Ö1 Journale: Abendjournal um 18 (26.10.2023)

ORF Ö1 ORF Ö1 10/26/23 - Episode Page - 15m - PDF Transcript

Im Studio begrüßt sie Barbara Schieder.

Nach Angaben der Hamas sollen durch den Beschuss des Gaserstreifens geschätzte 50 israelische

Geiseln getötet worden sein.

Unterdessen verschlimmert sich die humanitäre Lage im Gaserstreifen, was eine gemeinsame

Linie der EU in dem Konflikt erschwert.

Auch der Nationalfeiertag in Österreich ist politisch stark im Zeichen der aktuellen

Krisen gestanden.

In Maine hat ein Amokläufer ein Blutbad angerichtet, die Europäische Zentralbank legt nach 10

Zinserhöhungen erstmals eine Zinspause ein und heute sind erste Einzelheiten zur nächsten

Jedermanninszenierung durchgesickert.

Katrin Lardstädter macht vor allem den Blick aufs Wetter.

Der Regen in Wien und Niederösterreich klingt bald ab.

Dafür beginnt es in den nächsten Stunden von Vorarlberg bis Kärnten stark zu regnen

und über Nacht dann in ganz Österreich.

Und damit startet der Freitagmorgen ziemlich regnerisch und nach Osten zu bleibt es auch

bis zum frühen Nachmittag nass.

Im Westen und Süden lockert es dagegen im Lauf des Tages auf.

Die Schneeverkänze sinkt gegen 1800 Meter, außerdem bläst starker Windmorgen und es hat

maximal 9 bis 17 Grad.

Meist trocken, vönig und sehr mild dann das Wochenende, ein paar 10 Nebelfelder werden

aber dabei sein.

Die Hamas hat am späten Nachmittag bekanntgegeben, dass unter den vielen Totendurchluftangriff

auf den Gaserstreifen auch geschätzte 50 israelische Geiseln sein sollen.

Vom israelischen Militär gibt es dazu keine Bestätigung.

An der geplanten Bodenoffensive soll jedenfalls festgehalten werden, das hat Premier Netanyahu

zuletzt bekräftigt.

Aus Tel Aviv berichtet Nikolaus Wildner.

Berichte über einen ersten kurzen Einsatz israelischer Bodentruppen im Gaserstreifen

letzte Nacht.

Um das Schlachtfeld vorzubereiten, heißt es von Seiten der Armee.

Premier Benjamin Netanyahu gestern Abend.

Wir bereiten eine Bodeninversion vor, ich werde nicht sagen wann, wie und wie lange.

Israel stellt sich auf eine lange und schwierige Mission ein, das Ziel, die Zerstörung der

Terrororganisation Hamas.

Benigans Minister in Israels Notfallskabinett, dieses Manöver ist nur eine Phase des langen

Prozesses der Jahre dauern wird, militärisch, politisch und sozial.

Auch heute wieder Raketenbeschuss aus Gaser und israelische Luftangriffe gegen Ziele

der Hamas.

Laut palästinensischen Angaben sind dabei bisher mehr als 7000 Menschen in Gaser getötet

worden.

Die Hamas behauptet, unter den Getöteten seien auch 50 der rund 220 israelischen Geiseln.

Unabhängig lässt sich diese Angabe nicht überprüfen.

Die humanitäre Not im Gaserstreifen rückt international immer stärker ins Bewusstsein,

wie die mehr als 2 Millionen Menschen dort leben, darüber hat Hartmut Fiedler mit der

Beauftragten der Hilfsorganisation CARE gesprochen.

Am allermeisten Fehl im Gaserstreifen Treibstoff und damit Strom, sagt Hiba Tibi.

Wenn wir Strom haben, haben wir Wasser und die Krankenhäuser sind in dem Betrieb.

Erst dann kommt die Direktorin der Hilfsorganisation CARE im Gaserstreifen auf Medikamente zu sprechen.

Die würden auch fehlen.

Wie fast alles.

Für Brot musste man 3 Stunden anstehen, dann 4.

