Ö1 Journale: Abendjournal um 18 (20.08.2023)

ORF Ö1 ORF Ö1 8/20/23 - Episode Page - 16m - PDF Transcript

Ö1-Abendjournal.

Mit Christine Tönnige-Frenkenberger im Studio Guten Abend.

Nach langen Werben bekommt die Ukraine die ersehnten F-16-Kampfjets von den Niederlanden und Dänemark.

Nichts ist es geworden mit der russischen Mondlandung im Alleingang.

Die Sonde Luna ist auf dem Erdtrabanten zerschält.

Ecuador willt heute einen neuen Präsidenten, Appelle für die Energiewende zur Eröffnung des Europäischen Forum Alpach

und Sieg über England, die Spanierinnen triumphieren im WM-Finale.

Das Wetter wird noch wärmer, Daniel Zeinlinger.

Heiß geht der Tag zu Ende.

In den Landeshauptstätten hat es im Moment zwischen 30 und 33 Grad.

Meistens scheint die Sonne, die vereinzelten Regenschauer, die es jetzt noch in Ober- und Niederösterreich und in der Steilmar gibt,

die hören am Abendrasch auf.

Die Hitzewelle dauert an in den kommenden Tagen.

Morgen am Montag wird es sogar noch eine Spur heißer als heute mit 29 bis 36 Grad, außerdem bleibt es schwül.

So wie heute bekommen wir wieder jede Menge Sonnenschein in der Früh stellen, weil sie kurz nebel

und Schauer oder Gebiete am Nachmittag bilden sich nur vereinzelt.

Erstmals kann die Ukraine für ihren Kampf gegen Russland ein modernes Kampfflugzeug westlicher Bauart einplanen.

Als erstes Land haben die Niederlande der Ukraine eine feste Zusage zur Lieferung von F-16-Kampfjets gegeben.

Kurz darauf sagte auch Dänemark die Entsendung von Jets zu,

die Ukraine fordert seit langem hochmoderne Kampfflugzeuge, um sich Lufthoheit zu verschaffen.

Die lang erwartete Gegenoffensive hatte die Ukraine fast ohne Luftunterstützung begonnen.

Karin Koller.

Sie sind von der Ukraine heißer sehen und lang erwartet, die F-16-Kampfjets.

Heute hat der niederländische Premier Mark Rütter den Weg frei gemacht für die Jet-Lieferungen in die Ukraine.

Dänemark und die Niederlande werden der ukrainischen Luftwaffe F-16-Flieger zur Verfügung stellen.

König Drütter heute auf dem niederländischen Militärstützpunkt in Enthovern.

Von einem Durchbruch spricht der ukrainische Präsident Volodymyr Zelensky, der eigens dafür heute zur Rütter gereist ist.

Die F-16-Flieger werden neue Energie, neues Vertrauen und Motivation für unsere Soldaten bringen,

aber auch für unsere Zivilbevölkerung, sagt Zelensky.

Und es werde schon bald Resultate bringen für die Ukraine und für Europa.

Die Ukraine erwartet sich mit diesen technisch hoch entwickelten F-16-Fliegern,

den erhofften militärischen Erfolg bei ihrer Gegenoffensive.

Die F-16-Jets wurden in den USA entwickelt, lange hatte Washington gezögert,

Lieferungen aus Trittstaaten zu erlauben, erst vergangene Woche kam dann das OK der Amerikaner.

Wie viele Kampfjets Dänemark und die Niederlande nun konkret liefern werden, ist unklar.

Im niederländischen Bestand befinden sich derzeit jedenfalls 42 solcher Flieger.

Auch über den konkreten Zeitpunkt der Lieferung wollten die beiden heute bei ihrem Treffen nicht sagen.

Zelensky meinte nur, Russland soll er überrascht werden.

Mit der Raumsonde Luna 25 wollte Russlands Präsident Putin wohl auch zeigen,

dass ein Land weiter wissenschaftliche Höchstleistungen erbringen kann, trotz des Ukraine-Kriegs.

Doch die erste Mondmission Russlands seit fast 50 Jahren ist gescheitert.

Die Sonde ist laut russischer Raumfahrt Behörde auf der Mondoberfläche aufgeschlagen und zerschält.

Aus Moskau, Karola Schneider.

Morgen hätte die vor neun Tagen gestachtete Sonde Luna 25 am Südbohl des Mondes aufsetzen sollen.

Es wäre die erste erfolgreiche Landung einer Sonde auf der Südseite des Mondes überhaupt gewesen.

