Ö1 Journale: Abendjournal um 18 (19.09.2023)

ORF Ö1 ORF Ö1 9/19/23 - Episode Page - 26m - PDF Transcript

Mit Paul Schiefer im Studio, guten Abend. Bei der UNO Vollversammlung in New York ist

vor kurzem US-Präsident Joe Biden aufgetreten und er hat dabei einmal mehr vor einem Sieg

Russlands in der Ukraine gewarnt. Am Kaukasus scheint der Konflikt um die Region Bergkarabach

endgültig zu eskalieren. Azerbaijan hat mit einem Angriff begonnen. In Wien spitzt sich der

Konflikt in der Ärztekammer weiter zu. Das Präsidium hat am Nachmittag geschlossen,

den Rücktritt von Präsident Johannes Steinhardt gefordert. Und die Inflation hat im August

in Österreich 7,4 Prozent betragen. Die Schnellschätzung hat die Statistikaustria heute im

Wesentlichen bestätigt. Die Wetteraussichten hat Gerhard Holzinger.

Hoher Luftdruck wird jetzt wieder wetterwirksam. Letzte Schauer klingen heute Abend bald ab und

es klart vermehrt auf. Der Wind lässt überall nach und die Temperaturen sinken bis morgen früh

auf 16 bis 6 Grad. Der Mittwoch bringt dann nach etwas Frühnebel viel Sonne. Nur nach Süden hin zum

Teil auch mehr Wolken und vereinzelt ein wenig Regen. Wind aus Ost bis Süd frischt auf und es

wird sehr warm mit 20 bis 28 Grad in 2000 Meter Höhe um 13 Grad. Bei der UN-Generaldebatte in

New York haben heute die ersten Staatschefs die große Bühne betreten. US-Präsident Joe Biden und

Brasiliens Staatschef Lula haben bereits gesprochen. Zum ersten Mal seit Kriegsbeginn ist auch der

ukrainische Präsident Zelensky persönlich zur Versammlung gekommen. Eröffnet wurde sie durch

UN-Generalsekretär Antonio Guterres berichtet David Krikila. UN-Generalsekretär Antonio

Guterres zeichnet zum Auftakt der Generaldebatte ein düsteres Bild der Lage. Die Welt gerate

zunehmend aus den Fugen, geopolitische Spannungen, bewaffnete Konflikte und Armut nehmen zu,

verstärkt durch den Klimawandel. Die Menschheit stehe vor existenziellen Krisen, auf die die

versammelten Staatschefs bis er nur unzureichende Antworten gefunden hätten. Die Welt müsse

endlich ihre Sucht nach fossilen Energieträgern beenden, mahnt der UN-Generalsekretär. Der

Klimawandel steht auch im Zentrum der Rede von Brasiliens Präsident Luis Inacio Lula da Silva.

Er verkündet erfolgreiche Maßnahmen gegen die Abholzung des Amazonas Regenwaldes. Die globale

Ungleichheit sei der wahre Ursprung der globalen Misere. Es bedürfe einer Reform des UN-Sicherheitsrates,

eine Forderung, der sich auch US-Präsident Joe Biden anschließt. Er beschwört globale

Zusammenarbeit bei wichtigen Fragen wie der Regulierung von künstlicher Intelligenz.

Die Demokratie müsse weltweit verteidigt werden, egal ob gegen die Militärputschisten in

Westafrika oder gegen die russische Aggression in der Ukraine. Deren Souveränität müsse

geschützt werden, sonst sei kein Land mehr sicher. Mit China wolle man in wichtigen

Fragen zusammenarbeiten, so der US-Präsident. Es gehe darum, die Konkurrenz zwischen den beiden

Ländern so zu verwalten, damit man nicht in einen offenen Konflikt rutsche.

Der Konflikt um die Großteils von Armenien bewohnte Region Bergkarabach im Kaukasus flammt

wieder auf. Azerbaijan hat heute einen Angriff auf mehrere Städte in Karabach mit Artillerie,

Drohnen und offenbar auch mit Bodentruppen begonnen. Es gibt Tote und Verletzte. Azerbaijan

spricht von einem Antiterror-Einsatz. Armenien wirft dem Nachbarland hingegen vor, Karabach

von Armenien ethnisch säubern zu wollen. Christian Leninger berichtet.

