Apokalypse & Filterkaffee: Beverly Hills 10969 (mit Jagoda Marinić ins Wochenende)

Micky Beisenherz & Studio Bummens Micky Beisenherz & Studio Bummens 4/22/23 - Episode Page - 58m - PDF Transcript

Diese Folge wird er präsentiert von...

Yep, Vodafone seit über 30 Jahren.

Für dich da.

Es ist Samstag, der 22. April.

Einen wunderschönen Samstagmorgen

und herzlich willkommen zu Apokalypse und Filtercafé.

Mit der Wochenendbeilage und wie gewohnt,

nehmen wir uns heute die Zeit, ein bisschen abseits der harten Nachrichten,

uns ein bisschen mit dem zu beschäftigen,

was denn sonst noch so unter der Woche geschehen ist,

was beschäftigt uns in der Popkultur, im Föhritor,

gesellschaftlich, ja natürlich auch politisch.

Und ich freue mich sehr, dass Sie endlich wieder bei uns zu Gast ist.

Das erste Mal in der Wochenendbeilage. Halleluja!

Sie ist Kolumnistin, Schriftstellerin.

Sie ist Kulturjournalistin des Jahres.

So moderiert sie der überaus geschätzte Kollege,

Korbinjan Frenzel, regelmäßig an, wenn sie in Studio 9 zu Gast ist,

nur um sie dann zu behältigen mit Themen wie

Heizungsausbau oder Arbeitszeiterfassung.

Herzlich willkommen, Jaguda Marinic.

Hallo, Mickey. Halleluja, meinerseits.

Ich bin wirklich glücklich, mal in dieser Wochenendbeilage zu Gast zu sein.

Habe sogar zu Feier des Tages meine neue, goldene Hose angezogen.

Fantastisch, sehr gut.

Das genießt ja schon wie Chico.

Du musst die noch einsetzen, aber der Lotto mehr oder näher?

Ja, genau. Das sieht aus wie ein Drogendealer.

Ja, komm, fangen wir gleich mal an.

Fun Fact des Tages.

Aaron Spelling würde heute 100 Jahre alt

der legendäre US-amerikanische Film und Fernsehproduzent und Schauspieler.

Als Schauspieler ändert sich natürlich niemand an ihn.

Woran man sich aber sicherlich ändert, sind z.B. Serien wie,

wenn ich mich nicht irre, ich hoffe, da liege ich jetzt nicht falsch,

der Denver-Klan, aber eben auch Beverly Hills,

90210 und Melrose Place Serien, die meine Jugend nachhaltig geprägt haben.

Und jetzt ist natürlich die Frage, Jaguda, du und ich, wir sind ein Jahrgang.

Gilt es auch für dich?

Ja, ich weiß gar nicht, wie du sagen kannst, man kennt Aaron Spelling nicht.

Nicht als Schauspieler?

Nicht als Schauspieler.

Ich dachte, ja, klar, weil ich bin ja halt, das ist, glaube ich,

waren meine Nannys, meine Babys, die drinnen, war, ich weiß, glaube ich,

ich würde wahrscheinlich alle Serien fast ihm zuschreiben.

Beverly Hills, alle Spinoffs, Melrose Place, Luke Perry,

wenn man hat bei Maya sozusagen, das waren die Freunde,

die imaginären Freunde der Jugend.

Ja, genau so ist es.

Also ich habe natürlich zu der Zeit damals auch den Look von Jason Priestley kopiert.

Geblieben sind mir allerdings relativ früh die Stirnfalten von Luke Perry.

Das war das eigentlich nicht ausgemacht.

Ja, vielleicht sind es auch die Stirnfalten von Luke Perry, sorry.

Ja, vielleicht sind es auch die Stirnfalten von Luke Perry.

Ja, also bitte, also daran mangelt es auch nicht.

Vielleicht die von Aaron Spelling.

Oh Gott, ich habe die Ohren von Aaron Spelling.

Ich habe die Stirnfalten von Luke Perry und die Ohren von Aaron Spelling.

Das ist alles, was übergeblieben ist von Beverly Hills, dass ich es vorstatt sehe.

Aber das war wirklich extrem prägend die Zeit.

Aber wir stellen fest, all die Akteure und Akteurinnen sind ja nun mittlerweile

entweder bereits verstorben, schwer krank oder Mitte 50.

Was sagt das über uns aus, Jagoda?

Dass wir jung geblieben sind, weil wir leben ja noch und wir machen unsere Sachen noch.

Und wir wurden natürlich nicht so geliebt und nicht so verbraucht.

Weißt du, ich glaube, dass dieses irre, jung geliebt werden,

dich natürlich krass kaputt macht.

Darauf haben wir beide verzichtet.

Wir haben uns schön reifen lassen, bevor wir uns der Welt zugemutet haben.

Aber ich will mal, um bei den Serien zu bleiben,

ich habe das alles wirklich aufgenommen.

Du hast ja nicht heute gehabt, dass du dauernd ins Netz kannst

und es steht dir immer alles zur Verfügung, sondern ich habe so voll brav

meine VHS einprogrammiert, dass ich das alles aufnehmen kann.

Und dann habe ich das die ganze Woche über wieder und wieder geguckt und ich liebte.

Ich habe wirklich die Dialoge auswendig gelernt, wenn die da oben standen

auf diesem Hollywood-Hügel und die Stadt runter beitrachteten.

Habe ich das im Sommer, wenn ich nach Kroatien gehe,

dann gehe ich auch oben auf die Hügel und stelle mir vor, ich bin in Hollywood

und gucke mir das alles an.

Also eigentlich finde ich, es waren ja banale Probleme.

Aber dieses, weißt du, der Bruder kommt ins Zimmer zu ihr.

Die waren die Zwillinge, Brandon und Brenda und dann da dieses so

jetzt Schokolade essen bei Liebeskummer zusammen.

Also es waren halt so diese

Harmlosigkeit, unsere Jugend irgendwie

und die Harmlosigkeit von Erzählen, also auch diese krasse Geldprojektion Hollywood Hills.

Also was das du daran geliebt.

Exakt das, exakt das und natürlich die coolen Outfits.

Und es war halt einfach immer Sonne, die Christmas folgen.

Die waren halt immer bei 25 Grad in der Sonne.

Gut, das könnte uns in Hamburg hier demnächst auch bald blühen.

Aber es war damals noch nicht so Sorgen, Sorgen umwabbert.

Ja, war toll.

Kommen wir gehen mal in einen anderen Bereich, den ich auch

grundsätzlich noch als harmlos bezeichnen würde.

Die gute Tat des Tages.

Lösung im Streit über Sonbreros.

Bei Bundesgartenschau in Mannheim gefunden, das meldet die Neue Westfälische.

Die AWO-Tanzgruppe darf ihre Show nun auf der Hauptbühne

der Bundesgartenschau präsentieren.

Aber einige Kostüme werden, Zitat, entschärft.

Ja, das war natürlich ein Riesenaufräger vor ein paar Tagen.

Die AWO-Senior-Tanzgruppe in japanischen Kimonos, in mexikanischen Gewändern.

Als Ägypterinnen haben sie sich auch noch präsentiert.

Und dann gab es natürlich Bedenken, um einen kultursensiblen Umgang

im Puncto Gewandschaft.

Und das Ganze wurde aber gelöst.

Die Tänzerinnen im Alter, zwischen 59 und 85 Jahren,

die haben ja diese, ja, es war eine Weltreise mit dem Traumschiff.

So sollte das Ganze heißen.

Und man hat gesagt, ihr könnt tanzen.

Aber die Sonbreros müssen runter, die Punctos bleiben.

Und ihr geht nicht mehr als Pharaon, sondern ihr werdet aus dem Pharaon

werden ägyptische Arbeiter.

So. Und jetzt die Frage für dich als Kulturjournalistin.

Ist das in Ordnung so?

Kann man damit leben?

Du meinst Daumen hoch oder Daumen runter?

Oder in die Mitte, wie so häufig in die Mitte.

Genau, Mitte.

Du hast es geschafft.

Ich habe es die ganze Woche vermieden, mich öffentlich dazu zu äußern.

Tatsächlich komme ich aus dieser Region.

Man ist um die Ecke und ich kenne die Leute deswegen.

Dacht ich, ach, komm, lass sie mal machen.

Machen alle guten Willens und irgendwie Transparenz.

Das Klima bin ich ein bisschen befangen.

Ich wünschte ihnen ja eine erfolgreiche Buga und konnte dann

irgendwie, glaub ich, so Glandesschau rief dann an, ob ich was dazu sagen

würde. Ach doch schon, ja, doch schon.

Ja, Wahnsinn, ja.

Und ich dachte, wer redet, woher weiß man das?

Dann kam ich ins Café, sah die Bildzeitung, da war es an der Seite 1.

Und ich dachte, oh, OK.

Ja, also erst mal von der erzählerisch komediantischen Art,

wenn du dann diese Abo-Frauen siehst in ihrem Ding und denkst,

jetzt sitzen die in so einem Medienskandal auf der Bildzeitung,

dann dachte ich auch, was passiert da jetzt auf der anderen Seite

Veranstalter, die bloß nichts falsch machen wollen,

die ist sicher gut meinen.

