Ö1 Journale: Abendjournal um 18 (18.09.2023)
ORF Ö1 9/18/23 - Episode Page - 26m - PDF Transcript
Mit Christian Williwald, guten Abend. Fortschritte melden die Landeshauptleute von den Verhandlungen
zum Finanzausgleich. Das heißt aber nicht, dass sie mit dem heutigen Angebot des Finanzministers
zufrieden werden. Die USA und der Iran haben Gefangene ausgetauscht. Der Iran hat ein paar
Milliarden Dollar obendrauf bekommen. Vor der UNO-Generalversammlung will die UNO ihre
Nachhaltigkeitsziele voranbringen. Das Interesse wichtiger Staaten hält sich in Grenzen.
Der Internationale Gerichtshof verhandelt seit heute über den russischen Angriff auf die
Ukraine. Die Regierung in Kiew viel festgehalten wissen, dass der Vorwurf des Völkermordes ein
Vorwand sei. Mit einer Klage droht die Ukraine auch vor der Welthandelsorganisation, weil drei
EU-Länder kein ukrainisches Getreide mehr ins Land lassen wollen. Und in Salzburg regen sich viele
Autofahrer und Unternehmer über die Tunnelbaustellen auf der Tauernautobahn auf. Die Asfinax sieht
keinen Fehler in der Planung. Zwangsarbeit in der Schweiz. Opfer waren tausende junge Frauen und
das noch bis in die 1970er Jahre. Das ist Thema heute im Journal-Panorama. Ab 18.25 Uhr gibt es
den Wettepericht von Gerhard Holzinger. Sommerlich warm war es heute noch einmal in der Osthälfte.
Mit Föhn gab es sogar um 30 Grad, nur noch um 20 Grad hingegen im zunehmend regnerischen Westen. Und
in der Nacht breiten sich diese Regenwolken einer Kaltfront weiter ostwärts aus. Auch
gewitter und kräftige Windböen sind möglich. Die Temperaturen sinken auf 20 bis 10 Grad. Besonders
mild bleibt es im Osten. Morgendienstag noch einige Schauer, nach und nach aber auch wieder
vermehrt Sonnenfenster. Westwind und meist 18 bis 26 Grad. Die Landeshauptleute haben heute in
Wien mit dem Finanzminister und anderen Vertretern der Regierung verhandelt, mit die Steuereinnahmen
zwischen Bund, Ländern und Gemeinden in Zukunft verteilt werden sollen. Es geht um den Finanzausgleich.
Der Bund hat heute ein verbessertes Angebot auf den Tisch gelegt. Immerhin, so der Tenor unter
den Landeshauptleuten, aber noch nicht genug. Eva Haslinger berichtet. Eine Annäherung aber
noch kein weißer Rauch. So lautet der Befund nach der heutigen Verhandlungsrunde zum
Finanzausgleich. Finanzminister Magnus Brunner habe bei der Sitzung sein Angebot nachgebessert,
so kehrtens Landeshauptmann Peter Kaiser. Zwei Milliarden Euro frisches Geld auf insgesamt
2,319 Milliarden. Also deutlich mehr als die ursprünglichen Aussicht gestellten 473 Millionen Euro.