Explosionen und Schüsse in Stepanacert, der Hauptstadt von Bergkarabach, Menschenflüchten

von den Straßen, Hektik in einem Spital. Laut armenischen Angaben gibt es 23 Verletzte und

zwei Tote. Die Lage ist noch unübersichtlich, doch klar scheint, dass Azerbaijan heute mehrere

Städte in Karabach mit Artillerie und Drohnen angegriffen hat und so behauptet zumindest

Armenien, auch mit Bodentruppen nachgestoßen ist. Bergkarabach liegt in Azerbaijan, die

Bevölkerung ist aber mehrheitlich armenisch und hat sich nach dem Ende der Sowjetunion

in einem blutigen Krieg eine de facto Unabhängigkeit erkämpft. In einem weiteren Krieg 2020 hat

Azerbaijan allerdings Teile Karabachs zurückgehobert und heute machte ein Regierungssprecherin

Bakuglia, das sein Land jede Form von Selbstwald und Karabachs als illegal betrachte.

Nikol Pashinyan, der Ministerpräsident des Nachbilanz Armenien, dass sich als Schutzmacht

Karabachs sieht und die Region stets auch militärisch unterstützt hat, warnt heute,

dass Azerbaijan in Karabach ethnische Säuberungen vornehmen könnte. Und auch Thomas De Waill vom

Think Tank Carnegie, einer der bekanntesten westlichen Karabach-Experten, schließt die

erdeige Pläne Azerbaijans nicht aus. Es könnte versuchen, tausende armenischstämmige Menschen

aus Karabach zu Flucht nach Armenien zu zwingen und dann hätte der asapajanische Präsident

Aliyev sein Ziel einer Übernahme von Karabach ohne halt zu großes Blutvergießen erreichen.

Also bei Schanfreilich nennt die heutigen Angriffe einen Antiterra-Einsatz, der sich nicht

gegen Zivilisten richtet. Am US-Luftwaffen Stützpunkt Rammstein in Deutschland haben sich heute die

Verbündeten der Ukraine getroffen und dabei hat Deutschland ein weiteres Hilfspaket von 400

Millionen Euro zugesagt. Allerdings sind die von der Ukraine geforderten Taurus-Raketen nicht dabei

berichtet, Andreas Jolie. Die westlichen Alliierten stehen unverbrüchlich zu Ukraine. Diese Botschaft

wollen die mehr als 50 Unterstützerländer der Ukraine von Rammstein aussenden. US-Verteidigungsminister

Lloyd Austin, so lange es notwendig sei, besonders wichtig sei die Luftabwehr, um die

Menschen in der Ukraine, die Städte und die Infrastruktur für russischen Raketen zu schützen,

aber auch die dringend notwendige Munition. Gemeinsam liefern wir der Ukraine, was sie braucht. Dann

wenn sie es braucht. Gemeinsam unterstützen wir die Ukraine für die aktuelle Gegenoffensive,

aber wir stärken auch die Streitkräfte gegen künftige Angriffe. Die von der Ukraine vielfach und

schon lange geforderten Taurus-Marschflugkörper gibt es allerdings nicht. Stattdessen kündigt

Deutschland ein weiteres Hilfspaket im Umfang von 400 Millionen Euro an, sagt Zimtia Müller,

parlamentarische Staatssekretärin, die den deutschen Verteidigungsminister in Rammstein vertritt. Boris

Bistorius ist dann Corona erkrankt. Dabei handelt es sich vor allen Dingen um Sprengen-Munition und

Mörser-Munition, um Mineraketen, um Mineräume und Kampfmittelabwehr. Und US-Verteidigungsminister

