Alles auf Aktien: Angst-Index schießt nach oben und warum Podcasthören reich macht

WELT WELT 9/27/23 - Episode Page - 23m - PDF Transcript

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Und jetzt viel Spaß mit der heutigen Folge.

Das sind die Finanzthemen des Tages.

Wir sprechen über schlecht gelaunte Märkte, ein Kartellverfahren gegen Amazon und Hoffnung

für Paper.

Im Thema des Tages erklären wir euch, wie ihr bei IPOs erfolgreich mitmischt und warum

das gar nicht so einfach ist und in der AAA Idee erfahrt ihr, wie euch Podcast hören

reich macht.

Alles auf Aktien, der tägliche Börsen-Shot.

Das begrüßen euch, Paul der Chapits und Laurin Maier aus der Weltwirtschaftsredaktion.

Die im Podcast besprochenen Aktien und Fonds stellen keine spezifischen Kauf- oder Anlageempfehlungen

dar.

Die Moderatoren und der Verlaghaften nicht für etwaige Verluste, die aufgrund der Umsetzung

der Gedanken oder Ideen entstehen.

Blick auf die Märkte

Heute ist Mittwoch, der 27.

September und wir wünschen euch einen gut gelaunten oder hoffnungsvollen Start an den Tag sagen.

Ein solchen könnten nämlich die schlecht gelaunten Märkte auch mal wieder gebrauchen.

Denn gestern haben enttäuschende Konjunkturdaten die Initias in einen regelgerechten Abwärtszug

gezogen, erneut minus 1 Prozent für den DAX 15.255 Punkte.

Der M-DAX verlor sogar 1,7 Prozent, zwischenzeitlich war es für den Index der Mittelgroßenwerte

sogar der tiefste Stand seit Anfang Januar und in der Wall Street, da lief es nicht viel

besser.

Der Dauer gab 1,1 Prozent nach Nässeck 100 und S&P 500 verloren, beide 1,5 Prozent.

Ja, das war wirklich ein ziemlich breit angelegter Ausverkauf gestern.

90 Prozent der S&P 500 Unternehmen.

Die Lagen im Minus.

Keine der 24 Branchen kam ungeschoren davon und wie ängstlich die Stimmung ist, zeigte

sich am Angstindex VIX, der Schoss kräftig nach oben auf den höchsten Stand seit Mai.

Ja, es gab Mieselkonjunkturdaten aus den USA, wo sich unter anderem das Verbrauchervertrauen

im September überraschend stark eingetrübt hatte und zudem negative Signale vom US-Häuser-Markt

die kamen auch noch.

Und auch die Sätze der Notenbänke aus den vergangenen Wochen, die scheinen immer noch

nicht vergessen zu sein, die Fett und die EZB hatten ja eher Sorge von noch länger hohen

Zinsen geschürt und damit eben den Wachstumsperspektiven und den Merkenden ziemlich ein Dämpfer verpasst.

Und das Fatale daran war, dass trotz dieser schwachen Konjunkturdaten die langfristigen

Zinsen nicht wirklich gefallen sind.

Normalerweise würde man sagen, hey, Konjunktur ist schlecht, langfristige Zinsen fallen, weil

man auf Zinssenkung auch durch die Notenbanken spekuliert, die dann irgendwann vielleicht

näher rücken.

Das war nicht so.

10-Jährige Bundesanleihen waren über 2,8 Prozent und 10-Jährige amerikanische Staatsanleihen

lagen bei 4,54 Prozent und entsprechend gehört natürlich auch Zinssenditive Werte zu den

Verlieren in Deutschland.

Immobilien werdet, TAG Immobilien, Minus 7, LEG und Wonovia Minus 5 und Werbio, die

gehört nach einem krottigen Ausblick auch zu den großen Verlierern.

Nordex und Siemens Energy, Siemens Energy im 11,92, bald nur noch einstellig, wenn es

so weitergeht.

Und Zalando, die fielen auf 21,56, und wenn sich die Menschen daran erinnern können,

der IPO-Preis im Oktober 2014 war 21,50, da sind wir fast schon wieder zurück in 2014.

