Ö1 Journale: Abendjournal um 18 (29.09.2023)
ORF Ö1 9/29/23 - Episode Page - 26m - PDF Transcript
Mit Helene Silmann im Studio, guten Abend. 6,1 Prozent laut Schnellschätzung im September,
so niedrig war die Inflation in Österreich schon lange nicht.
Das Ringen um den EU-Asyl- und Migrationspakt geht auf beamtenebene in Brüssel weiter auf
Malta suchen die europäischen Mittelmeer-Anreinerstaaten nach Lösungen.
Die Regierungsbildung in Spanien ist gescheitert, nun ist Pedro Sánchez am Zug.
Nach Corsica will nun auch die Britann-Autonomie, die dienstälteste US-Sinatur in Dajen-Feinstein,
ist im Alter von 90 Jahren gestorben und in Österreich formiert sich Unterstützung für
die Apothekerkammer, impfen soll auch in Apotheken möglich sein.
Die Parlamentswahl am Sonntag in der Slowakei ist eines der Themen im Europaschonal.
Erster Programmpunkt im Abendjournal ist der Blick aufs Wetter mit Vera Grober.
Vorerst ist es noch sehr sonnig. In den Abendstunden ziehen von Westen dann aber zunehmend dichte
Wolken herein, in der Nacht folgt Regen. In der Früh erreichen die Schauer auch den Osten,
weitgehend trocken bleibt es hingegen im Süden. Und hier gibt es morgens Samstag auch die meisten
Sonnenstunden. Sonst ziehen noch einzelne Schauer durch, diese werden tagsüber aber weniger und mit
kräftigem Nordwestwind lockert es allmählich überall auf. Am Sonntag dann weniger Wind und
im ganzen Land sehr sonnig, Nebelfelder lichten sich meist am Vormittag. Die höchstwerte am
Wochenende bleiben mit 18 bis 25 Grad weiterhin überdurchschnittlich. Noch ist es die Schnellschätzung
der Statistikaustreher durch die Held für gewöhnlich. Im September ist die Inflation im Jahresvergleich
auf 6,1 Prozent gesunken. Im August waren es noch 7,4 Prozent. Für den Rückgang sind vor allem
die Preise für Haushaltsenergie verantwortlich. Hier wirkt einerseits der sogenannte Basiseffekt
und andererseits tatsächliche Preissenkungen. Die Einzelheiten von Max Nikols.
Die Energiepreise haben im vergangenen September stark angezogen und weil die Statistika sich für
die Inflation immer ansehen, wie sich das Preisniveau in einem Jahr verändert hat, wirkt jetzt der
sogenannte Basiseffekt inflationstemfend, wie Josef Baumgartner, Inflationsexperte am
Wirtschaftsfaschungsinstitut erklärt. Diese Preisehöhung, die wir letzten September hatten,
die fällt jetzt quasi aus der Statistik raus, weil wir für die September-Inflationsrate dann die
Zwicklungen rechnen ohne diesen Septemberwert. Hinzu kommt zu Baumgartner, dass es tatsächliche
Preissenkungen bei der Haushaltsenergie gegeben hat, vor allem im Osten des Landes, wo die Preise
vor einem Jahr besonders stark gestiegen sind. Das haben jetzt Auswirkungen auf die gesamte
Inflation. Im internationalen Vergleich bleibt sie allerdings hoch, im Euro-Raum liegt sie bei
4,3 Prozent. Allerdings, seit der internationale Vergleich durch diverse Preiseingriffe immer
schwieriger, sagt Sebastian Koch, Inflationsexperte am Institut für höhere Studien.
Zum Beispiel in Deutschland hat mir den Tankerbad und das dann ein Euro-Ticket. Man muss wirklich
aufpassen, wann ist das gemacht worden und in welchem Jahr sieht man dann zum Beispiel dann die
Gegenbewegungen dazu und man muss das praktisch erst heraus rechnen und dann bereinigt betrachten.
Man, dann ist es eben aufgrund dieser vielen Preiseingriffe wirklich schwierig, ein klares Bild
auf einen Ländervergleich zu werfen. Sagt Sebastian Koch, Inflationsexperte am IHS.