Doch schon gestern meldete die russische Raumfahrtbehörde Roscosmos einen unerwarteten Zwischenfall.

Heute folgt nun das offizielle Aus der Mission.

Luna 25 sei auf dem Mond aufgeschlagen und habe aufgehört zu existieren, teilt Roscosmos mit.

Vor dem Absturz sei die Sonde in eine nicht vorhergesehene Umlaufbahn geraten

und der Kontakt zu ihr sei abgerissen.

Moskau wollte mit Luna 25 an seine glorreiche Vergangenheit als Weltraum großmacht anknüpfen.

Es war die Sowjetunion, die den ersten Satelliten und den ersten Menschen ins All brachte.

Auch die sowjetischen Mondmissionen waren erfolgreich.

1976 landete die letzte sowjetische Raumsonde auf dem Mond und brachte von dort Gesteinsproben mit.

Die aktuelle Mission Luna 25 hatte zum Ziel, die Atmosphäre und die Bodenbeschaffenheit auf der Südseite des Mondes zu untersuchen.

Im Mittelpunkt stand die Suche nach Wasservorkommen, die für künftige Weltallmissionen verwendet werden könnten.

Doch mit Luna 25 verfolgte die russische Führung nicht nur wissenschaftliche, sondern auch politische Ziele.

Es war ein Prestigeprojekt, mit dem Präsident Putin zeigen wollte,

dass Russland trotz wirtschaftlicher und technologischer Sanktionen durch den Westen spektakuläre Weltallmissionen durchführen kann.

Das Scheitern von Luna 25 ist ein weiterer Schlag für die seit Jahren krisengeschüttelte russische Raumfahrt.

Korruptionskandale, Unterfinanzierung und nicht zuletzt die Sanktionen des Westens

führten dazu, dass vom Glanz der ehemaligen Weltraum Supermacht nicht mehr viel übrig ist.

Japans Nachbarn sind besorgt wegen des Kühlwassers aus dem haverierten AKW Fukushima,

dass die Regierung aufbereitet ins Meer ablassen will.

Noch steht der Zeitpunkt dafür nicht fest, doch viele Menschen in Japan, aber auch in den Anreinerstaaten,

stehen dem Vorhaben höchst kritisch gegenüber.

China droht gar mit Wirtschafts-Sanktionen, berichtet ihnen Karin Kohler.

Japans Premier von Yokishida bei einem Lokalaugenschein im AKW Fukushima.

Der japanische Regierungschef wird hier auch mit Fischereifertretern zusammen treffen.

Diese fürchten ja um ihren Fischbestand, wenn aufbereitetes Kühlwasser aus dem AKW ins Meer eingeleitet wird.

Noch steht kein genaues Datum dafür fest, so der japanische Premier heute.

Ende August anfang September könnte es aber schon so weit sein, wird spekuliert.

1,3 Millionen Tonnen Wasser sollen in den kommenden 30 Jahren hier ins Meer abgelassen werden.

Radioaktive Bestandteile sollen laut dem AKW-Betreiber herausgefiltert worden sein.

Die internationale Atomaufsichtsbehörde hat ihr OK dafür gegeben.

Die Menschen bleiben aber weiter skeptisch, nicht nur in Japan, auch in Südkorea und China.

Die Regierung in Peking verhängt nun ein Einvorverbot für Lebensmittel aus zehn japanischen Provinzen.

Und bei Lebensmitteln aus den übrigen Teilen Japans hat Peking nun strenge Strahlentests vorgeschrieben.

Überschattet vom Mord an einem Kandidaten hat in Ecuador heute die Präsidenzen auf zwahl begonnen.

Noch vor wenigen Jahren galt Ecuador als stabiles Land in Südamerika.

Heute wird es von Korruption, Gewalt und Kriminalität erschüttert.

David Krieg leder berichtet.

Ihren Wahlkampfabschluss haben gleich mehrere Präsidentschaftskandidaten in Ecuador mit kugelsicheren Westen bestritten.

Seit der Kandidat Fernando Villa Vicencio vor zehn Tagen ermordet wurde, herrscht Ausnahmezustand.

Der Exjournalist hatte die Verflechtung der Drogenmafia mit der Politik zum Wahlkampfthema gemacht.

Alle Kandidaten haben den Kampf gegen das organisierte Verbrechen in den Mittelpunkt gestellt.

Favoritin ist Luisa Gonzalez, die zur ersten Präsidentin Ecuador's werden will.

Sie steht im früheren linkspopulistischen Staatschef Rafael Correa nahe.