Wahnsinn.

Ja.

Wenn wir schon bei Verlierern sind, mache ich gleich mal weiter, mit Amazon, die krachten

nämlich um mehr als 4 Prozent in die Tiefe.

Die US-Wettbewerbsbehörde, FTC, die hat nämlich eine weitere Klage gegen Amazon eingereicht.

Dabei nimmt die Federal Trade Commission, so heißt die Behörde in langen Form, jetzt

das Marktplatzgeschäft des US-Online-Händlers ins Visier, also das, wo externe kleine Händler

ihre Produkte anbieten und verkaufen.

Die FTC, die wirft Amazon hier eine Monopolstellung vor, die Kartellklage der Behörde und von

17 Bundesstaaten, die sei vor einem Bundesgericht ins Ziertel eingereicht worden, das hat die

FTC gestern in New York mitgeteilt, und der Marktplatz, der macht mittlerweile mehr als

die Hälfte der Umsätze im Online-Geschäft von Amazon aus.

Ja, kann wundern, denn wer dort verkauft, erzahlt nämlich kräftig Gebühren pro Artikel

an den Konzernen.

Und ich muss ja gestehen, ich bin selber Amazon-Aktionär und ich finde, wenn Amazon so monopolistisch

wäre, wie die FTC das behauptet, dann wären die da ziemlich schlecht drin, monopolistisch

zu sein.

Denn wenn man sich einfach mal anschaut, was ist denn so ein klassischer Indikator für

Monopol macht, das sind die Gewinnmarschen.

Wenn man sich die Gewinnmarschen bei das Nordamerika-Geschäft von Amazon anguckt, und da vermutet

ja die FTC den größten Teil des Missbrauchs, dann haben wir 2023 eine operative Marge

von grad mal 3% prognostiziert, nach minus 0,9 in 2022, plus 2,6 in 2021, 3,7 in 2020

und 4,1 in 2019.

Und das sind echt nicht die Gewinnern des Monopolisten, wenn man beispielsweise an Google denkt,

die ja gerade bei der Suche verklagt werden von der DOJ, oder wenn man an Microsoft Anfang

der 90er glaubt, das waren ganz andere Margen.

Und auch wenn ich jetzt mal Amazon vergleiche mit einem anderen Einzelhändler, nämlich

Walmart, dann ist Walmart mit einer Gewinnspannung von über 5% durchweg besser als Amazon.

Also ich muss gestehen, ich kann verstehen, dass Amazon natürlich irgendwie groß ist und

auch früher vielleicht Händler, die da was angeboten haben, die Daten abbegriffen haben,

möglicherweise auch was Eigenes dann draus gemacht hat oder sonst was.

Aber ein richtiger Monopolist, das kann ich nicht erkennen.

Das ist ja die beschwerende Verkäufer, die sind ja trotzdem da, denn die monieren schon

seit Jahren, dass es sich um eine ziemlich einseitige Beziehung zwischen ihnen und Amazon

handele und Amazon da die Regeln nach belieben durchsetzen könne.

Das ist zumindest der Vorwurf.

Man muss aber auch sagen, dass Behördenchefin Lina Kahn Amazon insgesamt ziemlich, ziemlich

auf den Kieker hat.

Da droht also noch viel mehr Ärger.

Es ist nämlich schon die vierte Klage.

Zuletzt, da verklagte die FTC Amazon im Zusammenhang mit seinem Prime-Abo, das angeblich schwer

zu kündigen sei.

Und in den anderen, da ging es um Datenschutz bei Smart Home-Geräten.

Die Achze, die verlor wie gesagt gestern ganz der vier Prozent, also das hatte dann doch

Wirkung.

Ein anderer US-Konzern, Paper, da gibt es Neuigkeiten, da tritt heute ein neuer CEO an, Alex Chris

heißt der, der war vorher Manager beim US-Software-Hersteller Intuit und er soll den Zahlungsdienstleister

wieder zu alter Wachstumsstärke zurückführen, denn zuletzt, da lief es überhaupt nicht mehr

so rund.