Und das zusätzliche Geld sei auch dringend nötig betonen die Landeschiffs, der Wiener
Bürgermeister Michael Ludwig. Es ist ganz deutlich, dass die Dynamik bei den Ausgaben in den Ländern und
Gemeinden deutlich stärker steigt als beim Bund. Das ist im Bereich Gesundheit, insbesondere Spitäler,
das ist in der Pflege, das ist in der Elementarbederkochik, das sind die Herausforderungen im
Klimawandel. Noch ist unklar, ob der Verteilungsschlüssel geändert wird oder ob das zusätzliche Geld
über einen Zukunftsfonds in die Länder fließen soll. Den Fonds betreffend orte Thomas Stelzer aus
Oberösterreich noch viele offene Fragen. Was heißt das jetzt konkret? Was kommt unter der
Überschrift Zukunftsfonds? Wie bewerten wir das? Eine Aufgabe auch für die Verhandlungsgruppe,
die wir eingesetzt haben. Wichtig sei jedenfalls, dass die festgelegten Beträge valorisiert werden,
betonen die Landeschiffs. Der Ton war heute insgesamt etwas freundlicher, allerdings stellt vor
Albergs Landeschef Markus Wallner klar. Die Länder sind im Finanzausgleich und die Gemeinden
und Städte auch nicht. Sie sind keine Bittsteller. Bund, Länder und Gemeinden haben in einer
Partnerschaft einstimmig am Ende des Tages zu entscheiden, wie diese Steuermittel, die gemeinsam
aufgebracht werden, in Österreich wieder richtig eingesetzt und richtig an die Bürgerinnen und
Bürger, an die Steuerzahler wieder unverteilt werden. Vorsichtig optimistisch zeigt sich nach
dem Gespräch auch Finanzminister Magnus Brunner. Es waren sehr konstruktive Gespräche, sehr offene
Gespräche, wie es immer, Gott sei Dank, mit den Landeshauptleuten ist. Also durchaus positiv. Aber
wir sind natürlich noch lange nicht am Ende. Der Finanzminister nicht überrascht, dass die
Landeshauptleute sein heutiges Angebot für nicht ausreichend befunden haben. Seit Monaten blockieren
ÖVP und Grüne einander gegenseitig und besetzen wichtige Positionen im öffentlichen Bereich nicht.
Wie es aussieht, hängt es an einer einzigen Person, Michael Sachs, interimistischer Leiter des
Bundesverwaltungsgerichts. Er soll, wenn es nach der ÖVP geht, die Bundeswettbewerbsbehörde
übernehmen. Dagegen stemmen sich die Grünen. Sie halten ihn für nicht qualifiziert. Nun zeigt
eine Anfrage der NEOS. Sachs hat Entscheidungen des Höchstgerichts ignoriert zum Nachteil der
Republik. Stefan Karpacher. Michael Sachs ist offenbar als Verwaltungsrichter mit Regressforderungen
der Republik konfrontiert. Es geht um eine von einem Höchstgericht aufgehobene Entscheidung in
einem Asylverfahren. Sachs soll wiederholt höchstrichterliche Rechtsprechung ignoriert haben. Bei
der Aufhebung von Entscheidungen als Verwaltungsrichter liegt Sachs im Spitzenfeld seiner
Kollegenschaft. Michael Sachs wollte die Sache auf Anfrage nicht kommentieren. Und das Justizministerium
betont, man könne keine Auskünfte zurückersatzansprüchen gegenüber einem konkreten Organ geben.
Schadenersatzforderungen gegen die Republik und im Fall des Falles auch Regressforderungen gegenüber
einem Richter kämen aber immer wieder vor. NEOS-Abgeordnete Stefanie Krisper will jetzt konkrete
Antworten. Niemand mit einer derartigen Heberquote. Der zuständig ist für die Qualität der Arbeit
am Gerichtshof durch die Dienstaufsicht. Das ist ein untragbarer Zustand. Heber, das sind
Aufhebungen von Entscheidungen durch Höchstrichter. Sachs liegt da im Spitzenfeld. 16 waren es laut
NEOS 2020, 14 im Jahr darauf. Er soll aber gleichzeitig Vorbild und Mahner für die
Kollegenschaft sein. Das gehe es sich nicht aus, meint Krisper, weder für die Interimsführung des
Bundesverwaltungsgerichts noch für eine Bestellung als Chef der Bundeswettbewerbsbehörde.
In der Erzdeckhammer herrscht seit längerem eine gewisse Unruhe, um es vorsichtig zu sagen.
