern, weißt du was,

ich nehme immer noch keinen Taxi,

ich nehme immer noch keinen Tuck-Tuck.

Ich laufe hier einfach weiter.

Und habe echt, also viele Leute kennengelernt.

Irgendwann wusste ich dann auch,

also selbst wenn ich jetzt kein Geld bei hätte,

ihr könnt irgendjemand fragen,

kannst du mich in diese Stadt fahren, weißt du?

Also diese, diese, diese Problem,

ich habe eine A nach B, ich habe eine Deadline,

ich habe eine Besprechung, ich darf nicht zu spät kommen.

Ich wäre zu 100 Prozent,

und wenn mich einer getragen hätte,

also ich wäre in diese Stadt, die kommen

und habe dann irgendwann aus einem Tuck-Tuck genommen

und habe gefragt, wo kriegt das,

und dort, wo ist die Drogerie,

und dann hat der mich dahin gefahren.

Der wartet, dann hat er mich nach Hause gebracht.

Und das war so, also das war für mich,

das war ein richtig schöner Moment,

dass ich so dachte, ich bin,

ich war ja Urlauber, ich war ja erst fünf Tage da,

ich habe gedacht, ich gehe ja als Teil in da durch.

Also ich habe auch so, ich dachte dann sofort,

ich möchte jetzt hier wohnen.

Ich möchte jetzt hier zehn Jahre wohnen

und jeden Tag diese Strecke laufen

und diesen Menschen begegnen,

die ich dann anlächeln und die mich auch anlächeln.

Und du lächelst zurück, das finde ich so.

Nicht für alles.

Ja, genau.

Das war Glück, in meiner komischen Badehose,

die ich da an hatte, T-Shirt, reicht.

Ich weiß nicht, warum ich das jetzt gerade einfällig war,

ich war eine junge Frau.

Und die hat eines von diesen Postpaketen,

die man so zu, also weißt du, wo du so ein flaches Ding kriegst

und die musst du auseinander nehmen

und dann kannst du was reintun.

Und dann sagte der Verkäufer, ich kann Ihnen gerne erklären,

wie das geht.

Und dann guckt die den anderen und sagt,

sehr bestimmend, aber auch sehr freundlich,

ich bin eine Frau, ich weiß, wie Technik geht.

Und das war auf eine sehr freundliche Art klar gemacht.

Danke für den Ratschlag, aber ich weiß, wie es geht.

Und dann ging die heraus und dann dachte ich,

dann habe ich meinen Zeug abgegeben.

Und dann dachte ich, das muss ich ihr sagen.

Was ist für eine geile Antwort?

Weil du warst richtig schnell unterwegs.

Und ich bin raus und habe sie noch von hinten gesehen.

Und ich dachte, da läuft es jetzt hinterher.

Und dann bin ich hinterher gelaufen, die war echt schnell.

Da dachte ich, es ist doch Albern, die wird schon wissen.

Und dann dachte ich, nee, das mache ich jetzt.

Und dann bin ich dahinter, der hergepisst.

Und dann habe ich sie irgendwann erwischt

und die ist sehr erschrocken, weil ich es ja verschulde.

Und dann habe ich ihr gesagt, ich wollte Ihnen nur sagen,

was für eine schöne Antwort das eben war.

Und ich freue mich, dass Sie sich...

Was hat Sie gesagt?

Ja, vielen Dank, die war völlig überrascht.

Also ich finde, Wertschätzung ist so wichtig,

dass so jemanden sagt.

Und das war eine Wertschätzung für dich,

wenn du da auf dieser Straße...

Da läuft ein Typ da in den Fischflop

und guck mal, was der hier auf der Straße ist.

Und alles ist doch ein guter Typ, wenn er sowas macht.

Das ist auch so eine Art von...

Ich frage jetzt die Pferde an,

die werden jetzt ein Tag da diese Straße lang gelaufen.

Einfach die Sitte auf, wenn du in ein Geschäft kommst

und da steht einer, der lächelt.

Oder sie, ne?

Mir ist so, wie fein das mich das ja nicht gestört hat,

als sie zurück nach Deutschland kam.

Das war früher, war das immer so ein Schockmoment.

Da hat die richtig im Flieger schon schlechte Laune.

Als ich dachte, Scheiß, ich lande jetzt in Deutschland,

jetzt ist alles wieder anders.

Also auch, dass ich so diese Verständnis hatte

und wusste, na, das läuft hier halt anders.

So, vielleicht kommen wir irgendwann dahin.

Du bist auch ein anderer.

Wenn du nach Hause kommst,

du hast ja dein ganzes Päckchen, nimmst du ja eigentlich mit.

Aber es wird vielleicht, wenn du unterwegs bist.

Ja, das ist eine gute Erkenntnis.

Hast du die Erkenntnis?

Seit wann hast du die?

Kam das jetzt?

Das ist kein Schlacht, der so reinhaut,

sondern du hast...

Also du lebst dein Leben nach vorne, guckst aber zurück

oder weiß ich nicht, falsch abgebogen bist

oder was hätte anders laufen können.

Ich würde gar nicht sagen,

dass ich irgendwas in meinem Leben bereue

oder anders mache.