Das Wachstum, das hat sich ziemlich abgeschwächt und so jahres Beginn Schmiss Paper 2000 Vollzeit

beschäftigte raus.

Das entsprach mal eben 7 Prozent der Belegschaft und an der Börse, da verlor das Unternehmen

auch extrem an Wert seit ihrem vorläufigen Corona-Höstand im Juli 2021, verlor die Achze

satte 80 Prozent.

Und jetzt schauen Anleger gespannt drauf, wie Chris den Zahlungsdienstleister weiterentwickeln

will und dessen Vorgänger Schulmann hat er ja die Ambition Paper zu einer umfassenden

Super App machen.

Kennen wir noch jemanden, der das machen will?

Stimmt doch.

Gelungen ist ihm das nicht und die Anleger hat der Wechsel gestern ja noch relativ

kalt gelassen, war ja klar, dass er jetzt kommt.

Die Achze war nur leicht im Plus mit 0,1 Prozent, aber umso besser, weil man mit niedrigen Hürden

beginnt, vielleicht kann man die dann leichter überschreiten.

Das stimmt.

Aber jetzt waren wir wieder so negativ, Holger, wir haben noch einen Knüller des Tages.

Jetzt komm, bring ihn.

Und den landete gestern Immuno Wand, ein Pharmaunternehmen und die Achze des Unternehmens

rauschte gestern um 97 Prozent nach oben, nachdem die Firma ziemlich frühe Studienfortschritte

bei einem Antikörpermedikament gemeldet hatte und das soll dann irgendwann, wenn es alles

klappt, bei Autoimmunerkrankungen zum Einsatz kommen.

Also da stand die Hoffnung auch der Anleger ziemlich groß zu sein.

Dann mache ich noch schnell die Termine.

Wir haben auch in Deutschland Konsumklima heute, GFK Konsumklima Index.

Der ist jetzt zuletzt wieder etwas kräftiger gefallen, mal sehen wie es da weitergeht.

Da gibt es das erste, der IFO Index hat ja so leichte positive Signale, dass der Konsum

vielleicht wieder gelaufen kann und das wäre ja dann vielleicht mal wieder was für Zalando

sich vielleicht vom IPO-Preis zu befreien.

Dann gibt es Zahlen von Jeffries und von Micron Technologies, also einem Chipwert, war auch

ganz spannend.

Dann in Deutschland den Chemie-Gipfel im Kanzler amt und wenn man die deutsche Chemie-Werte

anschaut, dann ist es bitter nötig, dass da was passiert.

Total Energies hat Investor Day und H&M hat Q3-Zahlen.

Unser heutiges Thema des Tages, das möchte ich mal mit einer kleinen persönlichen Anekdote einleiten.

Meine Freundin, die wollte letztens mit mir in New York hier im Flagship Store von Birkenstock

so ein Fancy-Laden im Hipsterviertel Soho einkaufen und in dem da preist der Hersteller

seine Sandalen so an wie Apple seine iPhones und wir haben da ganz ohne groß zu schauen

einfach die Ladentür geöffnet und wurden dann so gleich vom Türsteher abgewiesen, jetzt

nicht weil wir die falschen Schuhe getragen hätten oder so, es hatte sich draußen einfach

eine riesen Schlange um den ganzen Block gebildet mit Leuten, die nur darauf gewartet haben

in diesen Laden zu kommen und diese Popularität von Gesundheits latschen, die ist wirklich

unglaublich.

Jetzt wollen wir aber nicht hier über Hipster Schuhe-Mode oder angesagte Modehändler im

Thema des Tages sprechen, sondern über neue Emissionen und da hat Birkenstock ja auch

was zu bieten.

Die wollen ja in die Börse gehen und gestern gab es dazu Neuigkeiten.