In der Vorwoche soll es bei einer Sitzung zu Rämpel ein gekommen sein. Heute hat sich
Gesundheitsminister Johannes Rauch zu dem Konflikt geäußert. Er fordert die Beteiligten auf rasch
eine Lösung zu finden. Das dürfte aber nicht so einfach sein. Teile der Erzdeschaft fordern,
Kammerpräsident Johannes Steinhardt müsse abgelöst werden, Jürgen Pettinger berichtet.
Wegen Untreue und Betrug ermittelt die Staatsanwaltschaft seit Monaten bereits im Zusammenhang
mit der ehemaligen Erztekammertochter Equip vor Ordi. Als Beschuldigter wird unter anderem auch
der amtierende Präsident Johannes Steinhardt geführt. Erich Randall Huber, Kurienobmann
der niedergelassenen Ärzte, wirft ihm jetzt auch noch vor, die Aufklärung zu behindern.
Ich fordere im Prinzip, dass die Stadt Wien und das Gesundheitsministerium aktiv werden und
den Präsidenten durch einen Kommissar ersetzen. Die Stadt Wien ist Aufsichtsbehörde der
Ärztekammer und prüft die internen Vorgänge offenbar gerade. Gesundheitsminister Johannes Rauch
will vorerst nicht einschreiten. Und es ist einfach Aufgabe der Kammer, da jetzt wohl einen
Schulterschluss zu vollziehen und zu sagen, lass uns das beenden. Ärztekammerpräsident
Johannes Steinhardt war heute nicht zu erreichen. Er bestreitet aber von Anfang an alle Vorwürfe
gegen ihn. Achtung, sieben Minuten internationale Themen im Abendjournal. Die Regierungen der
USA und des Iran haben sich auf einen Deal geeinigt, um Gefangene auszutauschen. Obwohl
die beiden Staaten offiziell keine Gesprächsbasis haben, haben sie da diese Einigung gefunden.
Fünf seit Jahren im Iran, inhaftierte Amerikaner konnten heute das Land verlassen. Im Gegenzug
werden fünf in den USA angeklagte oder bereits verurteilte Iraner freikommen. Außerdem legen
die USA ein paar Milliarden Dollar drauf, indem sie eigentlich durch Sanktionen gesperrtes,
iranisches Vermögen freigeben. Begeht schwarz mit den Hintergründen.
Die ersten Bilder der befreiten US-Amerikaner entstehen direkt auf dem Rollfeld des Flughafens
in Doha. Zu sehen sind müde und erleichtert wirkende Menschen, die langsam die Gangway
hinuntersteigen. US-Außenminister Anthony Blinken reagiert in New York auf die Freilassung.
Ich habe mit ihnen nach ihrer Landung in Doha gesprochen und ich kann ihnen sagen, es war
für sie und für mich sehr bewegend. Es war ein Deal Freiheit gegen Geld. Freiheit
für fünf US-Bürger mit iranischen Wurzeln, die zu langen Haftstrafen im Iran verurteilt
waren und Geld für den Iran. Geld aus früheren Ölgeschäften, das in Südkorea eingefroren
war, seit die USA und der Präsident Trump aus dem Atomabkommen mit dem Iran ausgestiegen
sind. Als Teil des Deals haben die Amerikaner den Transfer von rund 6 Milliarden Dollar
nach Qatar genehmigt. Qatar war bei den Verhandlungen mittels Mann. US-Präsident Joe Biden reagiert
in einem kurzen Statement und sagt, fünf Amerikaner kommen endlich nach Hause. In den USA ist
Biden für den Deal von republikanischer Seite scharf kritisiert worden. Es sei die höchste
Lösegeldzahlung in der Geschichte, der Iran könne das Geld auch für militärische Zwecke
missbrauchen. Beiden widerspricht und kündigt gleichzeitig neue Sanktionen gegen den Iran
an wegen ungerechtfertigter Inhaftierung. In Qatar sind heute auch zwei der als Teil des Deals
freigelassenen Iraner aus den USA eingetroffen. Drei Iraner wollten lieber nicht zurückkommen.