Lloyd Austin kündigt an, dass endlich die Abramspanzer geliefert werden. Diese Abramspanzer

haben die USA allerdings schon zu Jahresbeginn versprochen, zu Verteidigung der Ukraine in

den nächsten Monaten. Und diese Monate werden hart, sagt Zimtia Müller, kalt, schlammig und nass,

deshalb liefert Deutschland auch Bekleidung und Wärmeerzeuger. Um sieben Minuten nach 18 Uhr

kommen wir nach Österreich. Im internen Machtkampf der Wiener Ärztekammer gibt es derzeit fast

täglich neue Entwicklungen und der Konflikt spitzt sich immer weiter zu. Nach einer aus dem Ruder

gelaufenen Sitzung Ende letzter Woche fordert jetzt das gesamte Präsidium der Wiener Landesorganisation,

den Rücktritt ihres Präsidenten Johannes Steinhardt, der zugleich auch Chef der österreichischen

Ärztekammer ist. Jürgen Pettinger berichtet. Präsident Johannes Steinhardt sei nicht mehr tragbar,

teilen seine drei Stellvertreter und der Finanzreferent, der Wiener Ärztekammer,

vor Kurzem in einer eilig einberufenen Pressekonferenz mit. Wortführer ist Vizepräsident Stefan Ferenzi.

Ein Mensch, der sich an demokratische Regeln nicht hält, ist meiner Meinung nach nicht in der Lage,

Präsident der Wiener Ärztekammer zu sein, weder moralisch noch juristisch.

Vergangenen Freitag ist eine Sitzung der Wiener Ärztekammer eskaliert. Es ist sogar zu Handgreiflichkeiten

gekommen, wie auf einem Tonbandprotokoll, das dem ORF vorliegt zu hören ist. Ein Steinhardt-Anhänger soll

einen Gegner geschubst haben, erzählen mehrere Zeugen später. Der Vorfall wird mittlerweile von

der Aufsichtsbehörde der Stadt Wien geprüft. Gegen den Präsidenten der Wiener und österreichischen

Ärztekammer Johanne Steinhardt ermittelt derzeit auch die Staatsanwaltschaft wegen des Verdachts der

Untreue. Er selbst spricht von einer Schmutzkübelkampagne. Der Streit schade den gesamten Berufsstand

ärgert sich der Tiroler Ärztekammer-Präsident Stefan Kastenheute und redet zu einer Beruhigungsphase

in Wien. Er ist auch im Vorstand der österreichischen Ärztekammer. Es ist für uns als Dach bei

Referien sehr schwer zu entscheiden, wo jetzt wirklich die Schulden sitzen und wo die Probleme

sind und vor allem sind die Lösungsansätze vielfältig. Ich glaube wir brauchen und es braucht

auch Wien die nächsten zwei Wochen wahrscheinlich um klar Schiff zu haben. Ich würde mir wünschen,

dass sich die Kollegenschaft sich zusammensetzt und in Wien versucht zusammenzukommen oder eine

Lösung zu finden, wie auch immer sie ausschaut. Sagt der Tiroler Ärztekammer-Präsident. Sein

Wiener Amtskollege Johanne Steinhardt war am Abend zu keiner Stellungnahme zu erreichen. Einen

Rücktritt hat er zuletzt aber mehrfach ausgeschlossen. Die Schnellschätzung zur Inflation im August

ist heute im Wesentlichen bestätigt worden. Sie hat demnach 7,4 Prozent betragen und ist damit

im Vergleich zum Juli leicht gestiegen. Österreich liegt damit immer noch zwei Prozentpunkte über

dem Schnitt der Eurozone. Manuel Marold berichtet. Die Treibstoffpreise haben die Teuerungsrate

eine Zeit lang gebremst. Dieser Effekt fällt jetzt aber weg. Konsumentinnen und Konsumenten

zahlen an der Zapfsäule wieder mehr. Das liegt an der höheren Nachfrage und daran,

dass wichtige Erdöl produzierende Länder ihr Angebot verknabbt haben. Auch Haushaltsenergie

und diverse Dienstleistungen, etwa Gastronomie und Hotellerie, wirken nach wie vor preistreibend.