Gute Chancen werden nach dem Ökonomen und ex fremden Legionär Jan Topik eingeräumt.

Gibt es keinen klaren Sieger im ersten Wahldurchgang, muss eine Stichwahl folgen.

Morgen beginnt in Wien, Niederösterreich und in Burgenland die Sommerschule,

Ziel ist es laut Bildungsministerium den Lernstoff zu vertiefen und auf das kommende Schuljahr vorzubereiten.

Falsche Ziele ordnet die SPÖ, man solle sich auf jene Schülerinnen und Schüler konzentrieren,

die sich auf eine Nachprüfung vorbereiten. Dann ja alle berichtet.

Die Sozialdemokraten fordern vom Bildungsministerium eine Evaluierung der zwei-wöchigen Sommerschule.

Diese würde derzeit zu wenig auf das kommende Schuljahr vorbereiten,

sagt SPÖ-Bildungssprecherin Petra Tanzler.

Es ist ein Projekt darunter, das ist unabhängig davon, was in der Schule gerade wirklich notwendig ist oder passiert ist.

Heuer sind rund 33.000 Kinder und Jugendliche zur Sommerschule angemeldet.

Im vergangenen Jahr waren es 39.000.

Während die Anmeldezahlen sinken, steigen aber die Ausgaben für private Nachhilfe, kritisiert die SPÖ.

Bildungssprecherin Tanzler fordert eine zielgerichtete Erweiterung,

eine Erweiterung mit einer sinnvollen Förderung zur Vorbereitung speziell für Kinder,

die eine Nachprüfung, also einen Nachtzip im Herbst haben.

Laut AK-Nachhilfebarometer sind die privaten Ausgaben für Nachhilfe zuletzt stark gestiegen.

Im Schuljahr 2022-23 haben Eltern demnach dafür gut 121 Millionen Euro ausgegeben

und damit um 19 Millionen Euro mehr als im Schuljahr davor.

Die SPÖ fordert deshalb einmal mehr bundesweit ganzjährige Gratisnachhilfe.

Beim Heute zu Ende gegangenen Frequenzifestival in St. Pölten meldet die Finanzpolizei nach Kontrollenmissstände.

Mehrere Personen sollen außerdem vor den Finanzbeamten geflohen sein.

Der Veranstalter dagegen zeichnet ein anderes Bild der Situation.

Teresa Freudenthaler informiert.

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Sicherheitsliefer und Reinigungspersonals.

Sie sind gestern am Frequenzifestival in St. Pölten im Fokus der Finanzpolizei gestanden.

Schon beim Eintreffen der Beamten sollen um die 50 Security-Mitarbeiter

und Essenslieferanten vom Gelände verschwunden sein, heißt es.

Die Finanzpolizei vermutet, dass sie zuvor per SMS gewarnt worden sind.

Wegen des fehlenden Personals soll kurzfristig sogar fraglich gewesen sein,

ob der Nightpark, also der Indoor-Bereich am Frequency,

in dem über Nacht Musikveranstaltungen stattfinden, überhaupt öffnen kann.

Laut Veranstalter Harry Jenner entspricht diese Darstellung aber nicht den Tatsachen.

Die Finanzpolizei kommt alle Jahre seit Ewigzeiten kontrollieren.

Ich weiß auch nicht, warum so eine große Aufregung ist,

eine Handvoll Security ist, haben das Gelände verlassen.

Die haben wir aber eigentlich sofort nachbesetzt.

Teilweise waren auch Dienstschlusszeiten dabei,

die sich ganz normal ausgecheckt sind und heimgegangen sind.

Ich glaube, das wurde ein bisschen falsch aufgenommen und dargestellt.

Wir haben auch immer einen Puff eingeplant

und konnten eigentlich diese Handvollposition sofort nachbesetzen.

So Jenner.

214 Personen sind schließlich kontrolliert worden,

66 Anzeigen waren die Folge.

Denn die Betroffenen sollen nicht korrekt angemeldet gewesen sein.

Für ihn sei das aber unmöglich zu überprüfen, sagt Jenner.

Er verweist auf Verträge mit entsprechenden Unternehmen.

Die Sicherheit am Festival soll außerdem zu jeder Zeit gewährleistet gewesen sein.

Heute vor fünf Jahren hat die Schwedin Greta Thunberg ihren ersten Klimastreik gestartet.

Ihr Protest hat sich zu einer weltweiten Klimabewegung entwickelt,

die vor allem auch bei Jugendlichen die Aufmerksamkeit für die Klimakrise geschärft hat.

Barbara Reichmann berichtet.