Vor acht Jahren hat sich die UNO-Ziele gesetzt, was bis zum Jahr 2030 in Sachen Nachhaltigkeit,
Klimaschutz und Gerechtigkeit erreicht werden soll. Zur Halbzeit fällt die Bilanz ernüchternd aus.
Morgen beginnt in New York die Generalversammlung der Vereinten Nationen. Im Vorfeld versucht
die UNO, mit einer Nachhaltigkeitskonferenz ihrem Programm neuen Schwung zu geben. Thomas
Langphal berichtet. Die Beseitigung von Hunger, Gleichstellung der Geschlechter, Gesundheitsversorgung
für alle, nur drei von 17 Zielen, die sich die UNO gesetzt hat, bisher sind nur 15 Prozent erreicht
worden. Geht es in diesem Tempo weiter, werden die Ziele auch 2030 verfehlt werden. Wir müssen
unsere Bemühungen daher verstärken, sagt Bundespräsident Alexander Van der Bellen in seiner Rede
beim Nachhaltigkeitsgipfel. Die Auswirkungen der Klimakrise des russischen Angriffskrieges gegen
die Ukraine, die schwache Weltwirtschaft und die Nachwirkungen der Covid-Krise haben unseren
Manglern Fortschritt offengelegt. Beim Klimawandel nähert sich die Welt KIP-Punkten, daher können
man sich ihr Untätigkeit nicht leisten, so von der Bellen. Die Welt hört den Warnungen allerdings
immer weniger zu. Die Staatschefs von Russland und China bleiben der heurigen Generalversammlung ebenso
fern wie die Regierungschefs von Frankreich, Großbritannien und Indien. Der Gerichtshof der
Vereinten Nationen, der Internationale Gerichtshof in Den Haar befasst sich seit heute in einem
Prozess mit dem russischen Angriff auf die Ukraine. Juristisch geht es um Folgendes,
die russische Führung rechtfertigt ihren Angriffskrieg damit, dass die Ukraine angeblich einen
völkermorderen Russen im Donbass begangen hätte. Dagegen hat die Ukraine beim internationalen
Gerichtshof geklagt und will festgehalten haben, dass der Vorwurf des Völkermords ein Vorwand sei,
Markus Müller über den Beginn des Verfahrens heute. Die Ukraine hat keinen Völkermord im
Donbass begangen. Genau das will die ukrainische Regierung durch ein Urteil des Internationalen
Gerichtshofes in Den Haar bestätigt bekommen. Denn genau mit diesem Vorwurf, dem angeblichen
Völkermord an der russischsprachigen Bevölkerung im Ostenes Landes, hatte Moskau den Angriff
im vergangenen Februar begründet oder wie es Kiev im Verfahren ausdrückt, Russland habe
die unaufvölkermordskonvention als Kriegsvorwand missbraucht. Begonnen hat das Verfahren in
Den Haar heute mit der Anhörung des russischen Vertreters, der ukrainische Standpunkt sei
hoffnungslos verfehlt. Ukraine's legal position is hopelessly flawed, sagt Genade Kusmin, der
Vertreter der russischen Federation. Der internationale Gerichtshof ist das zentrale
Rechtsprechungsorgan der UNO. Seine Urteile sind rechtlich bindend, es gibt aber nur
wenig Instrumente, sie gegen den Widen der Beteiligten auch durchzusetzen. Nach dem russischen
Angriff hatte die Ukraine einen Eilantrag eingebracht, Russland solle seinen Angriff
sofort einstellen. Der Gerichtshof hatte diesem Antrag auch zugestimmt, Russland argumentiert
allerdings, dass er für die Klärung dieser Fragen gar nicht zuständig ist. In den kommenden
Tagen werden auch die Ukraine und weitere 30 Staaten, darunter auch Österreich, ihre Argumente
vor dem internationalen Gerichtshof vorstellen.
