OMR Podcast: Aufstieg und Fall von Krypto-Milliardär Sam Bankman-Fried (#632)

Philipp Westermeyer - OMR Philipp Westermeyer - OMR 10/1/23 - Episode Page - 1h 10m - PDF Transcript

Themes

Aufstieg und Fall von Sam Bankman-Fried, FTX Börse, Kryptowährungen, Finanzkrise, Kontakt mit SBF, Effektiver Altruismus, Bestseller-Autor, Krypto-Blick von Christoph Scheuermann, Krypto-Marketingstrategien

Discussion
  • Sam Bankman-Fried war einst einer der reichsten Menschen der Welt, aber sein Krypto-Unternehmen FTX brach zusammen und er wurde verhaftet.
  • Der Podcast diskutiert den Zusammenbruch des Hedgefonds von Bankman-Fried und die mögliche Verwendung von Kundengeldern für riskante Investitionen.
  • Es wird über die Volatilität des Kryptomarktes gesprochen und wie Bitcoin im Vergleich zu anderen digitalen Währungen relativ stabil geblieben ist.
  • Die verschiedenen Investitionen von Bankman-Fried und seine Verbindung zu Anthony Scaramucci werden erwähnt.
  • Scaramucci hat seine eigene Kryptowährung entwickelt und sein Unternehmen FTX hatte zeitweise eine höhere Bewertung als die Deutsche Bank.
Takeaways
  • Bevor man in Kryptowährungen investiert, sollte man sich über die Volatilität des Marktes im Klaren sein und gründliche Recherchen durchführen.
  • Der Zusammenbruch des Hedgefonds von Bankment Freed zeigt, dass selbst vermeintlich solide Institutionen betrügerischen Machenschaften zum Opfer fallen können. Es ist wichtig, sorgfältig zu prüfen, wo man sein Geld investiert und sicherzustellen, dass es angemessen geschützt ist.
  • Die Geschichte von Sam Bankman-Freed und seinem Zusammenbruch bietet Einblicke in die Kryptowelt und die Folgen von betrügerischem Verhalten. Es ist wichtig, bei Investitionen in Kryptowährungen vorsichtig zu sein und gründliche Recherchen anzustellen.
  • Die Geschichte von Scaramucci und FTX zeigt, wie Kryptowährungen und innovative Geschäftsmodelle schnell an Wert gewinnen können. Es ist wichtig, solche Entwicklungen kritisch zu betrachten und gründliche Recherchen anzustellen, bevor man in sie investiert.
  • Es ist wichtig, das Vertrauen in Finanzinstitute zu hinterfragen und gründliche Recherchen anzustellen, bevor man sein Geld investiert. Der Fall von SanBankment Freed zeigt, dass selbst vermeintlich solide und sichere Institutionen betrügerischen Machenschaften zum Opfer fallen können.

00:00:00 - 00:30:00

Der heutige Gast ist der Spiegelautor Christoph Scheuermann, der über den Krypto-Unternehmer Sam Bankman-Freed und dessen Zusammenbruch berichtet. Scheuermann hat den Unternehmer und seine Eltern kennengelernt und die Hintergründe des Falls untersucht. Sam Bankman-Freed, Gründer von FTX, war einst einer der reichsten Menschen der Welt mit einem geschätzten Vermögen von 26 Milliarden Dollar. Er stieg spät in den Kryptoraum ein und gründete eine Trading-Firma.

  • 00:00:00 Der heutige Gast ist der Spiegelautor Christoph Scheuermann, der über den Krypto-Unternehmer Sam Bankman-Freed und dessen Zusammenbruch berichtet. Scheuermann hat den Unternehmer und seine Eltern kennengelernt und die Hintergründe des Falls untersucht.
  • 00:05:00 Sam Bankman-Freed, Gründer von FTX, war einst einer der reichsten Menschen der Welt mit einem geschätzten Vermögen von 26 Milliarden Dollar. Er stieg spät in den Kryptoraum ein und gründete eine Trading-Firma. Seine Geschichte ist geprägt von seinem mathematischen Talent, psychischen Problemen und dem Aufstieg in der Krypto-Branche.
  • 00:10:00 Sam Bankman-Fried gründete die Börse FTX und hatte Erfolg mit seinem Produkt. Er konnte namhafte Investoren gewinnen und machte umfangreiches Marketing, um bekannt zu werden. Trotzdem war sein Geschäft in den USA verboten und er verdiente sein Geld auf den Bahamas.
  • 00:15:00 Der Podcast behandelt die Geschichte eines Investmentbankers namens Bankment Freed, der mit komplizierten Finanzprodukten auf den Bahamas viel Geld verdient hat. Er wollte auch Einfluss auf die Politik nehmen und hat Millionen an politische Parteien gespendet. Es wird untersucht, ob er dabei auch Geld von Anlegern verwendet hat.
  • 00:20:00 Der Podcast diskutiert die Zugänglichkeit und Sympathie des Unternehmers. Es wird erwähnt, dass er Probleme hatte, eine Nähe zu anderen Menschen aufzubauen. Trotzdem war er offen und zugänglich während des Interviews. Seine PR-Strategie wurde als erfolgreich angesehen, aber seine Entscheidung, mit Journalisten zu sprechen, hat ihm geschadet.
  • 00:25:00 Der Podcast diskutiert die Idee des effektiven Altruismus im Silicon Valley und wie sie von Sam Bankman-Fried unterstützt wurde. Effektiver Altruismus beinhaltet das Verdienen von viel Geld und das Spenden eines großen Teils davon, um möglichst viel Gutes zu bewirken. Diese Idee hat sich im Silicon Valley verbreitet, da sie Karriere und moralische Rechtfertigung verbindet.

00:30:00 - 01:00:00

Der Podcast diskutiert den Zusammenbruch des Hedgefonds von Sam Bankman-Fried und die Auswirkungen auf die Kryptowährungsbranche. Es wird spekuliert, ob Kundengelder für riskante Investitionen verwendet wurden. Die Eltern von Sam Bankman-Fried sind ebenfalls in den Skandal verwickelt. Es wird über die möglichen Strafen und die finanzielle Situation des Angeklagten gesprochen.

  • 00:30:00 Der Podcast diskutiert die Ereignisse rund um den Zusammenbruch des Hedgefonds von Bankment Freed und die Auswirkungen auf die Kryptowährungsbranche. Es wird erwähnt, dass die Insolvenz des Hedgefonds zu einem Bankrun führte und Fragen aufwirft, ob genügend Geld vorhanden war, um alle Kunden auszuzahlen. Es wird auch spekuliert, ob Bankment Freed Kundengelder für spekulative Investitionen verwendet hat.
  • 00:35:00 Die Ermittler werfen SanBankment Freed vor, Kundengelder für riskante Spekulationen verwendet zu haben, was zu einem Verlust der Einlagen führte. Es gibt auch interessante Geschichten über die Mitarbeiter und ihr luxuriöses Leben auf den Bahamas. Die Eltern von SanBankment Freed, ein Standford-Professor, wurden ebenfalls in den Skandal verwickelt.
  • 00:40:00 Die Eltern von Sam Bankman-Fried, Joe Bankmann und seine Mutter, sind in die juristischen Prozesse rund um die Vorwürfe gegen ihren Sohn verwickelt. Es wird behauptet, dass sie Geldgeschenke von Sam erhalten haben. Die Eltern fühlen sich belagert und betrachten sich als Opfer. Es bleibt unklar, ob Sam absichtlich Kundengelder verwendet hat, um Verluste zu decken.
  • 00:45:00 Die Podcast-Moderatoren diskutieren die Anklage gegen den ehemaligen CEO einer Kryptobörse und die Schwierigkeiten, mit denen er konfrontiert ist. Es wird erwähnt, dass der Autor Michael Lewis tiefe Einblicke in das Unternehmen hatte und ein Buch darüber veröffentlichen wird. Es wird auch darauf hingewiesen, dass Apple TV die Buchrechte gekauft hat.
  • 00:50:00 Der Podcast diskutiert die Risiken und möglichen Strafen für den Angeklagten in einem Gerichtsverfahren. Es wird erwähnt, dass er bis zu 100 Jahre im Gefängnis verbringen könnte, aber das ist nicht sicher. Es wird auch über die finanzielle Situation des Angeklagten und seiner Familie gesprochen.
  • 00:55:00 Der Podcast diskutiert die Rolle von Sams Bruder im Verfahren und seine Kritik. Es wird auch erwähnt, dass Sam psychisch leiden könnte, wenn er lange im Gefängnis bleibt. Die Krypto-Branche wird kritisch betrachtet, da sie viele unerfahrene Menschen anzieht, die schnell reich werden wollen.

01:00:00 - 01:09:36

Die Diskussion dreht sich um Investitionen in Kryptowährungen wie Bitcoin und die Volatilität des Marktes. Bitcoin hat seit 2008 eine relative Stabilität gezeigt, während andere digitale Währungen stark an Wert verloren haben. Der Investor Sam Bankman-Fried und seine verschiedenen Investitionen werden ebenfalls erwähnt. Anthony Scaramucci wird diskutiert, seine Geschäftspraktiken und seine Verbindung zu Tony Blair, Bill Clinton und anderen Prominenten. Scaramucci hat seine eigene Kryptowährung, FTT, entwickelt, um Geld zu generieren. Die Bewertung seines Unternehmens, FTX, stieg stark an und übertraf zeitweise den Wert der Deutschen Bank.

  • 01:00:00 Die Diskussion dreht sich um Investitionen in Kryptowährungen wie Bitcoin und die Volatilität des Marktes. Es wird erwähnt, dass Bitcoin seit 2008 relativ stabil läuft, während andere digitale Währungen stark an Wert verloren haben. Es wird auch über den Investor Sam Beckenfield und seine verschiedenen Investitionen gesprochen.
  • 01:05:00 Der Podcast diskutiert die Geschäftspraktiken von Anthony Scaramucci und seine Verbindung zu Tony Blair, Bill Clinton und anderen Prominenten. Scaramucci hat seine eigene Kryptowährung, FTT, entwickelt, um Geld zu generieren. Die Bewertung seines Unternehmens, FTX, stieg stark an und übertraf zeitweise den Wert der Deutschen Bank.

Heute ist Guest aus gegebenen Anlass der Spiegelautor Christoph Scheuermann.

Ich hab dann mit ihm gechattet auf Twitter, dann hat er irgendwann gesagt,

so lass uns doch mal irgendwie auf Signal wechseln, dann haben wir auf Signal gechattet,

irgendwann haben wir telefoniert.

Und ich dachte halt, das wird so ein fünf Minuten Telefonat.

Der Typ steht halt im Mittelpunkt eines weltweiten Skandals.

Fünf, sechs, sieh Millionen Kunden, keine Ahnung, wie viel das waren.

Es sind alle wütend auf ihn, er ist ausgeliefert worden von Bahamas an die USA

mit einer Kaution von 250 Millionen Dollar.

Also auch eine Summe, die dir irgendwie in den Kopf sprengt.

Und er sitzt da bei seinen Eltern zu Hause in Kalifornien, quasi in seinem Kinderzimmer.

Im Hausarrest, ne?

Im Hausarrest, mit ner Fußfessel.

Und hat eigentlich alles andere zu tun, als jetzt irgendwie mit dem deutschen Journalisten

irgendwie zu chatten.

Und irgendwann habe ich gefragt, ich bin da an der Westküste, mache ein paar Interviews,

haste Zeit und er meint so, klar, komm vorbei.

Let's go, go, go, go!

Herzlich willkommen beim OMR Podcast mit Philipp Westermeier.

Unser heutiger Partner kann nichts.

Das aber ziemlich gut und das schon seit 1998.

Nämlich Lichtblick.

Die setzen sich ein für einen klimaneutranen Lebensstil und setzen dabei konsequent auf nichts.

