LANZ & PRECHT: AUSGABE SIEBENUNDACHTZIG

ZDF, Markus Lanz & Richard David Precht ZDF, Markus Lanz & Richard David Precht 5/5/23 - Episode Page - 48m - PDF Transcript

Blanz und Brecht.

Schönen guten Morgen, Richard. Guten Morgen, Markus. Wie geht's dir?

Ich hab gerade den vierten Band der Philosophiegeschichte fertig.

Jetzt liegt das alles so schön und ausgedruckt da.

Und jede Anmerkung ist überprüft und so weiter.

Das ist ein schönes Gefühl.

Das heißt, das Ding ist jetzt wirklich fertig und damit aus dem Kopf?

Ja, es gibt noch mal professionelle Elektoren, die da dran gehen.

Und dann redet man nachher noch mal drüber.

Ich würde mal sagen, in zwei, drei Wochen aus dem Kopf.

Boah, ich hab gerade dieser Tage mit Helene Bobrovsky,

die du glaub ich auch kennst, Parlamentskorespondent in der FAZ,

war bei uns in der Sendung, die hat ein Buch gemacht über den Umgang

von Politikern mit Fehlern.

Und die sagte nach der Sendung, boah, ich bin so fertig, ich kann nicht mehr.

Also die Produktion, das Schreiben eines Buchers,

ist ein unfassbar anstrengender Vorgang.

Und wir haben drüber gerätselt mal wieder, warum man das eigentlich macht.

Weil die allermeisten Menschen Autoren, deswegen erwähne ich sie auch immer

und empfehle oft Bücher und so weiter, verliehen ja kaum was mit den Büchern.

Also warum macht man es denn noch?

Also die Philosophiegeschichte mache ich in allererster Linie für mich selbst.

Weil das beschäftige ich mich mit dem Thema ja jetzt seit 35 Jahren.

Und das alles mal für sich in eine Ordnung zu bringen und aufzuräumen.

Es gibt ja die Lust des Aufräumens.

Ja, wann kommt die?

Ja, bei mir nicht so oft.

Also die Leute, die viel aufräumen, die machen das ja nicht aufgrund der Lust des Aufräumens,

sondern die machen das aus einer automatisierten Routine heraus,

die irgendwo zwischen Freiwilligkeit und Zwang liegt.

Zwangsstürmen.

Aber was ich zum Beispiel auch immer mache, wenn ich ein Buch fertig habe,

hier in der Kiminate stapeln sich ja die Bücher,

dann werden, und vor mir sind jetzt lauter Sortierterhaufen,

dann wird diese ganze Literatur, was in der vergangenen Bücher,

das wird dann alles geordnet und aufgeräumt und so.

Und das Gleiche mache ich ja quasi beim Schreiben.

Ich räume also quasi meine eigenen Gedanken,

in diesem Fall jetzt hier zur Philosophie der Moderne,

auch nach und nach auf.

Und nachher hat man das Gefühl, so wie beim Aufräumen auch,

jetzt ist alles ganz hübsch ordentlich und so dargestellt und erklärt und so wie es sein muss.

Und das ist sehr lustvoll.

Aber in diese Bücher, also die Philosophiegeschichte,

wo die Bände alle über 500 Seiten haben,

ich glaube, das ist nochmal sehr viel mehr Arbeit

als Bücher, die die meisten Journalisten schreiben.

Ich glaube, das kann man gar nicht vergleichen.

Also der Stoff, der hier gewählt ist, der ist enorm.

Zwei Fragen habe ich noch ganz kurz an dich.

Erste Frage, gibt es einen Satz,

oder vielleicht sogar den Einstiegssatz,

auf den du besonders stolz bist,

ist der gelungen hat, der gut funktioniert?

Ja, also das ist nicht der erste Satz,

das beginnt mit der Pariser Weltausstellung von 1900

und das wird erstmal so schön beschrieben,

damit man so reingesaugt wird.

Aber die Einleitung, also das war beim dritten Band der Philosophiegeschichte so,

und das ist jetzt auch beim vierten.

Die Einleitung ist der Versuch,

diese gesamte komplizierte, schwierige Philosophie der Moderne,

Heidegger und Wittgenstein und Whitehead und Baxon und Hussol,

Siegmut Freud und so weiter,

das alles so auf zehn Seiten ganz, ganz übersichtlich nochmal zusammenzufassen.

Und das ist so das, wo ich denke, das ist so die größte Leistung,

das so hinzukriegen, dass man denkt,

so auf zehn Seiten hat man dann wirklich so diesen Überblick nochmal

über die 500 Seiten gegeben.

Und da bin ich dann immer sehr stolz drauf.

Das war beim dritten Band auch so.

Also es ist 19. Jahrhundert zusammenzufassen.

Eine Frage habe ich noch an dich an.

Gibt es den einen Philosophen,

den einen revolutionären Gedanken,

von dem du sagst, das ist echt gut,

kannte ich zwar schon, aber jetzt noch mal drüber nachgedacht,

bin ich richtig gekriegt, passt so gut in die Zeit?

Ja, also es gibt natürlich die Philosophen,

die am näher sind und weniger nahe sind.

Und ich weiß nicht, ob es in diese Zeit passt,

aber Baxon ist eigentlich so an den deutschen Universitäten

nie so ein großes Thema.

Und wenn man es überlegt, dass er zu seiner Zeit

der berühmteste Philosoph Europas war

und dass der Kerngedanke von Baxon darin besteht,

dass wir mit den Mitteln der Rationalität

nie begreifen werden, was Leben ist,

den finde ich bis heute hochgradig spannend.

Ja, ist auch ein romantischer Gedanke, ne?

Ja, ist es.

Wir haben eine Begriffsmaschine im Kopf

und damit versuchen wir uns alles zu erklären.

Zeit und Raum und versuchen,

die Dinge logisch zu begreifen

und empirisch zu erforschen und so weiter.

Aber er sagt, das sind ja alles Hilfsmittel.

Ja, und alles, was wir auf dir

atomweise zu Tage fördern,

sind am Ende Konstruktionen.

Aber was wirklich Leben ist,

das spürt man im Zweifelzweil,

wenn man an einem Sommertag in einem Garten sitzt.

Oder vielleicht bei dir auf deinen Polarreisen oder so.

Und das sind Dinge, die lassen sich gar nicht in Worte fassen.

Ja, richtig, ja.

Es gibt sozusagen eine eigentliche Sphäre des Daseins,

die man nur erspüren kann,

die man aber nicht begreifen kann.

Und ich finde, das ist ein zeitlos großer Gedanke.

Ja, ist ein schöner Gedanke.

Und ich finde, er passt super in die Zeit.

Also gerade in einer Zeit,

in der wir gucken die Social Media an,

dass wir alles versuchen, abzubilden.

Beim Verzehren ist jeden Schnitzel, sind wir dabei.

Aber wie das Schnitzel riecht

und was ein Schnitzel wirklich ist,

da hat er doch recht.

Das kann man nur erfüllen.

Das kann man nicht wirklich fotografieren

und auch nicht beschreiben.

Je weiter die Zivilisation fortschreitet,

umso mehr kommen wir in eine Kultur der Uneigendlichkeit.