Ich habe ja mit diesem ganzen Thema so Schwierigkeiten und die

Abo-Sendiongruppe auch.

Ja, die Buga-Leute auch, die Leute, die das so sehen, auch.

Aber das Ding, also die peinlichen Debatten, was mich daran ärger,

das kommt ja gleich ins Fahrwasser.

Wer kommt jetzt Cancel Culture, dürfen wir keine Kulturen machen,

darf man keine Hüte mehr tragen.

Wie böse ist das?

Du bist sofort in diesen polemischen Debatten.

Und eigentlich denke ich, worüber wir viel zu wenig reden ist,

wer hat denn eigentlich?

Also die Veranstalter fanden, dass sofort richtig, auch zu sagen,

ja gut, Cultural Appropriation hat sich durchgesetzt,

dass das nicht geht.

Und da frage ich mich, wie wir diesen Diskurs eigentlich so beendet

haben, ohne ihn je geführt zu haben.

Wir gehen ja sofort in die Emotionen, das Impördeen, die fühlen

sich verletzt, die fühlen sich, die wollen ja nichts Böses und

Sinnig-Rassisten, die anderen sind verletzt und wollen auch

nichts Böses, wollen irgendwie schützen, Minderheiten.

Aber jetzt mal zurück zum Ursprünglichen, dass man irgendwie

ein Status quo hat, indem man sagt Cultural Appropriation.

Also kulturelle Aneignung sei schlecht.

Da gibt es bestimmte Menschen, die das so sehen.

Aber es gibt auch sehr viele Menschen, die das halt anders sehen,

auch akademisch und auch von der Seite der Produzierenden.

Und David hat mich schon ein bisschen besorgt, dass es so

sich durchzusetzen scheint, dass das irgendwie richtig sei,

zu sagen, Cultural Appropriation ist etwas, wovon dann alle

Abstand nehmen müssten.

Also hat sich ja so nie durchgesetzt.

Ich hatte ein Gespräch mit Bernadine Averisto.

Das ist eine schwarze, queere Schriftschillerin, eine der

erfolgreichsten Schriftschillerinnen der USA in der Royal Society of

British Literature und die sagte, sie hält von diesem Konzept wenig.

Sie hält auch nichts davon, zu sagen, dass die Kultur sich

Dinge nicht aneignen soll.

Im Gegenteil, sie brauche Dinge, um sich zu entwickeln und sich zu

verändern. Also ich würde mir wünschen, dass man diese Debatte

ein bisschen mehr auf der intellektuellen Ebene führt und

sagt, wollen wir eine kulturelle Auseinandersetzung?

Ist so ein Tanz in der Form eine kulturelle Auseinandersetzung

oder ist es ein Spiel, das unnötig weh tut, brauchen wir das?

Also da passiert mir zu wenig.

Also ja, im besten Falle ist die Auseinandersetzung oder die

Kultursensibilität ja immer nur erst mal der Verweis auf Quellen.

Das ist ja eigentlich das, was wünschenswert wäre.

Also wir hatten ja dieses Beispiel, dass Peter Fox sich auf dieses

Thema eingelassen hat und am Ende sich schon fast entschuldigen

musste dafür, dass sein Song Zukunft Pink diverse kulturelle

Einflüsse verschiedenster Strömungen hat.

Aber es geht ja in er.

Also das wünschenswerte wäre ja, dass man über die Kunst, sei es

Musik oder Tanz oder Film darauf verweist.

Wo kommt denn das her und dass man es auf die Art und Weise dann

auch wertzuschätzen weiß und sagt, pass auf, ich habe mich hier

benötigt, ich habe mich da bedient.

Das haben wir natürlich in gewisser Hinsicht in den frühen Jahren

das Rock'n'Roll auch gehabt, dass man beispielsweise bei Elvis, der

ja nun wirklich schwarze Musik einfach geklaut hat, also einfach

komplett übernommen hat, dass man später sich damit auseinander

gesetzt hat und gesagt hat, na ja, eigentlich kommt es ja eher von

Chuck Berry und Co.

Also ich finde es immer dann sinnstiftend, wenn auf die Art und

Weise man auf die Einflüsse eingeht und die wertzuschätzen weiß.

Aber die, ich verschlagworte, ist jetzt mal die Getuisierung von

Kunst und Kultur, dass alle sich wieder in ihre Räume zurückziehen

und jeweils in ihrem eigenen Lager nur die Musik machen, das oder

tanzen oder was weiß ich, oder Filme machen, das kann es ja

nun nicht sein und das will ja auch niemand.

Also kulturelle Aneignung als ein Zeichen von kultursensibler

Wertschätzung, um es mal so auszudrücken, das ist, glaube ich,

das, was man in einem mit einer gewissen, sagen wir mal, Diskurs

Tiefe doch erreichen möchte, oder?

Ja, ich würde mir manchmal wünschen, wir würden das noch

stärker ökonomisch führen, also darüber reden, warum, ja, wenn

Pharma-Konzerne sich Wissen von indigenen Völkern holen und

damit ihre Reichtümer schaffen und während die anderen davon

nichts haben, also die Form der kulturellen Aneignung fällt

irgendwie manchmal unter den Tisch, also welches Wissen holen

sich Leute machen, damit wie viel Geld und auf der Ebene zu

sagen, da ist Hollywood und da ist eine Industrie, die fördert

bestimmte Gruppen und Reichtümer und Persönlichkeiten, die

ohnehin berühmt sind und beutet Leute aus, diese Debatte zu

führen, die finde ich interessant, aber dieses Spiel mit

Kulturen, da bin ich einfach intellektuell immer noch nicht

überzeugt, warum das durchweg immer Sensibilitäten verletzen

sollte, zumal ja auch Menschen, die sich dadurch repräsentieren

sehen würden, völlig diverser Meinung sind. Also ein bisschen

kritisch muss man damit umgehen, dass halt bei so vielen

Diskursen, wo die Gruppen um dies geht, sehr divers sind,

bestimmte Gruppen aber sehr laut sind, deren These und deren

Haltung so überproportional groß wird. Das passiert bei vielen

Themen, aber du hast ja innerhalb der Minderheiten viel zu

sagen, ich habe kein Problem damit, du hast viele, die sagen, ich

will es, ich finde es gut, wenn ich damit mit und repräsentiert

werde und wir müssen auch irgendwie lernen, nicht eine

Gruppe innerhalb der Homogen für diejenigen zu halten, die die

Wahrheit für alle haben. Du warst grad schon ökonomisch und

bleiben wir da. Verlierer des Tages. Umfrage zur Ampel

Koalition, jeder Zweite beurteilt das Verhalten der FDP als

destruktiv. Das zitiert der Spiegel die Liberalen, stellen

sich im Ampelbündnis oft gegen ihre Koalitionspartner, das

wird laut einer Zivilerhebung nur von einer Minderheit wohlwollend

bewertet. Das ist jetzt vermutlich gar nicht so so riesig

überraschend. Nehme ich jetzt mal an, ja gut da. Jetzt trotzdem

meine vielleicht gar nicht so kühne These. Das ist jetzt ein für

die FDP nicht besonders positives Umfrageergebnis, aber macht

die FDP nicht eigentlich derzeit in der Ampel die Drecksarbeit für

Olaf Scholz, indem sie die grünen Positionen lautstark versuchen

abzuräumen, während der Kanzler so im Schatten da steht,

Sinisterlöche und sagt, oh, ist gezeichnet, weil er eigentlich

das, was die Grünen durchzusetzen, gedenken im Kern gar nicht

wirklich möchte, aber er jetzt auch nicht so unpopuläre

Entscheidungen treffen will in erster Reihe und sagt, pass mal auf

Wissing, Lindner, das macht ihr schön, ihr raus steht mit

Umfragen ab und ihr schwächt mir schönen Habeck als Kanzlerkandidat

und ich stehe da und es läuft eigentlich alles nach Plan.

Das hast du sehr schön beschrieben, so macht das ja immer.

Er steht dann da und sitzt und guckt, wie sich alle zerfleischen,

so lief ja auch der Wahlkampf und wenn du fragst, wie ich die

Umfrage finde, also eigentlich für eine 5% beziehungsweise aus

vier Parlamenten geflogen Partei, ist jeder Zweite findet sie

schlecht ja eigentlich ein super Ergebnis, oder?

Das stimmt.

Also das kann man ja so für so eine Minderheitenpartei gar nicht

sagen. Im Moment finde ich deren ganzes Verhalten so

fragwürdig, so enttäuschend, hab ja da auch ein, zwei Kolumnen

drüber geschrieben im Stern, Kubikident und da kam so ein

Irrer Rücklauf an Leserpräfen, wo ich jetzt dachte, ich werde jetzt

hier gehen. Sag mal, du bist ja schlimmer als ich.

Ja, aber du hast, ich hab also diesen Typus beschrieben, den

die gerade so abliefern und dieses Freiheit ist aufs Gaspedal

drücken und Freiheit ist, niemand sagt mehr was und da gäbe

so viele Freiheiten, über die wir im Moment schöner abrichten

können. Ist das alles, ist das alles, wie du die FDP wahrnimmst,

ist das alles? Ist das alles?

Ich nehm die dann. Cool Bicky. Cool Bicky.