Experten – und das ist die gute Nachricht – erwarten für die kommenden Monate einen

Rückgang der Teuerung. Aber so Alexandra Schindler von der Statistikaustria. Unter der

Ahnnahme, dass es jetzt nicht zu einer neuen Krise oder zu irgendwelchen unvorhergesehenen

Preisteigerungen in markendereichen kommt. Aktuell jedoch liegt die Inflation in Österreich

um gut zwei Prozentpunkte über der durchschnittlichen Inflationsrate im Euro-Raum.

Die Signagruppe von Investor René Benko bestätigt, dass man 20 Millionen Euro in den Insolvenztopf

von Kicker-Liner einzahlt. Die ersten fünf Millionen hat Signer bereits überwiesen.

Mit der Zahlung der 20 Millionen Euro sind alle Forderungen gegenüber dem ehemaligen

Eigentümer von Kicker-Liner abgegolten, berichtet Volker Obermaier.

Mit der ersten Tranche ist der Vergleich zwischen Signer und dem Masseverwalter rechtswerksam.

Bis Ende des kommenden Jahres folgen die restlichen 15 Millionen Euro.

Gläubiger Schützer Gerhard Weinhofer wertet den Vergleich als einen wichtigen Baustein.

Für die Gläubiger erhöht sich die Quote von 20 auf 35 Prozent.

Kicker-Liner befindet sich seit Juni in einem Sanierungsverfahren kurz nach dem Verkauf

an einen Investor. Weil mit der Insolvenzfragen zur Kicker-Liner-Geschäftstätigkeit unter

Signer aufgetaucht waren, wurden etwa die Ursachen des Vermögensverfalls und mögliche

Ansprüche aus der Verletzung von Gläubiger Rechten geprüft. Am kommenden Montag finnert

am Landgericht St. Pölten die entscheidende Verhandlungsrunde für Kicker-Liner statt.

Die Gläubiger müssen dort dem finalen Sanierungsplanvorschlag noch zustimmen.

Anders als in Österreich ist die Inflation im Euro-Raum zuletzt gesunken, damit tragen

die Zinserhöhungen der Europäischen Zentralbank in Frankfurt langsam Früchte.

Allerdings mit negativen Nebenwirkungen, die hohen Zinsen dämpfen das Wirtschaftswachstum.

Die Zahlen dazu kommen heute von der OECD in Paris und von dort berichtet Cornelia Primosch.

Der Trend bei der Teuerung geht klar nach unten. Im kommenden Jahr sollte die Inflation

in der Eurozone bei 3,1 Prozent ankommen, wie Isabel Koske und ihr Wirtschaftsforscher-Team

der OECD in Paris errechnet haben.

Wir sind noch nicht über den Berg, sondern in der Eurozone können das durchaus noch

ein, zwei weitere kleine Zinserhöhungen geben, vielleicht im letzten Quartal dieses

Jahr oder im ersten Quartal nächsten Jahres.

Höhere Zinsen bremsen zwar die Inflation allerdings auch das Wirtschaftswachstum,

das Heuer und dem kommenden Jahr Verhalten bleibt, besonders schwach, schneiden China

und Deutschland ab.

Wenn natürlich Deutschland schwächelt, dann hat das auch negative Auswirkungen auf Österreich,

aber natürlich auch aus Europa.

Insgesamt erbegeht die OECD-Wirtschaftsforscherin dennoch von einem leichten Wachstum für

die Eurozone aus.

Heuer zwar nur schwache 0,6 Prozent, im nächsten Jahr dann 1,1 Prozent.

Die Beziehungen zwischen Kanada und Indien haben einen neuen Tiefpunkt erreicht.

Kanada wirft Indien vor, in den Mord an einem kanadischen Staatsbürger auf kanadischem

Staatsgebiet verwickelt zu sein.

Kanada spricht von einer nicht hinnehmbaren Verletzung seiner Souveränität.

Indien wiederum spricht von absurden Vorwürfen, berichtet Susanne Nebrakla.

Schwere Vorwürfe gegen die indische Regierung erhebt Kanadas Premierminister Justin Trudeau.