Wir entfernen uns über den technischen Fortschritt

und dessen kulturelle Folgen

immer mehr von unseren natürlichen Intuitionen.

Ich glaube, das ist der Motor des technischen Fortschritts,

ist die Bequemlichkeit.

Es ist also in zweiter Linie vielleicht noch der Wohlstand.

Aber in erster Linie erlaubt uns,

Technik immer fauler zu werden.

Ich glaube aber, dass dieses immer fauler werden,

bei gleichzeitiger, völliger Überreiztheit durch Informationen,

einen ganz, ganz eigenartigen Zustand generiert.

Irgendwie sind wir, man sagt ja,

heute gäbe es weniger Sex als in früheren Zeiten,

aber dafür gibt es mehr Konsum von Sex,

also Pornografie und Erotisierung von allem und so weiter und so weiter.

Also wir sind over Sex und an der Fakt.

Und das sind wir, glaube ich, nicht nur in sexueller Hinsicht,

sondern das sind wir auch, was unser Leben im Allgemeinen anbelangt.

Also überreizt und im gleichen Maße unbefriedigt.

Ja, und daraus entsteht ja diese Unzufriedenheit,

die man überall so spürt.

Ist das das, was du meinst?

Ja, also man kann es auch anders ausdrücken, weißt du?

Wir konsumieren heute mehr Informationen an einem Tag,

also so ein durchschnittlicher Mensch in unserer Kultur,

als früher irgendeinem Bauer in einem Jahr.

Und ich will nicht sagen, unsere Gehirne sind damit überfordert,

aber zumindest sind sie latent überreizt.

Und jetzt haben wir noch ein Problem.

Früher lebten die Menschen in natürlichen Gewissheiten.

Die entstanden einfach dadurch Mode in ein Milieu reingeboren,

ein Kultur, man wusste nicht viel über andere Länder.

Man war entweder Bauer oder man war Handwerker

oder kam aus der Kaufmannsfamilie.

Und man war katholisch oder man war evangelisch.

Und man war Bayer oder Holstein oder was auch immer.

Man war also eingebunden in einen festen Erzählungsrahmen.

Und das hat den Menschen Sicherheit und Identität gegeben.

Also heute ist immer so viel von Narrativen die Rede.

Und früher musste man sich keine Narrative suchen,

man wurde in Narrative reingeboren.

Richtig.

Und heute leben wir in dieser Multi-Informationsgesellschaft,

wo man nicht mehr weiß, was man glauben soll,

wo man nicht mehr weiß,

ist das eine verlässliche Informationsquelle,

man wird überflutet von Informationen.

Und auf der anderen Seite diese normalen Erzählungen,

in die man hineingeboren sind, was einem Sicherheit und Halt gibt,

die spielen eigentlich für die allermeisten Menschen fast keine Rolle mehr.

Da ist nur noch ganz wenig übrig geblieben.

Im Zweifel zwar noch die Liebe zur Schalke,

nur Vier oder zum FC Bayern.

Also irgendwas, was noch so von Vater auf den Sohn

oder so übergegangen ist.

Und das heißt die grundsätzliche Unsicherheit.

Herr Philosoph würde das jetzt die transcendentale Obdachlosigkeit nennen.

Wenn man dazu sagt, kein Sitz mehr im Leben.

Das hat enorm zugenommen.

Transcendentale Obdachlosigkeit.

Ja, das ist ein Begriff von Georg Lukatsch.

Ja, großartig.

Anfang des Jahrhunderts.

Ja, und man lebt also in dieser transcendentalen Obdachlosigkeit.

Es überreizt mit Informationen, weiß nicht mehr, was man glauben soll.

Und parallel dazu steigt die innere Unruhe und Aggressivität.

Und das ist so ein bisschen, man hat seine Seelenheimen verloren.

Ja, das ist wahr.

Ja, es ist genau das.

Also ich habe das Gefühl,

vielleicht liegt es daran, dass ich vom Land komme,

sogar vom Berg komme.

Das habe ich in Städten immer gespürt.

Dieses Gefühl der Heimatlosigkeit,

dass Leute nicht so richtig wissen,

wer sie eigentlich sein wollen und auch sein sollen.

Und ich fand es immer befremdlich,

dass Menschen so scheinbar,

ja, offenbar sind sie es ja nicht,

dass sie scheinbar so problemlos in der Lage waren,

heute Hamburg als ihre Heimat zu empfinden

und morgen Dortmund und übermorgen in München

und dann Tokio und Singapur und so weiter.

Das war alles so beliebig, das war alles so austauschbar.

Mir war das immer sehr suspect.

Ja, wenn man jung ist, geht das noch gut.

Wenn man jung ist, geht das eigentlich gut.

Da will man ja hofften,

wo wird der durchschnittliche Deutsche geboren?

In einer kleinen oder mittel Stadt.

So wie ich in Solingen oder so.

Und dass man dann denkt,

wie die Bremer Stadtmusikanten etwas Besseres findet man

überall in der Welt

und wie aufregend muss es sein in Paris, in London

oder in New York oder so zu sein.

Man kann sich in dem Alter, so ich jedenfalls,

konnte mir vorstellen, als ich zu Hause auszog,

überall zu leben.

Wenn man älter wird, ändert sich das ein bisschen.

Das liegt daran, dass einem plötzlich Dinge auffallen,

die wenn man jung ist, gar nicht auffallen.

Der Hof regende, lässt nach.

Und das Nervige nimmt zu.

Und dann ist eigentlich dieser Heimatwunsch,

der verstärkt sich mit zunehmendem Alter.

Bei mir ist das ein bisschen schwierig.

Also hast du Sehnsucht nach Solingen?

Nein, ich habe ja keine richtige Heimat.

Weil meine Eltern nicht aus Solingen kamen.

Ich bin jetzt nicht uhr vor vorrückselter Solinger.

Also meine Eltern waren zugezogen.

Ich sprach noch kein Solingerplatt.

Ich hatte keinen einzigen Verwandten

außerhalb der Familie in Solingen.

Und meine Eltern haben sich in Solingen

jetzt auch nicht so wahnsinnig wohlgefühlt

aus einer ganzen Reihe von Gründen.

Mein Vater kam, in Hannover hatte der sich bewegt,

in so einem Avant-Garde-Zirkel.

Also für damals zeitkirmnistische Kunst,

was völlig verpönt war, 50er-Jahre.

Da war das in Adenauer Zeit.

Da waren das Verrückte, die sich dafür

für zeitkirmnistische Kunst interessiert haben.

Oder für Literatur.

Und da war es für meinen Vater unglaublich schwierig,

in Solingen Anschluss zu finden.

Ich habe nicht so einen Ausweispartner oder Gleichgesinnte,

die er da finden konnte.

Und meine Familie hatte immer so ein Außenseiterstatus.

Deswegen habe ich jetzt nicht die große Sehnsucht nach Solingen,

wo ich gestern Abend noch war und mein Vater besucht habe.

Wie alt ist der, will ich fragen.

Der wird jetzt 90.

Das ist ein schönes Alter.

Ich habe noch nicht ein großartiges Stück von Sebastian Herrmann,

das ist er, glaube ich, gelesen.

In der süddeutschen Zeitung

habe ich mit 49 Jahren erreicht.

Das fand ich total gut.