Kubikident. Nein, aber du hast da halt diese, wenn du dann was

negativ über die schreibt, kommt so eine Armee von diesen

mit den Schnösesfrisuren auf Twitter auf dich und greift dich

an und sagt, ja wissen wir es, du politisch urteilen, du hast

ja schon Theaterstücke geschrieben. Wo ich so denke,

ist das jetzt was Schlechtes? Ja, das für die was Schlechtes,

weil Theater ist Fiktion und wenn Fiktion kann, der versteht

Realität nicht mehr. Ja, also ich finde, es ist schrecklich,

dass Strakzimmermann nach Europa will, also in die EU meine ich

jetzt, weil ich fand sie so erfrischend und so gut für

diese Partei und ich hoffe, dass die dann nicht so Männer

unter sich sind, die, ich meine, ich mag Johannes Vogel,

ich mag den Konstantin Karl. Konstantin Kuhle. Ja, ich weiß

nicht mehr, ob ich ein Über oder ein U-Rein machen soll.

Franziska Brandmann auch eine kluge Frau. Ja, da sind ein paar

ganz interessante, ja, da sind ein paar interessante junge

Leute und ich verstehe nicht, warum sie dieses völlig

egoistisch geprägte Freiheitsverständnis so nicht

umgedeutet kriegen. Ja, aber ist es, ist klar, die machen die

Drecksarbeit für Verscholz und es stimmt auch und klar

muss man auch die Grünen im Moment ein bisschen,

aber ja, natürlich countern und gegen gegen. Das meine ich halt

eben, also wenn du eine FDP hast, die ganz kurz, wenn du eine

FDP hast, die sich jetzt beispielsweise Haarbecks

Heizungsaustausch plänen, die ökologisch natürlich total

richtig sind und in der Transformation, die wir ja

anstreben, unabdingbar. Aber wenn die FDP die Partei ist, die

sagt, naja, also das mag jetzt auch Vollklohre sein, oder

auch einfach nur ein populistischer Ton, aber

irgendeine muss es ja entfahren, dass man sagt, okay, aber es

muss ja auch bezahlbar bleiben und irgendwie auch angepasst an

die finanzielle Schlagkraft des einzelnen Haushalt ist, dann

könnte man ja zumindest mal in den Raum werfen, dass sie diese

Aufgabe übernehmen, die ja eigentlich eher der Sozialpartei

SPD zufallen sollte. Also wer macht's, wenn nicht die FDP

als regulativ? Da würde ich jetzt mal las klinken, weil ein

bisschen ins Spiel bringen. Ich finde, er macht das schon. Also

er sagt doch auch immer Ausgleich ist wichtig und die FDP ist ja

in dieser Rolle völlig unglaubwürdig. Wenn es sie

interessieren würde, dass es einen Ausgleich gäbe, würde

sie natürlich bei den oberen ein Prozent anfangen und die

toben ja jetzt schon, weil die CDU Pläne hat von der neuen

Mitte und die bräuchten wir angesichts unserer Spaltung der

Gesellschaft, brauchst du wirklich eine Entlastung des

Mittelstandes und da haut die FDP auch schon wieder rein.

Witzig, dass die CDU das jetzt macht, dass das jetzt plötzlich

der CDU kommt. Das ist nicht witzig, das ist notwendig. Sie

haben eine kleine Gesellschaftsanalyse gemacht und

gemerkt, dass man mit den ein Prozent reichende Demokratie

keine Mehrheiten kriegen kann. Und dass sie halt langsam

kapieren, wenn sie bürgerliche Wähler wollen, dann müssen

sie dieses Bürgertum auch irgendwie erhalten, was sie in

der Zeit nicht tun, sondern sie verschieben von der Mitte

nach unten. Und was die FDP da macht, ich meine, die

Heizungspläne von Habeck, die kennt doch am Ende keiner

mehr, weil die Attacken der FDP, die Diskurse mit Hilfe von

Herrn Döpfner, der sagt, unterstützt die FDP, du kriegst

immer die Thesen der FDP. Please, please, push them, push them.

Und dann hast du sie auf der Seite eins der Bildzeitung und

da steht dann eine These, an der arbeiten sich die Leute

ab und gar nicht an den Plänen von Habeck. Weil ich hab

zum Beispiel erst nach drei, vier Tagen kapiert, dass er

wirklich nur die neu einzubauenden Heizungen meint. Das

haben doch zig Menschen nicht kapiert und du machst das

erst mal auf, liest die FDP-These auf dieser

pushenden Bildzeitung, push them, push them und dann reden

wir darüber, ob Heizungen alle ausgetauscht werden sollen,

alle geraten im Panik. Und diese Aufregungsdynamiken,

Spielchen FDP, Kubikki, Lindner, jetzt haben wir das Spielchen

Döpfner, Springer spielt damit und die Leute reden eigentlich

nie über die Politik der Grünen, sie reden nie über das

Klima, sie reden nie über die Probleme, sie reden über

diese kruden Thesen, die die FDP raushaut. Und es ging

doch gar nicht darum, dass jeder Heizungen ab morgen

ausbauen soll.

Mein heutiger Werbepartner ist Babbel. Na?

Wieder mal in einem anderen Land unterwegs und plötzlich

fällt euch ein. Huch, ich spreche die Sprache ja gar nicht.

Tja, das ist natürlich blöd und da steht man dann wie

Le Ox, vom Berge. Aber man kann da ja Abhilfe schaffen,

denn mit Babbel, der preisgekrönten Sprachlern-App,

da kann man sehr, sehr schnell aufholen und richtig

Strecke machen mit Sprachkursen für 14 Sprachen,

wie Englisch, Spanisch, Italienisch, Französisch,

Portugiesisch und Türkisch. Da holt ihr mächtig auf und

könntet in einem anderen Land, in eurem Urlaubs-Land,

vielleicht am Ende des Urlaubs schon als, naja,

fast schon als Native Speaker durchgehen. Die Lektion von

Babbel behandeln alltagsrelevante Themen und

erhalten kurze, realistische Dialoge, so kann man das

Gelernte direkt im echten Leben anwenden und sich gezielt

auf zum Beispiel mögliche Situationen oder Begegnungen

auf Reisen jetzt im Sommer vorbereiten. Da kann man

zum Beispiel was, was ich auf französische Sachen sagen,

wie, wo bin ich denn hier, wo komme ich denn mal an einen

Platz, wo es nicht 40 Grad sind oder ich bin gerade im

Wald der Brand, wie komme ich hier raus? Solche Sachen halt.

Alle Lerninhalte werden von einem Team aus mehr als 150

Sprachexpertinnen erstellt. Die Kurse sind individuell auf

die Erstsprache der Lernenden sowie verschiedener

Lernziele beispielsweise für den Beruf oder auch für

die Reise ausgerichtet und es für jede Sprachlevel

verfügt bei der Lektion dauernd circa 15 Minuten und

passen wirklich, wirklich in jedem Terminkalender auf

dem Weg zur Arbeit, in der Bahn, in dem Mittagspause,

im Flughafen oder Hop-on, Hop-off, Bus, wann und wo, wie

oft man lernt. Das entscheidet jeder selbst von Lektion

über Podcasts und Spiele bis hin zum Onlinegruppenunterricht.

Man kann aus einer Vielzahl an Lernmethoden wählen, so

bleibt das Lernen abwechslungsreich und effektiv die

App enthält Spracherkennungssoftware, Lernerinnerung

und viele weitere hilfreiche Features. Das ist doch

fantastisch. Also bitte, da muss man jetzt zu lang,

vor allen Dingen gibt es ja auch extra für die

LernerInnen mit dem Code FilterKaffee, also F-I-L-T-E-R-K-A-F-F-I-E,

erhaltet ihr ein Bubblejahres-Abo zum Preis von nur 6

Monaten, 6 Monate Zahlen, ein ganzes Jahr Lernen und

wichtig, der Onlinegruppenunterricht ist nicht

im Angebot enthalten. Aber dafür vielen anderen

tollen Dinge ist doch fantastisch. Infos und Code

Einlösen auf bubblebabel.com, FilterKaffee, der Code ist bis zum 31.10.2023

gültig, wie praktisch denn bis genau da ein,

wolltet ihr ja auch Sommerurlaub machen. Alle Infos findet

ihr auch noch mal in den Show Notes.