Die politische Debatte geht weiter um jenes Video, in dem Bundeskanzler Karl Nehammer,
ÖVP über Armut und Teilzeit und über warme Mahlzeiten für Kinder spricht. Verändert haben
sich die Standpunkte nicht. Die Opposition kritisiert den Bundeskanzler massiv, die eigene
Partei stärkt ihm den Rücken und der Koalitionspartner findet zwar den Tonfall der Aussagen nicht gut,
hebt aber die umgesetzten Sozialmaßnahmen die Regierung hervor. Peter Dase fasst die Debatte
zusammen. ÖVP-Generalsekretär Christian Stocker verteidigt heute die Aussagen Karl Nehammer,
über die Armutsdebatte und Teilzeitarbeit. Zitat, wenn ich zu wenig Geld habe, gehe ich mehr arbeiten.
Der Kanzler hat lediglich darauf hingewiesen, dass es auch und dass hinter etwa 25 Prozent gibt,
die mehr arbeiten könnten, sich dagegen entschieden haben aus Gründen, die zu akzeptieren sind,
in ihrer Verantwortung, dass aber das logischerweise auch mit weniger Einkommen verbunden ist.
Mehrere ÖVP-Vertreter heben heute die jüngst umgesetzten Sozialmaßnahmen hervor,
sowie der grüne Vizekanzler Werner Kogler, der etwa die Valorisierung von Sozialleistungen
betont. Auch wenn er Nehamas Video als weit weg von den Lebensrealitäten
alleinerziehender Frauen mit wenig Einkommen bezeichnet.
Hauptsache, es passieren die Verbesserungen und da kommen wir jeden Tag weiter. Das ist das,
was für mich zählt. Die Sozialdemokraten wiederum, die auf ein tägliches warmes Essen für alle
Kinder drängen, verweisen heute auf ein entsprechendes Projekt in Dresdkirchen,
wo Partei-Chef Andreas Barbler Bürgermeister ist. Die Freiheitlichen fordern einmal mehr
den Rücktritt des Bundeskanzlers. Generalsekretär Michael Schneedlitz sagt zum Videomitschnitt mit
Nehammer. Ein Auftritt, der aufgeflogen durch ein Video ist, dass das Ibiza-Video in seiner
Bärmlichkeit und Unfassbarkeit sogar noch in den Schatten stellt. Die Neos wiederum kritisieren,
in Bezug auf die Aussagen Nehamas zur Teilzeit, fehlende Kinderbetreuungsmöglichkeiten und hohe
Lohnnebenkosten. 18.05 zu Themen aus dem Ausland jetzt. Gestern wurde in Brüssel der bereits
angekündigte Durchbruch beim EU-Migrationspakt vertagt, den nun hart Italien bedenken. Dort steigen
die Ankünfte von Migranten und man stößt sich an deutschen Sonderwünschen und an Berliner
Unterstützung für Seenotretter NGOs. Während in Brüssel nun die Botschafter weiterstreiten,
tritt man sich heute in Malta zum Mittelmeer-Gipfel. Robert Sigmund berichtet.
Die gestrige Einigung in Brüssel scheiterte nach dem öffentlichen Teil an Italien. Dort will man nun
über die sogenannte Krisenverordnung weiterverhandeln, nachdem Berlin sich seine Zustimmung mit eigenen
Anliegen abkaufen lassen will, also etwa beim Schutz für Kinder und Familien. Die Regierung in
Rom führt aber auch über 133.000 Migranten an, die heuer bereits nach Italien kamen. Das sind fast
doppelt so viele wie im Vorjahr, im gleichen Zeitraum. Wenn nun Deutschland nachverhandeln kann,
müsse man auch über die Verteilung und Mittelmeereinsätze im Krisenfall reden, so Italien.
Bereits Anfang der Woche hat Regierungschefin Miloni bereits Unverständnis über deutsche
Unterstützung für Seenotretter etwa vor der Liebischen Küste kundgetan. Während Brüsseler
Diplomaten nun einen mehrheitsfähigen Text ausarbeiten sollen, trifft man sich in Malta
heute zum sogenannten MED-9-Format der Mittelmeer-Anreinerstaaten plus Croatia und Slowenien,
um die Migrationsfragen zu besprechen. Vor allem Georgia Miloni verlangt mehr Solidarität von den
anderen EU-Staaten. Miloni versprach noch im Wahlkampf etwas gegen illegale Migrationsunternehmern.