Der darüber schreibt, was man gewinnt,

wenn man älter wird.

Und sagt also diese ganze Unsicherheit,

dieser ganze Selbstoptimierungswahn,

dass steigert sich bis ungefähr zum Alter von 49,

dann ist der absolute Tiefpunkt erreicht.

Und interessanterweise werden Menschen dann so ab 60

wieder zufriedener.

Ja, das ist aber deutlich entspannter.

Ja, das ist ja in zwei Jahren der Fall.

Ich bin mal sehr gespannt.

Ja, ich muss sagen, ich weiß nicht,

er beschreibt das auch so schön,

diese Szene, wie die Gleitsichtbrille sorgt,

dann dafür, dass man irgendwann die Augen vor der Wahrheit

nicht mehr länger verschließen kann.

Also sozusagen dieses Gefühl,

du verlängerst deine Jugend immer noch ein bisschen mehr

und ein bisschen weiter.

Das ist irgendwann, es ist einfach erwahrungslos.

Das ist der Moment der Wahrheit.

Und der sagt dann, ja, und dann zögerst du,

und ha, das mit diesem Moment,

der Kauf der ersten Gleitsichtbrille,

aber irgendwann muss es einfach sein.

Und dann hätte man doch eigentlich das Gefühl,

okay, jetzt geht es endgültig zu Ende.

Und erstaunlich ist,

dass dann aber offenbar eine Phase großer Zufriedenheit kommt.

Und das beobachte ich auch bei Leuten,

wenngleich ich immer sagen muss,

ich glaube, das hängt auch sehr vor den persönlichen

Lebensumständen natürlich ab.

Zum Beispiel, der erfolgreicher, toller Autor ist

bei den Kollegen der Süddeutschen da zum Beispiel,

der hat natürlich eine Karriere,

der hat eine Perspektive,

der kann das noch ganz lange machen,

der hat das drauf.

Wenn du aber jemand bist, der mit 49 zum Beispiel

körperlich völlig am Ende ist

und seinem Beruf nicht mehr nachgehen kann

oder die Karriere hat nicht funktioniert,

was ja häufig gar nicht.

Das ist dann ein ganz menschener Fall.

Das muss man ja mal dazusachen.

Diejenigen, die nachher CEOs werden,

und so sind ja nun die Allerwenigsten.

Und mit 49 kannst du ziemlich gut absehen,

ob du noch irgendein Karriere-Sprung noch machen wirst.

Der müsste dann ganz schnell erfolgen

oder du wirst keinen mehr machen.

Und ich glaube, das ist so das Schwierige an dem Alter.

Aber es ist trotzdem interessant,

dass er sagt, es gibt viele Studien darüber,

das behauptet er nicht einfach so.

Also große Studien, aufwendige Studien,

die sagen, diese Langzeitstudien,

das fortgeschrittenes Alter,

weniger Stress, weniger Sorgen, weniger Ärger.

All diese Dinge führen zu einer

generellen, einer größeren Zufriedenheit.

Und allzuwerden geht also mit einem

wachsenden, emotionalen Wohlbefinden einher.

Wenn die Kunst des sich abfindens gelingt.

Ja, richtig.

Ich glaube, darum geht es.

Man muss sich mit vielem nicht abfinden, bis man 50 ist.

Und dann einerseits muss man sich mit

dem Alterungsprozess dann irgendwann abfinden,

weil irgendwann kann man eben auch mit der

Gleitsichtbrille die Augen nicht mehr

verschließen vor dem Alterungsprozess.

Und das zweite ist eben, sich abfinden,

dass man vielleicht nicht die Rolle in der

Welt spielt, die man sich mal erhofft

oder erträumt hat, als man jung war,

die man spielen wollte.

Oder, dass man sagt, oh, eigentlich,

so mit 60 hatte ich ja gar nicht

so ein schlechtes Leben.

Und das gilt natürlich gerade für unsere

Generationen, goldene Generationen

der Bundesrepublik.

Wir machten uns ja alle viel mehr Sorgen,

um das Leben unserer Kinder und unserer

Enkel, Klimawandel,

aggressivere Weltlage und so weiter.

Und denken immer,

was haben wir für eine vergleichsweise gute

Zeit erlebt.

Und wenn man anfängt, sich selbst auf die

Schulter zu klopfen und denkt, oh, war ja gar

nicht so schlecht.

Dann setzt dieser Zufriedenheitsprozess

eben ein, der einem hilft.

Ja, die nennen das Alterszufriedenheitsparadoxon.

Weil es ist ja eigentlich völlig widersprüchlich.

Da gibt es viele Leute, die sind

schlecht und so weiter.

Aber da gibt es Daten, unter anderem

aus Norwegen.

Bei Norweger sind eh ziemlich zufrieden

und glückliche Menschen, hab ich immer das Gefühl.

Und die sagen, da gibt es halt

diesen Trend.

Der Zusammenhang zwischen

Lebensalter und subjektiven Wohlbefinden.

Das ist quasi wie eine U-Kurve.

Also in jungen Jahren

fortgeschrittenes, erwachsenen Alter.

Da ist alles schön und hell und freundlich.

Das ist ja auch ein weiterer

Gleitsichtbrillenjahre.

Da schieben sich dann so ein paar dunkle Wolken

über den Horizont.

Und dann geht es wieder nach oben.

Und der schreibt diesen schönen Satz.

Der Gipfel des Unglücks liegt

irgendwo zwischen 40 und 50.

Das war nicht total gut.

Ich dachte gut, dass ich darüber hinaus bin.

Erlebst du das auch so, Richard?

Bei dir?

Hast du das selber subjektiv so wahrgenommen?

Nein, bei mir war das nicht so.

Ich habe mich in der Phase

durch den Erfolg von wer bin ich.

Gerade in der Phase, die besonders kritisch

gewesen wäre, darüber nachzudenken,

warum aus mir nichts geworden ist,

habe ich einen ziemlichen Sprung

nach vorne gemacht.

Das hat also diese Unglücksphase

nicht ausgelöst.

Übertüncht.

Aber das kann ja bei mir dann noch

mit Mitte 60 oder so kommen.

Vielleicht hätte ich ja den unzufriedenen

Trend noch.

Aber das finde ich total spannend.

Das kannst du auch gerade beobachten.

Ich denke immer noch an dieses Gespräch

mit Carla Rauchel, weißt du das?

Letzte Generation.

Die hat mich irgendwie wirklich gepackt.

Ich stimme auch nicht

in diesen Chor der Leute an,

die sagen, die muss man jetzt

in die Leute eingesperrt

worden von der letzten Generation.

Völlig korrekt, wenn man sich daneben

benimmt und gegen geltendes Recht verstößt.

Gerade verurteilt worden ist

wenn man sich ausgeht

und sich direkt wieder festklebt,

dann muss man halt damit rechnen,

dass man dann irgendwann auch

in Knast geht.

Und trotzdem, finde ich,

muss man die schon auch ernst nehmen

und es berührt einen.

Ja, ich sehe das.

Es ist ein positiver etischer Impuls.

Und sie haben

eine Wangenfunktion.

Also wenn diese letzte Generation

fehlen würde,

dann wäre es immer noch hinreichend

Menschen, die den Klimawandel

nicht ernst genug nehmen würden.