Getreide lieferungen aus der Ukraine sorgen in der EU für Streit. In Ungarn, Polen und
Slowakei machen sich Bauern und die Regierungen sorgen, dass heimisches Getreide nicht mit
dem Billigeren aus der Ukraine konkurrieren könne. Die drei Länder wollen deshalb kein
ukrainisches Getreide ins Land lassen, was den Regeln der EU-Kommission zu widerläuft.
Die Ukraine droht mit Klage vor der Welthandelsorganisation. Raffela Scheidtreiter aus Brüssel.
Polen gilt als größter Unterstützer der Ukraine in der EU, doch wenn es um die eigenen Bauern
geht, scheint die Solidarität zu bröckeln. So wie Ungarn und die Slowakei will auch Polen
weiter kein Getreide, keinen Raps oder Sonnenblumen aus der Ukraine ins Land lassen, er sorge,
dass die Menge den Preis für heimische Ware drückt. Die Regierung in Kiev droht gar die
Welthandelsorganisation einzuschalten und die Landwirtschaftsminister Deutschlands und
Spaniens lassen heute in Brüssel wissen, dass Vorgehen der drei EU-Länder dürfte
EU rechtswidrig sein, wo doch im gemeinsamen Markt der 27 EU-Länder alle die gleichen Regeln
befolgen müssen. Österreichs Landwirtschaftsminister Norbert Totschnik von der ÖVP meint, Österreich
halte sich daran und lässt auch weiter seine Grenzen für ukrainische Ware offen.
Wir machen ja keine unalateralen Maßnahmen, wir setzen hier auf einen funktionellen Binn im
Markt und dass die Kommission hier eingreift und eine Lösung erzielt.
Die EU-Kommission ist für den Handel zuständig und hat am Freitag angeordnet,
Einfuhrverbote für ukrainische Waren aufzuheben. Polen, Ungarn und die Slowakia
widersetzen sich damit den Vorgaben aus Brüssel, eine Kommissionssprecherin bestätigt.
Wir analysieren die Messerung, also können wir nicht wirklich sagen, was auf die konkrete
Basis ist. Die EU-Kommission analysieren nun das Vorgehen der drei EU-Länder. Ein Strafverfahren
gegen die drei wäre rechtlich denkbar, politisch aber angesichts dieser sensiblen Sache ziemlich heikel.
Die Autobahngesellschaft Asfinak muss die Tunnel auf der Tauernautobahn in Salzburg sanieren.
Sie hat sich entschlossen alle fünf auf einmal in Angriff zu nehmen, dass seit die schnellste
Möglichkeit das Dauer dabei immer noch zwei Jahre und das ist eine Aussicht, die viele Autofahrer
ebenso wenig freut wie Unternehmer in der Region. Bei der Asfinak verteidigt man den Plan, es
Liege auch an den Autofahren sich auf die Behinderungen einzustellen, Konstanze Kreuzberg
Nach den bis zu vier Stunden Stau am Wochenende und Staus im Frühverkehr an jedem Werktag
liegen bei vielen die Nerven blank. Beispielsweise bei Manfred Brucker, der neben seiner Funktion als
Bürgermeister von Sankt Faydim Pongau auch einen Metallbetrieb leitet. Große Handwerksbetriebe,
die in der Baubahn unterwegs sind, die trifft das Foy. Die Konsequenz ist, wir fangen einfach
leidend los und dann fertig. Brucker fürchtet, dass die wirtschaftlichen Folgen für die Region
unterschätzt worden sind. Meine Montere brauchen auch Hallein, Hin und Retour vier Stunden. Die
Asfinak sieht keine Versäumnisse bei der Planung der Baustelle. Geschäftsführer Andreas Vrom nimmt