Miloni trifft heute auch noch den französischen Präsidenten Emmanuel Macron und die EU-Kommissionspräsidenten
Ursula von der Leyen zu Trilateralen Gesprächen. Seit Jahresbeginn sind laut UN-Angaben bereits
mehr als 2.500 Migranten im Mittelmeer ums Leben gekommen.
Spaniens konservativer Oppositionsführer ist im zweiten Versuch eine Regierung zu bilden
gescheitert. 172 Jahre standen 177 Nein und einer ungültigen Stimme gegenüber. Der Obmann der
Volkspartei war aus der vorgezogenen Parlamentswahl Ende Juli als Sieger hervorgegangen. Jetzt wird
der amtierende Regierungschef, der Sozialist Pedro Sánchez, versuchen, genügend Stimmen für seine
linke Minderheitsregierung zu erlangen. Aus Spanien Josef Manola. Das Abstimmungsergebnis
brachte keine Überraschungen. Für Wirbel sorgte eine ertümliche Ja-Stimme aus Katalonien,
der als ungültig gezählt wurde. König Philippe wird vermutlich nächste Woche Premier Sánchez
mit der Regierungsbildung beauftragen. In der letzten Debatte wollte der Oppositionschef von
Pedro Sánchez wissen, wie er zu den Forderungen der Separatisten stehe. Sánchez antwortete nicht.
Die Latte liegt seit heute hoch. Im katalanischen Parlament zeigten sich die drei separatistischen
Gruppenhandels einig, sie nannten Straffreiheit für verurteilte Separatisten und ein Referendum
über die Loslösung von Spanien als Voraussetzungen für eine Unterstützung der linken Minderheitsregierung.
Der Sprecher der katalanischen Links-Republikaner im Fall. Verantwortungsbewusstsein und Ruhe,
so sei man auch vor vier Jahren zu einer Einigung gelangt. Nach Jahrzehntelangem Ringen hat
der französische Präsident Emmanuel Macron der Insel Corsica mehr Autonomie versprochen.
Nur wenige Stunden später könnte er das schon wieder bereuen, denn jetzt fordert die Britan
dieselben Rechte ein. Genau das hat man in den vergangenen Jahrzehnten Versuch zu vermeiden,
dass der Zentralstadt Frankreich zu Pöckchen beginnt. Aus Paris Leonid Heiz.
Es scheint, als hätte Präsident Macron mit seinen Zugeständnissen an Corsica die Büchse der Pandora
geöffnet. Nur wenige Stunden dauert es, bis man am anderen Ende Frankreichs in der
Bretagne dieselben Rechte einfordert. Die Corsen haben uns den Weg geöffnet. Bravo und Danke an Sie.
Sagt der Regionalpräsident der Bretagne Loic Chene Girard. Bei seiner Corsica-Reise hat Macron
der Insel einen Sonderstatus angeboten, der in der Verfassung verankert werden soll. Doch auch
in der Bretagne fordert man seit Jahrzehnten mehr Autonomie. Unsere Mitbürger wollen Effizienz.
Sie möchten, dass so lokal wie möglich gehandelt wird. Und jetzt will man noch dazu Gerechtigkeit.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass es auf Corsica verantwortungsvollere Politiker gibt, denen man
Autonomie einräumt, während man die anderen in einem veralteten Zentralismus hält. Vom französischen
Zentralstadt unabhängiger werden, das fordert man auch schon lange im Baskenland an der Grenze
zu Spanien. Die Zugeständnisse an Corsica dürften diese Zentrifugalkräfte noch einmal beleben.
In Schweden eskaliert die Bandengewalt. Allein in diesem Monat sind 11 Menschen erschossen worden
oder bei Explosionen ums Leben gekommen. Der schwedische Ministerpräsident will jetzt die
Armee zur Unterstützung der Polizei einsetzen. Ernst Kernmeier berichtet.