Also ich glaube, sie erfüllen

eine nützliche Funktion.

Ich glaube das wirklich.

Und ich glaube auch, dass das das ist,

was sie mit diesem Pathos antreibt

und sie auch Gefängnisstrafen

in Kauf nehmen lässt.

Ja, im Sinne einer höheren Sache.

Einer höheren Sache dienen.

Genau.

Und das ist ja nicht grundsätzlich verkehrt.

Das war für mich plötzlich so

wie so eine Tür, die sich da öffnet.

Diese Altersforschung sagt,

die Angst vor dem Weltuntergang

ist ein Phänomen der Jugend.

Ja.

Also gerade junge Leute neigen

sozusagen zur Apokalypse.

Ja, aber das ist auch relativ einfach,

warum das so ist.

Als junger Mensch hast du Angst,

dass die Welt untergeht.

Als alter Mensch hast du Angst,

dass du untergehst.

Und du siehst ja dein eigenes Ende vor Augen.

Und damit bist du natürlich viel mehr beschäftigt.

Und wenn du jung bist,

dann glaubst du nicht, dass dein eigenes Leben

auf natürliche Art und Weise schnell zu Ende gehen kann.

Und hoffst auch, dass es nicht passiert.

Mit dem gleichen Maße fühlst du dich

für die Welt verantwortlich.

Weißt du, wenn man jung ist,

dann traut man sich die Kraft zu, die Welt zu verändern.

Richtig.

Ja, und wenn man alt ist, ist man froh,

wenn man das schafft, ein paar kleine eigene Gewohnheiten zu verändern.

Also da verändert sich natürlich der Trichter.

Und deswegen ist auch klar,

die Zufriedenheit im Leben wächst

mit der Verschwinden

der Ansprüche an sich selbst.

Je weniger man noch von sich erwartet,

umso leichter ist es,

auch mit sich und der Welt zufrieden zu sein.

Ja, das sagen die übrigens auch.

Dass im Alter sinken die Ansprüche

und das entspannt natürlich ganz enorm.

Ja.

Das ist schon wahr.

Und dann kommt es natürlich auf gewisse Charaktereigenschaften an.

Also wenn du zum Beispiel

diesen wichtiger Charakterzug,

der dann auch ins Alter hinein wirkt,

weil wenn du gewissenhaft bist,

dann bist du auch in jungen Jahren

eher bereit sozusagen Freundschaften zu pflegen

und zu erhalten.

Und im Alter wird dann diese Freundschaft

zu einem wirklichen Kostbahnschatz.

Das ist interessant.

Ja, weil du als junger Mensch schließst du ja

sehr schnell Freundschaften.

Und je älter man wird,

umso mehr bekannter hast du

und umso weniger Freunde in Relation dazu.

Wenn du dich nicht mehr mit Haut und Haaren

auf andere Menschen einlässt

und weil du vielleicht auch den Hunger

nach anderen Menschen nicht hast,

der ja sehr intensiv sein muss,

damit eine richtig gute Freundschaft daraus entsteht,

muss sich für den anderen ja sehr, sehr interessieren.

Sonst ist er ja kein Freund von dir.

Du musst sehr viel gemeinsam erleben,

um eine Freundschaft zu festigen.

Und das sind alles Dinge,

da fehlt hier dann im Alter die Zeit zu.

Und dann hast du auch deinen hoffentlich jedenfalls

deinen Satz von fünf, sechs guten Freunden

und der Rest bleibt dann notorisch

im bekannten Status.

Ja, es war, es war.

Dieses, das Einzige, was sozusagen,

was mich daran so ein bisschen irritiert ist,

also der Faktor Zeit, ne?

Ich habe mal ein Gespräch

mit Udo Jürgens vor Jahren geführt

über genau dieses Thema.

Und der sagte, ich glaube,

das glaube ich schon mal erzählt,

am Anfang des Lebens läuft einfach Sand

durch die Sandur des Lebens.

Und dann ist es irgendwann Gold und dann ist es Platin.

Und der große Philosoph,

Arze Schröder,

sagte mir irgendwann mal, da war es um die 50,

liebe Grüße, liebe Arze,

sagte Markus, weißt du,

jetzt bin ich 50,

ich bin mir darüber am Klaren,

noch 20 geile Sommer.

Und das habe ich mir wirklich gemerkt.

Ich dachte, ja.

Und Arze macht aber keinen unzufriedenen Eindruck dabei,

dass jemand, der das Leben sehr versteht,

deswegen mag ich ihn auch so.

Aber natürlich die Vorstellung,

dass da sozusagen so ein Countdown läuft,

ja, von 20 langsam runter auf 0,

das ist natürlich schon etwas,

was einen befremdet.

Und wenn du dann siehst, deswegen frage ich auch gerade

nach dem Alter deines Vaters,

wenn du dann siehst, wie Menschen, die dann sehr alt werden,

die wollen das dann irgendwann nicht mehr.

Und die Phase erlebe ich auch

bei meiner Mutter zum Teil,

das ist, glaube ich, mühsam.

Aber das ist eine Gnade.

Wenn du dir sagst,

wenn ich morgen nicht mehr aufwache, ist nicht schlimm.

Ich meine, diesen Zustand zu erreichen,

der spricht nichts gegen.

Also es ist viel schlimmer,

wenn man klammert

und noch da bleiben will

und das Gefühl hat, noch nicht fertig zu sein

mit dem Leben.

Also am Ende ist das gut,

wenn man diesen Zustand erreicht.

Ja, das ist wahr.

Aber ich glaube dennoch,

dass die Angst natürlich vor dem Tod,

die ist da, die hat jeder Mensch,

die ist einfach ganz tief in uns drin.

Und dann mit deinen Kindern,

also Kinder haben ja irgendwann Phasen,

wo sie anfangen, ganz intensiv

über die eigene Vergänglichkeit nachzudenken.

Das kommt ganz früh, das ist sehr interessant.

Die werden plötzlich, wird denen klar,

okay, das ist nicht selbstverständlich,

dass ich am Leben bin

und dann kommt mitunter so eine richtige Panik

vor dem Tod, vor dem eigenen Ende,

vor dem Sterben hoch.

Und ich weiß doch, ich habe oft gedacht,

wie beantwortet man diese Frage eigentlich gut,

wenn die kommt, Papa, muss ich irgendwann sterben.

Wenn man so sehr leben will wie du,

dann stirbt man auch nicht.

Ja, also natürlich

mitgedacht, die Einschränkung,

es kann ein schlimmer Unfall passieren

oder was auch immer.

Aber wenn man so sehr leben will,

dann stirbt man natürlich nicht.

Und das passiert dir dann auch nicht.

Aber umgekehrt Menschen, die nicht mehr leben wollen,

die sterben man auch irgendwann.

Und das ist dann auch das Dignal, von der du sprichst,

dass der Zustand dir dann auch ein guter Zustand ist,

weil man es dann irgendwann auch möchte.

Es ist interessant, wie sozusagen

am Anfang des Lebens und auch am Ende des Lebens,

diese großen existenziellen Fragen,

die bleiben immer die gleichen.

Und die sind da.

Beschäftigst du dich dann?

Ja, ich meine, das Leben hätte ja keine Tiefe,

wenn es seine tragische Dimension nicht hätte.