Am Montag, am Kommenden will der Sandalenhersteller die Zeichnungsfrist für seinen großen Börsengang

in New York starten, das bricht jetzt zumindest den Nachrichtensender Bloomberg und das Traditionsunternehmen

aus Linz am Rhein könnte demnach mit rund 10 Milliarden Dollar bewertet werden.

Die Zeichnungsfrist soll wohl bis zum 10. Oktober dauern und einen Tag später wäre

dann die ersten Notiz, aber der Zeitplan ist noch ein bisschen kippelig, denn durch den

drohenden Haushaltsnoten in den USA könnte da vielleicht noch einiges durcheinander geraten.

Also wenn mal eine persönliche Birkenstock-Erfahrung jetzt ein Ohmen für den Börsengang ist, dann

müssten die Anleger ebenfalls Schlange stehen für die neuen Aktien, aber genau das wissen

natürlich auch die Verkäufer und werden entsprechenden Preis nach oben nehmen und damit stellt sich

die Frage, ob Anleger nicht zum Höhepunkt des Hypes zeichnen und damit die Aktien nach

dem Börsengang möglicherweise gar nicht weiter steigen kann.

Und dazu passt auch, dass gestern bekannt wurde, dass die KI-Firma hinter ChatchiPT, nämlich

OpenAI ebenfalls über einen IPO nachdenkt, 49 Prozent an der Firma hält ja Microsoft

und ein Teil der anderen Hälfte könnte schon demnächst als Aktie an die Börse gehen.

Ja, nach Informationen des Wall Street Journal soll die Bewertung von OpenAI rund 90 Milliarden

Dollar betragen, das wäre eine Mega-Wertsteigerung für ein Unternehmen, das ja vor einem Jahr

höchstens ein paar Nerds kannten.

Und wir haben uns mal das Muster der jüngsten Börse-Gänge angeschaut und wollen euch verraten,

wie ihr erfolgreich mitmischen könnt und ob sich es überhaupt lohnt, sich bei den Neulingen

zu engagieren.

Heute am Mittwoch, da könnt ihr ja noch bei einem deutschen Börsengang zeichnen, zumindest

wenn ihr bei der Deutschen Bank, bei Kursers oder der LBWW, euer Depot habt.

Shot Farmer heißt es unternehmen, dass wir euch schon vor drei Wochen hier mal vorgestellt

haben.

Und es geht um die Farmer-Verpackungs-Tochter von Shot Glaswerke, sie stellt zu Spritzen

oder Flächen oder Ampullen her und auch hier hersteibt, nämlich um die Fettwegg-Spritze

Osempic und Wegovi von Novo Nordisk und die Aktie des Shot-Konkurrenten Gerasheimer, die

hat sich bin Jahresfrist mehr als verdoppelt.

Und Shot Farmer, die haben so ein vergleichbares Produktprogramm wie Gerasheimer und die wollen

natürlich auch die Gunst der Stunde nutzen und euch die Aktien andrehen.

Wir stellen also fest, meist werden gerade Aktien von Firmen verkauft, die gerade einen

Hype erleben, das ist gut für die Fairkäufer, aber eben nicht für die Käufer von Neuemission.

Entsprechend mau fällt auch die Statistik der jüngsten Neuemission aus.

Die Euphorie, die ist schon wenige Tage nach den Börsen gegen Weitgehend verschwunden.

Die Aktie des Online-Lieferdienstes Instacard, die erst vergangene Woche ihr Debüt hatte,

ist gestern unter den Ausgabe-Kurs von 30 Dollar gefallen.

Arm Holdings notiert auch nur noch wenig über dem Ausgabe-Kurs.

Clavio immerhin noch 13 Prozent.

Ja, bei allen Neuemissionen ließ sich so ein bisschen das gleiche Muster beobachten.

Am ersten Handelstag, da schossen die Aktien in die Höhe und danach bröckelten die Kurse

wieder ab.

Das gilt auch für einen deutschen Börsengang, nämlich Tüssen-Nuzerra.

Die Wasserstoffdauer der Tüssen hat ja am ersten Tag noch 18 Prozent zugelegt und seither

gab es keinen Tag, wo es hoch ging.