Eine Bomben-Explosion hat gestern früh die Menschen in einem Vorstaatwohnviertel von Uppsala 70
Kilometer nördlich von Stockholm aus dem Schlaf gerissen. Zwei Häuser sind fast zur Gänze
eingestürzt. Eine 25-jährige Frau ist tot, offenbar nur weil sie dort gewohnt hat, wo eine der
Verbrecherbanden einen Konkurrenten vermutet hat. Die junge Frau war das dritte Todesopfer
innerhalb von zwölf Stunden. Von einer nie da gewesenen Krise, spricht der schwedische Ministerpräsident
Ulf Krister schon. Er verspricht die Banden zu jagen und zu besiegen. Künftig soll die Polizei die
Armee zur Unterstützung heranziehen können. Soldaten dürften dabei vorrangig mit logistischen
Aufgaben betraut werden. Schweden steht seit Jahren im Band der Kriminalität von Verbrecherbanden,
die jetzt gegeneinander um die Beherrschung der Drogenmärkte kämpfen. Den Nachwuchs rekrutieren
die Gangs vor allem in sozial schwachen Einwanderer-Gemeinden, oft unter Kindern und Jugendlichen.
Der konservative Premier Krister schon, der mit Unterstützung der rechten Schweden-Demokraten
regiert hat versprochen, hart durchzugreifen. Selbst seine leitenden Polizisten sagen aber,
dass es schnelle Lösungen nicht gebe. Mehr als 30 Jahre lang saß sie im US-Senat, nun ist die
prominente US-Senatoren Diane Feinstein im Alter von 90 Jahren gestorben. Zur Letzt älteste
Senatoren im Amt war sie in ihrer politischen Karriere federführend bei hunderten Gesetze
sindwürfen und hat einen 6.700 Seiten starken Bericht über geheime Folterprogramme der CIA
verfasst. Feinstein galt als Pionierin, die sich unermüdlich für Frauenrechte einsetzte. Aus den
USA in Kapi. Diane Feinstein wurde 1933 in San Francisco geboren, wo auch ihre politische Karriere
begann. Die moderate Demokratin war die erste Bürgermeisterin von San Francisco, später die
erste Frau die Kalifornien im Senat vertrat. Sie wird als Legende und Ikone gefeiert.
Sie ist ein Legende. Diane Feinstein, aus dem Start, war ein Ikone für Frauen in Politik.
Feinstein hatte sich dem Kampf für schärfere Waffengesetze verschrieben. Ich habe viele
Morde gesehen und weiß, was diese Waffen anrichten, wieso wollen mehr Männer erklären,
dass ich keine Ahnung habe. For me and says, you really don't know. Feinstein war lange eine
Befürworterin der Todesstrafe erst, 2018 änderte sie ihre Haltung und betonte damals wie wichtig
Selbstreflexion und der Wille zur Positionsänderung sei.
I don't wanna not grow. The world changes and views change.
Diane Feinstein ist im Alter von 90 Jahren gestorben.
18.00 und 13 Minuten zurück nach Österreich. Die Sanierung des Parlamentsgebäudes an der
Wiener Ringstraße hat mehr gekostet und länger gedauert als geplant. Das ist grundsätzlich bekannt,
der Rechnungshof hat nun aber die Details überprüft. Demnach betragen die zusätzlichen Kosten
mehr als 80 Millionen Euro. Peter Daser berichtet.
Das Parlament wurde in den Jahren 2018 bis 2022 saniert und heuer zu Jahresbeginn wieder in
Betrieb genommen. In der Zwischenzeit wurden die Sitzungen von Nationalrat, Bundesrat und
Ausschüssen im Ausweichquartier in der Wiener Hofburg abgehalten. Alles zusammen hat, samt
Übersiedlung, 517 Millionen Euro gekostet laut dem heute veröffentlichten Bericht des Rechnungshofes.