Also alle großen Dinge,

die den menschlichen Leben ein Wert

verleihen haben, was tragisch ist.

Das gilt natürlich

in erster Linie für den Tod und für die Liebe.

Also

dem Glück der Liebe

steht ja immer die Angst vor ihrem Ende

oder ihrem Scheitern

oder sowas entgegen.

Also je intensiver die Liebesgefühle sind,

umso größer

ist das Block ohne die Verletzlichkeit

und die Tragik,

wenn es zu Ende geht und so.

Und das sind ja so diese großen

Evidenzerfahrungen,

des menschlichen Lebens.

Und da gehört mir als zweites eben der Tod dazu.

Wenn diese Dinge nicht da wären,

wäre das Leben eine

ganz merkwürdige Angelegenheit.

Als drittes könnte man vielleicht sogar noch

den Humor dazu ziehen.

Leute wie Atze leben besser, definitiv.

Ja, würde ich auch sagen.

Ja, unbedingt.

Der Humor ist eigentlich das,

was einem am besten hilft,

mit der Tragik des Lebens umzugehen.

Also entübelt die Tragik.

Gallen Humor, den man hat

oder über sich selber lachen können,

die Fähigkeit zu haben

aus sich rauszutreten

und sich selbst nicht mehr so ernst zu nehmen

oder sich im Humor

für nichts Besonderes zu halten.

Also das sind ja ganz große Fähigkeiten,

die der Mensch entwickelt hat

und die ihn vermutlich von anderen Tieren unterscheidet.

Also wir wissen nicht, ob es Tiere gibt,

die einen Sinn für das Komische haben,

aber mit Sicherheit nicht in dieser

ausgeprägten Form wie Menschen das haben.

Das ist übrigens, ich habe ja vorhin von Bergson

erzählt, ein großes Thema von Bergson

gewesen.

Er hat gesagt,

mit dem Humor und mit dem Lachen

und mit dem Komischen und so weiter zu beschäftigen.

Weil das eben doch etwas ist,

was den Menschen in einer gewissen Art und Weise

einzigartig macht.

Und weil das eben eine ganz große

und ganz tolle Kunstfertigkeit ist,

aus sich selbst heraustreten

zu können.

Und er hat gesagt,

in einer Welt, in der alle Menschen

durch und durch rational wären,

würde immer noch gelacht.

Lachen und Humor und so was,

etwas sehr Rationales ist.

Weil es so dieses Aussicht heraustreten.

Das ist gar nicht so was

rein intuitives oder so,

sondern das ist Abstand zu sich selbst zu

werden.

Und Abstand zu sich selbst zu wählen

und zu empfinden, das ist eine ganz wichtige

Lebensqualität.

Vielleicht hilft es einem auch irgendwann am

Lebensende, mit dem Tod besser umzugehen.

Wahrscheinlich.

Ich erinnere mich an ein Interview von

Jürgen Schäfer,

der im Angesicht des Todes,

der wusste, irgendwann geht es zu Ende.

Das war zwei, drei Jahre vor seinem Tod.

Auf die Frage, ob ich Angst davor habe,

genau so eine humore

geantwortet habe und sagte,

ein bisschen schon.

Aber wenn wir mal ehrlich sind,

es ist bis jetzt noch keiner Lebente

aus der Sache herausgekommen.

Und es fand ich halt so einen schönen,

ein bisschen schönen Perspektive auf das Leben.

Ich kenne von Mankellen nur sein letztes Buch.

Das hieß der Feind im Schatten,

wenn ich das richtig in Erinnerung habe.

Und da hatte er seine einsetzende

Demenz

Valander zum Thema gegeben.

Das heißt also,

was mich wahnsinnig beeindruckt hat,

ist, dass es da so eine mysteriöse

Rätselgeschichte war.

Übrigens, wahnsinnig modern vom Thema.

Wahnsinnig modern.

Da ging es darum, dass da ein U-Boot

irgendwo in der Ostsee aufgekreuzt ist,

was da irgendwie nicht sein durfte, aus

dem U-Boot, dann war es am Ende,

aber ein amerikanisches U-Boot,

was das Recht nicht bekannt werden durfte

und so weiter.

Aber der Fall selber wird nicht geklärt.

Er wird also nur so am Rande

und in Teilen geklärt und es bleiben

ganz viele Details übrig.

Und parallel dazu

wird der Kommissar Valander immer Dementor.

Also kriegt dann vergisst plötzlich

Dinge, hat Erinnerungslücken und so weiter.

Und Mankell selber hatte ja, glaube ich,

eine leicht einsetzende Demenz.

Das heißt also jemand,

der an sich selbst eine Demenz beobachtet,

gestaltet

in seinem letzten Roman

einen Kommissar, der zunehmend Dement führt

und deswegen den Fall nicht mehr vollständig lösen kann.

Und ich glaube,

diese Souveränität

mit dem eigenen Schicksal umzugehen,

daraus Kunst zu machen, ähnlich wie beim Lachen,

auch sich selbst herauszutreten

und sich, was man ja macht, wenn man Literatur macht

und sich selbst aus einer Distanz zu beschreiben.

Das ist ganz großes Kino.

Also mich hat dieses Buch sehr berührt.

Ich fand das ganz großartig.

Also psychologisch sehr, sehr gut.

Super interessant, ja.

Hast du vor dem Zustand, Richard,

Demenz, ne?

Also für jemanden,

der so sehr von seinem Kopf lebt

und von dem, was er denkt,

der so sehr ist, was er denkt.

Was würde das mit dir machen,

wenn du so eine Diagnose bekommen würdest?

Ja, ich glaube, ich hoffe,

das Gute an der Demenz ist,

ich glaube, das ist eine lange...

Das ist der alte Gag dazu,

aber ich glaube, die Phase dahin

ist so bitter.

Nein, ich glaube, das ist...

Also ich denke, das wird mir passieren im Alter.

Meinst du? Ja, das meine ich,

weil meine Großmutter ist 97 geworden

und bei der ist das

Kurzzeitgedächtnis.

Kurzzeit, starke Kurzzeitdemenz

bekommen.

Und ich glaube, das ist

genetisch mit meiner Familie vorgezeichnet

und ich glaube tatsächlich, ich bin ganz sicher,

dass mir das passieren wird.

Ich verlasse mich ziemlich gut darauf,

dass mein Langzeitgedächtnis,

was viel besser ist als mein Kurzzeitgedächtnis,

dass das erhalten bleibt.

Wieso so nüchtern, schaust du da drauf?

Aber ich glaube, ich bin ja jetzt schon,

ich bin nicht Kurzzeitbement,

aber Kurzzeit uninteressiert.

Und zwar etwas zu viel.

Etwas zu viel.

Das sind schon erste Symptome?

Das sind erste Symptome,

die da altert dein Gehirn.

Da bin ich ziemlich sicher.

Also ich gehöre auch zu den Menschen,

wo man sagt, was hast du vor drei Tagen gegessen,

die müssen da sehr lange drüber nachdenken.

Oder viele so Alltäglichkeiten.

Wann irgendwo der Zug fuhr

und wann man wohin musste

und um wieviel Uhr die Aufnahme zum Podcast beginnt

und so, das sind so Dinge.