Es ging fast immer nur runter und inzwischen notiert die Aktie 10 Prozent unter ihrem Ausgabe-Kurs

und die schlechte Performance all dieser IPOs.

Das ist nicht wirklich ein Zufall, denn die Marktstruktur solcher Börsengange, die ich

hatte in den vergangenen Jahren dramatisch geändert, ging früher die Firmen so sechs

Jahre nach ihrer Gründung an die Börsen, das ist heute ungefähr 11 Jahre, also viel

später.

Und große predate Finanzgäber, die bleiben länger an den Unternehmen beteiligt und nehmen

damit auch mehr von diesem anfänglichen Abseit von jungen Firmen mit.

Und wenn dann quasi nicht mehr so viel zu machen oder zu holen ist, dann verkaufen sie

die Titel an der Börse am liebsten, wenn es gerade ein Hype gibt.

Was heißt das jetzt für euch?

Bei Neuemissionen solltet ihr kritisch sein, denn wer bei der Zeichnung eines Newlings

dabei ist, der sollte am ersten Tag dann den Zeichnungsgewinn einstreichen und danach

sollten erst mal ein paar Wochen oder Monate ins Land ziehen, bis sich der Hype gelegt

hat und die Börse den Neuling realistischer einschätzt.

Gerade bei Börsengängen, wo sich private Geldgeber trennen, ist Vorsicht angesagt.

Die haben im Schnitt 50 Prozent vom ersten Kurs verloren, also bloß nicht am ersten

Handelstag zum ersten Kurs einsteigen und damit zum Hype-Ö-Punkt kaufen, so ein bisschen

wie bei meiner Freundin und mir vor dem Birkenstock-Shop.

Da haben wir uns am Ende auch nicht angestellt und sind einfach in den nächsten langen gegangen.

Ihr schreibt uns ja häufig Mails zu unseren Podcastfolgen.

Manchmal sind da so viele, dass wir gar nicht alle aufgreifen können und wir freuen uns

natürlich immer ganz besonders, wenn ihr euch von unseren Ideen habt positiv inspirieren

lassen oder aber ihr Dinge mitgenommen habt, die ihr vorher noch nicht wusstet.

Das sind aber natürlich alles nur Einzelstimmen, hier mal ein Anlageerfolg, da mal eine Idee,

die gefruchtet hat.

Jetzt aber, lieber Laurin, haben wir wirklich einen handfesten Beweis dafür, dass Podcast

hören tatsächlich reicher macht und zwar vom Versichere Allianz, der bringt ja jährlich

seinen Global Worth-Report heraus und darin findet sich auch eine spannende Auswertung

zur durchschnittlichen Rendite, je nach Finanzwissen.

Und das Ergebnis, das spricht wirklich für sich, wer sich in Deutschland nur wenig mit

Geldanlage auskennt, der erzielt gerade mal rund 2% auf seine sämtlichen Assets.

Denn es hat sich gezeigt, dass diejenigen ihr Vermögen dann auch überwiegend in Bargeld

halten, heißt also in Normalzeiten, also bei einer Zielinflation von 2%, ja da gibt es

dann quasi nischt, da bleibt nichts hängen.

Wer sich aber hingegen gut auskennt, der hat im Schnitt eine fast doppelso hohe Rendite,

also etwa 4%.

Aber ums Finanzwissen steht es in Deutschland nicht wirklich gut, knapp 80% schätzen die

eigenen finanzielle Bildung zwar als gut bis sehr gut ein, das hat zuletzt eine Umfrage

der Internationalen Hochschule in Erfurt ergeben, doch das scheint eher hoffnungslose Selbstüberschätzung

zu sein.

Genau, genau so sieht es aus, denn die anschließende Messung hat ergeben, dass die deutschen Teilnehmer

im Schnitt gerade einmal 10,7 Punkte von möglichen 20 Punkten erreicht haben.

An diesem Test da wurden dann so Sachen wie Zinseszins oder der Zusammenhang von Kaufkraft

und Inflation abgefragt und im Internationalen Vergleich da erreichte es für die Deutschen

dann gerade mal für einen Platz im Mittelfeld.