Bei der Entscheidung für die Sanierung im Jahr 2015 wurde mit fast einem Fünftel 83 Millionen
Euro weniger an Kosten gerechnet. Die Sanierung des historischen Gebäudes hat nicht nur mehr gekostet,
sie hat auch gut zwei Jahre länger gedauert als ursprünglich geplant. Für künftige ähnliche
Projekte des Staates empfiehlt der Rechnungshof einen genaueren Terminplan über die Ausführung der
diversen Arbeiten zu stellen und Pönalen, also Strafzahlungen, zu vereinbaren bei nicht erfüllendes
Terminplans. Außerdem hat sich gezeigt, dass das Parlament nach der Sanierung mehr Flächen
außerhalb des eigentlichen Gebäudes dazumietet als vorher. Gute Noten bekommen dagegen haben
der Brandschutz und die Barrierefreiheit im sanierten Gebäude. Heute jährt sich jene Nationalratswahl
zum zehnten Mal, bei der die NEOs im ersten Anlauf den Einzug ins Parlament schafften. Anders
für Bilanz und Ausblick von Parteichefin Bertemeinal Reisinger, sie stellt heute im Hinblick auf die
aktuelle Politik und die kommenden Wahlen fest, NEOs sei nötiger denn je. Katja Arthofa. Mit rund
fünf Prozent sind die NEOs vor zehn Jahren in den Nationalrat eingezogen, aktuelle Umfragen
sehen sie bei rund neun Prozent. Parteichefin Bertemeinal Reisinger kritisiert in ihrer Bilanz
nicht nur die türkisgrüne Regierung, sondern auch die anderen Oppositionsparteien und sagt,
hätten wir NEOs vor elf Jahren nicht gegründet, wir würden es heute wieder tun oder jetzt erst recht
tun. Niemals waren wir so wichtig wie jetzt, weil so kann es nicht weitergehen. Meint die NEOs
Schäfchen und kritisiert vor allem die nach wie vor fehlende Chancengerechtigkeit für alle Kinder
und dass das Amtsgeheimnis immer noch nicht abgeschafft ist. Letzterem galt übrigens auch
der erste Antrag, den die NEOs vor zehn Jahren im Parlament eingebracht haben. Insgesamt waren es
bisher 3000 und knapp 6.500 Anfragen. Breite Unterstützung gibt es heute für die Apothekerkammer,
die sich ja schon länger dafür einsetzt, dass in Apotheken Impfungen angeboten und verabreicht
werden dürfen. Was in anderen europäischen Ländern bereits gang und gäbe ist, ist der
Ärztekammer hierzulande ein Dorn im Auge. Heute setzen sich Seniorenbund Pensionistenverband
und Patientenanwaltschaft für die Möglichkeit des Impfungs in Apotheken ein. Victoria Waldecker
berichtet. Es muss ja einen einfachen Zugang zu Impfungen geben, sagt die Präsidentin des ÖVP
Seniorenbundes Ingrid Koroseck. Impfungen in den Apotheken würden das ermöglichen. Weil die
Apotheken natürlich eine Anlaufstelle ja auch für Senioren und Senioren sind. Auch für Peter
Kostelka, Präsident des SPÖ-Nahen-Pensionistenverbandes, braucht es mehr Impfangebote. Aktuelle Probleme
bei den Covid-Impfungen würden zeigen, dass es nicht allein bei Ärztinnen und Ärzten liegen
sollte. Die Impfung von insbesondere älteren Personen darf nicht an Bürokratie und dann
Problemen der Organisation erleiden. Auch die Patientenanwaltschaft spricht sich für Impfungen
in den Apotheken aus. Das sei längst überfällig. Die Regierung müsse rasch die gesetzlichen
Grundlagen dafür schaffen, sagt Patientenanwälte in Michaela Flatnick. Hier muss man doch relativ
schnell in die Gänge kommen und würde ich mir wünschen, dass das zumindest in den nächsten
zwei bis drei Monaten dann auch umgesetzt wird. Widerstand kommt dagegen von der Ärztekammer.