BlattGuyth. Wir bleiben mal ein bisschen im Bereich

ganz grob FDP versus Grüne, wenn wir ein bisschen

Fantasie haben. Flexen am Kurfürstendamm, ein toller

Text von Peter Richter in der süddeutschen Zeit um

Klimakleber, in Kreuzberg vielleicht, in anderen

Teilen, nicht nur Berlins, zeigt sich die Jugend so PS

begeistert, wie lange nicht, ein sehr, sehr schöner

Text, der einfach verschiedene Milieus und

Weltwahrnehmungen beschreibt, denn während man sich

jetzt in Friedrichshain zum Beispiel auf die Straße

klebt, um eine Gesellschaft für den Klimaschutz

einzunehmen, die da in Friedrichshain sowieso schon

auf deren Seite ist, ist es rund um den Kudamm

völlig anders. Da fahren ganz dicke Autos her, da

parken dicke Autos vor Eisdielen oder vor

Cafés, er beschreibt zum Beispiel hier, dass es

ein bisschen anders ist als im Jahr 1928, aber im

Kern doch gleich, es steigen nicht mehr Brecht,

Bronnen und Zugmayer ein und aus, sondern junge

Männer mit Vollwerten und Frisuren, wie sie sich

jetzt auch die Fußballmillionäre in der

Champions League in den Hinterkopf rasieren

lassen, immer lautet die Regeln nach dem

Einparken erstmal 10, 20 Meter mit Breitenbein

weggehen, dann umdrehen mit hoch erhobenen Schlüssel

klick, unter Auforgeln aller Lampen per den

AMG, per Funk abschließen, anschließend noch

ein wenig mit seligen Blicken über Kotflügel

und Diamondgrill streicheln. Wer das häufiger

beobachtet, lernt, dass Maskulinität sich durch

muskulöse Flachheit des Wagens definiert,

während in den hochbeinigen SUVs ja häufiger sehr

zierliche Damen sitzen, die man von außen, also

von unten betrachtet, manchmal kaum sieht, ein

herrlicher Text. Es macht wirklich großen Spaß,

den zu lesen und der ist natürlich auf eine

vielleicht für manche unangenehme Art und Weise

sehr wahrhaftig, weil dieser Text beschreibt,

dass in dieser sehr großen Stadt Berlin die

Gesellschaft auch da sehr gespalten ist.

Ja und jetzt zählen wir das nochmal in deinen

Worten. Das bedeutet, dass diejenigen, die in

der einen Echokammer schreiben, das Klimaschutz

und sich an die Straße kleben, das ist, was

alle wollen, in einem anderen Teil der

Wirklichkeit natürlich genau überhaupt

nicht der Fall ist, sondern die sich

ausschließlich über diese Autos definieren.

Was ich wirklich, was ich wirklich gut finde,

weil das in der gesellschaftlichen Analyse so

treffend ist, ist dieser Block, genauso wäre

aber mal zu diskutieren, welche bemerkenswerte

Rolle immer noch Automobile, gerade

luxurierende Modelle für eine moderne

migrantisch geprägt Gesellschaft in

deutschen Großstädten spielen, für das

Gefühl von Aufstieg, Teilhabe und Präsenz

im Zentrum in der City auf den Prachtstraßen,

denn es braucht nicht erst eine

Vornamensabfrage im Stil der Berliner CDU,

um die These aufzustellen, dass sowohl die

Autoflexer vom Kuhdamm als auch die

Berliner Polizei um einiges Diverse

aufgestellt sein dürften, als die recht

homogenen, rötlich blond, wo nicht sogar

schon ergraut wirkenden Bewegungen wie

letzte Generation und Extinction,

Rebellion, dass jetzt riesige SUVs aus

Vietnam auf der Friedrichstraße stehen

und demnächst auf dem Kuhdamm zum

Flexendien dürften, muss man nicht zwingend

begrüßen, nur ohne tiefere Bedeutung,

ist es auch nicht.

So, jetzt ist es so, also ich finde den

Text auch interessant, aber vor allem in

dem Teil, wo er das Flexen beschreibt, ich

musste auch irgendwie sofort, denn

Sie wissen nicht, was Sie tun denken,

war es ja, mit diesem, wo James Dean

dann in diesen Autofilmen, also diese

Faszination auch...

Sie schicken und quasi aufeinander zufahren.

Genau, genau, auch diese ganzen

Männlichkeitsfantasien, die du hast, die um

diese Wettbewerb Autorennen, da kannst du

mir vielleicht nochmal mehr erzählen.

Ich bin nie in meinem Leben mein Autorennen

gefahren.

Ja, aber du hast ja schon auch so dein

Fable mit ich vor meinem Auto, ich in

meinem Auto, ich um mein Auto rum, ich mit

meinem Pulli vor meinem Auto, ich bin

meine Leger ja gelingt.

Ich sehe, du hast das sehr gut studiert.

Ich studiere das, ich studiere das,

ich studiere das, ja genau.

Also was ist das so?

Ich komme ja schon vor wie Pocha bei

SternTV am Sonntag mit, sagen wir Bozetti.

Ja, aber es ist ja interessant für mich,

ich habe ja auch ein, zwei so Bilder, aber

da bin ich vor so einem VW Käfer, also

anscheinend finde ich das irgendwie

süß, aber was findest du eigentlich so,

wenn du dich da so in dieser Autorwelt

repräsentiert siehst, was gefällt dir

daran? Was gefällt dir daran?

Also die Autorennen, also sagen wir es mal so,

ich fühle mich weder der einen noch

der anderen Gruppe in dem Text von Peter

Richter zugehörig, also ich verfolge

dieses Lambo-Fahren und

SUV-Fahren auch mit einem gewissen

amüsierten Befremden, weil das nichts

ist, was mir irgendwie zusagt.

Aber du hast natürlich komplett recht.

Ein Insta-Account

ist ja ein guter Ersatz

für ein Rohrschachtest und

natürlich,

ich komme ja, naja, ich

versuche das jetzt mal, ich versuche das

jetzt mal, wie soll ich das sagen,

pophistorisch zu erklären, ich komme ja

aus einer Generation,

in der jede

Serie

sich maßgeblich über einen Protagonisten

oder zwei definiert hat und ein Auto.

Also egal, ob es ein Kold

für alle Fälle ist, Magnum,

hart aber herzlich oder was auch immer,

es gehört auch immer ein Auto dazu

und das ist in gewisser Hinsicht natürlich

auch eine Art des popkulturellen

Hospitalismus-Schadens, den ich

davon trage,

wenngleich ich darauf

durchaus auch amüsiert und wie das ja

heutzutage oft schon ausreichend ist,

reflektierend blicke,

ohne etwas an diesem Verhalten zu verändern.

Ich bin noch nicht so weit wie Herbert

Grönemeyer, der unlängst bei Luisa Neubauer

freimütig bekannte.

Ich habe auch eine richtige Autosammlung,

aber wir müssen die

das Klima retten und jetzt hab ich auch

nichts mehr davon, stellts mir ins Museum.

Also ich bin noch nicht Herbert Grönemeyer

und ich bin aber auch noch nicht

Herbert Neubauer.

Ich fahre allerdings auch nicht...

Ich werde höchstwasch, also wenn alles

gut läuft, werde ich auch nicht mehr

enroutate werden.

Also ich muss ganz ehrlich sagen, die

schönsten Momente in den Monaten, die

jetzt beginnen, habe ich eigentlich immer

dann, wenn ich mit dem Fahrrad zum

Café fahre und nicht mit dem Auto.

Also es ist schon, also ein Besuch

von Cafés und Bars, also die Freude

daran ist für mich nicht gekoppelt,

anders aussteigen aus einem

Fahrzeug. Das kann ich dir sagen

und ich gehe davon aus, wie es mir so

erglauben.

Ich verstehe dich ja total, ich komme aus

der Autostadt, also ich komme ja eigentlich

aus Stuttgart. Also die Autobauer sind

meine, ich glaube jeder, den ich als Kind

kannte, hat Autos gebaut oder Teile

für Autos gebaut. Insofern war auch ich

komme aus diesem, wir sind die

coolsten, wenn wir cruisen.

Das war, habe ich so, meine Jugend war

so mit Jungs und Mädchen nach

zu Stuttgart zu fahren. Wir hatten halt

aber nicht um das CO2,

also Autofahren war jetzt noch nicht

so ein Drama wie heute.

Wir waren da noch nicht bewusster

als technisch. Und ich glaube, was in dem

Text nicht so richtig ist, ist, dass die

Klimakleber die Gegenseite sind. Ich glaube

es sind wirklich relativ wenige und ich

finde, dass die Gesellschaft den, die

sind elitär und es sind Kinder bürgerlicher,

aber ich glaube es hat auch etwas damit

zu tun, dass sie durch ihre Bildung die

Möglichkeit haben, dieses Wissen sich

anzueignen und darauf auch so... Wenig

und das auch völlig zurecht gesagt,

also gerade die letzte Generation,

vor allen Dingen halt eben auch aus dem

sehr weißen, bürgerlichen Milieu

kommt, weswegen sie auch...

Ja, aber sie sind ja nicht beliebt oder so.

Insofern ist vielleicht doch die Analogie

interessant, weil die anderen sind ja auch

nicht wirklich beliebt, obwohl sie so

eineseits ein prominentes, extremes Ranz,

man macht sich ja über beide auf eine Art Lustig.

Aber du stehst auch so in einem Kaffee,

sitzt ja und dann kommt manchmal, wenn du

am Straßenrand einen Kaffee trinkst, dann kommt

irgendwie, wo du sagst, guckst, wer ist denn da

ist drin. Ja, ist auch laut.

Aber du hast recht da, dass dieses

migrantische, der Text hat recht, der

Verfasser, dieses migrantische Traum,

also wir hatten ja auch einen German

Dream, so als wir herkamen, zu sagen,

amerikanischen Traum für Deutschland,

meine Familie ist eine andere Familie,

du willst halt einen Job in der Autoindustrie,

es bringt Geld, du kannst dir ein Haus,

man hatte halt eigentlich schwäbische Hausträume

und man wollte sein Mercedes,

der Gastarbeiter Mercedes war halt

das 9 Plus Ultra. Ja, klar.