Es gibt so eine Geschichte in meinem Leben,

da denke ich manchmal, kannst du das wirklich

sehr wahrhaftig sagen, dass du nichts anders machen würdest.

Ich bin ein sehr guter Flörter.

Also ich entflamme leicht, also ich verknalle mich.

Vielleicht kann ich aber auch schnell wieder entknallen.

Entknallen, das man dann sagt.

So, komm mal.

Ja, du guckst plötzlich auf den Typ neben dir

und denkst, war okay, aber jetzt weiter zu irgendwas anderem.

Und ich stand in der Kneipe, war beim ZDF damals

und hab in Darmstadt gewohnt.

Und mein damaliger Freund hat gerade in Heidelberg

medizinisches Staatsexamen gemacht,

und zwar so das Entscheidende.

Und ich stehe aber in dieser Kneipe in Darmstadt,

also weg von ihm,

und da steht auf der anderen Seite des Dresens,

steht ein Typ,

und der lässt sich von jemandem Feuer geben.

Damals durfte man noch auch in den Kneipen.

Und die Art, wie der mit seiner Hand,

um diese Hand des Feuer zu gehen,

da ist bei mir sofort der französische Spielfilm losgegangen.

Ich dachte, was für ein toller Typ.

Also ohne weiter, also ich war Romy Schneider,

und der war Michelle Piculli oder was auch immer.

Und dann hab ich mich verknallt,

und wir hatten vier Wochen Affäre oder so.

Und ich hab meinen Freund, meinen Darmeligen,

wirklich im Staatsexamen richtig, richtig hängen lassen.

Hast du ihm dir gesagt, dass da was war?

Danach war zwischen uns nichts mehr,

weil ich wollte dann auch nicht mehr zurück.

Ja, ja, ich hab ihm gesagt, das war für ihn auch bitter zu erfahren,

dass es nur eine Zigarette und ein Feuerschein und vier Wochen waren.

Das sind schon reicht.

Aber das ist so was, wo ich mir heute überlege,

also ich glaube, dass ich leicht loslassen kann.

Dinge und auch Menschen.

Als ich damals von San Francisco weg bin,

hab ich nur ein paar Sachen.

Also na gut, das war dann schon ein Container auf dem Schiff

von San Francisco nach Rotterdam.

Aber als ich Deutschland verlassen hab, damals für Amerika,

hab ich gar nichts mitgenommen aus einem Koffer

und zwei Kaffee-Tassen und einem Buch.

Was hast du da gemacht in Amerika?

Ich hatte, da hat mich jemand verlassen,

und da hab ich so das Gefühl gehabt,

ich müsste mal dringend geografischen Abstand

auch zwischen ihn und mich legen.

Und bin damals zu einer Freundin nach Amerika geflogen,

und die hat gerade eine Karibiktour mit Freunden gemacht,

und hat gesagt, da ist noch ein Platz auf dem Boot.

Und ich hab sehr verständlich gedacht,

okay, ich verlieb mich dann in den Käpten von dem Boot.

Das war doof, weil der hat seine Freundin...

Raucht der Käpten, frag mal nach.

Dann wär's vielleicht was geworden, genau.

Aber seine Freundin war die Köchin, also das hat nicht geklappt.

Und wir sind damals einfach so noch nach San Francisco geflogen.

Und dann hab ich die Stadt einfach von ihrer schönsten Seite erlebt,

nämlich im September.

Also im August ist es affenkalt.

Da kommt der kalte Wind vom Pazifik rein.

Und da ist die Brücke immer im Nebeltgirn so statt,

ist im Nebel und sind zehn Grad.

Ich hab's im September erlebt,

und da hab ich gedacht, hier will ich hin.

Und da die Trennung ebeschlossene Sache war,

hab ich mein Zeug gepackt und hab mir dann da eine Wohnung gesucht.

Und hab zehn Jahre da gelebt.

Also ich war immer in Deutschland, bin immer hin und her geflogen.

Was war dein Beruf zu der Zeit?

Ich bin Journalistin, war Journalistin.

Schon immer?

Und wie hast du denn nach Deutschland geflogen

und hast hier journalistische Arbeit?

Ich bin dreimal im Monat hin und her geflogen,

hab meine Kohle in Deutschland verdient.

Und bei der Zeitung oder Radio?

Ich hab damals Aktuelle Stunde gemacht.

Das war so eine Sendung in Nordrhein-Westfalen.

Oder ist es eine Sendung?

Mit Frank Blasberg damals zusammen.

Und dann fing Zimmer frei an.

Zimmer frei war es?

Zimmer frei hat 96 angefangen.

Und ich bin 91 oder so bin ich nach Amerika gegangen.

Und ich bin hin und her geflogen, dreimal im Monat.

Und heute würde ich denken, warst du bekloppt?

Also es würde ich gar nicht mehr hinkriegen.

Aber dreimal im Monat, hast du dreimal im Monat nur ja arbeitet?

Nee, aber ich bin sonntags zurückgeflogen.

Und hab Montag Aktuelle Stunde gemacht.

Bis zum Sonntag.

