Deffner & Zschäpitz: Wirtschaftspodcast von WELT: China vor dem Crash oder bekommt Peking noch die Kurve?

WELT WELT 8/19/23 - Episode Page - 10m - PDF Transcript

Herzlich willkommen zu Defna und Schäpitz. Mein Name ist Defna, Dietmar Defna.

Mein Name ist Schäpitz, Holger Schäpitz.

Die im Podcast besprochenen Aktien und Fonds stellen keine spezifischen Kauf- oder Anlageempfehlungen dar.

Die Moderatoren und der Verlaghaften nicht für etwaige Verluste, die aufgrund der Umsetzung der Gedanken oder Ideen entstehen.

Wir haben was Neues für euch. Jeden Samstagmorgen bekommt ihr bei uns den Börsen Rückblick und wir schauen, was in der kommenden Woche wichtig wird.

Anders als Dienstags, kurz und knapp, denn Zeit ist Geld und wir lassen immer eine Uhr mitlaufen, damit keiner hier zu viel redet.

Und das Ganze gibt's freitags auch schon bei Weltfernsehen, live um 17.45 Uhr.

Und jetzt rein in die Show!

Herzlich willkommen zu Defna und Schäpitz, die TV-Show zu unserem Wirtschaftspodcast. Mein Name ist Defna, Dietmar Defna und ich bin hier der Bulle, also der Optimist.

Mein Name ist Schäpitz, Holger Schäpitz, ich bin der Bär hier und für gemeinsam streiten wir um die großen Wirtschaftstemen dieser Woche.

Und da bei uns Zeit Geld ist, dann läuft immer die Uhr mit und jeder hat nur eine begrenzte Redezeit.

Und als ist klar, die letzte Woche war keine Bullenwoche, der DAX ist deutlich abgeschmiert.

Ich habe meine Wette mit 16.000 Punkten verloren, wir gehen bei 15.600 Punkten knapp aus dem Markt belastet hat.

Die Sorge um China, darüber werden wir gleich in unserem Thema der Woche ausführlich debattieren.

Und auch die Zinsunsicherheit in den USA hat belastet.

Denn die FET-Protokolle der US-Notenbank-Sitzung, die haben gezeigt, dass sich die FET weiter die Tür für Zinsanhebungen sogar offen lässt.

Und das mögen nun Bösjala gar nicht.

Nicht nur bei deinem DAX-Lags-Sufall, ich liebe Defna auch beim Thema.

Und ADD Economist, diese Woche getitelt, ist Deutschland schon wieder der kranke Mann Europas.

Und du solltest häufiger einfach mal auf den Bederhöhren oder Defna einschreiten.

Aber da muss ich mal einschreiten, weil der Economist hat nämlich ein Fragezeichen hinter seine Titelgeschichte gemacht.

Und da hat ihm Reservier auch geschrieben, dass Deutschland nicht so krank ist wie 1999.

Also zum letzten Mal diese Geschichte gab, die Aufsehen erregt hat.

Und dass Reformen aber weiter nötig sein.

Und genau das war ja meine Argumentation in der letzten Woche, also immer gut zu hören.

Gut, du hast aber auch die Infusion gesehen, die der Kranke Mann braucht.

Und auch die Bösen brauchen dann die Infusion.

Wir haben die dritte Bösenwoche im Minus gehabt.

Und was ich das faszinierend fand, da auch ein großer Börsenkran, nämlich der Hedgefondsmanager Michael Burry,

da wurde bekannt, dass der jetzt mit Milliarden gegen die Börse spekuliert.

Und wir erinnern uns auch, Burry war der Mann, der die Mobilenkrise 2008 richtig vorausgesehen hat,

der sogar einen Film bekommen hat, The Big Short.

Und The Big Short werdet mit 1,6 Milliarden.

Und auch für den ist klar, die Lage ist viel schlechter als die Stimme.

Also ist der für den Film gekommen.

Immer bei Crash Propheten.

Er hat einen Crash richtig vorausgesagt und acht Crashs, die da nicht gekommen sind, eben so vorausgesagt.

Also die sind dann oft auch Kontraindikatorn.

Das letzte Mal, Lage im November 2022, falsche.

Und die Börsen sind daraufhin deutlich angezogen.

Also ein Kontraindikator, hoffentlich auch diesmal.

Aber um eins nachzutragen, 1,6 Prozent war das Minus in Dachs in dieser Woche.

Schon kräftig.

Aber was ist auch klar war denn diese Woche, das Smart Money.

Also das kluge Geld, das geht aus der Börse raus.

Das Dummel, der von der Dein Geld bleibt drin.

Viel Spaß.

Ja, die dümmsten Bauern ernten die größten Kartoffeln.

Das gilt oft auch an der Börse.

Aber kommen wir zu meinen Bullen der Woche.

Der lag wirklich gut in dieser Woche.

Und pünktlich würde ich mal sagen, zum Bundesliga-Start an diesem Wochenende,

die Aktie von Adidas, die werden sicherlich das eine oder andere Cain-Tricot in dieser Woche

und in den nächsten Monaten verkaufen.