In den vergangenen Wochen haben kanadische Sicherheitsbehörden aktiv glaubwürdige Behauptungen

über eine mögliche Verbindung zwischen Agenten der indischen Regierung und der Ermordung

eines kanadischen Staatsbürgers verfolgt zu Trudeau.

Kanada wirft Indien vor, am Mord an Hadib Singh Nijjar beteiligt zu sein.

Nijjar wurde im Juni vor einem Sikh-Kulturzentrum in Kanada ermordet.

Er war ein bekannter Aktivist für einen unabhängigen Sikh-Staat in Indien.

Indien stufte ihn als Terrorist ein.

Wir werden die Wahrheit herausfinden, wir werden kanadische Staatsbürgers schützen

und wir werden Kanadas Souveränität bewahren.

Das habe sie ihrem indischen Amtskollegen mitgeteilt, sagt Kanadas Außenministerin

Melanie Jolly und verkündet die Ausweisung eines indischen Top-Diplomaten aus Kanada.

Verhandlungen um ein Freihandelsabkommen mit Indien wurden eingefroren.

Indien bezeichnet die Vorwürfe heute als absurd und hat seinerseits einen kanadischen Top-Diplomaten

ausgewiesen.

Indien wirft Kanada vor, davon ablenken zu wollen, dass Kanada indischen Terroristen

und radikalen Signalisten in Kanada Unterschlupf gewähre.

In einem Statement fordert das indische Außenministerium Kanadas Regierung dazu auf,

gegen alle antihindischen Elemente in Kanada vorzugehen.

Damit wieder zurück nach Österreich, genauer gesagt nach Wien, wo die FPÖ heute mit der

AfD gemeinsam einen Auftritt veranstaltet hat.

Die AfD-Vorsitzende Alice Weidel war auf Einladung von FPÖ-Schiff Herbert Kickel in Wien und

hat dabei vor einer Ampelregierung wie in Deutschland gewarnt.

Dass Teile der AfD als rechtssextrem eingestuft werden, damit hat Herbert Kickel offenbar kein

Problem mit dem Verfassungsschutz schon eher.

Niklas Lercher berichtet.

Beim Treffen der Rechtsaußenpartei in Wien ist ein neues gemeinsames Feindbild schnell

gefunden.

AfD-Vorsitzende Alice Weidel und FPÖ-Chef Herbert Kickel nehmen den Verfassungsschutz

ins Visier.

Meine Damen und Herren von Verfassungsschutz, hier auf diesem Pult sitzen gerade jetzt zwei

echte, zweilewendige Verfassungsschützer.

Eine eigenwillige Sichtweise und wohl auch kein Zufall.

Der Verfassungsschutz in Österreich hat ein Video der freiheitlichen Jugend angezeigt.

In Deutschland steht gleich die ganze AfD unter Beobachtung als rechtsextremistischer

Verdachtsfall.

Beide Oppositionspolitiker lassen zudem kein gutes Haar an den Regierungen in ihren Ländern.

Von der Migration über den Klimaschutz bis zum Gender für AfD-Chefin Weidel ist klar.

Das hat im Großen und Ganzen Politik gegen die eigene Bevölkerung gemacht.

Wie Weidel holt auch der FPÖ-Chef zu einem Rundumschlag gegen die sogenannten Eliten

aus.

Dazu zählt sich Kickel als langjähriger Spitzenpolitiker und Innenminister naturgemäß nicht.

Dem Menschen würde ein schlechtes Gewissen gemacht.

Für das wie sie denken, für das wie sie empfinden, für das wie sie sprechen, wie sie handeln,

wie sie heizen, wie sie fahren, was sie essen.

Der demonstrative Schulterschluss zwischen FPÖ und AfD dürfte nur der Anfang sein.

Weitere Vernetzungstreffen der Rechten in Europa sind geplant, wohl vor allem im Hinblick

auf die EU-Wahl kommenden Sommer.

Die Europäische Union will die Verkehrssicherheit erhöhen, unter anderem mit neuen Regeln für

den Führerschein.