Und in diesem Sinn ist jetzt sozusagen der

SUV, aber was doch interessant ist, ist,

dass auch der reiche Deutsche diesen SUV will,

weil ich weiß, als ich in der Schule

Abi machte, war doch damals cool,

also ich weiß nicht, wer war ich in der

komischen Schule, aber die coolen Jungs

hatten Eltern und so, die auch ein Lupo hatten,

weil es wirkte so dekadent, dass man

so viel Geld ausgeben wollte

für so ein kleines Auto, mit dem man eben

nicht protzen musste. Das dann war so,

oh, der verbraucht nur fünf Liter

und die Eltern geben dir so viel Geld aus

für ein Auto, das so klein ist.

Und das war eigentlich der Luxus,

wenn du dich hier rinnerst und man dachte,

wo das sind, also die Jungs mit den reichen Eltern.

Das ist aber, das ist aber...

Ja, aber das ist die automobile

Entsprechung des Kredos, Geld

ist nicht so wichtig, was ausschließlich immer nur

von den Leuten kommt, die sehr vieles haben.

Ja, natürlich, natürlich ist Geld wichtig.

Also wenn du mit meiner Großmutter,

mit meiner Mutter redest, da sagt Geld

ist das Wichtigste, Geld ist die Nahrung,

Geld ist die Übersetzung von, wie du

deine Familie durchbringst. Geld ist die...

Geld ist auch Freiheit, vor allen Dingen, liebe FDP.

Natürlich, natürlich. Also Geld ist nicht wichtig,

kann nur jener sagen, der sagt, ich muss

mich auch nicht gut anziehen, damit andere

denken, dass ich irgendwie ein Status hab,

weil ich es weiß und weil ich über reinkomme,

wo ich mir alles leisten kann. Also wir leben

in einer Zeit, wo die Wichtigkeit

von Geld gerade so viele Menschen ausschließt.

Entsauberte Scheinriesen

What's a God to a Machine?

Frank Ocean emerged from a self-imposed

exile to headline Coachella Weekend 1.

After a polarizing set,

he won't be returning for Weekend

to what does his performance say

about art history in an

increasingly algorithmic

and AI-generated world.

Das fragt The Ringer. Also um das

kurz zu übersetzen, Frank Ocean,

ein großartiger US-Künstler

trat unlängst

am ersten Wochenende beim doch

sehr legendären Coachella Festival

auf. Und dieser Auftritt war

doch sehr

merkwürdig

und denkwürdig, weil er

durchzogen war von großen

Problemen

des Sängers selbst mit seiner Bühnen-

Performance. Also dünne Stimme

zu spät auf die Bühne kommen,

keine Präsenz, kein Druck,

kein Dampf. Ich glaube,

man tut ihm nicht unrecht, wenn man

sagt, dass er von einer extrem

Bühnenangst geschüttelt war

auf der Bühne, dass er nicht

er selbst sein konnte oder möglicherweise

und jetzt kommt schon die Frage,

war er in diesem Moment möglicherweise

mehr selbst als je zuvor

ein Mensch gar in einer

Zeit von wachsender Künstlichkeit

und künstlicher Intelligenz. Eine Frage, die

letzten Endes ja auch The Ringer aufstellt.

Also was haben diese Menschen

dort bei Coachella eigentlich gerade

erlebt

in diesem Instagram-Zeitalter?

Hm, schöne Frage.

Was haben wir erlebt, dass wir so was

überhaupt mal sehen?

Ich habe halt eine ganz große

Schwäche für solche Menschen.

Also ich finde,

ich finde diese großen Show und alles

pompöse, das beeindruckt mich immer, ich kann

das auch, aber ich, dieses Gefühl

ein unglaubliches Talent zu haben,

mit dem du diese Menschen erreichen kannst

und gleichzeitig nicht auszuhalten,

wenn dir viele Menschen dabei

zusehen. Das ist für mich eine der

schönsten, der fragilsten, der sicher auch

der erste Zustände, gerade als Künstler.

Und ich erinnere mich,

ich liebe immer noch

sehr Cat Power.

Und das war eine der, glaube ich,

talentiertesten Singer-Songwriterien

in ihrer Generation.

Und ich hatte dasselbe. Also die war

so schillernd, die war so dünnheutig.

Und immer wenn sie auf die Bühne sollte,

hat sie sich halt angetrunken, wurde

Alkoholikerin, brach ihre Shows,

hat ihre Turnien ruiniert und die wäre

wahrscheinlich heute so groß wie Lana Del Rey,

dass sie so eine freundliche Unfähigkeit

gehabt hätte,

vor Menschen diese innere Schönheit

ihrer Begabung auf die Bühne zu bringen.

Was für ein Fluch aus, ne?

Ja, diese Fragilität, da gucken

dir alle zu und du kannst

eigentlich eher in deinem Zimmerchen.

Und das berührt mich so unglaublich

zu denken, dass eben nicht alle

Rampensäue sind, dass eben nicht alle

irgendwie schon ab 14 Coachings machen,

wie sie geil stehen oder heute ist es schon

die Kinder, die Kamera sehen und sie wissen genau,

was sie tun wollen.

Und irgendwie willst du, klar, weil

Zukunft gehört, sich zeigen zu müssen

und gleichzeitig ist irgendwas in dir,

was sich schützen möchte

und das löst dann auf so einer Bühne,

so eine Paralyse aus.

Ich finde das sehr berührend.

Ist das ein Gefühl, dass dir bekannt ist?

Nein.

Nein, wirklich nicht, weil mir nämlich schon.

Ich kenne das schon.

Also diese Auftrittsangst, um sie mal

vorsichtig so zu greifen

ist das aber mit dem Auftritt

und mit einem gewissen

im besten Falle positiven Feedback

du dann natürlich Sicherheit

bekommst oder um es mal ein bisschen

silbereisende Artig zu sagen, du hast dann

Wind unter deinen Flügeln, aber es kann

halt eben sein, dass du diese Sicherheit

auf der Bühne nicht erlangst.

Egal wie lange du da jetzt stehst

also mit dem Gelingen kommt ja

in der Regel die Sicherheit oder später

mit der Routine, die ja im Grunde genommen

nur eine große Abfolge von viel

Gelingen ist, im besten Falle

und es scheint in seinem Falle nicht

der Fall gewesen zu sein

und das finde ich so bedauerlich, wenn das einfach nicht passiert.

Also normalerweise hast du unglaubliches

Lampenfieber, in der Regel

kommst auf die Bühne, dann geht es irgendwie

und dann wird es besser und plötzlich

machst du so einen richtigen Schub

und dann macht es Spaß und wenn das nicht der Fall ist

das ist natürlich wahnsinnig bitter.

Was ich interessant finde ist

dieses Code Schaller.

Ich wollte nur sagen, dass ich finde

wenn wir das jetzt alle als bedauerlich deuten.

Also irgendwie hat er uns doch allen ein Riesengeschenk

gemacht, uns nochmal zu zeigen

und ich fand es auch schön, ich kannte ihn gar nicht so

gut, also ich habe es mal gehört.

Aber heute Morgen kam auf Instagram so viele Leute,

die zum ersten Mal sagen, ich höre mir seine Musikerat bewusst an,

mir war gar nicht klar, welche Lieder er macht.

Das heißt natürlich wird auch das für ihn

Aufmerksamkeit bedeuten, dass er

der einzige war, der es nicht geschafft hat

und ich erinnere mich an dieses geile Konzert

von Freddie Mercury, wie es dann verfilmt wurde.

Also diese Kraft, die er auf der Bühne hatte.

Ja, also er, wie er da immer so drüber kann.

Und hier so jemand aus der Kehrseite,

der es halt nicht schafft, die Hand zu heben.

Aber uns daran zu erinnern,

dass unser menschliches Dasein in diesen beiden Polen

sein kann.

Also es sind ja beide Extreme eines,

sich halt in der Show zeigen dürfen

und müssen.

Und ich bin gerade total dankbar,

ich will es auch gar nicht Auftrittsangst nennen.

Ich glaube es ist, ich finde es so schade,

wenn wir alles mit Ängsten belegen.

Ich glaube da gibt es auch einen geilen Musiker,

der hat immer gesagt, nimm mir bitte bloß nicht

meine Aufregung weg.

Weil sonst werde ich auf der Bühne nie so

Gitarre spielen, wie ich spiele.

Also dieses, dieses Highness,

diese Alertness of senses, die du dadurch kriegst.

Das ist nichts, was man aus meiner Sicht

irgendwie pathologisieren und nicht mal behandeln muss.

Eigentlich kann man immer irgendwie damit umgehen

und klar, man kann auch lernen, besser damit umzugehen.

Aber es ist Teil von uns.

Und dass er uns dann diese Normalität

dieser menschlichen Ängste erinnert

und dass er es auch überleben wird.

Dass wir das in so eine Mega-Festival,

wo es doch auch nur um Kommerz und Feiern geht,

ins Leben wiederbringt.