Jetzt sind es 6, erzählt Hiba Tibi.

Die Leute müssen um 4 Uhr früh auf, um sich einen Platz in der Schlange zu sichern.

Für Brot.

Auch die Mitarbeiter von CARE würden manchmal auf Mahlzeiten und Wasserrationen verzichten,

damit ihre Kinder etwas haben.

Die Lebensbedingungen der Palsinenzer und die Arbeitsbedingungen der Helfer von CARE

und anderen Organisationen werden mit jeder Stunde prekärer.

Auch im Westjordanland sagt Hiba Tibi, die selbst in Ramallah wohnt und erwähnt übergriffe

jüdischer Siedler und israelischer Soldaten.

Die meisten ihrer Kolleginnen würden nicht mehr ins Büro kommen, sondern von zu Hause

aus arbeiten.

Die Lage würde immer gespannter.

Die Situation wird mehr und mehr geringer.

Doch nichts davon rechtfertige, das Abschneiden des Gaserstreifens von humanitärer Hilfe,

sagte der belgische Ministerpräsident Alexander de Kroh.

Der spanische Premier Pedro Sánchez will einen humanitären Waffenstillstand.

Doch Sánchez führt derzeit den Vorsitz der Gipfeltreffen.

Er weiß, dass Länder wie Österreich und Deutschland darin zu viel der Einmischung

in Israels Recht auf Selbstverteidigung sehen.

Die EU müsse ein Zeichen des vollen Rückhalts für Israel setzen, sagt der Deutsche Bundeskanzler

Olaf Scholz.

Die EU-Länder dürften sich auf einen Passus einigen, der für Hilfslieferungen an die

Bevölkerung im Gaserstreifen eintritt, garantiert durch nicht näher definierte Kampfpausen.

Und auch in Österreich ist der hattige Nationalfeiertag politisch, stark im Zeichen der aktuellen

Krisengrisen gestanden, vom Nahen Osten bis zur Ukraine, Peter Daser berichtet.

Am Heldenplatz standen heute die politischen Reden unter zwei Schwerpunkten der Neutralität

und der Verteidigungsbereitschaft.

Die soll nach Jahrzehnten der Sparprogramme beim Bundesheer nun wiederhergestellt werden.

Verteidigungsministerin Claudia Tanner nennt die jüngsten Krisen wie den Ukrainekrieg.

Neben den Versuchen der diplomatischen Lösung bleibt uns neben den Beten für Frieden nur

eine Antwort auf diese aktuelle Sicherheitslage in der Welt.

Eine starke Armee für unsere Heimat schaffen.

Auch Bundespräsident Alexander van der Bellen betont bei der heutigen Angelobung der neuen

Rekrutinnen und Rekruten die Notwendigkeit von Verteidigungsbereitschaft.

Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine, der grauenhafte und verabscheuungswürdige Angriff,

der Hamas, auf die israelische Bevölkerung und die daraus entstehende Gefahr einer Eskalation

im Nahen Osten, das zeigt uns leider in aller Deutlichkeit, wie wichtig es ist, als Staat

zur Verteidigung bereitet zu sein.

Bundeskanzler Karl Nehammer betont die Neutralität Österreichs.

Wir sind im vollumfassenden Bekenntnis militärisch-neutral und gleichzeitig haben wir eine Meinung,

haben wir eine Erhaltung und gerade in diesen Zeiten wie diesen ist es notwendig, sie zu zeigen.

Seitens der Opposition haben heute auch Andreas Barbla von den Sozialdemokraten und Herbert

Kiekel von den Freiheitlichen die Neutralität hervorgehoben.

Laut Barbla habe Österreich der Neutralität eine beispiellose Erfolgsgeschichte zu verdanken.

Kiekel sieht die Neutralität durch die europäische Unterstützung der Ukraine gegen die russischen

Angreifer bedroht.

Die Neos wiederum fordern eine gemeinsame Armee der Europäischen Union, um Österreich und Europa zu schützen.

