Ö1 Journale: Abendjournal um 18 (29.10.2023)

ORF Ö1 ORF Ö1 10/29/23 - Episode Page - 16m - PDF Transcript

E1 Abendjournal

Schönen Sonntagabend, ich bin Veronica Filiz.

Israels Militär versteckt seine Bodeneinsätze im Gaserstreifen, spricht aber nicht vom beginn

der erwarteten Bodenoffensive.

In Gaser selbst werden die Menschen immer verzweifelter.

In Österreich fordert der Präsident der israelitischen Kultusgemeinde ein härteres

Vorgehen gegen anti-israelische Parolen bei pro-palästinensischen Demonstrationen.

Die Türkei feiert ihren hundertsten Jahrestag, den hundertsten Jahrestag der Republiksausrufung.

In Oberösterreich gibt es eine neue Wolfsdebatte und die Debatte um den frühen Start des Skiveldcups,

die ist auch noch nicht ganz beendet.

Zuerst aber zum Wetter und zu Simon Kühldorfer.

Die Nacht verläuft meist bewölkt und die Temperaturen sinken auf 11 bis 1 Grad, in Westen

bleibt es mit dem Föhn teilweise milder.

Auch morgen ist es fönig und noch wärmer als heute, die Hüchsterte liegen bei 14 bis

22 Grad.

Vor allem entlang und nördlich der Donau können sich wieder für einige Stunden Nebel

und Hochnebel halten, sonst wechseln Sonne und Wolken, dichte Wolken und etwas Regen

gibt es in Kärnten, in Osttirol und am Nordtiroler Alpen Hauptkam.

Erstmals seit einem Jahrzehnt sind israelische Panzer wieder im Gaserstreifen im Einsatz,

damit sei eine neue Etappe des Kriegs ausgebrochen und die Einsätze der Bodentruppen, die sollen

auch schrittweise ausgeweitet werden.

Aus Tel Aviv berichtet Tim Kuppel.

Der Krieg in Gaza wird schwierig und lang, sagt Premier Minister Benjamin Netanyahu.

Die israelischen Streitkräfte veröffentlichen Bilder von Panzern flankiert von Fußsoldaten

auf dem Vormarsch in Gaza.

Das ist die zweite Phase des Krieges, dessen Ziele klar sind.

Die Zerstörung der militärischen und politischen Fähigkeiten der Hamas und die Rückkehr der

Geiseln nach Hause.

Bringt sie nach Hause skandieren wütende Demonstranten vor dem Verteidigungsministerium

im Zentrum von Tel Aviv, die Angehörigen der 230 Geiseln fürchten, dass die verstärkt

Militäreinsätze in Gaza die Überlebenschancen der Verschleppten eher schmielern.

Die Wut auf den Regierungschef wird unterdessen immer größer.

Nach dem Krieg werden wir alle schwierige Fragen beantworten müssen.

Auch ich.

Immer öfter sind offene Rücktrittsaufordrungen zu hören.

Eine Kurznachricht auf ex früher Twitter muss Netanyahu nach heftigen Protesten löschen.

Er hatte darin den Chefs der Geheim- und Sicherheitsdienste vorgeworfen, das Risiko der Terrororganisation

Hamas unterschätzt zu haben.

Mahnende Worte unterdessen aus den USA Israel müsse alles tun, um zwischen Zivilisten und

Terroristen zu unterscheiden, fordert der nationale Sicherheitsberater der USA, Jake

Salimann.

Israel kündigt an, in den kommenden Tagen die Hilfsliefungen nach Gaza drastisch zu

erhöhen.

Auch heute rufen die israelischen Streitkräfte, die Menschen im Norden des Küstenstreifens

dazu auf, sich in den Süden zu flüchten.

Und die Situation der Zivilbevölkerung im Gaserstreifen, die wird immer dramatischer.

Verzweifelte Palästinenser haben Lagerhäuser mit Hilfskütern gesturmt.

Hartmut Fiedler berichtet.

Die Vertreterin des Palästinenser Hilfswerks der Feind-Nationen im Gaserstreifen bleibt

ganz nüchtern, als sie der BBC die Geschehnisse beschreibt.

Es hat leider mit dem Ausmaß an Frustration und Verzweiflung zu tun und mit Hunger, erzählt

Juliette Thuma von den Plünderungen.

Betroffen waren einige Lager und ein Verteilungszentrum der unfreiem Süden und in der Mitte des

Gaserstreifens.