Aber entscheidende ist, dass sie in Indien möglicherweise vor einem Deal stehen.

Da gab es der Presseberichte, dass sie mit Bartha kooperieren könnten.

Ein großer Schuhhändler, die haben 200 Läden in diesem Subkontinent.

Und das wäre natürlich ein kräftiger Fußtritt auf diesen Milliardenmarkt.

Zumal sie auch jetzt das Sponsoring übernommen haben für die Cricot-Nationalmannschaft.

Und dann gab es auch noch von der Bank of America immerhin eine Heraufstufung aufkaufen.

Die haben es unter anderem begründet, damit das Terrace-Schuhe-Sneaker jetzt besonders gefragt sind.

Und ich erinnere es, die Podcast habe ich darauf hingewiesen,

als ich die Sambas gekauft habe, dass die jetzt mega hip sind.

Und dann ist auch noch das Finale der Fußballfrauen an diesem Wochenende.

Da ist mit Spanien auch ein Adidas-Team im Finale.

Und wenn die gewinnen, dann gibt es mal Tricot-Verkäufer on top.

Definitiv als Modetritt.

Ich finde sie doch schon so lustig.

Also muss ich sagen, der WM-Effekt, das geht ja ganz schnell vorbei.

Der muss auch erst mal ein Tor schießen.

Wir haben es ja gesehen, vielleicht ja gegen Bremen mal.

Also da hat der bisher nur gekostet und bisher noch nichts gebracht.

Aber du hast angesprochen, der Deal in Indien, das ist natürlich wirklich wichtig,

weil sie haben Marktanteile verloren in Europa, sie haben Marktanteile verloren in Amerika.

Sie haben in China Marktanteile gewonnen, aber in China, da werden wir auch keine überreden,

da würde ich nicht Haus und Hof drauf verlassen.

Aber wenn man die Achze sich anschaut, die hat ein Kursgewinnverhältnis von 37

und ist damit 30% teurer als Nike.

Du kannst sagen, okay, da ist ein Donaround-Situation, da gibt es einen neuen CEO,

da kann das mal so sein, aber historisch war immer Nike 20% teurer

und der Golden wie der neue CEO heißt, der wird auch nicht über das Wasser laufen können.

Ich will die Achze nicht haben, wirklich.

Aber er bringt vielleicht den anderen Gold ein oder anderen.

In Golden 1, 235 sieht die Bank of America immerhin als Kursziel.

Das ist immer noch 27% Kurspotenzial.

Dann komme ich mal hier zu meinem Bär der Woche

und es ist eine Achze, die auch diese Woche wieder fett verloren hat, Zalanno.

Seit 2014, seit dem Börsengang, war mit der Achze quasi nichts zu verdienen.

Ich habe mich gefragt, warum ist das eigentlich so?

Das gehen wir mal hoch, aber dann auch gleich wieder runter.

Es ist eigentlich ein althergebrachter Online-Händler,

der über verschiedene Marken auf seiner Plattform bündelt und ihr weiterverkauft,

kauft pünztlich in China ein und verkauft sich dann teuer hier weiter.

Dummerweise kommen es sich hier nicht selbst nach Europa,

die machen das Spiel noch ein bisschen besser, die können die Margen von Zalando kaputt machen.

Sie sind nicht besonders innovativ.

Also für mich ist Zalando wirklich der K-Stadt ohne Rolltreppe.

Ich würde schon eher sagen, dass KDW ohne Rolltreppe,

denn sie setzen ja zusätzlich immer mehr auf Premium-Marken,

haben jetzt neue Kooperationen mit Shiseido im Kosmetikbereich

oder Lululemmen verkündet und gehen diese Strategie konsequent weiter.

Und das KDW in Berlin wurde ja auch nicht von den Billigheimen,

von Primark vertrieben.

Also das sind ganz unterschiedliche Kundengruppen und damit ist wirklich auch Premium-Geld zu verdienen.

Zuletzt haben sie ja bei rückläufigen Umsatz aufgrund der Kauf-zur-Rückhaltung

den Betriebsgewinn trotzdem verdoppelt.

Und das ist ein gutes Zeichen, dass sie ihre Kosten im Griff haben.

Gut, Böseana glaube immer noch, die wird mir irgendwann mal wieder zweistellig wachsen.

Das ist für mich nichts.

Zukunft des Shoppens sieht anders aus als Zalando insofern.

Halt ich die Finger davon weg.

Unser Thema der Woche, und das ist wirklich das Thema der Woche, das ist China.

Und wenn man die Nachrichten gehört hat, die aus China kamen,

da könnte man denken, das wäre nicht die zweitgrößte Volkswirtschaft

oder der wichtigste Andespartner von Deutschland,

sondern da könnte man denken, das wäre irgendeine Gurkenrepublik.

Das sind die UB-Empreise gefallen.

Der größte UB-Empfinanzierer musste pleite haben.