Keine CO2-Emission.

Und Lichtblick gibt euch dafür alles, was ihr dafür braucht.

100% Ögostrom, Wärmestrom, smarte E-Mobilität und eine passende App, mit der wird euer Smartphone

zur persönlichen Zentrale für klimaneutrale Energie.

Und ihr könnt damit alles im Hand umdrehen, um eure Verträge checken und ändern.

Außerdem könnt ihr euer E-Auto überall zum Festpreis laden, euren CO2-Fußabdruck berechnen

und Emissionen direkt kompensieren.

Wechsel zu Lichtblick ist super easy und lohnt sich gerade für euch doppelt.

Denn mit dem Code OMRFamily50 bekommt ihr aktuell 50 Euro extra Bonus auf die 100% Ögostrom von Lichtblick.

Also OMRFamily50, alles groß, alles zusammen, auf Lichtblick.de.

Spannende Frage, was ist der gerade erwähnte gegebene Anlass?

Ganz einfach, eine besondere Recherche von Christoph rund um diesen legendären Krypto-Unternehmer Sam Bankman Freed.

Man konnte es ja kaum für Krypto interessieren oder für Digitalwelt eigentlich interessieren,

ohne an Sam Bankman Freed vorbeizukommen oder SPF, wie er genannt wird.

Er war ja auch im letzten Jahr beim OMR Festival zugeschaltet.

Und man hat, glaube ich, verfolgen können, wie all die Top-Investoren der Welt,

Sequoia Capital und andere, in seine Börse FTX reininvestiert haben.

Verschiedense Prominente Tom Brady und viele andere haben für FTX Werbung gemacht.

Das Ganze endete aber im letzten Herbst so, dass diese Börse kollabiert ist.

Wieso, weshalb, warum, die Hintergründe?

Alles sprechen wir gleich.

Vor allen Dingen, aber ist ja sogar ein Kriminalfalt rausgeworden.

Es werden da verschiedenste Delikte unter anderem betrug dem Bankman Freed vorgeworfen.

Der sitzt mittlerweile auch in Haft.

Auch seine Eltern, kurioserweise Standford-Professoren, sind da mit reingezogen worden

und sind auch mit schuldig, wenn wir alles rausfinden.

Wahnsinnst skurril die ganze Entwicklung.

Und der Christoph war da extrem eng dran.

Hat den Sam kennengelernt, wie das kam, auch das besprechen natürlich gleich.

Hat die Eltern kennengelernt, war da mehrfach zu Besuch.

Hat sich das ganze Umfeld angeguckt.

Es ist wirklich höhrenswert, ein neuer Ansatz hier im Podcast zu sprechen,

nicht mit Unternehmern oder mit den aktiven Machern,

sondern mit jemandem, der auch ein Macher ist,

aber der vor allen Dingen auf der Recherche Seite ist, der sich solche Sachen anguckt

und in dem Falle dokumentiert, auch als Podcast die Podcastreihe dazu.

Also wer jetzt Appetit bekommen hat, vom Christoph ist kürzlich live gegangen.

Krypto Guru heißt die, ein Spiegel-Podcast.

Aber wie gesagt, der Appetizer daraus, den gibt es jetzt hier.

Auf geht's ins Gespräch mit Christoph Scheumann. Viel Spaß.

Christoph, hi.

Vielen Dank. Hi, Philipp.

Du bist ja jetzt schon jetzt sagen einige Jahre, kann man sagen, Redakteur,

auch auch US-Programm-Spiel gewesen, da vorne in der anderen Schule.

Und dann jetzt, wann bist du genau in das Sam Beckman-Fleuth-Thema reingeschläubert?

Ja, bei mir fing es schon relativ früh an.

Vor ein paar Jahren habe ich mich mit Krypto eng beschäftigt.

Ich bin dann irgendwie in der Pandemie, wie viele andere,

irgendwie in so ein Rabbit Hole reingegangen.

Und habe da bin ich auch immer so ein bisschen über FTX,

über die Börse von Sam Beckman-Fleuth gestolpert, so als Name.

Aber eigentlich ist es mir erst klar geworden, wer er ist,

als es zu diesem Riesen-Crash letztes Jahr kam.

Wann war das drinnen, was du in den USA warst?

Von 2017 bis 2019.

Aber damals war ja das noch kein großes Thema, da war FTX, also kein Household-Name.

Es war kein Household-Name.

Aber Krypto war schon so ein Thema, weil der Bitcoin-Kurs immer gestiegen ist.

FTX kam erst so auf die Bühne, so um 2019, 2020, irgendwann ein bisschen später.

Und irgendwann haben die ja sogar Superbowl-Ads geschaltet und so, ne?

Ja, ist Wahnsinn. Die waren echt so riesig groß, Superbowl-Ads,

haben irgendwie einen Basketballstadion in Miami gekauft,

die haben so viel Geld ausgegeben.

Das war echt unfassbar in den USA.

Also, man muss sich mal ein bisschen zurückverletzen in die Zeit der Pandemie,

als er Krypto riesengroß war.

So ging es mir übrigens auch, dann eigentlich zum ersten Mal von FTX vor 2-3 Jahren gehört

und alle sprachen von dem Gründer davon, Sam Bankman Freed,

der dann auch nur so SPF abgekürzt wird.

Der ist heute, wie alt ist der heute?

Der ist 31 heute.

Und es gibt natürlich einen Grund, warum du jetzt so mit dem beschäftigt hast,

also kein Buch, aber eine Podcast-Serie, ein Buch vielleicht auch noch,

aber über den wird ja gerade vieles gemacht.

Also, der ist gerade in der Tech-Branche der ganz große Name.

Ja, absolut. Also, es ist ein Riesenname, weil es auch ein Riesenabsturz war.

Und genau darum geht unsere Podcast-Serie.

Und der war aber zu seinen Hochzeiten, muss man auch sagen,

einer der reichsten Menschen in der Welt, ne?

Er war, also Forbes hat ihn irgendwie auf die Liste der 413 Amerikaner gesetzt,

hatte ein geschätztes Vermögen von 26 Milliarden Dollar mit Ende 20.

Also, das musste erst mal hinkriegen.

Also, um so ein bisschen zu einordnen, ich glaube, die Reichsten liegen so bei 100,

irgendwie da, Elon und Jeff Bezos und so.

Also, Deutschland wäre ja ganz, ganz weit vorne gewesen.

Wahrscheinlich wäre er einer der reichsten Deutschen,

aber du musst halt auch erst mal mit Ende 20 irgendwie 5, 26 Milliarden haben.

Es war halt ein Papiervermögen, ne?

Also, diese Bewertung kommt halt daher, dass er eine Menge Crypto-Tokens auch hatte

und wer weiß, wie viel Geld er wirklich wert war.

Erzähl mal so ein bisschen von dessen Wert gegangen war.

Ich meine, bevor wir zu dem ganzen Abschutz kommen

und zu den Vorwürfen, die jetzt gegen ihn im Raum stehen

und auch zu den ganzen skurrilen Entwicklungen,

da gibt es ja jetzt leider einige lustige Wendungen.

Aber wie ist er da hinkommen?

Es ist eine ganz interessante Geschichte,

weil Sam Bankman Freed in Stanford geboren wurde.

An der Uni, seine Eltern waren Juraprofessoren,

sind Juraprofessoren auch immer noch.

Das heißt, aus einer sehr, sehr angesehenen Familie an der US-Westküste

war dann da auf der High School, war so ein Mathe-Genie,

hat in der Schule schon irgendwelche Mathe-Schnitzeljagden veranstaltet,

war wahnsinnig interessiert an Zahlen,

hat ein unglaubliches Talent irgendwie auch für Rechnungen

und war sehr, sehr schnell im Kopf.

Hatte früh auch schon, da können wir vielleicht gleich nochmal drüber reden,

Probleme, irgendwie mit so psychischen Problemen,

hatte Schlafstörungen, auch irgendwie Depressionen,

hat Trader irgendwie auch behandelt

und ist dann da irgendwie aufgestiegen,

hatte dann Studienplatz am MIT an der Ostküste.

Also der Top Universität?

Top Uni, eine der Elite-Unis in USA

und wurde dann direkt weggekauft von einer Wall Street Trading Firma.

Und da hat er so sein Handwerk gelernt.

Das heißt, da hat er irgendwie verstanden,

als Trader, wie es da eben geht.

Also um Schnelligkeit, um Geschwindigkeit.

Und hat dann da irgendwie gesagt,

ja, Wall Street ist super, hat richtig gut Geld verdient,

mit Anfang 20, aber das ist nicht mein Ding.

Und dann hat er irgendwie gesagt,

naja, es gibt jetzt zwei Möglichkeiten für mich.

Entweder ich mache so eine Wohltätigkeitsorganisation,

engagiere mich ehrenamtlich für eine Organisation

oder ich mache mein eigenes Ding auf.

Damals war eben Krypto relativ groß,

der Bitcoin-Kurs bewegte sich so langsam

auf diese 20.000-Dollar-Market zu

und hat da gesagt, ich gründe eine Trading Firma.

Was hat er gemacht?

Also zu der Bitcoin-Party war dann eigentlich

sowas schon recht spät.

Aber ich meine, die ganzen Bitcoin-Millionäre,

die sind ja viel früher eingestiegen.

Das war jetzt gar nicht so,

dass er jetzt wahnsinnig früh das Thema erkannt hat,

kann man nicht sagen.

Nee, er war kein Krypto-Pionier,

er war auch nicht so ein Krypto-Aktivist.

Er war keiner von diesen Hackern,

die eben gesagt haben, mit Bitcoin, mit Krypto

will ich die Welt verändern dann so.

Als er in den Krypto-Space gekommen ist,

2017 war das ungefähr, da war Bitcoin schon 8, 9 Jahre alt

und er ist da in diese Branche gekommen,

als so Späteinsteiger.

Und er hatte dieses FTX, also er gegründet,

diese, in Amerika sagt man heute Casino,

aber damals war hier das Erbank.

So sieht man auch, wie sich die Begriffe verändern.

Aber wenn er heute darüber gesprochen wird,

das ist anders als damals.

Aber es ist eigentlich ein Bank

und er hat vor allen Dingen mit den besten Investoren der Welt,

also die mit der höchsten Reputationen überzeugen können,

seinen Dingen da rein zu investieren.

Du musst dir halt diesen Space vorstellen,

damals wie so eine Versammlung an echt schrägen Figuren.

Hazardöre, Zocker, Trader, wie so ein Wild-West-Ding,

so ein Casino.

Und er kam da rein, Sohn von Neuroprofessoren

an der Westküste, Mathe-Genie

und er war plötzlich irgendwie derjenige,

zu dem alle aufgeschaut haben.

Er war so der Seriöse, aber auch derjenige,

der gesagt hat von Anfang an, ich will hier gar nicht

Milliarden machen und mir Yachten davon kaufen,

sondern ich will mit dem Geld Gutes tun.

Und da hat er ein totales Alleinstellungsmerkmal.

Plus seine Börse FTX,

die so um 2019 gegründet wurde, war echt, echt gut.

Das Produkt war am Anfang super.

Also technisch gesehen?

Technisch gesehen, die Trader fanden das klasse.

Es war schneller als andere, besser von der Handhabung.

Er hatte dann ein gutes Produkt,

was er auf den Markt gebracht hat.

Und er hatte dann halt auch, sagen wir, dieses Fundraising,

also er hat sehr viel Geld bekommen,

vorkommen legal von Investoren,

die dann Anteile hatten an der Firma

und da hat dann dieses Geld auch ausgegeben,

um da extensive Marketing zu machen

und das schon gesagt, irgendwie einen Namensrichter zu kaufen

in den Stadien.

Er hat dann da Vorträge irgendwo gehalten,

neben ihm saß Tony Blair, also alles solche Sachen.