Für Präsident Johannes Steinhard reicht eine Impffortbildung von Apothekerinnen und Apothekern
nicht aus. Er zeigt sich enttäuscht von den Unterstützern. Sie würden sich vor den Karren
der Apothekerschaft spannen lassen, kritisiert er. Im Fall der vor etwas mehr als einem
Jahr verstorbenen Ärztin Lisa Maria Kellermeyer aus Sevalchen in Oberösterreich gibt es jetzt
offenbar eine neue Spur. Bei der Person, die die Medizinerin mit Hassnachrichten bedroht hatte,
könnte es sich um einen Serientäter handeln. Wie sich jetzt herausstellt, hat ein Ehepaar aus
Wien ganz ähnlich formulierte E-Mails bekommen, Jürgen Pettinger berichtet. Es sind grausame Gewaltfantasien,
die sich in den E-Mails sowohl an die Ärztin als auch an die Familie Bornmena in Wien teilweise
im Wortlaut wiederholen. Als sie eine Doku zum Fall Kellermeyer im Fernsehen sieht, fallen Veronica
Bornmena sofort Ähnlichkeiten auf. Da wurde eine E-Mail eingeblendet im Wortlaut an die Frau Kellermeyer
und der Wortlaut hat uns wirklich frappierend an die Mails erinnert, die wir bekommen haben. Das sind
so verstörende Mails und so spezielle Mails, das wir uns sofort gedacht haben. Das kommt uns bekannt vor,
das gibt es doch nicht. Genau solche Nachrichten haben wir auch bekommen. Die Staatsanwaltschaft
Wien prüft aktuell eine entsprechende Anzeige, auch in Deutschland-Laufen-Ermittlungen, weil es
auch dort Opfer gibt. Beweise gibt es zwar keine, aber viele Indizien heißt es deuten derzeit darauf
hin, dass es sich beim Verfasser aller Morddrohungen um ein und dieselbe Person handelt. Die Nachrichten,
Paul Kracker. Aus der Kokos ist Region Berkara Bach dürften demnächst fast alle Einwohner
geflohen sein. Nach jüngsten Ankerben haben fast 80% der bisher 120.000 Armeenier in Berkara
Bach in Armeenien Zuflucht gesucht. Vorige Woche hatte Azerbaijan Berkara Bach zur Gänze
rückerobert. Die bisherige Führung Berkara Bachs hat gestern verkündet. Alle Behörden der Region
wurden am 1. Jänner aufgelöst. In der Frage einer stärkeren Erhöhung der Steuer auf CO2 stellt sich
die ÖVP Niederösterreich gegen ihre Bundespartei. Die ÖVP Niederösterreich fordert den Anstieg der
Steuer auszusetzen. Die CO2-Steuer heizte die Inflation an und belaste Niedrigverdiener.
ÖVP und Grüne haben vereinbar, die Steuer für CO2 schrittweise zu erhöhen. Im Mittelmeer sind
heuer im ersten Dreivierteljahr um die Hälfte mehr Migranten ertrunken als im gleichen Zeitraum des
Vorjahres. Nach ohne Angaben sind seit Jahresbeginn 2500 Migranten beim Versuch ums Leben gekommen,
über das Mittelmeer Europa zu erreichen. Bis zum Stichtag 24. September sind heuer
fast 190.000 Migranten über das Mittelmeer nach Italien, Griechenland, Zypern oder Malta gekommen.
Pakistan ist von einem der schwersten Anschläge des Jahres herstellt worden. Durch ein Selbstmord
Attentat vor einer Moschee sind mindestens 52 Menschen getötet worden, mehr als 80 sind verletzt,
20 davon lebensgefährlich. Das Wetter? Morgen Samstag ziehen mit kräftigen Wind eine Geschauer
durch. Meist trocken und länger sonnig ist es im Süden. Am Sonntag gibt es nach Frühmäbel im
ganzen Land viel Sonnenschein, 18 bis 25 Grad. Anna Kunzio, Kristine Tönneke, Frankenberge und
Helene Seelmann sagen Danke für Interesse. 18.20 Uhr. Weiter geht es mit Markus Müller.