Der zweitgrößte Verzug geraten, dann hat man Schattenbangen,

die auf einmal irgendwie in Problemen gereden, die ganzen Wirtschaftszahlen,

Einzelhandelszahlen, was auch immer in Industrie oder so, alles am Boden.

Und jetzt kann man natürlich sagen, die Chinesen versuchen alles zu werden.

Sie mussten auch noch investieren in die Wehrung,

um das wieder nach oben zu bringen.

Amtizinsen hektisch gesenkt.

Für mich ist da nicht mehr viel drin.

Das Land steht am Abgrund.

Möglicherweise gibt es den großen China-Crash.

Oh, da ist ja der Crash-Profit.

Chapitz, wir erleipte und erlebte.

Aber in der Tat, die Probleme auf dem UB-Empreglien-Sektor sind riesengroß

und die sind ja auch erkannt worden.

Auch schon von der Führung in Peking seit 2020 versucht man da, Luft aus der Blase zu lassen,

die sich jahrzehntelang aufgebläht hat.

Das ist keine Frage.

Deswegen kam ja auch Evergrande zum Beispiel in Schieflage,

weil man eben die Restriktionen da verschärft hat und die Daubenschrauben verschärft hatte.

Aber ich glaube eben nicht, dass sie diesen wichtigen Sektor kollabieren erlassen,

denn er ist einfach viel zu groß für die chinesische Volkswirtschaft.

25-30% etwa macht dieser Sektor mit angrenzenden Bereichen dann aus für das BIP in China.

Und deswegen hat auch die Notbahn jetzt schon angekündigt,

dass sie ihre Immobilienpolitik neu justieren werden,

dass sie auch den Yuan-Wechsel-Kurs im Blick haben

und vor allem die systemischen Finanzrisiken bekämpfen wollen mit gezählten Maßnahmen.

Und das werden sie sicher tun.

Also für mich besteht da fast schon Kontrollverlust,

weil du hast die Sachen gar nicht mehr unter Kontroll.

Auf der einen Seite musst du Zinsen sägen.

Auf der anderen Seite versuchst du irgendwie den Yuan zu stabilisieren.

Mit zinkenden Zinsen kannst du vergessen.

Dann ist das dann schon so hoch verschuldet, noch ein Konjunkturprogramm.

Da geht nicht mehr viel.

Ich glaube dabei, schwierige Kandidaten insofern, da ist wenig zu machen.

Ja, ich glaube, das ziehen die durch.

Und sie haben ja den Vorteil, dass sie keine Demokratie sind.

Da kann man so ein Programm auch leichter verabschieden.

Da sitzt dann eben keine Pause am Tisch, die ein Vito einlegt.

So, das wird auch maßgeblich sein für die nächste Börsenwoche,

was in China passiert.

Und vielleicht gibt es ja da mal positive Impulse.

Ich setze darauf nach drei Minuswochen im DAX, denke ich mal,

an eine leichte Erholung, auch wenn chartechnisch die Lage angespannt ist.

Also, da will ich jetzt mal nicht dagegen wetten,

weil es gibt selten vier Minuswochenfolge.

Das war jetzt mal im Mai vergangenen Jahres, insofern.

Das wird es sich wieder geben.

Aber ein wichtiger Termin ist, glaube ich, Mittwoch.

Den müssen wir uns alle am Kalender angreifen.

Das ist ein Lederzahlen.

Und da wird man sehen, ob dieser ganze Boom bei Künstlerintelligenz,

was kann oder ob der in sich zusammenbricht.

Und wenn da was schiefläuft,

dann können sie auch nicht für die Minuswoche geben.

Ich hoffe mal nicht, als ein Videoaktionier.

Das dumme Geld der KI-Aktionäre steckt da drin.

Das war es für diese Woche von Devna und Japhits.

Nächste Woche pausieren wir eben TV,

denn das Kollege Japhits macht mal wieder Urlaub.

Genau.

Und wir trotzdem uns schreiten,

er will Devose Podcasts anmachen,

immer Dienstags oder ab Dienstag,

ein Date und überall, wo es Podcasts gibt.

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Die Börsen-Woche

In dieser Glotzcast-Folge von Deffner&Zschäpitz diskutieren die beiden Wirtschaftsjournalisten Dietmar Deffner und Holger Zschäpitz darüber, wie es um die chinesische Volkswirtschaft bestellt ist. In der zweitgrößten Ökonomie der Welt steht der Immobilienmarkt am Abgrund. Finanzierer und Schattenbanken stehen vor der Pleite. Die Wirtschaftsdaten verschlechtern sich, der Yuan stürzt ab. In der Vergangenheit hat die Regierung die Situation immer wieder unter Kontrolle bekommen – doch jetzt ist die Volkswirtschaft hoch verschuldet.

Wenn ihr diese Folge von Deffner&Zschäpitz schon freitags sehen möchtet, findet ihr die TV-Sendung zum Podcast hier: https://www.welt.de/mediathek/talk/deffner-und-zschaepitz/

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