Diskutiert wird das schon seit einiger Zeit, jetzt hat die zuständige Berichterstatterin

im EU-Parlament ihren Vorschlag vorgelegt und der sorgt erneut für Aufregung in Österreich.

Vor allem der Plan, dass es verpflichtende medizinische Kontrollen für ältere Autofahrerinnen

und Autofahrer geben soll.

Der wird klar abgelehnt, Beate Tomasowicz berichtet.

Der Vorschlag aus dem EU-Parlament sieht unter anderem vor, dass Führerschein Neulinge nicht

schneller als mit 90 kmh unterwegs sein dürfen und auch ein Nachtfahrverbot ist angedacht.

Ab 60 soll der Führerschein nur noch für sieben Jahre, ab 80 nur für zwei Jahre vergeben werden

und ein Arztbesuch vor der Verlängerung soll Pflicht werden.

Verkehrsministerin Leonore Gewessler hält von diesen Ideen nicht viel.

Mir ist die Verkehrssicherheit enorm wichtig, aber wir sollten einfach schauen, dass wir

dieses Praxis tauglich machen und das Mobilitätsbedürfnis der Menschen auch ernst nehmen und Lösungen

anbieten dafür.

Bei den ganz jungen und bei den Lenkerinnen und Lenkern über 80 ist das Unfallrisiko

tatsächlich höher.

Es ist sogar in beiden Gruppen in etwa gleich hoch.

Daten, dass ein verpflichtender Medizincheck die Unfallzahlen senken, gibt es nicht.

Bei den jungen empfehlen Experten ein Maßnahmenpaket, das auf Geschwindigkeit, Ablenkung und

Drogen abzielen müsse.

Viele Pendlerinnen und Pendler in Österreich haben keine Anbindung an öffentliche Verkehrsmittel

und gleichzeitig sind laut Greenpeace in den letzten 30 Jahren gut 650 km Nebenbahnstrecken

dichtgemacht worden.

Ein ÖBB-Vertreter hat die Schließung von Bahnlinien im Morgenjournal heute verteidigt

und der Sichtweise von Greenpeace widersprochen, Paul Seehorst berichtet.

Die Bahn hat für die Menschen die Nase voran.

Sie ist vor allem bequemer als der Bus, sagt Otvert Knoll, Banexperte der FH Sankt-Polten.

Wenn genug Menschen und Betriebe an einer Bahnlinie sind, können auch Nebenbahnen wirtschaftlich

sein.

Mit seriösel Potenzialstudien und Analysen, wo wohnen die Leute, wo wollen die Leute hin,

wo sind die Arbeitsplätze, kann die Bahn hier die bessere Verbindung darstellen.

Laut Greenpeace haben Niederösterreich die Stärmak und kernten viele Kilometer Bahn stillgelegt.

Sie sei nicht wirtschaftlich gewesen, soll in der Vergangenheit die Argumentation gewesen

sein.

Und klimafreundliche Mobilität, zu der die Bahn zählt, sei ein Grundrecht zu Greenpeace.

Franz Hammerschmidt von den ÖBB dazu im Morgenjournal.

Das ist eine Geschichte, die nicht ganz stimmt, weil auf diesen Strecken ja hauptsächlich

Dieselzüge gefahren sind und ein moderner Autobus viel weniger am Sitzplatz Kilometer,

also sozusagen pro Fahrgast an Diesel verbraucht, also es ist eine alte Diesellocke.

In kernten seit Dassertings ein Knackpunkt gewesen.

Die Elektrifizierung.

Aus dem Büro von Verkehrslandesrat Sebastian Schuschnik ÖVP heißt es, die fehlenden Investitionen

der ÖBB waren ein Grund für die Schließungen.

Näre Details sind nicht bekannt, denn das sei unter früheren Landesregierungen passiert.

Jetzt lautet die politische Vorgabe, keine Bahnlinien einstellen.

Laut Greenpeace habe ja Niederösterreich besonders viele Bahnlinien geschlossen in den vergangenen

fast 30 Jahren.