Ja, vor allen Dingen vor einem Publikum,

dass bei Instagram

ja einerseits natürlich

irgendwie immer die Perfektion feiert

und das bearbeitete

und dann als Gegenpol natürlich die eigenen

Schwächen extrem ausstellt.

Also das ist ja bei Instagram,

also es gibt ja glaube ich auch da wirklich

nur die zwei Polen.

Also entweder die perfekt inszenierte

Gender-Reveal-Torte

oder auf der anderen Seite

ein nicht endenwollender Roman

von persönlichem Scheitern

und Verletzungen und Kränkungen

und all das, was wir da sehen.

Und insofern ist Frank Ocean

ja ein wahnsinnig zeitgeistiger Künstler,

weil er die Ängste

von mir aus auch das Scheitern

und die Schwäche und das Allzu-Menschliche

und das ist es ja halt eben in Zeiten von KI

dort auf der Bühne ausstellt.

Also man könnte es auch schon fast

in der Kunstperformance bezeichnen.

Das Einzige, was ich gerne noch sagen würde,

ist in dem Zusammenhang,

in meiner Erfahrung geht es ja oft,

egal ob es in der Kunst ist oder auch selbst im Privaten,

ja eigentlich immer nur um die zwei Polen,

Freude am Tun

oder Angst vorm Versagen.

Und da fürchte ich

ist bei Frank Ocean

das zweite, das überwiegende.

Und das steht in meinem Verständnis

dann doch schon häufig

der Kunst zu wieder.

Das ist ja ein Künstler,

die Freude am Tun

viel stärker ausleben könnte.

Ich mochte gerade sehr,

wie du das eigentlich angeschlossen hast,

wenn du sagst, wir leben in dieser Welt

der perfekten Inszenierungen.

Beyoncé, was wir gerade hatten,

dass diese alles stimmt,

man weiß sogar, wie das Haar fliegt,

wenn du den Kopf bewegst.

Und auf der anderen hast du gesagt,

er hätte das inszeniert.

Und ich glaube genau deswegen löst es ja so viel aus,

dass du in deinem Leben,

gerade sozialen Medial,

wo du alles inszenierst, wie du sagst.

Du hast entweder die Leute,

die alle drei Stunden auf einer geilen Konferenz sind,

irgendwo super ein Panel hatten,

ein supervolles Leben haben.

Guck, ich bin schon wieder hier,

hab den umarmt den geküsst, mit dem fotografiert.

Hi, hi.

Oder die anderen, die sagen,

ich möchte mal ganz erzählen,

wie schlecht es mir geht.

Jetzt hatte ich gerade ein ganz schlimmes Gefühl

auf die sozialen Medien zu bringen.

Aber du findest kaum mehr jemand,

der jenseits von Meditation noch Bock hat,

zu sagen, ich bin.

Und hier wird der jemand noch richtig gezwungen.

Er will ja in unserem Spiel mitspielen.

Er will auf die Bühne und sagen,

ich inszeniere euch jetzt hier,

dieses Ding, dieses Mega-Show,

ich komme in die Musikgeschichte

und dann bricht es zusammen.

Es ist eine schöne tragische,

schön sage ich,

weil ich halt alles, was uns an unsere Zerbrechlichkeit erinnert,

in dem Fall des Tages.

Stuckrad Barris Buchpremiere,

wer als erster schießt,

muss sterben.

Und das ist natürlich eine Westernreferenz.

Und wenn die kommt,

dann kann es eigentlich nur von Claudius Seidel stammen.

Der hat in der

Frankfurt der Allgemeinen Zeitung

über die Buchpremiere von Stuckrad Barris Buch

noch wach, im Berliner Ensemble

geschrieben.

Es ist das Happening,

dieses Frühjahr, das würde ich mal sagen,

das ist eine große Testosteron-Operette,

die uns höchstwahrscheinlich noch

bis weit in den Juno hinein begleiten wird.

Unter anderem schreibt Claudius Seidel,

ob es auch sein Glück ist

oder ob es die Sache noch komplizierter macht,

dass die beiden Männer,

mit denen Stuckrad Barris sich angelegt hat,

jetzt auch untereinander verfeindet sind,

wird sich noch zeigen.

Im Buch geht es um ein Dreieck der Patronage.

Das zerbricht die Fortsetzung,

die das Publikum in diesen Tagen live miterleben darf.

Hat den Konflikt eines jeden gegen jeden

drei Männer ein Kampf in Hollywood.

Wenn Schusswaffen im Spiel sind, heißt das

Mexican Stand-off.

Und fast immer jedenfalls,

wenn Clint Eastwood nicht dabei ist,

stirbt der, der den ersten Schuss abgegeben hat.

Wie verfolgst du denn diesen,

wie sagt man dann, Berlinien Stand-off?

Berlinien Stand-off.

Ein Mann hat den großen Mitu-Roman

geschrieben.

Das musste ich als Feministin doch begeistern.

Ein Mann auf den

habe ich gewartet.

Das ist ein ganz schwieriges Thema.

Du darfst dich jetzt bei ihm bedanken.

Du darfst jetzt sagen,

danke, dass der große Mitu-Roman von einem Mann geschrieben.

Du darfst jetzt auch einfach mal

ums Männern in Gestalt von

Benjamin von Stuckrad Barris

auch einfach mal Danke sagen.

Wir haben alle auf diesen Mann gewartet.

Manchmal wünscht ich,

man könnte über so Themen drüber schweben.

Und dann kommt da so eine Wucht,

wo ich auch denke, es wird schwer werden in diesem Frühjahr.

Was löst es für Affekte eigentlich in einem aus?

Auch in Leuten auf Twitter,

wenn du so liest, wie auch viele,

die jetzt aus meiner Sicht Bücher schreiben,

die wirklich lesenswert sind.

Also auch so eine völlige Frustration

um die Bündelung

der Aufmerksamkeitsökonomie

auf einem Buch, wo man jetzt

mal über literarische Qualität redet.

Das ist ja immer gar nicht so wichtig.

Die ist aber bei Stuckrad Barris doch

in der Regel recht hoch.

Ja, da, ja, ja.

Kannste so sehen.

Das ist so mit mir,

weil ich glaube, das eleganteste ist,

um Merkel zu reagieren

und die Eiche stört nichts.

Aber je mehr man halt diesen Hype um ihn beobachtet,

desto weniger möchte man

deutsche Eiche sein.

Und ich bin nun mal auch eher

für die temperamentvollere Variante.

Ich mag das, also

ich komme gerade nicht so richtig

zurecht mit der Klaviatur,

auf der ein ganzer Kulturbetrieb zu spielen.

Also ich habe wirklich Marionetten.

Dass da irgendwie so die Selbstachtung

fehlt von allen.

Ich habe jetzt noch nicht mal ein ordentlicher

Verriskelesen, seit es draußen ist.

Darf ich kurz, darf ich kurz.

Ein ordentlicher, also ein Deftigen,

ein Deftigen, nicht so hier ein bisschen schlecht,

da nicht gut genug,

sondern ja, heute heißt ja

Vereißen immer Shaming, aber

lasst uns immer diese komische Rezeptions,

also bevor das Buch erscheint,

diese ganzen Prominenten,

die dann da mitreden,

Licht geben, da will ich auch irgendwie

zwei Millie-Lux davon,

dann berichten.

Zum Beispiel Karl-Mioska von den Tagesthemen,

die Teil der sich zu Prominenten waren,

die sich für ein Buch reingeworfen hat,

dass sie noch gar nicht gelesen hat.

Alle, alle, alle. Ich habe es echt nicht verstanden.

Und dass man dann so

in dieser Form

orchestrieren kann und dann dieses

Interview so,

wo man dann halt so eine Persona gibt,

die man halt gerne sein möchte

und dann...

Es ist aber doch ein sehr kunstfertiges Spiel

mit den Medien,

um auf eine sehr wichtige Sache aufmerksam zu machen.

Komm, die da ist.

Also das ist so vorausschaubar,

dass es auch Chat-GPT beantwortet

hätten können, wenn man sagen können,

mach mal Stuckrad Bari im Spiegelinterview.

Also die Porn sind halt...

Denkst du, dass das so einfach, denkst du,

dass das so einfach ist?

Ich habe nichts gegen den Mann, ich kenne ihn nicht.

Ich habe vor 20 Jahren glaube zum ersten Mal gehört,

dass ich gestern Abend alte Videos von ihm geguckt

und wusste, warum ich ihn nicht kenne.

Weil das ein Typ Mann war, der mich damals

einfach null interessiert hätte.

Auch im Fernsehen

mit der Frau, die mit dir

Kölner treff macht, Böttinger.

Bettina Böttinger, ja.

Die hatten kein besonders glückliches Miteinander.

Daran kann ich mich grob melden.

Ja, und dann merkste ja auch so was...

Und da ist halt...

Ich muss mich jetzt sehr zurückhalten.

Du musst du gar nicht.

Auch du musst, weil ich habe ja nichts gegen ihn.

Aber ich habe etwas gegen...

Dass wir da den großen Mituro-Mann draus sehen

und gleichzeitig kommt gerade ein mega Podcast

raus über Boys Club Springer,

wo zig Frauen anonymisiert sprechen,

weil sie Angst haben vor den Folgen.