Absolut.

Also das geschickte, was er gemacht hat, war,

er hat ein Produkt gebaut, was viele Leute irgendwie gut fanden.

Er hat die Leute reingeholt,

die großen Funds aus dem Silicon Valley,

die großen Namen,

und das war schon mal, sagen wir mal, die halbe Miete.

Alle, die danach gekommen sind, haben gesagt,

Moment mal, wenn Sam Bankman Fried

die großen Namen aus dem Silicon Valley auf seiner Seite hat,

die hunderte Millionen in seine Firmen investieren,

die werden das schon geprüft haben,

dieses Geschäftsmodell, die kennen ja die Zahlen,

die haben ihre Due-Diligence gemacht

und das war am Ende,

das Verhängnis wahrscheinlich für viele Investoren.

Es gibt ja auch Promis, die dabei waren,

also ich glaube Tom Brady hat irgendwie damit investiert

und dann auch irgendwie ist er in den Super Bowl Ads aufgetreten.

Also es war schon, es wirkte wirklich sehr groß

und ich habe verschiedene Kumpels,

die selber sehr erfolgrechtennehmer sind,

die ein bisschen Geld übrig hatten, die mir erzählt haben,

boah, wenn sie irgendwann investieren könnten,

dann würden sie am liebsten in den FTX investieren.

Das sah von außen, hatte das alle Signale des Erfolgs

und der Richtigkeit und es war auch eigentlich

als Kerngeschäftsmodell ganz vernünftig.

Ja, absolut, also die großen Namen waren dabei

von der Investorenseite, die Werbung war sehr, sehr gut,

Super Bowl Werbung,

irgendwie diverse Beteiligungen an Stadien und so weiter,

also der Name FTX war zumindest in den USA,

irgendwie groß

und irgendwann fing halt Bankman Freed auch an,

zu sehen, ich muss mich mit großen Leuten

irgendwie in Verbindung setzen, schmücken,

um irgendwie bekannt zu werden.

Also du hast es gerade gesagt, ne?

Tony Blair, mit Tony Blair war auf der Bühne,

mit Bill Clinton, Giselle Bündchen war irgendwie dabei,

ihr damalige Mann Tom Brady, Footballstar war dabei,

dann kam dieses Super Bowl Ad mit Larry David.

Amerikanische Comedian.

Amerikanische Comedian, Kopio Enthusiasm,

alle kannten den, alle kannten diese ganzen Figuren

und Sam Bankman Freed war halt mitten drin.

Katy Perry, Orlando Bloom, also all diese Leute,

mit all diesen Leuten hat er irgendwie Abend gegessen,

war auf Partys, hat sich fotografieren lassen

und irgendwann kannte er halt in den USA,

kannten den eine Menge Leute.

Weil er hatte auch eine so gute Story,

so ein Typ mit so riesigen Haaren, Locken,

läuft immer so in kurzen Hosen

und irgendwelchen Schlappen rum

und ist halt auch sehr, sehr nahbar gewesen für die Öffentlichkeit.

Also der ist jetzt irgendwie,

du hast offensichtlich Zugang bekommen,

aber auch damals viele Kryptomagazine,

wenn man den sprechen wollte, war der irgendwie verfügbar.

Das wäre sogar bei uns auch irgendwie,

um R-Feste will, zugeschaltet.

Also es war, obwohl er da ganz oben war,

konnte man den bekommen.

Der war total zugänglich,

der hat auch versucht so eine eigene Marke zu werden,

so ein bisschen wie Steve Jobs mit seinem Rollkragen-Pullover.

Da war er halt so der Typ mit den schwarzen Locken,

kurze Hose, T-Shirt

und irgendwie schlappte dann auf die Bühne

und du hast irgendwie gedacht,

dieser Typ ist halt irgendwie authentisch so.

Und das war halt wahrscheinlich auch eine gute Marketingidee von ihm.

Aber man muss sagen, das Geschäftsbühne,

was er damals gemacht hat, war ja auf den Bahamas.

Insofern war das in den USA verboten.

Das hätte man sich schon wundern können.

Okay, der macht hier irgendwas,

ist damit reicht geworden, was in den USA gar nicht erlaubt ist.

Soweit so gut.

Aber trotzdem war das in sich ja auch sehr sauber.

Also die Idee ist ja eigentlich,

er hat da so eine Börse oder ein Casino wie auch immer

und da wird halt mit Coins

und mit Kryptowährung rumgetradet

und er bekommt bei jeder Transaktion irgendwie eine Provision ab.

Das ist ja erstmal in sich,

jetzt überhaupt gar nicht problematisch.

Also es ist wegen der Coins in den USA nicht erlaubt,

das Geschäftsbühne her nachvollziehbar

und wo das Geld herkommt,

muss man jetzt nicht irgendwie sagen.

Ich glaube, er hat verrückte Sachen.

Absolut.

Also er hatte schon eine Börse in den USA.

Da durfte er aber nur ein Spotmarkt anbieten.

Also er durfte Bitcoin und andere Kryptowährung kaufen

und verkaufen anbieten.

Das heißt, er hat auch eine Exchange in den USA gehabt.

Das richtige Geld hat er aber auf den Bahamas verdient.

Da saß die internationale Börse, FTXCOM.

Und da hat er halt genau das angeboten,

was du irgendwie so mit Casino meinst.

Derrivat, irgendwie diese ganzen komplizierten Kryptodinge,

die man eigentlich in den USA nicht machen darf,

wenn man nicht reguliert ist, als irgendwie Investmentbank.

Und das war das große Problem für ihn.

Er konnte in den USA mit diesem Spotmarkt

nicht wahnsinnig viel Geld verdienen auf den Bahamas,

mit diesen ganzen komplizierten Finanzprodukten,

hat er Millionen und Abermillionen verdient.

Und das war genau der Unterschied zwischen dem US-Geschäft

und dem internationalen Geschäft, was dann auf den Bahamas saß.

Okay, das heißt aber, diese Superbewerbung wurde gemacht,

auch für das internationalen Geschäft?

Ja, also vor allem für den amerikanischen Markt.

Bankment Freed wollte nicht nur Geld verdienen.

Er wollte auch in den USA irgendwie Einfluss auf die Politik nehmen.

Er kam aus einem sehr politischen Elternhaus.

Er hat auch diese ganzen Marketing-Maßnahmen deshalb gemacht,

weil er irgendwie bekannt werden wollte,

weil es halt auch alle anderen gemacht haben außer ihm.

Binance, alle Kryptobörsen hatten da schon

einen wahnsinnigen Footprint in den USA,

Coinbase, Krypto.com und so weiter.

Und er wollte halt irgendwie in diesen Markt der Bekanntheit auch einsteigen.

Er hatte auch für relativ viel Geld sozusagen Parteien unterstützt,

so Prid-Spenden gemacht und so was.

Es ist total Wahnsinn, wie viel Geld er in diesen Wahlkampf gesteckt hat.

Vor dem Kongresswahlkampf 2022 bis dahin hat er ungefähr

um die 100 Millionen Dollar gespendet an Politiker.

Er hat 10, 11 Millionen Dollar an einen einzelnen Abgeordneten in Oregon gesteckt,

der diesen Wahlkampf auch noch verloren hat.

Mir hat er erzählt, als ich ihn getroffen habe und gefragt habe,

warum hast du das eigentlich gemacht?

Man hat gesagt, das war glaube ich ein Fehler,

würde ich nicht nochmal so machen.

10 Millionen Dollar, 11 Millionen Dollar, alles verloren.

Aber er wollte halt einfach eine große Nummer in Washington werden.

Also sozusagen, das war jetzt die Geschichte zum Hochlauf,

jeder wieder hochgekommen ist.

Und das ganze Geld, was er da ausgegeben hat,

das waren, wie jetzt nach hinten herausstellte,

oder wie jetzt auch untersucht wird,

aber gewesen, die er persönlich hatte, den er persönlich machen könne,

was er will, sondern das war ja Firmengeld.

Und halt möglicherweise auch Geld seiner Anleger.

Und das ist ja das ganz große Thema.

Er hat da möglicherweise diese ganzen Sachen auch finanziert,

nicht nur von sozusagen Eigenkapital der Firma,

oder von Gewinnen der Firma, die ihm gehören,

was ja dann irgendwie okay gewesen wäre möglicherweise,

sondern auch von Geld, das überantwortet worden ist,

von Anlegern, die dachten, das Geld wird halt irgendwie ganz seriös,

oder vermeintlich da reininvestiert, wo sie gerne wollten.

Das wird jetzt ja gerade aufgearbeitet.

Aber bevor wir da jetzt zu diesem ganzen Abschluss kommen,

vielleicht nochmal.

Wie bist du eigentlich reingekommen?

Ich habe mir eine DM auf Twitter geschrieben.

Ach wirklich?

Ja.

Okay.

Irgendwann im Januar, im November,

kam dieser Brach quasi das ganze Imperium zusammen von ihm.

Und ich habe dann ein bisschen gewartet

und habe ihm auf Twitter eine Nachricht geschrieben und gefragt,

gibt es da jemanden bei euch, der mal ansprechbar wäre für ein Interview?

Und er hat irgendwie relativ schnell geantwortet und gesagt so,

ja, frag mal unseren Europaschef, der ist bestimmt ansprechbar.

Er hat mir eine E-Mail genannt und so kam mir in Kontakt.

Okay, okay.

Und das war dann für dich auch der erste Kontakt des ganzen Imperiums hinein?

Genau.

Ich werde auch die Eltern kennengelernt und sowas.

Genau.

Also ich habe dann mit ihm gechattet auf Twitter.

Dann hat er irgendwann gesagt so, lasst uns doch mal irgendwie auf Signal wechseln.

Dann haben wir auf Signal gechattet.

Irgendwann haben wir telefoniert.

Und ich dachte halt, das wird so ein fünf Minuten Telefonat.

Der Typ steht halt im Mittelpunkt eines weltweiten Skandals.

5, 6, 7 Millionen Kunden, keine Ahnung, wie viel das waren.

Es sind alle wütende auf ihn.

Er ist ausgeliefert worden von Bahamas an die USA mit einer Kaution von 250 Millionen Dollar.

Also auch eine Summe, die dir irgendwie in den Kopf sprengt.

Und er sitzt da bei seinen Eltern zu Hause in Kalifornien quasi in seinem Kinderzimmer.

Im Hausarrest, ne?

Im Hausarrest, mit ner Fußfessel.

Und hat eigentlich alles andere zu tun, als jetzt irgendwie mit dem deutschen Journalisten zu chatten.

Ich glaube, das erste Telefonat waren so 1,5 Stunden.

Wir haben relativ ausführlich geredet.

Und dann haben wir immer wieder gechattet, telefoniert, stundenlang.

Und so kam dieser Kontakt zustande.

Und dann hat er irgendwann gemeint, komm mal vorbei.

Und irgendwann habe ich gefragt, ich bin an der Westkiste, mach ein paar Interviews, haste Zeit.

Und er meint so, klar, komm vorbei.

Und da bist du zu deinem Elternhaus.

Hast du die Eltern kennengelernt und so?

Genau.

Ich bin dann da rein vom Haus stand.

Es war nicht so einfach, da reinzukommen in das Haus.

Ich muss dir das vorstellen.

Es ist so Standford Uni Campus, Professorin Villa mit nem Swimming Pool und so.

Alle kannten die Adresse auch an der Uni.

Studenten kamen da irgendwie zu der Hochphase.

Dieses Kanal ist da irgendwie zu dem Haus.

Und haben da irgendwie so, haben da irgendwie so ein bisschen rumgeguckt.

Was gibt's da zu sehen?

Paparazzi lagen davor irgendwie auf der Lauer.

Und ich kam dann da Ende April an.