Dieser Vorwurf sei falsch, heißt es vom für Verkehr zuständigen LH-Stellvertreter,

Udo Landbauer, FPÖ.

Man stiehle das ÖVP Bedürfnis und manchmal ist der Bus beliebter, wie Fahrgastzahlen

zeigen würden.

Auch in der Steiermark habe man zuletzt auf Busstadtbahn gesetzt, zwischen Leoben und

Trofeierach.

Neue Bahnlinien seien derzeit nicht im Planung, so das Land Steiermark.

Noch nicht geklärt werden konnte die Unfallursache nach dem tödlichen Reisebusunfall im Bezirk

St.

Freit an der Klaren in Kernten.

Am Nachmittag wurden die beiden Schoffhöhere sowie jene Fahrgäste die vernehmungsfähig

waren von der Polizei befragt.

Bei dem Unfall ist heute früh eine 19-jährige Frau ums Leben gekommen.

Aus Kernten berichtet Gerhard Peitscher.

Die beiden ukrainischen Lenker des Reisebuses, der von Berlin in Richtung Dreh erst über

Linz unterwegs war, haben den ermittelten Polizeibeamten eine erste Angabe zur Unfallursache

mitgeteilt.

Ein Sachverständiger überprüft jetzt diese Aussagen.

Ausgeschlossen werden kann laut Polizei ein gesundheitliches Problem.

Also die genaue Unfallursache muss nach wie vor ermittelt werden.

Auch die Unfall-Ezgi-Bliebenen Fahrgäste wurden mittlerweile zum Hergang des Unfalls

befragt.

Der Unfall hat sich kurz vor 5 Uhr früh bei Micheldorf in Bezirksangfeid an der Klaren

ereignet.

Dabei ist der Reisebus nach dem Unfall über die Leitschiene seitig umgekippt.

Für eine 19-jährige Oberösterreicherin ist jede Hilfe zu spät gekommen, sie stiebt

noch an der Unfallstelle.

Ihr Freund wird wie 19 andere Fahrgäste verletzt, sechs davon schwer.

Sie mussten in den Krankenhäusern Frisachen klagen, wurde erst versorgt werden.

Die künstliche Intelligenz kommt auch zunahment in der Medizin zum Einsatz.

Der lernfähiges Programm wird mittlerweile dafür verwendet, die Netzhautbilder von Patienten

zu analysieren.

So kann man erkennen, ob sie bestimmte Krankheiten entwickeln.

Vom Augenkrankheiten überschlagen Fälle bis hin zu Erkrankungen wie Parkinson.

Robert Schappel berichtet.

Das Ganze funktioniert sehr ähnlich wie bei Chad G.P.T., erklärt Studienautor Purse

Keane vom University College London.

Zunächst bekommt das Programm Millionen von Netzhautbildern vorgesetzt und lernt

es dadurch, wie der Augenhintergrund aussieht und im zweiten Schritt lernt es dann, welche

Spuren Krankheiten auf der Netzhaut hinterlassen.

Bei Augenkrankheiten wie dem grünen Starr funktioniert es bereits sehr gut, sagt der

britische Mediziner.

Im Prinzip kann das Programm auch das Risiko für Schlaganfälle, Herzinfarkte oder sogar

Parkinsonnen erkennen.

In diesem Fall handelt es sich allerdings noch um erste Versuche betont Keen.

Gleichwohl denkt der britische Forscher schon an mögliche Anwendungen im klinischen Bereich.

Wenn alles ideal laufe, sagt er, könnte das Programm in den nächsten zwei bis drei Jahren

im Krankenhaus zum Einsatz kommen.

Und noch Fußball im Abendjournal beim DFB scheint die Nachfolge von Bundestrainer Hansi

Flick geklärt zu sein.

Laut Medienberichten soll Julian Nagelsmann, neuer Teamchef werden.

Der frühere Bayern-Trainer soll diese Aufgabe zumindest bis zur Heim-EM im nächsten Jahr

übernehmen.

Michael Kasper berichtet.