Also ein so toxisches System,

dass immer noch Frauen Angst haben,

an die Öffentlichkeit zu gehen,

weil wenn es Frauen tun, reagiert diese Öffentlichkeit

eben nicht mit Faszination und Licht,

sondern mit...

Du müssen uns anhören, wie Männer wirklich waren.

Ist es so, dass das so ist?

Oder ist es nicht auch mittlerweile so...

Also jetzt mal...

So ein Podcast eignet sich ja immer

für intellektuellen Free Jazz.

Ist es nicht auch ein bisschen so,

dass breite Publikum Männer wie Frauen

auf diese anonymisierten Frauen

oder einen solchen Roman blicken

mit einer Art ähnlich lustvollem Grusel,

wie man gerade auf KI blickt, wo man sagt,

was zudem ist das

oder der oder die im Stande?

Also die Frage ist natürlich,

ob sich dadurch etwas ändert.

Ich habe das Gefühl,

dass sich in Unternehmen,

in Männerdominierten Unternehmen

durchaus die Dinge schon verändert haben.

Also ich glaube schon,

dass das insgesamt erfolgezeitigt,

aber natürlich von der Basis aus,

nicht von ganz oben aus.

Ich glaube, bei Sprenger wird sich bis auf weiteres

überhaupt nichts ändern.

Aber ich glaube schon,

dass das erfolgezeitigt

und der Ärger

darüber, dass es ausgerechnet ein Mann ist,

der jetzt den vielbeachteten

Mituromanen schreibt,

hat ja möglicherweise auch damit zu tun,

dass dieser Mann

ein außerordentlich begabter Schreiber ist

und ein guter Literat

und gute Literatur

ein besserer Bodenstoff für das Thema ist,

als vielleicht ein faktenbasierter Artikel

im Stern oder Spiegel.

Ich will damit nicht

im Gotteswillen, ich will damit nicht Frauen

die Fähigkeit absprechen,

so guten Roman zu schreiben.

Aber die Frage

ist das derzeit

gerade geschehen?

Also du argumentierst jetzt so,

als ob jetzt hier Pust sein Werk

über Mitu vorgelegt hätte.

Also es gibt

einen Stuckradbare Sound, okay?

Und ja, ich habe jetzt

auch nur die Leseprobe gelesen,

weil ich lese das nicht, ich habe das nie gelesen

und ich werde jetzt auch so in der Medienkampagne

nicht anfangen, seine Bücher zu lesen.

Das ist rein stylistisch

und der Sound.

Ich habe alle Kritiken gelesen,

weil ich wollte mit dir heute über die Rezeption lesen.

Was ich da herauslese,

sind eher flache Charaktere.

Also ich sehe überhaupt keine

Komplexität, die mir da beschrieben wird

und ich muss jetzt wirklich über die Rezeption,

nicht über das Buch reden

und ich will auch gar nicht so viel über Stuckradbare reden,

sondern über

diese, ich finde

es gibt sehr viele Frauen,

die zu sagen haben, es gibt auch Frauen,

die Bücher geschrieben haben

und das nicht mal ich jetzt eins parat habe,

dass ich raus habe, das würde ich nachreichen.

Darüber kann man lesen.

Nein, aber es ist schon...

Du hast das einen Tag Zeit.

Ja, gut.

Ich mache meine Hausaufgaben doch nie.

Aber ich wollte, ich finde,

nicht dass das Argument hier stimmt so,

er hat jetzt so ein super Roman geschrieben

und deswegen haben wir eine Story über Mitu,

er hat ja einen Roman über sich geschrieben

und wenn wir vom Setting von der Rezeption

mal gucken,

wie das jetzt so neugierig begutacht wird,

es ist ein Mann

in diesem System, was ich nicht mal wusste vorher,

also ich habe es jetzt wirklich doch für dich die Hausaufgaben gemacht.

Also in diesem System

gewachsen ist, in diesem System groß geworden ist,

fünfstelliger Monatsbetrag

für vier Texte im Jahr

und ein Jahresgehalt.

Das heißt, du bist absolut drin

in diesem System beobachtest

und stehst dann nachher da und sagt jetzt

dann in, mit dem ich mich aber auf die gute Seite

der Welt stelle und da beobachte

ich das und zeig, dass ich damit immer

ein bisschen ein Problem hatte.

Und ich habe mir das mal so vorgestellt,

wenn aus dem Kosmos Weinstein,

einer seiner Zöglinge,

natürlich ist Döpfner nicht Weinstein,

der hat uns nur mit seiner Presse misshandelt

und Weinstein hat Frauen so misshandelt,

dass er jetzt wirklich hinter Gittern steht,

aber er war Teil dieses Kosmos

und von Weinstein kommt als Drehbuchautor

und sagt jetzt, und jetzt möchte ich nochmal ein Buch schreiben,

wenn Weinstein solche Dinge eingefädelt hat

als Mann.

Und ob in den USA dann

dieser krasse Run auf dieses Buch wäre

und ob wir da uns Deutschland es nicht sehr,

sehr einfach machen, dass wir

bei einem Genikult das Menschen behaupten,

einfach sofort diejenigen haben,

die diesen Menschen den König spielen

und dann wird das Thema gesetzt

und behauptet und gemacht.

Und es ist als wären wir wirklich

so leer, dass wir dann doch darauf warten,

dass uns das jemand alles spielt,

dass wir das dann noch mal können.

Aber vor der eigentlichen Diskussion,

vor den schmerzhaften Debatten,

vor den wahren Geschichten,

vor dem, was die Frauen haben,

vor den authentischen, jetzt haben wir doch das Wort im Mund,

Debatte haben wir irgendwie Angst

und es ist leichter mit jemandem,

der ein Buch so inszeniert,

wie er sich inszeniert und wo alle schön,

wir hatten ja vorhin wieder die Angst

von Frank Ocean.

Wir haben doch letztlich Angst vor diesem Moment,

vor diesem echten Moment, wo solche Dinge zusammenfallen

und so, wie er groß im Spiegelinterview sagt,

Literatur kann wahrhafter sein als Wahrheit.

Das gibt seinem Buch, glaube ich, nicht her,

diese Art von Literatur.

Das sage ich jetzt mal in meiner Ignoranz

bei aller Angreifbarkeit.

Und wir vermeiden doch die eigentlichen Debatten,

in denen wir mit dieser Lust

in die Lehrlaufdebatten steigen.

Gucken wir mal, wer da spricht.

Fran Lebowitz.

Mich interessiert grundsätzlich nicht,

was andere Leute tun.

So wird sie in der Zeit,

sie wird sehr gut Symbolisiert.

Das gute alte New York,

schlecht gelaunt und sehr lustig ein Gespräch darüber,

warum Menschen einfach schräglich sind.

Lara Konrad

hat das Interview mit Fran Lebowitz geführt,

am Telefon.

Und da war dann völlig klar,

dass sie Fran Lebowitz zu Hause erreichen wird.

Denn sie hat kein Handy,

sie hat nur einen Festnetzanschluss.

Sie wird demnächst in Deutschland sein

und auch nicht zuletzt.

Deshalb hat man ja miteinander gesprochen

Das werden die einen oder anderen schon erlebt haben.

Es gibt eine Netflix-Reihe von Martin Scorsese produziert.

Diese Frau ist wirklich wahnsinnig unterhaltsam.

Eine echte New Yorkerin, eine noch viel echtere Frau,

was immer das auch ist, die unglaublich witzig ist.

Ich bin großer Fan. Wie steht es da bei dir, Jagu da?

Ich liebe sie.

Ich habe sie auch im Lockdown richtig entdeckt mit Scorsese.

Sie betrachtet das City.

Ich glaube, es gibt auch an ihr viel Kritik, was ich sehr…

Weil sie nicht woke ist?

Weil sie nicht woke.

Den Kampfgegriff macht sie auf Erwähnung.

Ja, genau, dass sie letztlich auch männlich ist.

Aber ich bin da, da funktioniere ich.

Wie eine Marionette gibt mir solche Leute.

Und ich bin so damit auf einem Mund und Riesen Augen.

Ich mag einfach, wie sie alles, worauf ich bin,

Sie alles worauf und das finde ich dann wirklich politisch inkorrekt und das finde ich dann

auch wirklich so die Art Gesellschaft zu erfassen. Wieder so ein Beispiel, wenn Stuckrad Barre in

dem Interview so ein Quatsch redet, wie ja, Loyalität interessiert mich, ich bin mit Christen

aufgewachsen und da weiß ich ja, was wenn man darauf geht. Und dann kommt halt Brand Lebowitz

und die hat halt so viel Gift in den wichtigen und ehrlichen Momenten, dass das Gift sitzt und dann

kommt aber Interview, ich finde Loyalitäten wichtigen wert. Also da schaffen es Menschen und

in den USA mag ich das eh oft an Stars, eine gewisse Demo zu haben, Humbleness, das gehört,

auch je größer dein Talent, desto demütiger bist du und nicht desto größer bist du dich.