Guten Abend. Wir reden heute über die Parlamentswahl in der Slowakei, die morgen stattfindet. Wir
berichten, wie sich der Angriff auf die Ukraine im fernen Osten Russlands auswirkt, über die
Landtagswahl in Bayern kommende Woche und wir haben uns an der Nordsee angeschaut, welche
Auswirkungen die Klimakrise auf den Sommertourismus in Europa hat. Morgen findet in unserem Nachbarn
Slowakei eine vorgezogene Parlamentswahl statt. Die bisherige Regierung aus bürgerlichen und
liberalen Parteien ist zerfallen. In den Umfragen dottet alles auf ein Comeback des früheren
Premierministers Robert Vizohin. Seine Partei nennt sich sozialdemokratisch, politisch steht
aber eher Viktor Orban nahe und lehnt auch Sanktionen gegen Russland ab. Ich war gestern in
Beratislava, um dort den Politikwissenschaftler Radoslav Steffanschik von der dortigen Wirtschaftsuniversität
zu treffen. Zu Beginn habe ich ihn gefragt, wie er die Chancen von Robert Vizoh bei der künftigen
Regierungsbildung einschätzt. Nach den Umfragen gibt es mindestens zwei Möglichkeiten, wie das
Wahlergebnis am Samstag außen wird. Also die erste Möglichkeit ist, dass die progressive Slowakei
die Wahlen gewinnt. Aber dann wird die komplizierte Situation sein, weil einige Parteien rechts
oder bürgerlich orientiert, die befinden sich jetzt an der fünfprozentigen Hürde. Also das
bedeutet, sie können den Einzug ins Parlament überhaupt nicht schaffen. Und dann wird diese
Partei große Probleme haben, die Regierung zu bilden. Auf der anderen Seite gibt es auch
die Möglichkeit, dass Robert Vizoh echt die Parlamentswahl gewinnt. Und dann wird er auf der
Suche nach seinen Koalitionspartner. Und die Frage ist, ob diese Partner die ehemaligen Recht
extremen werden oder die Slowakeischen Nationalpartei oder eigentlich sein früherer Parteikollege
Peter Pellegrini. Diese Möglichkeit ist ganz offen und in den Umfragen befindet sich Robert Vizoh
seit Wochen auf dem ersten Platz. Also das kann sein, dass er eigentlich die Wahl gewinnt. Aber
schauen wir uns noch diese Wahlarithmetik an. Das heißt, auch wenn Vizoh das Partei den ersten
Platz gewinnt, muss es nicht automatisch sein, dass er auch die Regierung bilden kann, weil die
Frage ist, wie viele Parteien dann überhaupt ins Parlament kommen. Ja, nach den Wahlen kommen
die Staatspräsidentin und sie beauftragt Chef einer Partei. Normalerweise gibt es in der Slowakei eine
Tradition, dass der Chef der Siegerpartei aus der Erste beauftragt ist, die Regierung zu bilden.
Man kann aber sein, dass er keine Koalitionspartner findet. Das bedeutet, dass die Staatspräsidentin
dann eine andere Person beauftragt, die Regierung zu bilden. Das passiert ja schon in
der Vergangenheit. Diese Situation kann sich wiederholen auch in der Slowakei. Also das bedeutet,
dass der Wahlsieger nicht unbedingt zum Premierminister ernannt wird. Bei der letzten Wahl hat ein
Bündnis aus bürgerlichen, liberalen, progressiven Parteien gewonnen. Die haben sich dann sehr
untereinander zerstritten. War dieser Streit der Hauptgrund dafür, dass Vizog jetzt wieder vorne
liegt oder gibt es auch andere Gründe? Ich würde sagen, das war der wichtigste Grund. Die Parteien,
die bürgerlichen Parteien waren nicht fähig, das Land in der ganzen Wahlperiode zu führen. Das
ist sehr wichtig. Wir haben eigentlich jetzt die vorgezogenen Wahlen. So das bedeutet,
die rechtsbürgerlichen Parteien waren schon an der Macht 2010 und 2011 bzw. 2012 und diese
Regierung hat nicht auch nicht die ganze Wahlperiode überlegt und das waren eigentlich die gleichen
Akteure. Also ich kann mich vorstellen, dass einige Leute jetzt meinen, die rechtsbürgerlichen
Parteien sind eigentlich nicht fähig zu regieren, Probleme zu lösen. Deswegen meinen sie, naja,
also bei VIZA war das so, dass das Land eigentlich korrupt war bzw. die Regierung war korrupt. Aber
mindestens gab es politische Stabilität. Und aus diesem Grund wuchs die Popularität des
ehemaligen Premierminister heutzutage ist Robert VIZA populär. Auf einer Seite, weil die bürgerlichen
Parteien eigentlich nicht fähig sind zu regieren, aber auf der anderen Seite ist Robert VIZA auch
ein Kommunikationsgenie. Also das bedeutet, er weiß, was er im richtigen Moment sagen soll und
die Leute hören zu und vertrauen diese artendweise der Politik. In außenischen Medien liest man sehr
viel davon, dass in der Slowakei.
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