vielmehr die Autofahrerinnen und Autofahrer in die Pflicht. Ich glaube ganz wichtig ist, dass auch
die Informationen, die wir geben, genutzt werden, dass man sieht, zu welchen Tageszeiten kann man
gut zu- und abfahren zu den Baustellen. Wir richten das im Internet und auch an der Strecke. Die
Asfinak erhält Unterstützung vom Verkehrsexperten Günter Emberger von der Technischen Universität
Wien. Er zeigt sich überzeugt, dass die gleichzeitige Sanierung aller fünf Tunnel die sinnvollste
Lösung ist. Kleine Veränderungen hält aber auch eher für notwendig. Vor allem im Hinblick auf den
Auswegverkehr, also sprich aufs Niederangehensstraßennetz. Das heißt, es wird wahrscheinlich sinnvollerweise
eine Abfahrtverbote geben müssen für den Transitverkehr. Der Salzburger Verkehrsreferent Stefan
Schnöll von der ÖVP jedenfalls verlangt einen Verkehrskipfel mit der Asfinak und den Bürgermeistern
der betroffenen Gemeinden. Auf dem Rettenbach Gletscher bei Sölden in Tirol sind seit Monaten
Bagger und Lastwagen am Werk. So viel steht fest, umstritten ist, was sie dort genau machen. Die
Vertreter der Bergbahnen sagen, es handelt sich um notwendige Arbeiten, um den Skibetrieb zu
sichern und die ersten Weltkapprennen Ende Oktober. Umweltschützer formulieren es anders. Der ohnehin
schwer angegriffene Gletscher werde zum Teil abgetragen, um die Piste zu begradigen. Veronica
Mahler berichtet. Greenpeace habe einen anonymen Tipp bekommen. Daraufhin habe man sich selbst ein
Bild am Rettenbach Gletscher gemacht, sagt Sprecherin Ursula Bitner. Man sieht, dass von unten nach
oben der Gletscher sukzessiver zerstört wird. Also da stehen die Bagger auch direkt in Gletscher
drinnen, tragen diesen Schnee ab. Der Bürgermeister von Sölden Ernstschöpf von der ÖVP versteht die
Aufregung nicht, denn die arbeiten sein seit Monaten im Gange und betreffen den Bereich,
wo sich der Gletscher schon zurückgezogen hat. Ein Umweltverträglichkeitsverfahren habe es nicht
gebraucht. Hier werde der Skisport gegen den Naturschutz ausgespielt, sagt die Greenpeace-Sprecherin.
Es braucht hier eigentlich Priorität und Priorität müssen unsere Ökosysteme und die Arten vielvoll
sein. Und es sind auch einige Passanten, die dort sind, Wanderer, erschüttert darüber, dass
dieser Gletscher hier abgetragen wird, dafür, dass die Piste erhalten bleibt und dass man dann bis
nach unten abfahren kann. Ähnlich sieht man das beim Alpenverein, der jährlich den sogenannten
Gletscherbericht veröffentlicht, sagt Liliana Dagustin. Das ist eben die aufrechter Haltung des
Skibetriebs. Das sind die Ihren Maßnahmen, die im Sommer getroffen werden müssen, damit wir dann
viel zu früh im Herbst bereits wieder skilaufen können. Gegen solche Eingriffe, so Dagustin,
braucht es einen gesellschaftlichen Aufschrei. Das Gesundheitsministerium hat heute eine neue
Informationskampagne zur HPV-Impfung gestartet. Die Impfung gegen die humanen Papillomavirn
ist seit Februar gratis für alle zwischen 9 und 21 Jahren. In diesem Alter wirkt die Impfung am besten,
sie schützt vor diversen Krebsarten, zum Beispiel Gebärmutterhalskrebs. Auch dieses Impfangebot
wird in Österreich weniger angenommen als in anderen Ländern, Rosanna Azara.