Das stand noch so ein bisschen so Straßensperren.

Aber man konnte irgendwie sehen, dass es nicht ganz so easy war, da irgendwie reinzukommen.

Da stand eine Frau dann davor, eine Security-Frau mit so nem Metalldetektor.

Ich durfte keine Handys mit reinnehmen, kein Computer, keine elektronischen Geräte.

Quasi nur Block und Stift.

Und hab dann irgendwie seine Eltern kennengelernt und seinen Hund,

ein deutscher Schäferhund, namens Zander.

Okay.

Und also, wie ist jetzt sozusagen deine Wahrnehmung vor?

Wir kommen ja noch einmal dazu rauf zu sprechen.

Also, wie er gestürzt ist und was da jetzt alles danach passiert ist.

Aber war er dir sympathisch?

Ja, war sehr sympathisch, war sehr zugänglich.

Es wurde auch immer über ihn geschrieben, dass er so Probleme hat,

irgendwie mit Leuten irgendwie so ein bisschen so eine Nähe aufzubauen,

dass er dir nicht in die Augen schaut und so.

Er war Sen, aber wir saßen vier Stunden zusammen im Wohnzimmer,

haben uns unterhalten.

Ich konnte ihm alle Fragen stellen, die mir im Kopf rumgegangen sind.

Verlorne Milliarden seiner Ex-Freundin, die sich irgendwie gegen ihn gewandt hat.

Also, ich hab quasi alles gefragt, was ich fragen wollte.

Seine Antworten waren so ein bisschen so, naja, so ausweichen,

teilweise Waage, teilweise auch unkonkret, was die Vorwürfe angeht.

Also, das große Problem, was er halt hat, ist, ich glaube,

das ist so meine Vermutung, er weiß, dass er in einem zimtlichen Schlammassel steckt,

dass da auch einiges nicht so gelaufen ist, wie es eigentlich laufen hätte laufen sollen bei seiner Firma.

Und er kann nicht so tief reingehen, ohne dann irgendwann zu sagen,

es geht nicht mehr, ich belaste mich hier selber.

Das war so sein Dilemma.

Das heißt, ich konnte irgendwie ihn alles fragen,

sein Hund lag da irgendwie auf dem Teppich rum.

Und er war sehr zugänglich.

Man muss ja auch sagen, dass schon während seines Aufstiegs

so ein bisschen PR sein ganz große Stärke war.

Er wurde in der Presse wahnsinnig positiv gesehen damals auch,

also vielleicht auch zu unrecht oder wahrscheinlich zu unrecht,

aber durch diese Zugänglichkeit und durch seine ungewöhnliche Persönlichkeit

und auch die Geschichte, dass er das ganze Geld, was er da verdient,

eigentlich nur verdienen will, um das dann alles wieder zu spenden.

Da hat er so eine bestimmte Spendenstrategie oder so eine neue Spendenkonzept,

die man von dem Anhänger war, Effektiv Altresem.

Also das heißt, er hatte schon mit PR sehr viel Erfolg

und wahrscheinlich auch dann jetzt im Niedergang gedacht,

das mache ich genauso, ich rede viel, ich lasse alles ran,

dann wird die Presse schon wieder für mich funktionieren.

Alle haben immer davon abgeraten, mit Journalisten zu reden.

Seine Anwälter, seinen Presse-Sprecher,

im Grunde waren alle um ihn herum dagegen,

dass er irgendwie Journalisten irgendwie anruft

und an zu sich nach Hause einlädt.

Und er hat dann gesagt, ich bin erfolgreich dadurch geworden,

dass ich alles anders mache als das, was mir die Leute irgendwie von außen raten.

Das heißt, ich bin erst aufgestiegen dadurch,

dass ich komplett gegen alle Regeln verstoßen habe.

Und das hat er irgendwie dann weitergemacht.

Und ja, also es hat ihm, glaube ich, ziemlich geschadet,

muss man ehrlich sagen, er ist auf Kaution frei gewesen

und hat dann der New York Times, wie seine Anwälter auch zugegeben haben,

sehr viel Material gegeben, unter anderem die Tagebücher seiner Ex-Freundin zugespielt.

Und deshalb ist er in Untersuchungshaft gekommen.

Also so richtig erfolgreich war seine Strategie nicht.

Aber ja, du hast total recht.

Er war offen, er war zugänglich, er wollte eigentlich der Welt erzählen,

wie er dazu gekommen ist, wie das alles passiert ist.

Am Anfang hat er mir geschrieben, ganz am Anfang in unseren ersten Twitter-Nachrichten.

Ich habe es vorher nochmal nachgeguckt.

Ich habe ihn gefragt, sag mal, schadet dir das nicht total, wenn du jetzt mit mir redest?

Warum redest du, warum gibst du Interviews?

Nachdem das alles kollabiert ist.

Und er meinte, na ja, die Wahrheit wird irgendwann ans Licht kommen.

Es werden ein paar falsche Dinge über mich behauptet werden.

Und ich habe die Wahl, entweder bin ich ruhig

und lasst das alles über mich, lasst diese ganze Welle über mich drüber laufen,

inklusive dieser falschen Behauptung.

Oder ich bin von Anfang an dabei und kann das halt dann auch so ein bisschen,

diese Geschichte, dieses Narrativ ein bisschen beeinflussen.

Das war so seine Hoffnung.

Indem ich mit Journalisten rede, indem ich irgendwann mit einem deutschen Journalisten vom Spiegel rede,

werde ich dazu beitragen, dass zum Teil auch meine Version der Geschichte irgendwie in die Welt kommt.

Neuer Partner bei uns, und zwar Hiscox.

H-I-S-C-O-X.

Ein Spezialversicherer für Freelancerinnen und Freelancer.

Unternehmer, Unternehmerinnen sowie Agenturinhaberinnen und Agenturinhaber.

Also wenn ihr in dem Bereich arbeitet, selbstständig seid und zum Beispiel Aufträge übernimmt von größeren Partnern,

dann könnt ihr auch passieren, dass ihr vielleicht irgendwas zu spät abliefert

und dann von denen in Haftung genommen werdet, weil ihr vielleicht ein großes Projekt abgesagt wird

oder scheitert und ihr seid nachher schuld.

Dagegen kann euch Hiscox mit dem absoluten Grundbaustein, nämlich einer Berufshaftpflichtsversicherung, absichern.

Besonderes Highlight dabei ist, ihr braucht dann auch keine zusätzliche Rechtsschutzversicherung mehr,

denn der sogenannte passive Rechtsschutz ist inklusive.

Also stellt sich heraus, dass ihr da unberechtigt verklagt werdet,

dann werden die Hiscox-Juristen euch da schützen und kostenfrei verteidigen.

Das Ganze vor allen Dingen branchenspezifisch, online und schnell abschließbar.

Top Kundenbewertung, alle Infos, Hiscox.de slash OMR.

Also Interpretation von mir wäre jetzt, wie gesagt, der hatte ja in der Hochphase auch sehr viel Erfolg gehabt.

Ich meine, PR war ja, er war ja wirklich positiv gesehen, auch halt wegen dieser Altruismus,

den dann da, kannst du davon vielleicht ein paar Worte zu sagen,

dieses effektive Altruism ist ja auch so ein neues Ding in der Tech-Szene irgendwo, von dem jetzt viele sprechen.

Und das hat er ja auch sehr, sehr stark mit gepusht.

Ja, total. Also diese Idee von effektive Altruism ist nicht neu.

Die gibt es schon seit ein paar Jahren, aber im Silicon Valley gibt es mehr und mehr Anhänger.

Also im Grunde ist die Idee dahinter, ich verdiene Geld, ich verdiene viel Geld und spende viel davon.

Also 50, 60, 70 Prozent meines Einkommens.

Und je mehr ich verdiene, umso mehr kann ich spenden.

Also es ist gut, wenn ich viel Geld verdiene.

Im Grunde ist das so ein bisschen eine Idee, die sich auch deshalb verbreitet hat im Silicon Valley,

weil sich dadurch Gear irgendwie und Ehrgeiz-Karriere so moralisch rechtfertigen lassen.

Und Sam ist damit mit dieser Idee relativ früh in Berührung gekommen.

Ein wichtiger Vordenker aus Oxford war mit dem Mittagessen

und hat gesagt, wenn du 80 Prozent deines Einkommens spendest, dann kannst du wahnsinnig viel Gutes tun.

Und darüber habe ich auch mit ihm geredet.

Ich habe ihn gefragt, was seine Lieblingsprojekte waren.

Er konnte dann nicht so richtig irgendwas Konkretes sagen

und hat dann irgendwann, nachdem ich ein paar mal gefragt habe, gesagt, naja, zum Beispiel kannst du Moskitonetze für Afrika kaufen.

Also mit einem Moskitonetz kannst du eine Menge für sehr kleines Geld, eine Menge Leute retten, eine Menge Leben retten.

Du schützt Leute vor Malaria, Dengefieber und so weiter.

Und darum ging es ihm halt.

Das ist ja auch die Idee von Effektiv-Altschlüsse.

Nach meinem Verständnis ist ja auch jetzt halt nicht zu sagen, ich mache jetzt hier eine Charity für vernachlässigte Kinder in Hamburg

oder was vielleicht so naheliegend ist, was man auch irgendwie sympathisch findet,

irgendwie den Sportverein um die Ecke oder sowas.

Sondern man macht halt was, was halt rational sehr, sehr gut multipliziert.

Also wie du sagst, man kauft Moskete jetzt in Afrika.

Mein Beispiel, das ich immer kenne, ist immer, wenn man irgendwelche Wurmkuren in Afrika, die dann finanziert werden,

weil dann die Kinder mehr zur Schule gehen können, die diesen Bauchschmerzen haben, das ist ja wohl ein großes Problem.

Und dann halt mit kleinem Geld diese Wurmkuren zu ganz viel Positiven führen,

weil dann viel mehr Schultage und dann viel mehr Produktivität.

Also man rechnet sich sehr, sehr logisch durch, wo halt der eine Spenden-Dollar am meisten vermeintlich bringt.

Das ist ja so das Prinzip.

Es geht um genau dieses Prinzip der Effektivität.

Wo ist mein Geld am effektivsten eingesetzt?

Und es geht halt um Skalierbarkeit.

Also je skalierbarer, umso besser.

Und das Interessante ist halt, dass diese Silicon Valley-Leute versucht haben, die Wohltätigkeit so zu disrupten.

Irgendwie zu sagen, wo ist mein Dollar am besten aufgehoben?

Und mit dieser Begründung kannst du ja im Grunde alles machen, kannst du ja auch alles rechtfertigen.

Kannst ja jedes Business-Modell rechtfertigen, wenn du sagst.

Ich muss so viel Geld verdienen, weil ich so viel spende.

Und dann kann ich möglichst viele Leben retten.

So, darum geht es halt.

Also das hat ihn auch irgendwo mit nach oben gespült.

Also diese ganze schräge Persönlichkeit, dieser Ansatz, da ist 29, der Typ, der ist so reich,

der will aber am Ende das Geld gar nicht für sich haben.

Er macht immer nur den billigen Klamotten auf und hat dafür meint, die auch gar keine Luxusgegenstände und irgendwelches.

Also das war ja alles auch lange gut und erstaunlicherweise zu Fall gebracht.

Hat ihn dann noch nicht die Polizei oder irgendwelche Anleger, sondern seinen Wettbewerber von der Krypto-Behörerse Binance.

Er kennt man vielleicht im OMR-Kontext ein bisschen.

Er war auch letztes Jahr bei uns auf dem Festival, der Sisi Shang-Peng Zhao oder so heißt er.

Aber er heißt in Wahrheit CZ, also Sisi, so wird das mir das genannt.

Und der war immer schon so ein Wettbewerber natürlich von FTX.

Die waren so ja beide irgendwie, kämpften um denselben Kunden und Gelder.