Die Leute haben vor allem Mail mitgenommen.

Thuma hat heute früh aber noch bösere Neuigkeiten erhalten.

Die Zahl unserer Mitarbeiter, die getötet worden sind, hat sich auf 59 erhöht, die meisten

Lehrer und Lehrerinnen, aber auch medizinisches Personal.

Nach Österreich, wo natürlich auch die israelitische Kultusgemeinde in Sorge ist wegen des Kriegs

in Gaser.

Der Präsident der israelitischen Kultusgemeinde Oskar Deutsch verteidigt in der ORF-Presse

Stunde den Militäreinsatz Israels in Gaserstreifen.

Es sei Aufgabe der Regierung, ihre Bevölkerung zu schützen.

Der Konflikt könne rasch beendet werden, sagt Deutsch, wenn die Geiseln freikommen und sich

die Hamas stellt.

Israel habe kein Problem mit einem funktionierenden Palästinenser Staat, sondern nur mit der

Terrororganisation Hamas, sagt der Präsident der israelitischen Kultusgemeinde.

Das Wichtigste ist jetzt, dass die Geiseln freigelassen werden und dass die Hamas besiegt

wird.

Das Recht auf Meinungsfreiheit und Demonstrationen unterstützt Deutsch bei Kundgebungen für

Palästiner erwartet er aber verbote oder ein härteres Einschreiten der Polizei.

Wenn man nur zu einer Demonstration geht, um Terror zu glorifizieren, um die Monster

der Hamas zu glorifizieren und wenn man das Ende des Staates Israel fordert, dann hat

das auf den Straßen Österreichs nichts zu suchen.

Den Vorschlag vom Bundeskanzler Nehammer, die Schändung von Fahnen generell zu verbieten,

unterstützt Deutsch.

Und es muss eben klar gemacht werden, sei es zum Beispiel in den Schulen, sei es durch

einen Besuch in Mauthausen, wie auch immer, dass Antisemitismus heute wirklich verpönt

ist und kein Kavaliersdelikt ist.

Wegen des zunehmenden Antisemitismus sei er zwar besorgt, aber dank verstärkter Sicherheitsvorkehrungen

funktioniere das jüdische Leben in Österreich wieder relativ normal.

Andreas Meier-Bruchusch hat berichtet.

Wir wechseln jetzt das Thema.

Europa-Rechtswidrige Schikanern orte die Volksanwaltschaft beim Kinderbetreuungsgeld,

die die Familienministerin beenden müsse.

Wenn ein Elternteil im Ausland arbeitet, müsse geklärt werden, ob und in welcher Höhe

der andere Staat Kindergeld auszahlt oder Österreich das tut oder beide Staaten.

Bernd Kuschu.

Über 100 Betroffene haben sich schon an die Volksanwaltschaft gewandt, sagt SPÖ-Volksanwalt

Bernhard Achitz.

In mehreren Fällen haben die Eltern vor Gericht rechtbekommen, in einem Fall beim obersten

Gerichtshof nach acht Jahren Kampf.

Achitz spricht von Schikanern durch die ÖGK auf Basis einer Anweisung von ÖVP-Familienministerin

Susanne Raab.

Die Hauptproblematik ist, dass die österreichische Behörde die Menschen im Kreis schickt.

Sie verlangt, dass die Jungfamilien im Ausland Anträge stellen, Formulare beibringen, teilweise

wird sogar verlangt, dass Bescheide, denen andere EU-Staaten erlassen werden, bekämpft

werden.

Der Volksanwalt fordert, dass die Behörde selbst im Ausland recherchiert, dass Kinderbetreuungsgeld

zumindest vorläufig auszahlt und gegebenenfalls später zurückfordert.

Es geht nicht an, dass Jungeltern jahrelang aufs Kinderbetreuungsgeld warten.

Das ist die Unterstützung, die man genau dann braucht, wenn die Kinder klein sind.

Aus dem Familienministerium heißt es, wenn die Eltern nicht mitwirken, liegen den ausländischen

Behörden die Daten der Familie nicht vor, Österreich erfahre nicht, ob und wie viel Kindergeld

sie im Ausland bekommt und könne die Höhe der österreichischen Differenzzahlung nicht

berechnen.

7 Minuten nach 6 willkommen zu weiteren Auslandsthemen.

Heute vor 100 Jahren hat Mustafa Kemal Atatürk die türkische Republik ausgerufen, nach dem

Zerfall des Osmanischen Reichs.