Bundespräsident Alexander van der Bellen spricht sich in seiner Fernsehansprache zum Nationalfeiertag

gegen jede Form von Antisemitismus und Haas aus.

Die Politiker aller Parteien mahnt er auf Populismus zu verzichten und sich stattdessen auf die Lösung

von konkreten Problemen zu konzentrieren.

Es darf uns niemals egal sein, wohin sich unser Land und unsere Welt bewegen.

Wir dürfen niemals so weit kommen, dass wir am Ende die Welt in die einen und die anderen aufteilen.

Die einen werden wir und die anderen werden dann die, die Schuld haben, ob nun die sogenannten

Eliten oder die Andersdenkenden oder die Andersglaubenden oder die, die anders aussehen.

Das darf nicht passieren.

Das dürfen wir nicht zulassen.

Es ist unsere Verantwortung als Politikerinnen und Politiker, dass wir nicht aus Gründen der Stimmenmaximierung

in vermeintlich simple Erklärungsmodelle fallen, die unsere Gesellschaft am Ende auseinandertreiben.

Es gibt diese einfachen Lösungen nicht.

Populismus löst unsere Probleme nicht.

Wir müssen uns um Wahrhaftigkeit bemühen und wir müssen zusammenarbeiten.

Die gesamte Ansprache des Bundespräsidenten ist um 19.47 Uhr in UF II zu sehen.

In Maine in den USA hat ein Amokläufer ein Blutbad angerichtet, er soll mindestens 18 Menschen erschossen haben.

Der Mann hat eine militärische Ausbildung und ist noch auf der Flucht.

Aus den USA berichtet Thomas Langpaul.

Sirenen und Blaulicht durchfluten den kleinen Ort Lewiston in Maine.

Die Polizei bittet auch Journalisten, sich in Sicherheit zu bringen.

Ich schlage vor sie gehen, der Schütze ist noch aktiv, wir wissen nicht, wo er ist.

Bisher gibt es zwei Tatorte, ein Restaurant und eine Bowlinghalle.

Gesucht wird ein 40-jähriger Mann, er soll die Tatorte in einem weißen Kleinwagen verlassen haben.

Ryan McGee, der Polizeichef von Lisbon, ist zuversichtlich, den Verdächtigen zu finden.

Wir sind in der glücklichen Lage, sehr gut ausgebildete Kräfte zu haben.

Wir arbeiten mit den Bundesbehörden zusammen, es braucht halt ein wenig Zeit.

Der Bürgermeister vom nahegelegenen Auburn, Jason Levesque, verhängt einen Lockdown.

Bleiben sie zu Hause, Schulen und Geschäfte bleiben geschlossen, bleiben sie bei ihrer Familie.

Die Gouverneurin von Maine, Janet Mills, sagt, es ist ein dunkler Tag für den Bundesstaat,

der bisher als einer der sichersten in den USA gegolten hat.

Diese Stadt hat diesen schrecklichen Angriff auf seine Bürger und ihre Sicherheit nicht verdient.

Keine Stadt, kein Staat, kein Volk verdient das. Worte können die Trauer nicht ausreichend ausdrücken.

Das Shooting in Maine ist das 565. Heuer in den USA, bei dem es vier oder mehr Opfer gegeben hat.

In der Ukraine kommt die seit dem Sommerlauf in der Offensive kaum noch voran.

Heftige Kämpfe und der enormen Verlusten liefern einander ukrainische und russische Soldaten

unterdessen rund um Auf Dieifka, einen Vorort von Donetsk.

Artilleriefeuer, fast ohne Pause, nun schon seit gut zwei Wochen.

Praktisch jeder der großen Wohnblocks in Auf Dieifka ist inzwischen schwer beschädigt.

Ein älteres Paar verlässt die Stadt, sie gehören zu den letzten.

Von den früher 30.000 Einwohnern sind nur noch tausend geblieben.

Dass Russland auf Dieifka irgendwann einmal angreifen werde, das war freilich klar.

Seit 2014 ist die Stadt von drei Seiten umstellt.