Und der hat dann irgendwie sich ein paar Tricks einverlassen, um den S.B. auf einmal aus dem Nichts zu Fall zu bringen.

Es gab eine kleine Vorgeschichte, die will ich ja nochmal erzählen.

Also es kam nicht so aus total heiterem Himmel.

2022 letztes Jahr hängt auch ein bisschen mit dem Ukrainekrieg zusammen, die Zinsen stiegen.

Das billige Geld verschwand so langsam auch aus dem Krypto-Markt.

Die Leute kauften eher so Gold als irgendwelche Münzen Tokens, digitale Währungen.

Und eine Menge Firmen kamen ins Straucheln in diesem Space.

Bankment Freed hatte Beteiligung an einer Menge Krypto-Firmen.

Irgendwann fingen dann Hedgefonds an, Bankrott zu gehen, Insolvent zu gehen in diesem Krypto-Space.

Dieser Hedgefonds von Bankment Freed rutscht in die tiefen roten Zahlen.

Und irgendwann merkte der, ich kriege hier echt ein massives Problem.

Hat dann versucht gegenzusteuern, hat versucht irgendwie neues Geld, frisches Geld da irgendwie reinzustecken.

Und irgendwann, Anfang November letztes Jahr, kam eine Nachricht auf so einer Branchenwebseite,

dass der Hedgefonds von Bankment Freed tief in den roten Zahlen steckt

und halt auch keine Sicherheiten mehr hat, die irgendwie belastbar waren.

Also eine Investmentbank, bei der es echt anfängt zu brennen, bei der es ein Feuer gibt.

Und das hat sie sie gesehen, hat irgendwie gesagt, ich sehe das Problem auch

und hat dann öffentlich auf Twitter irgendwie gesagt, wir können uns vorstellen, diese Firma von Bankment Freed zu übernehmen.

Und damit war dann halt sozusagen aber für viele Panik ausgelöst.

Also durch diesen Rauch, den es da gab, hat dann irgendwie CZ, um seinem Wettbewerb zu schaden,

nochmal richtig Öl reingegossen in dieses kleine Föhrchen und dann wurde es halt richtig groß.

Er hat dann am Anfang gesagt, wir übernehmen das eventuell, nach ein paar Tagen hat er dann gesagt,

wir haben uns die Zahlen angeguckt, sieht doch nicht so rosig aus.

Man kann sich natürlich fragen, war das nicht von vornherein sein großer Plan,

irgendwie diese Firma zu schaden, also seinem größten Konkurrentenbeinen,

zwar die größte Kryptobörse damals, FTX, so.

Zeitweise die zweitgrößte, also sein größter Konkurrent.

Und dann hat er geTwittert, wir nehmen es doch nicht, wir machen doch nicht diese Übernahme

und wahrscheinlich stoßen ja alle FTT-Talken, also die Talken von Sam Bankment Freed Up,

das war der Todesstoß für Bankment Freed.

Dann fing dieser große Bankrun an, alle Rennen zum Geldautomaten wollen ihre Kontenlehrräumen

und dann ging es irgendwie, dann ging irgendwie so eine Lawine los.

Er hat die Öffentlichkeit hardcore gespielt, um halt seinen Wettbewerber sozusagen öffentlich so zu diskreditieren,

dass da dessen ganze Kunden dachten, okay, das ist jetzt hier alles, ich muss jetzt schnell mein Geld ran

und damit war das Modell dann von dem kaputt.

Absolut, also er hat damit seinen größten Konkurrenten ausgeschaltet.

Muss man einfach so hart sagen, der Bankrun fing an, eine Milliarde am Tag,

zwei Milliarden flossen dann von dieser Exchange Up so irre Summen

und irgendwann, das dauerte nur ein paar Tage, wurde der Druck dann auf Bankment Freed so groß,

dass er gesagt hat, okay, das Ganze macht keinen Sinn mehr.

Und das führt dann jetzt zu der Frage, die jetzt ja bis heute ungeklärt ist,

sind dann überhaupt genügend Gelder da gewesen, um alle zu bedienen, die dann auf einmal das Geld haben wollten

oder wurde halt auch von diesen Geldern schon irgendwas ausgegeben.

Weil das ist da sozusagen auch der Grund, warum er jetzt in der Haft ist aktuell,

dass ihm halt vorgeworfen wird und das ist in den USA oder auch weltweit natürlich in eine Bank oder ein Casino

und er schreibt es und nimmt die Kundengelder und veruntreust die sozusagen.

Dann machst du ein großes Problem, die Tatsache, alleine, dass die Firma nicht fliegt,

ist jetzt da kein Haftschlafer wert.

Das ist ja irgendwie, das ist ein schneeberisches Missgeschick.

Aber also der Skandal, es hätte jetzt die Frage und dieser ungeklärt,

hat er da in die Kasse gegriffen und seine Andigergelder auch verwendet

für all diese spektakulären Spenden und Investments, von denen wir gesprochen haben.

Ja, absolut, das ist genau die Frage, die Frage ist.

Am Ende wird man ihm nachweisen können, dass er absichtlich

und bewusst die Gelder seiner Kunden dazu verwendet hat, um zu spekulieren.

Also hat sein Investmentarm, hat der Investmentarm seines Krypto-Imperiums

dieser Hatchfonds in die Kasse gegriffen von Kunden.

Also letztendlich sieht es so aus für die Ermittler

und das sagt auch die Staatsanwaltschaft, als ob da ein Kassierer von einer Bank

gesagt hat, liebe Kunden, ich nehme euer Geld, parkt es bei mir

und ist dann damit abends irgendwie zum spekulieren gegangen.

Hat das abends irgendwie dazu verwendet, um auf Krypto-Entwicklung zu spekulieren.

Und dann war es plötzlich weg.

Und dieser Kassierer am nächsten Tag, wenn die Bank wieder aufmacht,

muss dann zu seinen Kunden sagen, sorry, ich habe alles versucht,

aber leider sind eure Einlagen verloren gegangen.

Das ist so das Bild. Und das ist auch der Hauptvorwurf der Ermittler,

dass SanBankment Freed seine Kundengelder, Investorengelder dazu verwendet hat,

um an den Merken zu spekulieren und damit krachend gescheitert ist.

Also es ist natürlich schwer, alles auseinander zu rechnen,

weil wahrscheinlich ohnehin so viel Geld in die Firma reingeflossen ist,

auch von Investoren.

Das ist wie gesagt eine andere Art des Investments in die Firma rein.

Das Geld darf man natürlich dann für Marketing und so verwenden.

Das soll man ja auch, das ist ja dann Eigenkapital der Firma.

Versus Anlagegelder der Kunden.

Weil beide sind ja mit den beiden Fällen hunderte Millionen geflossen.

Es ist halt sehr schwer dann zu gucken, was wurde jetzt vielleicht wie verwendet.

Auf jeden Fall gibt es ein paar interessante Stories.

Eine ist seine Freundin, eine damalige Freundin, die, auch eine junge Frau am Ende,

die hat ja auch für seinen privaten Hedge Fund, Alameda Research heißt der,

als Chefin gearbeitet.

Die ist jetzt auch so ein Grundzeug gegen ihn geworden.

Aber es war schon auch irgendwie immer erstaunlich,

dass halt so eine junge Frau da mit so viel Geld, so ein Hedge Fund betreibt.

Die Frage war, wo kam dann so viel Geld her,

dass sie so ein Hedge Fund betreiben können.

Also auch wenn man damals schon darauf guckte, dachte man,

das gibt es doch gar nicht mehr, was er da alles macht.

Die waren ja alle irgendwie so zwischen 20 und 30.

Da war ja keiner dabei, außer vielleicht ein paar Anwälter oder so,

der irgendwie jetzt mal überhaupt über 30 war.

Und die kamen alle so von der Wall Street,

hatten alle so irgendwie ein, zwei, drei Jahre Erfahrung oder so

und fühlten sich halt wie die Könige.

Du musst dir vorstellen, innerhalb von zwei, drei oder vier Jahren,

du machst ein Unternehmen auf, innerhalb von zwei, drei, vier Jahren,

bist du multimillionär, multimiljader und denkst,

ich hab hier letztendlich wie so ein Alchemist im Mittelalter

irgendwie das Rezept gefunden, um irgendwie Gold aus Stroh zu machen oder so.

Und die hatten überhaupt keine Zweifel.

Caroline Allison, du hast sie gerade angesprochen,

die Ex-Fondin von Sam hatte dann irgendwie den Job,

diese Tradingfirma zu übernehmen.

Fühlte sich total überfordert damit, das hat sie auch selber gesagt,

hat auch Sam gesehen und zu mir hat er gesagt,

wahrscheinlich hätte ich sie ein bisschen früher austauschen sollen.

Aber die waren halt alle irgendwie auch so latent überfordert

mit diesem Business, was sie da hatten.

Also da gibt es auch Geschichten, was zumal auf den Bahamas, wo die da gelebt haben?

Ja.

Also das muss ja da so ein Luxus anwesen auf den Bahamas,

wo die da so eine WG-Artig da gelebt haben,

auch mit multiplenamorosen Beziehungen und sonst was.

Ja, ja, also klar, diese Meldung habe ich auch gesehen.

Das kann ich jetzt nicht wirklich nachprüfen,

in welchen Beziehungen die zueinander standen.

Aber die Bahamas sind ja eh schon mal so eine Luxusinsel.

Also und die haben nicht irgendwo auf den Bahamas gewohnt,

sondern in einem Luxusresort, was Justin Timberlake

und Tiger Woods gegründet haben.

Da kommst du nur rein, wenn du durch eine Schranke gehst,

an Security vorbei.

Und da wiederum haben die nochmal in einem Haus gewohnt,

wo du nochmal irgendwie durch eine Security musstest.

An so einem Yachthafen hatten die ein Penthouse

in der obersten Etage mit Blick auf die Karibik

und da haben die halt gewohnt.

Bankment Street hat sich 15 Penthouses gekauft

mit dem Geld von dieser Börse,

ungefähr 140, 150 Millionen,

hat Willen gekauft und so weiter

und da haben die dann alle irgendwie so zusammen gewohnt.

Da erinnert sich das Zirkler.

Auch gearbeitet, das war auch da quasi deren Büro.

Auch gearbeitet.

Ich war dann da irgendwie drei, vier Tage,

hab mir das da angeguckt,

hab auch mit Ex-Mitarbeitern gesprochen,

saß da irgendwie am Strand rum

und hab das alles irgendwie mehr angeschaut,

dieser Yachthafen.

Das sind halt alles so Yachten von Leuten,

die irgendwie jung sind.

Dann fallen da so junge Leute nachts um halb zwölf

aus so einem riesen Boot raus,

völlig betrunken, lachend und so.

Das war halt die Umgebung, in der die gearbeitet haben.

Rockstars waren da, Popstars, Justin Timberlake und so weiter.

Der fuhr dann da zum Teil auch rum,

also die FTX-Mitarbeiter haben das gesehen

und die fühlten sich da halt irgendwie auf den Bahamas,

wie so diese jungen Könige irgendwie,

die halt irgendwie zu Geld gekommen waren.

Und jetzt wird es noch spektakulär,

weil man das ja immer so als absoluten Anker der Solidität

und Sicherheit sah, nämlich seine Eltern,

diese Standford-Professor, der Standford ist ja nicht irgendeine Uni

und da jetzt Professor zu sein und auch für Jura.

Und ich glaube, der Vater hat sogar bei der ganzen

Finanzmarkt-Legislation in den USA mitgewirkt,

gibt es so Geschichten.

Also danach schon immer, naja, ganz so schlimm kann es nicht sein,

weil er kommt ja aus sehr vernünftigem Elternhaus,

die Eltern sind auch nah dran, am Ende vielleicht so jung.