In der ganzen Türkei finden heute Feierlichkeiten zu diesem Jubiläum statt ohne ausländische

Staatsgäste.

Wegen des Kriegs in der Ostwürst heißt.

Aus Istanbul berichtet Katharina Wagner.

Im Anicht Kabir, dem Mausoleum des türkischen Staatsgründers Mustafa Kemal Atatürk legt

Präsident Erdogan heute Blumen nieder.

Wie niemand sonst haben diese beiden Männer die Geschichte der Türkei geprägt, in eine

Rede wendet sich Erdogan an Atatürk.

Als Nation sei man voller Stolz und Freude, den hundertzen Jahrestag der Republik gereicht

zu haben.

Das wichtigste Werk des Staatsgründers.

Die Republik seien guten Händen, sagt Erdogan.

Serkan Öztemir, der heute auf dem Taximplatz Fahnen verkauft ist, nicht ganz seiner Meinung.

Alles hat sich sehr verändert.

Unter Land ist in zwei Lager gespalten.

Aber trotzdem sage ich, im und überall.

Es lebe die Republik für im und ewig.

In Russland hat das Parlaments die Europäische Union gewarnt, und zwar davor eingefrorenes

russisches Vermögen für die Ukraine zu verwenden.

Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat das, also die Absicht, das zu tun, nach

dem letzten Gipfel treffen, bekräftigt.

Das würde die EU-Staaten mehr kosten als Russland, meint der Vorsitzende der Duma

heute in Moskau, Hartmut Fiedler berichtet.

Das russische Vermögen, das in der EU eingefroren ist, hat laut Kommission einen Wert von mehr

als 200 Milliarden Euro.

Und zumindest einen Teil der Erlöse dieses Vermögens will die Union gerne für den Wiederaufbau

in der Ukraine verwenden, wie es Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen am Freitag noch einmal

angekündigt hat.

Wann das Vorhaben rechtlich ausgegoren ist, bleibt allerdings abzuwarten.

Die Reaktion aus Moskau kommt vorbeugend vom Vorsitzenden der Duma, Wirtschaftslaff

Volodin.

Russland wird im Fall eines solchen Diebstahls mehr Vermögen der unfreundlichen Länder beschlagnahmen,

also umgekehrt.

In den USA hat sich der frühere Vize-Präsident Mike Pence aus dem Rennen der Republikaner

ums Weiße Haus zurückgezogen.

Pence war Stellvertreter des früheren US-Präsidenten Donald Trump und der ist derzeit haushoher

Favorit im Rennen um die Präsidentschaftskandidatur der Republikaner.

Und daher zieht sich Pence zurück.

Das sei nicht seine Zeit, sagt Mike Pence.

Nach vielen Gebeten und Überlegungen habe er entschieden, seine Präsidentschaftskampagne

auszusetzen.

Der konservative Politiker und evangelikale Christis Donald Trump in vier Jahren im Weißen

Haus ein loyaler Stellvertreter gewesen.

Zum Bruch zwischen den beiden Republikanern hat die Erstürmung des Kapitals in Washington

geführt.

Damals hat Trump gefordert, sein Vize müsse eine Bestätigung des Siegs des Demokraten

Joe Biden bei der Präsidentschaftswahl 2020 im Kongress blockieren.

Pence hat sich der Forderung verweigert und kritisiert seither Trump immer wieder scharf.

Donald Trump reagiert auf den Rückzug von Mike Pence mit Heime.

Er hat aufgegeben, habt ihr das gehört?

Mike Pence sagt inzwischen, dass Donald Trump nicht wieder Präsident werden dürfe.

Bigid Schwarz hat berichtet.

In Chicago und auch in Tampa im US-Bundestadt Florida hat es Schissereien auf Halloweenpartys

gegeben.

Zwei Menschen sterben, mehrere werden schwer verletzt, berichtet Daniel Teisel.

Im historischen Stadtviertel von Tampa geraten nach der Sperrstunde zwei rivalisierende Gangs

eineinander.

Es kommt zu einer Massenschlägerei, dann fallen Schüsse und die Situation eskaliert.

Hunderte feiernde Menschen geraten in Panik, schildert Chief Officer Lee Burko vom Tampa

Police Department.

In diesem Kampf zwischen zwei Gruppen hatten wir hundreds of innocent people involved.

Wir hatten zwei, die passen weg und 18 in der Hospital mit Injury.

Laut Polizei sind zwei Menschen tot, 18 Personen befinden sich schwer verletzt im

Spital.