Und dann Montag auf mich wieder ins Flugzeuggesetz.

Und manchmal hatte ich nur Montag bis Samstag.

Da stehst du nachts um vier auf, ist lieber was Brot,

weil deine Innerhauer ist völlig am Arsch.

Aber es hat funktioniert, weil ich es wollte.

Und ich hab, glaube ich, einen sehr, sehr starken Willen.

Also wenn ich was will, dann mache ich das.

Und das wollte ich.

Und dann hab ich zehn Jahre gemacht.

Und dann kamen sie mal frei.

Und dann wurde die Zeit immer knapper.

Da hab ich echt.

Aber eigentlich geil, oder?

Ja, es war eigentlich was richtig.

Habtet jetzt erst im Alter, dass ich denke, ich will jetzt mal

irgendwo anders leben.

Ja, mach doch.

Ich weiß nicht, ich hätte gerne ein Haus da an der Straße in

Thailand, wo ich immer lang gelaufen bin.

Und dann möchte ich einfach, ja, da einfach lang laufen.

Ich bin ja strange, sehr weit weg.

Weil ich will ja nicht auswandern oder flüchten.

Also ich will ja nicht flüchten, ich will ja nicht weg hier.

Und von daher, also die Kinder, klar, müssen die alle

natürlich erwachsen sein.

Aber auch wenn die erwachsen sind, weiß ich nicht,

wenn ich denn in Thailand lebe, ob man sich da so oft sieht.

Aber ich hab so den, irgendeine Stimme sagt, in mir bleibt zu Hause.

Dann hör doch auf die Stimme.

Kannst du es gut so auf ein inneres Gefühl hören?

Ich hab jetzt ein Haus in Griechenland, wer kümmert sich denn?

Also ich weiß, ich hab so eine praktischen, ich weiß nicht, ob

das denn so ein Deutschmann-Ding ist, dass man sagt, wer kümmert sich,

was ist, wenn da ein Rohr platzt?

Also wir hatten eine Weile...

Wer kann mal schnell gucken, ob Gras noch brennt oder...

Ja.

Ansonsten müsste man ganz hinziehen.

Wir hatten eine Weile in Haus gemietet in Italien,

weil so mein Traum war, im Sommer, Sommerpause machen die

im Fernsehen, dann mache ich auch mal Pause.

Und zieh dann dahin, das hat überhaupt nicht funktioniert,

weil dann ist die Dusche kaputt, dann ist Wasser ins Haus gelaufen,

dann funktioniert die Waschmaschine nicht.

Und das, also das Wort, was ich in Italien sofort gelernt habe,

ist idraulico, das sind die, die so Zeug reparieren.

Und ich kann mich, ich konnte mich nicht verständigen,

trotz meiner italienischen Kenntnis.

Und es war halt immer irgendwas zu tun.

Irgendwas wie zu Hause.

Dann wäre eine Wohnung besser.

Ich finde, man müsste richtig reich sein,

und dann müsste da so noch einer stehen.

Der Morgens mit den frischen Dinger.

Der Gärtner.

Man kommt dann an und...

Ah, stell dir das nicht vor.

Rasen ist gemäht und die Dusche funktioniert.

Ich steh mir dann so, ich steh mir dann so eine Haushälterin vor,

weiß die, in so einem Bastkorb, dann die Baguettes oder was auch immer.

Ja.

Äffel flückt auch im Garten.

Wenn ich im nächsten Leben richtig reich bin,

dann leist ich mir auch so jemand, der dann so die Ad kocht,

und der Morgens Fitness mit dir macht so eine Stunde.

Aber will man das wirklich, ist das?

Will man das, diese, diese, so reich sein,

dass man einfach sagt, hier, mach mal, ich hab hier ein Haus, kümmere dich.

Glaubst du, an den Satz Geld allein macht nicht glücklich?

Also Geld ist auf jeden Fall befreitig halt.

Also wenn ich an mich denke, als Künstler mit 25 oder so,

da war auch natürlich der Wunsch da, dass ich so viel Kohle hab,

dass ich da nicht mehr auf achten muss.

Dann hätte ich mir eine große Wohnung gekauft oder ein Haus oder so.

Heute ist Geld vorhanden und ich denke, ja, was ist das?

Es ist auf jeden Fall nicht so bei mir, dass ich sage,

ich will so viel Geld haben, dass ich nicht mehr arbeiten muss.

So, das hab ich nicht.

Das ist ja der Wunsch von vielen Leuten, die Lotto spielen.

Also einmal jetzt diese 20 Millionen da gewinnen,

ich müsste nicht mehr arbeiten.

Dann denke ich so, ich will aber, ich will das ja ausüben.

Genau, das ist doch das Schöne, dass man jetzt weiß, wie es geht.

Wenn ich jetzt noch viel Geld hätte, glaube ich, würde ich, also weiß ich nicht,

das würde meine Kunst verändern, oder?

Wenn ich jetzt vor 2.000 Leuten stehe und die lachen nicht,

dann würde ich mir Publikum kaufen, würde ich sagen.

Da kriegt 1.000 Euro und jetzt wird die lacht.