Aber jetzt gibt es mittlerweile Geschichten,

dass auch die Eltern da irgendwelche Penteuses bekommen haben,

geschenkt bekommen haben von ihm oder irgendwas in der Art.

Ja, also die Eltern, sein Vater Joe Bankmann,

war dann irgendwann Berater für FTX und Zermatt gesagt,

kommt doch mal auf die Bahamas.

Und da er eh alles sich kaufen konnte, was er wollte,

hat er für sie so eine Villa gekauft,

um die 16 Millionen wert, also ein Riesenhaus,

die die benutzt haben, die die verwendet haben,

hat denen irgendwie auch mal so ein Geldgeschenk von 10 Millionen gemacht.

All das wird jetzt auch juristisch aufgearbeitet,

all das ist auch irgendwie Gegenstand dieser ganzen Prozesse,

nicht Strafprozesse, sondern zivilrechtlich.

Und die waren dann da auch lange mit ihm,

offenbar Hamas, diese Eltern.

Joe Bankmann war auf Steuerrecht oder ist auf Steuerrecht spezialisiert,

kannte sich also auch da irgendwie aus in dieser Branche

und hat dann da auch irgendwie mitgeholfen bei der Frage,

wo ist es denn eigentlich gut,

für so eine Kryptobörse irgendwie sich anzusiedeln.

Und die Bahamas waren da sehr praktisch,

weil die Kryptogesetzgebung da war, Krypto war reguliert,

aber halt sehr, sehr kryptofreundlich.

Was hast du denn für einen Eindruck von den Eltern?

Ich meine, die haben ja auch jetzt den Absturz quasi miterlebt.

Sie sind ja auch sehr öffentlich dadurch gerade in Stand worden.

Und das haben ja auch jetzt riesige Reputationsverluste.

Plus, dass jetzt irgendwie auch Vorhöfe gegen Sie im Raum stehen.

Wie nimmst du die wahr?

Also die waren sehr offen.

Wir haben zusammen Abend gegessen, bei denen zu Hause Joe Bankmann

hat irgendwie gekocht und Sam hat es veganer

und es ernährt sich nur so von irgendwie Pommes, Kartoffeln,

Rosenkohl und irgendwie Pilzen und so.

Die waren nett.

Die haben über alles geredet.

Wir haben irgendwie über Trump gesprochen,

über Joe Biden, über den Ukraine-Krieg.

Als es dann je näher ist zum Thema FTX kam,

umso reservierter wurden sie.

Irgendwann hat mir mal seine Mutter gesagt,

als ich gefragt habe, wie habt ihr diese letzten Monate wahrgenommen,

dieses ganze Verfahren, die Justiz meinte sie,

das ist als wärst du in so einem Kafka-Roman aufgewacht irgendwie.

Also völlig chaotisch.

Und die waren, die fühlten sich halt belagert von dieser Justiz.

Ich glaube, die fühlen sich als Opfer immer noch.

Und diese ganzen Millionen Geschenke,

die Tatsache, dass ihr Sohn da, den auch irgendwie Willen gekauft hat

oder eine Villa gekauft hat, das wollten die nicht so thematisieren.

Das ist ja jetzt auch erst vor ein paar Tagen rausgekommen,

dass es diesen Prozess oder dieses Verfahren

gegen sie gibt von dem Insolvenzverwalter dieser Firma.

Und wie ist denn dein persönlicher Eindruck?

Also ich meine, es wird jetzt ja mehrere Prozesse gegeben,

aber wenn du das so jetzt so lange intensiv frischiert hast,

glaubst du, dass was in den Vorwürfen dran ist,

also dass er dieses Geld verwendet hat.

Und vor allen Dingen, wenn es so ist, war es dann absichtlich

oder war das halt mehr so, wie er es jetzt ja auch ein bisschen darstellt

oder wie so die Storyline ist, total durcheinander.

Er hatte gar keinen Überblick mehr,

er ist ein bisschen da, wie sagt man, überfordert gewesen

mit der ganzen Situation, hat dann versehentlich

vielleicht in die falsche Kasse gegriffen, aber nicht jetzt bewusst.

Also das ist tatsächlich die Frage, die dieser Prozess klären muss

und die kann ich am Ende auch wirklich, nicht wirklich beantworten.

War da, steckt da Absicht dahinter?

Hat er gewusst, dass das Kundengeld oder zu verwendet wurden,

um an Kryptobörsen zu spekulieren?

Die Tatsache ist, und das ist auch relativ klar,

dafür gibt es sehr, sehr deutlich Indizien,

dass die Investmentfirma von ihm dieser Next One

geleitet hat damals.

Dieses Alameda Research.

Dieses Alameda Research, dass die einen unbegrenzten Kreditrahmen hatten

für diese Börse.

Das heißt, die konnten bis zu 65 Milliarden Dollar Schulden

bei dieser Börse machen.

Und dass die so ins Minus gerutscht sind

und irgendwann dann auch wahrscheinlich, so es aussieht,

Kundengelder dazu verwendet wurden,

um dieses Minus, um dieses riesige Loch zu stopfen.

Ich glaube, das ist für die Ermittler relativ gut nachzuweisen.

Es gibt da so ein paar Zeilen in dem Code von dieser Kryptobörse,

die auch öffentlich geworden sind, woran man sehen kann,

dass die einfach nahezu unbegrenzten Kreditrahmen hatten.

Also der Prozess, wir das klären müssen.

Ob Sam Bankman Fried sehr, sehr früh davon wusste

und wann er wusste, dass es da diese Vermischung gab,

dass die Kundengelder dazu verwendet wurden,

das wird jetzt dieser Prozess zeigen müssen.

Das Problem für ihn ist, dass nicht nur seine Exfreunde

eine Grundzeuge in der Anklage ist,

sondern auch drei andere Topmanager aus dem Unternehmen

auf die Anklagesite, also Grundzeugen wurden der Anklage.

Das ist halt wahnsinnig schwierig für ihn.

Alle sagen, alle haben auch zu Protokoll gegeben.

Sam hat uns dazu veranlasst, hat uns dazu gebracht,

hat uns letztendlich gesagt, was wir zu tun hatten

und hat uns dazu gebracht, genau das zu machen,

was uns vorgeworfen hat, nämlich diese Kundengelder zu verwenden.

Wenn das krasser ist, hätte man diesen Hedge-Fund

an der Seite gar nicht gehabt,

hätte man einfach nur das Kerngeschäftsmodell verfolgt.

Und wäre das ja immer noch ein Milliarden

oder zumindest ein sehr, sehr wertvolles Unternehmen gewesen.

Man kann damit ja wirklich Geld verdienen.

Ich habe es ja am Anfang schon mal gesagt, also es ist einfach unnötig.

Es ist nicht so wie bei einem Wirecard,

also wo das Geschäft einfach gar nicht so groß ist

oder bei anderen Fällen oder bei Liefermodellen,

okay, kann man wirklich mit dieser Lieferung Geld verdienen

und so, das ist da alles schon da.

Der hatte eine große Börse

und hätte das einfach nur normal steuern müssen

und der wäre trotzdem sehr, sehr wohlhabend gewesen.

Absolut, absolut.

Also du hast gefragt, war der Absicht dabei,

war das irgendwie versehen oder war er einfach nur überfordert?

Ich glaube, all das stimmt auch.

Es war so eine Mischung an Motiven.

Da steckte auch eine Überforderung drin.

Er konnte irgendwie, er hat einen Überblick verloren.

Aber ich glaube, dass die Anklage sehr, sehr genau darauf achten wird,

um nachzuweisen, wann er gelernt hat,

wann er verstanden hat, wie dramatisch die Situation

in seinem Unternehmen war

und ab wann dann irgendwie auch dann in die Kasse gerufen wurde.

Das Ganze wird ja journalistisch und hin auch nicht nur von dir begleitet,

sondern es gibt sehr viel Interesse dran.

Einer der berühmtesten Autoren,

Wirtschaftsautoren zumindest mal in den USA, Michael Lewis,

der ist ja da auch mittendrin.

Absolut.

Michael Lewis, muss man sagen, hatte vielleicht das Glück,

was sich jeder Reporter wünscht, nämlich er war von Anfang an

irgendwie wahrscheinlich durch Zufall in dem innersten Kern

dieses Unternehmens.

Und zwar lange Monate, bevor dieser Kollaps kam.

Er hat mit Bankman Freed gesprochen.

Er hat mit den Eltern gesprochen.

Er hat mit allen um ihn rum schon geredet,

als es überhaupt irgendwie Anzeichen dafür gab,

dass es da Probleme geben könnte.

Und war bei seinen Eltern zu Hause eingeladen,

ist da ein und ausgegangen.

Michael Lewis war der Mann, mit dem Bankman Freed

hunderte Stunden geredet hat.

Es war wie so sein eigener Biograf irgendwie gewissermaßen.

Am Ende war es ja auch, ne?

Am Ende war es genauso.

Und sein Buch wird nächste Woche erscheinen.

Ich will jetzt hier keine Werbung für das Buch von Michael Lewis machen,

aber ich glaube, näher dran als er war keiner.

Also da hat das auch schon Apple, glaube ich, die Rechte gekauft?

Apple TV hat für fünf Millionen die Buchrechte von Michael Lewis gekauft.

Also er muss sich keine Sorgen irgendwie finanzielle Arten machen.

War das für dich eine der größten Recherchen

der hessischen Lebensbildung?

Absolut. Also es war eine sehr lange Recherche,

sehr intensiv.

Also ich hätte auch nicht gedacht,

dass irgendwann mal der Multi-Milliardär,

Ex-Multi-Milliardär von so einer riesen Kryptobörse einfach sagt,

so ja, komm vorbei.

Und es war halt auch eine sehr, sehr lange Recherche.

Es fing im Januar an.

Ich bin mehrfach in die USA gefahren,

an die Westküste, war auf dem Bahamas,

hab mit seiner Familie geredet, mit ihm selber,

mit Freunden, Jugendfreunden, mit Ex-Mitarbeitern.

Wir waren großes Team.

Also es war nicht nur ich alleine,

sondern auch meine Kollegin Regina Steffens,

Marcel Rosenbach, viele andere, die da recherchiert haben.

Also es war wirklich so ein ziemlich großes Team bei uns am Ende.

Die versuchen diese Geschichte aufzuarbeiten und rekonstruieren.

Und wusste er, wer der Spiegel ist?

Könnte er das zuholen?

Oder war das einfach so irgendwie ein Johnston?

Ja, er stammte aus einer relativ gebildeten Familie.

Die wissen schon, an den Küsten USA kennen die Leute den Spiegel schon eigentlich.

Also das deutsche Qualitätsrealismus-Market.

Ja, absolut.

Also das deutsche Nachrichtenmagazin kennen die schon.

Was jetzt irgendwie, also die meisten Sachen,

oder die meisten Artikel schreiben natürlich den New York Times.

Und das ist für denen auch das relevantere Medium logischerweise.

Aber den Spiegel kennen die ja auch.

Okay.

Es wurde generell auch ein Schloss einentschieden.

Scheinbar, man gibt auch internationalen Journalisten Zugang,

um halt weltweit das Image irgendwie im Griff zu halten.

Philipp, du stellst dir das wie so eine wahnsinnig gut ausgearbeitete Publikations- und PR-Strategie vor.

Ich glaube am Ende sitzt da ein Typ in seinem Kinderzimmer in Stanford und entscheidet,

hier schreibt mir jemand irgendwie auf Twitter, ich antworte dem mal.

Und wenn er fragt, kann ich mal vorbeikommen?

Dann sage ich, irgendwie kenne ich den, wir haben mal telefoniert.

Und dann sage ich, komm mal vorbei.

Ich glaube, da gibt es leider gar keine richtige Strategie.