Auch in Chicago landen 15 Menschen, die feuchtfröhlich Halloween feiern wollten, schwer verletzt

im Krankenhaus.

Ein mutmaßlicher Amokläufer stürmt, bewaffnet eine Party, beginnt zu schießen und flüchtet.

In beiden Städten wurde eine Person festgenommen.

In Oberösterreich, im Mühlviertel genau gesagt, wurde wieder ein Wolf gesichtet.

Eine junge Frau hat den Wolf in die Flucht schreien können.

Trotzdem geht jetzt die Diskussion um eine neue Abschusserlaubnis wieder los, berichtet

Daniela Dalke.

Freitagabend kommt die Wölfe in einer 20-Jährigen über aus Nahe, die in Schönau im Mühlkreis

gerade auf einem Güterweg auf dem Heimweg von einer Bushaltestelle ist.

In nur 10 Metern Entfernung steht ihr das Tier gegenüber.

Erst als sie laut zu schreien beginnt, ergreift der Wolf die Flucht.

So beschreibt die junge Frau die Begegnung dem örtlichen Jagdleiter.

Weil es mittlerweile die zweite direkte Begegnung binnen eines Monats im Mühlviertel ist, könnte

jetzt die Abschusserlaubnis erneuert werden.

Das Land prüft, dass aktuell rechtlich und will die örtliche Jägerschaft, wenn möglich,

schon morgen über eine etwaige Abschussfreigabe informieren.

In Schönau sagt die Begegnung jedenfalls für Unruhe.

Laut Bürgermeister lassen viele Eltern ihre Kinder derzeit nicht mehr alleine rausgehen.

Noch zum Sport.

Nach heftigen Diskussionen und Schneemangel beim Auftakt zum Ski-Weltkap in Sölden

spricht sich der Präsident des internationalen Ski-Verbands, Fiss Johann Ilias, für einen

späteren Weltkap-Staat aus.

Im Interview mit der ORF-Sendung Sport am Sonntag sagt Ilias ...

Die Athleten haben gesagt, wieso müssen wir so früh, im Oktober, starten, und das ist

gerechtfertigt.

Ich habe das in der Fiss auch angesprochen seit mehr als einem Jahr, nachdem ich gewählt

war.

Dann starten wir im Oktober, wenn das nächste Rennen frühestens Mitte November ist.

Warum diese lange Lücke im Kalender?

Und wieso sollten die Leute schon im Oktober Skifahren wollen, wenn es keinen Schnee gibt

außer am Gletscher?

Hoffentlich wird das auch der österreichische Skiverband zur Kenntnis nehmen und empfänglicher

sein für einen späteren Start.

Austrian Ski-Federation wird mehr rezeptiv hier zu delayen.

Appelliert Johann Ilias also an den ÖSV.

Die heurige Saison, die ist bereits gestartet, der erste Riesentoll auf der Herrn in Sölden

muss aber wegen starken Windes nach dem ersten Durchgang abgebrochen werden und wird nicht

gewertet.

Der Kärntner Marco Schwarz konnte seine Zwischenführung, also nicht verwerten Adi Niederkorn.

Dreizentel vor Odamat, eine halbe Sekunde vor Böntor, Rose, ein erster Söldensieg war

zum Greifen nahe.

Marco Schwarz nimmt es aber mit Fassung zur Kenntnis.

Ja, natürlich sehr schade, aber war sehr die richtige Entscheidung.

Bei dem Winter sind faire Bedingungen nicht möglich.

Für mich natürlich schon, die Auskunftslage hat sehr gut gepasst.

Wir hatten ein gutes Gefühl gehabt, zwei so weiterarbeiten.

Sein Chef Marco Pfeiffer hat jetzt mit anderen Trainern eine Diskussion losgetreten um eine

Regeländerung.

Das, wenn man einen Durchgang fährt und der pose Teil erholt ist, dass man das auch

werden soll in Zukunft.

Ähnlich wie bei den Skispringen, man kann auch vielleicht eine halbe Punktezahl geben

oder so.

Dass der Riesentoll auf in drei Wochen an den Slalom im benachbarten Gurgel angehängt

wird, ist derzeit nicht realistisch.

Das war das Abendsjournal für heute mit Karls Wezeny Technik, Regie Rainer Hasiver,

Mein Name ist Veronica Philips, danke für Ihr Interesse, haben Sie einen angenehmen

Abend.

Moment am Sonntag.

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