Um sie ganz zum Zingeln vielen der russischen Armee gerade 7, 8 Kilometer.

Um die geht es nun, doch die ukrainischen Verteidiger sind vorbereitet,

haben sich eingegraben und fügen den Angreifern enorme Verluste zu.

Von 55 zu störten russischen Panzern an nur einem Tag berichtet der ukrainische Generalstab.

Und so mancher Kommandant vergleicht den Kampf um Auf Dieifka schon mit jenem,

um die Stadt Bachmut im Frühjahr, einer monatelangen Schlacht mit 10.000 Toten,

bei der es um einen Gelände gewinnt, von gerade ein paar Kilometern ging.

Christian Leninger hat berichtet, die Europäische Zentralbank lässt das Zinsniveau

erstmals seit Langem unverändert, die Währungshüter belassen den Leitzins vorerst

bei 4,5 Prozent Volker Obermeier mit den Einzelheiten.

Nach 10 Erhöhungen in Folge legt die Europäische Zentralbank eine Zinspause ein.

EZB-Chefin Christine Lagarde sagte in Athen, es werde erwartet,

dass die Inflation weiterhin zu lange zu hoch sein werde.

Gleichzeitig sei die Teuerung aber merklich zurückgegangen.

Auch Wachse die Sorge um die schwache Konjunktur,

nicht zuletzt wegen der Straffengeldpolitik.

Im Moment müssen wir ruhig bleiben und durchhalten, so Lagarde.

We have to be steady, we have to hold. This is the decision of today. We are holding.

Zinssenkungen sagte Lagarde sein derzeit kein Thema,

eine solche Debatte wäre völlig verfrüht.

Für Sparer und Kreditnehmer mit variablen Zins setzen,

will sich nach der jüngsten EZB-Sitzung somit vorerst nichts ändern.

Von der Europäischen Zentralbank kurz zum Europäischen Gerichtshof,

dort ist heute ein Urteil Gefeinders besagt,

dass eine Mehrwertsteuer auf die Rundfunkgebühr einzuheben nicht

gegen EU-Recht verstößt.

Die Richter bestätigen damit die Ansicht aller vorangegangenen Instanzen.

Und nach und nach sichern erste Einzelheiten über die nächste

Jedermann-Inszenierung durch aus Seidsburg berichtet Andreas Heier.

Michael Sturmingers Endzeit-Inszenierung des Jedermann

hatte heuer bei vielen für Stirnrunzeln gesorgt.

Auch seine Doppelbesetzungen sind bei Kritikern nicht gut angekommen.

Anfang der Woche folgte die dennoch überraschende Entlassung

des gesamten Jedermann-Assembles.

Nun scheint laut aus der Erpresser-Agentur aber bereits ein neuer Jedermann

sowie ein neuer Regisseur gefunden.

Film- und Theater-Schauspieler Philipp Hochmeier soll als Jedermann

nach Salzburg zurückkehren.

2018 war er für fünf Vorstellungen für den erkrankten Tobias Moretti

eingesprungen und für seine fulminante Leistung gefeiert worden.

Mit dem Stoff von Hugo von Hoffmannsthal beschäftigt sich der Wiener

seit mehr als zehn Jahren.

Er hat für das Young Directors Project eine Rock-Version des Jedermann erfunden.

Mit seiner Band hat er mit dem Stück, in dem er fast alle Rollen selbst spielt,

das Publikum begeistert.

Der designierte Regisseur Robert Carsten hat im Jahr 2004

bei den Salzburger Festspielen Richard Strauß der Rosenkavalier inszeniert.

Daneben ist er auch durch Inszenierungen im Theater an der Wien,

der Wiener Staatsoper und auf der Seebühne in Bregens Österreich weit bekannt.

Die Salzburger Festspiele wollten die Informationen heute

auf ORF-Anfrage weder dementieren noch bestätigen.

Im Namen des gesamten Teams Rainer Hasiwa Regie und Sascha Sheen-Neut Technik

verabschiedet sich Barbara Schieder.

Ich wünsche noch einen schönen Abend.

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