Das ist nicht ehrlich.

Aber da macht Geld schon glücklich.

Ja, aber ich glaube nur für einen Abend, oder?

Wenn man dann irgendwann dahinter kommt,

dass die ja gar nicht vom Herzen her lachen,

sondern die sind bezahlt, also man will ja auch kämpfen.

Man will um die Liebe kämpfen.

Man will um Anerkennung kämpfen.

Man will irgendwie auf der Bühne oder im Job.

Man will echt geliebt werden.

Ich würde gern helfen mit Geld.

Also ich hab 2 Schwestern.

Also wir haben alle 3 unterschiedliche Väter.

Es sind meine Halbschwestern und ich bin die älteste

und ich hab mich immer wie eine Mutter gekümmert.

Also ich war 14, als die kleinste zur Welt kam.

Und die haben beide keine Kohle oder nicht viel.

Und ich hab immer unterstützt und irgendwann ist es schwierig

fürs Verhältnis, wenn die große Schwester immer alles so.

Und dann habe ich das eingestellt

und jetzt habe ich meine kleinen Schwester zum Geburtstag.

Ich hatte im Februar Geburtstag.

Habe ich so ein Jahreslos von Aktion, Mensch oder so.

Weil ich dachte, lieber Gott mach,

dass sie die Monatsrente von 5000 Euro kriegt

oder die 4 Millionen oder so.

Und ich habe neulich ein Interview mit dem Nebensupportage gemacht

mit dem Fußballspieler.

Und der hat seine gesamte Kohle, also erstmal rausgehauen,

Frauen, Autos, Häuser.

Und irgendwann hat er die Kurve in eine andere Richtung gekriegt

und finanziert jetzt Brunnen in Afrika.

Der sorgt sich um die Wasserversorgung.

Um dem zuzuhören, der wohnt jetzt bei seiner Freundin,

die gerade mal 80 Quadratmeter hat, geht einmal im Monat

zum Italiener Essen.

Und wenn es richtig gut läuft, gibt es auch ein Nachtisch.

Und dann sitze ich da und denke, wie geil ist das denn?

Wenn du sagst, ich gebe das denen, was ich habe,

reicht mir völlig, aber ich würde es gerne unter die Leute.

Ich hätte Lust, das unter die Leute zu werden.

Gar kein Boot kauf, oder?

Erfolgt hatte er, damit erfolgt sie, dass ich denke,

ich habe meinen Applaus, sie kriegt.

Dann kümmere ich mich im andere.

Jetzt ist das nicht mehr wichtig?

Nein, das glaube ich nicht.

Ich glaube, das ist die, so wie es die Lust zu leben gibt,

gibt sie Lust zu geben, die spüre ich.

Also wer viel hat, soll dem geben, der nichts hat oder so wenig.

Boah, das wird aber tiefsinnig hier.

Das ist egal, das ist schön.

Ich fühle mich wohl.

Also wir haben ja keine Anleitung hier,

dass hier Gespräche geführt werden müssen nach Schema F.

Das stimmt.

Wir müssen wieder fröhlich sein.

Wir spielen jetzt einen Witz ein.

Zimmerfrei, lass mal über Zimmerfrei.

In 96 ging es los.

Du warst bei Zimmerfrei, oder?

Nein.

Ich hätte schwören können, hast du daran.

Ich habe einmal eine Einladung bekommen.

Und die haben wir sofort zurückgezogen?

Nein, ich konnte da nicht.

Und ich weiß nicht, ob das daran lag,

dass eure Redaktion vielleicht dachte,

das ist so eine versteckte Absage.

Kennst du das, wenn die von damals,

als wir noch Leute einladen haben, also wo ich noch wusste,

wer kommt, dass man so Einladung bekommen hat?

Also Absagen finde ich toll, habe aber keine Zeit.

Oder keine Zeit, wo man nicht wusste, Marker jetzt oder nicht.

Und dann gab es diese endgültigen Absagen.

Also wo einfach Fakt war, ich komme nie.

Ich werde niemals kommen.

Die besten Absagen habe ich immer von Mario Adolf bekommen,

der immer handschriftlich abgesagt hat.

Wo ich dachte, frag auf jeden Fall bitte noch mal Mario Adolf an,

weil ich freue mich dann schon wieder auf die Absage.

So freundlich, voller Liebe, handschriftlich.

Hat er gesagt, warum?

Ja, dass das nicht, also dieses Format passt nicht.

Aber weißt du, er hat nicht gesagt, ich finde, das blödsinnig,

oder das ist Quatsch, sondern er hat handschriftlich erklärt,

warum das nicht seins ist.

Toll.

Von daher habe ich irgendwann mal abgesagt und dachte dann,

warum weg, dann ist es nicht mehr eingeladen.

Du warst ja auch mal bei mir.

Ich war bei dir, ja.

Oder hast du Blutwurst mitgebracht?

Apropos, guck mal, keine Blutwurst, aber aus Köln.

Ein Geschenk aus Köln.

Jetzt lebst du aber in Köln wieder, ne?

Ich lebe in Köln, ja.

Aber ich könnte gut auch in Hamburg leben.