Nur etwa die Hälfte der unter 21-jährigen ist Schätzungen zufolge gegen HPV geimpft. WHO-Ziel
ist eine Durchimpfungsrate von 90 Prozent. Die Infektion mit HPV verläuft meist unbemerkt,
kann aber unter anderem Gebärmutterhalskrebs oder Mundrachenkrebs auslösen. Paulse Wälder
von der österreichischen Krebshilfe. Man kann es nicht behandeln, aber durch die Impfung kann
man es zu mehr als 90 Prozent, 95 Prozent verhindern, dass es Erkrankungen verursacht.
Die neue eine Million Euro teure Kampagne soll rund um die kostenlose HPV-Impfung
aufklären. Sie richtet sich vor allem an jugendliche Impupatietsalter und deren Erziehungsberechtigte.
Gesundheitsminister Johannes Rauch von den Grünen. Weil es einfach wichtig ist, den Leuten
auch klar zu machen, Leute, es gibt tatsächlich eine Impfung, die hilft, wirkt gegen Krebs.
Sagt der Gesundheitsminister. Wohnbaukredite sind seit gut einem
Jahr nicht mehr so leicht zu bekommen. Es gelten strengere Regeln mit dem Ziel,
dass sich Leute nicht so stark verschulden. Banken und die Bauwirtschaft klagen, die
Regeln seien zu streng. Viel zu wenige könnten sich so Wohnungen oder Häuser kaufen. Die
Finanzmarktaufsicht FMA sieht dagegen keinen Grund, die Auflagen für die Wohnkredite zu lockern.
Volker Obermeier. Die Aufsicht mahnt zu Vorsicht und Zurückhaltung. Sowohl kreditnehmer als auch
die Banken. 20 Prozent Eigenmittelanteil, 35 Jahre Laufzeit und 40 Prozent des Nettoeinkommens für
die Monatsrate seien international üblich, sagt Vorstand Helmut Etl. Das sind durchaus sehr,
sehr woltussierte Standards, eigentlich Standards, die immer eigentlich eingehalten werden sollen.
Es gebe derzeit keine neuen Daten, die dafür sprechen, die Regeln aufzuweichen. Prüfen will
die FMA künftig verstärkt die Kreditvergabe der Banken. Grund dafür seit die im internationalen
Vergleich hohe Zahl an variablen Wohnbaugrediten. Auch fellig sei, dass seit der Zinswende der
ECB der Anteil deutlich gestiegen ist, auf etwa 50 Prozent. Energieabhängigkeit. Ein Problem in Europa,
Russland beim Gas, Saudi Arabien beim Öl und jetzt China beim Lithium. Die EU-Ratspräsidentschaft
warnt die Mitgliedsstaaten, dass die Autohersteller in Europa bis 2030 komplett von China abhängig
sein werden, um Batterien für E-Autos herstellen zu können. Diesen Umstand zu bejammern bringt aber
nichts heisses von Leuten, die sich mit der Autobranche beschäftigen. Manuel Marold berichtet.
Von Hysterie der EU spricht der deutsche Automobilexperte Ferdinand Tudenhöfer anstatt
die Abhängigkeit von China zu beklagen, sollten lieber Lithiumvorkommen innerhalb Europas erschlossen
werden. Deutschland und die Schweiz einfach den Obereingraben nehmen. Da sind jede Menge vorhanden
in Norwegen und Schweden. Dort sind ebenfalls Vorräte vorhanden. Also erst mal gucken, was wir zu Hause haben.