Und die Unsicherheit im Umgang mit Geld hat wohl auch wesentlich dazu beigetragen, dass

die Vermögen der Deutschen im Internationalen Vergleich eher bescheiden ausfällt.

Im Durchschnitt hat jeder US-Bürger im vergangenen Jahr Bankeinlagen, Versicherungsansprüche

und Wertpapiere im Wert von 253.000 Euro gehabt und ist damit mehr als viermal so reich

wie ein deutscher Bürger im mobilen Besitz, der ist allerdings hier nicht mit berücksichtigt.

So, und jetzt kommt noch ein weiterer Dämpfer dazu.

Andere Nationen, die machen auch noch deutlich mehr aus ihrem Wissen, wer z.B. in Australien

ein US-Finanzwissen hat, der erzielt mit seinem Vermögen im Schnitt eine Rendite von

6 Prozent.

In den USA sind es sogar knapp 7 Prozent.

Wie gesagt, in Deutschland waren es ja nur knapp 4 Prozent, heißt also andere sind nicht

nur schlauer in Sachen Finanzen, sie setzen ihr Wissen auch deutlich besser ein.

Und woran könnte das jetzt liegen?

Ein grober Hinweis findet sich ebenfalls in den Allianzzahlen, da wird ein anderes Beispiel

gemacht und zwar anhand des Geschlechterunterschieds in Deutschland, dort wo Frauen für finanzielle

Entscheidungen verantwortlich sind, ganz klar, ob sie wollen oder müssen, ist die finanzielle

Allgemeinbildung deutlich höher und damit auch am Ende die durchschnittliche Rendite.

Bedeutet Verantwortung macht auch reicher.

Und ein zumindest ähnlichen Effekt, den könnte es auch in Ländern wie eben hier in den USA

geben, denn hier ist bei der Altersvorsorge deutlich mehr Eigenverantwortung gefragt.

Staatliche Rentenversicherungssysteme, die sind längst nicht so üblich und bei staatlich

geförderten Aktienbasiertenleistungen, da gibt es deutlich mehr Auswahl.

Heißt also, wer im Alter überleben will, dann muss sich wirklich selbst kümmern.

Und in Deutschland, da gibt es vielleicht weniger den Druck aus seinem Finanzwissen,

so viel rausholen zu müssen, denn das Staatliche Rentensystem verspricht ja erstmal Sicherheit

noch jedenfalls.

In Deutschland läuft man in eine riesige Finanzierungslücke rein, aber es geht ja auch um die kühlte

Sicherheit.

Jetzt habe ich wieder ein bisschen Angst vor bösen Hörermails wie letztens.

Als ich gesagt habe, die Deutschen ließen einen durch niedrige Supermarktpreise verwöhnt.

Ja, es gibt natürlich auch Altersarmut in Deutschland, aber das Netz ist doch deutlich

engmaschiger als anderen Orts und das zeigt der Vergleich mit den USA eben doch deutlich.

Aber das ist natürlich nur ein Grund von vielen, die Skrepanz ist auch auf die verschiedenen

Sparformen und Anlagestrategien zurückzuführen, die jeweils bevorzugt werden.

Die deutschen Gelden am Aktienmarkt, die als besonders zurückhalten, die Amerikaner haben

dort deutlich mehr Geld verdient, sind insgesamt auch Markterfine.

Außerdem haben sie bei der privaten Vorsorge steuerliche Vorteile, ähnliches gilt auch

für Australien, und niedrige Abgaben lassen ihnen auch einfach schlicht mehr Spielraum

ihr verfügbares Geld anzulegen.

Der Grundzusammenhang, der bleibt aber und zwar auch in Deutschland, und der lautet

je größer das Wissen, desto höher die durchschnittliche Rendite und wenn das mal nicht

Grund genug ist, weiter unseren Podcast zu hören.

Das war alles auf Aktien.