Und das ist, auf der einen Seite macht er ihn das authentisch und irgendwie sympathisch.

Auf der anderen Seite geht er halt aber da ihre Risiken ein.

Also er ist im Knast gelandet in der U-Haft nochmal,

weil er, der New York Times, das haben seine Anwälte alles zugegeben.

Die Tagebuchauszüge von seiner Ex-Freundin gegeben hat.

Da dacht er, da war wahrscheinlich auch keiner, der gesagt hat, Sam, lasst das besser.

Da war auch keine riesen Strategie da.

Das heißt, er wurde aus dem Haus der Rest rausgeholt und dann eine richtige Haft getan,

aufgrund dieses Vorfalls.

Genau, aufgrund dieses Vorfalls.

Auch wegen der Inhalte, weil da Sachen drin standen, die ihn lasten.

Der Richter hat gesagt, du hast hier zugegebenermaßen die Tagebuchauszüge deiner Ex-Freundin,

die eine wichtige Zeugin in diesem Verfahren ist, an die Presse gegeben.

Und wir glauben, dass du damit diese Zeugin einschüchtern willst.

Deshalb kommst du in den Knast, deshalb kommst du in den U-Haft.

Okay.

Und deshalb sitzt er jetzt bis zum heutigen Tag in Brooklyn in U-Haft.

Seine Eltern dürfen ihn einmal die Woche besuchen, seine Anwälte häufiger.

Er ist da irgendwie Brotwasser und Erdnussbutter, weil es kein veganes Essen gibt.

Im Knast ist die Ernährung halt nicht so schön wie zu Hause bei Mama und Papa.

Aber das war der Grund, warum er dann am Ende in U-Haft gelandert ist.

Wenn er jetzt schuldig befunden wird, dann wie viele Jahre Knast steht da drauf?

Also es gibt sieben Anklagepunkte.

Jeder Punkt hat so um die 20 Jahre Knast vielleicht ein bisschen weniger.

Das sind die Höchststrafen.

Und wenn du das alles addierst, wie das in den USA manchmal gemacht wird,

und er wird in allen Anklagepunkten für schuldig befunden,

kann er bis zu 100 Jahre in Knast wandern.

Das kann man jetzt nicht sagen, ob das irgendwie wahrscheinlich ist,

aber das wäre die Höchststrafe, so um die 110 Jahre.

Und was hört man so? Was ist da denkbar?

Am Ende wird eine Jury von 12 geschworenen entscheiden.

Bei jedem einzelnen Anklagepunkt hält sie ihn für schuldig oder nicht.

Dann wird ein Richter über das Strafmaß entscheiden.

Da ist deine Vermutung genauso gut wie meine.

Ich weiß nicht, wie da am Ende eine Jury entscheiden wird.

Es wird ein Mammutverfahren.

Es wird ein riesiger Prozess mit Experten, Gutachtern über viele, viele Tage.

Also es wird auch eine Materialschlacht werden in diesem Verfahren.

Und am Ende müssen halt die geschworenen zu jedem einzelnen Punkt sagen,

überzeugt mich das, was die Anklage sagt, die Staatsanwaltschaft.

Oder glaube ich eher, dass es wie Bankman Freed sagen wird oder argumentieren wird,

dass er da überfordert war, dass alles irgendwie ein großer Fehler war

und dass das Risikomanagement nicht da war in seiner Firma

und dass er einfach überfordert war.

Glauben die ihm das so?

Und da wird eine Jury dann am Ende entscheiden.

Und dann, wie gesagt, ein Richter das Strafmaß festlegen.

Aber ich würde da jetzt nicht so weit gehen und sagen,

dem drohen jetzt irgendwie 100 Jahre Haft oder so.

Aber 10, 20 Jahre können es locker sein.

Genau. Also das Risiko ist, wenn du in den USA eine Haftstrafe hast,

über 10 Jahre landest du in einem Federal Prison

und da sind die Haftbedingungen halt sehr, sehr viel härter,

als wenn du weniger Jahre im Gefängnis bist

und dann vielleicht auch ein bisschen,

irgendwie einen entspannteren, sagen wir mal Haftalltag hast.

Alles über 10 Jahre wird relativ kritisch.

Da sitzt du dann auch mit irgendwelchen Mördern und Drogen, die landen im Knast.

Er sagt jetzt ja, er hätte nur noch, glaube ich, 150.000 Dollar auf dem Konto.

Nur noch in Anfangsstrichen, aber vielleicht so vorher,

das ist schon signifikant weniger.

Auch da macht er dann so öffentliche Angaben.

Ist das glaubwürdig?

Das ist eine gute Frage.

Ich weiß es am Ende nicht, wie viel.

Also ich glaube nicht, dass er viel Geld hat,

weil die US Justiz da sehr, sehr genau drauf achtet.

Wo hast du ein Konto? Was ist da drauf?

Da wird auch schwierig zu sein, irgendwo Geld zu parken im Ausland.

Also ich glaube schon, dass er jetzt wirklich so auf,

sagen wir mal für ihn, also wenn du 26 Milliarden irgendwann hattest

auf dem Papier und hast nur noch 100.000, dann hast du eigentlich Null.

Das ist schon glaubwürdig, wie viel Geld seine Eltern haben.

Keine Ahnung, aber auch das geht irgendwie schnell zu nahe.

Die haben sich ja den Schäferhund gekauft,

weil irgendwann die Security zu teuer wurde.

Und wollten dann irgendwie diesen Schäferhund,

haben den irgendwie für 20.000 Dollar gekauft,

die Security kostete irgendwie das Doppelte in der Woche.

Und dann haben die gesagt, das wird uns zu teuer.

Also du musst dir vorstellen, diese Anwälte, die die beschäftigen,

das wird auch 100.000 oder irgendwie Millionen kosten,

das ist alles echt, echt teuer.

Und das machen jetzt die Anwälte aber in der Hoffnung,

dass sie dann die Eltern bezahlen eines Tages, oder?

Ja klar, also irgendwie werden die ihre Rechnung schon bezahlt bekommen.

Okay. Und hat er eigentlich Geschwister?

Er hat einen jüngeren Bruder, der auch in dem Verfahren eine Rolle spielt,

weil er geholfen hat, Sam zum, also Sam irgendwie in Washington Fuß zu fassen.

Er hat in Washington gearbeitet, Gabe Bagmanfried.

Und wollte da mit Millionen auch so Pandemiepräventionen betreiben,

hat auch profitiert von dem Krypto-Imperium von seinem Bruder

und stand auch sehr, sehr in der Kritik.

Ist jetzt nicht unmittelbar in diesem Verfahren beteiligt,

aber es gab auch, es wird auch Forderungen an ihn geben,

Geld zurückzuzahlen.

Okay, okay. Also für die Familie auch einfach ein Wahnsinn.

Ich meine, das sind die höchsten Kreisen jetzt, der Absturz und so.

Absolut, es war ein sehr, sehr hoher Aufstieg und ein unglaublich tiefer Fall.

Und hast du das letzte Mal mit ihm gesprochen?

Das war tatsächlich im April, als ich bei ihm war.

Und das letzte Mal bei ihm zu Hause war ich jetzt vor drei Wochen

und hab mit seinem Vater gesprochen.

Anderthalb, zwei Stunden lang war mit ihm spazieren

und hab mit ihm geredet, hab auch mit Freunden geredet.

Ein Familienfreund von ihm, der auch Sam kannte als Kind,

sagte, er hat wirklich Angst, dass Sam da auch psychisch irgendwie zerbricht,

wenn er lange entknast kommt.

Glaubst du jetzt nach all dem noch an diese Kryptowährung,

eine Sehentwicklung?

Das heißt für dich, fundamental Sachen verändert hast du doch jemals dran geglaubt?

Ja, also was heißt dran geglaubt?

Also ich fand immer irgendwie den Ansatz sympathisch von ein paar jungen Leuten,

die da irgendwie zusammen hocken und irgendwie dieses doch sehr alte und behebige

und teilweise auch gefährliche Finanzsysteme da irgendwie herauszufordern.

Also mir ist dieser anarchische Impuls total sympathisch in dieser Krypto-Branche.

Die irgendwie gesagt haben, lass uns mal jetzt ein System aufbauen

oder zumindest versuchen aufzubauen, was all diese Fehler vermeidet,

die dazu geführt haben, dass wir 2008 in eine irre Finanzkrise gekommen sind und gerutscht sind.

Ich hab dann so ein bisschen ausprobiert, hat auch selber irgendwie mal ein bisschen Kryptowährung gekauft,

schon vor, keine Ahnung, fünf, sechs Jahren oder so, nicht viel, also gar nicht groß investiert,

aber hab mal so irgendwie da ausprobiert.

Mir ist diese Branche während der Recherche zunehmend unsympathisch geworden, muss ich sagen.

Also weil du halt, weil das so viele Leute anzieht, die halt so zocker sind,

diese ganzen Influencer, die versuchen irgendwie einen Massenpublikum reinzuholen.

Davon lebt diese Branche auch, muss man sagen.

Das sind irgendwie Millionen Leute, die rein geholt werden in diese Kryptoszene,

die eigentlich noch nicht so eine richtige Erfahrung mit solchen komplizierten Finanzprodukten haben

und die denken, wenn ich jetzt irgendwie 0,01 Bitcoin kaufe, bin ich übermorgen multimillionär.

Und die werden halt irgendwie reingeholt in diese Szene

und hoffen dann, dass sie irgendwie in Lamborghini fahren nächstes Jahr

und das finde ich schon sehr, sehr kritisch.

Und davon profitiert halt diese Branche.

Und von dieser Gier, von der Sehnsucht von Millionen Leuten irgendwie übernachtreich zu werden.

Und das fand ich auch bei Sandbankment Freed.

Also letztendlich hat der ja gesagt, ich gebe einen Teil oder ein Großteil meines Einkommens irgendwie so an wohltätige Zwecke.

Am Ende hat der aber auch davon gelebt, dass es diese riesigen Influencer gibt

mit irgendwie Millionen Followern, die die Millionen Leute in diese Branche holen,

die so fast gar nicht reguliert ist, die Finanzprodukte verkauft, wo du eigentlich im normalen Finanzwesen

eine Prüfung brauchst als Trader, bevor du da eigentlich rein kannst.

Und das finde ich schon also sehr, sehr bedenkenswert und bedenklich.

Neuer Partner bei uns, und zwar FoundEver, war mir vorher gar nicht so klar,

aber ein Channel mit 170.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die in 45 Ländern präsent sind

und sich beschäftigen mit dem Thema Customer Experience.

Heißt ganz konkret bei FoundEver, dass sie dafür sorgen, dass eure Kundinnen und Kunden euch immer

gleichmäßig, hochwertig erreichen können, und zwar egal, wie sie es versuchen.

Ob sie euch anrufen, eine E-Mail schicken, WhatsApp schicken oder fällt über Social Media euch kontaktieren wollen,

FoundEver ist der allesemfassende Rückkanal, sozusagen die Omni-Channel Rückkanal-Lösung

für die Kommunikation mit euren Kundinnen und Kunden.

So dass Metaverse wird von FoundEver abgedeckt und genau darüber sprechen sie demnächst

bei uns in unseren Masterclasses im November.

Der Webdreiexperte von FoundEver wird der Präsenz sein.

Bewerben kann man sich jetzt bald ab dem 4. Oktober bis zum 18. Oktober alles natürlich kostenlos

unter omr.com slash FoundEver.

Könnt ihr euch anmelden, könnt ihr informieren über FoundEver, über die Masterclass.

Aber wer auch jetzt schon vorab nach Lösungen sucht, mit seinen Kundinnen und Kunden zu kommunizieren,

vor allen Dingen sozusagen einen professionellen Rückkanal anzubieten, der sollte FoundEver auf dem Radar haben.

Es gibt ja auch verschiedene Kategorien.