Das kriege ich so eben noch hin, würde ich mal sagen.

Aber da fällt sozusagen

keine große Aufmerksamkeit drauf.

Und diese Dinge,

sind bei mir so richtig immer weg und durch.

Und ich denke,

dass sich das im Alter verstärkt.

Also wenn ich mich mit meinem Vater unterhalte,

den interessiert das alles überhaupt nicht mehr,

diese Kurzzeitsachen.

Aber wenn der mein

Philosophiegeschichtsbuch Korrektur liest,

dann kann ich mich mit dem

über Robert Musil oder sich Friedrich Karkauer

und über Benjamin unterhalten,

als wäre er 40.

Also das ist überhaupt kein Alterungsprozess,

aber in anderen Bereichen

ist er natürlich schon sichtbar.

Also da wo der Cursor der Aufmerksamkeit nicht mehr liegt.

Wenn man im Alter vor allen Dingen

in Erinnerungen lebt

und einem das alltägliche und tägliche

immer banaler wird,

so dass man das nicht speichert,

dann meine ich,

setzt rein psychologisch so eine Art Kurzzeitsamens ein.

Das ist kein Sein.

Also das hängt ja auch damit zusammen,

es gibt ja so eine weiße Schicht,

die ist um deine Nervenbahnen rum

und wenn die anfängt zu verkrusten

und so weiter und porös und so zu werden,

dann werden die Informationen

nur noch sehr langsam weitergegeben

oder gar nicht.

Es spielt irgendwie auch eine Rolle

bei diesem ganzen riesigen Bereich

der Altersdemenz, egal wie man das jetzt nennt,

ob man da ein Begriff Alzheimer benutzen möchte

oder nicht, das ist ja alles ein sehr umstrittenes Thema.

Aber ich denke, dass Teile des Gehirns

die systematisch nicht benutzt werden,

irgendwie einrosten.

Also richtig massiv sozusagen sichtbar

in dieser Myolinschicht

und insofern bis zu einem gewissen Grade

ist einerseits Genetik,

aber auf der anderen Seite

spielt das eigene Verhalten schon eine Rolle dabei.

Und ich glaube,

ich bin der klassische Kandidat

für eine Kurzzeitdemenz im Alter.

Gut, dann werden wir uns irgendwo

auf eine Bank setzen, gemeinsam,

Hugo Egon Balder,

habe ich mal gefragt, wie er sich das Altern vorstellt.

Du hast aber auch schöne Vorbilder,

Udo Jürgen zu Hugo Egon Balder.

Warte, warte.

Unterschädlich.

Die unterschätzten Philosophen.

Absolut.

Hugo sagte damals zu mir auf die Frage,

wie er sich das Altern vorstellt,

sagte er, weißt du, ich werde an der Nordsee

auf einer Bank sitzen und langsam verblöden.

Und die Vorstellung,

dass wir beide uns einfach dazu setzen.

Aber stell mal vor, bei dir ist das Langzeitgedächtnis weg

und bei mir das Kurzzeitgedächtnis.

Kannst du mal drüber nachdenken, was schlimmer ist?

Ja.

Also wenn du dich zwar noch wunderbar daran erinnerst,

was du am Morgen gegessen hast,

aber nicht mehr so richtig weiß, wer du bist,

dann würde ich einen Zweifelsfall sagen,

immer noch lieber Kurzzeitdement als Langzeitdement.

So was von der Zeit.

Übrigens, zu den großen Philosophen.

Also Udo Jürgens bin ich nie begegnet.

Also ich habe ihn mal aus 10 Metern Entfernung gesehen,

aber er hat nie mit ihm geredet.

Und er wollte, ich glaube,

es war sein 75. Geburtstag.

Er hat das ZDF eine große Show für ihn gemacht.

Ja, wie weißt du, wer die moderiert hat?

Hast du nie moderiert?

Ich meine ja.

Jetzt sind wir damals knapp aneinander vorbei.

Ich weiß nämlich nicht, ich habe es nicht gesehen,

aber es war aber ein Programmpunkt vorgesehen,

dass er mit mir über die Liebe philosophieren wollte.

Ich hatte ja damals ein Buch über die Liebe geschrieben.

Ich weiß.

Ein unordentliches Gefühl.

Und er hatte was dazu geschrieben,

was er mir geschickt hat.

Und indem er das meinte,

wie unglaublich weise und so weiter dieses Buch sei.

Und dass das alles genau so war,

das war ein Buch,

und dass das alles genau so,

er würde das über die Liebe genauso sehen wie ich.

Und die Kernthese dieses Buches ist,

dass wir in der Liebe

zwei Zustände miteinander vermengen,

die relativ wenig miteinander zu tun haben.

Das eine ist eben die Sexualität

und die Hoffnung auf größtmögliche Aufregung.

Und auf der anderen Seite

das Bedürfnis nach Akzeptanz und Geborgenheit.

Also gepaart gerade

mit einem Minimum einer Aufregung.

Und dass das Gleiche in der Hirnschemie,

also Stoffe sind,

wie Serotonin für die Zufriedenheit

und Dopamin für die Erregung,

die nicht parallel

hochgehalten werden können.

Das heißt, du kannst nicht

von einem anderen Menschen

dauerhaft geborgen elektrisiert sein.

Das geht nur, solange du verknallt bist

und der Zustand ist nach Dajan weg.

Oder meistens deutlich eher.

Und das fand er alles,

stimmt alles und die Widersprüchlichkeit der Liebe

und das Sexualität

und Geborgenheitsbedürfnis

aus verschiedenen Wurzeln kommen,

auch evolutionär und so.

Das hat ihn alles überzeugt.

Er wollte, dass wir beide

auf einem Sofa sitzen

und über die Liebe philosophieren,

aber in weißen Bademänken.

Das war also der Gag.

Jetzt stelle ich mir wirklich vor,

ich hätte das gemacht, diese Bilder

wären mir eine Liebe lang um die Ohren fliegen,

wie ich, ja,

schön gebräunt,

neben dem ebenso gebräunten Udo Jogens

sitze und über die Liebe philosophiert.

Schade, du hast abgesagt.

Ich habe gedacht,

ich finde Udo Jogens interessant.

Ich mag den auch.

Ich hätte gar nichts dagegen gehabt,

mich mit ihm über die Liebe zu unterhalten,

aber diese frotte Bademantelnummer

wäre ich nie mehr los geworden.

Das glaube ich auch.

Also ich hätte sie dir, glaube ich,

wieder zur zweiten Folge von Bademanteln,

Philosoph und so weiter.

Überhaupt nicht ausrechnen,

oder auch einfach nur darunter nackt.

Ja, ja, das wäre wahrscheinlich die Bedingung gewesen.

Genau, Brecht,

so wie nicht dahinter, so wie nicht darunter.

Natürlich.

Kennst du eigentlich

der Mann mit dem Vergott?

Ja, das ist der Dokumentarfilm.

Das ist ein Spielfilm über Udo Jogens.

Ja, der kam danach.

Es ist ein großartiges Buch

über die Geschichte der Familie von Udo Jogens.

Ein Wahnsinnsbuch.

Ocklmann.

Hauskau beginnt,

Bankiersfamilie und so weiter.

Wahnsinn.