Wir freuen uns immer über Feedback, schickt uns an der Medien AAA, also a-a-a-it wählt

die oder gibt uns eine Bewertung und Paul hat geschrieben aus München, er ist Stefano

und Shepards Hörer der zweiten Stunde und auch AAA-Hörer und er hat folgendes Problem.

Er hat einen Kredit 2019 zu 1,74% aufgenommen über 20 Jahre und macht jetzt jedes Jahr

eine Sonnenertilgung, um auch nach 20 Jahren den Kredit abbezahlt zu haben.

Jetzt fragt das sich natürlich, warum mache ich eigentlich jedes Jahr diese Sonnenertilgung,

wenn es ja darum 1,74% geht, kann ich nicht durch andere Anlagen vielleicht viel mehr

machen, beispielsweise in ETF-Spabler das Geld, die Sonnenertilgung packen und dann am Ende

den Kredit ablösen und dann vielleicht noch in den Urlaub fahren.

So, und ich würde sagen, lieber Paul, wenn du uns mal mitteilst, was du da sondertilgst,

dann würde ich für dich einfach mal ausrechnen, wie es in den letzten 15 Jahren gewesen wäre.

Ich kann natürlich nicht sagen, die letzten 15 Jahre sind auch die Kompenden, aber zumindest

können wir es mal ausrechnen.

Und apropos Death Note Shepards, da hörst du ja auch zu, da haben wir jetzt diese Woche

über Crash oder Boom gesprochen und wenn ihr wissen wollt, ob ihr jetzt reich oder armen

wählt, dann müsst ihr einfach mal reinhören, die gibt es sogar schon seit gestern, Death

Note Shepards und einfach mal reinhören und noch glüger werden.

Und Carsten hat uns darauf hingewiesen, dass die Grunderwerbsteuer in Berlin nicht bei

6,5, sondern nur bei 6% liegt.

Das liegt immerhin 1%-Punkt über meinem Heimatbundesland Niedersachsen und sogar 2,5%-Punkte über

Bayern.

Danke Carsten für die Korrektur und wer auch cleveres Feedback hören will beziehungsweise

die Frage, wie man denn jetzt mit günstigen Krediten umgeht, der abonniert uns, spricht

über uns und empfiehlt uns seinen Freunden.

Und wir sehen uns morgen wieder, ab 5 Uhr bei Welt und überall, wo es Podcasts gibt.

Machine-generated transcript that may contain inaccuracies.

27.9.2023 – Der tägliche Börsen-Shot

In der heutigen Folge „Alles auf Aktien“ sprechen die Finanzjournalisten Laurin Meyer und Holger Zschäpitz über schlecht gelaunte Märkte, ein Kartellverfahren gegen Amazon und Hoffnung für Paypal. Außerdem geht es um TAG Immobilien, LEG Immobilien, Vonovia, Verbio, Nordex, Siemens Energy, Zalando, Microsoft, Walmart, Paypal, Immunovant, ARM Holdings, Klaviyo, Maplebear (Instacart), Schott Pharma, Birkenstock, Thyssen Nucera, Deutsche Bank, BNP Paribas, Gerresheimer und Novo Nordisk.

Wir freuen uns an Feedback über aaa@welt.de.

Disclaimer: Die im Podcast besprochenen Aktien und Fonds stellen keine spezifischen Kauf- oder Anlage-Empfehlungen dar. Die Moderatoren und der Verlag haften nicht für etwaige Verluste, die aufgrund der Umsetzung der Gedanken oder Ideen entstehen.

Hörtipps: Für alle, die noch mehr wissen wollen: Holger Zschäpitz können Sie jede Woche im Finanz- und Wirtschaftspodcast "Deffner&Zschäpitz" hören.

Außerdem bei WELT: Im werktäglichen Podcast „Kick-off Politik - Das bringt der Tag“ geben wir Ihnen im Gespräch mit WELT-Experten die wichtigsten Hintergrundinformationen zu einem politischen Top-Thema des Tages. Mehr auf welt.de/kickoff und überall, wo es Podcasts gibt.

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