Bitcoin ist ja nach wie vor relativ stabil, 30.000 oder sowas.

Also trotz all der Eskapaden und Themen werden natürlich ganz viele andere Coins komplett auf Null sind

und wertlos geworden sind.

Also das heißt mal gucken, vielleicht ist es dann am Ende so, dass da ein, zwei Währungen durchkommen

und die meisten halt nicht.

Klar, also Bitcoin ist ein Netzwerk, was irgendwie seit 2008, 2009, seit 1,5 Jahrzehnten relativ stabil läuft,

muss man sagen.

Das ist eine super volatile Kategorie von Werten, von Assets.

Das muss man wissen, bevor man da reingeht.

Bitcoin ist von einem Höchststand vor zwei Jahren ungefähr von, keine Ahnung, 69.000 Dollar runtergefallen auf so 25, 30.000.

Das geht irgendwie rauf und runter.

Viele andere digitalen Währungen sind auch irgendwie abgestürzt, noch viel dramatischer, sind das irgendwie fast bei Null.

Vielleicht geht es irgendwann wieder hoch.

Ich weiß es nicht, keine Ahnung.

Jeder, der in Bitcoin und andere digitalen Währungen investiert, muss sich darüber im Klaren sein,

dass es halt relativ hart wieder runtergehen kann.

Und das weiß ich nicht, ob das viele Leute sind, die da dann ihr Geld parken.

Der Sam Beckenfield hat auch noch ein paar ganz gute Investments gemacht.

Ich glaube, hier in Robin Hood, die amerikanische Version von Trade Republic, also eine Neo-Bank,

investiert dem Girt inzwischen tatsächlich mal 10% davon.

Und dann sind die auch zum Höhepunkt, glaube ich, für über 20 Milliarden in die Börse gegangen,

also Market Cap, also Filmbewertung.

Also auch da hat er teilweise ein gutes Händchen gehabt, hat er sich ausgebreitet

und mit irgendwelchen Geld immer die herkamen, sogar noch in verwandten Branchen Investments gemacht.

Du, der da in alles investiert in Robin Hood, da, glaube ich, irgendwie, war es nicht 500, 600 Millionen investiert,

zeigt halt auch, wie viel Geld er zur Verfügung hatte.

Er hat dann irgendwie 100 Millionen oder ich glaube auch eine halbe Milliarde in so ein KI-Startup investiert,

hat damit Geld um sich geworfen, hat irgendwie in so Vertical Farming, also in so Bio-Bauernhöfe investiert,

hat auch in Drohnenhersteller militärische Drohnen irgendwie Geld gesteckt in eine Fruchtbarkeitsklinik.

Im Grunde hat er ja in alles investiert, was nicht bei drei offen Bäumen war.

Wenn man sich schon fragen muss, wo kommt so viel Geld her, das müsste doch eigentlich nachvollziehbar sein,

weil legal an Geld zu kommen ist ja für ihn nur möglich gewesen,

durch also die Gewinne von FTX, die dann sozusagen ausgeschüttet werden und dann halt seinen Anteil davon.

Das wäre ein Weg, legal an Geld zu kommen oder Verkäufe von FTX-Anteilen, also secondaries,

zu machen an Investoren, das ist irgendwie eine Sequoia oder so, kommt und sagt, okay, ich gebe dir Geld für die Anteile,

ansonsten ist mir gar kein Weg, oder halt privat sozusagen Geld zu kaufen, damit zu spekulieren und Gewinne zu erzielen.

Das sind vielleicht so die einzigen drei Wege, wie man halt wirklich relevant an ein großes Umkommen kann.

Aber wenn ich mir jetzt anschaue von außen, natürlich ein ganz grobes Bauchgefühl nur,

dann ist es ja schon auch schwierig, so viel Geld, wie da jetzt gerade rechts und links rausgeschlossen ist,

auf allem dieser drei Wege zu generieren.

Ja, absolut. Also du am Ende, hat er glaube ich irgendwie wirklich mit beiden Händen irgendwie das Geld rausgeworfen

und tatsächlich waren die Beteiligung und die Investitionen von ihm wesentlich höher so von den Beträgen her,

als jetzt irgendwie ein Pentas auf den Bahamas, auch wenn es irgendwie viel klingt für uns.

Eine Viertel Milliarde, Häuser und Penthouses und Büros auf dem Bahamas ist auch wirklich viel Geld,

aber das meiste diese Milliarden hat er irgendwie für Investitionen rausgerauen.

Weißt du denn irgendwas über FTX? War das eine sehr hochproheterable Firma?

Ja, die hatten relativ hohe Umsätze. Also dadurch, dass die halt so riskante Produkte angeboten haben,

waren die Prozente von ihm, also die Gebühren auch relativ hoch.

Die hatten irgendwie Jahresumsätze schon von 100 Millionen, irgendwie gingen auch in die Milliarden, das war profitabel.

Das heißt, dann rein theoretisch könnte er darüber zumindest ein bisschen Geld verdienen können,

aber wenn man sagt, dass eine Milliarde FTX Umsatz dann der Prozent den FTX darauf nimmt

und dann halt seinen Anteil und dann hätte man erstmal eine Ausschätzung machen müssen und dann darauf versteuern.

Also unwahrscheinlich, ob es darüber so viel Geld für ihn so schnell geworden ist.

Klar, er hatte auch irgendwie laufend Geld gesucht, er hat auch laufend Geldgeber gesucht.

Er war mit einem Mann namens Anthony Scaramucci, der war mal bekannt geworden, Stichwort The Moodge.

Per Chef von Trump?

Per Chef Kommunikationschef von Trump. Elf Tage lang haben Trump wieder rausgeworfen.

Und Bankment Freed hat irgendwann gesagt, weil Scaramucci gute Kontakte hatte.

So kam auch die Verbindung zu Tony Blair, Bill Clinton und anderen Promis zustande.

Ich will einen Teil deiner Firma kaufen, deines Veranstaltungsbusiness, lieber Scaramucci.

Und so kamen die irgendwie ins Geschäft und irgendwann sind die zusammen in Nahen Osten geflogen.

Also Saudi-Arabien unter anderem, um Geldgeber zu suchen.

Aber auch da hätte er Anteile an FTX verkaufen müssen, um halt dann legal privat an größere Summen zu kommen.

Ja, pass auf, der Trick war halt, dass er nicht Anteile an FTX verkauft hat, sondern seine eigene Währung gebaut hat, nämlich FTT dieser Token.

Und wie so ein eigener Notenbank-Cheft irgendwie gesagt hat, ich erfinde jetzt mal mein eigenes Geld.

Das könnt ihr irgendwie kaufen, könnt ihr anlegen.

Und dann kaufst du halt so Teile dieser Firma, ohne jetzt wirklich Anteile an dieser Firma zu kaufen.

Das heißt sozusagen noch ein vierter Weg, den ich gerade gar nicht erwähnt hatte, um halt an Geld zu kaufen.

Man denkt ja immer, klassisch BWL gewinne oder Anteilsverkäufe, also so oder im Zweifel der Griff in die Kasse.

Aber es gab noch einen vierten Weg in dem Fall, nämlich hier den Weg sozusagen einen Coin zu releasen, den man selber druckt, als eigentlich immer der Plattform.

Dieser Coin, seine eigene Währung, seine eigene Münze, startete irgendwie so 2019 mit einer Bewertung von einem Dollar pro Münze.

In der Hochphase ist das auf 80 Dollar gestiegen.

Das heißt, es war eine V80-Fachung des Wertes dieser Coin.

Den er quasi aus nichts erschaffen hat?

Den er aus der Luft sozusagen erschaffen hat.

Er war nicht der Einzige. Es gibt irgendwie hunderte Tausende solcher Coins, vielleicht zehn oder zwanzig Tausende.

Er hatte halt die größte Börse zu passen.

Er hatte halt praktisch eine sehr große Börse.

Sie sieht, was ich gerade erwähnt.

Er hat auch seinen eigenen Coin erfunden, BNB.

Auch dem geht es relativ gut im Moment noch.

Und Sam hat halt irgendwie diese Währung erfunden, diese Münze.

Dadurch stieg halt mit steigendem Kurs dieser Münze auch die Bewertung seines Unternehmens.

Zeitweise war FTX mehr wert als die Deutsche Bank.

Das musst du dir vorstellen.

Also dieses Unternehmen, diese Kryptobörse, war größer, war mit einem höheren Wert bewertet,

als irgendwie ein Finanzinstitut, was irgendwie reale Kunden, reale Investments halt auch hatten.

Also die sind innerhalb von sehr, sehr kurzer Zeit sehr groß geworden.

Eine Wahnsinnsgeschichte. Wann kommt der Podcast raus?

Die ersten zwei Folgen werden an diesem Samstag erscheinen.

Also haben wir das Datum, weil wir jetzt mal kommen, mal ausstrahlen.

Wir sprechen am 25. September und der Samstag entsprechend ist dann der 30. Genau.

Da kommt erst mal, wie viele Folgen gibt es insgesamt?

Es wird fünf Folgen geben.

Wöchentlich werden die erscheinen jeden Samstag

und wir werden darin das große Drama des Sandbanks und Freed erzählen.

Und ein Buch oder Netflix oder irgendwas in der Art?

Ein Buch gibt es noch nicht.

Wir sind jetzt erst mal damit beschäftigt, die Folgen zu Ende zu bringen.

Es wird aber auf spiegel.de eine Menge auch dazu berichtet werden von uns.

Okay, okay. Also wer Podcast mag und ich hoffe, das Gespräch jetzt hier einigermaßen okay fand,

der kann gerne hinweisen auf den Kollegen, auf die Arbeit.

Ich bin selber gespannt, ich habe es noch nicht gehört von Christoph Scheuermann

und dem Team vom Spiegel.

In dem Sinne, ja, Podcast hören schaut ja nie, egal wo.

Vielen Dank, dass du da warst.

Danke Philipp.

Alles klar, tschau tschau.

Dieser Podcast wird produziert von POTSTARS.

Du möchtest auch für dein Unternehmen Podcastwerbung buchen

oder einen eigenen Podcast produzieren.

Dann kontaktiere uns für ein unverbindliches Beratungsgespräch

unter info at POTSTARS.de

by OMR.

Machine-generated transcript that may contain inaccuracies.

Spiegel-Journalist Christoph Scheuermann erzählt von seinen Recherchen zu FTX

Sam Bankman-Fried ist nicht mal 30 Jahre alt, als er mit seiner Krypto-Börse FTX innerhalb kürzester Zeit zu einem der reichsten Menschen der Welt wird. Dann folgt der Absturz. FTX bricht zusammen, Bankman-Fried wird verhaftet und unter Hausarrest gestellt. Spiegel-Journalist Christoph Scheuermann will darüber berichten und versucht, Kontakt mit ihm aufzunehmen. Er rechnet nicht mit einem Erfolg. Doch dann kommt alles ganz anders.

Den Podcast "Krypto-Guru" könnt Ihr hier hören.

In eigener Sache: Zum OMR Podcast gibt es einen Whatsapp-Newsletter. Melde dich HIER an.

Die Themen des OMR Podcasts mit Christoph Scheuermann im Überblick:
(00:00:00) Intro
(00:04:00) So hat Sam Bankman-Fried die Krypto-Plattform FTX aufgebaut
(00:17:15) Wie Christoph Scheuermann mit SBF in Kontakt gekommen ist
(00:26:00) Gier, aber mit Moral: Das Konzept von Effective Altruism
(00:33:00) Wie FTX in die Pleite rutschte
(00:46:00) Dieser Bestseller-Autor war so nah an SBF dran wie niemand sonst
(00:56:00) Wie Christoph Scheuermann heute auf das Thema Krypto blickt

Alle Infos zu ausgewählten Werbepartnern findest du hier.