Hamburg mag ich sehr die Stadt.

Hamburg würde ich auch gerne mal leben.

Aber müssen wir ein Volksentscheid machen in Berlin, ob ich das darf?

Ja.

Ich habe mich als Berliner so viel verankert hier,

ob ich innerhalb Deutschlands umziehen darf.

Du bist hier geboren, ne?

Ich bin hier geboren.

Und wie gesagt, ich will ja nicht flüchten.

Ich will ja nicht ins Ausland, weil mir das hier zu blöde ist.

Das ist schon eine sehr starke Verbundenheit da auch durch die Kindern.

Ja, klar.

Also, ich packe jetzt die Schenke aus.

Von der Größe her, oh, eine Clownsnase.

Ja.

Also, ich habe eine gelbe Schachtel vor mir.

Die ist so 10 cm breit, 10 cm hoch, 10 cm tief.

Und da ist, ich wollte gerade sagen, eine Perücke von Thomas Gottschalk

drin, aber da ist sowieso Stroh.

Und ich habe einem ja eine mitgebracht, falls du nicht weißt,

wie man es aufsetzt.

Ja, natürlich.

Sie können das jetzt nicht hören im Podcast?

Doch.

Es verändert ein bisschen.

Ein bisschen wie Aussprache.

Also, Tagesschau sprechen könnte ich damit nicht.

Ja.

Warum diese Lase?

Ich habe mir überlegt, bringe ich dir jetzt einen Aufkleber vom 1.

FC Köln mit, dann dachte ich...

Ich habe von Fußball wirklich, also ich weiß, das sind Fußballvereine.

Das weiß ich.

Genau.

Mit dieser Ziege.

Genau.

Oder dem Bock.

Der Bock.

Das ist ein Kranewald.

Kann, habe ich auch nie mit erlebt.

Ja, ja, muss auch nicht, dachte falls mal dazu kommen.

Ich bin aber schon 100.000 Mal in Köln gewesen.

Und?

Also, ich habe bei der Henning-Mai hier, wo wir uns ein bisschen hässliche

Äußert haben über die Optik.

Also, viele Häuser in Köln sind gekachelt.

Das ist als ob da...

Ist das für Frühjahrsputz?

Nach dem Krieg sind ein paar Laster umgefallen.

Es gibt in Köln so eine alternative Kranewaldsitzung.

Und dann hat die Stungssitzungspräsidentin Bicky Warninger

hat man gesagt, aus dem Pisspot kannst du keinen Mokatessen machen.

Und so ist Köln.

Köln ist wirklich...

Und der Stadionsprecher beim FC sagt immer, wenn er die Fans begrüßt,

die Auswärtigen, sagt er, herzlich willkommen in der schönsten Stadt

Deutschlands.

Und das ist so fremdschämend, wenn du das hörst.

Die Stadt ist wirklich richtig hässlich.

Aber schön, dass du das auch sagst, weil ich hab ja nichts gegen Köln

an sich.

Die Leute sind toll.

Also nicht alle, aber die sind...

Kommst halt gleich ins Gespräch.

Ähnlich wie Mannheim.

Ich bin in Mannheim aufgewachsen.

Und alle Leute sagen, oh Mann, dieser Dialekt, ich kann den auch.

Aber ich mag den.

Und die Mannermars sind auch so herzlich.

Aber wenn jetzt keiner aus Köln zuhört, wovon ich mal jetzt ausgehe,

ich könnte die Stadt gut verlassen.

Ich könnte gut.

Aber wohin denn?

Aber ich muss dazu sagen, glaube ich, dass wir schon den ein oder anderen

Kölner...

Weil dann nehme ich das an dieser Stelle.

Als der Ding Mai hier war, war es in einer großen Kölner

Tageszeitung.

Oh Gott.

Dann nehm ich Stadtanzeige.

Dann sage ich dem Stadtanzeige.

Ich schneide das raus.

Ich finde Köln okay.

Aber ich bin zu alt, um ewig in Köln zu sein.

Ich glaube, jetzt wäre es etwas Italienisches.

Also was, was warm ist.

Wo Wasser ist.

Also Köln am Rhein.

Wir wohnen jetzt nicht direkt am Rhein.

Aber wann immer du dahin gehst, ich denke mal, was für eine

geile Stadt mit so einem großen Fluss.

Weil der ist ja richtig groß.

Wasser ist schon.

Deswegen Hamburg auch.

Das fehlt mir so ein bisschen.

Zu wissen, ich kann mich jetzt hier im Boot reinsetzen

und könnte nach Afrika fahren.

Das ist ein See.

Gehst du auf die Seen oder so?

Nee.

Ich habe früher mit meiner Oma dann immer so eine Dampferfahrt.

Mit Mobidik gibt es heute nachts.

Das ist ein Schiff.

Sieht aus wie Mobidik.

Vorne so Zähne dran.

Da kannst du dann so aus dem Maul rausgucken.

Da sind dann die Scheiben.

Aber der Wannsee ist halt ein See.

Es errichtet mehr.

Und sag mal, beruflich, hast du da auch so eine Ruhe,

dass du sagst, ich habe da jetzt schon die Macht.