Ich habe das damals verschlungen.

Das ist ein ganz großartiges Buch,

der Mann mit dem Vergott.

Ich habe gerade Udo Jogens sagst,

fällt mir jetzt gerade an Anstand

und Moral und all diese Dinge.

Ich höre immer noch gerne diese Texte,

Ehrenwertes Haus und so weiter.

Glaubst du, wer hat das Menschen,

wenn du dich jetzt auch mit der ganzen

jüngeren Philosophiegeschichte beschäftigt hast,

einen klaren moralischen Kompass haben?

Leben die besser oder schlechter?

Ich habe eine Frage.

Wenn ich das wüsste.

Das hilft natürlich in vielen Situationen.

Aber so ein ganz klarer moralischer Kompass

hat man ja eigentlich nur,

wenn man starke ideologische

oder starke religiöse Überzeugungen hat.

Wenn man die nicht hat,

dann ist das mit dem Kompass,

der immer richtig geht,

eigentlich kaum möglich.

Ja.

Stimmt.

Ja, also ich muss

in vielen Situationen,

wenn ich versuche, die zu bewerten,

immer wieder neu drüber nachdenken.

Weil ich wieder streitende Gefühle habe

oder weil meine Gefühle andere sind,

als meine Überlegungen sind

und muss versuchen das in Einklang zu bringen.

Das heißt also,

wenn man nicht so ein religiöses

oder ideologisches Wertefundament hat,

dann muss man sich in moralischer Hinsicht,

wenn man redlich sein will,

aber eigentlich immer wieder neu justieren.

Das ist interessant.

Ich habe ein wirklich

gutes Interview mit Heinz Bude

gelesen, den du auch kennst.

Ja.

Ich schätze den sehr, du auch, nämlich an.

Ja, absolut.

Heinz Bude ist ein faszinierender Mensch.

Ich habe den ein paar Mal getroffen

für Dokumentationsprojekte,

was wir 2017

diesen Deutschlandfilm gemacht haben.

Und

das fand ich total interessant.

Der hat damals ein paar kluge Sachen gesagt.

Der hat damals auch erklärt, woher zum Beispiel

die Wut vieler Einwanderer

der ersten Generation kommt

auf Einwanderer der

letzten Generation.

Auf die, die 2015, 2016 gekommen sind.

Das war damals großes Thema.

Und der sagte, weißt du, das Gefühl dieser Leute

ist, und sie werden es sehen,

wenn sie ins Hochgebiet gehen und so weiter.

Weil ich ihn gefragt habe, wie kann es sein,

dass ich auf türkische Einwanderer

in der ersten Generation treffe,

die glühende AfD-Anhänger waren.

Das triffst du dort.

Und der sagt, ja, ja, ja, das ist doch logisch.

Heinz, denken Sie mal drüber nach.

Und der sagt, ja, warum?

Der meinte, ja, weil das Gefühl ist,

wir sind jetzt hier in dieses Land gekommen.

Wir haben was aufgebaut.

Wir haben uns ehrsinnig angestrengt.

Und jetzt kommt ihr,

und euch wird einfach alles in den Schoß gelegt.

Aber das Gefühl ist, ihr stellt euch jetzt bitte mal hinten an.

Weißt du,

was das Gefühl aufgefallen ist?

Nach dem Mauerfeier.

Türken in West-Berlin,

die auf die Aussies geschimpft haben.

Das wird wegen Begrüßungsgeld

und so.

Lukas, der gerade zuhört hier.

Was auch so erlebt, Lukas, ernickt.

Also, da gab es tatsächlich

und auch als dann

die Migrationswellen aus Osteuropa

kamen.

Das war ja dann in 90er-Jahren ein Thema,

dass viele Leute aus Polen

weitergekommen sind und so weiter.

Und was haben die Türken geschimpft?

Richtig.

Aber irgendwie liebt man es so,

weil es ist alles so menschlich

und es ist alles so leicht nachvollziehbar.

Meine Banane, deine Banane.

Ich bin zum Beispiel immer noch

nicht gerade neulich

mit Freunden drüber gesprochen.

Ich kam ja irgendwann

Anfang der 90er dieses Land

und zur Begrüßung

gab es bei mir kein Begrüßungsgeld

keine Bananen, sondern

mir würde zur Begrüßung direkt mal

mein italienischer Motorradführerschein abgenommen.

Und zwar mit der zweifelhaften Begründung.

Sie haben in Italien

einen Motorradführerschein gemacht.

Sie können ja gar nicht richtig Motorrad fahren.

Ich hatte noch nie ...

Ich nehme mal an, dass Italiener

ihrem Selbstwertgefühl nach

die besten Motorradfahrer

der Welt sind.

Endlich sieht es einer.

Und bis heute,

regt mich das unfassbar auf.

Ich habe ihn auch nie wieder bekommen.

Ich müsste jetzt wieder ganz neuen

Motorradführerschein machen.

Der liegt doch noch in irgendeinem Safe,

oder so.

Jetzt meine Beschwerde.

So, machen wir jetzt mal ganz offiziell.

Wir kommen vom Thema Frechheit.

Heinz Bude

hat neulich darüber nachgedacht,

was so ein altmodischer Begriff

wie Sünde,

was der für unser Leben heute noch bedeutet.

Und das fand ich total interessant.

Er sagte, Sünde

ist immer noch eine ganz wichtige Kategorie.

Und zwar mit der Begründung,

wenn ich keine Idee

von meiner Sündenfähigkeit habe.

So hat er sich ausgedrückt.

Dann habe ich auch keine Idee

des Scheiterns an mir selbst.

Das heißt,

dann weiß ich umgekehrt auch nicht,

was ein gutes,

was ein gelungenes Leben sein könnte.

Und das fand ich so interessant.

Sünde ist ja

ein Vergehen an dir selbst

und an deinen eigenen Vorstellungen.

Von dem, wie ein richtiges

und wie ein gutes Leben aussehen könnte.

Das heißt, man versündigt

sich sozusagen an seinen eigenen Prinzipien.

Geht gar nicht so sehr um die anderen.

Versündigung gar nicht anders.

Ja, das ist ein interessanter Gedanke.

Also Kant hat versucht,

mit seinem kategorischen Imperativ

die Kategorie der Sünde,

der Kirche wegzunehmen

und selbst gegenüber zu retten.

Also dieser gleiche Gedanke,

dass man seinem Gewissen gegenüber verpflichtet ist.

Und wenn man den religiösen Kontext

daraus nimmt, dass man dafür in die Hölle kommt

oder bestraft wird,

dann ist es immer noch,

das größtmögliche Unrecht,

was man sich selbst zufügen kann,

ist, wenn man gegen seine eigene Grundsätze verstößt.

Also, ich meine,

eigentlich ist das Gewissen, was man hat,

ist ja so eine Art Uhr, die eigentlich immer richtig geht.

Nur man selber.

Man guckt nicht immer gerne so genau drauf.

Man merkt ja,

wenn man Dinge macht,

die moralisch nicht in Ordnung sind.

Also ich nehme an jeder Mensch,

merkt das außer er hat schon Tausende von Malen

oder so gemacht.

Also ich glaube, irgendwie gibt es irgendwann so ein Effekt,

dass das irgendwann so zum Verstummen gebracht wird

und dann geht es vielleicht auf ein Totenbett

erst wieder los oder so.