Schulstreik fürs Klima.

So hat alles begonnen,

als die damals 15-jährige Greta Thunberg sich mit ihrem Protestschild

vor das Parlament in Stockholm gesetzt hat.

Hi, mein Name ist Greta Thunberg.

Ich bin ein Klimaaktivist von Sweden.

Und zwar jeden Freitag.

Bald haben das Tausende Jugendliche auch gemacht.

Die Bewegung Fridays for Future ist daraus entstanden.

Mittlerweile ist Greta Thunberg 20 Jahre alt.

Die großangelegten Streiks gibt es noch immer zweimal im Jahr.

Aber es gibt auch Kritik, insbesondere an jenen Protestbewegungen,

die mit Straßenblockaden Aufmerksamkeit fürs Thema erreichen wollen.

Greta Thunberg selbst protestiert noch immer jeden Freitag fürs Klima.

Ihre Botschaft ist nach wie vor gleich.

Wir dürfen nicht zulassen, dass die Leute an der Macht,

Menschen und dem Planeten für Profit und Tier opfern.

Und für Klebeaktionen im Straßenverkehr hat die Bevölkerung

offenbar nur geringe Akzeptanz laut einer Unique Research-Umfrage

befürworten 76 Prozent der Österreicher Haftstrafen gegen Umweltaktivisten.

Lediglich 6 Prozent beurteilen diese Möglichkeit als sehr negativ.

Den Startschuss für das europäische Forum Albach

hat heute der Tirol Tag gegeben.

Bei der offiziellen Eröffnung waren Appelle für die Energiewende zu hören

und für ein Umdenken angesichts des Klimawandels.

Daniela Schmidderer.

Schützen, Musikkabelle, Hymnen, Ehre, Gäste, Landeshauptleute

und Fachexpertinnen und Experten waren heute Teil der traditionellen

Eröffnung des Forum Albach.

Bei aufrechter Hitzewarnung fiel mit dem Tirol Tag

der offizielle Startschuss für die europäische Denkwerkstatt.

Die Energiewende und erforderliche Versorgungssicherheit Europas

standen dann im Zentrum der Ansprachen.

Und die Diskussion darüber, ob der traditionelle Tiroltag europäisch genug sei.

Tirol ist ein Teil Europas, wir sind in Tirol, aber warum keinem Tiroltag?

Betont-Forumspräsident Andreas Dreichel, 3500 Teilnehmerinnen und Teilnehmer,

darunter 600 die Bandjarten, 11 Regierungsmitglieder und der Bundespräsident

werden im Laufe der nächsten zwei Wochen im sogenannten Dorf der Denke erwartet.

Diskordiert werden soll dann über die Themen Klimawandel,

die wirtschaftliche Unabhängigkeit und Sicherheit sowie Demokratie in Europa.

Und die Spanierinnen sind zum ersten Mal Weltmeisterinnen.

Spanien schlägt im Finale England, durchaus verdient 1 zu 0, Michael Kaspar.

Eigentlich sind die Engländerinnen als leicht der Favoritenen in dieses Finale gegangen,

aber die Spanierinnen haben über das ganze Spiel über frischer und aggressiver gewirkt.

Das entscheidende Dorr erzielt Olga Carmona nach einer knappen halben Stunde.

Dorr und Sieg widmet sie der vor kurzem verstorbenen Mutter ihrer besten Freundin.

Von den Emotionen überwältigt auch Jenny Aramoso, die in der 70. Minute

einen Hans-Elfmeter für die Spanierinnen vergibt.

Jetzt spricht sie allerdings vom schönsten Gefühl ihres Lebens,

vom härtesten, was im Fußball passieren kann,

spricht hingegen die Kapitänin der Verliererinnen, Millie Bright.

Trotzdem sei sie stolz auf ihr Team. Die Teamchefin der Engländerinnen,

Sarina Wiechmann, verliert übrigens ihr zweites Mal im Finale,

nach dem vor vier Jahren mit den Niederländerinnen.

Ja, die Spanierinnen sind das beste Team gewesen, wenn es um Ballbesitz geht.

Das muss man so sagen. Und man muss ehrlich sein, sie haben es verdient gewonnen.

Aber man sei wirklich sehr nahe dran gewesen, so Wiechmann,

die mit England zuletzt ja den EM-Titel geholt hat.

Für die Spanierinnen ist es überhaupt der erste Titel ihrer Herren.

Warne schon Weltmeister und zweimal Europameister.

Das war das Abendsjournal, es ist 18.15 Uhr.

Moment am Sonntag.

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