Auf eine Art ist da so eine menschliche Demo, die sagt mir, ich bin Loyal und mich verletzt

ist, wenn Menschen, die mich lieben, mich verlassen und da ist so, da ist wieder dieses Mensch sein

und dann dieser scharfe Verstand und dann schießt diese rum sich und am meisten liebe ich, wenn

sie sagt, die Millionärs sind mir scheißegal, weil ich bin nicht ein Nike Puma und muss keine

Produkte verkaufen und deswegen muss ich denen, weil ich finde, ja, also ich habe die

Millennials. Möchte an dieser Stelle, ich möchte an dieser, ich möchte an dieser Stelle meine

wunderbare Frau Niki Asaniya zitieren, die gestern noch während eines Telefonates sagte, die Millennials,

zu denen sie ja selber zählt, ist die schlimmste Generation von allen. Da ist Jenzy schon wieder

bedeutend besser und ich schließe mich dieser Meinung an, ich bin ja kein Millennial, ich kann

natürlich in bester Gottschalkhaftigkeit auf die einschlagen, aber ich glaube, Niki hat,

wieso üblich, eigentlich hat sie ja immer recht, so auch in diesem Falle. Was ich an Fran Lebowitz

natürlich sehr, sehr schätze, ist diese Lust von der Zeitgast. Niki will ich aber auch grüßen,

hallo. Ja, unbedingt. Niki. Was ich, was ich, das Thema Loyalität, wir müssen leider gleich

zum Ende kommen, denn die andere Niki, Niki Francki, unsere Producerin, muss die Bahn bekommen

und wir alle wissen, eine Bahn in dieser Zeit zu bekommen, ist kostbar. Das Thema Loyalität zum

Beispiel finde ich auch wahnsinnig wichtig. Loyalität alleine hält mich davon schon ab,

im öffentlichen Raum auf Leute einzuschlagen, die es nun wirklich absolut verdient haben,

aber das haben wir dahingestellt. Es ist ein super Interview in der Zeit, es macht wirklich

unglaublich viel Spaß. Ja, aber das Geile ist dann ihr doch so und genau darum geht es so,

wir haben doch heute alle Angst, also ich kann dich doch mögen und kann dich morgen trotzdem

mal auf Twitter abschießen. Absolut. Also warum haben wir immer so schiss voreinander und was

ist das immer mit Shaming, wenn ich jetzt sage, Niki, du stehst um vorm Auto, ist nicht peinlich,

guckst du drei Minuten doof und dann lachen wir wieder. Also wir haben heute so eine mega krasse

Angst und das macht ja Spaß, auch an Labovitz und auch diesen US-Stars, dass man merkt,

die sind doch auch irgendwie da vernetzt und wir haben heute so eine langweilig manchmal,

alles will jeder richtig machen, ich will dich loben, dich nicht schämen. Man kann doch sich

auch so ein bisschen straßen. Das ist noch nicht ganz süß, bei Eva Schulz hat ihr auf Instagram,

hat irgendwas, der Martin Machowitz gesagt, ich bin Niki von der Straße und dass wir uns

alle mal ein bisschen mehr auch zu unserem Straßenleben bekennen. Wir sind halt nicht alle

ein Prozent, insofern können wir auch ein bisschen mehr normaler Biefen streiten,

pieksen, ohne dass es immer gleich Schaming und aufeinander losgehen ist.

Du, ich kann es dir nur noch mal sagen, wo du gerade beim Thema Straße warst.

Aber weh, du schießt auf mich. Nein, ich verheere dich. Mach nur, ich schieß zurück.

Ich komme ja, ich komme ja, ich bin ja ein weißes Bürgerkind aus dem Custom Rauchseler

Mittelstand. Ich war natürlich nur auf der Straße und ich lief rum wie eine Mischung aus

Ice Cube und Tupac, aber natürlich halt eben als Weißbrot, also nicht Lars Weißbrot,

sondern Weißbrot und das war natürlich, meine Jugend war eine einzige kulturelle

Anleitung, also ich hätte theoretisch auch direkt zur Avo Tanzgruppe wechseln können.

Ich war allerdings bei der Avo beschäftigt und zwar als Zivilinsleister zur Avo-Transgruppe.

Ich bin auch schon in Frauenkleidern rumgelaufen, aber das ist ein anderes Thema.

Ja, ich habe auch ehrlich gesagt erst spät begriffen, dass ich alle diese Lisa Bonnet bei

den Huxbills eigentlich waren. Ganz viele Frauen, die Mama von den Huxbills, ganz viele Frauen meiner

Kindheit waren halt schwarzen, weil es gab ja gar keine Minderheitengeschichten im deutschen

Fernsehen von so Hugo aus Griechen-Türken. Eigentlich habe meine ganze Minderheiten

Sachen, die ich über die amerikanischen schwarzen Familien im deutschen Fernsehen

wahrgenommen habe, weil dann dachte ich so, hey wow, die sind wie wir. Da war das Fernsehen aber,

und wir müssen wirklich Schluss machen, weil wir müssen alle hier wie los, aber ich würde

gerne so weiterlaufen. Aber es ist tatsächlich wahr, da waren die in den 80ern, waren wir was,

das Fernsehen und die Abbildung von Diversität im Fernsehen angeht, wirklich schon bedeutend weiter,

denn die Musterfamilien, auch im deutschen übertragenden Fernsehen, waren tatsächlich schwarz,

also sowohl die Huxbills als auch der Prince von Bel Air mit Will Smith, das hat in den 80ern

und 90ern das Fernsehen geprägt, das ist weniger geworden oder es wird weniger im deutschen

Fernsehen ausgestattet, ich weiß es nicht, ja gut. Aber englische Serien kaufen,

Englische haben auch so mehr solche Familien, also eigentlich sollte man jetzt solche Dinge hier

endlich selber drehen von den griechen Italienern und allen und eben aufhören, dass dann im

Tatort ein Kommissar mal ein bisschen italienischen Hugo-Akzent hat oder eine Kriminelle dann

wieder irgendwie... Hätten sie doch die Lindenstraße nicht dicht machen sollen, da waren sie doch auch

schon weiter, ne? Ja, das war auch okay, die mal zu verabschieden, man kann sich mal neue Sachen

einfallen lassen. Grüßen wir an dieser Stelle ganz herzlich Nils Bockelberg, der bis heute nicht

verwunden hat, dass die Lindenstraße eingestellt worden ist, der letzte noch lebende Fan von Dr.

Dressler und Co. Ja gut, wir müssen Schluss, alles hilft, alles nix, die Deutsche Bahn setzt uns die

Schistole auf die Brust. Ich schäl schon meine Mandeln, weil du nicht aufhörst und ich muss

endlich mal hier was arbeiten, ja? Ja, ich muss jetzt meine Tochter von der Schule abholen,

Niki muss die Bahn bekommen, du musst keine Bahn bekommen, denn du bleibst ja

Bahnstreik bedingt heute im schönen Heidelberg. Ja, welche Bahn will sie überhaupt bekommen

heute ist Freitag, du hast doch mal wieder gelogen. Ja, das ist wie so üblich. Ja gut, wir

sprechen uns die Tage wieder, es ist immer schön und eine Wochenendbeilage mit dir macht

auch sehr viel Freude, das ist sehr schön. Und das nächste Mal reden wir noch über Salman Rushdie,

okay? Ja Rushdie und echt, es war ein Traum, ich liebe eure Wochenendbeilage und ich wollte

schon ganz, ganz lange da sein und ich bin erlöst von Arbeitszeit, Debattenzeit und es ist

alles wichtig, aber die Kleinheit, kannst du alles mit fremdeln machen? Nein, ich will

nicht schlechtes sagen, aber manchmal sind unsere Probleme kleiner als die Mandeln,

die ich hier gerade nebenher klein hacke, ich hoffe man hört es nicht im Radio oder im Podcast.

Ein schönes Schlusswort, ja gut, ich wünsche dir ein schönes Wochenende und allen anderen natürlich auch. Bis

dann. Niki, Niki, euch auch. Ciao! Apokalypse und Filtercafé ist eine

Studio-Bummensproduktion mit freundlicher Unterstützung der Florida Entertainment.

Redaktion Niki Hassania, Executive Producer Tobias Bauckage, Produktion Hannah Marahil,

Ton und Schnitt Niki Franking. Neue Episoden gibt es immer Montags, Mittwochs, Freitags und

Samstags überall, wo es Podcasts gibt. Stimme der Vernunft und unerreichig gute

Sprecherin der Rubriken Bettina Rust. Diese Folge wurde dir na klar präsentiert von Vodafone seit

über 30 Jahren für dich da.

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Die Themen: Zum 100. Geburtstag von Aaron Spelling; Ein Kompromiss beim Programm der BUGA Mannheim; Jede*r Zweite empfindet das Verhalten der FDP als destruktiv; Die letzte Generation vs. dicke Autos in Charlottenburg; Frank Oceans Auftritt bei Coachella; Die Causa Döpfner - Reichelt - Stuckrad-Barre und Fran Lebowitz und warum Menschen einfach schrecklich sind

Mehr Informationen zu Frauen, die über MeToo schreiben:
https://www.arte.tv/de/videos/110335-001-A/das-buch-meines-lebens-mit-bernardine-evaristo/

https://www.kiwi-verlag.de/buch/virginie-despentes-king-kong-theorie-9783462052398

https://www.zdf.de/dokumentation/37-grad/themenschwerpunkt-metoo-100.html

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