Der 36-jährige Julian Nagelsmann wird wohl zum zweiten Mal Nachfolger von Hansi Flick,

wie schon beim FC Bayern.

Aber Nagelsmann wird noch immer von den Bayern bezahlt, nachdem sie ihm im Frühjahr durch

Thomas Duchl ersetzt haben.

Bis 2026 würde er noch 20 Millionen Euro bekommen fürs Nichtstun.

Der DFB kann natürlich nie so viel zahlen, trotzdem wird ein beachtliches Monatsgehalt

von 400.000 Euro kultortiert.

Nagelsmann müsste also auf viel Geld verzichten, aber er wäre auch der jüngste Teamchef

aller Zeiten.

Heute ist aber noch nicht mit dem Abschluss der Verhandlungen zu rechnen, die vom DFB-Präsidenten

Bernd Neuendorf und dem Sportdirektor Rudi Föller geführt werden.

Föller ist ja nach der Ablösse vom Flick beim Testspielsieg gegen Frankreich für ein Spiel

als Teamchef eingesprungen.

Nagelsmann ist auch schon der zweitjüngste Bundesliga-Trainer aller Zeiten gewesen,

als er mit 29 Jahren den DSG Hoffenheim übernommen hat.

Danach sind seine Trainerstationen er beleipzig und eben FC Bayern München gewesen.

Und die Meldungen hat Rato Drainacher.

Jener Junge Wiener, der in der Vorwoche festgenommen wurde, weil er offenbar einen islamistischen

Anschlag plante, wollte am Wiener Hauptbahnhof zuschlagen.

Die Staatsanwaltschaft bestätigte einen Bericht des Standards, wo nach der erst 16-Jährige

mit einem Messer bewaffnet bereits am Bahnhof war, den Anschlag dann aber abbrach.

Der jugendliche IS-Anhänger wollte die Tat am 11. September ausführen, er ist in Untersuchungshaft.

Der Konflikt im Sudan hat Uno-Angaben zufolge verheerende Auswirkungen auf Kinder.

Zwischen Mitte Mai und Anfang September sind rund 1.200 Kinder in Flüchtlingslagern gestorben.

Konkret soll es sich um neuen Camps handeln.

Die Kinder seien dort Opfer von Mangelernährung und Maserninfektionen geworden, so das Kinderhilfswerk

UNICEF.

Die Ukraine soll die Übernahme von zehn älteren Leopardpanzern aus Deutschland abgelehnt haben.

Das berichtet das Nachrichtenmagazin Spiegel.

Da alles Grund wird der Zustand der Panzer genannt die Starkreparaturbedürftig sein.

Experten hätten festgestellt, dass die Panzer bei der Ausbildung von ukrainischen Soldaten

in Deutschland so stark verschließen worden seien, dass sie eine Instanzsetzung benötigten.

Bei ihrer Clubklausur in Parndorf in Burngland fordern die NEOS erneut eine rasche Senkung

der Lohnnehmkosten.

Durch die hohe Steuer- und Abgabenquote in Österreich fehle den Arbeitgebern der Spielraum

höhere Löhne auszuzahlen.

Gefordert wird eine sofortige Senkung der Lohnnehmkosten von 6,5 Prozent.

Auf dem Flughafen der Urlauberinsel Mallorca ist es am Vormittag zu einem Zwischenfall

gekommen.

Eine Passagiermaschine von R. Europa hat beim Einparken eine startklare Kondormaschine

gestreift.

Bei beiden Flugzeugen sind Teile abgebrochen.

Die Kondormaschine konnte nicht wie geplant Richtung Frankfurt abheben, verletzt wurde

niemand.

Das Wettermorgen nach etwas Frühnebelviel Sonne nur nach Süden hin zum Teil auch mehr

Wolken und vereinzelt wenig Regen, Höchstwerte 20 bis 28 Grad.

Das war das Abendsjournal.

An diesem Dienstag weiter geht's mit dem Journal Panorama und Monica Feldner Zimmermann.

Guten Abend.

Machine-generated transcript that may contain inaccuracies.