Lass mich doch jetzt nicht hetzen.

Weißt du, was das Schöne ist,

anders machen wir ein Beispiel,

wenn ich früher an der Arbeit dran gegangen bin,

dachte ich, oh Gott, das klappt nie im Leben.

Jetzt kommen sie dir drauf,

dass du es eigentlich gar nicht kannst.

Du wirst halt kommen und nicht abführen und sagen,

das ist ja Scharlathalte.

Genau.

Und diese Kolumne wird nie gut.

Und dann rufen sie an und sagen,

es tut uns echt leid,

dass wir gedacht haben, sie können so.

Und mittlerweile ist es aber so.

Und das hat was mit dem Elterwerden zu tun.

Und das ist das Schöne dran.

Gelassenheit, ne?

Ja.

Und weißt du,

dass du weißt,

deine Gedanken haben, mit der Realität, nicht zu tun.

Deine Gedanken haben, sind nicht die Wirklichkeit.

Und jetzt setze ich mich dran und denke,

oh, Scheiß-Kolumne.

Und das wird jetzt ewig dauern,

weil das Buch, was ich empfehlen will, ist toll.

Aber das zusammenzufassen auf zweieinhalb Seiten mit Schwere.

Dann setze ich mich hin und denke,

okay, weißt du, man,

es dauert halt heute ein bisschen länger als sonst.

Aber ich versuche, das so rauszuschieben.

Kannst abputzen.

Man mag dann auch Prokrastinationen betreiben.

Okay, dann mach da jetzt die Steuer.

Ja, wenn sonst kriegst du Ärger,

weil sie es nicht gemacht hat.

Und irgendwann klappt's halt.

Und du weißt aber, wenn du da sitzt vor dem Lernblatt,

das ist funktioniert.

Und das zu wissen, als sich seiner selbst gewiss zu sein,

das ist ein ganz schönes ...

Also, wenn ich es jetzt erzähle,

ist es auch noch so ein Glücksmoment,

dass ich gleich zu ihr hinten denke,

dass da man den Mund nicht so vollkommt.

Vielleicht klappt's übermorgen nicht.

Morgen ist zu viel.

Aber sich selbst so zu kennen oder zu erkennen.

Ja, ja, klar.

Ja, ich kappte auch, dass ich dann immer ...

was so das ...

Schreiben ist das bei mir nicht,

wenn ich ein Solo-Programm erarbeite.

Da hab ich auch ...

Saß ich da und dachte,

wir müssen alle sterben,

wenn das Programm jetzt nicht fertig wird.

Also, du hast dann halt den Tag der Premiere.

Der rückt immer näher.

Und dann fängt bei mir auch immer noch so eine Prokrastination an,

dass ich dann anfange, Fenster zu putzen.

Weil ich dann denke, das Wichtigste in meinem Leben

sind jetzt saubere Fenster.

Erst dann kann ich schreiben.

Erst dann wird der Text lustig,

wenn ich aus einer Klanscheibe herausgucke.

Und hab dann auch gelernt,

dass du dazugehört.

Also, wenn der Impuls ist,

du hast jetzt morgen eine Abgabe und denkst jetzt,

aber du musst die Fenster putzen,

dann musst du das so machen.

Das gehört dazu.

Vielleicht kriegst du dadurch durch diese einfache Handbewegung,

die du da machst, gehören frei.

Genau.

Und dann ist irgendwie der Gedanke freigelegt.

Das sind super Punkte.

Der eine von 1000 Gedanken, den schreibst du auf.

Und dann ist es wirklich so ...

Und du hast es ja schon im Kopf.

Es ist ja nicht so, dass du nichts im Kopf hast.

Ja, genau.

Das ist ja nicht nur 10 Minuten dauert,

weil alles komplett klar ist.

Genau.

Dann lässt das Moment liegen noch.

Und 3 Stunden später guckst du noch mal, genau.

Mir hat mal jemand gesagt,

ich glaube, es war ein Psychologe,

der sagt, einfach 3 Minuten sitzen bleiben.

Also, dem Impulsfenster putzen nicht nachgeben,

sondern 3 Minuten sitzen bleiben.

Und dann läuft es.

Aber ich finde, das ist ein guter Gedanke zu sagen,

das ist oben drin.

Genau.

Das gehört dazu.

Dieser Gedanke, du sitzt am Tisch,

hast einen Kugelschreiber,

ein weißer Blatt vor dir,

musst jetzt schreiben.

Das ist gar nicht das Ding.

Das ist das, was am Ende stattfindet.

Dann schreibst du auf.

Aber wie du dahin kommst, ist manchmal kunderbund.

Was ich ganz spannend finde,

deine Kollegen haben mir eben gesagt,

weil ich gefragt habe, ob du nervös bist, aufgeregt.

Und das bist du, was ich richtig gut finde.

Ich habe wirklich ...

Immer, wenn ich diese Maske aufhabe,

habe ich so einen, dann merke ich,

wie das Herz schneller pocht als sonst.

Wovor hast du Angst?

Was schlimmste, was passieren könnte?

Das ist eine gute Frage.