Und Logistikexperte Franz Staberhofer von der Fachhochschule Oberösterreich sagt,
das Problem sei weniger die Lithiumverfügbarkeit, sondern die Aufbereitung des Materials,
die werde in Europa gar nicht durchgeführt, weil der Prozess energieintensiv und teils
umweltschädlich sei. Und deshalb ist man durchaus dankbar, dass China das macht und wir sind ein
bisschen wie Gott. So Staberhofer. Alles wird immer teurer. Schlagzeilen dieser Art haben
sie oft genug gehört. Jetzt einmal die Meldung, dass etwas nicht teurer wird. Die ÖBB werden heuer,
wenn der Fahrplanwechsel im Dezember in Kraft tritt. Die Ticketpreise nicht erhöhen. Paul
Siehorsch. Üblicherweise erhöhen die ÖBB immer zum Fahrplanwechsel die Preise. Heuer ist das
der 10. Dezember. Diese Erhöhung bleibt aus. Standard-Tickets werden nicht teurer. Auch die
Regel, wer früher bucht, zahlt weniger als spätbucher, bleibt laut ÖBB bestehen. Unklar
sei noch, wie Nachzug-Tickets künftig bepreist werden. Mit dem Fahrplanwechsel gibt es ja
neue Züge und damit neue Kabinen, womöglich drehen die ÖBB hier noch an der Preisschraube. Auch
Bahnreisen ins Ausland könnten noch teurer werden. Zwei erhöhen die ÖBB ihren Anteil nicht, wie es
heißt, allerdings sei die Preisgestaltung anderer Länder noch unklar. Das große Preisänderungen
ausbleiben im Dezember ist nicht überraschend. Die ÖBB haben ja erst im Juni die Preise um
im Schnitt 5,8 % hochgeschraubt. Schon damals haben sie angekündigt, dass es im Dezember keine
weiteren Anpassungen geben soll. Die Nachrichten im Abendjournal Martin Balder, bitte. Bei den
Finanzausgleichsverhandlungen zwischen Bund und Ländern gibt es offenbar Bewegung. Laut
Gerntenslandeshauptmann Peter Kaiser hat Finanzminister Magnus Brunner sein Angebot heute bei einer
ausordentlichen Sitzung in Wien nachgebessert. Demnach soll es 2 Milliarden Euro mehr für
Länder und Gemeinden geben. Ob über einen neuen Verteilungsschlüssel oder über einen Fonds ist
noch unklar. Der Iran hat im Rahmen eines gefangenen Austauschs 5 US-Bürger freigelassen. Die
Amerikaner sind bereits unterwegs zurück nach Hause. Die USA begnadigen im Gegenzug 5 Iraner,
die dort verurteilt oder angeklagt worden waren. Über die wurden 6 Milliarden Dollar an iranischen
Geldern freigegeben, die wegen der Finanzsanktionen gegen Tehran in Südkorea eingefroren waren.
Die Ukraine hat nach eigenen Angaben bei ihrer Gegenoffensive im Osten des Landes die russische
Verteiligungslinie durchbrochen. Nach der Rückeroberung zweier Artschaften nahe der Stadt
Bachmut seien nun die feindlichen Linien durchstoßen worden, so der Kommandant der
ukrainischen Bodentruppen General Oleksandr Sirski. Die Türkei erhält nach dem verheerenden
Erdbeben im Februar 400 Millionen Euro Katastrophenhilfe von der EU. Der Rat der Mitgliedstaaten hat
einem entsprechenden Vorschlag der EU-Kommission zugestimmt. Bei den Beben waren mehr als 50.000
Menschen ums Leben gekommen. In Italien hat die Rechtsregierung von Ministerpräsidentin
George Meloni härtere Maßnahmen gegen Grazion beschlossen. Unter anderem soll die maximale
Dauer der Abschiebehaft von 12 auf 18 Monate verlängert werden. Das Verteiligungsministerium
soll Lager für illegal eingereiste Migranten schaffen in wenig besiedelten Regionen. Das
Wetter heute Nacht von Westen von mehr Trägen vereinzelt auch Gewitter. Morgen noch einige
Schauer, nach und nach aber auch wieder Sonnenfenster. Westwind und Mainz 18 bis 26 Grad.
Dankeschön, ihr Abendjournalteam mit Paul Schiefer, Bernhard Ortmayer und Christian
Williwald. Danke für Ihr Interesse. Gleich 18.25 Uhr geht es um ein dunkles Kapitel in
der Schweizer Geschichte. Monika Feldner, Zimmermann, bitte.
Guten Abend. Wir schauen uns an.
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