Aber normalerweise ist einem bewusst,

wenn man an sich selbst versündigt.

Man kann schon das Langzeitgedächtnis verloren hat

in dem Moment.

Das stimmt.

Da wäre ich dann klein im Vorteil, merkst du gerade, ne?

Ja.

Nur ist das ja, die Sünde hatte ja noch den Trick des Beichtens.

Richtig.

Und dass der große Unterschied kann,

der ja in der protestantischen Tradition steht.

Also, dass du dir selbst gegenüber verpflichtet bist

und nicht gegen deinen Gewissen handeln darfst.

Da gibt es ja keinen Verzeihen in dem Spiel.

Anders als in der katholischen Kirche,

wo man sich ja von allem befreien kann.

Was ist besser, ne?

Also, die protestantische Tradition,

dass der Schuldenberg, den du anhäufst,

in deinem Leben immer größer wird.

Und so laufen die Leute dann auch höher im Bahn.

Ja, eben, das Leben.

Das ist auch nicht gut, ne?

Das mit der Sünde ist natürlich auch ein Trick.

Irgendwo hingehen und ein bisschen Vater unter

oder Rosengrenze und alles ist wieder gut.

Ach, Rosengrenze, so viel muss es nicht sein.

Komm, zehn Awe Maria reicht, bitte.

Das heißt, du hast wahrscheinlich keine richtig großen Sünden.

Was wäre denn, wenn du jetzt

als Kind oder Jugendlicher

richtig schwere Sünden zu beichten gehabt hättest?

Hätten die dich da auch so

mit zehn Vaterunser davon kommen lassen?

Ich ehrlich gesagt,

wir haben als Kinder ja immer alle Sünden

irgendwie zusammengekratzt,

um überhaupt auf irgendwie

ein nennenswertes Sündenkonto zu kommen.

Und dann setzte man sich da rein irgendwie

und hat das dann ganz schnell so runter.

Und als man dann so ein bisschen älter wurde,

kam dann eine neue Kategorie dazu,

dann nutzelte man ganz, ganz zum Schluss

und so ganz verschämternd.

Und hier haben wir immer ein bisschen Unkäusch.

Und das war in der Hoffnung,

der Priester, der auf der anderen Seite sitzt,

hat das gar nicht richtig gehört

und gar nicht richtig verstanden.

Ich denke, in bestimmten Alter

kann es auch jemanden gesetzt haben,

der gerade darauf gewartet hat.

Nein, nein, nein, ich muss die da immer in Schutz nehmen.

Ich habe all das wirklich in der Kirche

und ja, der Fiemekirche zu tun,

mit Priestern zu tun, nie erlebt,

glücklicherweise, nie, nie, nie erlebt.

Das sind ganz fürchterliche Sachen,

die da immer wieder auch jetzt gerade wieder rauskommen.

Aber Richard, jetzt zum Schluss eine Sache noch.

Wir haben uns jetzt einfach so treiben lassen.

Ich fand es herrlich,

mit dir mal so über das Leben zu sprechen.

Wann kommt dein Band?

Dann führt da Philosophie.

Dann kommst du im Herbst im Oktober.

Okay.

Dann reden wir noch mal ein bisschen lausführlicher darüber,

finde ich gut.

Ich habe noch eine persönliche Frage.

Zum Schluss reden wir gerade sozusagen über Gelassenheit

und was man gewinnt, wenn man älter wird

und das Leben und den Sinn

und die Parkbank an der Nordsee,

auf der wir da mit Togo Egon Balder sitzen werden,

dem Gott, der Früchte, der Zitrone

und der Himbeere und der Himbeere.

Hast du das geguckt?

Ja, das habe ich gesehen.

Also, ich war inschregelmäßig,

aber ich wusste, wovon die Rede ist.

Das musste man auch nicht mehr als einmal sehen.

Der zweite Mal stellte man fest,

dass man die Schwierigkeiten dieses komischen Spiels

sowieso nicht versteht

und zweitens, dass es irgendwie immer dasselbe ist,

was da abläuft.

Richtig.

Die hätten eigentlich eine Folge jede Woche ausstrahlen können.

Es gab also überhaupt keine inhaltliche Variation

oder irgendwie sowas.

Ja, total.

Ich habe oft gedacht, ich habe Hugo so oft erlebt,

so ein herrlicher Lebenskünstler.

Hugo Egon Balder ist ein wirklich ein großartiger Typ.

Ich habe Hugo, das darf ich jetzt einmal erzählen,

aus dem Nähkästchen geplaudert.

Das war die Zeit, in der wir noch in Köln lebten

und ich bin immer für die Produktion nach Hamburg hin

und her geflogen.

Und komme eines Morgens,

da war irgendwie so ein Donnerstagmorgen zum Hamburger Flughafen

und da stehen diese ganzen grau gewandeten Menschen

mit ihren Aktenkoffern ja

und alle sind irgendwie müde und kaputt

und müssen jetzt halt irgendwie ihr Tagwerk wieder beginnen

und die sind dieses Flugzeug rein.

Und ich gucke mich so um in dieser Abflughalle

und ganz hinten in der Ecke steht ein Typ

mit einer Sonnenbrille,

obwohl es draußen düster, dunkel, Hamburg, Regen war,

dunkle Sonnenbrille

und eine kanarienvogelgelbe Lederjacke.

Der fiel auf, kannst du dir die vorstellen?

Und es war unverkennbar, Hugo Egon Balder.

Und ich gehe zu ihm hin und sage,

Hugo, schön dich zu sehen.

Und der guckt so hoch und sagt,

ach Mensch, Markus, du bist

und dann sage ich, Hugo,

wieso diese Sonnenbrille

und er, du, ich möchte nicht erkannt werden.

Ich war das so welcher.

Das ist wahrscheinlich der gleiche Grund,

dass es in der Zeit seines Lebens

eine Sonnenbrille getragen hat, um nicht erkannt zu hören.

Ja, aber diese Kanarien,

also wenn du nicht gesehen werden möchtest,

siehst du nicht eine kanarienvogelgelbe Lederjacke an.

Ich hatte das Gefühl, Hugo Egon Balder

ist ein entfernter Verwandter von Rolf Zachern.

Ja?

Also die haben beide so was Grundanarchisches

und die Vorstellung mit ihm

gemeinsam auf der Nordseebank zu verzauseln,

das ist jetzt nicht die übelste Vorstellung.

Nicht die Übelste, gar nicht.

Das ist ein Lebenskünstler wirklich.

Richard, ich danke dir sehr.

Ich danke dir auch, Markus.

Das war sehr inspirierend.

Ein kleiner Streifzug durch die Gegenwart.

Sogar wie ihr Leben.

Genau, bis bald.

Danke dir.

Mach's gut.

Tschüss, Markus.

Du auch.

Ciao.

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In welchem Alter sind wir mit unserem Leben besonders zufrieden? Was ist das „Alterszufriedenheitsparadoxon“?
In dieser Folge sprechen Markus Lanz und Richard David Precht über ihre persönlichen Fragen an das Leben und fragen sich dabei auch,
ob der technische Fortschritt unser Leben bereichert oder einfach nur fahler macht.