Das weiß ich gar nicht.

Also, ich bin ja Komiker,

von daher, wenn ich jetzt hier jemanden zu sitzen hätte,

die überhaupt nicht kenne,

das wäre ein Horror für jeden Talkshow-Master.

Für mich wäre das ein Geschenk,

weil ich dann wüsste, jetzt passiert wirklich was Neues.

Also, jetzt stelle ich jede Frage, die ich jetzt stelle,

das ist nicht einzigartig,

aber bringt mich da hin, dass ich weiß,

wer bist du jetzt?

Also, wo geht die Reise jetzt hin?

Also, ich nehme dich quasi an die Hand

und spring mit dir aus dem Fenster

und hoffe, dass da unten ein Hüpfburg ist.

Schönes Bild.

Aber wovor folge ich Angst?

Ich weiß ja auch nicht,

weswegen man Lampenfieber hat.

Also, ich bin jetzt schon tausendmal aufgetreten,

aber ich habe immer Lampenfieber.

Ich stehe immer jeden Auftritt hinterm vorn.

Früher, aber es sind schon so ein paar Minuten,

wo ich manchmal hinterm vorn stehe

und denke, was machst du hier eigentlich?

Das ist genauso wie bei dir,

dass ich denke, die Polizei führt mich ab.

Und dann ist der Charlatanerie, was Sie hier machen.

Was machst du dagegen?

Gar nichts.

Verinnern Sie?

Warten, bis es so weit ist, dann rausgehen

und dann hast du ja auch wieder diese Wissen.

Also, die Angst beim Komiker

wäre natürlich, ich gehe raus und keiner lacht.

Und wenn du da mal ganz tief reingehst,

dann hast du dann noch 1000 Leute, sagen wir mal,

und es lacht wirklich keiner.

Das geht nicht.

Also, einer wird lachen.

Vielleicht lachen zwei.

Aber das wirklich, dass du zwei Stunden auf der Bühne stehst

und dass keiner lacht,

ist als wenn du zwei Stunden auf der Bühne stehst

und auf einmal kein Buch hast,

was du erklären kannst.

Ja, gut, das ist ein gutes Bild.

Weißt du?

Also, du hast doch jetzt schon so viele Bücher besprochen,

dass du, glaube ich, acht Stunden lang

auf der Bühne stehen könntest

und 1000 Bücher besprechen könntest.

Also, an der Zeit wird es nicht liegen.

Weißt du, dass du nach vier Minuten kein Pulver mehr hast,

aber für zwei Stunden gebucht wurdest.

Das kann nicht passieren.

Lachen die Menschen an unterschiedlichen Stellen,

wenn du?

Also, je nachdem, wo du bist?

Ja, manchmal schon.

Also, manchmal hast du so ein, es gibt,

eine versteckte Kamerasituation mit Habi Kerkling.

Da war das gefaked,

dass er stand auf der Bühne

und über ihm war so eine Ampel

und er war immer lachen und rot, war schweigen.

Und dann haben die das von der Regie,

sorry, Mars, er hat eine Mörderpoernte gezündet

und keiner hat die lacht.

Und an Stellen, wo er sagte,

ja, ich muss jetzt hier nochmal gucken,

wo der Zettel ist, sind alle durchgedreht.

Und er stand dann wirklich,

also, er war kurz vom Neukampf, glaube ich,

weil er sagte, was ist hier los?

Was ist hier heute los?

Und so Momente habe ich manchmal auch auf der Bühne,

dass ich denke, warum lacht ihr denn jetzt

in Paderborn ganz anders als in Frankfurt?

Das hast du nicht oft.

Oftmals hast du schon zu 80 Prozent,

weißt du schon so, okay, die Nummer,

da wird überall gleich gelacht.

Aber manchmal sind so Versetzungen drin,

wenn man denkt, seit wann ist das denn lustig?

Wie ist es, wenn du ins Publikum guckst

und die eher ernst sind?

Also, ich mache gerade eine Lesereise.

Ja.

Ich sehe die gar nicht.

Also, ich sehe manchmal nur die erste Reihe.

Das ist so wichtig.

Also, für mich ist es gut.

Es gibt ja auch so Open-Air-Veranstaltungen.

So im Sommer, wo du weißt, 20 Uhr ist einfach noch hell.

Du siehst alle.

Und das ist manchmal schon verwirrend,

wenn du dann Leute siehst, die aufstehen.

So, weil dann natürlich so ein Kopfkino losgeht

und du denkst, ah, steht jetzt auf,

ihm hat es nicht gefallen, er findet es jetzt scheiße.

Dabei holt er sich nur ein Bier.

Aber das ist doch wieder,

das ist noch die Gedankensinn, die Wirklichkeit.

Du denkst, er geht.

Das habe ich in den letzten Jahren gelernt,

dass jeder Mensch seine Geschichte hat.

Wenn du jetzt hier sitzt

und hast schlechte Laune und ich komme rein,

dann solltet nicht sagen,

jetzt mal Arsch hoch hier, Frau Wessermann.

Lach mal ein bisschen.

Was solltet immer mit deiner ewig schlechten Laune?

Das steckt mich auch an.

Ich bin auch gleich schlechte Laune.

Du hast eine Geschichte dazu.

Weil du, glaube ich, nicht 50 Jahre irgendwo im Raum sitzt

und durchgehend schlechte Laune hast.

Ich würde dich gerne erleben, wenn du 70 bist.

Aber ich bin auch auch noch hier.

Das ist doch ein Fehler.

Bleib doch hier.

Weil du jetzt schon den ...

oder anders weil ich das Gefühl habe,

dass du ein richtig weißer Mann wirst.

Also weiß mit einem, ich habe so ein Sprachfehler.

Glaubst du?

Ja, das glaube ich.

Ich freue mich drauf!

Ich stehe mir manchmal so vor,

ich bin der pöbelnde Ober.

Also der Krömer wird nie weggehen?

Der Krömer wird nie weggehen, das ist klar, aber es wird, glaube ich, ein anderer noch viel stärker wachsen.

Was glaubst du? Was hast du deine Kinder gelehrt für ihr Leben?

Ich bin immer bei Gerechtigkeit. Also Gerechtigkeit fasst alles zusammen.

Das ist Feminismus. Das ist sein nicht gegen Ausländer. Wir nehmen Flüchtlinge auf.

Es ist alles. Schlage, keine Frau, Kind, Tier, nichts. Also warum auch?

Seht zu, dass es allen gut geht. Und da ist Gerechtigkeit für mich umfasst alles.

So, es sei nicht Homophob, ja, jedem soll es gut gehen.

Was hast du von deinen Kindern gelernt?

Sachen lockerer zu nehmen. Also ich habe das, wenn ich jetzt zurückspringe,

paar Jahre natürlich durch die Depression sehr viele Sachen sehr ernst genommen,

aber manchmal heute noch so, dass ich dann manchmal so einen ernsten Blick kriege.

Und dann zu denken, kann ich das jetzt durchgehen lassen oder nicht?

Ja, ich kann es durchgehen lassen, weißt du? Alle müssen um 10 Uhr ins Bett.

Jetzt ist schon 22 Uhr zwei. Weißt du, dass man sagt, naja, du, die Erfahrung zeigt,

es könnte auch 22 Uhr sieben werden, weißt du? Manchmal wurde es auch mit der Nacht.

Ist einfach so, weißt du, dass man da lockerer wird.

Schön.

Frau Westermann, das war schon.

Ich finde es ein schöner Schloss.

Ja. Und wir gehen ja jetzt noch rüber in den feelings-to-luck-Style.

Ach stimmt, es ist ja gar nicht fertig.

Exklusiv bei Amazon Music. Ich bin richtig glücklich, dass du da bist.

Ich bin richtig glücklich, dass du dich so freust.

Ich glaube, dass die Zuhörer auch raffen, wenn man sagt,

dass man nicht jetzt jeden Gast verabschiedet und sagt,

Mensch, das war jetzt ein Highlight gewesen, aber bei dir ist das wirklich so.

Das freut mich so.

Ich freue mich natürlich über die anderen Gäste auch, die kommen, aber weiß ich nicht.

Vielleicht, weil du schon so lange Gast in unseren Wohnzimmern bist.

Ja.

Weißt du?

Also, Frau Westermann ist einfach gehört zur Familie.

Da ist so ein Stuhl frei.

Jetzt weine ich heute Nacht ein bisschen, wenn ich das mache.

So, dass man sagt, ja, ist so ein Familienmitglied.

Schön, danke dir.

Danke dir.

Jetzt müssen wir uns noch mal knutschen.

Ja, komm.

Wir müssen gar nichts, wir wollen.

Wir müssen, wir wollen.

Schön, dass du da bist.

Es war ganz schön, dass du da bist.

Danke.

Tschüss.

Tschüss.

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Kurt Krömer Feelings ist eine Produktion von Studio Bummins und Song Legend

für Wondery,

Executive Producer für Studio Bummins,

John Hanschen und Konstantin Seidenstücker,

Executive Producer für Song Legend,

Mo Anise,

für Wondery Producer,

Patrick Fiener und Tim Kehl,

Executive Producer,

Jessica Redburn und Marshall Louis.

Wiebke Holtermann und Inga Wessling haben die Redaktion für diese Folge gemacht.

Das Sounddesign kommt von Jonas Hafke.

Ton und Schnitt? Jonas Hafke.

Neue Folgen gibt es jeden Donnerstag überall, wo es Podcasts gibt.

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Jetzt, wo Christine Westermann weiß, wie gutes leben geht, will sie es noch lange tun. Und auch Krömer wird in diesem Gespräch klar, dass "leben" ein Tu-Wort ist. Man muss es machen. Krömer war nie Gast bei "Zimmer frei", der legendären aber leider abgesetzten Fernsehshow von Christine und Götz Alsmann. Im Grunde ist dieses Gespräch also ein Nachholtermin. Und dabei wird klar: Glück ist wie Snickers. Ein Snack. Aufreißen, verschlingen. Zufriedenheit hingegen ist ein Gericht auf Kartoffelbasis. Es dauert etwas länger, aber hält auch länger satt.




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